Inhalt:
Kerstin Kvist zieht in Lydstep Old Hall ein, um für den John Cosway zu sorgen. John ist ein erwachsener Mann, der angeblich verrückt ist. Seine Mutter und Schwestern setzen ihn mit starken Medikamenten in einen Dämmerzustand. So können sie ihn kontrollieren und dafür sorgen, dass ir Lebensstil erhalten bleibt.
Kerstin schreibt ihre Erfahrungen und Erlebnisse in ihrem Tagebuch auf und versucht auf diese Weise, ihren Schock und Verachtung für die Cosway-Frauen zu verarbeiten. Natürlich kommt es zu einer Katastrophe.
Meine Meinung:
Ich fand den Anfang sehr verwirrend, weil man nicht erkennen kann, wohin die Geschichte steuern soll. Ab Seite 200 nimmt dann aber das Tempo zu und es wird absehbar, was passieren wird.
Die Unmenschlichkeit in der Cosway-Familie wird sehr eindringlich geschildert.Besonders schockierend ist die Bemerkung von Julia Cosway...
ACHTUNG: Dies ist ein ECHTER Spoiler, also bitte nur lesen, wenn ihr das Buch kennt oder euch egal ist, dass ihr Teile des Endes vorab wisst.
Spoiler hat geschrieben:, als ihre Tochter stirbt:
..."Why he had to destroy that priceless vase I have no idea" --> und das während ihre Tochter erschlagen am Boden liegt
Ebenso gefühlskalt wie die Mutter sind alle Frauen der Familie. Die Machtverhältnisse in dieser Familie sind so absurd und festgefügt, dass es eine Außenstehende braucht, um die Balance zu zerbrechen. Die Frauen sind mal wieder - wie in Vines Geschichten immer - die treibende Kraft und die Männer, mit denen sie Kontakt haben eher wie Marionetten.
Mir gefiel vor allem die Idee,
Spoiler hat geschrieben:eine Bibliothek in Form eines Labyrinths anzulegen. Das ist so extravagant und mysteriös. Die Idee, sich auf der Suche nach einem Buch möglichereweise zu verlaufen und nicht mehr aus der Welt der Literatur hinauszufinden und sich zu verzetteln ist ebenso wunderbar wie beängstigend.
FAZIT: "The Minotaur" gefällt mir besser als "Die Heuschrecken" aber weniger als der "Blood doctor". Aber es ist nicht vergleichbar mit ihren Topromanen wie "Schwefelhochzeit" oder "Der schwarze Falter".