Upside Down | Die Schwangerschaft einer 15 Jährigen

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    Re: Upside Down | Die Schwangerschaft einer 15 Jährigen

    Veronika - 20.08.2006, 14:03

    Upside Down | Die Schwangerschaft einer 15 Jährigen
    Ja ja, einige kennen meine Story villt. schon von GB, stell sie hier trotzdem ma rein, entschuldigt die Rechtschreibfehler,d ie Rechtschreibprüfung von meinem Word spinnt...

    14.05.2006

    Liebes Tagebuch,

    Mein Name ist Jana. Ich bin 15 Jahre alt, und gehe in die neunte Klasse eines Gymnasiums.
    Ich weiß auch nicht, was ich mit einem Tagebuch soll, in meinem Leben ist nichts los. Meine Oma hat gesagt, ich soll hier alle Geheimnisse reinschreiben, die ich niemanden erzählen will.
    Es gibt aber keine Geheimnisse in meinen leben, überhaupt keine! Warum muss sie mir nur ein Tagebuch schenken? Ich kann mir weit bessere Geburtstagsgeschenke vorstellen, denn heute ist sowohl mein Geburtstag, als auch meine Konfirmation. An einem verdammten, verregneten Sonntag. und was noch dazu kommt: Ich wurde heute Konfirmiert.
    Tolles Konfidatum, klar, ich habe heute einen Haufen Geschenke bekommen, aber was hilft mir das? Garnichts!
    Den Vormittag hab ich in unserer dunklen, schrecklichen Kirche verbracht, und jetzt hock ich hier mit meinen verwandten, anstatt eine Party zu feiern. Das heißt, mittlerweile sind sie weg, es ist schließlich schon nach 11:00 Uhr. Eigentlich soll ich ja schlafen, aber ich kann nicht, und ich habe auch allen Grund! Ich komme bald in die 10. Klasse, und hatte immer noch keinen Freund! Nicht dass es jemanden geben würde, der dafür in Frage käme, aber trotzdem. Alle meine Freundinnen hatten schon mindestens 2 verschiedene, und ich, ich bin immer noch allein. Ich komme mir vor wie eine graue Maus, obwohl ich das gar nicht bin! Ich sehe ja auch gut aus: Ich bin 1,68m groß und habe Schulterlange haselnussbraune Haare, nicht glatt, aber auch nicht gelockt, schön gewellt und pflegeleicht. Außerdem habe ich schöne Augen, ein ganz klares grün.
    Für sie habe ich schon oft Komplimente bekommen, auch von Jungen. Aber keiner von denen würde für mich in Frage kommen: alle sind sie blöde Machos oder Weicheier, vom Aussehen ganz zu schweigen. Wie sagte meine Freunden Alina neulich: Die Gutaussehenden sind entweder vergeben, oder schwul. Na toll, sehr aufbauend. So, jetzt muss ich aber wirklich aufhören, meine Mom kommt die Treppe hoch. Auweia, ich soll schon seit einer Stunde schlafen!


    15.05.2006

    Oh Mann, das war heute ein Tag, Stress pur. Alles fing heute Morgen um 7:30 Uhr an:

    "Jana? Schläfst du immer noch? Mensch du musst in die Schule! Ich dachte du bist schon weg!" mit diesem Satz weckte mich meine Mom.
    Hat sie etwa schon wieder vergessen, das mein Wecker kaputt ist? Normalerweise würde ich ja noch Weilchen liegen bleiben, aber heute Morgen nicht.
    Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf, und warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
    Halb acht? Ich hätte schon vor einer Viertelstunde das Haus verlassen müssen. Doch kaum stand ich, musste ich mich schon wieder setzen, vom schnellen Aufspringen war mir ganz schwindelig geworden.
    Verzweifelt sah ich mich in meinem Zimmer um. Was nun? Ich würde sicherlich zu spät kommen.
    Hastig schob ich mich von meinem Bett, und ging zum Kleiderschrank. Was sollte ich anziehen? Am besten... ach egal, irgendetwas, es gab doch sowieso niemanden, dem ich gefallen musste. Also zog ich wahllos ein türkises Top und eine meiner Jeans aus dem Kleiderschrank.
    Hektisch schlüpfte ich in meine Klamotten, und verlies mein Zimmer, nicht ohne sorgfältig die Tür zu abzuschließen.
    Mein kleiner Bruder Tim würde sonst wieder alles durcheinander bringen. Mein kleiner Bruder ist 2, und ein Unfall, das er einer sei, sagte meine Mom zu einer Nachbarin, die überrascht gefragt hatte, ob sie nicht eigentlich nur zwei Kinder haben wollte.
    Ich rannte ins Bad, und sah nun am Rande der Verzweiflung in den Spiegel. Tiefe Augenringe zeichneten sich auf meiner leicht gebräunten Haut ab. Zum schminken und waschen war keine Zeit. Alles was ich noch schaffte, war eben die Haare zu kämmen.
    Dann stolperte ich schon die Treppe hinunter, griff nach meiner Schultasche, und war schon fast aus dem Haus, als plötzlich meine Mom vor mir stand, und mich prüfend ansah.
    "Du kannst doch nicht im Top auf die Straße gehen! es sind gerade mall 17°! Zieh dir sofort was über!"
    Zu eilig, um etwas zu erwidern schnappte ich meine Jeansjacke, und nun war ich endlich auf dem Weg, um viertel vor acht.
    Wie eine blöde rannte ich die Straßen entlang. Ich wusste zwar, dass ich es nicht schaffen würde, pünktlich zu kommen, aber je früher desto besser. Was hatten wir eigentlich heute in der ersten Stunde? Ach ja, Mathe. Sofort stockte mein schritt. Mathe? War da nicht was gewesen?
    Doch ich rannte weiter, und durchforstete währenddessen meine Erinnerungen.
    Als ich dann vor der Schule stand, fiel es mir wie schuppen von den Augen. Ja, es war etwas gewesen.
    Schulaufgabe.
    Trotz meiner Mathebegabung würde ich es wohl nicht schaffen, rechtzeitig fertig zu werden.
    Schnell lief ich in den zweiten Stock. Mit klopfendem Herzen und Seitenstechen zog ich vorsichtig die Tür unseres Klassenzimmers auf. Nur mit mühe konnte ich den Reflex, die Tür sofort zuzuschlagen, unterdrücken.
    Im Raum befand sich irgendeine andere 9. Klasse, aber von meinen Freundinnen war weit und breit keine Spur.
    "Na? Haste dich verlaufen?"
    fragte mich ein verdammt gutaussehender Junge aus der 1. Reihe. Er hatte fast schwarze, schulterlange, glatte Haare und unheimlich schöne braune Augen.
    Der Anblick warf mich so aus der Bahn, dass ich ihn nur apathisch anstarrte. "Hm?"
    fragte er jetzt auffordernd, und wartete auf meine Antwort.
    "Ja, ich suche dich 9c"
    nuschelte ich, und sah irritiert zu der Lehrerin, die jetzt vor mir stand.
    "Wir haben Klassenzimmer getauscht, die 9c ist für diese Woche im Keller. Raum H105."
    Ich nickte, und schlug nun doch die Tür zu, lauter als ich es beabsichtigt hatte.
    Schwer atmend dachte ich an den Jungen zurück. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Doch ich hatte nicht lange Zeit, um darüber nachzudenken, schließlich müsste ich jetzt eigentlich Schulaufgabe schreiben.
    Schnellen Schrittes begab ich mich die Trepe hinunter, und riss die Tür des, von der Lehrerin angegebenen Raumes auf.
    Ja, das war meine Klasse. Sofort kam mir unser Pauker entgegen.
    "So, Fräulein Meyer scheint es nicht für nötig zu halten, pünktlich zu kommen. Na ja, dein Problem. Dann hast du jetzt eben..."
    prüfend sah Herr Straubinger auf seine hässliche goldene Armbanduhr "...genau 24 Minuten weniger Zeit als die Anderen, aber für unser Matheass dürfte das ja wohl kein Problem sein. Da, dein Platz ist neben Jan. Und jetzt beeil dich!"
    Er hasste mich. Jan? Wieso nur? Warum Jan? Er war der schlimmste der ganzen Klasse.
    Seit einem halben Jahr stand dieser Macho auf mich, und nervte mich ununterbrochen. Seufzend lies ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen. "Hallo schönes Kind."
    meinte dieser nur grinsend. Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst, aber dafür war ein ungünstiger Zeitpunkt.
    Die Prüfung habe ich dann auch ordentlich versaut. Wahrscheinlich habe ich eine 5 geschrieben, so genau will ich das aber gar nicht wissen.
    "Mensch Jana, was war denn nun wieder los? Du bist doch sonst immer pünktlich!"
    fragte Alina mich in der darauffolgenden Englischstunde vorwurfsvoll. "Bei wem soll ich denn abschreiben, wenn du nicht da bist?"
    diese Frage trieb mich zum Wahnsinn.
    "So, das bin ich also, der Mensch, der dir zu guten Noten verhilft!?"
    zickte ich meine beste Freundin an. Und ich bereue es nicht.
    Des restlichen Schultag saß ich neben Tina, meiner zweiten Freundin.
    Der Nachmittag verlief auch nicht besser: Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen, kam mir meine 12 jährige Schwester entgegen, und zickte mich an:
    „Na endlich! Ich dachte du kommst gar nicht mehr. Ich sterbe vor Hunger! Mama hat nicht gekocht, weil sie mit Tim zum Arzt musste."
    Soso, und ich war Schuld, oder wie? Nur weil mein kleiner Bruder krank war, sollte ich mich mit dem Haushalt beschäftigen, und für Jenny, eben die kleine blöde Kuh von Schwester, kochen.
    "Hättest dir halt selber was gemacht."
    fauchte ich sie an. War doch war.
    "Du weißt genau, das Mama gesagt hat, das ich nicht Kochen darf, die Bohnen sind im Kühlschrank."
    schleuderte mir das Biest auch schon triumphierend eine Antwort entgegen.
    Ich gab mich geschlagen, und begab mich in unsere geräumige Küche.
    Eine Stunde später stand das Essen auf dem Tisch, um punkt halb drei. "Sag mal, willst du mich vergiften?"
    drang Jennys Stimme in mein Gehirn, das gerade mit dem gutaussehenden Typen beschäftigt war. Erst wollte sie, das sich kochte, und jetzt...
    "Du musst nichts essen."
    sagte ich tonlos, und stocherte in dem versalzenen und zerkochten Gemüse herum.
    "Ich will aber was gescheites zum essen!"
    meckerte das Aas von Schwester schon weiter.
    "Weißte was? Verhungere doch!"
    brüllte ich nun außer mir, und verschwand in meinem Zimmer, aber nicht ohne noch eine Flasche Limo mit hoch zu nehmen. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett fallen, als mein Handy klingelte.
    Voller Zorn Packte ich es, und drückte die Annahmetaste.
    "Wer stört mich?"
    fragte ich ungehalten, obwohl ich schon an der Nummer erkannt hatte, dass es Alina war.
    "Ich wollte mich wieder mit der vertragen, okay?"
    drang die zaghafte Stimme an mein Ohr.
    Ich seufzte. Sie hatte schon Recht, sie hatte mir nichts getan. Und ich konnte sie ja eigentlich verstehen, denn ihre Versätzung war gerade wegen Mathe hoch gefährdet.
    „Ist okay...“
    sagte ich matt.
    „Aber ich möchte jetzt nicht telefonieren. Bis Morgen.“
    Ich hoffte, dass Alina mich verstehen würde, und ich wartete auf ihre Antwort, mit der meine beste Freundin sich reichlich Zeit ließ.
    „Okay.“
    sagte sie dann nur, und legte auf. Alle wollten etwas von mir.
    Den Rest des Tages verbrachte ich ab jetzt auf meinem Bett.
    Ich ignorierte sogar die Rückkehr meiner Mutter, und machte keine Hausaufgaben.
    Ich dröhnte mir die Ohren mit Nightwish und Green Day, meinen Lieblingsbands, zu, und dachte immerzu an den Unbekannten, in der ersten reihe am zweiten Platz neben der Tür.
    Moment mal, saß der nicht an meinem Platz?

    18.05.2006

    Heute hatten wir in der ersten Stunde Latein.
    Wie so oft in letzter Sekunde schob ich mich unauffällig ins Klassenzimmer. Doch meine Vorsicht war unnötig.
    Unsere Lehrerin Frau Schulte war mal wieder nicht pünktlich.
    Noch etwas außer Atem ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen, und begrüßte Alina, die rechts neben mir saß. Wir wechselten ein paar Worte, eben das übliche, den Streit vom Vortag erwähnten wir mit keinem Wort.
    Nach einer weile sah ich hoffnungsvoll auf meine Armbanduhr, ich hoffte, dass unsre Lehrerin ausnahmsweise mal krank war.
    „Sie ist schon 5 Minuten zu spät!“
    sagte ich glücklich zu meiner Freundin.
    „Freu dich nicht zu früh, die Schulte ist immer zu spät, und fehlt nie.“ erwiderte diese sarkastisch.
    Sie hatte Recht, und in diesem Moment öffnete sich nämlich schon die Tür, und die besagte Person betrat den Raum.
    „Ruhe!“
    brüllte sie gleich, schlecht gelaunt wie immer.
    Nicht ohne Grund. Innerhalb weniger Sekunden saßen die Jungen, die sich eben noch eine Kreideschlacht geliefert hatten an ihren Plätzen.
    „Der Geräuschpegel in dieser Klasse ist nicht zumutbar!“
    Die selbe Leier wie immer. Genervt verdrehte ich die Augen.
    „Da kommt man mal ein paar Minuten zu spät, und schon ist hier er Teufel los!“
    wütend funkelte sie die Jungs an, die nun kleinlaut auf ihren Stühlen umherrutschten.
    „ich erwarte eine Entschuldigung!“
    fauchte Frau Schulte weiter.
    „Ihr seit schlimmer, als meine andere neunte!“
    Andere neunte? Unterrichtete sie etwa den Typen, den ich am Montag gesehen hatte? Den unbekannten? Fast hoffte ich es, doch ich verwarf den Gedanken.
    Diese Lehrerin wünschte ich niemanden, und schon gar nicht ihm.
    Die verlangte Entschuldigung blieb aus, stattdessen donnerte die Lehrerin: „Bücher weg, wir schreiben eine Ex!“
    Erschrocken sah ich Alina an.
    „Oh nein.“
    stöhnte ich. Ich hatte nicht gelernt, wann auch, ich musste doch die ganze Zeit zusammen mit meiner Freundin überlegen, wer der Unbekannte war. „Hast du gelernt?“
    fragte Alina auch prompt.
    Matt schüttelte ich den Kopf.
    Wenn ich nun auch noch eine Ex versaute, würde ich bestimmt über eine Woche Hausarrest bekommen. Ich biss mir auf die Lippe, und dachte an die Matheschulaufgabe.
    Ich hatte nicht einmal die Hälfte geschafft.
    Nachdem ich das Blatt umgedreht hatte, stieg meine Verzweiflung ins unermessliche. Erst eine Übersetzung, und dann eine Art Vokabel und Formentest.
    „Kannst du die Voks?“
    fragte ich zaghaft Nina, die links neben mir saß.
    Diese nickte, und schob das Blatt etwas in meine Richtung.
    Gerettet! Ich stupste Alina an, und begann dann, nachdem ich noch einen prüfenden Blick auf Frau schulte geworfen hatte, Ninas Test zu ‚kopieren‘. Die anderen zwei Stunden vor der Pause verliefen dann zum Glück ruhig.
    Doch danach ging das Drama weiter: Wir hatten Mathe, und merkwürdigerweise gutgelaunt verkündete her Straubinger, dass er nun die Schulaufgaben fertig korrigiert hatte.
    Er begann die Blätter auszuteilen, und blieb schließlich hämisch grinsend vor mir stehen. Ich ahnte furchtbares.
    „Soso, du bist wohl doch nicht die beste hier!“
    sagte er Schadenfroh.
    Hatte ich das jemals behauptet? Und was hatte ich ihm getan, dass er mich so hasste?
    Triumphierend wedelte der Lehrer mit meiner Prüfung, schließlich lies er sie auf meinen Tisch fallen, und deutete auf die hässliche, rote Fünf die rechts oben in der Ecke stand.
    Dann drehte er sich um, und verteilte die Restlichen Schulaufgaben. Wortlos drückte ich Alina das Papier in die Hand, da sie schon neugierig den Kopf herüber reckte.
    Stirnrunzelnd öffnete die den Bogen, sah ihn sich einige Sekunden an, und gab mir das Blatt wieder.
    „Na ja, alle Aufgaben, die du geschafft hast sind richtig.“
    meinte sie aufbauend, aber was half mir das?
    Ich zuckte mit den Schultern, und lies den Rest der Mathematikstunde an mir vorüberziehen.
    Doch in der Biostunde lenkte mich unser Lehrer ab.
    Er schaffte es, ein langweiliges Thema interessant und lustig zu gestalten, und ich lachte in dieser Stunde wirklich fiel.
    Die verhauene Prüfung vergaß ich.
    Dann hatten wir Schule aus, Geschichte entfiel. Frau Jung war krank. Fröhlich schwatzend verließ ich mit Tina und Alina das Schulhaus, als ich plötzlich abrupt stehen blieb.
    Wenige Meter von uns entfernt stand Er.
    Er hatte die wunderschönen schwarzen Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden, und unterhielt sich mit ein paar Kumpels.
    „Da...“
    sagte ich, und stieß Alina an.
    „Der da!“
    flüsterte ich, und zeigte auf Ihn. Meine beste Freundin verstand sofort, aber Tina, die noch nichts wusste schaute nur irritiert.
    „Was?“
    fragte sie, und ich erwiderte nur:
    „Später.“
    Aufgeregt musterte ich ihn. Es war das erste mal seit Montag, das ich ihn sah, und ich bemerkte, das sich ihn irgendwie vermisst hatte.
    „Du, du siehst doch den im Schwarzen Kapu...“
    sagte Tina.
    Etwas irritiert sah ich sie an, ich hatte sie doch gerade auf ihn aufmerksam gemacht!
    „Na der mit dem Pferdeschwanz...“
    versuchte sie mir unnötigerweise auf die Sprünge zu helfen.
    Ich nickte, und sah meine Freundin erwartungsvoll an. Kannte sie ihn?
    „Ich glaube, das ist der Sohn vom Straubinger!“
    Ich riss die Augen auf. Mann, der tat mir Leid!
    „Echt?!“
    rief ich wohl etwas zu laut, denn in diesem Moment drehte ER sich um, und sah mich an.
    Wieder fielen mir seine tollen, braunen Augen auf, ebenso bemerkte ich die schmalen, Lippen, die mir eben ein leises Lächeln schenkten.
    Doch bevor ich zurück lächeln konnte, hatte er sich wieder zu seinen Kumpels umgedreht.
    Tinas Antwort bekam ich nicht mit, ebenso wenig kann ich mich an die Verabschiedung von Alina und ihr erinnern.
    Den Rest des Heimwegs verbrachte ich mehr oder weniger in Trance.
    Immer noch etwas abwesend klingelte ich schließlich bei mir zu Hause, und wartete darauf, dass mir jemand öffnen würde. Doch ich wartete vergebens. Gnadenlos blieb die Tür verschlossen.
    Ich stöhnte auf.
    Heute war ja Schulfest an der Realschule, auf die Jeanny ging.
    Meine Mom war mit meiner Schwester und Tim dort, und ausgerechnet heute hatte ich keinen Schlüssel dabei.
    Seufzend setzte ich mich auf die Steinstufen, die zu unserem Haus hinaufführten, und begann zu warten.
    Müde lehnte ich mich an das verrostete Geländer, und lies meine Gedanken schweifen.
    Schon nach wenigen Sekunden war mir klar, woran ich nun wieder denken würde.
    Einerseits ärgerte ich mich darüber, aber andererseits interessierte es mich wirklich, ob ER wirklich der Sohn von Herr Straubinger war, wo er wohnte, und wie eigentlich sein Name war.
    Wie alt war er?
    Hoffentlich war er nicht jünger als ich, und hoffentlich auch nicht viel älter. Aber was machte ich mir eigentlich für Sorgen?
    Er ging in die Parallelklasse, es würde schon nicht allzu schlimm sein.
    Ich schloss die Augen, und genoss die warme Frühlingssonne, und schon wenige Minuten später war ich wohl eingeschlafen.
    Ich weis auf jeden Fall nur noch, dass ich plötzlich das klimpern eines Schlüssels, und die Stimme meines kleinen Bruders hörte.
    Müde schlug ich die Augen auf, schaute mich irritiert um. Wo war ich? Ach ja, vor unserem Haus.
    „Wie spät ist es?“
    fragte ich schläfrig, und gähnte.
    „Gleich halb vier, Schlafmütze.“
    meinte Jeanny grinsend, und beugte sich zu mir runter.
    „Sei mir bloß dankbar, ich habe Mom erfolgreich von deinem Mathelehrer ferngehalten.“
    flüsterte sie, und warf mir einen prüfenden Blick zu.
    „Der wollte mit Mom über deine miserablen Matheleistungen sprechen...“ Irritiert runzelte ich die Stirn. Was wollte der Straubinger in der Realschule? „Danke“
    nuschelte ich, und rappelte mich auf.
    Meine Schwester war schon komisch. Manchmal war sie ein Biest, und manchmal war sie einfach nur super nett.
    Vielleicht wurde sie ja auch mal älter.
    Immer noch müde schleppte ich mich in mein Zimmer hoch, und lies mich auf mein Bett fallen.
    Als ich das Telefon bemerkte, fiel mir auf einmal Nina ein, ich wollte ihr ja noch die Sache mit IHM erklären.
    Mit einem mal war ich wieder hellwach, schnappte mir den Hörer, und wählte ihre Nummer.
    Nina wollet mir meine Geschichte erst nicht glauben, aber nachdem ich alles nocheinmal ruhiger und ausführlicher geschildert hatte, schien sie überzeugt.
    „Wahnsinn...“
    murmelte sie nur. Sie schien die Geschichte wohl für etwas besonderes halten, ich fand mich einfach nur albern.
    Nach einer halben Stunde hatte ich dann genug vom Telefonieren, und beendete das Gespräch.
    Siedend heiß fiel mir die Matheschulaufgabe ein.
    Mit einem Klos im Hals zog ich meinen Schulranzen heran, und suchte die besagte Prüfung heraus.
    Dann schlich ich in die Küche runter, und schob meiner Mutter kleinlaut das Blatt unter die Nase.
    Entsetzt sprang diese auf, und sah mich prüfend an.
    „Jana! Das hätte ich nie von dir erwartet!“
    Jetzt kam die von mir prophezeite Standpauke.
    Doch plötzlich änderte sich der Gesichtsausdruck meiner Mom und sie strich mir übers Haar.
    „Schätzchen, was ist denn los?“
    fragte sie jetzt.
    Sie war berühmt, für ihre wechselnden Launen, doch das hier überraschte mich wirklich.
    Ich musste wohl sehr verloren geguckt haben.
    „Nichts... ich bin nur nicht fertig geworden.“
    nuschelte ich.
    Jetzt musste sie so richtig Mitleid kriegen, nicht dass ich doch noch Hausarrest bekam.
    „Mäuschen, wir müssen was tun. Ich such dir ne Nachhilfelehrerin, okay?“ Oh oh, das was nach hinten losgegangen. Ich wollte keine Nachhilfe! Ich verstand doch alles. Doch ich hatte keine Lust darauf, mit ihr zu diskutieren. „du musst unterschreiben.“
    sagte ich stattdessen.
    Das stimmte. Fünfen und Sechsen mussten vom Erziehungsberechtigten unterzeichnet werden.
    Meine Mom nickte, schnappte sich einen Kuli, und setzte ihren Namen direkt unter die hässliche Zahl rechts oben.
    „Ich werde deinen Mathelehrer anrufen, und ich fragen, ob er Nachhilfelehrer kennt.“
    sagte sie dann auch noch aufmunternd.
    „Und jetzt ab, die Hunde müssen raus!“
    sagte sie, als währe nichts geschehen, und drückte mir die Leine unseres Schäferhundes in die Hand.
    Damit war mein Nachmittag gelaufen. Ich führte Antonio über die Felder, und erledigte meine Hausaufgaben, dann lies ich mich Todmüde ins Bett fallen, und wartete auf einen grausamen Freitag, mit einer Doppelstunde Mathe.

    Die letzte Nach verlief allerdings nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.
    Schon von Anfang an träumte ich wirres Zeug.
    Der hübsche Sohn meines Mathelehrers war die Hauptperson.
    Er lebte mit seinem Vater und seiner Mutter, den Grafen Straubinger in einer riesigen Burg.
    Ich stand in mittelalterlichem Kleid vor dem großen Eichenportal, und bat um Einlass.
    Doch er wurde mir nicht gewährt, ich musste vor dem Eingang warten, bis der Mann, der eigentlich ja mein Mathelehrer war kam.
    Dann fragte ich diesen, ob er mir gewährte, seinen wunderhübschen Sohn Adalbert zu heiraten.
    Wie ich auf diesen Namen kam, weiß ich selber nicht. Doch der Burgherr grinste nur fies, und meinte, dass der erwähnte nur an Mathematikbegabte zu vergeben sei, und knallte die gewaltigen Tore vor meiner Nase zu.
    Als sie gerade komplett geschlossen waren, wachte ich auf. Schweißgebadet, zusammengerollt, und unter schrecklichen Schmerzen leidend.
    Ich stöhnte auf.
    Was mich plagte waren schreckliche Unterleibsschmerzen.
    Mit aufgerissenen Augen schleppte ich mich ins Badezimmer, das ,Gott seid Dank, nur wenige Schritte von meinem bescheidenen Reich entfernt war. Ich suchte nach einem Tampon, führte ihn ein, und machte mich schließlich wieder auf den Weg in mein Bett.
    Das alles Tat ich gekrümmt, und so gut es ging, mit den Händen auf den unterlieb gepresst.
    Ich weiß nicht, warum ich das tat, aber ich tat es eben.
    Ich legte mich zurück in mein Bett, und zog die Beine zum Kinn hoch.
    Für wenige Sekunden ließen die Krämpfe nach, doch sie kehrten wieder zurück, und quälten mich weiter.
    Tränen liegen mir über das Gesicht.
    Ich streckte mich wieder, in der Hoffnung, es würde besser werden, doch das Gegenteil geschah.
    Schnell machte ich die Bewegung rückgängig, und winselte leise vor mich hin.
    „Warum ich?“
    stöhnte ich leise.
    Diese Frage hatte ich mir schon oft gestellt, und nie hatte ich eine antwort gefunden.
    Ich wälzte mich hin und her, ab und zu warf ich einen Blick auf meinen, in der Dunkelheit leuchtenden Wecker, und sah, wie die Minuten nur langsam vergingen.
    Um vier Uhr hatte die Tortur begonnen, nun war es halb fünf.
    Ich drehte mich immer noch von einer auf die andere Seite.
    Kurzzeitig entspannte mein Körper sich etwas, und ich wurde ruhiger, doch keine drei Minuten später begann es wieder.
    Ich bekam nun Schweißausbrüche. Kalt lief er mir über den Körper. Ich zitterte und doch war mir heiß.
    „Mama...“
    fragte ich leise, doch die schlief, und ich wollte sie nicht stören.
    Ich raffte mich wieder auf, und stolperte benommen die Treppe hinunter. Dort auf dem Tisch lag sie: Die Packung Paracetamol.
    Meiner Meinung nach die Rettung.
    Ich nahm ein Glas aus dem Schrank, doch ich schaffte es nicht, zum Tisch zurückzugehen. Meine Beine gaben unter mir nach. Eine weitere Welle von Krämpfen überkam mich.
    Ich klammerte mich an der Schranktür fest, meine Fingerknöchel traten weiß hervor, und meine Handflächen schmerzten.
    Vorsichtig lies ich mich auf die Knie sinken, und kroch in die Küche, um mir Wasser zu holen, das ich zu der Tablette nehmen musste.
    Nun ließen die Schmerzen erneut ein wenig nach, sie waren immer noch unerträglich, doch ich schaffte es nun, aufrecht zum Esstisch zu gehen, und das Schmerzmittel zu schlucken.
    Hoffnungsvoll sah ich zu dem Radiowecker der neben der Spüle stand. Fünf Uhr.
    Spätestens in einer ¾ Stunde würde alles gut werden. Dachte ich.
    Doch was meiner Meinung nach die Rettung gewesen war, versagte, und alles ging so schlimm weiter wie vorher.
    Nach einer weiteren halben Stunde nach meinem Ausflug nach unten, die ich immer noch zusammengerollt auf meinem Bett verbrachte, und an den hübschen Mathelehrer-Sohn dachte, machte sich ein aufdringlicher Brechreiz bemerkbar.
    Ich versuchte verzweifelt, diesen Reflex zu unterdrücken, und schließlich konnte ich nur unter Schmerzen ins Bad hechten, und musste ihm nachgeben.
    Das Wasser, das ich vorher getrunken hatte war nun in der Kloschüssel. Angewidert wandte ich den Kopf ab.
    Mir ging es schlechter, als vorher, auch wenn das Brechen für wenige Sekunden, vielleicht auch nur Sekundenbruchteile die Qual gelindert hatte. Ich schleppte mich zurück, und verbrachte weitere 30 Minuten in meinem klammen Bett, nass war es von dem Schweiß geworden.
    Doch nun hielt ich es nicht mehr aus.
    Mit wahnsinnigen Blick in den Augen krabbelte ich die hölzernen Stufen zum Zimmer meiner Mom empor, und öffnete die Tür.
    „Mama... du musst mir helfen...“
    flüsterte ich, und kroch zu ihr ans Bett.
    „Was ist denn los, Liebling? Hast du schlecht geträumt?“
    Ich schüttelte den Kopf, und brach in Tränen aus.
    „Seit zwei Stunden liege ich wach, ich habe so Unterleibsschmerzen, Mami, ich kann nicht mehr!“
    Ich lag auf den Boden, und heulte wie ein kleines Kind.
    „Nimm doch ein Paracetamol“
    meinte meine Mutter müde, und sah mich irritiert an. Ich schüttelte den Kopf, und erzählte ihr, dass ich das schon versucht habe.
    „Es hat gar nicht geholfen?“
    fragte diese entsetzt.
    Sie stand auf, und begann nach einem Mittel zu suchen, das sie früher genommen hatte, wenn sie ebenfalls unter diesen Krämpfen gelitten hatte. ‚Wehenartige Unterleibskrämpfe, aufgrund der weiblichen Menstruation.‘ Hatte der Arzt damals diagnostiziert.
    Doch bevor ich die Tablette nehmen konnte, war ich schon wieder auf den Weg nach unten, zum zweiten mal übergab ich mich.

    19.5.06

    Leise wimmernd blieb ich vor der Toilette sitzen.
    Immernoch spukten die selben Fragen in meinem Kopf herum: Warum ich? Wieso wirkt das Medikament nicht?
    Langsam öffnete sich die Tür des Badezimmers, und meine Mom steckte den Kopf herein.
    Schließlich betrat sie den Raum ganz, und hielt mir eine Schachtel hin.
    „Das wird dir helfen…“
    meinte sie.
    Mit zitternden Händen nahm ich den kleinen Karton entgegen, und zog eine kleine, weiße Tablette hinaus.
    „Dazu musst du dann aber was essen und trinken. Wenns in einer halben „Stunde dann immernoch nicht besser ist, gehen wir zum Arzt.“
    Wieder drang die Stimme meiner Mutter in mein Bewusstsein.
    Erschrocken sah ichs ie an, ich wollte auf keinen Fall zum Frauenarzt, schon seit ich meine Tage hatte, hatte ich Angst, dort hinzumüssen.
    Ich schluckte, und betete still, das die Schmerzen doch weggehen würden.
    Mein Schlafanzug klebte am Körper, und am liebsten hätte ich ihn mir einfach vom Leib gerissen, doch ich konnte mich zusammenreißen, und ging langsam die Terppe hinunter. Zum zweiten mal Heute nahm ich ein Glas aus dem Schrank, und schluckte die Pille in meiner Hand.
    Danach legte ich mich aufs Wohnzimmersofa, um abzuwarten.
    An die nächten 20 Minuten die darauf folgten, habe ich keinerlei Erinnerung mehr, wahrscheinlich bin ich von der Müdigkeit übermann worden, und eingeschlafen.
    Meine Erinnerung setzt weider ein, als ich mich aufsetzte , und beschloss, in die Schule zu gehen.
    Die Medizin hatte gewirkt, und der Schmerz war von mir abgefallen.
    Meine Mom war zwar nicht begeistert davon, doch sie erlaubte es schließlich doch, unter der Bedingung, dass ich sofort anriefe, wenn etwas sei, was ich ihr versprach.
    Die schrecklichen Qualen hinter mir zu haben hatte mich so erleichtert, dass ich mich sogar auf die Mathestunden freute, was sich sonst nie tat.
    Ich schnappte mir ein Brötchen, ging in mein Zimmer hoch, um meinen Schulranzen zu holen, und verließ das Haus.
    Ich stapfte die Stufen vor unserem Haus hinunter, und schnupperte die warme Frühlingsluft. Die vergangenen Stunden kamen mir jetzt schon ganz unwirklich vor. Ich beschloss, nicht weiter über die heutige Nacht nachzudenken, wozu auch, an einem so wunderschönen, warmen Frühlingstag. Genüsslich biss ich eim Stück von meiner Semmel ab, und ging los.
    Nach einer viertelstunde stand ich bei Alina vor der Haustür, ich gehe meistens vor der Schuke bei ihr vorbei, nach der Schule nicht. Bevor ich den Klingelknopf drücken konnte, wurde die Tür auch schon aufgerissen, und meine beste Freundin strahlte mich an.
    „Hi Jana!“
    rief sie fröhlich, dann brach sie ab.
    „Gehts dir gut?“
    fragte Alina mich dann.
    Verblüfft über diese Frage nickte ich, und hakte nach:
    „Klar, wieso?“
    Verunsichert musterte mich jetzt auch ihre Mutter.
    „Du bist Totenbleich, Mädel.“
    stellte diese fest.
    „Achso.“
    meinte ich nur, und begann zu erklären, woher die Blässe kam.
    „Aber jetzt ist alles wieder gut, oder?“
    wollte Alina nun nocheinmal wissen, wieder bejahte ich.
    „Wir müssebn los, sonst verpassen wir noch Mathe.“
    meinte ich dann, und wenige Sekunden später waren wir unterwegs.
    Auf halbem Wege holten wir noch Tina ab, die aussah, als würde sie jede Sekunde mit einer wahnsinnigen Info rausplatzen.
    „Sag schon was ist los!“
    forderte ich meine Freundin auch sogleich auf, doch diese schüttelte den Kopf.
    „Sag mir erst, warum du aussiehst wie eine Wasserleiche.“
    verlangte sie.
    „Das ist noch garnichts zu vorhin!“
    grinste Alina
    „Da war sie noch zwei Nuancen heller.“
    Ungläubig legte Tina den Kopf schief, und verengte die Augen zu Schlitzen. „Ihr veralbert mich.“
    stellte sie fest, und zog dann beleidigt eine Schnute.
    Ich holte tief Luft, und erklärte die Geschichte nun zum zweiten mal an diesem Morgen, und ich hatte das unbestimmte gefühl, dass es nciht das letzte mal gewesen war.
    „Und jetzt bist du dran, was wolltest du uns vorhin erzählen?“
    schloss ich, als wir fast an der Schule waren. Und dann erfuhren wir, dass heute Abistreich war.
    „Ich hab ein weißes Top an!“
    sagte Alina entsetzt.
    „Na und?“
    fragte ich. Ich verstand das problem meiner Freundin nicht.
    „Na, wenn sie nass gespritzt wrid, wie jedes Jahr, wird es durchsichtig!“ öffnete mir tina die Augen. Alles was mir dazu einfiel, war ein kurzes
    „Oh…“.
    Am Ziel angekommen, bewahrheitete sich Tinas Hiobsbotschaft.
    Auf dem Dach des niedrigsten Gebäudes hatten sich die Abiturienten aufgebaut, und nahmen alles unter Beschuss, was sich bewegte, auch mich und meine Freundinnen.
    Alinas Furcht erwies sich alsberechtigt, sie bekam eine volle Ladung Wasser ab, und ihr schwarzer BH kam zum vorschein.
    Verzweifelt sah sie an sich hinunter.
    „so kann ich doch nicht rumlaufen…“
    jammerte meine beste Freundin, und sah mich Ratsuchend an. Doch ich zuckte nur mit den Schultern, helfen konte ich ihr nicht.
    Während Alina noch fluchte, kam uns Nina entgegen.
    „Na ihr seht ja alle toll aus!“
    meinte meine 3. Freundin, und grinste über ganze gesicht.
    "Wie ein Wasserleichen-bergungsteam!“
    grinste sie.
    „Erzählt.“
    forderet sie. Alina deutete nur genervt aufs dach, während Tina begann, meine Geschichte zu erzählen, und ich war ihr dankbar dafür, dass sie es mir abnahm.
    Tröstend nahm mich Nina in den Arm, völlig überflüssiger weise, denn ich hatte es ha hinter mir.
    „Na dann auf zu Mathe…“
    sagte ich schließlich, denn trotz Abirandale hatten wir die ersten zwei Stunden Unterricht. Wir begaben uns in unser Klassenzimmer, und trennten uns von Tina, die nicht bei uns in der ersten Reihe saß.

    Die Mathestunde begann wenige Minuten später. Wir nahmen Pythagoras durch, was ziemlich langweilig war. Eigentlich hätten wir diesem Thema längst fertig sein müssen, doch über die hälfte der Klasse verstand mal wieder gar nichts, Alina eingeschlossen.
    „Es ist hoffnungslos, ich kapier‘s nicht.“
    Jammerte sie, und sah mich bittend an. Ich verdrehte leicht genervt die Augen. Ich lehnte mich zu ihr rüber, und begann leise, und mit beunruhigten Blicken auf Herrn Straubinger meiner Besten Freundin zu erklären:
    „Also schau: Wenn du ein Dreieck hast, ein Rechtwinkliges, und eine Kathete 2cm lang ist, und die andere drei, dann ist das Quadrat der Hypotenuse die Summe aus dem Quadrat der beiden.“
    Verwirrt sah Alina mich an. Sofort bemerkte ich, dass sie immernoch nicht mehr wusste, als vorher.
    „Woher weis ich denn, wie großt die Ka-dingbumse sind? Warum zwei und drei?“
    „Das ist nur ein Beispiel.“
    „Und, äh, wie weist du, was eine Kateta ist, und was ein Hypo-Teil?“
    Das war die blödeste Frage, die sie mir hätte stellen können. Verzweifelt seufzte ich, und sah Alina an.
    „Das heißt Kathete, und die Hypotenuse ist die Seite des Dreiecks,d ie gegenüber von dem rechten Winkel ist, und den wirst du doch wohl erkennen, oder?“
    Nun nickte meine Freundin, und ohne ihr Zeit zu lassen, in der sie etwas sagen könnte begann ich nochmal.
    „Es gilt immer a²+b²=c². a und b sind die Seiten, die den 90°-Winkel einschließen. Also Katheten. Wenn du also a=2cm hast, und b=3cm, dann ist a²=4cm und b²=9cm. Das heißt c²=13cm.“
    Nun breitete sich ein Lächeln auf Alinas Lippen ab.
    „Sag das doch gleich!“
    kurz schwieg sie, und ich ahnte schreckliches.
    „ähm, du Jana…“
    fragte sie
    „Und was ist dann die Hypotenuse ohne ‚hoch zwei?‘ “
    „Du musst die Wurzel aus dem Ergebnis ziehen.“
    erklärte ich, und zog meinen Taschenrechner hervor. Schnell tippte ich dass Wurzelzeichen und die 13 ein.
    „in unserem Beispiel also: 3,60555 und so weiter, ist unendlich.“
    Begeistert fiel mir meine beste Freundin um den Hals, was wohl bedeutete, dass sie nun alles verstanden hatte.
    Bevor sie wieder von mir abließ, drehte sich unser Mathelehrer in unsere Richtung, und ein fieses Grinsen umspielte seine Lippen.
    „Jana, Alina, solche zärtlichkeiten gehören nicht in den Matheunterricht, befummeln könnt ihr euch auf der Toilette, oder bei einem von euch Zuhause.“
    Die ganze Klasse brüllte vor Lachen, und ich lief rot an, doch der Gong erlöste uns, und wir konnten das Klasenzimmer verlassen.
    Auf der Toilette begannen Tina, Nina, Alind und ich sofort mit dem Lästern. Solange, bis Annika, ein Mädchen aus unserer Klasse, uns zurück in den Unterricht holte. Wir hatten Englisch bei Frau Menning.
    Doch diese teilte uns direkt nach der Begrüßung mit, dass sie heute keinen Unterricht machen würde.
    „Heute ist Abistreich, da passt eh niemand auf, hat keinen sinn, irgendwas zu machen. Ihr könnt euch unterhalten, aber bitte nicht zu laut, wer weis, was die anderen Klassen amchen. Achja, raus dürft ihr auch nicht.“
    Das war alles was sie sagte. Sie setzte sich ans Lehrerpult, zog einen Stapel Schulaufgaben aus ihrer Tasche und begann, sie zu korrigieren.
    Ich holte meinen Block aus meinen nagelneuen Dakine, und begann zu zeichenen. In unserem Biobuch war ein wunderschöner Wolf, den kopierte ich für den Rest der Stunde bis ins Detail auf mein Papier.
    Kurz bevor es klingelte, öffnete sich die Tür, und ein Abiturient kam, mit Wasserpistole bewaffnet, herein, und aaforderte uns auf, auf den Schulhof hinunterzugehen. Frau Menning legte er Handschellen an, und führte sie ab.
    Das war an unserer Schule ein alter Brauch. Alle Lehrer wurde in einen Käfig gesprerrt, in dem sie Stundenlang stehen mussten, und nichts zu Essen und zu Trinken bekamen, während wir Schüler uns am Pausenstand etwas kaufen konnten.
    Das heißt, wir konnten es versuchen, denn erst musst man sich durch gut 15 andere Schüler durchquetschen, die alle das geiche Ziel hatten:
    Als erster das gewünschte Nahrungmittel zu erstehen.
    Oft war es schmerzhaft, bis zu der Verkäuferin zu kommen, und nicht selten hatte ich das Gefühl, die Oberstüfler recht und links von mir würden mir die Rippen brechen, und wenn das nicht der Fall war, waren Unterstufler da, sie einen die Ellebogen in den Busen oder in den Bauch rammten, was auch nicht gerade angenehmer war.


    Liebes Tagebuch,
    Heute ist der 28.6.2006
    Ich habe ja schon eine ganze Weile nicht mehr geschreiben, dass werde ich dann wohl mal aufholen.
    Der Abistreich am 19.5. war auch nicht besser, als die 4 anderen, die ich davor erlebt hatte.
    Es war langweilig und nass.
    Das einzig Gute war, dass am Ende der schwarzhaarige Typ wieder aufgetaucht ist, ich glaube, er hat mich sogar angelächelt…
    Meine Mom hat es schließlich auch noch geschafft, für mich Nachhilfe zu organisieren.
    Leider nicht bei irgendeinem Nachhilfelehrer, sondern beim Straubinger.
    Er hat sie vollgesülzt, und gemeint, als mein Mathelehrer wüsste er am besten, wo meine Schwächen lägen…
    Welche schwächen?
    Jeder Montagnachmittag der auf das Gespräch folgte. war eine Qual.
    Die Nachhilfe findet in der Schule statt, und ich muss nach dem normalen Unterrichtsschluss noch eine Stunde warten, bis der Giftzwerg Zeit für mich hat.
    Ansonsten ist nichts passiert.
    Den Jungen mit den tollen braunen Augen und den schönen schwarzen Haaren habe ich leider immernoch nicht kennengelernt.
    Ich weis einfach nicht, wie ich ihn ansprechen soll, immer wenn er mir über den Weg läuft, schaue ich auf den Boden…
    Warum muss ich nur so schüchtern sein?
    Naja, vielelicht habe ich ja bald doch noch eine möglichkeit, ihn kennenzulernen.
    Wir machen noch eine Klassenfahrt zum Ende des Schuljahrs, wir fahren am 1.7. los, und kommen am 5.7. wieder.
    und wir fahren zusammen mit einer anderen neunten Klasse, deshalb mach ich mir hoffnungen, doch noch rauszukriegen, auf wen ich jetzt seit mehr als einen Monat stehe.
    Mitlerweile bin ich mir nämlich auch sicher, dass ich auf ihn stehe.
    Ich träume so oft von ihm, und meistens, dass wir zusammen kommen, in meinen Träumen hat er aber nie einen Namen.
    Vor der Klassenfahr werde ich wahrscheinlich nicht mehr Tagebuch schreiben, vielleicht nachher nochmal, obwohl ich immernoch nicht weis, was mit das bringen soll.


    1.7.06
    Der Morgen der Klassenfahrt war gekommen.
    Noch etwas müde stieg ich aus unserem blauen Sharan, öffnete den Kofferaum und nahm meinen Rucksack und meinen Koffer heraus.
    „Bist du dir auch sicher, dass du alles hast, Schätzchen?“
    fragte meine Mom besorgt.
    Ich verdrehte die Augen, und nickte.
    „Mom, ich muss jetzt los.“
    sagte ich, drückte sie kurz, und war schon auf dem Weg zu meinen Klassenkameraden.
    „Tschüüüss, viel Spaß, Mäuschen!“
    rief meine Mutter mir hinterher, als ich schon fast am Bus angekommen war.
    Alle die um mich herum standen grinsten mich an, und ich hätte meine Mutter umbringen können.
    „Hi ihr zwei…“
    murmelte ich Tina und Nina zu. Von meiner besten Freundin war noch nichts zu sehen.
    Prüfend sah ich mich um, konnte jedoch weder sie noch den ‚Unbekannten‘ entdecken.
    Ich war enttäuscht, wir schienen also nicht mit seiner Klasse zusammenzufahren.
    Dann viel mir etwas auch.
    „Wo ist denn…“
    Murmelte ich leise, doch weiter kam ich nicht.
    Mit schwung hatte sich jemand von hinten um meinen Hals geworfen.
    „Jana!“
    quiekte jemand auf.
    Alina. Stellte ich still fest, sagen konnte ich nichts, da meine beste Freundin so tat, als hätten wri uns Jahre nicht gesehen, drückte sie mir die Luft ab, und kriegte keinen Ton heraus.
    Röchelnd tippte ich auf ihren Unterarm, der meinen Hal umschlung, und endlich schien sie zu kapieren.
    „Hi“
    sagte ich etwas weniger begeistert, und immernoch nach Luft ringend.
    „Warum übertreibst du immer so?“
    fragte ich dann.
    Alina zuckte nur betroffen mit den Schultern.
    „Du wolltest was fragen.“
    sagte Tina jetzt.
    „Ach ja!“
    fiel es mir wieder ein.
    „Wo ist denn der Straubinger?“
    „Tot!“
    meinte Nina hoffnungvoll.
    „Ne, jetz mal im ernst.“
    Meinte ich etwas genervt.
    „HERR Straubinger kommt mit seinem Sohn im eigenen Auto nach.“
    Ertönte dann die Stimme meiner Lateinlehrerin Frau Schulte direkt hinter mir.
    Ich hätte einen Luftsprung machen können, und begann zu strahlen.
    Irritiert sah mich Nina jetzt an.
    „Du freust dich dass er nicht tot ist?“
    Alina schüttelte den Kopf.
    „Sie freut sich, weil sein Sohn mitkommt.“
    Und damit hatte sie ins Schwarze getroffen.
    Die Bussfahrt verlief ruhig, oder auch weniger ruhig, aber es passierte eben nichts besonderes.
    Als wir ankamen, sah ich schon den grünen Ford meines Mathelehrers auf dem Parkplatz stehen.
    Ich konnte es gar nicht erwarten, endlich aus dem Bus rauszukommen.
    „Halt doch mal still Jana.“
    meinte Alina letztendlich genervt.
    Sie hatte recht, ich zappelte wirklich rum.
    Ich presste mich in meinen Sitz, und plötzlich kam ich mir total hilflos.
    „Was soll ich denn jetz machen?“
    jammerte ich.
    „Das was die Schulte sagt.“
    erwiederte Nina mitleidslos.
    Das tat ich dann auch.
    Wir holten unsere Sachen aus dem Kofferraum des Busses, gingen zur Tür, wo wir in vierer Zimmer eingeteilt wurden.
    Ich kam selbstverständlich mit Nina, Tina und Alina in eines.
    Dann mussten wir auch schon in den Aufenthaltsraum.
    Als ich langsam die Tür aufschob, stellte ich fest, das außer eben DEM Typen und meinen Freundinnen noch niemand im Raum war.
    „Setz dich neben ihn.“
    zischte Alina, und rammte mir unnötigerweise den Ellebogen in die Rippen.
    „Nein“
    erwiederte ich entsetzt.
    Ich tat es dann aebr doch.
    Etwas nervös lächelte ich ihn an, und er lächelte zurück.
    „Ähm hi..“
    sagte ich, und das war alles, was mir im Moment einfiel, würde er jetzt nichts sagen, würde ein verdammt peinliches Schweigen entstehen.
    „Hi! Ich bin der Julian.“
    Julian. Der Name brannte sich sofort in meinem Gedächnis ein.
    „Is was?“
    fragte er mich. Ich hatte anscheinend etwas dümmlich geguckt.
    „Ne. Ich bin die Jana.“
    Wieder hatte ich Angst, er könnte shweigen. Doch meine Befürchtungen waren wieder unnötig, es kam schlimmer, denn mit dem, was er sagte, warf er mich vollstaändig aus der Bahn.
    „Ich weis.“
    Vollkommen perplex starrte ich ihn an, während sich auf seinem Gesicht ein belustigtes Grinsen ausbreitete.
    „Mein Dad schimpft Tag und Nacht von dir.“
    klärte er mich dann freundlicherweise auf.
    „Was sagt er denn?“
    hakte ich nach, das interessierte mich jetzt wirklich.
    „Naja, dass du eine arrogante, besserwisserische, zickige Alleswisserin bis, die sich aufführt, als könnte sie alles, und asl wäre sie die Lehrerin, und hätte sie keine Nachhilfe nötig…“
    Etwas verlegen sah er mich an, und fügte dann noch schnell hinzu:
    „Was ich aber bis jetzt nicht bestätigen kann, wirklich nicht.“
    Nun war ich die jenige, die grinste.
    „Na dann.“
    meinte ich gespielt erleichtert.
    Dann mussten wir unser Gespräch beenden, da Yasmin, unsere Klassenzicke direkt auf uns zukam.
    „Julian!“
    quiekte sie begeister, in mir machte sich eine ungute vorahnung breit. Nicht unberechigt, denn schon saß sie auf Julians Schoß und küsste ihn.
    Es war, als hätte mir jemand einen Dolch ins Herz gerammt, und mir blieb die Luft weg.
    „Yasmin, nicht hier…“
    nuschele er, und versuchte sie von sich wegzuschieben.
    Etwas empört sah sie ihn an, doch er murmelte
    „Später.“
    und sie verschwand, jedoch nicht ohne noch ein
    „Bis später!“
    Zu trällern.
    Dann drehte Julian sich zu mir.
    „Jana…“
    meinte er, doch ich drehte mich weg, ich woltle nicht, dass er sah, wie ich mit den Tränen kämpfte, die jetzt drohten in meine Augen zu steigen. Ich war wahnsinnig enttäuscht.
    Dann begann die Vorstellungsrunde, in der wir einige perverse aber doch ziemlich langweilige Spiele spielten.
    Julian ignorierte ich vollkommen, obwohl er bestimmt noch drei mal versuchte, das Gespräch wieder aufzunehmen.
    Um ihm auch anschließend aus dem Weg zu gehen, beschloss ich, den Raum als letzte zu verlassen, und ich tat so, als ob ich mir den Schuh binden würde.
    Der Raum lehrte sich, und Yasmin hakte sich bei Julian unter, dann verließen sie vor uns den Raum.
    Das alles beobachtete ich nur aus den Augenwinkel.
    „Nun komms chon, Jana, wir warten…“
    drängte mich Ali zur Eile.
    „Jaja…“
    murmelte ich.
    Als ich wieder aufstand konnte ich die Tränen wirklich nicht mehr zurückhalten, vereinzelt liefen sie mir die Wangen hinunter.
    „Oh Jana...“
    Sagte Alina, und nahm mich in den Arm, doch ich nahm ihre Händ wieder von mir weg, und warf ihr einen bösen Blick zu.
    Ich wusste, dass es nicht fair war, und wenige Sekunden Später nahm ich dann doch noch ihre Hand, und lächelte meine beste Freundin an.
    Und damit hatte sie mir auch schon wieder verziehen.
    Plötzlich stockte mein Schritt, und ich und meine drei Freundinnen blieben stehen.
    Hinter der nächsten Ecke schienen zwei Personen zu streiten.



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