Auch wenn ich das Buch abgebrochen habe, verdient es doch einen eigenen Thread. Wie ich aus manchen Reaktionen im "Ich lese gerade ..." Thread schließe, stößt das Buch durchaus auf Interesse und ich bin sehr gespannt, was andere zum Buch zu sagen haben.
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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821-1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.
Ich habe leider nur das erste Drittel - Britisch-Indien - geschafft. Ich habe für knapp 200 Seiten fast 1 Woche gebraucht. Das Buch ist sehr mühsam zu lesen, die Begeisterung, die rund um das Buch herrscht, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Vorweg - es ist ist ausgezeichnet, wunderbar, phantasievoll geschrieben, sprachlich und stilistisch hervorragend, und detailliert recherchiert. Trotzdem kann ich mich nicht so recht mit dem Buch anfreunden. Die unzähligen Ausdrücke in Originalsprache (Sanskrit, etc) nerven mich gewaltig. Natürlich erhält dadurch das Buch Authentizität, doch wenn man pro Seite oftmals bis zu 5 x im Glossar (am Ende des Buches) wegen der Bedeutung nachschauen muss, dann artet für mich das Lesevergnügen in Arbeit aus und der Lesefluss ist immens gestört.
Die "direkte Rede" wird ohne Satzzeichen dargestellt (was mich allerdings auch bei Saramago oder Geiger nicht gestört hat), man muss allerdings auch jedesmal überlegen, wer mit wem redet.
Vielleicht ist mir auch der Kulturkreis zu fremd, als dass ich mich für die Geschichte begeistern kann. Es werden wohl viele Gedanken angesprochen, die mir sehr zusagen. Z.B. geht es vorwiegend darum, wie einfach bzw. schwierig es ist, sich einem anderen Kulturkreis anzupassen. Genügen das Erlernen von Sprache, die Übernahme von Gedankengut und Kleidung um sich einer anderen Kultur einmischen zu können und dort nicht als "Fremder" erkannt zu werden? Oder spielen doch die geschichtliche Entwicklung, die familiären Wurzeln und Traditionen (die eben nicht erlernt werden können) eine viel größere Rolle.
Eine besondere Zeile ist mir ins Auge gefallen, die die Thematik recht gut zusammenfasst:
"Fasten ist nicht dasselbe wie Hungern"
Ebenfalls sehr anschaulich beschrieben wird die Thematik rund um christiliche Missionarisierung und Aufdrängen des europäischen Lebensstils.
Ein Buch, dass ich als literarisch wertvoll bezeichnen würde, das mir persönlich aber aufgrund oben genannter Umstände einfach zu mühsam ist.
Mich täte übrigens der Prozentanteil interessieren, wieviele von den gekauften Büchern (das Buch ist ja nun schon wochenlang in den Bestsellerlisten ganz oben) auch vollständig gelesen wurden!
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