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Re: "Potti" wird 50 - und wartet
gwd-schorse - 23.08.2006, 20:12"Potti" wird 50 - und wartet
Dazu die "Handballwoche"
Frank-Michael Wahl wird 50
23.08.2006
Er schien in der Luft zu schweben, um dann den Handball mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde ins Tor zu werfen: Rekord-Nationalspieler Frank-Michael "Potti" Wahl war einer der besten Rückraumspieler der Welt und führte die DDR-Handball-Nationalmannschaft 1980 zum Olympiasieg.
"Das war sicherlich die Krönung meiner Karriere. Ich schaue mir die Ausschnitte gerne an. Mein Herz hüpft dann immer noch ein bisschen hoch", sagt Wahl, der am kommenden Donnerstag seinen 50. Geburtstag feiert.
Fünf Tore steuerte er im Finale von Moskau beim 23:22-Sieg nach Verlängerung gegen die UdSSR bei. "Der Triumph in der Höhle des Löwen ist immer noch der schönste", bekennt Wahl, der mit 344 Länderspielen (302 für die DDR) und 1412 Toren (1338) sowohl deutscher Rekord-Nationalspieler als auch Rekord-Torschütze ist.
Ehrenspielführer der DHB-Auswahl
1993 wurde er als erster Nationalspieler zum Ehrenspielführer der DHB-Auswahl berufen: "Das hat mich sehr stolz gemacht, denn ich hatte den Großteil meiner Laufbahn in der DDR gespielt."
In seiner Karriere hat Wahl zahlreiche Siege gefeiert: Drei DDR-Meisterschaften (1978, 1986, 1987), der Europacup-Sieg 1982 und der Gewinn des IHF-Goldcups als Vorgänger der Vereins-EM im gleichen Jahr stehen mit dem SC Empor Rostock zu Buche. Doch eine Trophäe fehlt Wahl: Der WM-Titel. "Wir sind ja nicht im Wunschkonzert, aber zwei dritte Plätze 1978 und 1986 sind ja auch nicht so schlecht", meint der 1,90 Meter große Hobby-Gärtner, der gern rote Rosen züchtet.
Während Wahl der deutschen Mannschaft bei der Heim-WM einiges zutraut ("Das Halbfinale wäre für mich keine Überraschung"), steht er selbst noch im Abseits. "Man hat mich noch nicht angesprochen."
Und das wundert ihn. "Bei anderen großen Sportarten wie im Fußball ist es eigentlich üblich, dass Prominente in der Außendarstellung auftreten", sagt Wahl, der sich eine aktivere Öffentlichkeitsarbeit vom Deutschen Handballbund (DHB) wünscht. "Ich höre noch zu wenig. Vielleicht müsste es einen kleinen Knall beim DHB geben", meint der zweifache Familienvater, der als Trainer den Oberligisten HF Springe betreut.
Angebote vom FC Barcelona
Dass ihn die Bundesliga reizen würde, verhehlt der Rostocker nicht. "Ich sage aber auch ganz klar: Ich kann mich nicht mit einem Zvonimir Serdarusic vom THW Kiel messen", betont Wahl, der im März 2000 beim souveränen Zweitliga-Ersten Hameln als Trainer beurlaubt wurde: "Da ging es nicht um sportliche Belange, sondern um
Eitelkeiten."
Angebote gab es für den Ausnahmespieler immer: Der FC Barcelona wollte 1985 Wahl und Nationaltorhüter Wieland Schmidt (Magdeburg) im Doppelpack für 2,5 Millionen Mark verpflichten. Doch die DDR-Bosse lehnten ab und verschwiegen ihm sogar die Offerte. 1990 durfte er von Rostock wechseln und heuerte beim VfL Hameln an.
Der krönende Abschluss blieb verwehrt
Nicht zuletzt dank seiner 192 Tore schafften die Niedersachsen 1991 den Aufstieg in die damals noch zweigeteilte Bundesliga. Bundestrainer Horst Bredemeier berief Wahl in die gesamtdeutsche Auswahl. Krönender Abschluss sollten die Olympischen Spiele 1992 werden. Doch die DHB-Auswahl stürzte in Barcelona auf Rang zehn ab. Seinen letzten Auftritt auf der großen Handball-Bühne hatte Wahl bei Olympia beim 18:19 gegen Spanien.
Dem Mitarbeiter eines Finanzdienstleisters fehlt momentan noch die Zeit für Profi-Handball. "Aber ich werde ja erst 50. Da kann man noch ein paar Sachen ausprobieren", sagt Wahl, der einst als Schwimmer seine sportliche Karriere begann und den seine Freunde in einer Ableitung von Pottwal nur "Potti" nennen
Nun aber auch Herbert Lübking ansprechen :!: :wink:
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