Unvorstellbare Zerstörung im Libanon, und Ehud Olmert sprich

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    Re: Unvorstellbare Zerstörung im Libanon, und Ehud Olmert sprich

    nuryya - 02.08.2006, 22:10

    Unvorstellbare Zerstörung im Libanon, und Ehud Olmert sprich
    #millah#

    Unvorstellbare Zerstörung im Libanon, und Ehud Olmert spricht von beeindruckenden Erfolgen
    02.08.2006 von Andreas F.

    Palästina/Gazastreifen
    UNICEF: Humanitäre Krise, Tote und Verletzte- Den Gaza-Streifen nicht aus den Augen verlieren

    Der Sondergesandte des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), Dan Rohrmann, erklärte nach seinem gestrigen Besuch im Gaza-Streifen, "dass dieser angesichts der humanitären Krise und der Not nicht in Vergessenheit geraten darf".

    "Im Gaza-Streifen leben 1.44 Millionen Palästinenser, 830.000 davon sind Kinder und gerade diese leben Tag für Tag mit Gewalt und in Angst und Schrecken".
    Rohrmann berichtete weiter, "dass im Monat Juli 35 Kinder getötet wurden, ein Viertel war unter 10 Jahre".
    "Insgesamt, so der Sondergesandte, wurden seit Beginn des Jahres 65 Kinder getötet".

    Angesichts dieser Situation kündigt das Kinderhilfswerk die Erhöhung ihrer Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Sanitäranlagen sowie psychologische Betreuung an.

    UNSCO

    Das Büro des Sonderkoordinators für den Friedensprozess im Mittleren Osten der Vereinten Nationen (UNSCO) berichtete, "dass gestern 38 Palästinenser getötet wurden, darunter befanden sich 7 Kinder.
    Mehr als 130 Palästinenser wurden seit vergangenem Mittwoch durch israelische Angriffe verletzt", so UNSCO.


    Deutschland
    Gegen deutsche Beteiligung an UN-Friedenstruppe im Südlibanon

    Gegen eine Beteiligung deutscher Soldaten an einer UN-Friedenstruppe im Südlibanon gibt es Widerstand auch aus der jüdischen Gemeinde.
    Michel Friedman, bis 2003 Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hat diese Idee in einem Streitgespräch mit dem Grünen-Politiker Jürgen Trittin im Hamburger Magazin stern strikt abgelehnt.
    "Überschätzen Sie nicht dieses Deutschland. Und überschätzen Sie bitte nicht die Fähigkeit dieser Bundeswehr", sagte er.
    "Im Nahen Osten herrsche Krieg. Und bei solchen Einsätzen müsse man sehr viel Erfahrung haben".


    Friedman übte harsche Kritik an der westlichen Welt und sprach von "Heuchlerei und unerträglicher Doppelmoral".
    "Nachdem die UN, die EU, die Bundesrepublik, die Blinden, die Heuchler, jahrelang trotz gegenteiliger Zusagen nichts gegen die Aufrüstung der Hisbollah und deren Angriffe auf Israel unternommen hätten, dürfe die Welt heute Israel nicht vorwerfen, dass es die Arbeit der Weltgemeinschaft macht, um seine Existenz zu sichern".
    Israel dürfe kein Risiko eingehen und keinen Krieg verlieren.
    "Sonst gibt es Israel nicht mehr".

    Jürgen Trittin räumte im stern gegenüber Friedman ein, dass die Weltgemeinschaft im Umgang mit der Hisbollah Fehler gemacht habe, betonte aber zugleich: "Jetzt machen Israeli Fehler". Trittin forderte einen "sofortigen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen".
    Denn: "Das Leid der Menschen duldet keinen Aufschub mehr".

    Trittin kritisierte die israelische Strategie, auch Stellungen der libanesischen Armee zu beschießen.
    Damit verhindere das Land, was es eigentlich wolle: rechtsstaatliche und friedliche Verhältnisse im Libanon.

    Deutliche Kritik übte der Außenpolitik-Experte der Grünen-Fraktion auch an der Bundesregierung.
    Diese habe viel zu lange gezögert, bis sie sich diplomatisch engagiert habe. "Gerade weil wir Deutschen gute Freunde Israels sind und gute Beziehungen in die arabische Welt haben, hätte die Bundesregierung frühzeitig mehr machen müssen. Sie hätte innerhalb der G8 auf einen sofortigen Waffenstillstand dringen müssen".



    Israels Armee gibt "verheerende Fehler und Irrtümer" in Kana zu

    Libanon
    "Wahlloser Angriffe auf Zivilsten"

    Laut Human Rights Watch sieht Israel libanesische Zivilisten als Freiwild.

    Über 600 Libanesen - ein Drittel davon Kinder - sind den israelischen Bomben bisher zum Opfer gefallen.
    Die Kritik an Israel wird immer lauter.
    Vor allem Menschenrechtsgruppen werfen dem israelischen Militär Kriegsverbrechen vor, weil es bei der Unterscheidung zwischen Kämpfern und Zivilbevölkerung ständig versage.

    "Der Bombenangriff auf Qana, hat einmal mehr gezeigt, dass das israelische Militär den Südlibanon als freie Feuerzone ansieht", kritisiert die in New York ansässige Gruppe Human Rights Watch (HRW).
    "Jeder, der sich noch in der Region befinde, werde von Israel als Hisbollah-naher Terrorist und somit als Freiwild betrachtet. Zugleich gebe das Militär den Zivilisten kaum Zeit zur Flucht, die durch die Bombenangriffe ohnedies fast unmöglich geworden sei".

    "Human Rights Watch" geht mit Israel scharf ins Gericht.
    Der jüngste blutige Vorfall von Qana sei nur der vorläufige Höhepunkt "anhaltender undifferenzierter Angriffe auf Zivilisten".
    Dutzende von ähnlichen Fällen gravierender Menschenrechtsverletzungen will die Organisation in den vergangenen Wochen vor Ort dokumentiert haben.
    Noch diese Woche wird dazu ein Bericht erscheinen.

    Peter Bouckaert vergleicht den Libanon-Krieg mit anderen militärischen Konflikten, bei denen er im Einsatz war: "Als Mitarbeiter von Human Rights Watch habe er im Kosovo, Afghanistan und Irak viele Fälle von irrtümlich getöteten Zivilisten gesehen".
    Die Realität im Libanon sei jedoch eine andere: "Immer wieder seien Familien in Wohnhäusern oder Flüchtende in weiß-beflaggten Fahrzeugen aus der Luft angegriffen worden, obwohl sich kein militärisches Objekt in ihrer Nähe befunden habe", berichtet er.

    Israel behauptet stets, die Schuld für die unschuldigen Opfer trage allein die Hisbollah, weil sie ihre Raketenrampen absichtlich in Wohngegenden positioniere.
    Diese Rechtfertigung lässt HRW nicht gelten: "Man habe zwar zahlreiche Kriegsverbrechen der Hisbollah wie Geiselnahmen und wahllose Angriffe auf israelische Zivilisten dokumentiert. Aber wir haben keine Beweise dafür gefunden, dass Hisbollah absichtlich libanesische Zivilisten gefährdet, indem sie systematisch von zivilen Positionen aus angreift".

    Israel hat wiederholt im Südlibanon Flugblätter abgeworfen und die Menschen zum Verlassen der Region aufgefordert, wie es das Völkerrecht fordert.
    In einigen Fällen erfolgte die Warnung aber erst zwei Stunden vor den Luftangriffen.
    Angesichts der zuvor zerstörten Straßen und Brücken war eine Flucht ohnedies oft unmöglich.
    "Mit dieser Argumentation legt Israel nahe, dass auch militante Palästinenser die israelischen Siedler nur warnen müssten, und sie sie danach rechtmäßig angreifen dürften", so HRW.


    Verheerende Fehler
    Die Untersuchung des israelischen Angriffs auf Kana offenbart gravierende Irrtümer des Militärs
    Von
    Charles A. Landsmann, Tel Aviv

    Nach dem Angriff der israelischen Luftwaffe auf ein von Zivilisten bewohntes Haus im südlibanesischen Kana, bei dem nach libanesischen Angaben 52 Menschen ums Leben kamen, sind neue Einzelheiten über militärische Fehleinschätzungen der Israelis bekannt geworden.
    Zwar liegt das endgültige Ergebnis der internen Untersuchung der Luftwaffe noch nicht vor.
    Doch wesentliche Tatsachen sind bereits geklärt.

    Israel hatte zunächst die Verantwortung für das durch einen "bedauerlichen Irrtum" ausgelöste Blutbad übernommen, später aber Zweifel angemeldet.
    Sie rührten daher, dass Luftaufnahmen belegt hätten, dass das Gebäude noch Stunden nach der Bombardierung gestanden habe.
    So wurde die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, dass erst die Explosion von Raketen und Munition, die die Hisbollah im Gebäude eingelagert hätten, das Haus zum Einsturz gebracht haben könnte. Das wurde nun verneint.
    Es gab keine Hisbollah-Waffen in dem Gebäude.

    Auch die Behauptung der Luftwaffe, es sei nur jeweils eine Bombe auf die Gebäude abgeworfen worden, stimmt wohl nicht.
    Das zusammengestürzte Haus wurde von zwei Bomben im Abstand von einigen Minuten getroffen – so wie es Überlebende geschildert hatten.
    Sie hatten ausgesagt, dass die zweite Bombe rund zehn Minuten nach der ersten fiel und das Gebäude unmittelbar danach zusammenstürzen ließ.
    Diese zweite Bombe verursachte also das Blutbad.
    Hilfe traf nach Augenzeugenberichten erst sieben Stunden später ein.
    Diese zweite Bombe ist aber offensichtlich erst später explodiert. Unklar ist, ob es sich dabei um eine Zeitzünderbombe handelte oder ob ein technischer Defekt vorlag.
    Auch könnte einer der Hausbewohner den scheinbaren Blindgänger berührt und die Explosion ausgelöst haben.

    Inzwischen hat die Armee auch zugegeben, dass die Behauptung, man habe am Wochenende die Bevölkerung von Kana mit Flugblättern gewarnt und zur Flucht aufgefordert, nicht exakt war.
    Die Warnungen seien bereits einige Tage früher erfolgt – und waren somit nicht aktuell.

    Klar ist im Übrigen, dass aus oder von dem Gebäude keine Raketen gegen Israel abgeschossen worden sind, wie dies israelische Militärkreise zunächst behauptet hatten.
    Die Luftwaffe gestand ein, in der Regel mehrere Gebäude in der relativen Nähe von vermuteten Abschussorten der Raketen zu bombardieren.
    In Kana wurden zur Zeit, als die erste Hilfe beim eingestürzten Haus eintraf, in 460 Meter Entfernung aus dem gleichen Grund drei Gebäude bombardiert.

    Die Armee hat auch zugegeben, man habe nicht nur nicht gewusst, dass in dem bombardierten Gebäude unschuldige Zivilisten Zuflucht gesucht hätten.
    Vielmehr sei man im Allgemeinen nicht imstande festzustellen, ob in scheinbar verlassenen Häusern nicht doch Zivilisten in Bunkern Schutz suchten.
    Offenbar funktioniert also der militärische Nachrichtendienst nicht.
    Auf dessen Versagen ist auch die Bombardierung des Unifil-Postens in Al Khiam zurückzuführen, bei dem vier Blauhelme getötet wurden.


    Das Töten geht weiter
    Von
    Rainer Rupp

    Laut UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sind bei der israelischen Aggression gegen Libanon bisher 620 Menschen getötet und mehr als 3000 verwundet worden.
    "Schätzungsweise ein Drittel der Toten und Verletzten seien Kinder und Jugendliche", erklärte die Organisation am Dienstag in Berlin.
    Inzwischen seien mehr als 800.000 Menschen auf der Flucht.
    Auch im Gazastreifen sei die Situation "alarmierend", denn durch das rücksichtslose Vorgehen der israelischen Armee seien dort allein im Juli 35 Kinder getötet worden.

    Derweil war von der am Montag angekündigten israelischen Bombenpause nicht viel zu merken; das Töten unschuldiger Zivilisten durch die israelische Luftwaffe geht weiter.
    Das wird laut Umfragen der Zeitung "Maariv" von weit über zwei Drittel der Israelis befürwortet; lediglich neun Prozent waren für ein sofortiges Ende der Angriffe und die Eröffnung eines Dialogs.

    In der Nacht zum Dienstag hatte das Sicherheitskabinett der israelischen Regierung die Ausweitung der Bodenoffensive gegen Libanon beschlossen, während die Luftwaffe vermehrt Ziele in der Nähe der syrischen Grenze bombardierte.
    Tausende israelische Soldaten befinden sich derzeit im Südlibanon auf einem mühsamen und gefährlichen Vormarsch.

    Da von den etwa 500 im Südlibanon operierenden Hisbollah-Kämpfern weiter harter Widerstand erwartet wird, hat die israelische Armee vergangene Woche bereits 30.000 Reservisten einberufen.
    Israels Ziel ist es, bis zum Fluß Litani etwa 30 Kilometer hinter der Grenze, teilweise auch darüber hinaus vorzustoßen, angeblich um das Gebiet für die von Israel und den USA gewünschte multinationale, von der NATO geführte Truppe zu sichern.
    Für diese Truppe gibt es bisher jedoch weder konkreten Pläne noch eine Rechtsgrundlage.

    Laut Minister Benjamin Ben-Eliezer hofft Israel, innerhalb von zwei Wochen am Litani zu stehen.
    Dieser Zeitplan stimmt allerdings nicht mit der jüngsten Ankündigung von US-Außenministerin Condoleezza Rice überein, die laut eigener Aussage vom Montag innerhalb einer Woche eine UN-Resolution mit einem sofortigen Waffenstillstand und einem umfassenden Ansatz für die dauerhafte Lösung des Konflikts erwartet.
    Bisher haben die USA eine Waffenstillstandsresolution des UN-Sicherheitsrates abgelehnt, um Israel mehr Zeit zur Erreichung seiner Kriegsziele zu geben.
    Allerdings scheint es US-Medienberichten zufolge wegen des sich immer länger hinziehenden israelischen Zeitplans zwischen Rice und ihren israelischen Aggressionspartnern zu Verstimmungen gekommen zu sein.

    Unterdessen versucht Washington, über seine arabischen Marionetten Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien Druck auf Syrien auszuüben, ohne direkt das Gespräch mit Damaskus zu suchen.
    So hat Ägypten Syrien nahegelegt, sich den israelisch-amerikanischen Plänen für eine internationale Truppe in Südlibanon nicht zu widersetzen.
    Syrien hat seinerseits seine Bereitschaft zur Diskussion einer dauerhaften Lösung des Nahostkonflikts erklärt, wenn auch die Ursachen dieses Konflikts auf den Tisch kämen.
    Dazu gehörten der israelische Landraub, die illegale Besetzung weiter Teile Palästinas, der Golan-Höhen und von Teilen Südlibanons sowie die Repressionspolitik gegen die palästinensische Bevölkerung.
    Zugleich hat Berichten aus Syrien zufolge Damaskus mit der Einberufung von Reservisten begonnen, weil es offensichtlich die Ausweitung des Krieges durch Israel befürchtet.


    Brüssel
    EU fordert Ende der Kampfhandlungen

    Zuerst müsse es im Libanon-Konflikt eine Einstellung des Feuers geben, dann könne über einen permanenten Waffenstillstand verhandelt werden.
    Israel nimmt derweil Luftangriffe wieder auf.

    Die EU-Außenminister haben sich am Dienstag bei einer Sondersitzung in Brüssel schließlich auf eine gemeinsame Erklärung zum Libanon-Konflikt geeinigt.
    Die 25 Mitgliedstaaten forderten "eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen, der ein dauerhafter Waffenstillstand folgen soll".
    Die Appelle für einen "sofortigen Waffenstillstand" war vor allem von Großbritannien und Deutschland abgelehnt worden.

    Der EU-Ratsvorsitzende, der finnische Außenminister Erkki Tuomioja, warnte auch davor, sich zu sehr auf eine Diskussion über die Feinheiten der Formulierungen einzulassen.
    "Das Wichtigste für die Menschen in der Region ist, dass es keine Schüsse und kein Töten mehr gibt".
    EU-Außenbeauftragter Javier Solana betonte ebenfalls, "es gebe keine Probleme mit der Abfolge der geforderten Maßnahmen. Zuerst müsse es eine Einstellung des Feuers geben. In dieser Lage könne dann über einen permanenten Waffenstillstand verhandelt werden".

    Außenministerin Ursula Plassnik sagte, "die Kompromissformel bringe zum Ausdruck, was im Vordergrund stand: Ein Ende des Blutvergießens zu erreichen und dann zu einem dauerhaften Frieden zu kommen".
    Plassnik sagte, "es sei noch zu früh über einen eventuellen österreichischen Beitrag zu einer internationalen Schutztruppe zu spekulieren".


    Israel
    Israel nimmt Luftangriffe wieder auf

    "Israel will nach der 48-stündigen Pause seine Luftangriffe im Libanon im vollen Umfang wieder aufnehmen".
    Das kündigte Justizminister Haim Ramon am Dienstagabend an.
    Die Luftwaffe werde von der Nacht zum Mittwoch an wieder uneingeschränkt Ziele der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz bombardieren.

    Hilfe für Libanon

    Die EU-Minister bekräftigt außerdem ihre Bereitschaft, dem Libanon und vor allem den Menschen auf der Flucht zu helfen.
    Sie verweisen auf die rund 56 Millionen Euro, die die Union und die Mitgliedstaaten bereits zur Verfügung gestellt hätten sowie weitere 52 Millionen die in Aussicht gestellt worden seine.

    Auf die Frage, ob die EU erwäge, die Hisbollah auf die Liste der EU-Terrororganisationen zu setzen, sagte Tuomioja, "angesichts der Sensibilität der Situation sei die Frage derzeit nicht aktuell".


    Israel will in vollem Umfang weiterkämpfen

    Israels Justizminister Ramon hat angekündigt, nach Ende der offiziellen Feuerpause die Angriffe im Libanon mit Härte fortzusetzen. Tatsächlich haben Kampfjets Stunden vor Ende der Frist Ziele im Osten des Landes attackiert.

    "Israel will nach der 48-stündigen Pause seine Luftangriffe im Libanon im vollen Umfang wieder aufnehmen".
    Das kündigte Justizminister Chaim Ramon am Dienstagabend im israelischen Fernsehen an.
    Die Luftwaffe werde von der Nacht zum Mittwoch an wieder uneingeschränkt Ziele der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz bombardieren.

    Tatsächlich haben israelische Kampfflugzeuge bereits am Dienstagabend mindestens fünf angebliche Stellungen der Hisbollah im Osten des Libanon angegriffen.
    Augenzeugen erklärten, Ziel der Angriffe sei erneut die Umgebung der Ortschaft Baalbek gewesen.
    Seit Beginn der Kämpfe vor 21 Tagen flog die israelische Luftwaffe dort wiederholt Angriffe.
    Der Einsatz der Kampfflugzeuge erfolgte drei Stunden vor dem offiziellen Ende der von Israel verkündeten Feuerpause der Luftwaffe.

    Israel hatte nach dem Blutbad in der libanesischen Ortschaft Kana am späten Sonntagabend eine teilweise Einstellung der Luftangriffe verkündet, jedoch mehrere Ausnahmen festgelegt, bei denen weiter bombardiert werden sollte.
    Am Dienstagabend schlugen im Norden Israels erneut mehrere von der Hisbollah abgefeuerte Katjuscha-Raketen ein.
    Es gab zunächst keine Angaben zu Verletzten.

    Unmittelbar vor Beginn der vierten Kriegswoche hatte Israel am Dienstag seine Bodenoffensive zur Zerschlagung der Hisbollah-Miliz im Südlibanon noch einmal ausgeweitet.
    Israelische Soldaten und pro-iranische Hisbollah-Kämpfer lieferten sich heftige Gefechte.
    Auch die Luftwaffe wurde eingesetzt.
    Wegen der Kämpfe kamen Hilfskonvois zu den eingeschlossenen Zivilisten nicht durch.

    Olmert sieht beeindruckende Erfolge

    Nach Aufhebung einer Nachrichtensperre bestätigte die israelische Armee am Abend den Tod dreier Soldaten bei einem Feuergefecht nahe der Ortschaft Aita al-Schaab im südlibanesischen Grenzgebiet.
    "Seit Beginn der Kämpfe seien 36 Soldaten und 18 israelische Zivilisten getötet worden", teilte ein israelischer Militärsprecher weiter mit.
    Die Hisbollah gab die Zahl ihrer seit dem 12. Juli getöteten Kämpfer mit 43 an.

    Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sieht bei den seit drei Wochen andauernden Kämpfen im Libanon beeindruckende und möglicherweise nie da gewesene Erfolge Israels.
    "Das Gesicht des Nahen Ostens habe sich mit dem Feldzug verändert", sagte er nach israelischen Medienberichten während einer Ansprache im College für Nationale Sicherheit in Glilot bei Herzlia.

    Die israelische Bevölkerung steht nach den Worten von Vizeregierungschef Schimon Peres geschlossen hinter der Militäraktion gegen die Hisbollah.
    "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Israels jemals so geeint gewesen wären wie heute", sagte Peres am Dienstag im Institut für Nahost- Politik in Washington.
    "Wir wurden angegriffen, und wir müssen uns verteidigen". Justizminister Ramon sagte, "Israel könne im Kampf gegen Hisbollah Erfolge vorweisen. Die Organisation befinde sich vor dem Zusammenbruch. Mit Geduld und Entschlossenheit könne Israel den Krieg gewinnen".

    Israelische Luftlandetruppen nehmen Hisbollah-Kämpfer fest

    Beim bisher nördlichsten israelischen Angriff im Libanon seit zwölf Jahren hat ein Kommandounternehmen in der Stadt Baalbek mehrere Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen.

    Das teilten die Streitkräfte am Mittwochmorgen nach dem Ende der Aktion mit.
    Alle israelischen Soldaten seien von Hubschraubern wohlbehalten in ihren Stützpunkt zurück gebracht worden.
    Libanesische Augenzeugen berichteten, bei schweren Luftangriffen in der Region Baalbek seien mindestens sieben Menschen getötet worden.

    Israelische Kampfflugzeuge hatten die Landung des Kommandotrupps in der Nähe eines von der Hisbollah betriebenen Krankenhauses mit Bombardements begleitet.
    Augenzeugen zufolge traf eine israelische Rakete in dem Dorf Al Dschamalijeh das Haus des Bürgermeisters.
    Dessen Sohn, Bruder und fünf weitere Verwandte seien sofort tot gewesen.
    Das Haus befand sich einen Kilometer von dem Krankenhaus entfernt.

    Der Chefsprecher der Hisbollah, Hussein Rahal, sprach von schweren Kämpfen in dem Krankenhaus.
    Anwohner sagten, das Dar-al-Hikma-Krankenhauses werde von der iranischen Imam Chomeini Wohltätigkeitsstiftung finanziert und von Hisbollah-Leuten geleitet.
    Rahal wies Berichte als falsch zurück, wonach es den israelischen Soldaten gelungen sei, einzelne Patienten zu ergreifen und mit Hubschraubern auszufliegen.

    Israelische Kampfflugzeuge flogen mehr als zehn Angriffe in der Umgebung des Krankenhauses.
    Eine zweite Angriffswelle habe Viertel im Norden und Osten Baalbeks gegolten, in der Sympathisanten der Hisbollah wohnen, berichteten Augenzeugen.
    Nach ihren Angaben endeten gegen 03.00 Uhr die Kämpfe.

    Die Landung der Kommandotrupps war der tiefste israelische Vorstoss in den Libanon seit zwölf Jahren.
    Baalbek liegt rund 120 Kilometer nördlich der Grenze. Zuletzt drangen israelische Truppen 1994 so weit in libanesisches Gebiet vor.
    Sie brachten damals den Guerilla-Führer Mustafa Dirani in ihre Gewalt.
    Dirani wurde zehn Jahre später in einem Gefangenenaustausch freigelassen.

    Baalbek ist eine Provinzhauptstadt mit rund 80.000 Einwohnern.
    Die Stadt geht auf die römische Siedlung Heliopolis zurück, die 15 vor Christus gegründet wurde. Sie ist berühmt für die grossen Tempelanlagen, zu denen der grösste Einzeltempel des Römischen Reichs gehörte.
    Sie war Hauptsitz der syrischen Streitkräfte und in ihr befand sich auch eine Kaserne der iranischen Revolutionsgarden, in der in den 80er Jahren Hisbollah-Kämpfer ausgebildet wurden.

    Die Heftigkeit der Kämpfe am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch und der minimale Fortschritt bei diplomatischen Bemühungen lässt eine weitere Eskalation der militärischen Kriegführung befürchten, erklärten Beobachter in der Region.
    Zudem endete am Mittwochmorgen eine 48-stündige Feuerpause der israelischen Luftwaffe, die nach dem verheerenden Angriff auf den südlibanesischen Ort Kana mit 56 Toten verhängt worden war.


    Libanon
    Erschütterte Verhältnisse
    VON
    BIRGIT CERHA

    Miriam ist entsetzt.
    "Sie behandeln uns wie Tiere", berichtet die junge Frau aus Kana am Montag: "Wir sind doch keine Terroristen".
    Auch wenn die israelische Regierung sich nach den Konsultation mit US-Außenminister Condoleezza Rice auf eine Kriegspause einließ, bleibt den Menschen in Kana, diesem nach dem Bombardement tags zuvor zum Symbol dieses Krieges gewordenen Ort im Süden des Libanon, kaum eine Verschnaufpause.
    "Wir trauen den Israelis überhaupt nicht mehr", sagt Miriam: "Immer wieder haben sie uns aufgefordert, den Südlibanon zu verlassen. Wenn wir uns auf den Weg machen, dann töten sie uns auf den Straßen. Israelische Kampfflieger zielen auf alles, was ihnen verdächtig erscheint".

    Zahlreiche Menschen im Süden des Landes verließen zum ersten Mal seit Tagen wieder ihre Häuser.
    Viele Hilfsorganisationen wurden von der Feuerpause überrascht.
    Sie bemühten sich, auch ohne Vorbereitung dringend benötigte Lebensmittel, Medikamente und Decken zu den Flüchtlingen und Bewohnern zu bringen.
    "Wir versuchen, so viele Orte wie nur möglich zu erreichen, und wir verlassen uns darauf, dass es für uns sicher ist", sagte UN-Koordinatorin Mona Hammam.

    Das Symbol Kana

    Während die Teams der Helfer in Kana die Leichen aus den Trümmern ziehen, mischt sich in weiten Teilen des Landes in den Schock und die Verzweiflung mittlerweile vor allem - Zorn.
    In einem Hospital in Tyre, wohin die meisten Überlebenden der Angriffe auf Kana gebracht wurden, beklagt ein Verwundeter die "schändliche Gleichgültigkeit des Westens".
    Und er setzt hinzu: "Wir werden niemals die weiße Flagge hissen, wir werden nicht nachgeben. Die westliche Welt solle wissen, dass dies nicht die Art von Freiheit und Demokratie ist, die wir uns wünschen".
    Der Angriff auf Kana forderte mit 56 Toten, darunter die Hälfte Kinder, die bislang höchste Opferzahl in diesem Krieg.
    Ein Waffengang, der in nicht einmal drei Wochen die Zerstörung der Infrastruktur des Landes brachte.

    Die UN-Friedenstruppe Unifil schließt nicht aus, dass Israel mit seiner massiven Militäroperation das Gebiet südlich des Litani-Flusses entvölkern und vom Rest des Landes trennen will, um dem eigenen Staat Schutz durch eine menschenleere Zone zu sichern. Deshalb haben israelische Jets gezielt versucht, alle Verbindungen dieses Gebietes mit dem Rest des Landes zu zerbomben.
    Riesige Löcher klaffen in Autobahnen, Brücken sind nutzlose Betonhaufen, von Stahlträger sind nur Stücke übrig.

    Die Autobahn in den Süden ist ebenso zerstört, wie fast alle Brücken, Fernseh- und Radiostationen.
    Die kleine, strategisch wichtig auf einem Hügel gelegene Stadt Khiam wurde bei einer israelischen Militäroperation 1978 de facto von der Landkarte gefegt.
    Später hat man den Ort wieder aufgebaut.
    Jetzt haben die 35.000 Bewohner wieder ihre Heime verloren, Khiam liegt erneut in Trümmern.
    Unifil-Teams befürchten, dass bei fortgesetzten Bombardements weitere Dörfer dem Erdboden gleichgemacht werden.
    Viele Libanesen sehen die Tragödie von Kana vor diesem Hintergrund. Das Dörfchen, für die Israelis eine Hochburg der Hisbollah, wurde in den vergangenen zwei Wochen 80 Mal von israelischen Bomben getroffen.
    Unzählige Wohnblocks wurden auch in den beiden größeren südlibanesischen Städten Tyrus und Sidon zerstört.

    Verschonte Teile Beiruts

    Die Hauptstadt Beirut blieb in den vergangenen Tagen von israelischen Attacken verschont.
    Das unter Leitung des im Vorjahr ermordeten früheren Premierss Rafik Hariri wiederaufgebaute Zentrum der Hauptstadt, mit einer Mischung aus modernen und traditionellen Bauten, zahllosen Luxusgebäuden, Geschäften, Banken, ließen die Israelis bisher in Ruhe.
    Doch in weiten Teilen des Landes drehten sie die Uhr um zwei Jahrzehnte zurück.
    Im Süd-Beiruter Bezirk Dahaya sind ein Fünftel aller Gebäude total zerstört.
    Einige der wenigen noch verbliebenen Bewohner dieses Schiitenviertels, in dem auch Hisbollah ihr Hauptquartier eingerichtet hatte, berichten, dass sich ein beißender Gestank verwesender Leichen über viele Orte zieht.
    Auf den Bunker der Hisbollah-Führung ließen die Israelis 20 Tonnen Bomben niederprasseln.
    Nur wenige Kilometer weiter, in den Bezirken Achrafieh oder Hamra sind die Restaurants und Bars geöffnet, versuchen sich Beirutis abends im Kerzenlicht bei einem Glas Bier zu entspannen.
    Die Luxuhotels im Stadtzentrum sind fast unverändert in Betrieb.

    Da Leichen aus zerbombten Häusern vor allem im Südlibanon, aus ausgebrannten Autos und anderen Trümmern wegen der ständigen Bombardements bisher nicht geborgen werden konnten, vermuten Hilfsorganisationen, dass die Zahl der zivilen Toten 600 bis 700 weit übersteigt.
    In Teilen des Landes ist die Stromversorgung zusammengebrochen. Beirut hat nur noch höchstens sechs Stunden Strom, seit Israel das Elektrizitätswerk in dem 25 Kilometer entfernten Jiyeh mehrmals attackierte und fünf der sechs Heizöl-Reservoirs zerstörte.

    Neben Jiyeh bombardierten die Israelis auch den Strom-Generator in Sibline.
    In großen Teilen des Südlibanons gibt es überhaupt keinen Strom mehr.
    Insgesamt wurden bisher mehr als ein Dutzend Tankstellen und Tanklager attackiert.
    Viele Tankstellen mussten zusperren, weil sie kein Benzin mehr bekommen. Die Preise stiegen auf mehr als das Sechsfache. Im südlibanesischen Dair al-Hahrani wurde eine Wasseraufbereitungsanlage beschädigt.
    Treibstofftanks und Landebahnen am Beiruter Flughafen liegen in Trümmern. Von den sechs anderen Flughäfen des Landes sind Qoleiaat im Norden und der Militärflughafen Riyaq in der Bekaa-Ebene schwer beschädigt.
    Alle wichtigen militärischen und zivilen Radarstationen sind außer Aktion.

    Auch in die drei wichtigsten Seehäfen - Beirut, Tripoli und Jamil Gemayel - schlugen israelische Bomben ein, ebenso in einen großen Getreidesilo.
    Fast 60 Brücken und 38 Hauptverbindungsstraßen, darunter jene nach Damaskus, sind schwer demoliert, ebenso ein Hospital in Nabatiyeh und eines in Südbeirut.
    Eine Milchverwertungsanlage in der Bekaa, eine Zellstofffabrik in Sidon wurden attackiert, ebenso wie eine Papierfabrik in Südbeirut und ein pharmazeutischer Großhandel.
    Der Gesamtschaden lässt sich aber noch nicht abschätzen.
    Die Regierung in Beirut ist fest entschlossen, von Israel zu massiven Entschädigungszahlungen zu zwingen.
    Finanzminister Jihad Azour schätzt den bisherigen Gesamtschaden auf mindestens zwei Milliarden Dollar.

    Und unter den so lange untereinander verfeindeten Libanesen erweckt die Katastrophe, die innerhalb weniger Wochen über sie hereingebrochen ist, durchaus ein neues Gefühl des Zusammenhalts. So finden mehr und mehr schiitische Flüchtlinge aus dem Libanon bei Christen oder Sunniten in Beirut Unterschlupf.

    Quellen: Linkszeitung.de; 20min.ch; diepresse.com; jungewelt.de; netzzeitung.de; fr-aktuell.de; tagesspiegel.de; palaestina.org;



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