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Volkers, Mara "Die Reliquie"




Volkers, Mara "Die Reliquie"

Beitragvon Karthause » 09.08.2006, 17:34

Die Reliquie
Mara Volkers
500 Seiten
ISBN: 3404155203

Kurzbeschreibung von Amazon
Anno Domini 1268: Elend und von den meisten verachtet, lebt die junge Bärbel auf der Burg des tyrannischen Grafen Walther von Eisenstein, der ihre Familie um ihr Glück gebracht hat. Niemand kennt Bärbels Geheimnis: Als Nachfahrin eines edlen Kreuzritters ist das Mädchen mit der reinen Seele die wahre Herrin einer Heil bringenden Reliquie, die der bösartige Graf in seinen Besitz gebracht hat. Bärbel weiß, es muss ihr gelingen, die Reliquie zurückzuerobern und an einen sicheren Ort zu bringen. Doch die Anfeindungen sind groß, und mehr als einmal gerät das tapfere Mädchen in tödliche Gefahr ...

Die Autoren
Unter dem Pseudonym Mara Volkers veröffentlicht das Autorenehepaar Iny und Elmar Lorentz historisch-fantastische Romane.

Meine Meinung
Dieses Buch habe ich gestern beendet. Ich bin etwas zögerlich an den Roman herangegangen, da ich gelesen hatten, dass es ein historischer Roman mit Fantasy-Elementen wäre. Fantasy ist so gar nicht mein Genre. Aber da ich wusste, wer sich hinter dem Pseudonym Mara Volkers verbirgt, war ich doch neugierig geworden.
Erst einmal muss ich sagen, die Reliquie hat mir besser gefallen als ich es wegen besagter Fantasy-Elemente erwartet hatte. Aber es war auch nicht das was ich als Fantasy erwartete. Ich würde es als Mischung von zu der Zeit herrschenden Aberglauben und Märchen sehen. Bärbel ist mir recht schnell eine sympathische Progonistin geworden. Ihre Maskerade, die sie vor den zudringlichen Männer schützte, fand ich toll. Denn Vergewaltigungs- und Sexszenen sind in diesen Buch recht häufig. Ich konnte mir ihr Aussehen und auch den Geruch und die Wirkung dessen auf andere lebhaft vorstellen. Bei den anderen Figuren brauchte ich schon etwas länger, ehe ich zu ihnen eine Beziehung aufbauen konnte. Besonders Elisabeth fand ich fad und farblos. Viele Nebencharaktere hätte ich mir auch besser beschrieben gewünscht.

Ardanis Auftreten in der 2. Hälfte des Buches fand ich nicht mehr so geglückt. Ihn als hörnertragendes, den Schwanz peitschendes Wesen mit einem Huf an Stelle des rechten Fußes darzustellen, war mir etwas zu vordergründig teuflisch. Das hätte ich mir etwas diffiziler gewünscht.

Zum Ende muss ich auch noch etwas loswerden. Das ging mir dann auch wieder etwas flott von statten, ohne irgendwelche Probleme, es lief wie geschmiert. Bärbel musste, so wie sie war, schnell auf die Wallburg kommen. Dazu stand sogar eine Sänfte bereit. Dort wird Albrecht zum Ritter geschlagen und im nächsten Atemzug verkündet der Kaiser die Hochzeit der beiden.

Aber ich habe ja schon öfter gehört, dass sich einige Leser solchen schnellen Schlusspassagen nicht so recht anfreunden können.

Mein Fazit: Ich habe ein Buch gelesen, das ich ohne einen Anstoß von anderen Leseratten nie und nimmer in die Hand genommen hätte. Es hat sich flüssig gelesen und ich war immer neugierig wie es weiter gehen würde. Der Umfang den der Aberglaube einnahm, war noch akzeptabel, wie gesagt, Ardani war mir stellenweise etwas zu präsent. Das Ende kam recht vorhersehbar und auch etwas an den Haaren herbeigezogen. Es war ein düsterer und auch ziemlich brutaler Roman, den ich schwer in ein richtiges Genre einordnen kann, aber bei historischen Büchern klappt es noch am ehesten.

P.S. Wenn ihr dieses Buch versäumt zu lesen, ist es nicht weiter tragisch. Es gibt deutlich bessere.

:stern: :stern:

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von Anzeige » 09.08.2006, 17:34

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Re: Volkers, Mara "Die Reliquie"

Beitragvon marilu » 09.08.2006, 17:52

karthause hat geschrieben:
Die Autoren
Unter dem Pseudonym Mara Volkers veröffentlicht das Autorenehepaar Iny und Elmar Lorentz historisch-fantastische Romane.


Ach...
die beiden sind ja wahre Vielschreiber! Irgendwann muss die Qualität wohl auch leiden...

Ich werde das Buch wohl nicht lesen.
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