* Chicago* ~ Körung~

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    Re: * Chicago* ~ Körung~

    Katie - 18.08.2006, 11:12

    * Chicago* ~ Körung~
    Heute Morgen war ich total aufgeregt. Carina hatte meinen Eltern nämlich gestern erzählt, dass Chicago bei einer Körung angemeldet wäre. Wenn er diese Körung bestehen würde, dann wäre er zur Zucht zugelassen. Und ich musste mit ihm die Körung 'bestreiten'. Ich frühstückte in Windeseile, sprang dann in meine weiße Turnierhose und meine weiße Bluse, lies mir nach einigem hin und her mit meiner Mutter meine Haare flechten und hochstecken und so gestriegelt und geschniegelt düste ich schon ziemlich früh los in den Stall, holte den verdutzten Chicago aus der Box und begann, ihn sorgfältigst zu putzen. Und zum ersten Mal machte ich dabei von dem Waschmittel gebrauch. Während ich also das Flüssigwaschpulver mit dem Wasser in meinem Eimer vermischte, viel mir auf, das hintereinanderweg Autos mit Anhänger auf den Hof gerumpelt kamen. Ich fluchte etwas zensiertes, vermischt mit einer Prise Ratlosigkeit und tauchte dann den Schwam m in das Waschmittelwasser. Begann vom Hals und ging dann Richtung Kruppe. Die Beine würde ich machen, wenn der Körper getrocknet war. Ich schnappte mir den blauen Abzieher und begann, Chicago zu trocknen. Als ich auf beiden Seiten fertig war, machte ich noch die Beine, die ich allerdings nicht abziehen konnte, weil das Gummi am Abzieher zu hart war. Ich lies sie einfach so trocknen, während mir meine Mutter noch mein Haarshampoo vorbeibrachte. Ich goss das alte Wasser in den Gulli, füllte neues rein, mischte ein bisschen von meinem Haarshampoo “extramild und knotenlösend“ rein und versenkte seinen Schweif im Eimer, was er ziemlich komisch fand, aber man kann es ihm ja nicht verübeln. Nachdem ich den Schweif gewaschen hatte triefte er zwar noch eine Weile vor sich hin, aber das war auch bald vorbei und als ich den Schweif durchkämmte, war er so weich, dass er beim geringsten Luftzug wehte. Ich betrachtete stolz mein Werk und putzte dann noch mit der Wurzelbürste die Hufe. Fettete sie anschließend ein und fertig war mein Körungspferdchen. Ich ächtzte, lies meine Arme hängen und lies mich auf den nächsten Strohballen plumpsen. Aber zum Glück kam bald darauf meine Mutter, die mir nochmal Tee gemacht hatte und berichtete mir, das Omi und Opi auch kommen wollten, um zuzusehen. Als wäre ich nicht schon nervös genug... Ich grinste und räumte dann die Putzsachen weg. Fragte dann Mama, ob sie kurz auf Chicago aufpassen könnte, ich wollte nämlich mal sehen, wie die Anderen sich und ihre Pferde so vorbereitet hatten. Ich stapfte also zu dem großen Hängerparkplatz, auf dem der Zickenkrieg schon seinen Lauf genommen hatte. „Mein Pferd ist ein reinrassiger Araber, extra für mich eingeflogen..“ sagte so eine eingebildete Ziege, der ich sofort angesehen hatte, dass die niemals meine Freundin werden konnte. „Achja?“ kam es da zurück. „Mein Pferd ist ein Nachfahre des großen Padrons Psyche.“ prahlte da die Andere, was mich dann vollkommen demoralisierte. Wie sollte ich gegen die ankommen? Ich kehrte zu Chicago zurück und bat meine Mutter, mich für ein paar Minuten alleinezulassen, nur um kurz darauf das Gesicht in seiner Mähne vergraben zu können, damit niemand die Tränen sah, die mir übers Gesicht liefen. * Na bravo. Araber, Nachkommen des Padrons Psyche..* Als ich so dastand, meine Arme um den schlanken Hals von Chicago geschlugen,stupste mich plötzlich etwas an. Ich drehte mich um und ein Mädchen, etwa in meinem Alter sagte schüchtern: „Also ich finde dein Pferd sehr schön..“ Ich sah sie verdutzt an und fragte sie dann wer sie sei und woher sie wisse, was ich denke. Und sie antwortete bloß: „ Ich bin Carmen und ich habe auch schon häufiger bei Körungen mitgemacht. Ich habe auch diese eine Tussi gehört, die damit angegeben hat, ja von wegen ihr Pferd stamme von Padrons Psyche ab. Alles Mumpitz, wenn du mich fragst, aber das geht immer so. Jeder versucht den anderen einzuschüchtern oder zu demoralisieren, dass die Konkurrenz kleiner wird. Lass dir von denen bloß nichts erzählen. Warscheinlich war es nicht Padrons Psyche, sondern ein ganz unbedeutender Shettyhengst.“ Wir lachten und ich stellte mich und Chicago vor. Sie fragte dann, ob sie mir noch irgendwie helfen könne, jetzt nachdem meine Depression verflogen wäre und ich fragte sie, ob sie mir erklären könne, was man denn bei einer Körung machen musste. Sie setzte also zu einer Erklärung an und ich hörte mir alles geduldig an. Dann stand ich auf, grinste und bedankte mich bei ihr. Ich fragte sie, ob sie nach der Körung noch mit zu uns kommen wolle, Kaffee und Kuchen essen. Sie meinte, sie müsse erstmal fragen, aber sie wäre gleich wieder da. Und tatsächlich kam sie fünf Sekunden später wieder angerannt und erklärte, es wäre ok. Ich rief also nach meiner Mutter, stellte ihr Carmen vor und auch sie hatte nichts dagegen, ein hungriges Maul mehr zu stopfen. Und dann war es soweit. Ich hatte Chicago aufgetrenst und nun ging es ab in den Ring. Kurz bevor meine Nummer aufgerufen wurde entdeckte ich meine Mutter, meinen Vater, meine Omi, meinen Opi, diverse Tanten und Onkels mitsamt ihren Kindern. * Na dann.. * dachte ich und dann wurde meine Nummer aufgerufen. Ich joggte los und die “Show“ begann. Als ich am Ende total erledigt aber ohne einen schwerwiegenden Fehler aus dem Dressurviereck kam, kamen mir sämtliche Verwandte entgegengeflogen, die mir alle Hallo sagen wollte, aber soweit kam es zum Glück nicht, denn mein Cousin Florian schien Chicago nicht zu gefallen und so legte er die Ohren an und warf einen drohenden Blick auf Florian, der sich sofort hinter seiner Mutter verkroch. Ich lachte und entschuldigte mich dann, aber Hallo sagen, hätte doch Zeit bis nach der Körung. Carmen stand ein wenig abseits, ich zwinkerte ihr zu und beschloss dann, den anderen Teilnehmern noch zuzusehen. Carmen nahm mir Chicago ab und führte ihn ein bisschen herum, dass er nicht steif wurde und ich lehnte mich neugierig an die Bande, die das Dressurviereck einrahmte. Und zu meiner Freude war gerade diese blöde Ziege von vorher mit ihrem tollen Araber dran. Und wie Araber halt so sind, er ging durch, als er die Lautsprecherstimme hörte.. Ich grinste zufrieden in mich rein und verlies die Tribüne wieder. Die Körung wäre für die wohl gelaufen. Ich nahm Carmen Chicago ab und wartete dann aufgeregt auf die Ergebnisse, aber Carmen meinte, erstmal müssten alle Teilnehmer nach Nummern geordnet wieder ins Viereck und dann würden die aufgerufen, die die Prüfung bestanden hätten. Ich zappelte also weiter herum und dann war es endlich soweit. Hinter mir stand die Tuss mit dem Araber und als ich an ihr vorbeiging warf ich ihr ein Grinsen zu. Am Liebsten hätte ich ihr noch die Zunge rausgestreckt, aber das war unter meiner Würde. Als sich die Spitze in Bewegung setzte trabte alle, Pferd und Führer in das Dressurviereck und stellten sich mit exakt einer Pferdelänge Abstand in Richtung Publikum auf. Ich war unglaublich angespannt. Das ganze Publikum, die Musik, die Lautsprecherstimmen. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Und dann: „ Meine sehr vereehrten Damen und Herren.. bla bla bla.“ ich war ja schon fast wieder am Gähnen.. „Und jetzt kommen wir zu den Hengsten, die gekört werden. Bitte um Applaus für..“ ein Trommelwirbel war zu hören „Checkpoint vom Gestüt Whisperwood!“ Applaus brandete auf, Blitzlicher erschienen, während ein etwas angegreister Mann das Dressurviereck betrat und dem genannten Pferd eine Schärpe umhängte. Seine Besitzerin wusste, was zu tun war und jetzt musste sie laufen. Ich unterdrückte ein schadenfrohes Grinsen, denn sie musste am Längsten laufen. Von irgendwo war durchgesickert, dass nur 6 Hengste gekört worden waren. Das war also Nummer 1. „Und erneut bitte ich um Applaus füüüür..“ erneuter Trommelwirbel „ Donnerhall, ebenfalls vom Gestüt Whisperwood.“ Ich zog die Nase hoch, als sich das ganze Schauspiel wiederholte. Inzwischen hörte ich nur noch die Namen, die aufgerufen wurden. „ Feuersturm... Cavaleur und Baileys waren die nächsten. Dann schrak ich auf. 1,2,3,4,5... Das waren ja schon fünf. Ich klammerte ich an die Mähne von Chicago. „Und das letzte Pferd, das gekört worden ist, war das mit der jüngsten Führerin..“ ich sah mich zitternd um. Die schienen alle nicht viel älter als ich.. „Ich bitte um Applaus für Chicago vom Gestüt Merinda!“ Meine Beine waren kurz vor dem Aufgeben, als mir Freudentränen in die Augen stiegen.. * Katie reiß dich zusammen! * stauchte ich mich selber zusammen, lies dann das Blitzgewitter artig über mich ergehen und schloss mich dann der Reihe an, die an mir vorbeizog. Die anderen mit ihren Pferden mussten den Parcours verlassen und dann wurde nochmal Aufstellung genommen für das Siegerfoto. Dann kamen tausend Presseleute und wollten einen ausquetschen, was ich mir am Anfang auch noch gefallen lies, aber beim 3. winkte ich dann ab, mit der Ausrede ich müsse mein Pferd in den Stall bringen. Aber ein Foto dürfe er doch noch machen? Sicher.. Ich posierte und der Mann knipste. Genug des Trubels. Meine Mutter hatte eine Flasche Sekt mitgebracht und als ich Chicago versorgt hatte und er nochmal ein extragroßen Apfel bekommen hatte, stießen wir ( Meine Mom, mein Dad, sämtliche Tanten und Onkels, und alle Cousinen und Cousins und Carmen ) mit Plastikbechern auf die gelungene Körung an. Ich war absolut happy. Meine erste Körung und schon gekört... Ich verbrauchte eine Packung Tempos und nachdem ich Chicago in den Stall gebracht hatte, zogen wir als fröhliche Gemeinschaft los, zu uns nach Hause. Dort standen bereits schon drei Kuchen auf dem Tisch und so setzte sich alles und nach weniger als 2 Stunden waren von den Kuchen nicht mal mehr Krümel für die Spatzen übrig...



    Re: * Chicago* ~ Körung~

    carina - 18.08.2006, 11:28


    das ist echt toll wie schön die schreibst :D



    Re: * Chicago* ~ Körung~

    Katie - 18.08.2006, 19:52


    *grins* Als ich das mit den Zicken geschrieben hab, musste ich echt fast losheulen... *lach* :lol:



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