Geschichte meines KS und der Geburt unseres Sohnes...

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    Re: Geschichte meines KS und der Geburt unseres Sohnes...

    wunschkind205 - 07.09.2006, 22:32

    Geschichte meines KS und der Geburt unseres Sohnes...
    Hallo,

    hier kommt meine Geschichte. Diese wird bestimmt auch länger, daher schonmal ein Entschuldigung vorab.

    Nach langem, erfolglosem Üben gaben wir unseren Kinderwunsch vorerst auf. Ich widmete mich meiner "Karriere" und fing einen Traumjob bei einem neuen Arbeitgeber an.
    An einem Wochenende besuchte ich mit meiner Schwiegermutter und Schwägerin eine alte Bekannte, die sich öfter einmal den Spaß macht, Dinge vorher zu sagen oder auch Kaffesatz zu lesen.
    Diesmal auch und sie fragte mich ganz unverwandt: "Sag mal, kann es sein, dass Du schwanger bist?".
    Ich lachte nur überrascht und verneinte. Ich verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Bis meine Schwiegermutter voller Freude dieses Thema am nächsten Tag am Telefon nochmals aufgriff.
    Ich wusste schon, dass meine Regel seit einer Woche überfällig war, rechnete jedoch fest damit, dass diese sich noch einstellen würde. Das übliche Ziehen, keine Veränderung zu sonst... Ja, ausserdem hatte ich doch erst mit meinem neuen Job begonnen und wir hatten das Üben eingestellt.
    Trotzdem besorgte ich mir einen ganz billigen Test aus der Drogerie.
    Als ich draufsah traf mich fast der Schlag. NEIN, zwei rosa, deutlich sichtbare Linien = SCHWANGER!
    Ich konnte es nicht fassen, mir lief es eiskalt den Rücken runter. Dann freute ich mich wiederum und im nächsten Moment wollte ich weinen.
    Mein Mann meinte dann auch, dass diese Billigdinger vielleicht ja manchmal spinnen. Wir kauften also einen teuren Test aus der Apo.
    Und.... tja, SCHWANGER! Die Bestätigung folgte dann vom FA: Eindeutig schwanger in der 5. SSW.
    Wir waren ausser uns vor Glück und Freude. Und ich noch mehr, als ich meinen Job behielt, nachdem ich die Sache meinem neuen Chef beichtete.
    Diese währte jedoch nicht sehr lange und ich lag immer öfter mit schlimmsten Migräneattacken bis zu 3 Tage im Bett und war unfähig aufzustehen.
    Medikamente lehnte ich jedoch ganz ab. Als die Migräne nicht mehr auftrat war ich sicher die SS endlich genießen zu können. Doch weit gefehlt. Eines Samstagmorgens wachte ich mit schlimmen Schmerzen auf und war mir sicher, dass ich Wehen habe. Mein Mann fuhr mich sofort ins KH. Die behielten mich sofort da, wg. eines Nierenstaus in der 30.SSW.
    Und das ausgerechnet ein paar Tage vor Weihnachten.

    Wieder zu Hause, es ging mir sehr gut, schwor ich mir die letzten 5 Wochen bis zum errechneten ET (01.03.2005) richtig zu genießen. Mich auf mein Baby vorzubereiten und es mir richtig gut gehen zu lassen.
    In der Nacht vom 31.01. auf den 01.02.2005 platze meine Fruchtblase und wir fuhren gegen 01:00 Uhr ins KH.
    Insgeheim freute ich mich dass ich mein Baby nun schon früher in die Arme schliessen würde.
    Heute ärgere ich mich sehr darüber wie blauäugig und naiv ich mich verhielt.
    Im KH wurde ich untersucht und ans CTG geschlossen. Mein Muttermund war geschlossen, Wehentätigkeit war auch keine da und ansonsten war soweit alles ok..
    Also wurde ich in den freien Kreißsaal gebracht und durfte mich dort hinlegen. Mein Mann fuhr nach Hause, weil die Hebi versicherte, dass sich die nächsten Stunden nicht viel tun würde.
    Ich schlief nochmals fest ein.
    Gegen 6Uhr stellte sich der Chefarzt vor und untersuchte mich erneut.
    Dann entschied er, Tabletten zu legen. Die erst kam jedoch sofort wieder mit einem Schwall Fruchtwasser retoure. Und bei Nr.2 passierte das Gleiche.
    Also bekam ich einen Wehentropf gelegt und wurde nochmal ans CTG angeschlossen. In der Zwischenzeit tauchte mein Mann wieder auf.
    Dann wurde Blut genommen und die Hebi klingelte mit einer Art Fahrradklingel vor meinem Bauch rum. Zuerst haben wir uns noch total drüber amüsiert. Sie erklärte, dass das Baby schlafen würde und sie es wecken würde, damit man die Herztätigkeit im wachen Zustand überprüfen könne.
    Aber unser Baby wurde nicht wach. Also im Rollstuhl sofort ab zum Ultraschall. Mittlerweile wurde es mir etwas komisch. Uns als die Ärzte während des US nur miteinander flüsterten und auf meine Frage, ob man nun sehe könne was es wird antworteten, dass das doch nun völlig egal sei bekam ich leichte Panik.
    Ich fragte nach und mir wurde erklärt, dass das Baby wohl sehr klein und leicht sei und man mit einem Doppler-US noch die Versorgung abchecken müsse.
    Dann wurde uns gesagt, dass der Kinderarzt und die Kinderklinik informiert werden würde und diese auch (bzw. deren Ärzte) zur Geburt hinzugezogen werden müsse. Eine Verlegung des Baby wäre unumgänglich wg. des zu geringen Gewichtes und der Größe.

    Ich war unfähig etwas Klares zu denken. Todtraurig und ich hatte furchtbare Angst, dass mein Kind nicht gesund zur Welt kommt.
    Ausserdem machte mir ganz besonders zu schaffen, dass mein Baby, sobald es auf der Welt ist verlegt werden sollte und nicht zu mir kam.
    Von mir getrennt wurde. Ich machte total zu, wollte mein Baby nicht hergeben...

    Von da an ging es auch nicht mehr vorwärts. Keine Wehentätigkeit mehr - absolut nichts.
    Heute denke ich, dass das psychisch war, weil ich mein Baby nicht loslassen wollte.

    Man schloss mich wieder an den Wehentropf und ans CTG und wir warteten weiter.
    Etwa gegen 16Uhr kam der Chefarzt dann ganz hastig ins Zimmer gestürzt und erzählte man hätte wohl ein Amnioninfektionssyndrom festgestelle und er ginge davon aus, dass ich einem Kaiserschnitt zustimmen würde, denn länger warten bis das Baby da ist könne man nicht.
    Ich verstand davon überhaupt nichts und war nur noch am Weinen.
    Alles andere sprach mein Mann mit den Ärzten und überzeugte mich, dass ein Kaiserschnitt notwendig ist.
    Ich stimmte zu unter der Bedingung eine PDA zu bekommen anstatt der Vollnarkose. Schliesslich wollte ich mein Baby sehen, bevor sie es mir wegnahmen. Der Arzt diskutierte eine ganze Weile, aber ich blieb hartnäckig. (darauf bin ich heute noch stolz).
    Also wurde eine PDA gemacht - ich empfand es als sehr unangenehm.
    Zuerst schoss der Schmerz in den rechten Fuß und danach sofort in den anderen. Es krippelte und schmerzte. Kurz darauf war alles taub.
    Dann lag ich eine ganze Weile im OP während etwa 20 Leute dort rumwusselten. Ich kam mir so ausgeliefert und blöd vor. Ich lag da nackt, wie beim FA eben.
    Endlich wurde ich abgedeckt und auch meinen Mann sah ich endlich wieder.
    Es dauerte für mich eine Ewigkeit bis ich endlich meinen Sohn das erste Mal schreien hörte. Der schrie so laut, dass ich dachte, dem Baby geht´s doch prima. Das schreit doch so gesund und kräftig.
    Man hielt den Kleinen nur ganz kurz hoch und dann war wurde er sofort rausgebracht. Mein Mann durfte mitgehen.
    Mir wurde urplötzlich schwarz vor Augen und ich stammelte noch etwas dem Anästhesisten zu. Der spritze mir etwas für den Kreislauf und mir wurde wieder klar.
    Dann kam mein Mann mit einem kleinen Handtuchbündel rein. Er weinte und hielt mir ein kleines Gesichten unter die Nase. "Stell Dir vor es ist doch ein Junge und er ist soweit wohl ziemlich in Ordnung".
    Mir fiel erst einmal ein Stein vom Herzen, aber freuen konnte ich mich überhaupt nicht. Ich war einfach nur leer.
    Unser Sohn wurde dann sofort wieder rausgetragen und mit dem Babytransport in die nächste Klinik gebracht auf die Kinderintensiv zur Beochbachtung.
    Nach 2 Stunden im Aufwachraum bekam ich endlich mein Zimmer und dort wartete mein Mann auf mich.
    Ich war froh, dass alles vorbei war und ich wollte nur noch schlafen. Ich war unfähig mich über meinen Sohn zu freuen. Ich war einfach nur müde und leer.
    Am nächsten Morgen betrachtete ich die beiden Polaroidphotos, die mir die Hebi am Abend noch in die Hand gedrückt hatte. Und da empfand ich dann doch so etwas wie stolz und Glück.

    Der Katzenjammer fing dann erst an, als am Nachmittag eine frischgebackene Mutti zu mir ins Zimmer (eigentlich hatte ich ja ein Einzelzimmer gewollt, aber das KH war überfüllt) gebracht wurde.
    Diese Frau hatte NORMAL entbunden und sie hatte auch ihr Baby bei sich.
    Ich war nur noch am Weinen. Ich wollte meinen Sohn sehen, aber ich konnte nicht mal aufstehen.
    Unser Sohn ist Dienstag geboren und mir wurde versprochen, dass ich ihn Donnerstags besuchen darf. Man wollte mich mit dem Rollstuhl transportieren.
    Aber am Donnerstag wusste plötzlich niemand mehr was davon und da ich noch nicht richtig laufen konnte, war ich auch nicht in der Lage den Chefarzt, der mir das versprochen hatte, aufzusuchen.
    Als mein Mann am Abend kam, war es dann zu spät.
    Ich weinte mal wieder ohne Ende.
    Und dann die Überraschung: am Samstag um 15Uhr ; weiss ich noch ganz genau; ging die Türe auf und ein kleines Glasbettchen wurde reingeschoben.
    Zuerst habe ich garnicht geblickt, dass da mein Sohn kommt. Erst als die große Tochter meiner Bettnachbarin sagte, da kommt ja das andere Baby ging mir ein Licht auf.
    Ich weinte los, konnte es garnicht mehr zurückhalten. Die Schwester, die mir meinen Sohn brachte nahm mich in den Arm und fragte aus Spaß, ob ich auch wirklich aus Freude weinen würde.
    Ich habe mich garnicht getraut den Kleinen auf den Arm zu nehmen. Ich habe nur mal kurz die Decke gehoben, um ihn ganz anzusehen.
    Ich konnte garnichts mehr lesen oder dergleichen. Ich habe einfach nur die ganze Zeit meinen Sohn bestaunt auf den ich so lange gewartet habe.
    Das süßeste und schönste und beste Baby - ich war hin und weg.

    Leider bekam ich noch Fieber und mein Sohn fiel nochmals mit dem Gewicht, daher mussten wir insgesamt 2 Wochen im KH bleiben.
    Aber wir durften dann glücklicherweise zusammen nach Hause gehen und mein Mann holte uns ganz stolz ab.

    Wir sind mächtig stolz auf unseren Sonnenschein und wir möchten ihn nicht missen. Heute hat er alles aufgeholt und merkt nicht mehr, dass er zu früh dran war.

    LEVIN 01.02.2005 um 17:54Uhr in Stuttgart mit 2425g, 45cm und 32cm KU.

    Mit dem Geburtserlebnis und insbesondere mit dem Erlebnis Kaiserschnitt konnte ich mich sehr lange nicht abfinden. Und ich knabbere teilweise manchmal noch heute daran.
    Die sofortige Trennung von meinem Baby war dabei wohl das Allerschlimmste!

    Beim nächsten Baby soll alles besser laufen und ich werde auf jeden Fall ein anderes KH aussuchen, dass eine Kinderstation mit dabei hat.

    Ich bin trotzallem dankbar, dass alles gut ging und unser Kleiner gesund sind.
    Wir lieben ihn über alles....



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