James Norrington

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    Re: James Norrington

    James Norrington - 30.07.2006, 22:29

    James Norrington
    Norrington, James Norrington mein Name, und bis vor wenigen Monaten war mein Leben perfekt.

    Ich bin… war… Commodore der Royal British Navy.
    Und ich hatte mir diesen Rang hart verdient.
    Schon als ich noch ein kleiner Junge war, hatte ich den Traum, einmal der königlichen Marine zu dienen.
    Und wenn ich mit meinen Freunden Pirat und Soldat spielte, war ich immer der loyale Soldat, der Jagd auf die Piraten machte.
    Nun, es sollte mein Schicksal werden.
    Als ich alt genug war erlernte ich auf der Militärakademie all das, was ein guter Offizier können und wissen muss.
    Ich bestand all meine Prüfungen mit Auszeichnung, und stieg die Karriereleiter schneller und steiler hinauf, als ich British Navy sagen konnte.
    Gerade zum Lieutnant ernannt erhielt ich meinen ersten wichtigen Auftrag;
    Ich begleitete Governor Swann und seine Tochter Elizabeth zu ihrer neuen Heimat, Port Royal.
    Während unserer Überfahrt von England begegneten wir einem zerstörten Handelsschiff.
    Und zogen dabei den Jungen aus dem Wasser, der einmal Schuld an meinem Verhängnis tragen würde.
    Auch in Port Royal zeigte ich bald klar meine Qualitäten. Ich stieg zum Captain auf, erhielt mein erstes alleiniges Kommando, und sicherte die Hafenstadt vor Übergriffen.
    Sehr bald wurde ich für meine Hartnäckigkeit und meine Konsequenz bekannt, aber auch für die Gerechtigkeit, die ich anderen widerfahren ließ.
    Versüßt wurden meine Tage von der heranwachsenden Elizabeth Swann, die sich zu einer atemberaubend schönen Dame von Welt entwickelte.
    Es ist wohl eine Untertreibung, zu sagen, ich wäre ich zugetan gewesen.
    Wie dem auch sei, der Tag, an dem ich Ihr einen Verlobungsantrag machte, endete in einem Desaster.
    Und meiner Bekanntschaft mit dem Piraten Jack Sparrow, dem zweiten Menschen, dem ich mein Unglück zu verdanken habe.
    Lange Rede, kurzer Sinn, dem Mann gelang es, meine Prinzipien über den Haufen zu werfen, und mich in ein Abenteuer zu verstricken, welches ich mir niemals gewünscht hatte, und an dessen Ende wir kein Stückchen weitergekommen waren.
    Unschöne Entwicklungen hatten zur Folge, dass Elizabeth Swann Gefühle für William Turner entdeckte - der Junge, den ich seinerzeit bei unserer Überfahrt aus dem Wasser gezogen hatte.
    Blieb noch Jack Sparrow… der am Tage seiner Hinrichtung durch die schlechteste Rettungsaktion vor dem Galgen bewahrt wurde, die ich jemals gesehen habe.
    Ich gewährte ihm fairerweise Vorsprung, bevor ich mein Schiff klarmachte, um ihm zu folgen.
    Immerhin hatte er der Frau meines Lebens das Leben gerettet.
    Heute weiß ich, dass es ein Fehler war.
    Nun kommt der wahrhaft unschöne Tag.
    Nachdem ich Elizabeth in Wills Händen wusste, blieb mir nur noch ein Ziel: Sparrow wieder einzufangen, um zu beweisen, dass er nicht besser ist, als ich.
    Bewusst war mir das damals allerdings nicht.
    Es begann eine wilde Hetzjagd zwischen ihm und mir, doch was ich auch tat, er schien mir immer einen Schritt voraus.
    Dann, bei Tripolis glaubte ich endlich Erfolg zu haben. Die Pearl war zum Greifen nahe.
    Doch ein Sturm zerstörte nicht nur meine Hoffnungen, sondern auch meine Mannschaft und mein Schiff.
    Man zweifelte meine Zurechnungsfähigkeit an, und behauptete, ich wäre unfähig, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Und so verlor ich schließlich auch alles andere. Mein Offizierspatent, mein Ansehen. Mein Leben.
    Mir blieb rein NICHTS!
    Ich wurde mit dieser Tatsache nicht wirklich fertig.
    Aber ich wusste, dass ich Jack Sparrow dafür zur Rechenschaft ziehen würde.
    Mein Weg führte mich auf verschiedene Schiffe, und letztendlich landete ich auf Tortuga, wo ich nicht nur die Kunst des sich besinnungslos Saufens erlernte, sondern zu meinem großen Glück auch noch auf den mir meist verhassten Menschen der Welt traf.
    Und wie der Zufall so spielt, heuerte ich auf seinem Schiff an, und mein nächstes Abenteuer begann.
    Diesmal allerdings war ich es, der den Ausgang bestimmte, und so kam es, dass ich Jack bei der erst besten Gelegenheit ausbootete, das von allen begehrte Herz Davy Jones an mich nahm, und mich auf den Weg machte, meinen Namen wiederherzustellen, und mein Leben zurück zu erhalten.

    Soviel zu meinem Lebensweg.
    Zu mir selbst gibt es weniger zu sagen.
    Ich weiß, wofür ich gehalten werde, und ich dachte immer, ich wüsste, wer ich wirklich bin.
    Inzwischen allerdings zweifle ich daran.
    Ich weiß nicht, ob meine Ziele und Ideale noch immer die sind, die sie einmal waren.
    Zu vieles hat sich geändert, und zu viele unterschiedliche Erfahrungen haben in mir Zweifel gesät.
    Mein Leben wurde auf den Kopf und ich auf eine harte Probe gestellt.
    Jetzt, da ich selbst zu dem Abschaum geworden bin, den ich immer gejagt habe, empfinde ich anders, als früher, und obwohl ich mir nichts sehnlicher wünsche, als wieder der englische Gentlemen zu werden, der ich einst war, habe ich doch das dumpfe Gefühl, dass das nur Wunschdenken ist.
    Andererseits sind da meine Überzeugungen und meine Ideale. Mein Begriff von Ehre.
    Nichts davon hat für mich an Bedeutung verloren. Die Bedeutung hat sich lediglich geändert.
    Elizabeth Swann sagte mir einmal, ich sei ein guter Mann.
    Ich habe mich seitdem oft gefragt, ob das stimmt.
    Und was einen guten Mann ausmacht.
    Inzwischen bin ich überzeugt, dass uns nicht unsere Taten oder Absichten gut oder schlecht machen, sondern unser Herz, und der Mut, den wir aufbringen müssen, ihm zu folgen.

    Abschließend vielleicht noch ein paar Worte mehr, die nichts mit Zielen oder Idealen - oder Selbstzweifeln - zu tun haben.
    Ich habe Zeit meines Lebens gelernt, mich zu verteidigen, und kann daher ganz ausgezeichnet mit Schwert und Degen umgehen - zu Not auch mit zwei Waffen gleichzeitig.
    Das Meer ist für mich zugleich Leidenschaft und Obsession, ich liebe es, zur See zu fahren, wie jeder andere echte Seefahrer auch. Aber ein weiterer wichtiger Teil ist eben auch das Land, und obwohl ich das Meer bevorzuge, tausche ich es regelmäßig gegen das Festland ein.
    Sooo genug geredet, ich weiß, ein steifer Engländer kann seine Zuhörer zu Tode langweilen, daher werde ich meine Geschichte an dieser Stelle beenden.

    Sincerely,

    James Norrington



    Re: James Norrington

    Anamaria - 30.07.2006, 23:06


    Seid gegrüßt Ex-Commodore Norrington!
    Es ist mir wirklich eine große Ehre Euch hier willkommen zu heißen.
    Natürlich seid Ihr angenommen!

    Anamaria



    Re: James Norrington

    James Norrington - 30.07.2006, 23:09


    Habt Dank, Captain Anamaria.

    Das erweckt den Eindruck, dass ich wenigstens irgendwo hingehöre, und willkommen bin.



    Re: James Norrington

    seagoddess - 31.07.2006, 09:15


    Menschenkind, dein Herz ist betrübt, deine Seele verdunkelt und doch ist wie immer, solange ihr Sterblichen am Leben seid, nicht alle Hoffnung verloren, mögt ihr sie auch nicht sehen.

    Du bist angenommen in diesem Spiel des Lebens und ich wünsche dir, dass du deinen Schicksalsfaden wieder wirst trennen können von demjenigen, dem du die Schuld an deinem Unglück gibst.



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