Die ersten und die letzten Sprünge

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    Re: Die ersten und die letzten Sprünge

    Katharina Weber - 24.08.2006, 21:12

    Die ersten und die letzten Sprünge
    Der Morgen verlief heute sehr entspannt. Gegen acht sattelte ich mir Escapology, nachdem ich ihn ausgiebig geputzt hatte und setzte mein Dressurtraining mit ihm fort. Ich spürte, dass meine langjährige Erfahrung ihm zusehens gut tat und so war er schon beim Aufwärmen gelöst. Es machte mir Freude zu sehen, wie schnell sich ein Pferd unter dem Sattel entwickeln konnte, wenn man es richtig anpackte und ich glaube ich werde es auch bald wagen können mit dem Rappen wieder auf den Platz zu gehen. Bei unserem heutigen Training jedenfalls machte er eine sehr gute Figur. Escapology reagierte ohne Probleme auf meine Hilfe und zeigte kaum noch Nervosität. Das war aber auch kein Wunder, denn immerhin waren wir ganz alleine in der Halle und der Geräuschpegel ging gegen null. Wieder ritt ich die L-Prüfung, für die ich gemeldet hatte mehrere Male und bei jedem Durchlauf wurde der Hengst immer sicherer. Nur leicht korregierte ich und ließ ihn sich ansonsten unter dem Sattel entwickeln. Man konnte förmlich spüren, wie er immer mehr Mut bekam und bald auch aus sich heraus trat. Vorallem in den Verstärkungen merkte ich diese positive Verbesserung. Nach anderthalb Stunden machte ich dann mit einem sehr guten Gefühl schluss und ritt den Friesen trocken.

    Nachdem Escapology nun wieder auf der Koppel stand, nahm ich mir Beautiful Mind vor. Da Leni mit dem 5jährigen Wallach einige Probleme hatte und ich auch die Verkaufspferde weiter auf Turniertauglichkeit sondieren wollte, kam nun also das kleine Deutsche Reitpony an die Reihe. Ich ging mit einem Führstrick und einigen kleingeschnittenen Mohrüben bewaffnet rüber zur Stuten- und Wallachweide. Mind hob sofort den Kopf und als hätte er geahnt, dass er gemeint war, trabte er gemächlich ans andere Ende der Grasfläche noch bevor ich das Tor wieder geschlossen hatte. Davon ließ ich mich nicht aus der Ruhe bringen und folgte ihm in langsamen Schritten. Als ich in etwa hundert Meter von ihm entfernt war, machte er Anstalten wieder davonzutraben, doch ich setzte nun meine Geheimwaffe ein. Ich drehte mich von ihm weg und zog einige der Möhrenstücken aus meiner Tasche. Natürlich kamen sofort einige der Pferde an und umringten mich. Nach und nach verteilte ich die Lerckereien an die umstehenden Stuten und Wallache. Wie ich es vorrausgesehen hatte, konnte dem auch Mind nicht wiederstehen. Nach wenigen Augenblicken schon gesellte sich der Wallach zu uns und holte sich ebenfalls einen Teil der Leckerbissen ab. Ganz nebenbei klinkte ich dann den Führstrick in sein Halfter ein. Als Belohnung schob ich ihm das letzte Stück Mohrübe ins Maul, nahm ihn kurz und wollte ihn von der Weide führen, doch der Wallach weigerte sich schlicht. Da ich jedoch schon aus Lenis Berichten darauf vorbereitet war, dass er ein kleiner Dickkopf sein konnte, wandte ich einen weiteren Trick an. Ich stellte mich frontal vor ihn, legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn zurück. Wiederwillig trat er einige Schritte rückwärts. Nun ging auch ich rückwärts und bedeutete ihm mit einem leichten Zug am Führstrick, dass er mir folgen sollte. Mind sah mich an, bewegte sich jedoch nicht von der Stelle. Noch einmal schob ich ihn zurück, um ihn dann anschließend dazu zu bewegen mir freiwillig zu folgen. Ich musste diese Übung noch drei Mal wiederholen, aber schließlich schien der Wiederstand des Wallachs gebrochen und er ließ sich von mir in Richtung Koppeltor führen. Ich traute dem Frieden nicht. Wenn ich eins von meinem Hengst Red Bay gelernt hatte, dann doch das, dass alle Pferde, die sich nicht hundertprozentig einschätzen ließen, kurz zu nehmen waren. So machte ich es also auch mit Mind und ich hatte gut daran getan. In dem Moment, als ich das Weidetor öffnete, versuchte er sich an mir vorbeizuschieben und als Erster durch den Ausgang zu gehen. Mit einer schnellen Bewegung, schob ich mich leicht vor ihn und ein unnachgibiger Griff ans Halfter erstickte diese Ambitionen schon im Keim. Ich war es gewohnt schwerere Pferde zu halten, als dieses 1,45m große Pony. Anscheinend hatte ich damit bei dem Wallach Eindruck gemacht. Er ließ sich von mir nun brav auf den Putzplatz bringen und auch das Putzen verlief fast ohne Zwischenfälle. Beim Satteln jedoch forderte er mich wieder heraus. Er pumpte sich auf wie ein Maikäfer oder besser wie ein Luftballon und spekulierte anscheinend darauf, dass ich so den Sattelgurt würde nicht schließen können. Dieses Problem löste ich kurzerhand indem ich ihn losband und einige Runden im Schritt führte, ihn schließlich anhielt und ohne viel Fedelesen den Gurt schloss. Allerdings zog ich diesen nur ins erste Loch und gurtete dann behutsam Loch für Loch nach. Das Trensen wiederrum verlief problemlos und so konnte ich Beautiful Mind nach einer Dreiviertelstunde auf den Dressurplatz führen. Auch auf diesem Weg nahm ich den Wallach sehr kurz, doch dieses Mal versuchte er nicht mich zu überholen oder andere Spirenzchen zu machen. Auf dem Platz angekommen gurtete ich noch einmal nach und saß dann auf. Minds Größe gefiel mir. Ich mochte so kleine Pferde. Auch Andiamo ritt ich unheimlich gerne. Ich begann also Mind aufzuwärmen, wie ich es immer tat, doch Mind wollte nicht so, wie die Pferde, die ich sonst ritt. Er versuchte nun wieder seinen Kopf durchzusetzen, doch ließ ich ihm das nicht durchgehen. Mit der mir eigenen unnachgibigen Art ritt ich immerwieder das, was ich wollte. Schließlich fügte er sich. Dazu muss man sagen, dass ich durch meine Ausbildung zum Pferdewirt mit dem Schwerpunkt Reiten und Fahren auch bestens auf solche Fälle vorbereitet war und natürlich auch das nötige reiterliche Können hatte, um Ungehorsam unter dem Sattel mit Kreuz, Schenkel, Gewicht und Sporen zu unterbinden. Gerade in meiner Anstellung vor Tropical Power hatte ich viel mit verittenen Pferden zutun gehabt und mir Techniken angeeignet so etwas auf sanfte Art zu lösen. Natürlich waren am Ende des Trainings nicht alle Macken sofort behoben. So etwas ist unmöglich, aber ich hatte zumindest das Gefühl, dass eine Besserung eingetreten war und Mind nun begonnen hatte mitzuarbeiten. So ritt ich ihn zufrieden trocken und beschloss mich nun etwas intensiver um den Kleinen zu kümmern. Er hatte recht vielversprechenden Anlagen und die wollte ich demnächst auf einem Turnier austesten.

    Nach dem Mittag machte ich mich dann mit Daredevil an die Arbeit. Heute wollte ich mit meinem Neuen das erste Mal springen. Ich putzte ihn also, legte ihm seinen Vielseitigkeitssattel lauf den Rücken, trenste ihn auf und brachte ihn dann zum Springplatz. Dort wärmte ich ihn ordentlich auf. Mit seinem neuen Beschlag fühlte er sich sehr gut unter dem Sattel an und er schien damit auch wieder sehr guten Halt zu haben. Sunny hatte ihre Sache gestern wirklich hervorragend gemacht. Zusehens wurde mein Hengst geschmeidiger und schließlich begann ich mit dem Überreiten der Trabstangen. Das ging außerordentlich gut und so wagte ich mich an den ersten Sprung. Ich galoppiert Devil auf der linken Hand an und taxierte einen niedrigen Steilsprung. Devil lief in einem schönen Rhythmus darauf zu. Das Hindernis kam immer näher. Ich bereitete mich auf den Absprung vor, doch kurz davor spürte ich plötzlich wie durch meinen Hengst ein leichter Ruck ging. Ich wusste auf einmal, dass er nicht von selbst springen würde. Mit der Stimme und vermehrtem Schenkeleinsatz motivierte ich ihn und schaffte es, dass er abfußte. Es war ein tolles Gefühl, doch merkte ich, dass Devil sich dabei nicht wohlfühlte. Er galoppierte nach der Landung zwar weiter, doch schlug er nervös mit dem Schweif und legte die Ohren flach nach hinten. Noch zwei weitere Sprünge und eine Kombination testete ich ohne das sich Devils Verhalten änderte. Er war unwillig und ich musste ihn immer wieder stark motivieren, damit er überhaupt absprang. Er hatte auch seine Körpersprache nicht geändert. Die Ohren lagen flach nach hinten und der Schweif peitschte hin un her. Es schien mir, als würde der Hengst nur mir zuliebe springen und das war keine Basis für ein weiteres Training. Mein Pferd sollte ja auch Spaß an dem haben, was ich da mit ihm machte und wenn einer auf dem Springplatz keinen Spaß hatte, dann war es Daredevil. Also beendete ich die Arbeit auf dem Springplatz mit diesem Hengst für immer. Ich brachte ihn in den Stall zurück, sattelte und trenste ihn ab und brachte ihn ann auf die Koppel.

    Gegen vier verabschiedete ich mich dann vom Hof und fuhr in die Stadt einkaufen. Daredevil brauchte noch unbedingt einige Sachen und das Auswählen würde eine ganze Zeit dauern. Immerhin wollte ich ja das Passende für ihn bekommen. Dafür hatte ich ihn extra ganz genau vermessen.



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