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Re: Firmen die ihr Ansehen verspielt haben
securityboss - 08.09.2006, 15:12Firmen die ihr Ansehen verspielt haben
Es ist an der Zeit etwas für uns zu tun, denn wenn wir es nicht tun, tut es niemand anderes.
Räumen wir auf mit schlechten Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung, Mißständen die nicht beseitigt werden und einer Gewerkschaft die nichts für uns tut.
Zeigen wir jedem wie unsere Firmen uns behandeln und bezahlen, wie sie uns verraten und verkaufen und auf die Straße setzen, uns mit verhaltenen Drohungen schikanieren, und mit unseren Arbeitsplätzen spielen.
Prangert die Firmen an, damit man diesem Mißbrauch von Arbeitskraft und allem was dazu gehört endlich ein Ende setzt.
Geht auf die Barrikaden und wehrt Euch, Ihr seid die Firma, ohne Euch ist die Firma nichts.
Wenn diese Firmen erst einmal bekannt sind die mit Euch "Schindluder" treiben, dann wird sich dort auch bald keiner mehr bewerben und arbeiten wollen, und somit würde sich das Problem mit solchen Firmen bald ganz von selbst lösen.
Prangert sie an, damit endlich etwas zum besseren geschieht.
Und jetzt kommen die Firmen mit ihren Taten.
Sicherheitswirtschaft: Gütesiegelunternehmen am Pranger
Der Nachfolgende Text wurde am 05.06.06 von "autoreponder" auf
de.Indymedia.org veröffentlicht:
Sicherheitswirtschaft: Gütesiegelunternehmen am Pranger
Derzeit reißen die Medienberichte über schlechte Löhne und
Arbeitsbedingungen im kommerziellen Sicherheitsbereich nicht ab. Immer
wieder geraten auch “Gütesiegelunternehmen“ des BDWS in die Kritik.
Ende 2004 berichtete ein Mitarbeiter der Gesellschaft für Sicherheit und
Eigentumsschutz (heute GSE Protect) in der taz Berlin (27.12.04) über
schlechte Bezahlung, falsche Lohnabrechnungen und Mobbing bei GSE (siehe
hierzu: http://www.taz.de/pt/2004/12/27/a0226.1/text ). Dem Brandenburger
Sicherheitsunternehmen wird vorgeworfen in Berlin untertariflich zu
entlohnen. (siehe hierzu:
http://www.taz.de/pt/2005/10/19/a0247.1/text.ges,1 )
Im Juni 2003 war im Stelleninformationssystem (SIS) auf der Internetseite
der Bundesagentur für Arbeit (BA) folgendes Stellenangebot zu finden:
“Wachmann-/ frau, Objektschutz, 3,96 + Zuschläge, Vollzeit/ 72 Stunden“.
Dieses Stellenangebot kam von der Sicherheitsfirma Securicor GmbH (heute
G4S) in Magdeburg, die zwei Wachschützer für das anhaltinische Klietz
suchte (Junge Welt, Politik, 01.10.03).
Der Preiskampf um die Aufträge geht mittlerweile so weit, dass selbst
Branchenprimus Securitas seinen Mitarbeitern (ca. 2500 in Berlin) weniger
als 4,25 Euro dafür zahlt, dass sie psychisch kranke Straftäter im
Krankenhaus des Maßregelvollzugs (KMV) in Reinickendorf (Berl.) bewachen.
„Man sieht eigentlich nicht ein, warum man für diesen Hungerlohn Leib und
Leben aufs Spiel setzen soll, um einen flüchtenden Insassen um jeden Preis
aufzuhalten“, berichtet ein Securitas-Mitarbeiter (Berliner Zeitung,
Lokales, 21.10.03).
Repression gegen Gewerkschafter und Betriebsräte
Im Sommer 2005 wurde der aktive Ver.di-Gewerkschafter Torsten Furgol als
Betriebsratsmitglied bei Gegenbauer Sicherheitsdienste fristlos entlassen,
weil er Branchenmissstände anprangerte (Neues Deutschland, 22.07.05). Ein
Arbeitsgericht hat diese Kündigung mittlerweile aufgehoben. (siehe hierzu:
http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/allg/gegenbauer.html )
Das Hamburger Abendblatt (HA) vom 02.06.06 berichtet über Mitarbeiter der
Power GmbH die der Arbeitgeber einzuschüchtern versuchte, weil sie einen
Betriebsrat gründen wollten. HA-Zitat: „Uwe Winter arbeitet für das
Hamburger Unternehmen Power GmbH. Als er im vergangenen Jahr versuchte,
dort zusammen mit anderen Beschäftigten einen Betriebsrat zu gründen, sah
er sich nach eigener Darstellung ’massiven Repressionen’ ausgesetzt. ’Wir
wurden unter Druck gesetzt und bekamen Abmahnungen wegen angeblichen
Fehlverhaltens im Dienst’, erzählt er. Laut Ver.di hat die Power GmbH
insgesamt fünf Mitarbeiter entlassen, die im vergangenen Jahr den
Betriebsrat gründen wollten.“ Solche Verhältnisse kannte man bisher nur
vom Hanauer Sicherheitsunternehmen Pond Security, einem
Sicherheitsunternehmen welches aufgrund eines Exklusivvertrages mit der
Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika US-Militäranlagen und
–Konsulate in Deutschland schützt (siehe hierzu:
http://germany.indymedia.org/2005/11/132294.shtml ).
Alle diese namentlich genannten Unternehmen sind Mitgliedsunternehmen im
Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) e.V.,
einem “Gütesiegelverband“ der sich Tariftreue und Einhaltung von
Arbeitsrechten auf die Fahnen geschrieben hat und damit für
Brancheninteressen wirbt. Zertifizierte BDWS-Unternehmen sind offizielle
Partner der Polizei und bevorzugte Auftragnehmer der öffentlichen Hand.
Nun gibt es neuerliche Vorwürfe gegen Securitas Deutschland. “Max“ schrieb
am 02.06.06 im “Forum für den Wachmann“: (…) „ich kann bestätigen das
SECURITAS nicht Tarif bezahlt, ich habe einen Vertrag für die WM und
bekomme 6,50 EUR die Std in Baden Würrtenberg. Kann mir einer helfen was
ich dagegen tun soll.“ “Ronnie“ antwortete daraufhin: „Tarif ist in
Baden-Württenberg 7,59 Euro ab 01.06.2006 7,71 Euro“.
(siehe hierzu:
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.php?action=std_show&entryid95538815&USER=user_277009&threadid=2
).
Securirtas Deutschland schützt bei der WM 2006 über 130 Hotels und
Trainingseinrichtungen und erwartet alleine dadurch einen Umsatz im
zweistelligen Millionenbereich (siehe hierzu:
http://www.reviersport.de/sportinfos/news.php?idNews•354&return=sportinfos%2Fwochenueberblick_revier.php%3Fp%3D0
).
Der BDWS (http://www.bdws.de) täte gut daran im eigenen Lager für Ordnung
zu sorgen und bei beschriebenen Branchenmissständen nicht nur reflexartig
auf die statuslose “Billigkonkurrenz“ zu verweisen.
Medienberichte über schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen im
Sicherheitsgewerbe:
Wachleute klagen über Armutslohn (Hamburger Abendblatt, 02.06.06)
http://www.abendblatt.de/daten/2006/06/02/569299.html
Arm trotz Vollzeitjob/ Was bringen Mindestlöhne? (ZDF.reporter, 31.05.06)
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,3939484,00.html
"Als würde man Sklave sein"/ Hungerlöhne für Wachleute (ARD-plusminus,
23.05.06)
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,MDR_2932265%20%20%20%20%20~cm.asp
Ein Wachmann für 4,70 Euro/ In Sachsen ist Billigarbeit weit verbreitet
(Neues Deutschland, 06.04.06)
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AIDˆ475&IDC=3
US-Armee im Einsatz gegen deutsches Arbeitsrecht
Stellenabbau am Kasernentor - Gewerkschaft prangert rüden Umgang mit zivilem Wachpersonal an
„Mit dem Rückzug der US-Armee aus Deutschland droht nach Gewerkschafts-Informationen immer mehr Zivilbeschäftigten der Jobverlust. Dabei werde vor allem das deutsche Wachpersonal fränkischer US-Kasernen mit zweifelhaften Methoden aus dem Job gedrängt, berichtete die Dienstleistungsgewerkschaft am Mittwoch der dpa…“ Artikel im Fränkischer Tag vom 12.01.2006
Wachleute schikaniert
„US-Armee verstößt auf Stützpunkten in Nordbayern permanent gegen deutsches Arbeitsrecht. Beschäftigte von Sicherheitsdienst Securitas werden ausgesperrt und gekündigt In Nordbayern tritt die US-Armee deutsches Arbeitsrecht permanent mit Füßen. Seit 1999 sichern rund 1 400 Beschäftigte der Firma Securitas GmbH Werkschutz an sieben Standorten Stützpunkte der US-Armee…“ Artikel von Nick Brauns in junge Welt vom 17.11.2005
Kopf hinhalten für die US-Armee - Kündigung als "Danke schön"
„Seit 1999 sichern Beschäftigte der Firma SECURITAS GmbH Werkschutz in 7 Standorten Einrichtungen und damit die Soldaten und das zivile Gefolge der 98 th. ASG in Franken. Insbesondere seit Beginn des Jahres 2005 verschärfen sich die Arbeitsbedingungen dieser Sicherheitskräfte (Guards) in allen Standorten dramatisch. ver.di stellt fest, das deutsches Arbeitsrecht permanent verletzt und mit Füßen getreten wird. Die Zahl sog. „Druckkündigungen“ auf Veranlassung der US-Vertragsaufsicht in Würzburg sind 2005 dramatisch hochgeschossen…“ Das 4-seitige Flugblatt vom ver.di Landesbezirk Bayern von November 2005.
Information für die Beschäftigten
der Arnolds Sicherheit GmbH
31. Aug. 2006
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
nun trifft es auch ein BDWS/BDGW Mitgliedsunternehmen.
Seit dem 29.August 2006 ist bekannt, dass es nach Griffs und Heros einen weiteren
Betrugsfall in der Geld- und Wertbranche des Wach- und Sicherheitsgewerbes
gibt. Nun ist die Firma ARNOLDS Sicherheit GmbH in den Fokus der Staatsan-waltschaft
geraten. Die beiden Inhaber und Geschäftsführer haben sich, nach Aus-sage
der Staatsanwaltschaft, gestellt und ein weiterer Geschäftsführer wurde vor-läufig
in Haft genommen. Bei der Selbstanzeige wegen Veruntreuung gaben die
Geschäftsführer einen Fehlbetrag von ca. 16 Mio € (nach erster Einschätzung) an,
der seit 2001 bestehen soll.
Den Beschäftigten im Geld- und Wertbereich der Fa. Arnolds Sicherheit GmbH,
wird nach den gestrigen Ereignissen kein Vertrauen von Seiten der Kunden mehr
entgegengebracht.
Dennoch sind alle Beschäftigte aufgefordert, weiterhin pünktlich zur Arbeit
zu erscheinen und ihre Arbeitskraft anzubieten, das gilt für Sipo’s, Sicherheits-mitarbeiter
an Objekten, Kurierfahrer, Geldbearbeiter, Geld- und Werttransporteure
und alle anderen Beschäftigten.
Die Arbeitsverhältnisse gelten uneingeschränkt weiter.
Ein Insolvenzverwalter wurde nach unseren Kenntnissen noch nicht eingesetzt,
dieses soll in den nächsten Tagen durch die Staatsanwaltschaft geschehen, da-nach
wird dieser entscheiden wie es weitergeht.
Beschäftigte die, wie leider bei der Arnolds Sicherheit GmbH seit einigen Jahren
üblich, Lohnrückstände haben, sollten diese umgehend einklagen.
Wir werden Euch weiterhin über den Stand informieren.
Eure Gewerkschaft ver.di
ver.di Landesbezirk NRW y Fachbereich 13 - Besondere Dienstleistungen y Karlstr. 123 - 127 y
40210 Düsseldorf y Tel.: 0211/61824-392
Also Leute, schaut bitte nicht mehr länger tatenlos zu wie man Euch verheizt !
Re: Firmen die ihr Ansehen verspielt haben
proffsecu - 28.09.2006, 16:11
Solange sich an der Politik wie wir sie derzeit haben und erleben nichts ändert solange wird sich auch in dieser Branche nicht allzuviel ändern.
Es müßte einfach irgendwo in Deutschland einen großen Knall geben oder irgendetwas in die Luft fliegen damit die Traumtänzer in Berlin ihre Scheuklappen ablegen und wieder in echte und gute Sicherheit investieren.
Auf der anderen Seite dagegen müßten aber auch die Firmen die etwas auf sich halten und Mitglied im BDWS sind sich zusammenschließen und im Einklang mit dem BDWS gegen die sogenannten "Sicherheitsfirmen" vorgehen.
Das ist wie in der Immobilienbranche, wenn ein Makler über längere Zeit Mist baut und die Branche in Veruf bringt dann geht der Maklerverband gegen diesen vor und sorgt dafür daß diesem Makler auf Lebenszeit Berufsverbot erteilt wird ( so eine Aktion verfolge ich gerade mit ).
Denkt einmal darüber nach.
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