Tagebuch eines Kindes für einen Vater, der nie da

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    Re: Tagebuch eines Kindes für einen Vater, der nie da

    andrea - 02.08.2006, 14:00

    Tagebuch eines Kindes für einen Vater, der nie da
    1. Tag

    Hallo Papa,

    wann kommst du mich mal besuchen? Ich hab dich noch nie gesehen. Jetzt bin ich 6 Jahre alt und ich kenne dich nicht. Ich habe meine Mama schon oft nach dir gefragt, doch sie will mir nichts über dich sagen. Ich habe mal in einem Alten Fotoalbum ein Foto von dir gefunden. Du hieltest meine Mutter im Arm und flüsterst ihr liebe Worte ins Ohr. Mama hab ich davon nicht erzählt. Ich gehe morgen das erste Mal in die Schule, Papi! Mami hat mir eine tolle Schultüte gebastelt mit einem Foto, von Mami und mir. Ich hoffe du kommst morgen, um mir Glück zu wünschen. Ich habe ein Bild über meinem Bett, Papi. Ich habe es selbstgemalt. Darauf sind ich und du, unter einem Regenbogen.

    2. Tag

    Hallo Papa,

    Ich war heute das erste Mal in der Schule. Da waren ganz viele Kinder mit ihren Eltern. Vom jedem Kind wurde ein Foto, zusammen mit den Eltern gemacht und später ausgestellt. Ich habe sie angeschaut, Papa. Auf jedem Foto waren drei Leute drauf. Immer die Mutter, der Vater und das Kind. Nur bei meinem Bild, mit Mami und mir waren zwei Leute drauf. Kein Papa, nur Mama und ich. Schade, dass du nicht gekommen bist. Ich hätte dich doch so gerne gesehen.

    3. Tag

    Hallo Papa

    Wir hatten heute das erste Mal Unterricht, Papi. Die Lehrerin ist sehr nett zu uns. Wir haben gelernt, das ABC aufzusagen, Papi. Ich würde es dir so gerne zeigen. Aber Du bist ja nicht da. Ich sitze in der dritten Reihe, Papa. Neben einem Jungen. Er heißt Tom. Er kann das ABC noch nicht so gut wie ich. Aber er ist nett. Wir haben Pausenbrote getauscht. Mama hat vergessen, dass ich keine Salami mag. Ich hatte gehofft, du würdest mich von der Schule abholen, Papi. Doch ich wurde von Mami abgeholt.

    Einige Wochen später

    Hallo Papa,

    Ich habe Mami heute wieder nach dir gefragt, doch wieder wollte sie nicht sagen. Sie hat einfach das Thema gewechselt. Ich war zu hause, bei Tom. Sein Vater wohnt bei ihm und ist ganz nett. Er hat uns viele Süßigkeiten gegeben. Ganz oft hat er Tom's Mama einen Schmatzer auf die Wange gegeben. Wo bist du, Papi? Ich mochte dich doch so gerne mal treffen!

    4 Jahre später

    Hallo Papa,

    Du hast gestern Nacht um 2.00Uhr bei uns angerufen. Ich habe geschlafen. Ich wusste nicht, wer dran war. Doch Mama sagte: "Abholen? Ich kann das Kind doch hier nicht alleine lassen, es wird Angst alleine haben... Nein, es geht nicht." Ich habe dann deinen Namen gehört, sprang aus dem Bett zu meiner Mutter. "Ich geh mit! Wir können ihn abholen!" Habe ich zu ihr gesagt. Ich habe mich so gefreut. Wir fuhren los, Papa. Und als wir ankamen, stiegst du in unser Auto, hast geweint, warst betrunken. Dein Hund schaute mit traurigen Augen. Als ich dich gesehen habe Papa, dachte ich, ich bin am Ende. Das war ich auch. Am Ende mit dir. In dieser Nacht wolltest du bei uns schlafen. Deine Freundin schmiss dich aus ihrer Wohnung, weil du so betrunken warst. Ich konnte nicht schlafen. Am nächsten Morgen ging ich in die Schule. Dann warst du wieder weg. Ich machte mir vor, dich zu vermissen, doch ich tat es nicht.

    3 Jahre später

    Hallo Vater.

    Wie du siehst, kann ich Dich nicht einmal mehr "Papi" nennen. Ich bin jetzt 12 Jahre alt. Gestern hatte ich Geburtstag und habe weder einen Anruf, noch eine Glückwunschkarte von dir bekommen. Genau wie die Jahre zuvor. Ich bin jetzt in der 7. Klasse. Zu Tom habe ich keinen Kontakt mehr, Vater. Wir sind jetzt in der "Igitt, Jungs - igitt, Mädchen - Phase"

    Kann man eben nichts dagegen machen. Ich habe jetzt Freundinnen, Vater. Ich weis jetzt, ich brauche dich nicht, denn ich bin alt genug. Ich kann auch ohne Vater glücklich sein, obohl es schwer ist und wehtut.

    Jetzt weis ich: Ich brauche keinen Vater, den es nicht gibt. Ein Mann wie du kann sich nicht Vater nennen, auch wenn er Kinder hat. Bitte, melde dich nicht bei mir. Und lass' die anderen Frauen in Ruhe. Setze nicht noch mehr Kinder in die Welt, die ohne Vater aufwachsen müssen.

    (Nicht) deine Tochter Sabrina

    (Ihr dürft den Text kopieren, weiterschicken und auf eure Homepages stellen. Aber bitte gebt ihn nicht als euer Eigenwerk aus, denn es war nicht einfach, das alles zu schreiben. Das alles geschah wirklich und tut noch immer weh.)
    (Verfasser Unbekannt)



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