Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

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    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    drullse - 09.08.2006, 23:07

    Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,430948,00.html

    Die Zufriedenheit sinkt, das Vertrauen ist weg. Aber wie soll der Bürger denn darauf reagieren?



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 07:08

    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?
    drullse hat folgendes geschrieben: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,430948,00.html

    Die Zufriedenheit sinkt, das Vertrauen ist weg. Aber wie soll der Bürger denn darauf reagieren?

    mit Resignation??

    nenn mich pesimistisch, aber auf unabsehbare Zeit wirds weiterin abwärts gehen.

    --Einige wenige machen sich dick und fett
    --die Starken im Mittelfeld werden sich einigermassen durchboxen
    --Die Schwachen fallen immer mehr aus dem Raster

    Wir werden uns die nächsten Jahre mit vielem zähneknirschend zufrieden geben müssen

    die nächsten Wahlen? wen willste dann wählen? wer wirds grundlegend besser machen?



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    feder - 10.08.2006, 08:22


    gute frage :roll:

    das problem ist: welche möglichkeiten - außer bei wahlen - habe ich als bürger überhaupt, die entscheidungen der regierung zu beeinflussen....

    andererseits....ich kann es nicht begreifen, wie man nach den ergebnissen der letzten jahre, die ehemalige regierungsmacht/partei überhaupt wieder wählen kann....



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Danksta - 10.08.2006, 08:30


    Es steht jedem frei, Mitglied in Parteien zu werden.

    Aber eigentlich wird im Moment auch vieles schlechter geredet als es ist. IMO ist die aktuelle Regierung besser als der Driss der letzten 10 Jahre.

    Außerdem ist die SPD schuld, aber das ist sie immer. :wink:



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    feder - 10.08.2006, 08:44


    Danksta hat folgendes geschrieben:

    Aber eigentlich wird im Moment auch vieles schlechter geredet als es ist. IMO ist die aktuelle Regierung besser als der Driss der letzten 10 Jahre.

    Außerdem ist die SPD schuld, aber das ist sie immer. :wink:

    ja genau :wink:



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 09:17


    Danksta hat folgendes geschrieben: Es steht jedem frei, Mitglied in Parteien zu werden.

    Aber eigentlich wird im Moment auch vieles schlechter geredet als es ist.

    Aha! du meinst also du würdest etwas veränden können wenn du Mitglied in ??welcher Partei eigentlich?? wirst?

    schlechter geredet? aus der Sicht dessen dem es gut geht, der Arbeit hat und relativ gute Zukunftsaussichten, jo, der sieht es wie du, allerdings nimmt die andere Seite zu

    Ich bin ständig draussen in den Betrieben, bei den allermeisten siehts eher wenig Zukunftshoffnend aus



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Rene - 10.08.2006, 09:23


    Der ganze Schlamassel fängt in den Schulen an. In diesem Land fehlt es halt immer mehr an gut ausgebildeten Leuten.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Danksta - 10.08.2006, 09:25


    Die klassische Antwort ;)

    Wer nicht versucht, etwas zu verändern, wird es auch nicht tun. Ich sage ja nicht, dass man als Mitglied in CDU, SPD... automatisch was erreicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, da etwas zu bewegen ist größer als im Tria Forum :D



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 09:34


    Rene hat folgendes geschrieben: Der ganze Schlamassel fängt in den Schulen an. In diesem Land fehlt es halt immer mehr an gut ausgebildeten Leuten.

    Ja, leider scheint in der Politik kein besonderes Interesse daran zu bestehen das wirklich zu verbessern.

    Hab vorn paar Jahren ne Schule installiert, es wurde strikt abgelehnt ein Datennetz zu installieren

    Eine andere Schule ist ebenfalls kunde von mir, was dort an "PC Technik" zur Ausbildung der Kinder steht, ist einfach nur peinlich.

    Aber wie gesagt, die Gewichtung der Geldverteilung--und Kohle ist sicherlich noch genügend da, die ist für Ottonormalbürger nicht nachzuvollziehen



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 09:36


    Danksta hat folgendes geschrieben: Die klassische Antwort ;)

    Wer nicht versucht, etwas zu verändern, wird es auch nicht tun. Ich sage ja nicht, dass man als Mitglied in CDU, SPD... automatisch was erreicht. Aber die Wahrscheinlichkeit, da etwas zu bewegen ist größer als im Tria Forum :D

    Würde ich eher sagen FALSCH!

    wenn du irgendwo in die örtliche Politik gehst, dann wirst du ganz schnell lernen mit dem Strom zu schwimmen, ansonsten wirst du da wenig Zukunft haben.

    Wenn jedoch über öffentliche Foren, sich viele Menschen finden die es so nicht mehr weiterhaben wollen, dann wird sich dort wesentlich früher eine Bewegung entwickeln



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Volkeree - 10.08.2006, 09:40


    Jeder hat ja immer tolle Änderungs- und Verbesserungsvorschläge, mich eingeschlossen.
    Letztlich möchte ich dieses Geschäft, vor allem in dieser Zeit, nicht machen müssen/wollen.

    Von denen, die zur Wahl stehen wird wohl keiner Wunder vollbringen können.

    Volker



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 10:01


    Volkeree hat folgendes geschrieben: Jeder hat ja immer tolle Änderungs- und Verbesserungsvorschläge, mich eingeschlossen.
    Letztlich möchte ich dieses Geschäft, vor allem in dieser Zeit, nicht machen müssen/wollen.

    Von denen, die zur Wahl stehen wird wohl keiner Wunder vollbringen können.

    Volker

    achwas?

    stell dir mal vor du hast ein elektrisches Problem und beauftragst mich das zu beseitigen

    ich lass mir von dir erstmal alle Eventualitäten großzügig bezahlen, dann bastel ich ein bisschen bei dir rum, am Ende ist das Problem zwar nicht weg, weil--ich kann ja auch keine Wunder vollbringen deine Kohle biste aber los

    Du wirst mich bei deinem nächsten Problem sicher wieder beauftragen :P


    genau so seh ichs und nicht anders, wer sich den Job ans Bein bindet, sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und alles erdenkliche dafür tun die Dinge besser zu machen

    so und jetzt sag du mir, an welcher Stelle in Deutschland momentan Verbesserungen statt finden, gerne auch langfristig wirkende



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    RatzFatz - 10.08.2006, 10:02


    Volkeree hat folgendes geschrieben: Jeder hat ja immer tolle Änderungs- und Verbesserungsvorschläge, mich eingeschlossen.
    Letztlich möchte ich dieses Geschäft, vor allem in dieser Zeit, nicht machen müssen/wollen.


    Die haben schon so viel Arbeit und dann bekommen die noch ständig Aufsichtsratsposten aufgedrängt. Und letztlich werden sie dann womöglich beschimpft, dass sie zum Wohle der Unternehmen handeln.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Volkeree - 10.08.2006, 10:14


    Ich wollte die Herrschaften keinesfalls in Schutz nehmen.

    Mal abgesehen davon, dass ich meine handwerklichen Arbeiten in der Regel selber erledigte.
    Wenn ich aber mit dir und weiteren 9 Elektrikern nicht zufrieden bin, beauftrage ich die nächsten 10 und weiter so, zumindest theoretisch.

    In den gelben Seiten stehen aber deutlich mehr Elektriker als Parteien.

    Du kannst also rot oder schwarz wählen, von mir aus auch noch eine Partei etwas weiter außen (grün). Sobald eine kleinere Partei mit an die Regierung kommt, orientiert sie sich Richtung Mitte.

    Nein, ich kann dir keine Maßnahme von denen sagen, die wirklich etwas gebracht hat oder bringen wird.

    Volker



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Jens - 10.08.2006, 11:31


    [quote="Powermanpapa"]

    ich lass mir von dir erstmal alle Eventualitäten großzügig bezahlen
    ...
    so und jetzt sag du mir, an welcher Stelle in Deutschland momentan Verbesserungen statt finden, gerne auch langfristig wirkende[/quote]

    mitglieder der regierung werden nicht besonders großzügig bezahlt. sie verdienen nicht schlecht, reich werden sie aber nicht. was recht üppig ist, sind die pensionen, die hängen aber zu 90% am mandat sprich sitz im bundestag und haben nix mit dem ministerposten zu tun.
    jedenfalls sind in meinem umfeld einige leute, die machen mehr kohle als der/die kanzler(in) und brauchen sich nicht auf dem klo bewachen lassen.

    sonst verlange ich von einer regierung, eine vernünftige und allem stabile ordnungspolitik zu machen. da sehe ich zur zeit auch einigen nachholbedarf. verbesserungen im sinne von arbeit für alle werden allerdings nicht von einer regierung gemacht, auch wenn die parteien es vor den wahlen gerne so darstellen.

    ich wage mal zu behaupten, bei einer bundes- oder landeswahl wählen die meisten entweder den, den sie schon immer gewählt haben, oder den, der den besten spruch und das schönste lächeln auf dem wahlplakat haben. das wahlprogramm gelesen und mal auf machbarkeit hinterfragt haben sicher die wenigsten. also sollen sie gefälligst jetzt nicht enttäuscht sein sondern sich vorher schlau machen wieviel mogel vermutlich in der packung steckt



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 10.08.2006, 11:46


    Jens hat folgendes geschrieben:
    mitglieder der regierung werden nicht besonders großzügig bezahlt. sie verdienen nicht schlecht, reich werden sie aber nicht.

    Interessant dabei für mich ist, wie ist denn zb so ein FJS zu nem 3 stelligen Millionenvermögen gekommen :?:

    meine Ansprüche an einen Politiker sind keine anderen als an mich selbst--ihren Job tun, für das was wir sie bezahlen

    aber alles was ich höre ist unendlich Gelaber ein Riesen Haufen Versprechungen und am Ende "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" nur das die das wunderbar in vielen leeren Worten unterbringen können



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    gonzo - 11.08.2006, 07:37


    Powermanpapa hat folgendes geschrieben: meine Ansprüche an einen Politiker sind keine anderen als an mich selbst--ihren Job tun, für das was wir sie bezahlen

    aber alles was ich höre ist unendlich Gelaber ein Riesen Haufen Versprechungen und am Ende "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" nur das die das wunderbar in vielen leeren Worten unterbringen können

    Hast ja grundsätzlich Recht, aber so ist es halt nun mal in der Politik und war es meines Erachtens schon immer gewesen.

    Ich denke, daß (ganz besonders im Zeitalter der Globalisierung !!) die Möglichkeiten der Politiker, speziell die wirtschaftlichen Probleme zu lösen, ziemlich begrenzt sind. Da sind ganz andere Machtfaktoren im Spiel, die die Regeln bestimmen. Soll nicht heißen, daß nicht vieles besser gemacht werden könnte!! Aber Wunder z.B. bei der Arbeitslosenproblematik können die auch nicht vollbringen.

    Was mich so grundsätzlich wundert ist die Tatsache, daß es in anderen Ländern durchaus teilweise gelungen ist, vorhandene Strukturen auch mit unbequemen Maßnahmen mit Mut anzupacken und zu ändern. Ist das ein deutsches Problem, so zögerlich und ängstlich mit halbherzigen Aktionen zu agieren und halbgare Kompromisse auszuhandeln ??? Irgendwie fehlen uns Leute an der Spitze mit, wie sagte Kahn so schön: "Eiern im Sack", die nicht nur auf die nächste Wahl schielen.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Powermanpapa - 11.08.2006, 08:06


    genau so mein ichs auch

    vor 10-20 Jahren waren die Politiker nicht anders, aber da hatten sie Glück
    es lief einfach ohne viel Zutun von alleine
    jeder der sich bemühte war in der Lage sein Leben recht gut einzuteilen

    Heute siehts eben völlig anders aus
    nix ist mehr sicher, kein Job, kein Einkommen etc blablba.

    Also dann ist nun die Zeit Dinge völlig anders zu machen als damals
    unpopuläre Sachen ANZUPACKEN

    und eben! in anderen Ländern wurde neue Wege durchgezogen und es hat funktioniert

    hier ist nur gewäsch und jeder versucht nur aalglatt da rauszukommen

    früher der Großindustrielle, dem sein Interesse war seine Firma, sein Konzern, für sich, seine Kinder seine Enkel

    heute der Manager schert sich einen Dreck um die Zukunft, womöglich ist er kinderloser Single, also was interessiert ihn die Generation nach ihm

    und da wird es Zeit den Knüppel ausm Sack zu holen



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Frühschwimmer - 11.08.2006, 08:50


    so, jetzt komme ich mal wieder mit meiner binsen-weisheit:

    das volk wählt die politik(er)!

    das (primäre) problem ist imho nicht, dass die politker nur max. 4 jahre im voraus denken, sondern dass die (potentiellen) wähler am jahresende (meist schon monatsende) auf ihre kontoauszüge gucken; und wenn das mehr geworden ist war die politik nicht zu schlecht ansonsten umgekehrt.

    kurz gesagt: wer dem volk geld schenkt wird wiedergewählt, wer es sinnvoll anlegt verliert; das hat uns (bzw. den politkern) die vergangenheit gelehrt. um das zu ändern (auf beiden seiten) müssen wir noch viel tiefer sinken, imho...

    mal als beispiel: hätte der adenauer damals gesagt: "das umlagesystem der rentenversicherung hat uns jetzt aus dem gröbsten problemen befreit, aber jetzt müssen wir, um für die folgenden generationen zu sorgen, langsam in ein kapitalgedecktes system umsteigen" (was von den "erfindern" eigentlich so gedacht war...), dann wäre nie, niemals wiedergewählt worden!

    so werden bei uns reformen solange hinausgezögert bis es nicht mehr anders geht!



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    meggele - 11.08.2006, 10:42


    Powermanpapa hat folgendes geschrieben: genau so mein ichs auch

    vor 10-20 Jahren waren die Politiker nicht anders, aber da hatten sie Glück
    es lief einfach ohne viel Zutun von alleine
    jeder der sich bemühte war in der Lage sein Leben recht gut einzuteilen

    Frühschwimmer hat folgendes geschrieben: mal als beispiel: hätte der adenauer damals gesagt: "das umlagesystem der rentenversicherung hat uns jetzt aus dem gröbsten problemen befreit, aber jetzt müssen wir, um für die folgenden generationen zu sorgen, langsam in ein kapitalgedecktes system umsteigen" (was von den "erfindern" eigentlich so gedacht war...), dann wäre nie, niemals wiedergewählt worden!

    so werden bei uns reformen solange hinausgezögert bis es nicht mehr anders geht!

    Ganz genau das ist es. Dieses von PMP angesprochene "es lief ohne viel Zutun" war ja in der Rentenpolitik schon seit den 60ern nur noch schoener Schein und die Gesundheitspolitik teilweise auch in Folge dessen spaetestens seit den 80ern im Eimer.

    Kleinere Laender wie z. B. Schweden scheinen irgendwie die Kurve bekommen zu haben, auch wenn das alles nicht wirklich populaer war. Groessere, die sehenden Auges Richtung Bankrott steuern (Deutschland, Frankreich, Italien), kriegen es nicht gebacken. Italien ist eh unfaehig, in Frankreich geht das ganze Volk auf die Strasse, sobald ihnen mal ein Prozent Subventionen gestrichen werden soll und hier hat die Staendemafia (Gewerkschaften, Kassenaerztliche Vereinigung uvm) die Lage im Griff, sorgt irgendwie fuer ihre Klientel und laesst keine wirksamen Aenderungen zu. Der notwendige Schritt waere, die erstmal alle aufzuloesen, zu verbieten oder es muessen alle austreten oder was weiss ich. Die Leute selbst sind doch bereit fuer Veraenderungen. Jedem ist klar, dass er knapp 20% Rentenbeitrag (bald sehr viel mehr) fuer 0,- Rente zahlt, dass er bald 20% KK-Beitrag zahlt fuer jaehrlich 20% weniger Leistungen usw.. Darauf haben doch nur die Lust, die am jetzigen System so schoen verdienen.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    dickermichel - 11.08.2006, 12:03


    Wenn überhaupt, dann kann Politik doch nur Rahmenbedingungen schaffen - das Problem in einer multiplen und von zig Lobbys durchzogenen Gesellschaft ist nur:
    Für WEN sollen WELCHE Rahmenbedingungen geschaffen werden?
    Jeder will andere für seinen maximalen Nutzen haben und damit fängt das Dilemma der Politik an.
    So gerne ich ja auch ab und zu auf die Politiker schimpfe, aber die deutsche Geselschaft besteht nur zu einem geringsten Teil aus Politikern, wenn es also um Änderungen in der Gesellschaft bzw. für die Gesellschaft geht, so muß halt auch JEDER, der Teil dieser Gesellschaft ist oder sein will, beginnen, etwas zu ändern - sofern er nicht krank, vollkommen mittellos etc. ist (dafür ist die Gemeinschaft ja da, daß sie diesen Menschen hilft, ohne eine Gegenleistung erwarten zu müssen).

    Das soll jetzt nicht den american way of fighting for yourself widerspiegeln, sondern schlichtweg die Forderung an jeden deutschen Bürger, sich selbst zu bewegen. Nicht darauf zu warten, daß "DER Staat" was anordnet, sondern für sich selbst und die Gemeinschaft proaktiv zu handeln.
    Dieses dauernde Gejammere, daß die da oben ja nix tun, ist ein trauriges Zeichen für Staatshörigkeit und Unmündigkeit des sozialen, wirtschaftlichen und damit politischen Individuums (um es mal ein wenig gestelzt zu formulieren).
    Aber ich muß jetzt mal laufen, denn es regnet gerade NICHT!
    Gruß: dm



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Willi - 11.08.2006, 15:40


    Powermanpapa hat folgendes geschrieben: Heute siehts eben völlig anders aus
    nix ist mehr sicher, kein Job, kein Einkommen etc blablba. Sach ma, was issn hier los? Großes Gejammere?!?
    Früher war alles besser? Komisch, hat meine Oma auch schon immer erzählt. Und wenn ich dann ihre Fotos rausgeholt hab, unter welchen Bedingungen die Leute damals gelebt haben ist sie ins Grübeln gekommen.

    Es ist merkwürdig: alles ist selbstverständlich, jeder will eine Vollkaskoversicherung, keiner hat Lust mal selbst anzufassen.

    400 Euro wie selbstverständlich für nen Tag Sport treiben auf 'nem Radl, bei dem jedem, der vor zehn Jahren als Radprofi unterwegs war die Augen zu leuchten anfangen, und darüber diskutieren, wie man dem Finanzamt mal wieder ein Schnippchen schlagen kann.

    Liebe Leute, bevor Ihr weiter jammert, schaut Euch bitte mal an,
    wie vor vierzig Jahren die Durchschnittseinkommen aussahen, wieviel Prozent der Bevölkerung damals ein eigenes Auto und einen Fernseher zu Hause hatten, wieviele Leute damals mal eine Auslandsreise im Urlaub machten, wie hoch damals die durchschnittliche Lebenserwartung lag.
    Und dann schaut Ihr Euch bitte mal an, wieviel das Durchschnittsauto im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen gekostet hat, wieviel der Liter Benzin damals im Verhältnis zum Einkommen gekostet hat und wieviel er heute kostet, wieviel PS das Auto vor der Tür hatte und so weiter.

    Ich krieg echt die Krise bei so einem Schwachfug.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Rene - 11.08.2006, 16:58


    @ willi

    das hat aber nichts mit guter politik zu tun.

    wenn die Politiker einen vernünftigen wirtschaftlichen Rahmen schaffen würden, dann hätten wir mit Sicherheit schon einen doppelt so hohen Lebensstandard. Nur weil es uns gut geht, heisst es ja noch lange nicht, dass es uns nicht besser gehen könnte, wenn wir es richtig angepackt hätten.

    Wenn man den Lebenstandard auf materielle Dinge beschränkt, dann läuft es eh darauf hinaus, dass wir in absehbarer Zeit keinen Mangel an Dingen des täglichen Lebens haben werden. Es ist nur die Frage ob wir genügend Ressourcen für die Produktion haben werden.
    Ich glaube sehr viele Unternehmen könnten noch viel größere Anteile der Belegschaft entlassen und würden mit dem jetzigen Know How nicht weniger produzieren und sie könnten die Automatisierung noch viel schärfer vorantreiben. Es ist nur unternehmenspolitisch nicht durchsetztbar. Tendenzen sind ja schon lange zu erkennen. Dienstleistung wird immer bedeutender und das produzierende Gewerbe stirbt langsam aber sicher. In Zukunft wird Innovation, Kreativität, Vertrieb und Service noch wichtiger, Produktion wird wahrscheinlich komplett maschinell möglich sein.
    Diese Entwicklung führt aber dazu, dass immer höher ausgebildet "Arbeiter" benötigt werden, nur die gibt es in Deutschland nicht.

    Und zum Thema Arbeitslosigkeit: Das Problem löst sich in 20Jahren von selbst, deshalb ist es auch keine wirkliches Thema in der Politik. Man muss sich nur einmal anschauen wieviele Arbeitnehmer in den nächsten 20Jahren in Rente gehen und wieviele junge Leute in den nächsten 20 Jahren in den Arbeitsmarkt drängen.
    Diese riesen Lücke können wir nur durch eine sehr gutes Einwanderergesetz schließen, wenn nicht, dann ist unser Lebenstandard nicht nur nicht mehr zu erhöhen, sondern bald Geschichte.


    Reformen

    Warum Reformen in Deutschland nicht greifen oder durchsetztbar sind liegt meines erachtens an der unterdurchschnittlichen Bildung im Verhältnis zu Ländern in Europa, die eben den Bogen früher bekommen haben.
    Wieviele Menschen können denn die wirklichen Probleme unseres sozialen Systems überhaupt geistig erfassen? Sicherlich sehr wenige.
    Wie soll man diesen Menschen denn klar machen, dass es bald noch weniger gibt, wenn sie garnicht verstehen, warum es notwendig ist Veränderungen durchzuführen, die eine bessere Zukunft versprechen?



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    gonzo - 11.08.2006, 17:01


    [quote="Willi]Sach ma, was issn hier los? Großes Gejammere?!?
    Früher war alles besser? Komisch, hat meine Oma auch schon immer erzählt. Und wenn ich dann ihre Fotos rausgeholt hab, unter welchen Bedingungen die Leute damals gelebt haben ist sie ins Grübeln gekommen.

    Es ist merkwürdig: alles ist selbstverständlich, jeder will eine Vollkaskoversicherung, keiner hat Lust mal selbst anzufassen.

    400 Euro wie selbstverständlich für nen Tag Sport treiben auf 'nem Radl, bei dem jedem, der vor zehn Jahren als Radprofi unterwegs war die Augen zu leuchten anfangen, und darüber diskutieren, wie man dem Finanzamt mal wieder ein Schnippchen schlagen kann.

    Liebe Leute, bevor Ihr weiter jammert, schaut Euch bitte mal an,
    wie vor vierzig Jahren die Durchschnittseinkommen aussahen, wieviel Prozent der Bevölkerung damals ein eigenes Auto und einen Fernseher zu Hause hatten, wieviele Leute damals mal eine Auslandsreise im Urlaub machten, wie hoch damals die durchschnittliche Lebenserwartung lag.
    Und dann schaut Ihr Euch bitte mal an, wieviel das Durchschnittsauto im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen gekostet hat, wieviel der Liter Benzin damals im Verhältnis zum Einkommen gekostet hat und wieviel er heute kostet, wieviel PS das Auto vor der Tür hatte und so weiter.

    Ich krieg echt die Krise bei so einem Schwachfug.[/quote]

    Hast Du vielleicht etwas falsch verstanden? Ich verstehe keine Wort, wer jammert denn hier? Das was Du sagst hat doch niemand in Abrede gestellt. Klar geht's uns im Verhältnis zu früher materiell glänzend, der Wohlstand ist so hoch wie nie zuvor. Aber warte mal ab, wie die Entwicklung der nächsten Jahre sein wird. Glaubst Du ernsthaft, daß in 30 Jahren immer noch breite Bevölkerungsschichten in relativem Wohlstand leben?

    Seit langem (glaube, schon in den 70ern) wurde seitens Wirtschaftswissenschaftlern auf die auf uns zukommenden Probleme (z.B. Demographie --> Finanzierung der Renten u.v.m.) hingewiesen. Wenn man frühzeitig gegengesteuert hätte, würden viele der heutigen Probleme in der Form oder Ausprägung nicht bestehen. Aber sämtliche frühere Regierungen jeglicher Couleur haben sich nicht (oder max. halbherzig) an die unbequemen und unpopulären Gegenmaßnahmen getraut, bis jetzt 5 vor 12 der Karren ziemlich im Dreck steckt. Die aktuelle Regierung kann jetzt kurzfristig auch nicht mehr viel ausrichten, aber das wenige was langfristig notwendig wäre, leiten Sie auch nicht (oder wieder nur halbherzig) in die Wege.



    Re: Und welche Konsequenzen folgern wir daraus?

    Willi - 11.08.2006, 19:41


    gonzo hat folgendes geschrieben: Aber sämtliche frühere Regierungen jeglicher Couleur haben sich nicht (oder max. halbherzig) an die unbequemen und unpopulären Gegenmaßnahmen getraut ... Unbequeme Maßnahmen wird es auch bei zukünftigen Regierungen nicht geben - das liegt nun mal im Wesen unserer Verfassung.
    Klar sind viele Sachen unsinnig in unserer Gesetzgebung. Wofür müssen wir einen riesigen aufgeblasenen Verwaltungsapparat names Finanzamt bezahlen, dazu jede Menge Steuerberater, jeder endlos viel Zeit reinstecken und nachher ein paar hundert Euro mehr oder weniger an Steuern zu bezahlen?
    Warum müssen wir unzählige Sachbearbeiter bei allen möglichen Krankenkassen und Abrechnungsstellen bezahlen, die beurteilen ob eine medizinische Medikation notwendig ist oder nicht und wieviel Prozent davon bezahlt werden?

    Es gibt für alles und jedes irgendeine Lobby - die fürchterlich laut schreit wenn's ihr an die Privilegien geht.

    Und wir leben in einer Demokratie - und damit permanent im Wahlkampf. Unser System ist darauf ausgelegt, dass sich nichts grundlegendes ändert. Das wollten unsere Verfassungsväter '48 im Museum Ludwig zu Bonn so - aus der Erfahrung der Weimarer Republik heraus.

    Ergo: so gut wie jedes Gesetz in *.de muss Bundestag UND Bundesrat passieren.

    Wir leben in Deutschland in einem permanenten Wahlkampf - kaum ist ein Bundestag gewählt, geht in irgendeinem Bundesland der Wahlkampf los. Und wehe, die Bundesregierung möchte etwas grundlegendes ändern, irgendjemand seine Privilegien kippen: sofort werden die Landesparlamente kippen - und damit die Mehrheiten im Bundesrat.

    Schröder war doch damals mutig - und hat mit seiner Agenda 2010 endlich mal einige Probleme an der Wurzel packen wollen. Aber so etwas geht in der Konstellation eben nicht.

    Es gibt nur eine Chance: eine Verfassungsänderung - zum einen die Wahlperiode von vier auf fünf oder besser sechs Jahre verändern, und zweitens die Landtags- und Bundestagswahlen synchron durchführen. Gebt den Politikern, denen Ihr das Vertrauen schenkt, auch die Chance "in diesem unserem Lande" etwas anzupacken! Und dazu gehören auch unpopuläre Eingriffe.



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