Das lange Leben brennbarer Batterien

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    Re: Das lange Leben brennbarer Batterien

    Systemoperator - 19.08.2006, 18:13

    Das lange Leben brennbarer Batterien
    Die gewaltige Rückrufaktion für Batterien aus Dell-Laptops ist die bisher größte in der Geschichte - aber beileibe kein Einzelfall. Gegenwärtige Akkus für mobile Elektronik sind ein Sicherheitsrisiko. Besserung aber ist auf Jahre hinaus nicht in Sicht.

    Thomas Forqueran hat Glück gehabt. "Irgendwann kommt mal einer um", sagte er der "New York Times" - Forqueran selbst wurde beinahe zum Opfer einer explodierenden Notebook-Batterie. Nicht nur der Klappcomputer ging in Flammen auf - auch die Munition im Handschuhfach von Forquerans Geländewagen und der Benzintank. Das vierzig Jahre alte Erbstück brannte völlig aus - Forqueran saß aber gerade nicht darin. Jeden Abend sehe er den Dell-Werbespot mit dem Slogan "Was können wir heute für sie bauen?", sagte Forqueran der "Washington Post", "und ich sage - Opas Truck".

    Forqueran verlor sein Auto im Juli, und schon vorher gab es zahlreiche Berichte über Dell-Laptops, die plötzlich Feuer fingen - schon seit Monaten kursierten etwa Bilder von einem brennenden Rechner bei einer Konferenz in Japan im Netz.

    Erst am Montag dieser Woche jedoch entschloss Dell sich schließlich, insgesamt 4,1 Millionen Rechnerbatterien zurückzurufen. Alle wurden von Sony hergestellt. Im Augenblick prüft die Consumer Product Safety Commission der USA andere mit Sony-Batterien ausgestattete Laptops auf das Brandrisiko hin. Apple, HP und Lenovo gehören laut Reuters zu den Marken, die Akkus von Sony verwenden.

    Die bislang größte derartige Rückrufaktion reflektiert aber nur ein generelles Problem: Litium-Ionen-Akkus, die nicht nur in tragbaren Rechnern sondern zum Beispiel auch in Mobiltelefonen, MP3-Playern und Digitalkameras stecken, sind ein Sicherheitsrisiko.

    Sogar die amerikanische Luftfahrtbehörde registrierte dem "Wall Street Journal" zufolge eine ganze Reihe von Vorfällen, bei denen Rechner Feuer fingen. So ging auf dem Lufthansa-Flug 435 von Chicago nach München am 15. Mai eine Laptoptasche im Handgepäck der ersten Klasse in Flammen auf. Im vergangenen Februar fing ein Frachtflugzeug des United Parcel Service während der Landung in Philadelphia Feuer - das Flugzeug hatte unter anderem Lithium-Ionen-Batterien geladen.

    Lange vor den in der vergangenen Woche vereitelten Terroranschlägen hätten Luftfahrt- und Sicherheitsbeamte vor der erhöhten Sicherheitsgefahr durch Laptop-Batterien gewarnt.

    Das Problem ist ein prinzipielles: Akkus enthalten alle Komponenten, die man für ein hübsches Feuerchen braucht, nämlich Kohlenstoff, Sauerstoff und eine brennbare Flüssigkeit, eine Elektrolytlösung. Bei den meisten der entflammten Laptops war vermutlich bei der Produktion der Batterie ein winziger Metallpartikel entstanden, der in der Elektrolytlösung schwamm. Der sorgte dann für einen Kurzschluss und damit für einen winzigen Funken, der reichte, eine verhängnisvolle Kettenreaktion in Gang zu setzen.

    Die Probleme werfen ein Schlaglicht auf ein prinzipielles Problem der Elektronikindustrie: Während Speicherplatz und Rechengeschwindigkeit in gewaltigem Tempo wachsen, während die entsprechenden Bauteile immer kleiner und damit mobiler werden, ist die Kapazität mobiler Akkus nicht entscheidend gewachsen. Die tragbaren Rechenkünstler der Gegenwart knabbern das harte Brot der frühen Jahre der Digitalisierung.

    Schon vor Jahren wurden Brennstoffzellen als Alternative zum Lithium-Ionen-Akku angepriesen, Toshiba führte schon 2003 einen funktionierenden Prototyp vor - bis heute gibt es aber keine marktreifen Lösungen, die tatsächlich im Handel wären. Innovationen aus dem Bereich der Nanotechnologie sind allenfalls theoretisch vielversprechend - auch sie sind jedoch noch viele Jahre von tatsächlichen praktischen Umsetzungen entfernt.

    Die "New York Times" zitiert einen Experten vom Lawrence Berkeley National Laboratory - er glaubt, dass Lithium-Ionen-Akkus noch ein Markt-Leben von "mindestens zehn Jahren" vor sich haben.



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