Nine Inch Nails

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    Re: Nine Inch Nails

    Axl Flo - 05.09.2006, 22:02

    Nine Inch Nails
    "I hurt myself today, to see if I still feel." (Hurt, 1994)
    Eine Zeile, die der große Johnny Cash siebzigjährig zu seiner Gitarre sang, die aber gar nicht aus der Feder des altersweisen Country-Stars stammt, sondern aus der eines damals 28-jährigen Jungspunds. Sein Name: Trent Reznor. Seine Band: Nine Inch Nails. Die Band: Trent Reznor, geboren am 17. Mai 1965 in Mercer, Pennsylvania. Seit Anbeginn der NIN-Historie eilt dem Mann der Ruf eines Diktators voraus, was nicht nur zahlreiche Bandumbesetzungen über die Jahre bestätigen.

    Fakt ist: Reznor duldet Mitspieler, doch die Band ist sein Baby. Erfahrung hat er bei der Bandgründung um 1987 herum bereits gesammelt. Nachdem er mit 19 das College hinschmeißt, spielt er Mitte der 80er Jahre in einigen Synthie-Bands, u.a. bei The Exotic Birds und 1000 Homo DJs (mit Ministry-Mann Al Jourgensen), was ihn allerdings auf Dauer nicht befriedigt. Folglich schließt er sich zuhause in Cleveland ein, arbeitet sich durch neue MIDI-Applikationen und entwirft mit Hilfe von Keyboards und einem Computer erste eigene Songvisionen, für die er sich - wie bescheiden - eine Maxi-Veröffentlichung wünscht.

    Doch alles kommt anders: TVT Records, bis dahin eher für die Vermarktung von Fernseh-Jingles als von elektronischen Longplayern zuständig, zeigt sich vom Demo des Songs "Down In It" begeistert und verpflichtet Reznor. Der freut sich, darf er doch plötzlich mit Produzenten wie Adrian Sherwood (Depeche Mode, KMFDM), Flood (Depeche Mode, U2), John Fryer (Cocteau Twins, Love and Rockets) und Keith LeBlanc (Afrika Bambaataa) zusammen arbeiten (wenn auch nicht immer in einem Raum). Vor allem mit den Singles "Head Like A Hole" und "Sin" machen sich Nine Inch Nails in den damals für landesweiten Erfolg wichtigen US-College Radio-Stationen viele Freunde. Das Debütalbum "Pretty Hate Machine" nimmt Reznor 1989 weitgehend im Alleingang auf. Der später für NIN typische, symphonische Industrial Rock ist noch in reichlich synthetische und wavelastige Klangschwaden gehüllt.

    Für Livegigs seines One Man-Projekts braucht er allerdings Musiker und so rekrutiert er ein paar Jungs, um im Vorprogramm von Skinny Puppy zu wüten: Chris Vrenna (dr), Richard Patrick (guit) und David Haymes (keys). Es folgen Tourneen mit The Jesus and Mary Chain und Peter Murphy. Bereits hier macht Reznor erste Erfahrungen mit einem gleichgültigen Publikum, was ihn bei einer Show in Atlanta schließlich derart in Rage bringt, dass er die Bauhaus-Fans mit kalter Pizza bewirft, seine Gitarre zertrümmert und das Drumset zerstört. Entgegen aller Erwartungen stößt diese Spontaneinlage aber auf helle Begeisterung in der Halle, so dass der NIN-Merchandise-Stand an jenem Abend mehr T-Shirts verkauft als Headliner Peter Murphy.

    Reznor lernt seine Lektion und integriert die Gewalteinlagen in sein Programm. Neben dem Radio-Airplay der Singles macht sich die Band vor allem auf der von Perry Farrell installierten Lollapalooza-Festivaltour einen Namen, wo sie u.a. neben genrefremden Größen wie Living Colour und Ice T bestehen müssen. Bald benötigt man für Reznors Bühnenzorn zehn Gitarren pro Auftritt, was den Tour-Begleitern der Band als normale Grundausstattung angegeben wird. Doch auch seine Bandkollegen müssen sich in Acht nehmen, wenn Reznor scheinbar willenlos mit Keyboards um sich schmeißt. In Boston schubst er Gitarrist Patrick über die Monitore, woraufhin sich dieser vor Schmerzen krümmt. Das Festivalpublikum jubelt.

    Schnell ist die elektronische Krawallcombo in aller Munde und ruft sogar Vorzeige-Rocksau Axl Rose auf den Plan. Dieser findet großes Gefallen an Reznors Provokationstalent und überredet Nine Inch Nails, als Support der '91er Tour seiner Guns N' Roses nach Europa überzusetzen. Auch dort besitzen Reznors Mannen den Mumm, ihre Keyboards auf die Bühne zu schleppen; eine für die damalige Prä-Crossover-Zeit unerhört dreiste Anmaßung, die sich die beinharte und stromgitarrenlinienförmige Gunners-Fanfraktion natürlich nicht bieten lässt. Während die zweite Vorband Skid Row den Massengeschmack der Heavies einigermaßen trifft, muss der Nine Inch Nails-Frontmann bei jedem einzelnen Gig so ziemlich allen Wurfgeschossen ausweichen, die auf Festivals schnell zur Hand sind, Bierbecher und Whiskyflaschen inklusive. Zudem sorgt das tausendfache Hochhalten von Eintrittskarten dafür, dass die Message der Gunners-Fans bei Reznor auch richtig ankommt.

    Vor dem Wagnis freute sich der NIN-Sänger noch ausgiebig gegenüber MTV: "Axl mag uns, wir mögen seine Musik, also liegt es auf der Hand, dass wir es ausprobieren. Es wird ein Experiment und ich bin sehr neugierig darauf." Nach der Tournee klingt Reznor eine Spur kleinlauter: "Es war eine dieser Ideen, die du anfangs noch ganz lustig findest, bis dir auf der Bühne aber klar wird, dass sie irgendwie doch nicht so lustig sind." Selbstverständlich schlägt Reznor Axls Angebot, auch bei der US-Tour der Gunners dabei zu sein, aus. Dennoch tourt die Band bis 1992 unentwegt weiter. Mittlerweile hat Reznor auch eine gehörige Wut auf das Label TVT entwickelt, das den Star nicht so leicht aus seinem Vertrag entlassen will. Ein langer Gerichtsprozess ist die Folge.

    Um die totale Kontrolle über seine Musik zu erlangen, gründet Reznor 1994 seine eigene Plattenfirma Nothing, deren Veröffentlichungen Interscope/Universal vertreibt. Zunächst erscheint im selben Jahr die 6-Track-EP "Broken", auf der Reznor seinen angestauten Frust über die Mechanismen der Musikindustrie in ungeahnt krachigen Kompositionen umsetzt. Eine Art vertonter Mittelfinger. Die kurz darauf erscheinende EP "Fixed" markiert erstmals Reznors Freude an Kollaborationen, lässt er doch Kollegen wie Peter Christopherson von Coil and J.G. Thirwell (Foetus) Hand an seine Songs anlegen. Bald darauf erscheint dann endlich der Nachfolger zum Debüt: "The Downward Spiral". Der Erfolg ist überragend, die Single "Closer" entwickelt sich in Europa und sogar in Amerika zum Dancefloor-Filler, trotz der provozierenden Refrainzeile "I want to fuck you like an animal".

    Beim anfänglichen Hören erscheint das Album noch ziemlich verstörend, erst nach einiger Zeit erschließt sich die Schönheit der uneingängigen Kompositionen. Die Platte bricht mit etlichen musikalischen Regeln, Reznor missachtet herkömmliche Akkordfolgen, verstimmt absichtlich seine Instrumente, und fügt dennoch alles zu einer perfekten Mixtur aus Rock, Industrial und teilweise ruhigen Instrumentalstücken zusammen. Textlich wagt er sich noch weiter in seine seelischen Abgründe vor als auf dem Debüt, meist schreit er sich dabei förmlich die Seele aus dem Leib. Kurz: "The Downward Spiral" ist eine der wichtigsten Platten der 90er Jahre, die sich wohltuend vom Rest unterscheidet.

    Auf der Maxisingle "Closer To God" erscheinen Remixes der Songs "Heresy" sowie "March of the Pigs" und mit "Memorabilia" auch ein Soft Cell-Cover. Auf der Mitte 1994 beginnenden Tournee festigt Reznor mit den teilweise neuen Kollegen Robin Finck (Ex-Guns 'N Roses), Charlie Clouser, Danny Lohner und Chris Vrenna seinen Status als Sprachrohr einer ganzen Generation, zumal mit Kurt Cobain der zweite, mythisch verehrte Musiker gerade den Freitod gewählt hat.

    Vom Erfolg fast erdrückt dauert es bis 1997, bis man wieder ein Lebenszeichen von NIN vernimmt. Der Song "The Perfect Drug" erscheint auf dem "Lost Highway"-Soundtrack (David Lynch). Nebenher produziert Reznor das "Antichrist Superstar"-Album von Marylin Manson, tourt mit David Bowie und stellt den Soundtrack zum Film "Natural Born Killers" sowie die Hintergrundmusik für das Computerspiel "Quake" zusammen. Anschließend beginnt wieder das große Warten. Gerüchte über ein bevorstehendes Album zerschlagen sich immer wieder, Termine verschieben sich. Bis Anfang 1999 auf MTV America ein kurzer Werbespot läuft, der schlicht und einfach orange auf schwarz das Wort "ninetynine" zeigt, mit dem für NIN typischen, spiegelverkehrten "N".

    Doch es dauert noch bis Ende September, bis "The Fragile" in den Läden steht. Zwar kann das Doppelalbum nicht ganz den Charts-Erfolg der alten Tage wiederholen, trotzdem sind Fans wie Kritiker einmal mehr hingerissen. Die anschließende Welttournee "Fragility" ist ausverkauft und Nine Inch Nails begeistern die Massen. Mit "And All That Could Have Been" erscheint 2002 erstmals auch ein NIN-Live-Album, in den USA gleichzeitig eine Live-DVD. In Deutschland muss man auf die DVD hingegen noch bis Mai 2002 warten. Sämtliche Aufnahmen wurden mit Kleinkameras gemacht, dementsprechend geht es des öfteren wackelig zur Sache. Der Sound ist hingegen allererster Sahne.

    Bis zum nächsten Werk "With Teeth" dauert es weitere drei Jahre (2. Mai 2005). Während des Videodrehs zur ersten Single "The Hand That Feeds" gelingt es jemandem, trotz Sicherheitsvorkehrungen eine Kopie des Tracks zu machen und diesen ins Internet zu stellen. Reznor wütet. Vor allem da der Song auch den Weg zu einigen Radiostationen findet. "Die letzte Art und Weise, auf die ich einen nach langer Zeit neuen Track von mir zum ersten Mal hören wollte, wäre ein beschissener Rip auf einem beschissenen Radiosender", grollt der NIN-Fronter. Gegenüber dem Rolling Stone lässt er einige Details des neuen Albums durchsickern: "Diese Platte ist wahrscheinlich ehrlicher als alles, was ich bisher gemacht habe. Ich konnte auf eine Menge Lebenserfahrung zurückgreifen und fühlte mich immer ausgewogener, je verrückter die Welt draußen wurde."

    Dennoch gehen die neuen Songs wieder aggressiv zu Werke, was besonders an den live eingespielten Schlagzeug-Parts liegt, für die zum Teil der umtriebige Foo Fighters-Frontmann Dave Grohl sorgt. Wie Reznor verrät, komponierte er Grohl bei manchen Songs gedanklich schon mit. Eine Tournee folgt der Album-Veröffentlichung. Ab Ende April 2005 tourt die Band durch die USA, anschließend kommt Reznor auch wieder nach Deutschland. Mit an Bord sind die aktuellen Bandmitglieder Aaron North (Ex Icarus Line), Jeordie White (A Perfect Circle), Jerome Dillon und Alessandro Cortini.


    Quelle: Laut.de

    Ich liebe diese band.
    mehr kann ich nicht sagen
    wie findet ihr sie?



    Re: Nine Inch Nails

    goch - 05.09.2006, 23:23


    nachdem du schon so wenig sagst sag i a bissi mehr

    jo gut ich hab mich in with teeth reingehört und das album ist sausaugeil (muss am drummer liegen)
    und jetzt werd ich a bissi in die alten reinhören nachdem ich sicher zum nächsten konzert in der nähe mitmuss :wink:



    Re: Nine Inch Nails

    Axl Flo - 06.09.2006, 12:49


    goch hat folgendes geschrieben:
    und jetzt werd ich a bissi in die alten reinhören nachdem ich sicher zum nächsten konzert in der nähe mitmuss :wink:

    Jaaaaaaaaaaaaaaaa das werd ich nicht vergessen!!!!



    Re: Nine Inch Nails

    IdentityCrisis - 19.09.2006, 13:59


    NiN waren ne ziemliche enttäuschung aufm Hurricane '05 wer es gesehen hat weiss, wovon ich rede :wink: (bzw wissen die es, die den Kerl genrell nicht so sehr mögen.)



    Re: Nine Inch Nails

    Axl Flo - 19.09.2006, 14:15


    naja bei jeder band gibt es feunde und gegner
    aber bis jtz hab ich nur gutes über sie von live auftritten gehört



    Re: Nine Inch Nails

    goch - 20.09.2006, 22:03


    aber es gibt eben auch scheissauftritte (qotsa am fq, etc.) und so wirds nin halt auch erwischt haben



    Re: Nine Inch Nails

    Axl Flo - 20.09.2006, 22:10


    naja aber wenn man von vorn herein negativ auf Rock-Gott nr2 eingestellt ist dann kanns ja nicht gut werden
    ich mein wir warn auch negativ auf robocop kraus eingestellt und es kam so wie es kommen musste es hat uns nicht gefallen



    Re: Nine Inch Nails

    goch - 20.09.2006, 22:19


    Axl Flo hat folgendes geschrieben: naja aber wenn man von vorn herein negativ auf Rock-Gott nr2 eingestellt ist dann kanns ja nicht gut werden
    ich mein wir warn auch negativ auf robocop kraus eingestellt und es kam so wie es kommen musste es hat uns nicht gefallen

    dir hats ned gefallen
    ich hab gesagt es war ok... :wink:



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