Darmentzündung bei Papageien und Sittichen ( Körnerfresser

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    Re: Darmentzündung bei Papageien und Sittichen ( Körnerfresser

    wolfgang - 22.08.2006, 14:13

    Darmentzündung bei Papageien und Sittichen ( Körnerfresser
    Darmentzündung bei Papageien und Sittichen ( Körnerfresser )

    Bei der Häufigkeit dieser Krankheitsfälle, sollte jeder Papageien oder Sittichzüchter die häufigsten Ursachen und deren Verhinderung etwas kennen.
    Es ist beim Auftreten einer solchen Erkrankung zu unterscheiden zwischen einer infektiösen und einer nicht infektiösen Darmentzündung.

    Teil 1
    Zu den nicht Infektiösen Ursachen einer Darmentzündung zählen: Futterwechsel; verdorbenes oder mit Schimmelpilzen verunreinigtes Futter; verdorbenes Weich und Ei Futter oder sauer gewordenes Quellfutter, das fehlen von Grit, Stressbedingungen, die Aufnahme von giftigen oder mit chemischen Stoffen belastetes Grünfutter, Zugluft und plötzlicher Temperaturwechsel
    Aber auch Fremdkörper, besonders solche mit scharfen Kanten, z. B. zu grober und Scharfkantiger Muschel Grit oder Steinbruch und Quarz Sand, sowie die verschiedensten unverdauliche Dinge, können zu einer Verletzung der Verdauungsorgane mit einer anschließenden Darmentzündung führen.
    Beim Erwerb eines neuen Vogels sollte man sich beim Verkäufer erkundigen welches Futter der Vogel bisher bekommen hat. Dieses Futter sollte dann für eine gewisse Eingewöhnungszeit weiter gegeben werden. Am besten lässt man sich vom Vorbesitzer etwas von dem gewohnten Futter des Vogels mit geben.
    Im übermaß aufgenommener zu grober Grit, kann die Darm Funktion erschweren und die Darmschleimhaut mechanisch schädigen. Wassermangel führt zu einer frühzeitigen Eindickung des Darminhalts und damit zu weiteren Schwierigkeiten. Jungvögel, welche zu früh von den Elterntieren abgesetzt werden, nehmen zu zeitig Körner auf die sie nicht enthülsen können und schlucken diese dann ganz. Die nicht enthülsten Körner passieren unverdaut den gesamten Magen-Darm-Kanal und lösen dabei schwere, meist tödliche Darmentzündungen aus.



    Re: Darmentzündung bei Papageien und Sittichen ( Körnerfresser

    wolfgang - 22.08.2006, 15:12

    Ursachen einer infektiösen Erkrankung.
    Teil 2

    Bei den infektiösen Ursachen zählen Bakterien, Pilze und Parasiten eine große Rolle. Enteritiden, die Verursacher der Darminfektion, treten bei Psittaziden als Folge einer bakteriellen Pilz und Viruserkrankung auf. Hier stehen Infektionen; wie Tuberkulose, Psittakose, Salmonellose, Pasteurellose, Coccidiose, verschiedene Mykosen und die Eseheria - eoli - Infektion im Vordergrund. .
    Das Hauptsymptom einer Darmentzündung ist der Durchfall mit Verklebung des Aftergefieders. Hierbei wird ein grünlich-brauner Anteil der Ausscheidungen in verflüssigter Form ausgeschieden. Der weiße Anteil, der den Harn des Vogels darstellt ist häufig unverändert. Je mehr ein Vogel, durch zu wenig Futteraufnahme abnimmt, um so schneller verliert er durch den Durchfall Körperflüssigkeit und damit wichtige Mineralstoffe, er gerät somit in einem Lebensbedrohlichen Zustand. Deshalb ist es von größter Bedeutung den Vogel zur Aufnahme von Futter zu bewegen. Wenn wir uns einmal den Verdauungstrakt eines Sittichs ansehen, so dient der Kropf zur Aufbewahrung, Einweichung und Aufquellung der harten Körnernahrung. Der untere Teil der Speiseröhre hat zahlreiche Drüsen und wird gewöhnlich als Drüsenmagen bezeichnet. Der eigentliche Magen ist ein Muskelmagen.
    Dieser ist bei den Körnerfressern, wie z. B. Sittichen, eng und dickwandig. Seine Wirkung entspricht der einer Mühle und wird durch die Aufnahme von Grit und kleinen Steinchen, die als Mahlwerkzeuge funktionieren, unterstützt.
    An den Magen, der etwa in der Mitte des Vogelkörpers liegt, schließt sich der relativ kurze Darm an. Ein Blinddarm ist bei Psittaziden nicht vorhanden. Der Darm mündet mit den Harn- und Geschlechtsorganen in die Kloake. Als Darmanhangdrüse verdient die Leber besondere Erwähnung. Die Verdauungsdrüsen, Leber und Pankreas, sind bei den Vögeln verhältnismäßig groß.
    Nun noch mal zur Bedeutung der Futteraufnahme eines erkrankten Vogels. Die Verdauungsvorgänge laufen, bei einer Körnernahrung in ca. 2,5 Std. ab, und so können Vögel im allgemeinen nur kurzfristig ohne Futter auskommen, ohne abzumagern.
    Als Beispiel:
    Setzt man einen gesunden Vogel in einen Käfig ohne Futter, so wird dieser Vogel spätestens in zwei bis drei Tagen einen grünlichen Durchfall bekommen, wobei er stark abnimmt.
    Warum passiert das?
    Man weiss, dass der Drüsenmagen u. a. Salzsäure an Kropf und Magen liefert. Diese hilft mit, das Futter zu verdauen. Ist nun kein Futter in Kropf und Magen vorhanden, welches die Salzsaure neutralisiert, setzt durch diese eine ständige Reizung des Dünndarms ein, die dann zum Durchfall und die Abgabe von dünnem grünem Kot führt. Dieser Vorgang ist auf mehrtägigen Schauen öfter zu beobachten und zeigt, dass der Vogel kein oder zu wenig Futter und Wasser aufgenommen hat.

    Jede Behandlung richtet sich gewöhnlich nach den Erscheinungen. Zunächst ist die Ursache zu suchen und abzustellen. In jedem Falle muss der erkrankte Vogel vom den gesunden abgesondert und ruhig untergebracht werden. Bei länger andauerndem Durchfall sollten die Ausscheidungen einem Tierarzt zur Untersuchung gebracht werden, um so zu erfahren, ob eine infektiöse Erkrankung vorliegt. In diesem Fall sollte eine Behandlung dem Tierarzt überlassen werden.
    Ansonsten ist der Kot möglichst häufig zu entfernen. Man kann dem Boden des Krankenkäfigs mit Küchenpapier auslegen und dies dann jeden Tag erneuern. Auf die Art und Weise kann am Kot festgestellt werden ob der Zustand des Vogels sich verbessert oder verschlechtert.
    Eine Bestrahlung mit Rotlicht trägt oft schon zu einer Verbesserung des Allgemeinbefindens des Vogels bei, leicht verdauliches Futter (Kolbenhirse) sollte dazu in kleinen Mengen gereicht werden.
    Anstatt des üblichen Trinkwassers sollte Kamillen- oder Lindenblütentee angeboten werden, dieser Tee kann, bei einem hochgradig gestörten Allgemeinbefinden, mit Traubenzucker versetzt werden.
    Kamillen und Lindenblütentee wirken Entzündungshemmend. Gaben von Bierhefe oder guter Joghurt, verabreicht in kleinen Dosen, führt zu einer Regulierung der Darmflora und deren Belebung bei.
    Als Stützungsmassnahme und um den Appetit des Vogels anzuregen kann man ein Breitbandvitamin geben ( welches auch bei Kleinstkindern gegeben wird).
    Gegen den Durchfall kann man Vogelkohle anbieten.
    Diese wird entweder, als Pulver ins Weichfutter gegeben oder als kleines Reiskorn große Stücke unter das Körnerfutter gemischt.
    Sollte eine Behandlung durch den Tierarzt erfolgen, und kommt dabei Antibiotika oder andere Medikamente zum Einsatz, so muss auf Vogelkohle verzichtet werden, da Vogelkohle andere Stoffe absorbiert, das heißt, sie nimmt an ihrer Oberfläche Stoffe auf und bindet sie. Dieses gilt für Schadstoffe, aber genauso auch für andere Substanzen wie Medikamente und Vitamine.
    Selbst über den Schnabel direkt verabreichte Medikamente würden unwirksam. Kohle wird also nur so lange zum Einsatz gebracht, solange gleichzeitig keine weiteren Medikamente oder Vitamine gegeben werden.
    Werden Antibiotika verabreicht, so ist zu beachten, dass es in Kombination mit dem angebotenen Futterkalk im Darmtrakt des Vogels zu einer Neutralisierung des Medikamentes kommen kann.

    Hier wurde versucht auf das Problem von Darminfektionen in einfacher und möglichst verständlicher Form hinzuweisen. Dabei wurde hier kein Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliches Wissen gelegt, dafür fehlt es an der nötigen Ausbildung.
    Hier sollte nur einmal aufgezeigt werden, dass durch gedankenlose Schlamperei und fehlende Hygiene, Krankheiten und Infektionen vorprogrammiert sind.
    Ob es angebracht ist, Vögel, die mit viel Geld erworben wurden, durch Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit zu verlieren, sollte sich jeder selber stellen und beantworten.



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