Liebesgeschichte

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    Re: Liebesgeschichte

    LuX - 31.08.2006, 17:16

    Liebesgeschichte
    Hier mal eine kleine Geschichte von mir. Ich hoffe sie gefällt, sie spiegelt nämlich ein Teil meines Lebens wieder.



    Unsere Geschichte


    Mit starrem Blick, schaue ich in den Spiegel, mir selbst in die Augen sehend, um zu erkennen, was sich dahinter verbirgt.
    Es ist leer, ich blicke in eine tiefe Dunkelheit, nichts sagend und phrasenhaft.
    Doch ich schaue genauer hin, um zu erkennen wer ich bin und wer ich war.
    Nach einiger Zeit des Unbehagens wird es langsam wieder heller und die Dunkelheit fängt an Gestallt anzunehmen.
    Wie ein Gefangener meiner selbst, stehe ich in Gedanken vor einer riesigen Leinwand, um mich herum nichts außer einer dunklen Stille die alles in ihrer Umgebung zu verschlucken scheint.
    Das einzige was sich ihr zu widersetzen vermag ist die hell leuchtende und flimmernde Leinwand, auf der langsam, schemenhafte Bruchstücke meiner Vergangenheit, Gestallt annehmen und sich zu einem Bild zusammenfügen.
    Wie in einem schwarz-weißen Stummfilm aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts läuft dieser Film, der meine Erinnerungen widerspiegelt, schnell und geräuschlos ab.
    Der Anblick dieser trübsinnigen Bilder bereitet in mir größten teils Missmut, Sodas ich mich lieber wegdrehen täte. Doch wohin, um mich herum herrscht immer noch dieselbe angst einflößende Dunkelheit. Ich schaue also weiter hin und nach einiger Zeit des Verdrusses, scheint der alte verzerrte Stummfilm ein ende zu nehmen, so dacht ich mir.
    Doch dann beginnt der Film sich gemächlich zu verändern, vorbei die stummen schwarz-weiß Szenen die Unwohlsein hervorgerufen haben und mir gelegentlich einen kalten Schauer über den Rücken haben ziehen lassen.
    Über die ecken, hin zur Mitte des Bildes, fängt das Bild schleppend an, Farbe anzunehmen, die körnigen verzerrten Pigmente auf der Leinwand verschwinden ebenfalls zögernd aber sicher. Die Geschwindigkeit drosselt sich fließend zu einem echtzeitlichen Tempo.
    Anhand der Überschrift, die sich aus der Transparenz heraus langsam, wellenförmig festigt und kräftiger wird, und lautet ‚’Unsere Geschichte’’ ist zu erkennen, dass es sich bei dem schwarz-weiß Film zuvor um einen Vorspann gehandelt haben muss.
    Der Film zieht nun in einer unheimlich schönen Farbpracht an mir vorbei, der mich wie gebannt lähmt und meinen Blick keine Sekunde abschweifen lässt.
    Ich fühle mich nun viel wohler und obwohl es um mich herum immer noch genau so Still und dunkel ist, kommt in mir das Gefühl auf, nicht mehr alleine in diesem unendlich großen Filmsaal zu sein.
    An mir ziehen noch einmal die ganzen Erinnerungen und Erlebnisse vorbei die ich die letzten 3 Jahre mit Ihr erlebt habe. Sekunde für Sekunde darf ich alles noch einmal erleben. Selbst Erinnerungen die schon längst in den Tiefen des Unterbewusstseins verschollen waren, tauchten in diesem Film wieder auf.
    Und obwohl es in diesem Film doch auch einige Szenen gab die sehr bekümmernd waren und so des öfteren einige Tränen hervorgerufen haben, so umhüllt mich doch die ganze Zeit über eine beständige wärme und ein allgemeines Wohlbefinden.
    Ganz instinktiv ohne auch nur bewusst daran zu denken, sauge ich all die schönen Erinnerungen auf, die sich dort vor mir abspielen.
    Gleichzeitig rufen diese Ereignisse auf der Leinwand alle Gefühle auf, die ich in dieser Zeit erlebt habe. Wie ein Monsun prasseln sie auf mich nieder. Die Gefühle sind ebenso fesselnd und umwerfend wie die Erinnerungen, die diese Wiedergeben.
    Gelegentlich ist die wärme dieser Szenen so stark, dass ich sie leibhaftig noch einmal erlebe, als wenn ich in der Zeit zurück gereist bin, anstatt mir diese auf der Leinwand anzuschauen.
    Genauso greifbar ist das Gefühl, wir würden uns diesen Film gemeinsam anschauen. Doch kann ich meinen Blick nicht abwenden um nachzuschauen ob dies nur eine Einbildung ist, zu stark ist der Bann, der meinen Blick nach wie vor an den Ereignishorizont fesselt.
    Nach einiger Zeit wendet sich der Film seinem Ende zu, ich fühle es, ich weiß es, immerhin handelt es sich um meine Erinnerungen.
    Trotz der Trauer, dass der Film bald sein Ende nimmt, blicke ich weiterhin frohen Mutes hin, um auch die letzten Erinnerungen noch zu erhaschen und für immer in meinem Herzen zu speichern.
    Hastig und unerwartet nimmt der Film sein Ende, ich habe es zuvor bereits gewusst, nur wollt ich es dennoch nicht wahr haben.
    Die Leinwand flackert nun noch vor sich hin, so als wenn die Filmrolle aus dem Projektor genommen wurden ist.
    Hinter mir ist ein lautes, quietschendes Geräusch zu vernehmen, was an ein großes verrostetes Gartentor erinnert, welches man grade aufmacht.
    Ich drehe mich um und sehe eine lange Treppe die zu einem entfernten hellen Licht führt. Und obwohl ich mir dessen Bedeutung nicht sicher bin, schreite ich langsam und instinktiv die Treppe hinauf zu dem Licht.
    Auf dem Weg dorthin wird mir klar, dass dies alles nur ein Tagtraum war und ich mich grade auf dem Weg zum aufwachen befinde. Ich drehe mich noch ein letztes mal um und sehe die flimmernde Leinwand, mir wird klar das dies der Einzige Ausweg ist, also schreite ich weiter voran.
    ‚’Ich weiß nun wer ich bin und wer ich war’’ war der Gedanke den ich auf meinem Weg zum Ausgang immer wieder im Kopfe hatte. Ebenso wie ich wusste wo ich hin wollte und das ich diesen Weg alleine gehen musste. Einen Schritt vorm Ausgang blieb ich stehen, drehte mich noch ein letztes mal um und sagte mit Tränen in den Augen und erhobener Stimme ‚’Ich danke Dir, für all das was ich mit Dir erleben durfte und für die Erinnerungen an dieses’’
    Damit war weder der illusionäre Tagtraum gemeint, noch das ich in diesem alles noch einmal erleben durfte. Diese Worte waren einzig und allein an Sie gerichtet, Ihr, der ich all diese Erinnerungen zu verdanken hatte.
    Ich wendete mich erneut dem Ausgang zu und ging auch den letzten Schritt allein durch diesen.
    Aus dem Tagtraum aufgewacht, vor dem Spiegel stehend, wurde mir klar das trotz des Gefühls, mehrere Jahre nachgelebt zu haben, nur einige Sekunden vergangen waren. Jedoch waren diese und die Erinnerung die daraus folgten noch genau so intensiv.
    Mit der Erkenntnis, mein Leben mit diesen Erinnerungen nun allein zu bestreiten, konnte ich mein Blick dem Spiegel abwenden und mit dem Gedanken, zu wissen wer ich bin und wo ich hin will, hinfort gehen...



    Re: Liebesgeschichte

    Forlorn - 04.09.2006, 20:55


    wow.. also das ist echt sehr ergreifend..
    und gut geschrieben.. ich wünschte ich könnte meine gefühle und gedanken auch so gut ausdrücken..



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