FF Crossing-over Missing-NCIS *abgeschlossen*

Young Scene - Lifestyle Deluxe
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    Re: FF Crossing-over Missing-NCIS *abgeschlossen*

    Krischi - 03.09.2006, 17:14

    FF Crossing-over Missing-NCIS *abgeschlossen*
    Hey,
    ich möchte mich mal an nem kleinen Crossover versuchen mit zwei meiner Lieblingsserien...

    Hier ist erst mal der Anfang. Hoffe, ich komm dazu schön viel zu schreiben, hab leider nicht so lange Zeit wie ich es gerne hätte...
    Hoffe, auf viel FB!
    LG

    (Falls es einen interessiert, ich habe noch eine andere Missing-FF hier im Forum...hier mal eben der Link:
    Missing-Verzweifelt Gesucht --Visionen--

    NCIS – Missing

    Please don’t say you are sorry

    “Jess, hast du die Unterlagen über unseren neusten Fall?” Nicole eilte heran und sah ihre Kollegin erwartungsvoll an. Diese blickte sie jedoch nur fragend an: „Wie? Neuster Fall? Ich dachte, nach der Sache mit Pollock hätten wir erst al ein paar Tage Zeit, um uns ein wenig auf andere Dinge zu konzentrieren.“ Nicole schüttelte den Kopf: „Nein, Pollock hat uns ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir um Punkt 8 Uhr bei ihm im Büro sein sollen.“ Sie sah auf die Uhr: „Und es ist genau eine Minute nach acht. Ich denke, wir sollten uns beeilen.“
    Im Büro ihres Vorgesetzten wurden sie bereits erwartet und Pollock sah die beiden Agentinnen etwas säuerlich an, ob ihrer Verspätung. „Da unsere beiden Damen nach ihrem kleinen Kaffeekränzchen nun auch gewillt sind, sich mit wichtigeren Dingen zu befassen, kann ich jetzt ja endlich anfangen.“ Er räusperte sich nochmals kurz. „Gut, dieser Fall wird etwas anders laufen, als die anderen, da wir aufgefordert wurden, den NCIS, den Naval Criminal Investigation Service, mit in unsere Ermittlungen einzubeziehen. Ein Petty-Officier ist hier in der Nähe verschwunden und der Fall ist höchstwahrscheinlich auf eine ganze Kette Serienmorde an Petty-Officiern zu beziehen. So, jetzt fragen sie sich alle, warum wir uns dann mit dem Fall beschäftigen. Bei diesem Serienmörder handelt es sich um einen lange gesuchten Terroristen, der sehr wichtig für das FBI ist. Dementsprechend sollen beide Institutionen zusammenarbeiten, um ihn gefangen zu nehmen. Anordnung von ganz oben. Ich bin zwar nicht so ganz begeistert davon, aber mich fragt man in solch einem Fall natürlich auch nicht.“ Pollock sah erwartungsvoll in die Runde. Nicole bedachte ihn mit einem leicht amüsierten Blick: „Sir, was erwarten sie jetzt von uns? Sollen wir jetzt Hasspredigten über den NCIS halten?“ Pollock lächelte: „Nein, ich hatte eigentlich erwartet, dass Fragen kommen in Bezug auf das vom NCIS eingesetzte Team.“ Nicole blickte ihn an: „Gut, Sir, mit was für einem Team werden wir es zu tun haben?“ „Es ist das Team von einem gewissen Special Agent Leroy Gibbs. Zwei weitere männliche Ermittler und eine weibliche. Eine durchgeknallte Forensikerin und ein sehr redefreudiger Pathologe.“ Antonio nickte: „Gut, und wann werden sie hier eintreffen?“ Von der Tür her erklang eine Stimme: „Wir sind bereits da.“ Nicole, Jess und Antonio wandten die Köpfe und gewahrten einen gutaussehenden, grauhaarigen Mann, der vor seinen anderen beiden Agenten den Raum betrat. Die eine war eine braunhaarige Frau, die etwa in Nicoles Alter sein musste und der andere war ein sehr attraktiver, ebenfalls braunhaariger Mann, der vom Alter her fast zu Antonio passen musste.
    Pollock erhob sich. „Special Agent Gibbs, sehr erfreut sie kennen zu lernen. Darf ich vorstellen: Agent Nicole Scott, Agent Jess Mastriani und Agent Antonio Cortez.“ Gibbs nickte kurz und stellte seinerseits seinen Teil des Teams vor. Es wurden einige mehr oder minder interessierte Blicke ausgetauscht, dann wand Gibbs sich wieder an alle: „Gut, und nachdem wir uns jetzt alle kennen und lieben gelernt haben, können wir ja vielleicht endlich anfangen. ...Es geht um den weiblichen Petty-Officier Jane Cooper, 26 Jahre. Sie ist seit zwei Tagen spurlos verschwunden. Vor vier Jahren hatte sie, wie einige andere aus ihrer Einheit durch Zufall Kontakt zu einem Terroristen namens Pascal Narsif. Der Rest ihrer Einheit ist bereits tot – gestorben durch ungeklärte Morde, weshalb wir auch davon ausgehen, das Narsif dahinter steckt. Das Schlimmste: Petty-Officier Cooper hat dafür gesorgt, dass die Behörden überhaupt auf Narsif aufmerksam geworden sind. Wir gehen also deshalb davon aus, dass der Terrorist sich an ihr rächen will und sie deshalb irgendwo festhält. Mit Glück ist sie noch nicht tot. Letzter bekannter Aufenthaltsort vom Petty-Officier war hier in Washington in ihrem Apartment.“ Pollock nickte und fügte hinzu: „Dieser Fall hat oberste Priorität. Machen Sie sich an die Arbeit.“ Er nickte Jess vielsagend zu: „Mastriani, von ihnen erwarte ich so schnell wie möglich etwas, was uns weiterbringt.“ Er reichte ihr ein Foto. „Und jetzt los!“
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    Antonio machte sich sofort auf den Weg, um möglichst viel über Petty-Officier Cooper zu recherchieren, während Nicole und Jess noch kurz stehen blieben, um sich mit Tony und Kate abzusprechen. Nicole sah die beiden Special Agents an: „So, wir sollten unsere Recherchen so gut es geht einteilen. Wenn es Ihnen recht ist, werden wir uns um den Fall Narsif kümmern, während sie versuchen mit unserem Kollegen möglichst viel über den fall von vor vier Jahren herauszufinden. Sie können dazu gerne mein Büro in Anspruch nehmen. Kate nickte dankbar: „In Ordnung. Und ich würde sagen...“, sie warf einen kurzen Blick auf ihre Uhr, „stündliche Besprechung, wenn das für Sie in Ordnung ist.“ Nicole deutete ein kaum merkliches Nicken an, wandte sich um und ging Antonio über die neue Sachlage informieren. Jess räusperte sich kurz: „ja, also, falls sie noch irgendwelche Fragen oder Probleme haben...“ „Ja.“ Lächelnd sah der Italiener sie an. Es war ein sanftes Lächeln, welches Jess durch und durch ging. Eine sanfte Wärme begann sich in ihrem Körper auszubreiten und sie fühlte sich vom Blick diese Mannes gebannt. „Was meinte ihr Vorgesetzter mit der Bemerkung, dass er von ihnen so schnell wie möglich etwas Sinnvolles erwartet?“ Einen Sekundenbruchteil später war Jess wieder in die Realität zurück gekehrt: „Ähm, ich denke nicht, dass sie das verstehen werden, wenn ich es Ihnen erkläre...“ Sie wandte sich um und wollte schnellstmöglich zu Nicole flüchten, um weiteren neugiereigen fragen zu entgehen, doch der NCIS-Ermittler hielt sie mit sanfter Gewalt am Arm zurück: „Versuchen Sie doch, es mir zu erklären, Jess.“ Sie machte sich los und sah ihn traurig an: „Das kann ich leider nicht. Ein anderes mal, in Ordnung?“ Sie wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern drehte sich um und ging schnellen Schrittes hinter Nicole her. Ihre Gedanken drehten sich. Immerhin mussten sie relativ eng mit diesen Leuten zusammen arbeiten. War es da nicht besser, sie wussten von ihrer Gabe?
    Nicole wandte sich um, als sie schnelle Schritte auf sich zukommen hörte und bemerkte sofort Jess’ leicht verstörten Gesichtsausdruck. „Hey, was ist los? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Die Angesprochene nickte kurz und lächelte: „Ja, ich hab nur gerade darüber nachgedacht, ob ich dem NCIS-Team von meiner hellseherischen Fähigkeit erzählen sollte oder besser nicht.“ Nicole sah Jess ernst an: „Okay, ich verstehe deine Beweggründe, da wir ja sehr eng mit ihnen zusammenhocken jetzt. Und da könntest du natürlich schon in eine ziemlich bedrängende Situation kommen, besonders wenn dieser Gibbs dabei ist. Ich denke nicht, dass du diesem Special Agent etwas vormachen könnest und den anderen wahrscheinlich auch nicht. Aber andererseits ist es auch ein großer Schritt es so vielen anzuvertrauen.“ Jess nickte: „Ja, verstehst du jetzt, in was für einer Zwickmühle ich stecke?“ Antonio, der das ganze Gespräch bisher ruhig verfolgt hatte, drehte sich vom PC-Bildschirm weg und sah die beiden Frauen an.: „Vielleicht solltet ihr mit Pollock darüber reden und seine Meinung zu diesem Thema hinzuziehen.“ Jess winkte ab: „Ach, im Endeffekt ist es auch nicht so wichtig jetzt. Wir warten einfach mal ab.“ Antonio nickte zustimmend und drehte sich wieder einen Unterlagen zu und die braunhaarige Agentin wand sich an ihre Kollegin: „Nicole, vielleicht sollten wir uns jetzt an die Arbeit machen, damit wir in ner knappen Stunde wenigstens etwas vorweisen können.“ Ihre Freundin lächelte: „Ah ja, willst du da jemand bestimmten etwas beweisen?“ Lachend winkte Jess ab: „Nein, wie kommst du da drauf?“ Nicole knuffte Jess freundschaftlich in die Seite: „Komm schon ,ich sehe es dir doch an. Der Italiener gefällt dir.“ „Hör auf und hilf mir lieber bei der Suche nach Informationen über diesen Narsif.“
    Kate und Tony saßen in Nicoles Büro und hatten ihre Laptops ans FBI-Computernetzwerk angeschlossen, um zusätzliche Informationen über den Fall Cooper-Narsif zu erhalten. Kate blickte auf und sah Tony einen Moment lang durchdringend an: „Irgendetwas verheimlichen hier alle vor uns. Und es hat mit dieser Jess Mastriani zu tun.“ Tony grinste und blickte sie schelmisch an: „Keine Sorge, Katie, ich werde es für dich herausfinden.“ In diesem Moment betrat Gibbs das Büro. Natürlich hatte er Tonys letzte Bemerkung gehört und fragte sofort interessiert nach ihrer Bedeutung. Kate berichtete kurz von Pollocks Bemerkung und dem merkwürdigen Verhalten der jungen Agentin, bevor Gibbs antwortete: „Worüber macht ihr euch eigentlich schon wieder Gedanken? Lasst die Agentin Agentin sein und seht lieber zu, dass ihr ein paar konstruktive Informationen sammelt, sonst muss ich euch beide leider feuern.“ Dann wandte er sich suchend um und verlies das Zimmer: „ich werde jetzt mal gucken, ob es hier in diesem Laden auch einen vernünftigen Kaffe gibt. Und denkt dran – in 40 Minuten ist die erste Besprechung.“
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    Diese 40 Minuten später hatten sich dann auch alle wieder in Pollocks Büro eingefunden, um über die neuen Informationen zu diskutieren. Wirklich viel hatten sie, ob de knappen zeit noch nicht herausgefunden und somit beendete ein schlecht gelaunter Pollock schließlich nach bereits 10 Minuten die Besprechung: „Okay, um es kurz zu sagen, wir haben innerhalb dieser einen Stunde überhaupt nichts herausgefunden, dass uns irgendwie helfen könnte – weder über die Verschwundene, noch über den Terroristen noch über die bisher ungeklärten Morde. Jetzt sehen Sie lieber zu, dass sie etwas finden, anstatt hier herum zu sitzen und Däumchen zu drehen. Es geht schließlich um das Leben eines Petty-Officiers.“ Kate und Tony warfen sich vielsagende Blicke zu. Der junge Italiener konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen – schließlich war ihnen dieser aufbrausende Charakter bestens bekannt. Doch anstatt eine dementsprechend ausfallende Bemerkung zu machen und dafür wieder eine von Gibbs berüchtigten Kopfnüssen zu riskieren, stand er auf und verließ das Büro. Als Jess heraustrat, zog er sie kurz beiseite: „Können wir uns irgendwo einen Augenblick unterhalten?“ Alles in Jess schrie danach, sich besser nicht mit diesem Mann einzulassen, doch sie nickte. Sie gingen gemeinsam ein Stück den Flur runter. Tony räusperte sich: „Es ist wirklich wichtig für mich, dass Sie ehrlich zu mir sind, Jess. Wir müssen wie es aussieht noch eine Zeit lang miteinander arbeiten und da finde ich es nur fair, wenn wir erfahren, was Sie und ihre Kollegen bis jetzt vor mir, bzw. uns verheimlicht haben.“ In Jess’ Gedanken fingen die Alarmglocken an zu läuten. Natürlich spielte er wieder auf Pollocks Bemerkung an. Sie schwieg eine Weile bevor sie ihm schließlich antwortete: „Wissen Sie, Agent DiNozzo, das ist alles nicht so einfach, wie sie es sich vielleicht vorstellen. Glauben Sie mir, Sie würden es nicht verstehen. Belassen wir es doch bitte dabei, in Ordnung?“ Der Italiener wirkte enttäuscht, nickte aber. „Aber ich habe trotzdem noch eine Bitte an Sie.“ Er lachte. Die junge Agentin blickte ihn erwartungsvoll an. „sagen Sie doch einfach Tony zu mir.“ Doch bevor Jess antworten konnte, verschwamm die Sicht vor ihr:
    Ein Schachbrett baute sich vor ihr auf - Es waren nur wenige Figuren darauf – 4 weiße, umgefallene Bauern, eine zentral stehender König, um den die Bauern gescharrt waren und die schwarze Königin, die unaufhaltsam näher rückte -flankiert von zwei ebenfalls schwarzen Springern - Der König jedoch bewegte sich nicht und das Trio rückte immer näher heran, bis sie den König matt gesetzt hatten.
    Ihre Sicht wurde wieder klar und sie registrierte den immer noch vor ihr stehenden Special Agent. „Ähm, Jess, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Der Italiener wirkte leicht verunsichert und blickte sie mit einem Hauch von Sorge in seinen Augen an. Sie musste sich kurz sammeln, dann antwortete sie gespielt unbekümmert: „Aber natürlich. Was sollte denn nicht in Ordnung sein?“ In Tonys Augen bildete sich eine kleine Spur von Misstrauen: „Und? Ist es okay für Sie?“ Jess stutzte: „Ähm, was soll okay für mich sein?“ „Na, dass sie anstatt Agent DiNozzo einfach „Tony“ zu mir sagen. Da haben wir doch eben grade drüber gesprochen.“ „Ach ja, klar. Natürlich ist das in Ordnung für mich, Tony. Aber ich muss sie jetzt leider alleine lassen - mir ist da gerade was eingefallen. Entschuldigen Sie mich bitte.“ Und bevor Tony auch nur antworten konnte, eilte Jess bereits zu Antonios Schreibtisch, wo sie hofft, eben diesen und Nicole zu finden.
    So war es dann auch – beide starrten gerade höchstkonzentriert auf den PC-Bildschirm, als Jess herankam. „Nicole, ich hatte eine Vision.“ Diese drehte sich zu ihr um und sah sie erwartungsvoll an: „Und? Was hast du gesehen?“ Jess berichtete den beiden von dem Schachbrett und den dazugehörigen Schachfiguren. Als sie geendet hatte, herrschte kurz eine nachdenklich Stille, bis Antonio schließlich das Wort ergriff: „Okay, versuchen wir doch mal die Puzzleteile zusammen zu setzten. Wenn wir davon ausgehen, dass mit dem nicht beweglichen König Petty Officier Jane Cooper gemeint ist, dann ist auf jeden Fall klar, dass sie entführt wurde. Die schwarze Königin könnte Narsif darstellen, weil beim Schach die Dame zwar nicht die Wertvollste, wohl aber die mächtigste Figur ist.“ Nicole nickte, runzelte dann aber die Stirn: „Und was haben dann die beiden Springer zu bedeuten? Zwei Handlanger Narsif’s oder zwei andere Terroristen?“ „Ich denke, dass es eher zwei Handlanger sind, weil die beiden Springer deutlich weniger wert sind, als die Dame.“, sagte Jess an die beiden gewandt, „Aber warum ausgerechnet ein Schachbrett? Und was haben die vier umgefallenen Bauern zu bedeuten?“ Antonio warf erneut einen kurzen Blick in die Akte, dann erhellte sich sein Gesicht: „Also, was das alles mit dem Schachbrett zu tun hat, kann ich euch leider nicht sagen, aber Petty-Officier Coopers Einheit umfasste sie selbst mit eingeschlossen 5 Leute. Das bedeutet, dass vier schon tot sind. Und wir haben vier umgefallene Bauern.“ Nicole nickte: „Ja, das passt alles. Ich gehe Pollock davon berichten. Es ist, denke ich, zu heikel, die ganze Sache während einer Besprechung vorzutragen – es wirft verdammt viele Fragen auf.“ Sie bedeutete Jess mitzukommen, bevor sie sich umdrehte und sich auf den Weg zum Büro ihres Vorgesetzten machte.

    Die Besprechung, die etwa eine Stunde später folgen würde, machte Jess leichte Sorgen. Die plötzlichen neuen Informationen würden Fragen aufwerfen. Fragen, auf die sie keine Antwort hatte, falls sie dem NCIS ihre Fähigkeiten vorenthielt. Sie hatte Pollock darauf angesprochen und nach seiner Meinung gefragt, doch dieser war von beiden Optionen – den Andern das Wissen über die Begabung vorzuenthalten oder ihnen davon zu berichten – nicht sehr begeistert gewesen und hatte es ihr freigestellt, ob sie dem Team von Special Agent Gibbs etwas so persönliches anvertrauen wollte oder nicht. Schließlich entschied sie sich dafür, erst mal gar nichts zu entscheiden und die Besprechung abzuwarten.
    Kate hämmerte gerade wutschnaubend auf der Tastatur herum, als Gibbs den Raum betrat: „Was gibt’s neues?“ fragte er drückte ihr einen Becher mit Kaffee in die Hand. Seine Kollegin warf ihm einen kurzen, dankbaren Blick zu, bevor sie ihm antwortete: „Okay, sagen wir es mal so – seit dieser Sache mit Narsif von vor vier Jahren, gibt es keine Informationen mehr über Petty-Officier Cooper. Als ob sie nicht mehr existieren würde. Ich kann sowohl in unserem Netzwerk, als auch hier im Netzwerk des FBI nichts über sie finden. Als ob sich jemand die Mühe gegeben hätte, es so aussehen zu lassen, als ob es sie seit diesem Vorfall nicht mehr gegeben hätte.“ Gibbs nickte und holte sein Handy hervor. Er wählte die Nummer des Labors, fest in der Annahme, das McGee sich genau dort aufhalten würde. Doch erst einmal nahm Abby den Hörer ab. Im Hintergrund war wieder laute Musik zu hören. Gibbs musste fast durchs Telefon schreien, um sich Gehör zu verschaffen: „Abbs, mach sofort die Musik leiser.“ „Oh, hallo Gibbs!“, kam es aus dem Hörer und urplötzlich verstummte die Musik. „Was gibt es denn?“ „Ist McGee bei dir?“ „ja, das könnte man so sagen. Er verbessert gerade mal wieder meinen PC. Und das wurde auch schon mal wieder Zeit...“ „Schluss mit dem Kram – McGee soll seinen Hintern vor seinen Computer bewegen und herausfinden, ob, und wenn ja wann und von wem sich jemand in unser Netzwerk eingehakt hat und Informationen über Petty-Officier Jane Cooper hat verschwinden lassen.“ „okay, ich sag’s ihm.“ „Hast du noch mal die sachen durchgecheckt, die die Leichen bei sich hatten?“ „Noch nicht ganz, aber bis jetzt hab ich noch nichts gefunden. Und nur zur Information – Ducky ist voll am arbeiten. Er obduziert alle Leichen noch mal genauestens.“ „Okay, ruft mich sofort an, sobald ihr was habt.“ Gibbs legte auf. „Wo ist DiNozzo eigentlich?“ Kate winkte ab: „Der versucht herauszufinden, was das FBI versucht vor uns geheim zu halten.“ „Ich habe diesem Kindskopf doch gesagt, dass er seine Arbeit machen soll.“ „Ja, ich bin voll dabei,“, erklang es von der Tür, „und ich habe interessante Neuigkeiten über diese Jess Mastriani. Ich hatte vorhin ein Gespräch mit ihr und auf einmal war sie gedanklich weg. Einfach nicht mehr da. Und als sie sich wieder gefangen hatte, war sie ziemlich verwirrt. Ich sag euch, das ist etwas im Busch.“ Er ging zu seinem Computer. Gibbs versetzte ihm eine ordentliche Kopfnuss, als er an ihm vorbei ging. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du deine Arbeit machen sollst? Musst du immer hinter sämtlichen Frauen dieser Welt her sein?“ Kate grinste schadenfroh, als sie sah, wie geknickt der Italiener jetzt dreinschaute. Gibbs beließ es bei dieser Schelte und ging auf einen ziemlich hohen Aktenstapel zu. Er nahm die ersten paar runter und warf sie DiNozzo hin: „Hier, damit du was zu tun hast. Den Rest kannst du auch noch durchsehen. Und ich will hinterher Resultate haben, sonst sitzt du bis nächste Woche hier!“ Gibbs wand sich an Kate: „Denk dran, dass in etwa ner Dreiviertelstunde Besprechung ist und dann hätte ich gern etwas mehr als vorhin.“ Er ging zu Tür: „Und ich werde noch mal mit diesem Pollock reden, wegen der Agentin.“

    Pollock sah überrascht auf, als seine Bürotür ohne Vorwarnung auf einmal aufgerissen wurde. „Special Agent Gibbs, was kann ich für sie tun?“, fragte er in leicht säuerlichem Ton, ob dieser Unhöflichkeit. Gibbs setzte sich: „Wir müssen uns über eine Ihrer Agentinnen unterhalten – Jess Mastriani. Sie halten hier irgendetwas äußerst Wichtiges vor uns geheim.“ Pollock runzelte leicht die Stirn: „Ich denke nicht, dass es irgendeinen Sinn hat, zu leugnen, dass wir Sie nicht ganz über eine unserer Mitarbeiterinnen aufgeklärt haben, aber es ist eine sehr persönliche Sache, weshalb ich verstehen kann, dass Agent Mastriani sie nicht jedem erzählt.“ „Wird es ein Problem bei den Ermittlungen geben deswegen?“ Pollock schüttelte den Kopf: „Nein, es wird uns eher noch schneller voranbringen. Aber das ist für den Moment alles, was Sie wissen müssen.“ Gibbs nickte und erhob sich.
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    Zur zweiten Besprechung waren alle wesentlich vorbereiteter. Doch als erstes ergriff Pollock, wie gewöhnlich, das Wort: „So, erst mal noch einige wichtige Informationen. Petty-Officier Cooper ist von Narsif und mindestens zwei seiner Mitarbeiter entführt worden und wird irgendwo festgehalten. Und leider sieht es auch so aus, als hätte sie nicht mehr so lange zeit...Wir müssen uns beeilen.“ Tony und Kate stutzten. „Woher wissen Sie, dass Narsif zwei Handlanger hat?“ Doch Gibbs schüttelte den Kopf: „Das kann euch beiden egal sein – wir wissen es halt und dieses Wissen kann uns von großem Nutzen sein. Was habt ihr beide rausfinden können?“ Kate räusperte sich kurz: „Okay, McGee hat festgestellt, dass an den Netzwerken wirklich rumgepfuscht wurde, was bedeutet, dass wir seit dem Fall Cooper – Narsif keine Unterlagen mehr über Petty-Officier Cooper besitzen. Ducky hat die Leichen inzwischen alle noch einmal obduziert, doch alles, was er noch zusätzlich gefunden hat, waren Pollen, die den Petty-Officiern in den Haaren saßen. Und auch nicht bei allen, sondern nur bei zweien von vier. Abbs hat die Sachen der Leichen noch einmal durchgecheckt, aber nichts mehr gefunden. Aber ich hab etwas interessantes herausbekommen. Petty-Officier Cooper war nicht zufällig hier. Sie wollte den Tod ihrer Kollegen bei Narsif rächen. Doch es muss etwas schief gelaufen sein. Anstatt ihn der Polizei zu übergeben, muss er sie überrumpelt und gekidnappt haben.“ Pollock nickte und murmelte etwas, wie „gute Arbeit“, bevor er sich an alle Agents wandte: „Gut, Sie werden alle genau dort weitermachen, wo Sie aufgehört haben und dann werden wir den Petty-Officier schon finden. Wenn nicht, dann unterschreibe ich persönlich ihre Kündigung und drücke sie Ihnen am nächsten Tag mit einem Lächeln im Gesicht in die Hand.“ Gibbs erhob sich: „Und ich verspreche euch – meine Signatur werdet ihr auch dort finden. Also los jetzt!“
    Während einer kurzen Pause machte Jess sich auf den Weg , um Kaffee für Nicole und Antonio zu holen. Am Automaten stöhnte sie leise auf, als sie Tony erkannte, der ebenfalls gerade dort stand. Doch es war zu spät – er hatte sie gesehen. Langsam ging sie näher heran. „Na, wie läuft es bei euch?“, begrüßte der Italiener sie. Seine Augen strahlten eine solche Wärme aus, dass Jess’ Unbehagen auf einmal völlig verschwunden war und einem warmen Gefühl von Geborgenheit Platz machte. Sie lächelte: „Ganz gut. Und bei Ihnen?“ „Das übliche Chaos halt.“ Er trat etwas näher an sie heran: „Ist inzwischen wieder alles in Ordnung mit Ihnen?“ Jess nickte: „Natürlich.“ „Möchten Sie mir vielleicht doch erzählen, was los ist?“ Er fasste sie am Arm. Jess spürte, wie ihr Widerstand zu bröckeln begann. „Ich würde es Ihnen so gerne erzählen, Tony, aber Sie würden mich auslachen.“, Jess schluckte. Tony’s Stimme wurde sanft: „Warum sollte ich Sie auslachen, Jess?“ „Weil...weil es sich so unglaubwürdig anhören würde.“ Die Wärme seiner Nähe ließ Jess’ Widerstand nahezu verschwinden – sie hatte das wunderschöne Gefühl ihm vertrauen zu können. „Okay, Tony, hören Sie mir zu. Ich werde es Ihnen jetzt erzählen. Früher oder später würden sich höchstwahrscheinlich sowieso noch mehr Fragen stellen.“ „In Ordnung. Ich höre Ihnen zu und ich verspreche hoch und heilig nicht zu lachen.“ Tony lächelte sie aufmunternd an. Jess holte noch einmal tief Luft: „Okay, ich weiß es hört sich unglaublich an, aber ich habe die Gabe Dinge zu sehen, die andere nicht sehen. Ich habe Visionen von vermissten Personen, die uns dabei helfen, sie zu finden. Meist haben wir Glück und kommen rechtzeitig. Durch meine Visionen wissen wir auch, dass Narsif Petty-Officier Cooper entführt und zwei Handlanger bei der Tat hatte.“ Sie verstummte und sah Tony erwartungsvoll an. Der junge Italiener wirkte überrascht und auch ein kleines bisschen verstört. „Sie...Sie erzählen mir also, dass sie eine Hellseherin sind?“ Die Angesprochene nickte: „Sozusagen.“ Tony begann zu lächeln: „Und was ist schlimm daran?“ Jess blickte ihn unsicher an: „Na ja, viele verstehen es halt nicht.“ Sie sah ihn an. Seine Augen strahlten so eine Zuneigung aus, dass sie nicht anders konnte. Sie umarmte ihn. Tony war etwas überrascht, als Jess’ Kopf sich an seine Brust lehnte, doch es war eine durchaus angenehme Überraschung. Er umschloss sie mit seinen Armen und strich ihr sanft über den Rücken. Jess hatte etwas besonderes an sich, das nicht nur von ihrer Gabe herrührte. Sie rief Gefühle in ihm hervor, die er vorher nicht gespürt hatte. Es war ein Gefühl des absoluten Vertrauens, einer tiefen Freundschaft. Und das, obwohl sie sich noch nicht einmal 24 Stunden lang kannten.
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    Jess genoss Tony’s Nähe. Sie fühlte sich so geborgen in seinen starken Armen. Er glaubte ihr, was ein sehr beruhigendes und auch wunderschönes Gefühl war. Eine Zeit lang standen sie beide einfach nur da und die ganze Anspannung des Cooper-Falles schien von beiden abzufallen. Sie waren ganz auf ihre eigenen Gefühle und Gedanken fixiert. Doch dann riss sich Jess mit aller Gewalt aus ihrer Traumwelt zurück und löste sich langsam von dem Italiener. Sie lächelte ihn entschuldigend an: „Vielleicht sollten wir beide mal wieder an die Arbeit gehen. Die anderen werden uns schon vermissen.“ Sie drehte sich langsam um und ging davon. Tony sah ihr lächelnd nach. Die Geschichte, die diese Frau ihm erzählt hatte, klang so unwahrscheinlich und trotzdem hatte er sie sofort geglaubt. Niemals würde er an den Worten dieser Frau zweifeln können. Ihre Augen strahlten eine solche Ehrlichkeit und Sehnsucht nach Nähe aus. Er holte den Kaffee und ging zurück ins Büro, wo Gibbs ihn schon ungeduldig erwartete: „Warum hat das so lange gedauert, DiNozzo. Was ist so schwer daran, Kaffee zu besorgen?“ Er riss ihm ungeduldig einen Becher aus der hand und trank erst einmal einen Schluck aus dessen Inhalt. Danach musterte er seinen Special Agent misstrauisch: „Wieso grinst du denn so? Ist irgendetwas weltbewegendes passiert?“ Kate sah grinsend hoch: „Vielleicht hat der Kaffeeautomat mit ihm gesprochen. Würde auf jeden Fall zu DiNozzo passen.“ Tony riss sich zusammen und antwortete mit einem schiefen Grinsen: „Nein, der Kaffeeautomat nicht. Aber eine gewisse Agentin hat mir erzählt, was alle anderen versucht haben vor uns zu verheimlichen.“ Gibbs blickte ihn interessiert an: „Und, wirst du es uns erzählen?“ Tonys Miene wurde ernst: „Ich weiß nicht, ob es so einfach ist. Sie hat sich mir anvertraut und dieses Vertrauen möchte ich nicht kaputt machen. Ich kann euch nur eines sagen – wir können Agent Mastriani hundertprozentig vertrauen.“ Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: „Ich kann sie ja noch einmal drauf ansprechen, ob es für sie in Ordnung ist, wenn ich euch aufkläre über ihr merkwürdiges Verhalten.“ Gibbs nickte. Kate sah etwas enttäuscht drein, aber sie sagte nichts mehr und wand sich wieder ihrem PC zu.
    „Jess, wieso hat das denn so lange gedauert?“ Antonio blickte sie erwartungsvoll an, dann stutzte er: „Und wo ist überhaupt unser Kaffee?“ Überrascht fuhr Jess zusammen: „Oh, ähm, den ...muss ich wohl vergessen haben...Ich hol euch welchen.“ Nicole drehte sich zu ihrer Freundin um und sah sie misstrauisch an: „Was ist los mit dir? War irgendetwas?“ Jess begann verlegen zu grinsen: „Ähm, na ja, nicht so wirklich...ich hab es einfach nur so vergessen...“ In Nicoles Gesicht machte sich ein wissendes Lächeln breit: „Und auf dem Weg zum Kaffeeautomaten ist dir zufällig ein ganz gewisser Special Agent über den Weg gelaufen, hab ich recht?“ „Sag mal, woher weißt du das denn schon wieder?“, fragte ihre Freundin ein wenig überrascht. Nicole lachte: „Ich kenne diesen Blick. Den hast du nur drauf, wenn du gerade jemanden getroffen hast, der dir gefallen hat. Und da ich schon während der Besprechungen gemerkt habe, dass dir der Italiener gefällt, war es nicht schwer sich den Rest zusammen zu reimen. ...Also, was war?“ Jess seufzte: „Okay, da ihr zwie sowieso keine Ruhe gebt, ehe ihr es wisst: Ich habe Special Agent DiNozzo von meiner Gabe erzählt. Er hat mir geglaubt. Ich weiß, es hört sich merkwürdig an, aber er hat mir geglaubt und ich habe das Gefühl, dass zwischen uns jetzt schon eine Vertrauensbasis ist – etwas, was man längst nicht bei jedem Menschen hat. Ein Gefühl der Geborgenheit und Nähe.“ Nicole lächelte Jess liebevoll an: „Ist doch schön, dass du endlich so jemanden gefunden hast.“ Jess nickte, doch dann verschwamm wieder alles vor ihren Augen:
    Das Schachbrett war wieder da – die schwarze Königin war erheblich näher gekommen – die schwarzen Springer hoben ein Grab aus, auf dessen Grabstein Petty-Officier Coopers Name erkennbar war –doch eine Statue nahm ihr die Sicht auf die Straße – Hohe Trauerweiden säumten das Grab – eine einsame Straßenlaterne warf Licht in die Dunkelheit.
    Die Vision war beendet und Jess fand wieder in die Realität zurück. Schnell berichtete sie Nicole und Antonio, was sie gesehen hatte, dann versuchte sie einen Zusammenhang herzustellen: „Okay, ich denke wir können davon ausgehen, dass der Platz, an dem sie sich befindet ein Friedhof, eine kleine Grabanlage oder sonst was ist. Es ist ein ziemlich einsamer Platz – soviel steht fest.“ Nicole nickte: „Okay, Antonio und ich versuchen hier etwas über den Ort herauszufinden und du gehst Pollock und den NCIS informieren.“ Jess deutete ein Nicken an und ging geradewegs in das Büro ihres Vorgesetzten.
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    Pollock rief Gibbs, Tony und Kate mit dazu und Jess versuchte ihr bestmögliches den Sachverhalt möglichst genau wiederzugeben ohne allerdings Auskunft darüber zu geben, wie sie an die Information gelangt war. Sie warf auch Tony einen bittenden Blick zu, den dieser natürlich sofort verstand und mit einem Nicken andeutete, dass er Stillschweigen behalten würde. Nach dieser kurzen Besprechung brach ein kurzes Durcheinander aus, da die Zeit drängte und die Fülle an Informationen sehr knapp gehalten war. Doch gerade, als alle Pollocks Büro verlassen wollten, kamen Nicole und Antonio herangeeilt. Antonio hielt einen kleinen Zettel hoch: „Wir haben den Ort, an dem Petty-Officer Cooper festgehalten wird. Hier in der Nähe gibt es einen kleinen Park – den Weeping-Willow-Park, also übersetzt den Park der Trauerweiden. Dort in der Nähe befindet sich zwar kein Friedhof, wohl aber ein kleines Mausoleum, was mit dem Bild der Statue zusammenpassen könnte. Das Mausoleum wird schon lange nicht mehr als solches benutzt, da es stark einsturzgefährdet ist und somit natürlich auch der Zutritt verboten ist.“ Pollock erhob sich: „In Ordnung –zwei Teams. Mastriani, Special Agent DiNozzo und Cortez bilden das eine und Special Agent Gibbs, Sie nehmen Special Agent Todd und Agent Scott, wenn es für Sie in Ordnung ist.“ Alle konnten deutlich heraushören, dass diese letzte Bemerkung nicht wirklich ernst gemeint war, weswegen Gibbs Pollock auch einen säuerlichen Blick zuwarf, bevor er nickte und das Büro zusammen mit den anderen verließ. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf dessen Gesicht, während er sich wieder an seien Schreibtisch setzte und seinen Ermittlungen weiter nach ging.
    „Okay, ihr geht stürmt das Mausoleum und wir sicher draußen die nähere Umgebung ab.“ Gibbs zog seine Waffe und blickte sich aufmerksam um. Viele Besucher waren dem Himmel sei Dank noch nicht unterwegs. Nicole, Kate und er eilten in drei verschiedene Richtungen, darauf bedacht, trotz gezogener Waffen nicht zu auffällig zu wirken, sondern die spazieren gehenden Menschen möglichst ohne zu viel Aufsehen zu erregen oder in Panik zu versetzen auf sichere Wege umzuleiten. Ohne große Absprachen übernahm Antonio die Leitung des zweiten Teams und unauffällig näherten sie sich dem Mausoleum. Tony sicherte den hinteren Eingang ab, während Jess und Antonio vorsichtig die Ruine betraten. Sie arbeiteten sich durch den kleinen Vorraum, bis sie, darauf bedacht nicht über die fast kopfgroßen Trümmerstücke zu fallen, die überall herumlagen, in eine kleine Halle erreichten. Durch Löcher in der mauer fiel ein schwacher Lichtschimmer. Jess blickte sich aufmerksam um – sie erkannte etwas Vertrautes an diesem Ort. Die junge Agentin ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, bis ihr schließlich auffiel, was es war. „Antonio, wir sind richtig hier. Sieh doch, der Boden hat Form und Farben eines Schachbrettes.“, flüsterte sie ihrem Kollegen leise zu. Dieser nickte, auch er hatte es bemerkt. Nachdem sie den Raum gesichert hatten, fiel ihr Blick auf eine kleine Tür, die in einen Nebenraum führen musste. Sie lag in völliger Dunkelheit und war daher kaum von den Wänden zu unterscheiden. Die beiden wandten sich der Tür zu. Jess sicherte, während Antonio sich vorsichtig an der Tür zuschaffen machte. Natürlich war sie abgeschlossen. Also machte er kurzen Prozess und trat kräftig dagegen. Die Trümmerstücke flogen in alle Richtungen davon – die Tür musste ziemlich alt und morsch gewesen sein. Jess leuchtete die dahinterliegende Nische ab und tatsächlich – dort lag jemand gefesselt und geknebelt auf dem Boden. Sofort war Antonio neben der Frau in die Knie gegangen und begann ihre Fesseln zu lösen, während Jess ihre Kollegen verständigte, die sofort den Notarzt anriefen. Sie ließ sich ebenfalls neben der Frau niedersinken. Antonio bedachte das Opfer mit einem besorgten Blick: „Sie scheint sehr schwer verletzt zu sein – ehrlich gesagt, finde ich es erstaunlich, dass sie nach der Folter, die sie hinter sich haben muss, noch lebt. Sie dir ihre ganzen Wunden an – sie sind sehr tief, entzündet und total verschmutzt. Eigentlich müsste die Frau tot sein.“ Jess erhob sich: „Lass sie uns erst mal aus dieser kleinen Nische ziehen. In der Halle haben wir viel mehr Platz. Gemeinsam hoben sie die Frau hoch und trugen sie hinaus. Jess ging zurück in den kleinen Raum und sah sich nach Dingen um, die die Täter eventuell zurückgelassen hatten. Doch sie fand nur einen Personalausweis, der bestätiget, was sie schon wussten: „Antonio, es ist Petty-Officier Cooper – ich habe hier ihren Ausweis.“ Antonio nickte: „Jetzt können wir nur hoffen, dass sie durch kommt.“
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    Zweieinhalb Stunden später saßen Jess und Tony im Krankenhaus vor der Tür der Intensivstation, auf der Petty-Officier Cooper gerade behandelt wurde. Die anderen waren am Tatort geblieben, um Spuren zu sichern und so auf einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des Terroristen Narsifs zu stoßen. Die beiden jungen Agenten warteten schon seit fast zwei Stunden und es sah nicht so aus, als ob sich daran in nächster Zeit etwas ändern sollte. Jess war gerade vom Kaffee holen zurück gekommen. Es war inzwischen relativ spät und sie war totmüde. Nachdem sie ihren Kaffee getrunken hatte, versuchte sie es sich auf dem unbequemen Plastikstuhl halbwegs bequem zu machen, was ihr jedoch nicht wirklich gelang.
    Tony blickte von seinem Laptop hoch. Auch er war eigentlich zu kaputt zum Arbeiten, doch er hatte eine Zeit lang wenigstens so zu tun, als ob das, was er die ganze Zeit in seinen Computer eintippte, einen Sinn hatte. Er klappte den kleinen Computer zu und setzte sich neben die Agentin. Diese hatte gerade die Augen geschlossen und versuchte sich ein wenig zu entspannen. Tony zog sie sanft zu sich heran und dankbar lächelnd lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Nur einige Augenblicke später war sie tatsächlich eingeschlafen.
    Doch schon bald wurde sie durch ein leichtes Rütteln an der Schulter wieder geweckt. Widerwillig öffnete sie die Augen, doch als sie die funkelnden grünen Augen erblickte, die sie ansah, begann sie zu lächeln: „Guten Morgen.“ Tony grinste kurz: „Na ja, nicht ganz guten Morgen. Es ist kurz nach drei Uhr morgens.“ Jess streckte sich kurz und sah ihn an: „Und wieso weckst du mich dann?“ „Petty-Officier Cooper geht es etwas besser. Sie ist zwar noch nicht ansprechbar, aber das Schlimmste hat sie hinter sich.“ „Na, das sind doch mal gute Neuigkeiten.“ Die junge Agentin stand auf und ging ein paar Schritte, um die Müdigkeit aus ihren Gliedern zu vertreiben: „Weiß man schon, wann sie aussagen kann?“ Tony schüttelte den Kopf: „Nein, wir werden Narsif alleine finden müssen.“ Er grinste: „Beziehungsweise, du wirst ihn mir deinen hellseherischen Fähigkeiten fangen müssen.“ Jess knuffte ihn gespielt empört über seine abwertende Bemerkung in die Seite. Diesen Moment nutzte der Italiener und zog sie lächelnd zu sich heran. Seine Lippen legten sich sanft auf die ihren und verschmolzen zu einem liebevollen Kuss.
    Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder voneinander und blickten sich schweigend an. Eng umschlungen standen sie mitten im Gang des lauten, überfüllten Krankenhauses, doch die Zeit schien still zu stehen. Alle anderen Dinge schienen nebensächlich zu sein und das einzige, was zählte, war der Andere. Doch auch dieser Augenblick endete, als das Klingeln von Tonys Handy beide wieder in die Gegenwart zurück holte.

    Unwillig machte der junge Italiener sich aus der Umarmung los, lächelte sie kurz entschuldigend an und holte sein Handy hervor: „DiNozzo.“ „DiNozzo, warum hast du so lange nichts von dir hören lassen? Wie wäre es mal mit ein paar Informationen?“, schnappte Gibbs. „Oh, ähm, ja...also, wir haben gerade erfahren, dass Petty-Officier Cooper über den Berg ist. Sie wird aber in näherer Zukunft nicht aussagen können.“ „Verdammt!“, fluchte Gibbs, „Na ja, immerhin kommt sie durch. Dann seht jetzt aber zu, dass ihr eure Hintern hierher bewegt und uns bei der Suche nach diesem Terroristen helft.“ Tony verzog das Gesicht, bestätigte aber Gibbs befehl und legte dann auf. Dann wand er sich wieder an Jess: „Tja, wir werden schon vermisst. Ich fürchte, wir müssen zurück...“ Jess seufzte und zog Tony noch einmal kurz zu sich heran: „Weißt du, was ich jetzt viel lieber machen würde?“ Tony grinste und fragte so unschuldig wie möglich: „Was denn?“ „Das.“ Jess küsste Tony leidenschaftlich. Der Italiener erwiderte den Kuss nur zu gerne. Als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten, machte Jess sich sanft aus seiner Umarmung los: „Ich denke, wir sollten uns jetzt mal auf den Rückweg machen.“ Tony seufzte, doch es ließ sich ja leider nicht ändern.
    Eine Dreiviertelstunde später waren sie wieder bei den anderen. Sie waren noch kurz bei Jess zu Hause gewesen, hatten noch einige Sachen besorgt, wie zum Beispiel Donuts und andere Nervennahrung, Jess hatte sich noch kurz etwas anders angezogen und dann waren sie in einem Affentempo zum HQ gerast. Pollock und Gibbs erwarteten die beiden schon ungeduldig im Büro, als sie eintrafen. „warum hat das so lange gedauert?“, fragte Pollock ungeduldig, als die beiden das Büro betraten. „Jess sah ihn entschuldigend an: „Wir haben noch kurz was zu Essen für alle besorgt.“ Pollock nickte unwillig und wand sich dann an den Special Agent: „Was hat der Arzt über Petty-Officier Coopers Zustand gesagt?“ „Die Ärzte haben sie in ein künstliches Koma versetzt. Sie trägt überall Blessuren von Misshandlungen, doch es liegt keine Vergewaltigung vor.“ Pollock nickte. Gibbs sah den Italiener an: „das bedeutet auch, dass sie noch nicht genau wissen, wann Petty-Officer Cooper wieder vernehmungsfähig ist?“ Jess nickte: „Ja, aber sie werden uns sofort anrufen, wenn es soweit sein sollte.“ Gibbs wand sich an Pollock: „Wir werden Personenschutz für Petty-Officer Cooper brauchen, selbst im Krankenhaus. Ich denke, dass Narsif alles versuchen wird, um an sie heran zu kommen. Momentan wird sie noch von der Polizei bewacht, aber ich denke, dass das wir das übernehmen sollten.“ Pollock nickte.“ Gibbs wand sich an seinen Special Agent: „Okay, Tony, du rufst McGee an und sagst ihm, er soll in Petty-Officier Coopers Zimmer Stellung beziehen. Sein Mitarbeiter nickte und verließ das Büro. Pollock wand sich an Jess: „Mastriani, haben Sie inzwischen was für uns?“ Diese schüttelte den Kopf: „Nein, tut mir Leid, Sir.“ „Dann sehen sie zu.“ Pollock gab ihr zu verstehen, dass das Gespräch beendet war und sie verließ das Büro. Sie ging zu Nicole und Antonio, die gerade dabei waren, einige Untersuchungen auszuwerten, die auf den Aufenthalt von Narsif schließen lassen könnten. „Hey ihr beiden. Wie sieht’s aus?“ Nicole sah hoch: „Hey, na ja, wie man es nimmt. Wir haben ein paar interessante Informationen, aber nichts über den Aufenthaltsort. Und bei dir?“ „Nichts neues.“ Nicole betrachtete sie misstrauisch und begann dann zu lächeln: „Jess, du hast dieses Funkeln in den Augen. Was ist im Krankenhaus passiert?“ Diese schüttelte abwehrend den Kopf: „Nichts ist passiert, Nicole.“ „Doch, doch,“, Nicole stand auf, „sag nicht, Tony DiNozzo und du...“ Auch auf Antonios Gesicht bildete sich ein breites Grinsen: „Also Jess, und das während der Ermittlungen...“ Die Angesprochene begann zu lächeln: „Und wenn es so wäre?“ Nicole lachte: „das ist doch toll, Jess. Ich freu mich für dich.“ „Danke. Er ist auch etwas ganz besonderes. Als ob ...“
    „...sie spürt, was ich denke. Nein, im Ernst, Kate, mir ist, außer dir natürlich, noch nie eine so beeindruckende, einfühlsame und liebenswürdige Frau begegnet, zu der ich von Anfang an ein solches Vertrauensverhältnis hatte.“ Er lächelte verträumt. Kate nahm dieses versteckte Kompliment nicht großartig zu Kenntnis, sie war im Stress und Tony’s größte Mühe bestand momentan darin, ihr von Jess Mastriani vorzuschwärmen. Sie drehte sich zu ihm um: „Anthony DiNozzo, wie wäre es, wenn du dich jetzt mal wieder an deine Arbeit machst? Wir müssen immerhin noch einen Terroristen fangen.“ Er nickte: „Ja, mach ich.“ Dann wand er sich wirklich den momentan wichtigeren Dingen zu, doch seine Gedanken wanderten oft immer wieder zu Jess. „reiß dich zusammen, DiNozzo!“, flüsterte er sich selbst zu, allerdings so leise, dass Kate es nicht mitbekam. Schwärmen konnte er später noch genug. Doch er vermisste jetzt schon ihr Nähe und das Gefühl ihrer Lippen auf den seinen.
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    Jess sah müde von ihrem PC hoch. Sie hatte diese nacht nicht wirklich viel geschlafen und hatte nun Mühe, die Augen offen zu halten. Sie blickte sich kurz um. Nicole und Antonio, die beide die ganze Zeit wach geblieben waren, hatten beschlossen, jetzt für eine Stunde die Augen zu zu machen. Jess wollte sich erheben, um sich einen Kaffee zu besorgen, als erneut eine Vision sie überkam:
    Ein Mann erschien vor ihr – er hatte sich abgewandt - nahm nicht die geringste Notiz von ihr - Er trug eine Waffe – sein Gesicht war verschleiert - Es schien Narsif zu sein - Er drehte sich zu ihr um – durch den dunklen Schleier konnte sie seine kalten Augen erkennen und erschauderte - Er hob die Waffe – zielte auf Jess- Er schoss
    Panisch sprang Jess auf. Ihr Herz schlug rasend schnell und sie hatte Mühe ihre Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Durch die hektische Bewegung erwacht, schreckte Nicole auf. Sie bemerkte sofort Jess’ panischen Gesichtsausdruck, stand auf und ging auf ihre Freundin zu, die sich dir Hand an die Brust gepresst hatte. „Jess, was ist los?“, fragte Nicole besorgt, aber zugleich mit scharfem Unterton in der Stimme, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin zu erregen. Diese blickte sie mit Panik in den Augen an und begann zu zittern. „Hey, Jess. Ruhig!“ Nicole nahm die junge Frau sanft in den Arm. „Nicole...“, begann diese mit zitternder Stimme: „Ich hatte gerade eine Vision....es war so...schrecklich...Narsif hat mich... erschossen...“ Diese Aussage beunruhigte Nicole zutiefst, doch sie redete weiter beruhigend auf Jess ein: „Es war nur eine Vision und nicht die Realität. Narsif wird dich nicht erschießen.“ Antonio, der durch den Aufruhr natürlich wach geworden war, stand auf und meinte leise an Nicole gewand: „Ich werde Pollock von dieser Vision berichten. Und dann muss Jess uns genau erzählen, was geschehen ist.“ Seine Kollegin nickte und wand sich dann wieder Jess zu.
    Kurze zeit später hatte Jess sich wieder gefangen und saß nun mit Nicole und Antonio in Pollocks Büro. Da Tony schon in ihr Geheimnis eingeweiht war, war auch er anwesend. Er saß neben ihr und blickte sie besorgt aus seinen grünen Augen an. „Okay, Mastriani, was haben Sie gesehen?“ Jess atmete noch einmal tief durch und begann dann: „Ein Mann stand vor mir. Er hatte einen leicht asiatischen Touch und trug dunkle Kleidung. Er hatte sich von mir abgewendet, aber trotzdem wusste ich, dass es Narsif sein muss. Dann hat er sich zu mir umgedreht. Er hat mich bemerkt und angeschaut. Seine Augen waren so...kalt und herzlos. Etwas vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Dann hat er seine Waffe gezogen, die in der Jackentasche steckte, hat auf mich gezielt und abgedrückt.“ Sie stockte kurz. „Sir, so etwas ist mir während einer Vision noch nie passiert. Ich war immer nur Beobachterin des Geschehens und jetzt...bin ich während einer Vision einfach so erschossen worden.“ Ein leicht verzweifelt und hilflos wirkender Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Tony nahm ihre Hand und drückte sie kurz, bevor ihm bewusst wurde, dass Jess Vorgesetzter mit im Raum war. Dieser schenkte der Aktion jedoch kaum Beachtung, sondern wand sich an alle Anwesenden. „Gut, versuchen ir uns in einer Interpretation. Ich denke, dass es Narsif war, ist allen klar. Und dass er Mastriani erschossen hat...“ „...könnte ein Hinweis darauf sein ,dass er sich an uns rächen will, weil wir ihm seine Rachepläne an Petty-Officier Cooper durchkreuzt haben.“ Pollock nickte: „Gut, Scott, nehmen wir an, Sie haben Recht. Dann wird er sich an jedem einzelnen rächen wollen, weil er in der Vision nur Mastriani erschossen hat. Das bedeutet für die Zukunft, bis wir diesen Terroristen endlich gefasst haben: Keiner verlässt alleine das Gebäude. Dieser Mann ist verdammt gerissen und somit verdammt gefährlich. Sie gehen nur noch zu zweit zu irgendwelchen Ermittlungsorten.“ Antonio nickte und wand sich an Tony: „sagen Sie bitte ihren Leuten Bescheid. Und wir werden auch noch zwei unserer Agents, die nicht unbedingt für die Ermittlungen benötigt werden ins Krankenhaus schicken, um Ihren Kollegen zu unterstützen.“ Der Italiener nickte: „ich werde Gibbs und Kate bescheid geben.“ „Gut,“, Pollock erhob sich, „in einer Stunde ist Krisensitzung. Wir müssen ganz dringend etwas gegen diesen Terroristen unternehmen. Sie können gehen.“
    Die Agents verließen das Büro. Draußen blieb Tony stehen und hielt Jess am Arm fest.

    „Hey, alles klar bei dir?“ Er blickte sie besorgt aus seinen grünen Augen an. Jess nickte: „Ja, es war nur so verdammt erschreckend. Ich war sonst eigentlich immer unbeteiligt an den Visionen – zumindest was Taten anging. Und jetzt werde ich einfach mal eben so erschossen...“ Sie schluckte. Der Italiener ergriff vorsichtig ihre hand und zog sie dann in seine Arme: „Ich verspreche dir bei meinem Leben, dass diese Vision nie wahr werden wird, okay? Ich passe auf dich auf.“ Jess schloss die Augen und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Da war wieder dieses wunderschöne Gefühl der Geborgenheit und Wärme. Endlos hätte sie weiter in seinen Armen liegen können. Doch nach einer Weile drückte Tony sie noch einmal fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich von ihr losmachte: „Ich muss wieder, sonst wird Gibbs misstrauisch...“ Jess griff nach seiner Hand und sah ihm in die Augen, die so unglaublich tief zu sein schienen und so voller Ausdruck und Wärme: „Tony, du weißt gar nicht, wie viel mir dein Versprechen bedeutet. Du bist wirklich der erste Mann, der meine Gefühle so gut nachvollziehen kann...“ Sie küsste ihn noch einmal liebevoll, bevor sie sich umdrehte. Schließlich lag noch jede Menge Arbeit vor ihnen.
    Der Tag war schon fast wieder um und sie hatten noch nichts erreicht. Narsif schien wie vom Erdboden verschluckt. Kate seufzte und schlug frustriert gegen ihren PC-Bildschirm. Gibbs sah kurz hoch. „Es ist so zum Kotzen. Wenn ich dran denke, dass dieses Schwein noch da draußen rumläuft und vielleicht schon einen Anschlag auf uns plant. Ich werde noch wahnsinnig.“ Sie begann ungeduldig im Raum auf und ab zu laufen. „Wenn ich mal so überlege...was würde ich verdammt noch mal machen, wenn ich ein Terrorist wäre? Möglichst viele meiner Feinde ermorden. Und wie würde ich das anstellen? – Ich würde mir erst einmal möglichst viele Informationen über diese Leute besorgen und dann das scheinbar schwächste Glied ihrer Gruppe töten.“ Tony blickte auf: „Und das wäre in diesem Fall?“ Kate blickte ihn ernst an: „Ich weiß es nicht. Aber meiner Meinung nach, sieht Agent Mastriani am harmlosesten aus.“ Gibbs erhob sich ebenfalls: „Gehe ich recht in der Annahme, Kate, dass du gerade planst, Narsif eine Falle zu stellen mit einem Bundesagenten als Köder?“ Seine Kollegin lächelte kurz: „Ja, das könnte man so sehen.“ „Ist nur die Frage, ob der Terrorist drauf anspringt.“, ließ Tony verlauten, dem die Idee, Jess als Köder für Narsif zu benutzen, nicht sonderlich zusagte. Gibbs wand sich an seinen Special Agent: „Einen Versuch wäre es allemal wert. Und deiner Agent Mastriani wird schon nichts passieren.“ Tony war es, als hätte sein Boss ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt: „Wo...woher weißt du das denn jetzt schon wieder, Boss?“ Sein Blick wanderte von Gibbs zu seiner Kollegin, die ihn schelmisch angrinste. Er wurde sauer: „Kate, das habe ich dir im Vertrauen erzählt. Und du hast nichts besseres zu tun, als dieses Vertrauen zu missbrauchen?“ Doch Gibbs hob besänftigend die Hand: „Nein, Kate hat es mir nicht erzählt, Tony. Aber es war nicht sonderlich schwer das mit Mastriani und dir heraus zu finden, da ihr euch nicht wirklich Mühe gegeben habt es zu verheimlichen.“ Tony verfluchte sich innerlich, doch Gibbs wechselte schnell das Thema, bevor Tony noch zeit hatte weiter drüber nachzudenken: „Okay, ich werde zu diesem Pollock gehen und ihn fragen, ob er unserem Plan zustimmen würde.“ Damit verließ er das Büro.
    „Jess, du musst das nicht machen.“ Seit sie aus Pollocks Büro gekommen war und Nicole und Antonio von dem Plan erzählt hatte, hörte ihre Freundin nicht mehr damit auf, ihr diese wahnwitzige Idee auszureden. „Du weißt ja gar nicht, was da alles bei schief gehen kann. Er ist schließlich ein verdammter Terrorist und keiner weiß, was für Ideen in seinem Kopf vorgehen. Bitte überleg es dir gut. Und denk verdammt noch mal an deine Vision.“ Ihre Freundin wand sich um: „Haben wir denn eine andere Wahl, Nicole?“
    -----------------------------------------------------------------------------------------------
    Am nächsten Morgen sollte die Aktion dann wie geplant losgehen. Doch bis dahin waren es noch viele Stunden, so dass Nicole und Antonio sich schließlich dazu entschlossen zu Nicole zu fahren und ein wenig Schlaf aufzuholen. Jess saß müde, aber auch ein wenig beunruhigt an ihrem Schreibtisch und beschäftigte sich in Gedanken schon mit den Risiken des nächsten Tages. Plötzlich umfasste jemand von hinten ihre Taille. Sie zuckte zusammen und ihr Herz begann zu rasen. Da hörte sie eine nur allzu vertraute Stimme nahe bei ihrem Ohr: „Hey, keine Angst, ich bin es doch nur.“ Erleichtert drehte sie sich um und blickte in Tonys wunderschöne, grüne Augen: „Du hast mich erschreckt.“ Tony lächelte und küsste sie liebevoll: „Tut mir Leid, das wollte ich nicht.“ Jess stand auf und schmiegte sich an ihn: „Lass uns zu mir fahren, okay? Ich kann an nichts anderes mehr denken, als an morgen. Außerdem bin ich müde.“ Tony nickte und strich ihr sanft über den Rücken: „Okay, lass uns gehen.“
    Bei ihr zu Hause machte Jess für beide erst einmal einen Kaffee. Dann kuschelte sie sich in Tonys Arme. Beide saßen auf dem Sofa und schwiegen für geraume Zeit. Tony war es schließlich, der die Stille unterbrach: „Hast du Angst vor morgen?“ Jess blickte ihn an und nickte: „Mir ist nicht so ganz wohl bei der Sache, aber es ist die einzige Möglichkeit Narsif zu schnappen, bevor einem von uns etwas passiert.“ Tony zog sie näher zu sich heran: „Ich werde af dich aufpassen. Ich lasse nicht zu, dass meinem Engel etwas passiert.“ Jess lächelte über das schöne Kompliment. Sie küsste ihn leidenschaftlich und flüsterte ihm dann mit sanfter Stimme ins Ohr: „Aber dein Engelchen hat auch eine teuflische Seite an sich.“ Sie lächelte und begann langsam sein Hemd aufzuknöpfen....
    --------------------------------------------------------------------
    Es war so weit. Jess trat nervös von einem Bein aufs andere. Gleich würde sie wie geplant über das verlassene Hafengelände gehen, um angeblich einen Informanten zu treffen, der ihr Informationen über Narsifs Aufenthaltsort zusielen sollte. Sie hatten dafür gesorgt, dass der Terrorist „zufällig“ durch seine eigenen Leute an diese Information kam und waren sicher, dass er kommen würde, um Jess zu töten. Diese überprüfte noch ein letztes Mal, ob die kommunikale Verbindung zwischen den anderen des Teams, welches Narsif dingfest machen und sie beschützen sollte, stand und machte sich langsam auf den Weg zum alten Lagerhaus, wo der angebliche Treffpunkt war. Überall hatten ihre Kollegen Stellung bezogen. Nicole und Antonio auf dem dach des Lagerhauses, Gibbs, Pollock und Kate sicherten die Gegend ab und Tony hatte im Lagerhaus Position bezogen. Alle waren sehr gut versteckt und es war nahezu unmöglich sie zu entdecken. Das Herz der jungen Frau schlug immer schneller und schneller, je näher sie dem Gebäude kam. Doch ihre Miene war zu einer undurchschaubaren Maske geworden, ihre äußerliche Erscheinung wirkte ruhig und gefasst. Sie beherrschte sich und sah nicht mehr hoch zu der Stelle des Daches, wo Nicole und Antonio standen, sondern griff entschlossen nach der Türklinke und trat ins Gebäude. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Halbdunkel des Raumes. Viel Gerümpel lag hier herum – das perfekte versteck also für Tony, allerdings auch für Narsif. Sie blickte sich scheinbar noch einmal unauffällig um, bevor sie in den kleinen Nebenraum trat, in dem das treffen stattfinden sollte. Sobald sie die Tür schloss, hörte sie das Knacken des Entsicherns einer Waffe und spürte sofort einen kalten Gegenstand unterhalb ihres Kinnes. Ein kräftiger Arm legte sich von hinten brutal um die Hüfte der jungen Frau. Es war Narsif. Doch wie um alles in der Welt war er hier hereingekommen? Der Mann zischte ihr leise ins Ohr: „So, meine Hübsche, und jetzt warten wir mal ganz brav auf deinen Informanten, damit wir ihm und danach dir den gar ausmachen können. Es gefällt mir nämlich ganz und gar nicht, wenn man in meiner Abwesendheit über mich spricht. Und noch viel weniger gefällt es mir, wenn man mir, so wie du meine Liebe, meine Rachepläne durchkreuzt. Jess versuchte gefasst zu wirken, doch immer wiedertauchte das Bild in der Vision in ihr auf. Narsif durchsuchte sie währenddessen. Jess schickte ein Stoßgebet zum Himmel, doch fast sofort hörte sie die vor Wut entflammte Stimme des Terroristen: „Ach, verkabelt ist die Gute auch noch? Dann gibt es wohl gar keinen Informanten. Es ist eine falle, die ihr mir stellen wollt. Er riss ihr das Mikro von der Bluse, warf es auf den Boden und zertrat es. Narsif stieß die junge Agentin von sich fort und versetzte ihr einen harten Schlag mit der Waffe ins Gesicht. „So, läuft das hier nicht, Süße!“ Jess war zusammengesunken, sie spürte warmes Blut an ihrer Schläfe hinunterlaufen. Sie versuchte panisch aufzustehen, um diesem Kerl zu entkommen, doch ihr war furchtbar übel und so schwindelig, dass sie nicht auf die Beine kam. Wo blieben denn nur die Anderen? Sie hatten doch mitbekommen was geschehen war. Doch tatsächlich waren wohl erst wenige Sekunden vergangen, seit Narsif sie entdeckt hatte. Dieser trat jetzt einen weiteren Schritt näher und trat sie mit aller Gewalt in den Bauch. Jess war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Noch immer hielt der Terrorist seine Waffe auf sie gerichtet. Doch dann schien er seinen Plan zu ändern, näherte sich der Agentin und zog sie mit Gewalt hoch. Wütend zischte er: Nun gut, du wirst mir zur Flucht verhelfen.“ Er schob Jess vor sich her, während er wieder die alte Lagerhalle betrat. Jess registrierte kaum etwas – sie konnte sich kaum auf den Beinen halten. Doch dann hörte sie Nicoles Stimme, die so aggressiv klang, wie Narsif zu sein schien: „Nehmen Sie die Hände hoch Narsif und lassen sie ihre Geisel frei!“ Jess blickte mühsam hoch und erkannte Antonio und Nicole, die neben der Eingangstür in Deckung gegangen waren. „Machen Sie Platz, sonst töte ich ihre kleine Freundin!“ Er drückte die Waffe noch etwas fester unter Jess’ Kinn, so dass diese vor Schmerz aufstöhnte. Er zwang sie, weiterzulaufen.
    Doch plötzlich ging alles ganz schnell. Ein Schuss erklang und Jess spürte, wie der tTerrorist hinter ihr zusammenfuhr. Langsam sank er zu Boden und riss Jess mit sich. Narsif wollte wieder auf die junge Agentin zielen und schießen, doch da waren Antonio und Nicole schon heran. Antonio trat Narsif’s Waffe weg, während Nicole ihre Freundin aus der Gefahrenzone brachte. Dann erlag der Terrorist der schweren Schussverletzung. Antonio gab den anderen durch seine Funkgerät bescheid, dass sie sowohl Jess als auch Narsif hatten. Nicole beugte sich besorgt über ihre Freundin: „Jess, kannst du mich hören?“ Diese begann gequält zu husten und ihre Kollegin half ihr sich halbwegs aufzurichten. Tony kam heran und ließ sich neben Jess auf die Knie sinken. „Es tut mir so leid, Süße. Ich hab dir versprochen, dass dir nichts passiert und jetzt...“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss und verließ dann schnelle Schrittes das Gebäude. „Antonio, ruf einen Krankenwagen, bitte.“ „Geht klar.“, sagte dieser, schon sein Handy in der Hand haltend. In diesem Moment stürmten Pollock, Gibbs und Kate herein. Pollock wand sich als erstes an Nicole, nachdem er Jess verletzt auf dem Boden liegend sah: „Was ist mit ihr?“ Nicole sah ihren Vorgesetzen an: „Sie hat eine Platzwunde am Kopf, wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung und eventuell innere Verletzungen. Der Krankenwagen kommt gleich.“ Gibbs sah die Anwesenden fragend an: „Wer hat Narsif erschossen? Und warum um alles in der Welt ist Tony gerade völlig geknickt rausgelaufen?“ Antonio richtete sich auf: „Er hat Jess versprochen, sie zu beschützen, egal was passiert und macht sich jetzt Vorwürfe, weil sie verletzt wurde. Und Tony war es auch, der Narsif erschossen hat.“ Kate runzelte die Stirn: „Aber immerhin lebt sie noch oder etwa nicht? Also hat er sie ja wohl gerettet.“ Keiner antwortete ihr und schließlich seufzte sie und wand sich um: „Ich werde mal mit ihm reden.“ Dann verließ sie den Raum. Nicole strich ihrer Freundin sanft über das Gesicht: „Der Krankenwagen kommt gleich, Kleine.“ Jess nickte gequält. Sie öffnete die Augen und sah sich suchend im Raum um. „Tony?“, kam es leise über ihre Lippen. Nicole blickte kurz zu Antonio und dann wieder zu Jess: „Er kommt gleich wieder ,Jess.“ Sie drückte ihre Freundin kurz vorsichtig und dann warteten sie auf den Krankenwagen.
    „Tony? Ist alles Klar bei dir?“ Kate legte ihrem Kollegen besorgt die Hand auf die Schulter. Er hatte sich auf eine kleine mauer gesetzt und starrte aufs Wasser. Kate sah, dass in seinen Augen ein feuchter Schimmer war und setzte sich neben ihn. „Was ist los?“ er blickte sie an – in seinen Augen war ein solch tiefer Ausdruck von Trauer, wie sie ihn bei ihrem Kollegen noch nie gesehen hatte. „Ich hab ihr versprochen sie zu beschützen. Dass ihr nie etwas passieren wird. Und ich habe mein Versprechen gebrochen. Sie ist verletzt. Hätte ich besser aufgepasst...“ Kate ergriff seine Hand: „Tony, du hast doch auf sie aufgepasst. Du hast ihr vermutlich sogar das Leben gerettet.“ „Aber wie sieht Jess das?“ Kate sah ihn mitfühlend an: „Weißt du, was sie gesagt hat, kurz bevor ich die Tür zugefallen ist? Sie hat nach dir gefragt. Sie liebt dich und gibt dir ganz bestimmt nicht die Schuld. Ich denke, dass sie ebenso wie wir alle glaubt, dass ihr jetziger Zustand der Preis für Narsif war. Und sie wird es schließlich überleben...“ Tony sah Kate an. Neue Hoffnung schimmerte in seinen Augen: „Glaubst du das wirklich?“ „Ja.“
    Zwei Stunden später lag Jess in einem weißen, sterilen Zimmer des hiesigen Krankenhauses. Sie hatte eine schwere Gehirnerschütterung, ihre Platzwunde war genäht und sie hatte nur einige zusätzliche Prellungen abbekommen. Trotzdem sollte sie noch einige Tage zur Beobachtung da bleiben. Nicole und Antonio saßen an ihrem bett und leisteten ihr Gesellschaft. Doch Jess’ Blick fiel immer wieder zur Tür und wie durch ein Wunder klopfte es in diesem Moment und Tony betrat mit einem riesigen Strauß roter Rosen das Zimmer. Nicole und Antonio tauschten verheißungsvolle Blicke aus und verabschiedeten sich schnell. Dann waren die beiden allein. Tony stellte die Blumen in eine Vase und setzte sich an die Bettkante. Jess ergriff seine Hand. „Hey, Jess, es tut mir so unendlich...“ Doch die junge Frau legte ihm einen Finger auf die Lippen und er verstummte. „Du musst dich nicht entschuldigen, Tony. Du hast mir das leben gerettet und dafür bin ich dir unendlich dankbar.“ Tony beugte sich ein wenig zu ihr hinunter und legte seine Lippen auf die ihren. Als sie sich sanft küssten, durchströmte ihn ein Glücksgefühl. Dies war seine Frau fürs Leben.

    The END



    Re: FF Crossing-over Missing-NCIS *abgeschlossen*

    Niki - 03.09.2006, 17:18


    Und hier wiederhole ich mich auch immer wieder,

    echt genial, schreib schnell weiter

    Lg Niki



    Re: FF Crossing-over Missing-NCIS *abgeschlossen*

    Krischi - 03.09.2006, 17:19


    werde mir Mühe geben *lach*



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