Engel

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    Re: Engel

    billiesgirl - 30.08.2006, 18:36

    Engel
    ENGEL
    sie schrieb, sie schrieb ihm die briefe. Dieselben briefe die sie ihm schon vor langer zeit geschrieben hatte. Sie hatte sie nie abgeschickt. Sie würde es auch diesmal nicht tun. Sie schrieb mit einer Engelsflügelfeder und ihrem Blut auf weiße stofffetzen. Sie war vor längerer Zeit gestorben. Sie befand sich jetzt ihn einer Art Raum. Der boden war Kristallklar genau wie die wände, darunter sah man endlose schichten von wolken, so dass man die erde kaum sehen konnte, sie wusste nicht wie lange sie schon da saß und schrieb. doch ihr war nichts geblieben. nichts als die briefe. nichts als die erinnerung an ihm. an klaren tagen meinte sie, häuser unter sich zu erkennen. sie waren so klein das sie an kinderspielzeug erinnerten. Sie schmeckte Salz und Eisen. Ihre Tränen, die sich mit ihren blut vermischten. Ihr blut das sie für ihn vergoss. Für seine briefe. Sie sah an sich herunter. Ihre Haut war weiß. ihr gesicht spiegelte sich in den wänden. ihre augen waren trüb. ihre haare hatte sie sich kurz geschnitten. Sie hatte seit ihren tod lange weiße flügel die ihr auf dem boden schleiften. Sie trug nichts bis auf ein grünes kleid. barfuß lief sie über den kalten boden. sie breitete ihre flügel aus und schloss ihre augen. sie konzentrierte sich an nichts zu denken. jetzt rief sie sich ein bild in den kopf. erst ein bild von diesem raum. dann ließ sie in dem bild den boden verschwinden. Als sie merkte dass sie fiel, öffnete sie ihre augen und gleitete gekonnte immer tiefer. Sie musste aufpassen. Es gab die Regeln. Würde sie, diese nicht einhalten durfte sie ihren raum nicht mehr verlassen. Kranke Menschen verbanden mit den Tod eine Art erlösung. Sie hatte das anfangs auch geglaubt. Jetzt musste sie bei den gedanken daran lachen. Es war ein kaltes lachen. ihr lief ein schauer über den rücken. wie jedesmal wenn sie es hörte. sie hatte nichts zu lachen. Der tod ist nicht lustig. Sie kam ihren Ziel näher. Vor einen hübschen hellblauen Haus machte sie halt. im garten auf einer hollywoodschaukel sah sie ihn sitzen. Er hatte sich verändert. Er strahlte nicht mehr diese fröhlichkeit aus, wie er es einst getan hatte. Er sah sehr in gedankenversunken aus, ausserdem fühlte sie wie er sich mit schuldgefühlen quälte. Sie war hin und her gerissen zwischen schadenfreude und mitleid. Wie sie ihn so sah erinnerte sie sich an den tag an dem sie starb. sie lachte ihr unheimliches lachen. wie würde sie das je vergessen können...
    Sie hasste ihn. Wie sie ihn einst geliebt hatte hasste sie ihn nun. Er war ganz anders, als sie. Scheinbar gefühllos, er schien nur an sich zu denken. sie wusste nicht wie sie ihn je hatte lieben können. Sie hatte den brief in der hand. ihre waffe in der anderen. die neun millimeter waffe hatte sie von ihrem vater genommen. er hatte sich angestrengt die pistole vor ihr zu verstecken. sie musste lächeln. doch sie fand alles. Sie machte die letzten schritte zu seiner haustür. Sie freute sich. Sie freute sich auf ihren tod. nach dem sie sich so lange gesehnt hatte. den sie schon so lange geplant hatte. Er hielt sich für was besseres, ja er hielt sich für so mächtig, dass er sich einbildete ihre gefühle zu kontrollieren. sie zu kontrollieren. doch er würde nicht damit rechnen. nein das würde er nicht. der tod, ist nämlich unberechenbar und mächtig. immer wieder las sie ihren text durch. er war perfekt. immer wieder ging sie ihren ebenfalls vollkommenen plan durch. sie freute sich ihn endlich zeigen zu können, dass sie unkontrollierbar war. das sie niemand besitzen konnte. das sie sich selbst treu bleibt. sie klopfte. sie wartete geduldig bis sich die tür öffnete. sie hatte so lange gewartet. auf die paar sekunden kam es nicht an. Er schien überrascht sie zu sehen. sein blick viel auf den brief in ihrer hand. die waffe hielt sie hinter den rücken im bund ihrer jeans gesteckt, versteckt. "willst du nicht fragen ob ich reinkommen will? oder willst du warten bis ich hier festgewachsen bin?", fragte sie spöttisch. "Klar, komm doch rein", meinte er schließlich. Ich sag ihn an, dass er mich nicht bei sich haben wollte. Das tat weh. Aber wie oft hatte er ihr weh getan. "Was solls", dachte sie,"nur ein weiterer Grund das durchzuziehen, danach ist es vorbei." "Ach weißt du, das ist auch gar nicht nötig!", schrie ich ihn schließlich an, "hier, Privatzustellung!". Sie schmieß ihn den Brief vor die Füße, lächelte noch traurig, als sie nach der Waffe griff. Siesteckte sie sich in den Mund und drückte ab. Es war seltsam. Sie spürte die Druckwelle die sie umriss. Erst dann hörte sie den Knall. Der Schmerz setzte zu spät ein, sie war nämlich tot bevor sie den Boden berührte.
    Sie, sie als Engel, stand nun da. Hier am Ort ihres Todes und weinte, weinte, weinte... Sie schien nicht mehr aufhören zu können. Sie sah ihn nur noch verschwommen. "Ich liebe dich", schluchzte sie. Er blickte in ihreRichtung. Das verwirrte sie. Als Engel kann man nicht von lebenden gesehen werden. Sie hatte sich das sicherlich nur eingebildet. Die Umgebung begann sich aufzulösen. Ihre Zeit war um. Ihre Zeit unter den Lebenden, dort wo siehätte sein können.
    Hey,
    du weisst wie sehr ich dich liebe, wie sehr ich dich brauche.
    Ach nein. Ich liebte dich und brauchte dich. Vergangenheit. Wenn du das liest, bin ich nämlich tot. Ein schönes Wort nicht? "tot" ich verbinde es mit erlösung, vergessen, abschließen. Weißt du, ich bin es nämlich leid. Ich bin es sowas von satt, so behandelt zu werden. Ignoriert, verachtet... Ich kann den Schmerz, die Entäuschung, ach all das nicht mehr ertragen. Aber was weißt du schon. Du musstest das nie durchmachen. Und wenn du das liest, ist es auch für mich vorbei. Nicht mehr rückgängig zu machen... ist das nicht lustig? Der Tod hat dich besiegt. Mich von dir losgerissen.
    Ich hoffe du verstehst mich jetzt.
    Danke für deine Verachtung
    Sie schrieb. Ihr Blut tropfte auf den durchsichtigen boden und bildete eine lache. Ihr Gesicht war tränenverschmiert. Sie dachte nach. Der tod war unerträglich. Er war eine Qual. aber man konnte nicht von ihm erlöst werden. es gab keinen tod, wenn man tod ist. sie lachte. ihr lachen, so humorlos und kalt. Sie schrie. Verzweiflung, Schmerz, Angst, Wut Hass und Hoffnungslosigkeit aus sich heraus. Es hörte sich grauenvoll an. Das Echo hielt an und legte sich als weiterer schatten auf ihre Seele. Er erinnerte mich daran, was sie sich und ihm angetan hatte. Und daran wie schön, das Leben doch war. Es erinnerte sie an ihre Hoffnungslose Situation in diesen gläsernen Gefängnis. Ein Gefängnis aus dem es unmöglich schien auszubrechen. Doch sie hatte einen Weg gefunden. Auch wenn ihre "Besuche" bei ihm nur kurz waren. Auch wenn sie mit niemanden in Kontakt treten konnte. Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer. wie eine kerze, nein eine kleine Flamme, eher ein funken, der sich in scheinbar vollkommener Dunkelheit befand... Doch sich immer wieder Hoffnung zu machen, schien sogar noch schmerzhafter. Wenn sie sich bei ihrer Meditation nun darauf konzentrieren würde, sich mit ihm in kontakt zu setzen? Würde es funktionieren? Ach, wie oft hatte sie das versucht und nie geschafft, denn ihr fehlte die Kraft. Die Energie sich genau darauf zu konzentrieren. Ihre Gedanken lenkten immer wieder ab. Was würde sie ihm überhaupt mitteilen? Wie genau? und was wenn es ihm egal war? Sie atmete zur beruhigung tief ein. "Okay...ich muss ihm nur ein Zeichen übermitteln, vorerst. Er muss aber wissen das ich es bin", dachte sie nach,"Aber wie...". Sie schnappte nach Luft. Das war es. Natürlich! Sie legte den Brief den sie eben erst geschrieben hatte, der haargenau die selben worte enthielt, wie ihr abschiedsbrief, vor sich auf den Boden. Dann kniete sie sich nieder, senkte den Kopf und schloss ihre Augen. Sie verdrängte ihre Angst, ihre Angst das es nicht funktionieren könnte. Ihr Kopf war nun vollkommen leer, als sie sich ein Bild in den Kopf rief. Es zeigte den Boden vor ihr und den Brief. Jetzt ließ sie das Bild in ihren Kopf verändern. In dem Boden wurde nun ein Loch geätzt. Der Brief fiel durch. Sie sah die dunkelroten Worte, aus ihrem Blut, wie sie auf dem Stoffstück nach unten schwebten. Sie lenkte ihn, bis vor seine Haustür. Dann löste sich das Bild auf. Langsam kehrten ihre Gedanken zurück. Sie wagte nicht zu atmen, oder gar ihre Augen zu öffnen. Sie hatte zu große Angst versagt zu haben. Angst davor den Brief vor sich liegen zu sehen. und sie war so erschöpft. Nach, scheinbar einer Ewigkeit öffnete sie ihre Augen. Der Boden vor ihr war leer. Sie konnte es nicht fassen. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Tränen der Erlächterung und unendlicher Freude liefen ihren Wangen entlang und tropften auf den boden. Auf den Boden der sie von ihm trennte. Aber der brief hatte seinen weg gefunden.
    Er war seit ihrem Tod bei einem Therapeuten. Er hatte Albträume, beklemmente Schuldgefühle und jetzt litt er anscheinend auch noch an Halluzinationen. Er hatte sie nämlich heute morgen gehört. Ja, er hatte sie sogar gesehen. Doch er hatte, vor knapp einem halben jahr auch gesehen als sie sich das leben genommen hatte. Aber heute morgen...Es schien so unreal. Aber dennoch, "Ich liebe dich" hatte sie gesagt. Ihre Stimme war dumpf gewesen, tränenerstickt und schien wie ein Echo. Ein Echo ihrer Stimme. Sie war so nah gewesen und doch so weit weg. Und dann, hatte er sie gesehen. So unendlich blass, mit langen schwarzen Flügeln. Er hatte sie gesehen. Da war er sich so sicher, sie war es gewesen. Sie als, nunja, Engel. Er sollte viel raus, das hatte ihm sein Psychologe geraten. Doch egal wo er war, er musste an sie denken daran, dass er sie umgebracht hatte. Er, er allein war schuld an ihren tod. Dennoch fasste er sich ein herz und ging nach draußen. Als er die Tür öffnete sah er einen weißen stofffetzen vor der Tür. Er wollte ihn nicht aufheben, wozu auch. Und dennoch tat er es. als er das blut sah zuckte er zusammen. er konnte seit ihrem tod kein blut mehr sehen. damals war alles voller blut gewesen. ihre kleidung. Tränen liefen ihm übers gesicht. Den Stofffetzen in seiner zitternden hand setzte er sich auf die Schaukel. Gedankenverloren knetete er den blutigen fetzen in seiner Hand. dann sah er ihn genauer an und zuckte zusammen. Die Schrift, ihre schrift. Er hatte die luft angehalten. Sein Körper schrie nach Sauerstoff, endlich konnte er wieder atmen. Er las ihre worte. Er las die Worte die er schon mal gelesen hatte. Er hatte sich heute morgen nicht getäuscht. Sie war es gewesen. Sie war noch bei ihm. Hatte ihn nie wirklich losgelassen. Und sie hatte ihm diese Botschaft hinterlassen. Er begann zu weinen. nicht aus schmerz und trauer wie sonst sondern aus unendlicher erleichterung darüber, dass er von ihr hörte. das sie nicht ganz weg war.
    Sie hatte von ihm geträumt. Es war ein sehr realer Traum gewesen. Er war auf seiner Hollywoodschaukel gesessen und hatte ihre Nachricht gelesen. Sie überlegte ob es vielleicht eine Vision gewesen war. Früher, als sie noch lebte hätte sie darüber gelacht. Doch jetzt? "ich meine ich sitze in einen gläsernen käfig", dachte sie, "mich wundert nichts mehr". Sie fühlte sich auf jeden fall sehr erleichtert. Ihr Plan hatte funktioniert. Dennoch war sie unendlich traurig. Sie konnte ihm Nachrichten schicken, sie würde ihn jedoch nie mehr berühren können, nicht einmal mit ihm sprechen. Aber sie war einfach nicht bereit ihn aufzugeben. Sie konnte noch nicht loslassen. Das würde heißen sie würde ihr gefängnis, ihren Tod akzeptieren. Er war ihre Verbindung. Ihre Verbindung zum Leben. Sie wusste nicht genau warum. Sie wusste nicht wie. Aber sie wusste, dass sie ihn brauchte. Das sie ihn immer noch liebte. Doch wie sollte sie weiter vorgehen? Sie war am ende. Wie sollte es weitergehen? Eine neue Nachricht? Ein Besuch? sie hatte kaum kraft. Beides war sehr anstrengend für sie. Auf keinen Fall würde sie beides schaffen.



    Re: Engel

    beggy - 31.08.2006, 13:53


    voll traurig...*heul*



    Re: Engel

    billiesgirl - 31.08.2006, 19:53


    ach des find ich jetz ma schön das du des gelesen hast *freu* und danke!

    Sie wollte sehen wie es ihm ging. Sie würde zwar nicht mit ihm in Kontakt treten können. Aber das war ihr im Moment ziemlich egal. Sie musste wissen was er fühlte. Wie er mit ihrer botschaft umging. Ob er sie überhaupt erhalten hatte. Vielleicht war es ja doch nur ein schöner Traum gewesen. All das, musste sie in Erfahrung bringen. Dann erst könnte sie ihre Entscheidung treffen und vielleicht endlich loslassen.
    Er saß wie so oft auf seiner Hollywoodschaukel und las, las ihren Brief, ihre Worte, Ihre Gefühle. Die Gefühle, die er nie verstanden hatte. Nie verstehen hatte wollen. jetzt, wo er es wusste, jetzt, war es zu spät. Wie hatte er sie nur so verletzen können? Und dass ohne es zu merken? Dennoch es war zu spät, sie war tot, es war alleine seine Schuld. In ihren Brief stand es. Er weinte. Er hatte sie umgebracht. Da spürte er etwas, wie ein eisiger Windstoß. Und dann sah er sie. Sie beobachte ihn. Etwa 5 meter vor ihm stand sie, sie starrte ihn einfach nur an. Ihm kam in den Sinn das er sie auch ziemlich durcheinander anstarren musste. "Bist du es wirklich?", brachte er heraus. Seine Stimme bebte. Sie schien verwirrt zu sein, dennoch kam sie näher. Sie setzte sich direkt neben ihm auf die Schaukel.
    Sie saß fassungslos neben ihm. Er konnte sie sehen! Sie würde ihn so gerne Berühren. Ihn umarmen, ihn sagen wie unendlich leid es ihr tut. Das sie selbst nicht mehr verstand wie sie das hatte tun können. Doch sie brachte keinen Ton herraus. Sie kämpfte mit den Tränen. Doch ihre Gefühle überwältigenten sie. Die Tränen liefen über Ihre Wangen.
    Er konnte es nicht glauben. Da saß sie, genau neben ihm. Wie oft hatte er überlegt was er ihr hätte sagen können, jetzt brachte er keinen Ton herraus. Sie saß neben ihm, direkt neben ihn und weinte. Es brach ihm das Herz. Wie oft hatte sie wohl seinetwegen schon geweint? Wievele Tränen, an ihn verschwendet? Er fühlte sich so schrecklich. So unfähig und hilflos. Was konnte er nur tun? Sie hatte sich seinetwegen umgebracht. Jetzt war sie als Engel bei ihm. Wie gern hätte er sie in den Arm genommen. Aber er hatte Angst. Konnte man Engel berühren? Würde er ihr nur wieder weh tun? Aber tat es ihr nicht schon weh, wenn er nichts tat? Er weinte, er weinte mit ihr. Er war so hilflos. Sie saß so nah neben ihn. So unglaublich nah. Ihre Hände berührten sich. Sie zuckte zusammen, zog ihre Hand jedoch nicht weg. Ihre Haut fühlte sich so warm, so lebendig an. Er umarmte sie. Er dachte gar nicht nach, er nahm sie einfach in die Arme. Ihre Haut war so warm, so weich. Er hatte Angst sie loszulassen. Sonst, dachte er, würde er sie wieder verlieren.
    Es tat ihr so gut. Sie fühlte sich so leicht, so befreit. Aber den noch hatte sie Angst, Angst davor, dass er sich aus der Umarmung lösen würde. Oder das sie in ihrem Gefängnis aufwachen würde und festellung müsste das alles nur ein Traum gewesen war. "Nein!", dachte sie entsetzt, als die Umgebung sich ganz langsam aufzulösen schien. Sie klammerte sich an ihm fest.
    Er wusste nicht was geschah. Er hielt sie ganz fest und trotzdem schien sie ihm zu entgleiten. Sie schwebte einfach höher und höher, weiter und weiter von ihm weg.
    Sie wollte zu ihm zurück! Sie wollte es so sehr. Doch sie war in ihrem Gefängnis. In ihm glitt sie immer weiter von ihm weg. Sollte ihre Zeit schon wieder um sein? Sie wollte es nicht wahr haben. Sie wollte, würde, konnte es nicht akzeptieren. Also schrie sie. Sie schrie so laut, wie sie es konnte, so laut wie sie noch nie geschrien hatte. Keiner kann so schreien, so kann man nur schreien, wenn man so verzweifelt, so hilflos, so ohnmächtig vor schmerz und wut war und keinen Ausweg mehr erkennen konnte. "Ich will leben", schrie sie. Ihr Glas-Käfig zerbarste in tausende, im sonnenlicht klitzernde Splitter, die ihr ihre Haut verschnitten. Die in ihr Fleisch eindrangen. Die Schmerzen waren unerträglich, doch sie kämpfte gegen die aufkommende Bewusstlosigkeit an. Würde sie jetzt schlapp machen, wäre es vorbei. Sie fiel immer tiefer, immer näher zu ihm hinunter. Sie sackte vor ihm auf den Boden zusammen. Ihre Kraft war aufgebraucht. Es wurde schwarz.
    Vorsichtig ganz behutsam hob er sie auf und trug sie. Immernoch ganz vorsichtig legte er sie auf die Hollywoodschaukel und kniete sich neben sie. "Ich will dich kein zweites Mal verlieren", schluchzte er. Tränen liefen über sein Gesicht und tropften auf ihres. Ihre Lieder flackterten. "Es tut mir leid", nuschelte sie. Sie wachte langsam auf. Erleichterung breitete sich in ihm aus, als sie ihre Augen aufschlug und sich aufrichtete. "ich dachte",weinte er,"Ich müsste dir zum zweiten mal beim sterben zusehen!". "Ich liebe dich so sehr", schluchzte er weiter,"ich habe erst gemerkt wie sehr ich dich brauche, als du nicht mehr da warst".
    Sie war sprachlos. Das hatte sie nicht erwartet. Sie strich ihm seine Haare aus dem Gesicht und küsste ihn. Seine Lippen schmeckten salzig, von den Tränen die er vergossen hatte. Ihre Flügel zerfielen. Sie lösten sich auf. Die schwarzen Flügel die ihren Tod symbolisiert hatten, zerfielen zu Asche. Sie hatte ihr Leben zurück. Ihr leben und viel mehr, nämlich ihre Liebe. Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht wie sie es erklären sollte. Das sie wieder da war. Das sie dem Tod entkommen war. Das sie auferstanden war. Das ihre Liebe, den Tod besiegt hatte. Das sie eine zweite chance hatte. Sie wusste es nicht. Doch sie hatte ihn, und das, war alles was für sie zählte.



    Re: Engel

    beggy - 01.09.2006, 12:16


    *schluchz* *schnief*
    die geschichte is echt voll schön



    Re: Engel

    billiesgirl - 01.09.2006, 21:39


    danke :oops:



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