Die Nibelungen

Die Burgunder
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    Re: Die Nibelungen

    Ottfried von Weiße - 07.09.2006, 00:45

    Die Nibelungen
    Burgunder, ich lade euch ein! Das Kaminholz ist geschlagen, Kälber und Ferkel sind gestopft und auf die Spieße gepfropft. Für unseren Herzog Pantaleon ist ein Gemüseschahschlick bereitet und für Cannibal wurde in der Grafschaft sogar ein grüner Kobold gestellt. Also nehmt Platz in meiner Feste. Wie in alten Zeiten wollen wir bei'nander sitzen, uns die Bäuche voll schlagen und dem Raphsoden (Spielmann) eine Geschichte erzählen lassen, die uns unterhält.

    Er wird uns die alte Mär' der Nibelungen erzählen. Diese alte Geschichte kennt unzählige Variationen, und will man sie komplett und richtig erzählen, so müsste unser tapferer Spielmann hier, seine Klampfe zupfen und die dazugehörigen Stabreimverse singen, bis er vor Erschöpfung umfällt. So gebet euch zufrieden mit dieser kleinen Zusammenfassung der so genannten Burgunder Âventiuren (Abenteuer).

    Vor unsagbar langer Zeit trug sich im Lande der Burgunder eine unerhörte Geschichte zu. Diese Geschichte ist eine um Krieg, um deren Siege, um hinreißende Jungfrauen, edlen Recken und vielen rauschenden Festen, wie sie niemals schöner waren und jemals wieder wurden. Sie ist aber auch eine grausame Geschichte von Ränken, von Verrat, gemeinen Mord und schließlich vom ganzen Untergang einer einst stolzen Dynastie.
    In Worms am Rheine herrschte König Gunther (oder Gundahar, germ. für Kampf+Herr: Kampfherr). Mit ihm am Hof zu Worms lebten seine treuen Gefolgsleute. Hier alle aufzuzählen wäre unmöglich und darum wollen wir nur einige nennen: Da waren zum Beispiel Gîslher und Gêrnôt, sowie Ortwîn von Metz und Volkêr von Alzeye, außerdem Dankwart und "die zwene margrâven Gêre und Ekkewart ... mit ganzem ellen wol bewart". Der wichtigste Protagonist in der Nibelungensage ist aber der allseits bekannte, der berühmt berüchtigte Hagen von Tronje. Auch er war ein treuer Gefolgsmann von König Gunther, und dessen Treue, bekannt geworden als sprichwörtliche Nibelungentreue, sollte das Haus der Burgunder-Dynastie zum Einsturz bringen. Aber höret weiter Kunde!

    Gunther und seine adeligen Gefolgsleute herrschten gutmütig aber mit Stärke über das gemeine Burgunder Volk - "...ze Wormez bî dem Rîne / sie wonten mit ir kraft, in diente von ir landen / vil stolziu ritterscaft..." In ihrer Feste zu Worms verlebten sie die Tage mit Turnieren, Festen, Minnesang und Jagdausritten. Und es war gut so!
    In Worms lebte aber auch Gunthers Schwester, eine bezaubernde Jungfrau, Kriemhild geheißen. "...ein vil édel magedîn, daz in allen landen / niht schoeners moht sîn,..." Den Rittern zeigte sie sich, wenn überhaupt, nur am Burgfriedfenster. Dennoch, so sagt es uns die Legende, war ihre Schönheit weithin bekannt und viele Ritter verliebten sich unsterblich in sie, allein durch Hörensagen.

    Eines Tages, so beginnt die Nieblungensage, hatte die schöne Kriemhild einen Traum. Sie träumte, ihr flöge ein wilder Falke zu. Über Monate und Jahre, so träumte es Kriemhild, machte sie diesen wilden Falken zahm und ihr zutraulich. Es ward ein prächtiges Tier, und beide hatten einander sehr gern. Dann, so Kriemhilds träumen, kamen zwei wilde Adler, stürzten sich auf den zahm geworden Falken und zerrissen ihn im Kampfe, dass er alsbald stirbt. Kriemhild, aufgelöst von diesem Alb, befragte ihre Mutter um Rat. Diese erklärte ihrer Tochter, der Falke im Traum bedeute einen stolzen Krieger, einen Mann, der einmal zu ihr kommen würde, und genau wie es im Traum dem Falken ergangen, genauso würde es diesem noch unbekannten Ritter ergehen. Als Kriemhild das hörte, schwor sie sich und ihrer Mutter, niemals, aber auch niemals nur einen Mann zu nehmen und für immer Jungfrau in Worms zu bleiben. Denn, so glaubte die junge Kriemhild, niemals könne sie einen derart schmerzlichen Verlust verkraften.

    Zu jener Zeit, in der unsere Geschichte spielt, wuchs in den fernen Niederlanden ein edler Königssohn heran. Seine Eltern hießen Siegmund und Sieglinde, sie herrschten von ihrer Burg Xanten weithin ins Land am Niederrhein. Ihr Sohn hieß Siegfried, Siegfried von Xanten. Eines Tages kündigte Siegfried seinen Eltern an, er wolle Xanten verlassen, und sie ließen ihren Sohn gewähren. Welche Unternehmungen ihm bevorstünden, fragten ihn seine Eltern, und Siegfried, der schon viele Abenteuer in seinem jungen Leben gemeistert hatte, sagte ihnen, er wolle nach Worms! die dort lebende Jungfrau erobern!

    Bis in die Niederlande hatte sich also die Kunde von Kriemhilds Schönheit getragen, und hatte den jungen ungestümen Siegfried, wie so viele vor ihm, entflammt. Siegfried war wahrlich eine Heldengestalt. Er verfügte über schier unmenschliche Kraft und sogar über Zauberkräfte.

    Einmal war er ins Land der Nibelungen, das hoch im Norden gelegen, gereist. Dort besiegte er einen Drachen im Kampf. Siegfried hatte in dessen Blut gebadet. Damit schmiedete er seine Haut zu einer Rüstung. Einer Rüstung, die kein Schwerthieb jemals hätte zerschlagen können! Siegfried war also, wenn auch immer noch sterblich, so doch unverwundbar. Nur an einer Stelle blieb er verletzlich. Beim Bade in dem Drachenblut fiel ihm nämlich ein Lindenblatt auf den Rücken zwischen den Schultern. Diese Stelle blieb vom Drachenblut unbenetzt, dort blieb er verwundbar. Trotz dieses Mankos blieb er unbekümmert. Unser Held stürzte sich in viele Abenteuer und führte viele Kriege siegreich an. Überall war er gefürchtet, beliebt aber auch verhasst. Er war nicht nur Thronprinz von Xanten, er war auch König über viele Länderein, wie den sagenumwobenen Nibelungenland, in das er wieder und wieder zurückkehrte um für seine Kriege Männer zu rekrutieren. In diesem unwirtlichen Land stahl er einem Zwerg, der tief in einer Höhle unter einem Berg wohnte, einen Schatz. Dieser Schatz bestand nicht nur aus unermesslichen Goldwerten, die Siegfried bis ans Lebensende reich machen sollten, nein dieser Schatz bestand auch aus ein weit wertvolleren, mächtigeren Ding; einer Zaubermütze, genauer: einer Tarnkappe. Wer diese Mütze trägt wird unsichtbar.

    Die Ähnlichkeiten zu "Heer der Ringe" sind nicht von der Hand zu weisen. J.R.R. Tolkien bedient sich wahllos in den germanischen Mythen.

    Wir müssen uns unseren Helden Siegfried von Xanten also als einen Ritter vorstellen, der vor nichts und niemanden Angst hatte. Wenn er etwas wollte, dann nahm er es sich, und bekam es auch. Siegfried ist damit weder ein guter, noch ein böser Ritter, er ist die Personifikation schierer Macht, die dem Guten wie dem Bösen dient. Kehren wir aber zurück, zu jenem Tage, an dem Siegfried seinen Eltern offenbart, er will Xanten verlassen, nach Worms reisen und die schöne Kriemhild erobern.
    Mit seinen treuesten Männern zieht Siegfried los. Die Xantener Bürger beglückwünschen ihn für seine Fahrt, ein jeder nimmt Abschied, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er und seine Mannen sind bis an die Zähne bewaffnet, die Sonne funkelt und blitzt auf ihren bronzenen Rüstungen, und man könnte meinen dieser Zug, angeführt von Siegfried zieht in einen Krieg, will den Himmel stürmen und nicht auf Brautfahrt gehen.

    Nach tagelanger Reise erreichen sie schließlich Worms am Rheine. Nun, was stellt ihr euch vor, was dann passierte? Diese Stelle in den Nibelungen, das erste Zusammentreffen des unerschrockenen Siegfried von Xanten mit dem gutmütigen Gunther von Worms ist äußerst interessant, und Gelehrte wie Studenten stolpern noch tausend Jahre nach ihrer Niederschrift über diese Passage. Ganze Semesterfüllende Seminare werden dazu angeboten und leider Gottes auch Klausuren darüber geschrieben... Als Siegfried von Xanten, gerüstet und unbekümmert in die Wormser Burg einrückt und die Gefolgsmänner Gunthers ihn willkommen heißen wollen, prallen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite die Welt des Wormser Hofes, einer Welt, in dem ein König sein Land durch Ministerialen verwaltet, der Kriege von seinen Marschällen führen lässt, statt allein in eine Schlacht zu ziehen. Und auf der anderen Seite die Welt des Altgermanen Siegfrieds, der sich einfach nimmt, der durch rohe Gewalt herrscht, allein und rücksichtslos. Gunther repräsentiert in diesem alten Text schon den "modernen" König, der Aufgaben verteilt, an seinem Hof Minister walten lässt. Siegfried hingegen ist eine Symbolfigur für den Anführer aus den Zeiten der germanischen Völkerwanderung, der allein herrscht und seine Herrschaft nur durch kriegerischen Erfolg legitimiert.

    Siegfried fällt also nichts Besseres ein, als von seinem Ross abzusteigen, seine Werbung um Kriemhild zu verheimlichen und den gesamten Wormser Hof, also das gesamte Burgunder Reich durch einen Zweikampf für sich zu beanspruchen. Es soll ein Turnier, ein Duell abgehalten werden, ganz gleich, aber es soll sofort geschehen. Der Sieger soll alles haben, der Unterlegene alles verlieren; Hof, Nachfolgerschaft, Armeen, Goldwerte und natürlich die Frauen. Ohne zu zögern bieten die treuen Gefolgsmänner um Gunther sich für den Zweikampf an, allen voran Gernot und Giselher, die den Auftritt des Prinzen aus Xanten als schiere Beleidigung an ihren König ansehen. Siegfried freut sich über ihre Hingabe, Opferbereitschaft. Ihre Treue in Ehren, denkt sich Siegfried, aber mit denen hab ich leichtes Spiel. Gunther und Hagen von Tronje sehen diesem Wortgeplänkel und anbahnenden Kampf vom Bugfenster aus zu. Gunther kennt Siegfried nicht, aber Hagen von Tronje kennt ihn zu genau. Hagen erzählt seinem König alles über den gefürchteten Siegfried. Gunther erkennt daraufhin richtig, dass niemand aus seiner Gefolgsschaft eine reelle Chance hätte, Siegfried im Zweikampf zu schlagen. Und ehe sich Giselher und Gernot mit ihm schlagen, verlässt er geschwind den Thronsaal, tritt vor seine Burg und heißt Siegfried "herzlich willkommen". Gunther sagt zu Siegfried, es braucht hier keinen Zweikampf! Alles was wir besitzen steht euch, Siegfried, zur Verfügung, und sei mit Euch geteilt - Leben und Gut!

    Hier beginnt eine große Freundschaft, ein festes Bündnis, aber hier nehmen auch Misstrauen und Verrat ihren Anfang. Denn es offenbart sich ein tiefes Missverständnis zwischen den beiden Welten: Siegfried glaubt, die Burgunder hätten sich ihm kampflos unterworfen, Gunther hingegen glaubt, er hätte nur seine Gastfreundschaft angeboten, Siegfried in seinen Hof aufgenommen. Es bleibt in Zukunft völlig unklar, wer in Worms herrscht, wer wem Folge zu leisten hat.

    Ehe aber Zeit war, dass sich unsere Helden darüber Gedanken machen konnten, kam es zum Krieg. Die Sachsen fielen ein, brandschatzten, mordeten und wüteten so wild im Burgunder Reich, das es drohte zu fallen. Gunther erwägt eine Kapitulation...


    Fortsetzung folgt



    Re: Die Nibelungen

    K. K. the little - 09.09.2006, 11:08


    ich will nur sagen die geschichte ist ganz schön lange aber den film finde ich gut



    Re: Die Nibelungen

    Ottfried von Weiße - 09.09.2006, 20:03


    Armleuchter.



    Re: Die Nibelungen

    DerRächer - 10.09.2006, 11:13


    richtig



    Re: Die Nibelungen

    K. K. the little - 10.09.2006, 13:30


    was ist denn das



    Re: Die Nibelungen

    Raptox - 11.09.2006, 20:15


    ^^



    Re: Die Nibelungen

    jakob_ka - 11.09.2006, 21:10


    die jugend heutzutage...



    Re: Die Nibelungen

    kenobi - 11.09.2006, 22:18


    bitte bleibt beim thema :!:



    Re: Die Nibelungen

    sniper90 - 17.12.2006, 14:00


    aber bald wird der burgunder kein stolzer stamm mehr sein weil die guten weg gehen



    Re: Die Nibelungen

    loooooosser - 23.01.2007, 22:36


    ich finds schade das nun wir keinen kontakt er haben und das forum langsam zefärfallt weil keiner ner rei geht



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