Mit Anlauf in den Abgrund

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 19.07.2006, 14:26

    Mit Anlauf in den Abgrund


    1. Autor: Julia
    2. Art der Story: Depri, Sap, Lime.. usw.
    3. Hauptpersonen: Lilli u. Bill
    4. Rating: PG12
    5. Warnungen: Rechtschreibfehler, Ausdrucksschwäche..
    6. Disclaimer: Die Jungs von Tokio Hotel, sowie deren Songs etc. gehören nicht mir.
    7. Claimer: Lilli, ihre Vorlieben sowie Freunde sind meiner Fantasie entsprungen. Ähnlichkeiten mit der Realität sind nicht beabsichtigt.
    8. Summary: Nach dem tragischen Tot ihrer Eltern, für den sie ihre vorherigen Idole 'Tokio Hotel' die Schuld aufbürgt, kommt bei einem Routine Arztbesuch ein schreckliches 'Geheimnis' an die Oberfläche. Lilli's Welt bricht zusammen, doch bald merkt sie das nicht alles so ist wie es scheint..


    1. Kapitel: With or without you?

    Noch einmal zupfe ich mein Top zurecht, dann steige ich in den Wagen.
    Lange musste ich warten, man könnte fast meinen zu lange. Heut würde ich also endlich auf ein Konzert von Tokio Hotel gehen.
    Die Vorfreude galt allerdings nicht dem Konzert allein, vor ein paar Tagen hatte ich an einem Gewinnspiel teilgenommen, und bei diesem, Sage und Schreibe, Backstage-Pässe abgestaubt.
    „Kann’s los gehen?“
    „Aber immer doch.“ Gut gelaunt greife ich zwischen den Vordersitzen hindurch und schalte das Radio ein.
    „Aufgeregt Spatz?“ mein Dad grinst mich durch den Rückspiegel hindurch an.
    „Und wie.“
    Noch einmal überprüfe ich ob ich auch alles bei mir habe, was ich brauchen würde.
    Pässe, Karten, Fotoapparat. Alles scheint vorhanden zu sein.

    „MUM.“ Schreie ich und meine Mama tritt erschrocken auf die Bremse.
    „Was?“ hastig dreht sie sich zu mir um.
    „Wir haben Amelie vergessen.“ Gezwungen lächele ich.
    „Das auch noch!“

    Genervt lässt sie den Motor erneut an und dreht um. Amelie, meine beste Freundin. Und ich bin so gedankenverloren das ich sie vergesse. Die Vorfreude auf das Bevorstehende bringt mich noch um den Verstand.
    Nachdem Amelie dem Wagen zugestiegen war plapperten wir unaufhaltsam über die folgenden Stunden.
    Nervös schaue ich auf die Uhr.

    „Mum, beeil dich. In 10 Minuten beginnt das Meat&Great.“
    „Ja Schatz ich fahre ja schon.“ Sie grinst.

    Wir fahren auf einer abgelegenen Landstraße, da mal etwas mehr Gas als erlaubt zu geben ist ja wohl nicht das Problem.
    Lächelnd schaue ich zu Amy, welche mich geschockt ansieht. Im nächsten Moment höre ich einzig und allein Schreie. Alles um mich herum scheint zu versinken.
    Ich spüre wie ich in den Sitz gedrückt werde, danach sehe ich Glas zersplittern. Wieder bitterliche Schreie. Es breitet sich eine ohrenbetäubende Stille aus und alles um mich herum wird Schwarz.

    +++++

    Langsam öffne ich die Augen und muss blinzeln. Mein Kopf schmerzt höllisch und der Blick durch meine Augen ist verschwommen.
    Ich taste an meinem Kopf entlang und zucke zusammen als mich ein schmerzender Stich durchfährt. Ich halte mir meine Hand vor mein Gesicht und erkenne Blut an den Fingern.
    Ich schluchtze leicht auf.
    Orientierungslos sehe ich mich um. Mein Körper ist bedeckt von Glasscherben, neben mir liegen Karten und.. Amelie.
    „Oh mein Gott.“ Ein leiser Schrei entringt meiner Kehle.

    Ich beuge mich über sie und rüttele an ihren Schultern, doch sie regt sich nicht. Ich beginne immer heftiger an ihren Schultern zu schütteln, doch von ihrer Seite kommt keinerlei Reaktion.
    Unbewusst fange ich an zu weinen. Wenig später vernehme ich Stimmen und Sirenen. Erneut wird das Licht, welches mich Anfangs blendete, ein einziges schwarzes Loch.

    +++++

    „Können sie mich hören?“ leise dringt eine helle Stimme durch meinen Kopf.

    Wieder öffne ich langsam meine Augen, es ist nicht mehr hell. Ich kann nicht besonders viel erkennen. Eine Frau beugt über mir und schaut mich mitleidig an.

    „Hey Kleines. Hörst du mich?“
    „Ja..“ ich versuche mich aufzurichten, doch ich schaffe es nicht und sinke zurück ins Gras.
    „Warte ich helfe dir.“

    Die Frau steht auf, greift mir unter die Arme und verhilft mir aufzustehen. In meinem Kopf dreht sich alles und ich habe das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Als ich einen Schritt vorwärts gehen will, stolpere ich über meine eigenen Füße und falle erneut zu Boden. Ich spüre das kalte Nass an meinen freien Knien und mich durchfährt zugleich ein höllischer Schmerz. Ich lasse mich nach hinten fallen um meine Beine anzusehen. An meinem rechten Knie klafft eine riesige Wunde, welche mir Blutunterlaufen ins Auge sticht.

    „Das ist halbsoschlimm wie es ausschaut. Komm steht wieder auf.“ Fordert mich die Frau auf und ich befolge ihren ‚Rat’.

    Auf dem Weg zu einem Auto, ich bin mir nicht sicher welches es ist oder zu wessen Besitz es zählt, lässt mich die Frau keine Sekunde aus den Augen. Behutsam setzt sie mich auf den Beifahrersitz und hockt sich vor mich. Beruhigend streicht sie mir über das unverwundete Bein und ich muss leicht schmunzeln. So hatte es meine Mama immer gemacht wenn-

    „Was ist mit dem Rest?“ frage ich sie aufgeregt und aus meinem Blick spricht Pure Panik.
    „Deiner Freundin geht es gut. Sie liegt bereits im Krankenhaus.“
    „Was ist mit meinen Eltern?“ ich schüttele den Kopf.

    Sie antwortet mir nicht. Im Radio, welches leise läuft, vernehme ich Töne zu einem mir unbekannten Lied.

    „Was ist mit meinen Eltern?“ hake ich ungeduldig nach.
    „Kindchen du solltest dich erstmal ausruhen.“ Sie lächelt mich beschwichtigend an.
    „Was ist mit ihnen verdammt, ich will zum Teufel nochmal wissen was mit ihnen ist.“ Meine Stimme ist weder laut noch deutlich, alles was aus meinem Mund kommt ist ein heiseres Flüstern.
    „Sie.. sie haben es nicht überlebt. Ihre Verletzungen waren so stark, das deine Mutter sofort hier verstorben ist und dein Vater nach einer Operation im Krankenhaus. Das tut mir so Leid..“ sie versucht mich in den Arm zu nehmen, doch ich weiche ihr aus.

    Ich blicke ins Leere, will losrennen, weg von hier, weg von diesem schrecklichen Ort. Doch meine Beine tragen mich nicht weit und ich breche in Tränen zusammen. Der einzigste Gedanke der mir wie wild durch den Kopf wirbelt versetzt mir einen so großen Schmerz das ich schreie. Tokio Hotel sind Schuld, Schuld an dem Tot meiner Eltern.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 22.07.2006, 23:11


    Mein Gott...wanm geht die FF weiter, cih warte beim Wonderland schon ewig auf mehr!!!!...xD

    Hey Ho...Let's go!!!!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 23.07.2006, 15:20


    du liest im wonderland auch? (; oookay. dann stell ich einfach mal den 2 & 3 on, weil ich morgen für 2 wochen in' urlaub fahre. also erwarte ich wenn ich wieder komme, viele viele kommis =P

    2. Kapitel: Save Me From the Nothing I Become

    Zögernd betrete ich das steril wirkende Zimmer. Amelie liegt still in ihrem Bett. Alles um uns herum ist weiß, weiße Wände, weiße Vorhänge vor den Fenstern und aus der Nachtischlampe, die sie neben sich stehen hat, dringt fast weißes Licht. Als ich sehe das sie die Augen leicht aufgeschlagen hat, muss ich unweigerlich lächeln.

    „Hey, wie geht’s dir?“ vorsichtig ziehe ich mir einen Stuhl an ihr Bett und setzte mich.
    „Besser.“ Ich erkenne ein gequältes Lächeln auf ihren Lippen.
    „Wie ist das passiert?“
    „Können.. können wir darüber später reden.“ Schnell wendet sie ihren Blick von mir ab, doch die Tränen in ihren Augen bleiben mir nicht verborgen.
    „Tut mir Leid, nur scheint.. mein Kopf beinahe leer zu sein.“
    „Glaub mir, du willst es nicht wissen. Glaub mir. Wie geht es deinen Eltern?“

    Würde mein Dad noch leben hätte er jetzt so etwas gesagt wie ‚Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen’, wie er es immer tat. Man könnte meinen er hat für jeden Anlass einen passenden Spruch.
    Von ihrem Räuspern werde ich schließlich zurück auf den Boden der Realität geholt.

    „Was..?“ sie verstummt als sie mir in die Augen sieht.
    „Sie.. weißt du, ich weiß nicht wie,.. aber,..“ ich beginne zu stottern.

    Ich weine nicht, und doch habe ich das Gefühl das mir heiße Tränen die Wange hinunter rinnen. Mein Blick heftet stur auf der weißen Faltengardine, welche am gegenüberliegenden Fenster hängt.

    „Oh Gott, das,.. das tut mir so Leid.“ Amy setzt sich auf und nimmt mich in den Arm.

    Ich sitzte regungslos da und lasse die Umarmung über mich ergehen. Nicht bereit irgendwas von mir zu geben blicke ich weiter geradeaus, vorbei an Amy, vorbei an ihrer aufmunternden Gestik, vorbei an allem was mir bis jetzt so wichtig war.

    Als sich die Tür öffnet und ein großer Mann im weißen, wer hätte es gedacht, Kittel vor uns steht löst sich unsere Umarmung.

    „Darf ich Sie nun bitten, der Doktor möchte Sie noch einmal untersuchen.“
    „Ja selbstverständlich.“

    Ich stehe auf, schiebe den Stuhl zurück an den Plastiktisch und gehe hinter dem Arzt in Richtung Tür. Bevor ich durch diese hindurch verschwinde, werfe ich einen Blick über die Schulter zu Amy. Sie blickt mich durch glasige Augen an, dann laufen Tränen über ihr Gesicht. Es tut weh das mit ansehen zu müssen, doch.. ich bin wohl kaum Schuld. Weder an meinem Verhalten noch daran was geschehen ist. Oder doch?
    War ich es nicht, die meine Mama angetrieben hat schneller zu fahren?
    War ich es nicht, die unbedingt zu diesem beknackten Tokio Hotel Konzert wollte?
    Und bin nicht ich jetzt die Jenige die noch beinahe unversehrt lebte?

    Der Mann führt mich den langen, weißen Gang entlang zum Fahrstuhl. Wir steigen ein, während er den Knopf, welcher mit einer grünen ‚4’ versehen ist betätigt, spiele ich mit dem Ring an meinem Finger. Den Ring hatte mir mein Dad zu meinem 15. Geburtstag geschenkt.
    Ich seufze. Im nächsten Moment steigen wir wieder aus. Er dirigiert mich zu einer Tür. Nur schwer kann ich mir die Anweisungen merken. Während ich in meinem Kopf nach den Wörtern suche, spricht er seelenruhig mit einer Schwester.

    +++++

    Als ich von drinnen ein leises ‚Herein’ vernehme drücke ich die kalte Türklinke nach unten und betrete den Raum.
    Sofort fällt mir auf das es hier warscheinlich der einzigste sein müsse, der nicht in einem sterilen Weiß gehalten wurde. Lediglich eine Wand ist weiß gehalten, die anderen sind in einem dunklen Grün und einem hellen Gelb gestrichen.

    „Setzten Sie sich.“ Der Doktor deutet auf einen Stuhl.

    Sonderlich gesprächig erscheint mir hier jedenfalls keiner, allerdings hätte ich zumindest im Moment sowieso eher wenig Lust auf Smalltalks.
    Energisch tippt er etwas in die Tastatur, worauf er seinen Blick abwechselnd vom Monitor zu mir, und wieder zurück schweifen lässt.

    „Nun. Zuerst einmal, würde ich gern einen Ultraschall durchführen.“
    „Ja wenn es denn sein muss.“ Gebe ich desinteressiert zurück.
    „Wenn sie sich dazu bitte freimachen und anschließend hier drunter legen würden. Ich bin sofort wieder da.“ Er zeigt auf eine riesige Bank, welche im Nebenraum steht, dann verlässt er das Zimmer.

    ‚Frei machen’ sowas sagen die Typen nur in besonders schlechten Filmen, die als Sonderausstrahlung im Pain TV erscheinen.
    Wie mir gesagt, entledige ich mich meinen Sachen und lege mich anschließend in die ‚Röhre’. Ich hasse Ärzte, von ihren komischen Geräten ganz zu schweigen.
    Nach etwa 3 Minuten stürmt der Doktor den Raum und lässt den Lichtblitz über mich schweifen.

    +++++

    Bereits wieder angekleidet sitzte ich wartend auf dem Stuhl vor dem Tisch des Doktors und warte darauf das dieser endlich einmal beginnt zu reden.
    Stattdessen starrt dieser jedoch unentwegt auf die drei durchscheinenden Blätter an der seltsamen leuchtenden Pinnwand.

    „Und Doktor, wie sieht’s in mir aus?“

    Statt einer Antwort bekomme ich einen Fragenden Blick, dann wendet er sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zu und ich warte geschlagene 10 Minuten bis er sich setzt und anfängt etwas in seinen Computer einzutippen.

    „Nunja.“ Er räuspert sich.
    „Nunja?“
    „Klagen Sie in letzter Zeit häufig, oder häufiger als sonst, über Kopfschmerzen, oder haben sie Probleme mit dem Sehen?“
    „Bitte was? Wollen sie mir damit etwas sagen?“ ich lehne mich vor.
    „Haben sie in letzter Zeit häufig Kopfschmerzen oder klagen sie über Sehschwäche?“ hakt er nach.
    „Ich hab öfters mal Kopfschmerzen ja, aber das ist ja wohl normal. Und Sehschwäche? Ist mir entgangen, tut mir Leid.“
    „Dann tut es mir Leid Ihnen das auf diese Weise, und noch dazu unter diesen Umständen, mitteilen zu müssen..“ wieder entsteht eine lange Pause.
    „Was, was wollen sie mir mitteilen?“ in mir steigt leise Panik auf.
    „So schwer es mir fällt, aber Sie leiden unter einem weit fortgeschrittenem Hirntumor.“
    „WAS?“
    „Es tut mir Leid. Ich wollte es nicht wahr haben, deswegen das lange anschauen der Röntgenbilder, doch ich bin Zweifelsfrei sicher.“

    Sagt mir bitte jemand, dass das gerade ein sehr, sehr schlechter Scherz ist?


    3. Kapitel: Ich bin kein Mörder!


    Erschöpft setzte ich mich auf. Nach dem vielen hin- und herwälzen liegt meine Bettdecke halb unten und meine Haare kleben mir schweißnass im Genick.
    Ich sehe mich in meinem Zimmer um. Nach langer Diskussion durfte ich nach Hause gehen, um die Nacht nicht im gehassten Krankenhaus verbringen zu müssen, allerdings nur mit Aufsicht. Meine Tante ist kurzfristig vorbeigekommen und schläft im Zimmer nebenan, auf der Couch. Nachdem ich sie heftigst angeschrieen hatte, hat sie darauf verzichtet im Zimmer meiner Eltern zu nächtigen.
    Um die Verletzung am Kopf, die zur Zeit mit einer weißen Binde abgeschirmt wird, würde sich der Doktor Morgen kümmern, wenn ich wieder bei ihm auf der Matte zu stehen hätte.
    Langsam wickele ich mich aus der Bettdecke, dann stehe ich auf. Von einem Klicken ausgelöst erhellt sich der gesamte Raum und wird in ein zartes Orange getaucht.
    Schnell gewöhne ich mich an das Licht, doch der Gedanke daran das nie wieder einer meiner Eltern diesen Raum betreten wird treibt mir Tränen in die Augen.
    Mit verschwommenem Blick schaue ich den fröhlich lächelnden Postern entgegen.
    Zornig schüttele ich mit dem Kopf, gehe auf die Wand zu und ziehe ein Bild nach dem anderen von dieser.
    „Ihr seit Schuld.“ Schreie ich die Schnipsel in meiner Hand an, „Ihr seit Schuld verdammt!“ dann werfe ich alle zu Boden.
    Mir laufen Tränen über mein Gesicht. Langsam befreie ich mich aus meiner starren Position und gehe schließlich wieder hinüber zu meinem Bett.
    Ich schalte das Radio ein und lasse mich rücklings auf die weiche Matratze fallen, welche mit einem leisen Knarren unter mir nachgibt.

    “..Don’t try to fix me, I’m not broken..”

    Ich hasse Sie, ich hasse Sie, ich hasse Sie! Wenn sie nicht gewesen wären, wären meine Eltern noch am Leben.

    “..Hello?
    I’m the lie, living for you so you can hide
    Don’t cry
    Suddenly I know I’m not sleeping
    Hello?
    I’m still here..”

    ‚Ich bin nicht Schuld. Ich bin verdammt nochmal nicht Schuld. Ich habe sie nicht umgebracht, ich bin kein Mörder.’
    Mit diesem Gedanken falle ich erneut in einen unruhigen Schlaf.

    Ein Auto fährt auf einer abgelegenen Straße. In ihm sitzt eine Frau mittleren Alters mit ihrem Kleinkind. Ein anderer Wagen fährt ebenfalls auf der gleichen Straße, kommt aus der entgegengesetzten Richtung. Ein Mann, eine Frau und zwei Mädchen die sich auf den Rücksitzen köstlich amüsieren.
    Unterdessen beginnt im anderen Auto das Baby an zu schreien, die junge Frau lehnt sich hinter zu diesem um ihm den Schnuller zu geben.
    Bei dem Versuch gerät sie ins straucheln und kommt von der Straßenseite ab. Der andere Wagen ist inzwischen nur noch wenige Meter entfernt. Sie versucht das Lenkgrad rumzureißen um auszuweichen, doch auch die andere Familie hat diese Absicht. Es kommt zu einem katastrophaler Zusammenstoß.
    Das Baby wird aus dem Sitzt gedrückt und knallt an den Vordersitz. Die Frau hebt nur noch die Hände in die Luft und schreit.
    „Du bist Schuld!“ leise vernimmt sie eine Stimme.
    „Was..“ sie richtet sich auf und schaut in das zerstörte Gesicht des Kindes.
    „Du allein bist Schuld an dem Tot dieser Menschen.“ Sagt es, dann fängt es an wie wild zu schreien.
    „Hör auf!“ fleht sie, doch es schreit weiter.
    „Hör auf, hör auf, hör auf!!“ sie hält sich die Hände auf die Ohren.

    „Lilli? Hey Lilli du hast nur schlecht geträumt.“ Sanft rüttelt jemand an meiner Schulter.
    „Was?“ kerzengerade sitzte ich im Bett.
    „Du hast nur geträumt Süße.“ Beruhigend streicht mir meine Tante über den Kopf.

    Draußen ist es bereits hell, in meinem Zimmer brennt Licht und das Radio läuft.
    Es war nur ein Traum, nur ein Traum. Ich lege den Kopf in meine Handflächen und versuche mich etwas zu beruhigen. Mein Herz klopft wie wild, mein Atem ist alles andere als gleichmäßig und mein Puls ist auf Hundertachtzig.

    „Kann ich was für dich tun?“ sie wirft einen skeptischen Blick auf die zerknüllen Poster auf dem Fußboden.
    „Nein, würdest.. würdest du mich bitte kurz allein lassen?“
    „Ja natürlich. Meld dich wenn du was brauchst.“ Damit verschwindet sie aus dem Raum.

    Was für eine Nacht. Ich lehne mich zurück. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und halte den Atem an. Kurz darauf stoße ich die gesammelte Luft hinaus.

    ‚Drei bis Vier Monate’ wirbelt es mir immerwieder im Kopf herum. ‚Es tut mir Leid’.
    ‚Du bist Schuld an dem Tot dieser Menschen’.

    „Ah..“ ich schreie, greife mir an den Kopf und beginne zu weinen.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Aureliebabe - 30.07.2006, 22:45


    wow.....tolle ff, also ich mein vorallem der schreibstil ....das ganze nimmt einen vol mit so wie du das rüber bringst!!

    Kann nur sagen:weiter machen!!!

    lg aureliebabe



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 08.08.2006, 10:43


    Muha. Ich bin voll enttäuscht ;D aber mal ehrlich... ne, eigentlich find ich das mal voll lol. Ich bin zwei Wochen ohne Internet uuuuund, bekomm nur ein Kommi für meine lächerliche FF. Whatever. Ich hatte Kreativurlaub, like TH, und hab mal ne neue FF angefangen uuuund 5 neue Teile hiier zu geschrieben. Bin ich toll oder was? ^^
    Japs Japs Jaaaps. Teil 4 stell ich gleich mal rein, da ich mit meiner Zeit eh nich weiß wohin -.-' NEEEEIN! ^^

    4. Kapitel: I’m A Survivor

    Nach der 3-Wöchigen Therapie, die ich auf Wunsch von Amelie durchziehen sollte, bin ich bereits im Stande über den Unfall zu reden ohne in Tränen auszubrechen.
    Im Großen und Ganzen geht es mir ziemlich gut, so gut wie es einem eben gehen kann wenn man seine Eltern verloren hat und warscheinlich nicht mehr lange zu leben hat.

    „Lilli? Würdest du dich bitte auf den Unterricht konzentrieren?“ Herr Stäps schaut mich wütend an.
    „Ja.“ Gebe ich entnervt zurück.

    Deutsch bei Herrn Stäps ist absolut das schlimmste was einem an seinem 16-Geburtstag passieren kann.
    Abgesehen davon das Schule, neben weiß gestrichenen Krankenhauszimmern, überhaupt das Grauenhafteste für mich ist.
    Dem weiteren Stundenverlauf folge ich nur mit einem halben Ohr. Heute würde der erste Geburtstag, seit 16 Jahren sein, den ich ohne meine Eltern feiern müsste.
    Seit dem Unfall wohne ich bei meiner Tante. Natürlich sorgt sie sich rührend um mich, aber eben nicht so wie Mama es gemacht hatte.
    Es klingelt. Die Schulglocke beendet die Stunde, schon lange nicht mehr der Lehrer.

    „Würden sie bitte, immernoch ich beende diese Sitzung.“ Mault der etwas dick geratene Lehrer hinter seinem Pult.

    Keiner hört auf ihn. Alle sind schnell darauf bedacht endlich aus dem Klassenzimmer zu kommen um in das langersehnte Wochenende zu starten.

    „Und? Heute große Party?“ Amy setzt sich zu mir an den Tisch.
    „Weiß nicht, wirklich Lust hab ich keine.“ Ich lächele sie zaghaft an.
    „Ach was. Heut wird gefeiert. Ende!“ damit steht sie auf und zieht mich mit hoch.

    Zusammen verlassen wir das Schulgebäude. Die Sonne kitzelt meine Nase. Ich atme die frische Sommerluft ein, dann hakt sich Amy bei mir ein und wir machen uns auf den Weg zu mir.
    Amy war die Einzige, abgesehen von meiner Tante, die die ganze Zeit hinter mir stand und mir Kraft gegeben hat. Ohne sie hätte ich das warscheinlich alles nicht geschafft. Nicht einmal die Therapie hätte ich gemacht, wenn Amy mir nicht immer auf die Füße getreten wäre.
    Ob ich Tokio Hotel immer noch die Schuld gebe? Ja, in gewisser Weise schon. Inzwischen bin ich davon überzeugt das ich sie angetrieben habe schneller zu fahren, doch ohne Tokio Hotel hätte ich dazu keinerlei Grund gehabt.
    Nur weiß das keiner, und das mit Recht. Nachdem ich versucht hatte mir die Pulsadern aufzuschneiden, als ich wiedermal einer dieser schrecklichen Träume gehabt hatte, erklärten mich ohnehin schon alle für verrückt, das würde denen den Rest geben. Die würden mich einliefern.

    Ich suche den Schlüssel in meiner Tasche und stecke ihn in das Schloss. Schnell drehe ich ihn um und wir betreten die Wohnung. Schon im Flur bemerke ich den unglaublichen Duft.

    „Hey Maus. Bist du schon daheim?“ schreit Daniela, meine Tante, aus der Küche.
    „Sieht ganz danach aus.“ Erwidere ich mit einem Grinsen im Gesicht.

    Dem Duft auf der Spur, betrete ich die Küche und muss laut lachen. Daniela steht in einer Einwegschürze vor dem Herd und versucht anscheinend das erste mal in ihrem Leben einen Kuchen zu backen. Überall klebt Mehl, auf dem Tisch liegen leere Packungen und der Boden ist geschmückt von unzähligen Eierschalen.

    „Alles Gute Süße, ich dachte du kommst erst um drei, da wollte ich fertig sein..“ Sie kam auf mich zu und umarmte mich stürmisch.
    „Ok. Ich hab nichts gesehen. Ruf uns wenn du fertig bist.“

    Inzwischen heften auch an mir Unmengen von dem weißen Pulver und ich gehe mit Amy in mein Zimmer.
    Die Poster hingen schon lange nicht mehr, keines von Ihnen. Ich hätte es nicht ertragen hätte sie mich weiterhin den ganzen Tag dumm angegrinst.

    „Dada ist schon ne Verrückte.“ Meint Amy lachend und lässt sich auf die Couch fallen.
    „Wem sagst du das?“

    Ich stelle meinen Rucksack in die Ecke und ziehe mir aus dem Kleiderschrank ein neues T-Shirt, da das Alte eher nach einem Streuselkuchen aussieht als nachdem was es darstellen soll.
    Schnell streifte ich es mir über, dann gehe ich rüber zur Couch und pflanze mich ebenfalls darauf.
    Ich sehe das Amy mir etwas sagen will, doch sie traut sich nicht. Was auch immer es ist, sie hat Angst davor es auszusprechen, was mich augenblicklich unruhiger werden lässt.

    „Spucks aus..“ durchbreche ich die unangenehme Stille.
    „Ist.. ist nicht so wichtig.“ Murmelt sie und schaltet den Fernseher an.
    „Und wie es das ist.“ Gebe ich zurück, greife nach der Fernbedienung und schalte den Ton ab.
    „Du wirkst.. so gesund. Ich.. was soll ich denn ohne dich machen? Du musst die 2. Therapie machen.“ Nuschelt sie, mehr zu sich als zu mir.
    „Ich werde die auch machen, aber der Arzt hat mir von vornherein gesagt das die Chancen für mein Überleben 1:100 sind.“

    Es stört mich nicht mehr offen darüber zu reden. Es ist nur noch eine Tatsache, keine Qual mehr. Was bezweckt eine Therapie gegen einen Tumor? Therapien gegen Krebs, oder Leukämie, aber sicher nicht, gegen dass, unter dem ich leide. Ich glaube zwar nicht an ein Leben nach dem Tot, jedoch interessiert es mich auf der anderen Seite unheimlich wie es ist tot zu sein. Ich wünsche es mir nicht herbei, jedoch habe ich kein Problem mit dem sterben, zumal ich es schon einmal selbst versucht hatte.

    „Es tut mir Leid, ich wollte nicht damit anfangen..“ sie legt ihre Hand auf meine.
    „Hey, kein Ding. Ich weiß doch wie’s ist..“ ich lächele sie an.

    Auch wenn die Chance 1:100 ist, ich werde allen zeigen das ich es schaffe. Ich werde es schaffen. Viel lieber würde ich allerdings eine Operation über mich ergehen lassen, jedoch ist das laut dem Arzt zu gefährlich.
    Amy zappt durch das Tv-Programm während ich den Gedanken nach hinten verschiebe und fürs erste vergesse.

    „So, los Mädels. Ich hab ne fette Überraschung für euch.“ Daniela späht durch die Tür und grinst.

    Wir stehen auf und marschieren in die Stube, dass sie uns in die Küche dirigiert hätte ich ihr auch kaum zugemutet. Auf dem Tisch, welcher festlich geschmückt ist, steht ein Kuchen. Auch wenn ich es anders vermutet hatte, sah dieser auch recht essbar aus. Nach Danielas Anweisung setzten wir uns und ließen das gesamte Prozedere über uns ergehen.

    „Jetzt kommt die Überraschung.“ Verkündet sie freudig und überreicht mir einen Umschlag.

    Skeptisch, doch zugleich auch aufgeregt, öffne ich das kleine Papier und zerre zwei kleine Kärtchen heraus. Als ich die Aufschrift entziffere bleibt mir der Mund offen stehen; Backstage-Pässe für ein Tokio Hotel Konzert.
    [/b]



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Janamaus - 08.08.2006, 11:46


    o.O. nicht guut... :shock:

    Jaha, die Jana liest auch... tadaaaa, ab JETZT x)

    Gefällt mir bis jetzt gut (;

    Nur wie die mit ihrem eigenen Tod umgeht.. krasss...

    Mach weiiiiiiteeeer =)



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 13.08.2006, 16:41


    Großartig.....

    Tut mir leid, aber mehr kriege ich nicht raus...einfach geil..... du shcreibst echt...wow...

    Japp, im Wonderland bin ich auch öfters unterwegs...

    Freu mich auf mehr von der Story.....!!!!!!!!!!

    Schönen Urlaub noch,

    RocKBuNnY



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 18.08.2006, 11:55


    Ok. Ich wollt' eigentlich noch wartn, aber ich post' einfach den 5. Teil schonmal, vielleicht kommen ja noch'n paar Leser, und wenn nich, isset auch nich soo schlimm. =D Muha.
    ____________________________________________________

    5. Kapitel: Trough The Monsoon

    Mehr oder weniger gezwungen, ich denke eher mehr, befinde ich mich nun erneut auf dem Weg zu einem Konzert von diesen.. diesen Jungs.
    Diesmal fahren wir allerdings mit dem Zug, da meine Tante keine Zeit hatte und mein Onkel keinen Führerschein.
    In dem kleinen Abteil sitzten nur wenige Leute, über die Hälfte der Sitze ist noch frei. Und ich frage mich erneut, was ich auf diesem Konzert will. Ich gehöre da nicht hin. Mindestens 2 kleine Boyband-Anhänger und heulen, weil sie keine Backstage-Karten bekommen haben und ich,.. ich werde da hingehen, obwohl ich es nicht im geringsten will.

    „Aufgeregt?“ Amy streicht sich zum tausendsten Mal an diesem Tag die Haare aus dem Gesicht.
    „Ja und wie..“ ich schaue genervt aus dem Fenster.
    „Komm, wir beide wissen das sie nicht Schuld sind.“ Sie lächelt.

    Irritiert schaue ich sie an. Ich hatte doch nie jemandem von meinem Denken berichtet, oder?
    Abweisend schüttele ich mit dem Kopf, winke ab und widme mich wieder dem Blick aus dem Fenster.

    „Ach, das hätt ich fast vergessen.“ Amy kramt in ihrer Tasche, bringt eine Zeitung hervor und setzt sich auf meine Seite.
    „Was ist das?“ skeptisch mustere ich das Cover.
    „Die aktuellste Bravo, von Gestern um genau zu sein.“
    „Aha.. toll. Und was jetzt?“
    „Na, wir müssen uns ja irgendwie auf den neusten Stand bringen..“ wieder huscht ein breites Grinsen über ihr zartes Gesicht.

    Etwas verlegen blättert sie in ihrer Zeitung, während ich sie aufmerksam beobachte.
    Seit langem fällt mir wiedermal auf, wie hübsch Amy doch eigentlich ist.
    Ihr glatten roten Haare fallen ihr leicht auf die Schulter. Die makellose Haut glänzt leicht im schwachen Licht, welches von draußen durch die Fenster fällt. Ihre kristallblauen Augen überfliegen die Zeilen der Bravo. Mit ihren zarten Händen, und den immer perfekt lackierten Nägeln, blättert sie sich durch die Seiten dieser.

    „Was?“ sie schielt mich leicht an.
    „Nichts..“ ich lache und vertiefe mich in die Zeitung.

    ‚Tokio Hotel: So sind wir WIRKLICH!’
    Ja na sicher. Ich grinse und schaue mir die Bilder an.
    Bill’s Haare, welche ich noch einfach länger und schwarz kenne, sind mit blonden Strähnchen versehen.
    Tom trägt immernoch die gewohnten Capes, und Stirnbänder unter diesen, jedoch alles perfekt im gleichen Look.
    Mein Gott..

    „Und?“ Amy beobachtet mich.
    Ich ziehe eine Augenbraue nach oben „Was und?“
    „Du bist immernoch scharf auf ihn oder?“
    „Hör mal..“ ich lache „Seh ich aus als wär ich lesbisch? Der sieht doch jetzt vollkommen aus wie nen Mädchen.“ Angewidert schüttele ich den Kopf.

    Ich spüre wie Amy mich weiterhin komisch anschaut, doch ich versuche es zu ignorieren.
    Ich beginne also, den grün und orange unterlegten Text zu überfliegen.


    BRAVO: Wer von euch hat den coolsten Style?
    Alle: Ich.
    Tom: Das bin schon ich - mit Abstand.
    Bill: Die anderen wollen das jetzt natürlich nur verbergen, aber in Wahrheit bin ich es. (lacht)
    Tom: Also ich glaube, jeder findet jeweils das gut, was er anhat.

    Na sicher. Wie auch sonst. So viel Arroganz auf einen Haufen hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, bzw. gelesen.
    Wenn ich daran denke, das ich mich dann auch noch mit denen eine Stunde lang abgeben muss,.. geht meine Laune sofort in den Keller.
    Ich weiß schon genau wie das ablaufen wird;
    Ich sage, so freundlich wie nur möglich, ‚Hallo’ und werde mir wohlmöglich getrauen Bill die Hand zu geben.
    Und darauf wird er schreien ‚Ey pass doch auf, meine Nägel.’

    Ich muss laut auflachen, worauf mich die wenigen Leute die mit uns im Abteil sitzten, verwundert anschauen.

    „Was war’n jetzt?“
    „Musste mir nur grad vorstellen wie das da wird, mehr nicht.“

    Nach weiteren 10 Minuten sind wir in Bonn angekommen. Langsam und vorsichtig steige ich aus dem Zug und trete hinaus in die warme Abendluft.
    Die Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase, ich ziehe die Luft tief in meine Lungen, dann gehe ich weiter.

    „Na du hast’s ja ziemlich eilig was?“ Amy rennt mir hinterher.
    „Nein, ich will’s nur schnell hinter mich bringen.“ Ich lächele sie schief an und gehe voraus.

    +++++

    Ungeduldig tippe ich mit meinem Fuß auf den Boden, meine Finger zittern leicht und tausende von Gedanken schießen mir durch den Kopf.
    Ich sehe zu Amy, welche seelenruhig gegenüber von mir auf dem Stuhl sitzt und mit ihrem Handy spielt.

    „Mir gefällts hier nicht.“ Sage ich laut.
    „Wieso, ist doch ganz toll hier.“ Sie steckt ihr Handy in die Tasche.

    Wir sitzten alleine an einem großen, viereckigem Tisch, welcher eine rote Decke trägt. In der Mitte steht eine Kerze und eine Schüssel mit undefinierbarem Inhalt.

    „Keine Ahnung, schlechte Aura hier..“ ich grinse.

    Amys Augen weiten sich, dann wird sie auf einmal ganz nervös und rutscht aufgeregt auf ihrem Stuhl herum.
    Ich kann’s mir schon denken.
    Hinter mir stehen die wohl arrogantesten Menschen die ich je erblicken werde und ich sitzte natürlich, wie soll es anders sein, mit dem Rücken zu ihnen.
    Aber was solls?
    Ich meine, Hey, ich muss sich noch nicht sehen. Was ein Vorteil.
    Amy steht langsam auf, und ich sehe 4 Gestalten an mir vorbei laufen.
    Zögernd gibt Amy jedem brav die Hand, dann kommen sie zu mir. Mehr oder weniger, und diesmal viel mehr, gezwungen, stehe ich auf und tue es ihr gleich.

    Keine 5 Minuten später sitzten die 4 an dem Tisch verteilt und reden interessiert, oder auch nicht (?), mit Amy, während sie ihr Autogramme auf die von ihr mitgebrachten Sachen geben.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 18.08.2006, 15:47


    *heul* das is ja soooooooo geil!

    Das ist so oermega geil...ich will mehr!


    Wie kannst du nur?

    Wie kannst du mir das antun?

    Warum?

    Warum warum warum?

    Wo musst du das auch machen?

    Das zerreist mir das herz!

    Warum ......




    .......musst du bloß so geil schreiben!? xD

    Bidde schreib gaaaanz schnell weiter!

    Lieb dich, RocKy!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 20.08.2006, 22:00


    du kannst dir bestimmt gar nichr vorstelln wie mich das freut, das dir die FF so gut gefällt =]. und weil das so ist, kommt jetzt nur für dich, der nächste Teil. Have Fun <3
    ______________________________________________________

    Kapitel 6: Mir ist nicht zu helfen

    Mir erscheint die Zeit endlos, schier ewig. Amy redet auf die Jungs ein als wäre es das Normalste der Welt. Zum Glück muss ich mir das Konzert nicht auch noch antun, denn meine Tante war irgendwie zu dusselig Konzertkarten und Backstage-Pässe gleichzeitig aufzutreiben. Aber in diesem Fall kann man ja nur von Glück sprechen.
    Immerwieder ertappe ich mich dabei, wie ich die Jungs mustere.
    Einen nach dem Anderen schaue ich mir intensiv an, doch der Einzigste der das zu bemerken scheint, ist Tom, welcher das warscheinlich gleich wieder als Annäherungsversuch deutet.
    Am ganzen Abend, der jetzt schon geschlagene 15 Minuten andauert, habe ich noch kein Wort von mir gegeben, die Begrüßung ausgenommen.
    Als sich die Diskussion legt, herrscht beunruhigende Stille im Raum.
    Ich streiche mir mein straßenköterblondes Haar aus dem Gesicht und seufzte tief, dann schlage ich ein Bein über das Andere und lehne mich entspannt zurück, die Situation immernoch abgrundtief verfluchend.

    „Und..“ Tom schaut mich durchdringend an, „Bei dir so?“
    Ich starre ihn ungläubig an, als wäre es ein Verbrechen mich auf diese Weise anzusprechen „Was und bei mir so?“ keife ich ihn an.
    „Na.. du hast die ganze Zeit noch nichts gesagt, bist wohl nicht so redebewandert wie deine Freundin was?“ er grinst.

    Bitte? Das muss ich mir ja wohl echt nicht geben. Redebewandert. Ob der überhaupt weiß was er da für ne Scheiße von sich gibt?

    „Mh..“ Ich grinse ihn zuckersüß an, „vielleicht liegt das daran, dass sich nicht die passenden Gesprächspartner im Raum befinden.“
    „Bist wohl kein Fan was?“ klingt sich Gregor ein.

    Ich schaue genervt auf meine Fingernägel und denke nicht im Traum daran ihm darauf eine Antwort zu geben.

    „Nein wisst ihr, sie war mal Riesenfan, aber..“ Amy schaut mich ängstlich an.
    „Sei ruhig. Bitte, ja?“ ich verschränke die Arme vor der Brust.
    „Aber?“ Bill lehnt sich interessiert vor um mich zu sehen.
    „Nichts aber. Das geht dich nichts an du .. du Mädchen.“

    „Hey, beruhig dich mal..“ meldet sich Amy wieder zu Wort und schaut mich dabei todernst an.
    Bill reibt sich die Schläfen, dann lässt er sich wieder in seinen Stuhl sinken.
    „Tut mir Leid. Dann erzähl es ihnen halt, wenn du es für nötig hältst.“

    Auch Gustav und Tom werden nun hellhörig und Amy versucht so kurz wie möglich zu erzählen, was denn das besagte ‚Aber’ zur Sache tut.

    „Also, wir waren mit Lilis Eltern unterwegs zu einem Konzert von euch und irgendwie ist uns da ein Auto Reingefahren und..Ich hatte nur Prellungen und Schürfungen, Lili ging es auch nicht allzuschlecht, aber .. ihre Eltern.. sie…“ Amy kam ins stottern.
    „Sie sind gestorben.“ Beendete ich, mit Tränen in den Augen, den Satz.

    Bill schaute ungläubig von mir zu Amy, Gustav schüttelte synchron mit Gregor den Kopf und Tom,.. Tom benahm sich wie immer.

    „Seitdem gibt sie insgeheim euch die Schuld für das was passiert ist.“ Fügt Amy vorsichtig hinzu, worauf Tom wieder lebendig wird.
    „Was?“ fragt er entsetzt.
    „Komm, so dumm kannst du nicht sein. Währt ihr nicht gewesen, wären wir nicht unterwegs auf dieses Scheiß Konzert gewesen, wir währen nie zu dieser Zeit auf dieser Scheiß Landstraße gewesen und dann hätten wir nie diesen beschissenen Unfall gehabt und meine Eltern während verdammt nochmal noch am Leben.“ Mir schießen die Tränen aus den Augen, doch es ist mir peinlich und ich stützte das Gesicht in die Hände.

    Tom will gerade ansetzten um etwas zu sagen, doch Gustav, welcher neben mir sitzt, macht ein leicht zischendes Geräusch und streicht mir sanft über den Rücken.
    Amy steht auf und kommt zu mir, nimmt mich in den Arm und flüstert irgendwas.
    Allein ihre Stimme beruhigt mich ein wenig.

    „Sie hat es nicht so gemeint, aber.. das ist halt schwer für sie.“ Flüstert Amy zu den Anderen.

    „Wenn wir dir irgendwie helfen können..“ beginnt Bill, doch ich falle ihm ins Wort: „Beende diesen Satz bloß nicht, ich warne dich. Du bist der letzte von dem ich Hilfe annehme.“ Meine Stimme ist ruhig und gleichmäßig, und doch hat sie einen relativ kühlen Unterton.

    „Aber..“ er fuchtelt wild mit den Händen in der Luft.
    „Lass sie..“ unterbricht in Gustav.

    +++++

    Keine 5 Minuten später kommt ein glatzköpfiger Kerl in den Raum und bittet uns, jetzt eben diesen zu verlassen.
    Ich bedanke mich bei Gustav, den ich nach diesem Treffen echt am normalsten einschätze, gebe Gregor kurz die Hand und will den Raum eigentlich verlassen als Bill mich zurückruft.
    Tom hat mich nichtmal mehr angesehen, nach Dem was ich mir geleistet habe, allerdings mehr als nur verständlich.
    Es fällt mir äußerst schwer Bill anzusehen, da meine Anschuldigungen ebenso gegen ihn gingen.

    „Was?“ völlig fertig drehe ich mich zu ihm um.
    „Das tut mir echt Leid..“ er nimmt mich kurz in den Arm, dann gibt er mir die Hand und verabschiedet sich.

    Traditionell hinterlässt er einen kleinen Zettel in meiner Hand, ich falte ihn auseinander und kann ein paar unsaubere Ziffern darauf erkenne.
    Was denkt der sich dabei?
    Als ich zusammen mit Amy den Bachstagebereich verlasse, werfe ich den Zettel in den nächstbesten Papierkorb.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 21.08.2006, 15:24


    Oh...ein ganzes Pitelchen nur für mcih...wie süüüüß, danke!
    Das ist wiedermal ein echt supermega geiles Pitel!
    Ich kann einfach immer wieder betonen: Geil, geil, geil, geil!
    Dein Schreibstil, die Story, die Personen...alles passt perfekt zusammen!!!
    *schleim*....ne echt...die Story ist hammer!

    HDGDL, RocKy!!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 22.08.2006, 19:05


    7. Kapitel: Grenzenlos


    Ist es nicht seltsam, dass Tage, die dein Leben komplett auf den Kopf stellen, genauso beginnen wie alle anderen auch? Ohne jegliche Vorwarnung, und dann auf einmal –zack- hat man den Salat.
    Nach dem unsagbar faszinierenden Treffen mit Tokio Hotel geht es mir einiger Maßen besser. Ich denke viel, vielleicht etwas zu oft, darüber nach. Ich hätte so vieles anders gemacht oder auch auf einiges gänzlich anders reagiert und geantwortet.
    Immer öfters beschleicht mich der unheilbare Gedanke an den Tod und langsam kommt die Angst.
    Angst davor, nie wieder in meinem Zimmer sein zu können.
    Angst davor, so viel zu verpassen..
    Doch die größte Angst die mich beherrscht ist eindeutig die, die daraufhin weist, dass mein Tod anderen Menschen vielleicht noch näher geht, Amy zum Beispiel.
    Ich zähle die Tage und die Stunden. Aller drei Tage muss ich ins Krankenhaus, jeden Tag zum Psychotherapeuthen.
    Doch das letztere ist einzig und allein Ablenkung. Mein Tumor wird sicher nicht vom reden des Therapeuten beeinflusst.
    Meine Kopfschmerzen werden immer schlimmer, trotz Migränebrille die mir meine Oma gekauft hat, habe ich immer mehr Hänger und fange allmählich an vieles zu vergessen.
    Apropos vergessen, ich hätte fast verworfen einzuwerfen, dass Amy noch immer Kontakt mit der Rasterlocke hat, was mich irgendwie ungemein stört.
    Sooft hat sie mir schon angeboten mir eine Nummer zu geben, mir das Telefon gereicht und gesagt ich solle reden, aber was bringt das denn?
    Überhaupt habe ich meine Zweifel. Dieser Tom ist nicht der Treuste, das weiß ich noch aus meinen Fanzeiten. Ich bin uninformiert was Amy’s Liebesleben in Hinsicht des Gitarristen angeht, aber.. ich hoffe für sie, das sie sich nie, aber auch niemals, in ihn verliebt.
    Des weiteren hat Amy auf Wunsch hin meine Handynummer weitergegeben, jedoch nicht auf meinen sondern auf Bills.
    Ich weiß nicht was genau ich davon halten soll, jedenfalls klingelt er mich des öfteren an, was mich so nervt, dass mein Handy den halben Tag ausbleibt.
    Vielleicht reagiere ich auch einfach nur über, aber in meinen ‚letzten Tagen‘ habe ich nicht sonderlich das Verlangen nach weiteren Belastungen.
    Da ich gerade bei den letzten Tagen bin. Soweit ich das mitbekommen habe, sind die Jungs dabei ihre neue Single aufzunehmen, was mich eigentlich nicht im geringsten interessieren würde, allerdings haben sie den Wunsch geäußert, eine private Version (private Version, so ein Schwachsinn..) mit meiner Persönlichkeit aufzunehmen.
    Das Problem ist allerdings nicht nur, das ich keine Lust habe die Band noch einmal zu sehen, abgesehen des netten Drummers, sondern das meine Stimme absolut nicht zum singen geeignet ist.

    So und anders sehen die täglichen Themaschwankungen aus. Wenn ich eine Kartoffel auf meinem Teller sehe, wandern meine Gedanken manchmal über Tokio Hotel bis zur Schweiz und nach Afrika, von daher..
    Wie auch immer, Fakt ist, das ich mich gerade im Zug nach Hamburg befinde, in Begleitung von Amy und einem guten Freund.
    Was ich da will? Na ja, so gesehen ist das eigentlich eine relativ einfach beantwortete Frage. Ich möchte den Herren gerne mitteilen das ich an ihrem Stück nicht teilnehmen werden, lediglich weiß das noch keiner.
    Das ist doch Schwachsinn was ich hier mache. Ich werde mich sicherlich nicht darauf einlassen, ein Lied zu singen in dem es um den letzten Tag geht.

    Nach wenigen Stunden Schlaf und kurzen Wortwechseln mit meinen Reisepartner steigen wir am Bahnhof in Hamburg aus, wo wir auch schon mit einem schwarzen Van abgeholt werden.
    Anders als in meiner Befürchtung ist er leer und die Band wahrscheinlich schon im Studio.
    Der Fahrer kurvt selbstsicher durch die gefüllten Straßen, was mich irgendwie beunruhigt.
    Als wir nach weiteren 30 Minuten im Studio ankommen ist Totenstille.
    Die Anspannung kann man förmlich riechen und langsam überkommt auch mich die Angst vor.. nichts.
    In einem kleinen Raum mit Couch werden wir schließlich abgestellt. Ich sehe mich um und lege mich flach auf eines der drei weißen Sofas. Amy und David teilen sich eine und blicken sich nervös im Raum um.
    Ich habe keine Ahnung was David gerade denkt, eigentlich frage ich mich wieso er überhaupt mitgekommen ist. Meines Wissen nach ist er nicht besonders gut auf die Jungs zu sprechen, aber mir soll es Recht sein.
    Ich glaube hätte in den nächsten fünf Minuten nicht jemand an die Tür geklopft und wäre eingetreten, wäre ich auf meiner gemütlichen Liegestelle wohlmöglich eingenickt.
    Um den Vieren nicht direkt ins Gesicht schauen zu müssen, werfe ich einen flüchtigen Blick aus dem Fenster.
    Es hat bereits stark nachgedunkelt und ich bemerk erst jetzt das ich jegliches Zeitgefühl verloren habe.

    Mit einem monotonen „Hallo“ oder „Hey“ begrüßen sich alle gegenseitig.
    Mir geht diese weichgespülte Tour schon jetzt gehörig auf die Nerven, doch ich versuche es mir so gut wie möglich nicht anmerken zu lassen.
    „Wie spät ist es?“ werfe ich ein, als jemand anfängt über das Bevorstehende zu reden.
    „Viertel nach 6.“ gibt mir Gustav zur Antwort.
    „Darüber wollten wir gerade mit dir, beziehungsweise euch reden..“ beginnt Gregor etwas langsam, „Wir wären dafür das wir Morgen mit den Aufnahmen beginnen.“
    „Habt ihr keinen Zeitstreß oder so?“ ich habe nicht vor länger als nötig in dieser Großstadt zu bleiben, ich freue mich schon jetzt auf mein gemütliches Dorf.
    „Wir beginnen erst am Montag mit den Aufnahmen für die Single..“ wirft Gustav ein.
    Als ich einen Blick nach rechts werfe, wo ich Amy vorfinden zu gedenke, fällt mir auf, dass Bill sich bis jetzt gänzlich aus der Diskussion raushält, wo er das doch so liebt..
    „Meinetwegen, ich bin sowieso hundemüde.“ erwidere ich schnell bevor ich auf den blöden Gedanken komme, Bill noch länger anzustarren.
    „Gut. Saki bringt euch zum Hotel.“ ein Mann, den ich bis jetzt nicht bemerkt habe, steht von seinem Stuhl auf und geht leicht genervt aus dem Raum.
    Einer nach dem anderen verlässt den Raum, nur Bill bleibt wie in Trance auf der Sessellehne sitzen und starrt auf die gegenüberliegende Wand.
    Ich überwinde mich und meinen Stolz und trete hinter ihn: „Willst du nicht mitkommen?“ doch er reagiert nicht. „Hallo? Erde an Bill?!“ ich muss leicht lächeln als er sich in Zeitlupe umdreht und mich etwas entgeistert anschaut: „Was hast du gesagt?“
    „Ich hab dich gefragt ob du nicht mitkommen willst, oder ob du vorher hast weiterhin die Raufasertapete anzustarren?!“
    „Oh eh.. ja klar.“ Damit springt er auf und ist aus der Tür verschwunden.
    [/b]



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 25.08.2006, 21:32


    Geil, geil, geil, gein...ach und noch was: geil! *lach*
    Nee, echt, deine Story ist echt super mega ober hammer!
    Sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber ich musste Mittwoch erstmal verarbeiten....das hat mich aus der Bahn geworfen....(was vorgefallen ist, kannste in meina Sig lesen!)...okay, ich freue mich (wie immer) total auf mehr und hoffe du setzt dich gaaaanz schnell an ein neues Pitel!

    Lieb dich supa dolle!

    RocKy!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 26.08.2006, 00:18


    =D hast sie bei der autogrammstunde in berlin getroffen? (x freu mich für dich. hm.. großartig schreiben brauch ich gar nich mehr, hab bis zum 11. schon vorgetippt und die hat wahrscheinlich eh nur 15 =] von daher. hier für dich also teil 8:

    8. Kapitel: Der letzte Tag

    Am Morgen im Hotel denke ich immer noch über die Reaktion von Bill gestern Abend nach, verwerfe es allerdings als das Wasser in der Dusche einfach nicht warm wird, also muss ich kalt duschen.
    Nach 20 Minuten bin auch ich ausgehfertig und begebe mich zum frühstücken runter zu den anderen.
    Alle sind bereits da, bis auf Amy.. und Tom. Ich denke mir meinen Teil und schlendere hinüber zum Buffet.
    Mit einem Croissant und zwei Scheiben Orange beladen gehe ich zurück zum Tisch und setzte mich.
    Mit David neben mir, fühle ich mich auch in Anwesenheit von Bill, Gustav und Georg einigermaßen wohl.
    Überhaupt muss ich feststellen, dass ich heute unvorstellbar gute Laune habe. Ob das an dem großen, bequemen Bett auf dem Hotelzimmer liegt weiß ich nicht. Vielleicht ist auch die kalte Dusche ein Grund dafür, jedenfalls fange ich mit Gustav und David eine riesengroße Diskussion über die Einteilung des Textes an.
    Ich habe mich umentschieden und werde mitsingen, unter der einen Bedingungen den kleinsten Part übernehmen zu dürfen.
    Gustav ist der Meinung es wird gleich eingeteilt, wogegen ich vollstens bin und David ist dafür das ich das Meiste singen sollte, was wahrscheinlich daran liegt, das er mich noch nie wirklich singen gehört hat.

    Nach einer dreiviertel Stunde gesellen sich auch Amy und Tom zu uns. Worauf wir uns sogleich auf den Weg ins Studio machen, da die beiden keinen besonderen Hunger verspüren. Was ich, sollte mein ausgeprägtes Menschenkenntnis mich nicht trügen, relativ gut nachvollziehen kann.
    Im Studio angekommen ist immer noch nicht geregelt was und wieviel ich singe, gleichenfalls fällt mir ein das mir das Lied nur schleierhaft in Erinnerung ist, ich beherrsche weder Text noch Melodie.
    Ohne das ich es richtig wahrnehme befinde ich mich mit Bill alleine in einem Raum, welcher ganz sicher nicht die Aufnahmekabine darstellt.
    „Was wollen wir hier?“ frage ich leicht irritiert und setzte mich im Schneidersitzt auf den Fußboden, da ich diesen der etwas verkeimten Tischgarnitur vorziehe.
    „Den Song besprechen.“ Gibt Bill knapp zurück und setzt sich ebenfalls.
    „Ok. Was gibt es da zu besprechen?“
    „Kennst du den Song?“
    „Stückweise, ich weiß das es sich um ein Dach handelt und so..“ ich werde etwas rot und greife mir unbeholfen an den Kopf „Was ich damit zu sagen versuche ist, das ich nicht singen kann.“ Ich lache.
    Bill hingegen bleibt ernst und starrt mich unentwegt an, womit mir sogleich etwas unbehaglich wird.
    „Ok, wer hat es dir gesagt?“ ich denke zu wissen was Sache ist, und ebenfalls bin ich sicher die Antwort auf meine Frage zu kennen.
    Entweder bilde ich es mir ein oder seine Augen füllen sich mit Tränen. Er versucht etwas zu sagen, doch alles was ich wahrnehme ist wie er mit den Händen in der Luft rumfuchtelt.
    „Du kannst es mir ruhig sagen..“
    „Amy.“
    Wusste ich es doch, ich hätte mir eins und eins mit meiner Schlauheit eigentlich zusammenreimen müssen,.. aber was soll’s.
    „Hör mal.. es, es.. eh..“
    „Is schon Ok. Ich bin nicht ansteckend wenn du das meinst.“ Ich lächele leicht um ihn nicht allzu sehr einzuschüchtern, „Jetzt bin ich einmal hier, jetzt würde ich das auch schnell hinter mich bringen wollen.“
    „Eh.. meinetwegen. Also die Melodie hörst du im Kopfhörer und den Text gebe ich dir gleich, such dir einfach aus was du singen willst.“
    Wie versteinert steht er auf und bedeutet mir mitzukommen.
    Mehr oder weniger zusammen betreten wir die Kabine. Ich bekomme einen Zettel in die Hand gedrückt, das Mikrofon wird auf meine Höhe geschraubt und die Hörer befinden sich bereits auf meinem Kopf.
    Amy und Co. Stehen samt David Jost usw. hinter der Glaswand und geben uns Anweisungen.
    „Was singst du?“ ich weiß nicht recht was ich zuerst machen soll..
    „Also, wenn es für dich ok ist, also... am einfachsten wäre es wenn du anfängst mit der ersten und ich sing‘ die Zweite, Refrain zusammen.“
    Mit den riesigen Knubbeln am Ohr sieht er recht lustig aus, worauf ich ihn einfach nur ansehe, nicke und dabei etwas verlegen grinse.
    „Wird gemacht Chef.“ Noch immer bin ich nicht überzeugt von meiner stimmlichen Qualität, jedoch versuche ich das beste.
    Nach einigen verpatzen Anläufen schwöre ich mir, das dies der letzte Versuch werden würde. Ein weiteres Mal würde ich das Lied nicht singen. Ich kenne den Text bereits auswendig und mein Hals tut weh.
    „Versuche mal mehr aus dem Bauch zu singen, nicht so aus dem Hals. Dann geht das nicht so hoch." Trompetet ein mir fremder Mann hinter dem Pult.
    Aus dem Bauch heraus. Ich erkenne keinen Unterschied aber ich versuche es zumindest.
    Die Melodie spielt an und ich hole ein letztes Mal Luft.

    „Jetzt sind wir wieder hier
    bei dir oben auf‘m Dach
    die ganze Welt da unten kann von mir aus untergehen heute Nacht
    sind wir zum letzten mal zusammen
    es hat doch grad erst angefangen.
    Wenn dieser Tag der letzte ist
    Bitte sag es mir noch nicht
    Wenn das dass Ende für uns ist
    Sag‘s nicht
    Noch nicht.“

    „Stop.“ Ruft es wieder und die Musik verstummt.
    Ob ich es wieder vergeigt habe?
    Ich schaue instinktiv zu Bill und er hebt nur den Daumen.
    „Bill jetzt du.“
    Er beginnt zu singen und es klingt nicht nur gut, sondern phantastisch.
    Er singt den Refrain einmal, seine Strophe muss er drei mal singen und die kleine Bridge singt er auch. Das war’s.
    „Was jetzt? Das war doch noch nicht das ganze Lied?!“
    „Nein, aber der Rest wird vom Computer erledigt. Das wird nur noch zusammengeschnitten.“ Er setzt die Hörer ab und streicht sich die Haare glatt.
    „Und wann kann ich’s mir anhören?“ schließlich muss ich ja wissen, was an meinem letzten Versuch so viel besser war, als bei den anderen.
    „Morgen bestimmt, keine Ahnung.“
    Damit nehme ich die riesigen Muscheln von meinem Kopf und gehe zu Amy.

    Erschöpft aber auch irgendwie stolz verkrieche ich mich unter der weichen Bettdecke. Auch wenn ich beim Abendbrot keine Stimme mehr hatte, war es doch ein recht gelungener Tag.
    Und wie sich bald herausstellen wird, war es situationsnahe nicht der letzte ;-)



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 28.08.2006, 16:10


    Höh? Wo ist denn mein Kommi geblieben...hab eigentlich shcon längst eins geschrieben gehabt...
    Also...dann eben nochmal!
    Der Teil war mal wieder zupa geilo und ich kann dazu nicht mehr sagen...du weißt, wie geil ich deine Story finde und hoffe du stellst schnell wieder was on!

    Uhhh....*es nicht mehr erwarten kann*

    Lieb dich! *kizz*

    Rocky!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 28.08.2006, 18:00


    :] wunsch erfüllt:

    9. Kapitel: Kiss from a Rose

    Als ich die Augen einen Spalt breit öffne, blendet mich sogleich die Sonne und ich ziehe mir die Bettdecke bis über beide Ohren.
    Zudem vernehme ich ein unaufhörliches Klopfen an der Tür. Ich erhebe mich und will aufschließen, jedoch kommt mir in den Sinn was für ein erschreckendes Bild ich wohl gerade abgebe.
    „Wer auch immer du bist, komm später wieder. Ich bin noch nicht ansehtauglich.“ Rufe ich etwas verschlafen.
    „Das is ok, mach auf.“ Ich kann die Stimme nicht deuten und vielleicht ist das auch einer der Gründe wieso ich noch immer nicht öffne.
    „Ist es denn so dringend?“ sicher ist sicher.
    „Jaahaa.“ ich muss leicht lachen, denn noch immer kann ich diese kratzige Stimme nicht erkennen.
    „Soll ich mir vielleicht noch eine Plastiktüte über den Kopf ziehen?“ frage ich spaßeshalber als ich die Tür aufschließe.
    Als ich erwartungsvoll in den Türrahmen blicke liegen einzig und allein eine Rose und ein kleines Kärtchen vor der Tür.
    Ich trete hinaus in den Flur, doch ich sehe niemanden außer die Putzfrauen die sich von Zimmer zu Zimmer schleichen, also hebe ich das niedergelegte auf und lege es auf mein Bett.
    Auch wenn meine Neugierde riesig ist, halte ich es für angemessen erst zu duschen und mich etwas ansehnlicher zu machen.
    Nach etwa einer halben Stunde bin ich fertig und kaum sitze ich auf dem Bett und möchte mich der Karte widmen klopft es erneut an der Tür.
    Mit einem leichten Seufzer öffne ich sofort, damit nicht wieder die Möglichkeit besteht das die Person verschwinden könnte.
    Vor mir steht ein etwas verlegener Bill samt Amy. Kurz frage ich mich was es zu bedeuten hat, das die beiden so zugange sind, doch eigentlich ist es mir gleich.
    Ich bitte sie nach einer Umarmung und einem einfachem Hallo herein und Amy stürzt sogleich auf mein Bett zu.
    „Holla die Waldfee, von wem ist das?“ sie riecht flüchtig an der Rose, doch ich entreiße sie ihr.
    „Ich weiß es nicht. Ich wollte gerade lesen als ihr reingekommen seit.“
    Mit einem schnellen Handgriff faltet sie die Karte auf und liest laut vor: „Du bist so wunderschön. 20.00 Uhr beim Brunnen, ich warte da auf dich. Na Hallo, da mag dich aber einer ziemlich doll.“
    Etwas verwundert über diese Nachricht nehme ich das Kärtchen und lese es mir wieder und wieder durch, doch ich erkenne nichts neues.
    „Ich weiß nicht..“ werfe ich nach einer Ewigkeit in den Raum und lege die Karte weg.
    „Das ist so süß. Ich wünschte mir würde jemand so eine Karte schicken. Na ja, der Spruch ist vielleicht etwas plump, aber ..“
    „Ist gut.“ ich rolle mit den Augen.
    „Was hast du?“ erschrocken stelle ich fest das Bill immer noch unberührt in der Ecke steht und uns anschaut.
    „Hä? Nix.“ Er steckt die Hände in die Taschen und tippt unruhig mit seinem Fuß auf den Boden.
    „Was wolltet ihr überhaupt?“
    „Ist doch jetzt egal, lass uns überlegen von wem die Karte sein könnte.“ aufgeregt wuschelt Amy sich durch die Haare.
    „Wenn‘s denn sein muss. Machen wir es kurz. Ich bin seit fast zwei Tagen hier, mich kennt keiner.“
    Amy’s Gesicht ist auf Nachdenken eingestellt und ihre Augen wandern immer wieder von mir zu Bill.
    „Ist das von dir?“ fragt sie ihn schließlich und ich merke wie nicht nur er, sondern auch ich rot werden. Sein Blick ist stur auf seine Schuhe geheftet und er tut so als hätte er die Frage nicht gehört, ich denke jedoch schon das er weiß angesprochen worden zu sein.
    „Hallo? Ist das von dir Bill?“
    Erst jetzt sieht er auf: „Was ist von mir?“ in seiner Stimme erkenne ich puren Vorwurf, als wäre es ein Verbrechen ihm zu unterstellen das er mich ‚so wunderschön‘ findet, obgleich ich nicht verstehe wie jemand solch eine leere Behauptung überhaupt in den Raum stellen kann.
    „Na die Rose und so.“ Amy deutet etwas vor den Kopf gestoßen auf die Gegenstände.
    „Nö, wieso?“ er wirkt zwar lässig, doch auf seiner Stirn und der Nase erkenne ich deutlich kleine Schweißperlen.
    Ich kann mir darüber kein Urteil bilden, jedoch würde ich mir sogar irgendwie wünschen das es Bill ist.
    Etwas erschrocken über meine Gedanken packe ich den Kram weg und gehe mit den Beiden aus dem Zimmer.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 28.08.2006, 21:37


    Der Teil war mal wieder richtig obermega irre und ich hoffe es gibt schnell mehr von dir!!! *freu*


    Uiuiuiii...ich tippe...es ist...

    na...


    nana...


    *trommelwirbel*


    Naaaaaaaaaaaaaaa......


    Ich denke ja es ist....





    .....Billy!


    Oberhammergeil...spann mich nciht so auif die Folter...*lieb guck*


    HDGDL, Rocky!



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Anonymous - 04.09.2006, 15:56


    machmal bald weiter die story ishamma!!!!

    Ich denk auch dass es bill is maybe aba auch tom.. könnt ja sein, oder gusti^^ hehe jetzthab ich dsie schon fast alle durch---


    LG

    Rachel



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    FlIegEnKlaTTschE - 12.09.2006, 12:35


    ey...die geschi ist vooooooolll geil,he:D:D
    mach fix weida....
    wuaaaaaaaahh....bill du bööööser lügner:D;):roll:
    aber ich kanns verstehn dass er gelügt hatt:D
    llllllllllg



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 01.10.2006, 14:33


    ish hab's geschaftt & hab' die ff zuende getippt :] alles fein säuberlich auf meinem pc . insgesamt 17 teile . ^.^° ich bin ya sooow stolz auf mish. & weil ihr so lange warten musstest, teil 10 & 11:
    (übrigens is teil 11 vom namen des kapitels her mein fav <33)

    10. Kapitel: Zweifel

    Mein letzter Tag in Hamburg vergeht bis zum späten Nachmittag hin rasend schnell. Nachdem ich mit Amy und Bill das Hotel verlassen hatte, habe ich mit Band und Co. erneut das Tonstudio aufgesucht, um mir meine Aufnahme anzuhören, welche ich im Endeffekt als echt gut einzuschätzen wage, da unsere Stimmen trotz schiefer Töne von meiner Seite wunderbar harmonieren. Immerwieder habe ich versucht mit Bill zu reden, wenn ich es mir durch den Kopf gehen lasse, wüßte ich nicht einmal was ich ihm hätte sagen wollen, doch er blockte permanent ab. Schnell verlor ich die Lust und zog es vor mit Gustav etwas zu plauschen.
    Der Junge ist echt so zuckersüß, der hätte echt ne Freundin verdient..

    So sitze ich jetzt bereits seit mehr als zwei Stunden hier rum, warte das die Zeit vergeht und vor allem, dass ein paar Klamotten aus meinem Koffer wandern die ich zu meinem ‚Date‘, wo ich immer noch hoffe Bill vorzufinden, anziehen soll.
    Ab und zu schaut Amy vorbei und staunt unentwegt über meine Kleidungsfortschritte.
    Als ich gegen 19.00 Uhr erneut Besuch von ihr bekomme, dreht sie durch und schüttet meinen Koffer über dem Bett aus.
    Ich gehe mich flüchtig duschen und schminke mich.
    Was mir fehlt sind Klamotten und Schmuck, in der Hoffnung das Amy mir weiterhilft, betrete ich in Handtuch bekleidet das Schlafzimmer.
    „Und, kommst du voran?“
    „Und wie, du hast ultra scharfe Teile Baby, die muss ich mir bei Gelegenheit mal leihen.“ Etwas erschüttert über ihren Auswurf fangen wir an zu lachen.
    „Du darfst wählen zwischen Rock und Shirt und Hose und Kleid.“
    „Wat willst du Alta?“ ich gehe mit einer komm-her-wenn-du-dich-traust Bewegung entgegen und lache.
    „Also Girly oder Lässig?“
    „Was hältst du für angebrachter?“ ich starre die vier Teile an, die sie auf dem Bett ausgebreitet hat.
    „Da wir beide stark von ausgehen, das dich etwas von Tokio Hotel erwartet, schlage ich lässig vor.“ Sie schmeißt die anderen beiden Teile sorglos auf meinem Koffer und kramt in einem Beutel nach Schmuck.
    „Wie du meinst.“ verstört nehme ich die Teile, passende Unterwäsche und begebe mich ins Bad um mich anzuziehen.

    Ich drehe und drehe und drehe, doch nichts ändert sich. Meine Figur sieht nach allem aus, nur nicht nach dem was man sich unter einem 16-jährigen Mädchen vorstellt.
    Ich hätte gern weniger Kurven an den Stellen wo man keine Kurven haben sollte und mehr Kurven an den Stellen, an dem man sehr wohl welche haben sollte.
    Ich trage nach wie vor die dreiviertel Hose, ein hell-dunkelgrün gestreiftes Strandkleid, welches an der Hüfte leicht zusammengebunden ist und vor vielem Stoff leicht wellig darüberschlägt, normale Turnschuhe und massig Schmuck.
    Mit dem was ich sehe bin ich alles andere als zufrieden, doch es ist zu spät noch etwas zu ändern.
    Amy schiebt mich förmlich aus der Tür. Wenn er mir nicht gefallen sollte, solle ich sofort auf dem Absatz kehrt machen, sagt sie.
    In Gedanken male ich mir die kommende Situation aus, als ich mich auf den kurzen Weg zum Brunnen mache.
    Abrupt bleibe ich stehen, was ist, wenn es nicht der Brunnen ist, von dem ich denke das er es ist? Ich kenne jedoch nur einen Brunnen, da ich nicht sehr bewandert bin was Hamburg angeht und auch sonst habe ich eine Orientierung die einer Bratpfanne gleicht.
    Ich nehme mir vor fünf Minuten nach um Acht zu verschwinden, wahrscheinlich bin ich dann eben doch am falschen, aber ich lasse mich überraschen.
    Ich überquere die viel befahrene Straße und gehe den kleinen gepflasterten Weg entlang.
    Von weitem sehe ich schon den Springbrunnen.
    Noch ein letztes Mal bringe ich alles in Position, richte mein Kleid und die Haare und hoffe und bete, das es niemand ist der mich verarscht.
    Die Laternen an den jeweiligen Seiten des Weges beleuchten den Park nur spärlich.
    Etwa fünf Meter vor meinem Ziel erkenne ich etwas, nämlich;...
    ...
    Nichts.


    11. Kapitel: Backstage der Gefühle

    Ich trete näher heran, doch erkennen kann ich immer noch nichts, also setzte ich mich auf die kleine Bank vor dem Wasser, geradeso das ich nicht nass werde.
    Mich beschleicht der Verdacht doch am falschen Brunnen gelandet zu sein, doch wie abgemacht warte ich die fünf Minuten ab.
    Als ich gerade dabei bin zu gehen, vernehme ich eine mir bekannte Stimme und mein Herz macht einen Riesensatz, ich taste an meiner Brust ob es noch drin ist, doch ich kann kein Loch fühlen: „Ich hätte nicht gedacht das du kommst.“
    Ich drehe mich langsam um, ein Lächeln auf meinen Lippen und sehe;..
    ...
    Nichts.
    „Wo bist du?“ frage ich etwas nervös, da es ziemlich dunkel ist und ich nicht weiß was genau hier rumläuft.
    „Bei der wunderschönsten Frau die ich kenne.“ Ertönt es hinter mir und ich wende mich erschrocken um.
    „Bill..“ nach Worten suchend starre ich in den Himmel.
    Gott wenn es dich wirklich gibt, lass diesen Abend gut ausgehen und steh mir verdammte Scheiße nochmal bei.
    „Hast mich nicht erwartet was?“ er grinst leicht.
    Ich steuere auf die Bank zu und setzte mich: „Doch.“ etwas verlegen überprüfe ich meine Nägel.
    „Doch? Woher wolltest du denn wissen das ich es bin?" er kommt zu mir und setzt sich ebenfalls etwas verhalten neben mich.
    „Ich wusste es nicht,.. ehrlich.. ehrlich gesagt habe ich es gehofft.“ da ich nicht weiß wo genau ich hinsehen soll, haftet mein Blick auf seinem Augenbrauenpiercing, dann sieht es wenigstens für ihn so aus als würde ich ihm in die Augen schauen.
    Ich denke er weiß nicht recht was er sagen soll, also übernehme ich: „Was soll ich hier?“ Etwas dümmeres ist mir gerade nicht eingefallen, aber ich denke das geht schon. Ich könnte heulen vor Zwiespältigkeit.
    „Ja also weißt du,..“ er seufzt tief, dann holt er Luft: „Als, als ich dich das erste Mal gesehen hab, bei dem Meat and Great, da dachte ich sofort ‚Die ist es‘. Als du dann aber so abweisend und unfreundlich warst hab ich schon fast,... aufgegeben wäre Quatsch, aber irgendwie hat es mich eben angekotzt das du so warst. Der ganze Scheiß von wegen der letzte Tag privat, das war alles nur ein Vorwand um dich wieder zu sehen. Tom hatte ja unentwegt Kontakt mit deiner Freundin und die haben das praktisch organisiert. Ich dachte eigentlich das wird total beschissen, das sollte ja auch eigentlich nur so ne Art Nenner sein, aber am Ende war der Tag echt perfekt. Heute im Hotelzimmer, also.. das war mir irgendwie so peinlich. Vor allem das ihr komischer Weise ausgerechnet auf mich als den Absender gekommen seit hat mich total irre gemacht, ich dachte wenn du weißt das ich es bin, kommst du nicht und.. ja. Also was ich dir damit sagen will ist,..“
    Gerührt der vielen schmeichelnden Worte überkommt mich eine Art Verlangen. Ich reime mir zusammen was er damit meint und nehme meinen gesamten Mut zusammen.
    Ich komme mir vor wie in einem schlechten Kitschfilm, als ich seine Lippen schließlich auf meinen spüre.
    Tausende Blitze explodieren in mir und dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön.
    Nach einer Ewigkeit, wie es scheint, kommen wir voneinander los und ich muss unwillkürlich lächeln als ich in seine dunklen Augen blicke.
    „Was ich damit sagen will ist, dass ich mich in dich verliebt hab..“
    Als auch dieser Teil des Satzes endlich raus ist, kann ich mich nicht mehr halten. Tränen des Glücks aber auch der Enttäuschung rinnen mir über mein Gesicht.
    Glück weil ich endlich einen Menschen gefunden habe, der mich liebt, aber zeitgleich Enttäuschung weil ich diesen Mensch erst jetzt gefunden habe. Jetzt, wo ich vermutlich noch eine Woche zu leben habe..
    Bill nimmt mich in den Arm und ich würde alles dafür tun, die Zeit gerade in diesem Moment anhalten zu können.

    So wie jetzt wird’s nie wieder
    Nein wir gehen hier nicht weg
    So wie jetzt wird’s nie wieder
    Der Moment ist perfekt
    So wie jetzt wird’s nie wieder
    Also retten wir die Zeit
    So wie jetzt wird’s nie wieder sein
    Weil uns nichts davon bleibt..

    Als wir zusammen auf der Wiese neben dem Brunnen sitzen, bleibt mir einfach nichts anderes übrig, als ein Gespräch zu beginnen:
    „Weißt du was mir an den Sternen am meisten gefällt? Wenn man hochsieht, zu den ganzen Sternen da oben, dann weiß man einfach das es noch mehr geben muss als..“
    „Das Leben?“ vollendet Bill meinen Satz.
    Matt und etwas verlegen lasse ich mich ganz auf den Rasen nieder, um meinen Blick auf das weite Himmelszelt etwas zu erweitern.
    Bill tut es mir gleich: „Hast du Angst?“ er schaut mich eindringlich an.
    „Nein, nicht davor das ich sterbe. Ich habe Angst das mir nicht genug Zeit bleibt, das wäre wirklich schade weißt du? Zeit um mir zu überlegen wer ich sein will und einen Platz auf der Welt zu finden, bevor ich sie wieder verlassen muss.“ Eine Träne rinnt mir über die Wange und ich muss schlucken, „Ich hab einfach Angst ne Menge zu verpassen.“ ergänze ich und wische mir mit dem Handrücken über die Augen.
    Ich merke wie Bill mich etwas mitleidig von der Seite ansieht: „Was?“
    „Nichts..“ dann entrinnt auch seinem Auge eine kleine Wasserperle.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    FlIegEnKlaTTschE - 01.10.2006, 14:58


    perfekto :D:D
    toller schreibstil un einfach geiler teil halt:D:D
    wiedaaaah...schnell!:D:D



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 01.10.2006, 16:51


    12. Kapitel: Hervorragend

    Als ich am nächsten Morgen in Bills Armen erwache, nehme ich mir kurz die Zeit, die Gesamtsituation etwas zu realisieren. Obwohl es mir schwer fällt, muss ich wohl zugeben, dass es mir dieser Kerl ziemlich angetan hat.
    Lächelnd beobachte ich meinen neuen Lover, welcher noch immer neben mir liegt und das tut, was er anscheinend am besten kann, nämlich schlafen.
    Sein Brustkorb hebt und senkt sich gleichmäßig im Takt seiner Atmung, sein Mund ist leicht geöffnet und auch die Augen scheinen nicht ganz geschlossen zu sein. Ich beuge mich etwas zu ihm runter, mit der Absicht den tollen Prinzen preiszugeben, als er sich plötzlich aufsetzt und seine Lippen fest auf meinen Mund presst. Vollkommen erschrocken, kann ich den Kuss natürlich nicht erwidern.
    „Morgen.“ Strahlt er und lässt sich wieder in sein Kissen fallen.
    „Eh..“ ist alles was aus meiner Kehle dringt.
    „Hat es denn Spaß gemacht mich zu beobachten?“
    „Eh.. also..“ verlegen suche ich nach Worten, doch Bill nimmt die Last von mir und lächelt:
    „Schon gut, also ich fand‘s jedenfalls fein so geweckt zu werden.“
    „Fein ist mein Wort.“ empöre ich mich „Das sollte ich bei Gelegenheit mal Copyrighten.“ Damit quäle ich mich lächelnd aus dem Bett.
    Bill lacht und schaut mir hinterher: „Nettes Höschen.“ ruft er als ich im Badezimmertürrahmen stehe.
    „Danke.. ach und, deine sind übrigens auch nicht ganz ohne, ne.“ Grinse ich, dann ziehe ich die Badtür hinter mir zu.
    Ich entledige mich meiner Schlafbequemlichkeiten und steige unter die Dusche.
    Nach etwa 20 Minuten einweichen, verlasse ich diese und plaziere mich vor dem Spiegel.
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten, diese Hotelhandtücher sind wirklich extrem knapp und halten wollen sie auch nicht so wirklich, bin ich gerade dabei einen Kajalstrich unter meinem linken Auge zu ziehen, als jemand zu Tür hereinplatzt.
    „Was bitte ist an meinen Unterhosen so falsch? Da steht sogar mein Name drauf.“
    „Glaub mir, auch wenn das nicht so wäre..“ ich räuspere mich, „man würde dich trotzdem erkennen..“
    Sein Blick wandert ungeniert an meinem fast nacktem Körper entlang, habe ich schon erwähnt, dass diese Hotelhandtücher wirklich extrem kurz sind?
    „Was?“ frage ich etwas nervös.
    „Nix. Das Handtuch steht dir wirklich.. hervorragend.“ Er zieht seine gepiercte Augenbraue nach oben.
    Genau in diesem Augenblick bemerke ich eine kleine Erhebung, ausgehend von seiner Hose.
    Unwillkürlich lässt mich die Situation schmunzeln, und ich wäre nicht ich, würde ich nicht etwas dazu zu sagen haben:
    „Ich seh‘ schon, hervorragend im wahrsten Sinne des Wortes.“ Damit beginne ich, mein Auge fertig zu schminken.
    Für einen kurzen Moment verweilt Bill im Türrahmen, dann kommt er langsam auf mich zu und stellt sich hinter mich. Während er mich durch den Spiegel hindurch beobachtet, werde ich immer nervöser.
    Schließlich lege ich den Kajalstift weg, ohne das linke UND das rechte Auge geschminkt zu haben, stehe einfach da und starre durch den Spiegel zurück.
    Es dauert nicht lange, bis ich seine dünnen Ärmchen an meinem Bauch fühle. Sachte legt er seinen Kopf auf meine Schulter und grinst mich an.
    Als ich mich, aus stimmlichen Gründen und des Kratzen im Halses wegen, erneut räuspere, weicht er ein kleines Stück zurück:
    „Ich wird nix tun was du nicht willst.“ er steckt die Hände in die Hosentaschen.
    „Wer sagt denn, dass ich es nicht will?“ ich hebe meinen Kopf ein Stück weit an, die typisch-arrogante Kopfbewegung eben, und die hab ich phantastischer Weise exzellent drauf.
    Seine Augen leuchten leicht auf, dann dreht er mich sachte zu sich um und küsst mich.
    Das letzte woran ich denke, als er seine Hände an meinen Handtuchknoten legt ist; ‚Ich bin noch Jungfrau.‘



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    FlIegEnKlaTTschE - 01.10.2006, 16:55


    *lolol* putzig:D:D
    schreibstil wa echt supi...auch wenn ihc den anfang nich so gechekert hab..:D
    miep..auch wurscht...toll..geil spitzö..weida!;):D



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 14.10.2006, 18:29


    13. Kapitel: Das Beste

    Die Frage ist ja wohl ganz klar, was sagt man nach dem Sex? Nichts?, oder vielleicht ‚Es war traumhaft schön‘? Ich für meinen Teil entscheide mich für das zweitere, wofür ich allerdings ersteinmal ein paar Anläufe brauche:
    „Es war..“ ich suche nach Worten.
    Bill grinst mich erwartungsvoll an: „Fein?“
    Erleichtert über die Fröhlichkeit in seiner Stimme gebe ich ein „Mehr als das.“ von mir.
    Ich kuschele mich näher an ihn, da mir plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken läuft und sich langsam nach unten schleicht.
    Ich bemerke erst etwas später, dass das Fenster leicht geöffnet ist, ganz schlau Lilli, ganz schlau.
    „Wie heißt du eigentlich richtig?“ fragt Bill durch die Stille hindurch.
    „Lilljana und du?“ ich lache.
    „Sybille.“ Gibt er ebenfalls lachend zurück.
    Ein ausgedehntes Schweigen beherrscht den Raum und ich lausche mit geschlossenen Augen in den späten Mittag hinein.
    Durch das geöffnete Fenster dringt eine bekannte Melodie an mein Ohr, die ich jedoch bis jetzt noch nicht definieren kann.
    Nach kurzer Überlegung wird mir jedoch klar, dass es das Lied ist, was mir schon die ganze Zeit im Hinterkopf umher schwirrt.

    Ich habe einen Schatz gefunden
    und er trägt deinen Namen
    So wunderschön und wertvoll
    Und mit keinem Geld der Welt zu bezahlen
    Du schläfst neben mir ein
    Ich könnt dich die ganze Nacht betrachten
    Sehn wie du schläfst
    Hören wie du atmest
    Bis wir am Morgen erwachen
    Hast es wieder mal geschafft
    Mir den Atem zu rauben
    Wenn du neben mir liegt
    Dann kann ich es kaum glauben
    Das hier jemand wie ich
    Sowas Schönes wie dich verdient hat

    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Vergess’ den Rest der Welt
    Wenn du bei mir bist
    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Ich sag’s dir viel zu selten
    Es ist schön das es dich gibt

    Leise summe ich die Melodie mit und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.
    Bill starrt stumm an die gegenüberliegende Wand und lauscht ebenfalls der leisen Musik.

    Dein Lachen macht süchtig
    Fast so als wär es nicht von dieser Erde
    Auch wenn deine Nähe Gift wär
    Ich würd bei dir sein solange bis ich sterbe
    Dein Verlassen würde Welten zerstören
    Doch daran will ich nicht denken
    Viel zu schön ist es mit dir
    Wenn wir uns gegenseitig Liebe schenken
    Betank mich mit Kraft
    Nimm mir Zweifel von den Augen
    Erzähl mir 1000 Lügen
    Ich würd sie dir alle glauben
    Doch ein Zweifel bleibt
    Das ich jemand’ wie dich verdient hab

    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Vergess’ den Rest der Welt
    Wenn du bei mir bist
    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Ich sag’s dir viel zu selten
    Es ist schön das es dich gibt

    Beider Pointe des Songs kann ich mich aufgrund des passenden Textes jedoch nicht mehr zurückhalten und beginne ihn leise mitzusingen.

    Wenn sich mein Leben überschlägt
    Bist du die Ruhe und die Zuflucht
    Weil alles was du mir gibst
    Einfach so unendlich gut tut
    Wenn ich Rastlos bin
    Bist du die Reise ohne Ende
    Deshalb leg’ ich meine kleine große Welt
    In deine schützenden Hände

    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Vergess’ den Rest der Welt
    Wenn du bei mir bist
    Du bist das Beste was mir je passiert ist
    Es tut so gut wie du mich liebst
    Ich sag’s dir viel zu selten
    Es ist schön das es dich gibt

    „Weißt du, dass du ne Hammerstimme hast?“ fragt mich Bill während er mir sacht mit seiner Hand über den Rücken streichelt.
    „Bitte was?“ ich richte mich auf um ihm in die Augen sehen zu können.
    „Du hast mich schon verstanden. Neben den ganzen Aufnahmen der Fans, die uns zugeschickt wurden, ist das echt mal was besonderes.“
    „Eh und wieso musste ich dann ‚Der letzte Tag‘ 76 Mal singen?“
    „Ach.. das war nur zum Zeit totschlagen, weißt du.“ grinst er und küsst mich zärtlich auf die Stirn.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Tanja - 14.10.2006, 20:29


    Den Teil kannte ich zwar schon, aber ich hab ihn bisher nicht kommentiert. ;D
    Sehr fein, sehr süß! <3
    W.e.i.t.e.r! xD
    Ich liebe deine Art zu schreiben! Du hast so eine tolle Art Sachen zu umschreiben und so. Tolly <3
    Lieb dich :-*



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 24.11.2006, 19:22


    ich dachte mir, wenn ich die ff schon lange fertig auf meinem pc hab, wär es ja nicht verkehrt die hier auch endlich mal zu ende zu bringen & deshalb jetzt teil 14 & 15:

    14. Kapitel: Queres Volk

    „Da seit ihr ja endlich.“ ruft David, der Manager-wie ich bereits herausbekommen habe, und stürmt mit wütendem Gesichtsausdruck auf mich und Bill zu.
    Verlegen streiche ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und laufe automatisch rot an als mir David einen vernichtenden Blick zuwirft.
    Während er sich angeregt mit Bill unterhält laufe ich nervös zu Amy, welche in der Lobby auf mich wartet. Sie sitzt auf ihrem Koffer und sieht alles andere als glücklich aus. Sie hat tiefe Augenringe und ihre sonst so perfekten Nägel sind abgekaut, der Lack abgeblättert. Die roten Haare hat sie streng zu einem Zopf zusammengebunden und sie ist kaum geschminkt.
    „Wo warst du so lang? Ich hab gestern bis ein Uhr gewartet und seit Acht Uhr Morgens sitzt ich schon hier..“
    „Ach Fuck, das tut mir Leid..“ ich gehe auf Sie zu und nehme sie fest in den Arm: „Was ist los mit dir Maus?“ ich setzte mich auf den Boden und sehe sie misstrauisch an.
    „Tom..“ ist alles was Sie sagt.
    Ich sehe wie ihr die Tränen in die Augen steigen, doch im gleichen Moment höre ich jemanden hinter mir schreien und für eine Sekunde könnte ich schwören, ein Lächeln auf Amy’s Gesicht gesehen zu haben.
    Erschrocken drehe ich mich um und beginne lauthals zu lachen.
    Bill sitzt, liegt oder was auch immer er da tut mit hochrotem Kopf auf dem Marmorboden vor der Treppe und sammelt den Inhalt seines Koffers ein.
    Während ich da so lache schaut er mich entgeistert an:
    „Ja dann hör halt auf zu lachen und hilf mir mal.“ damit kniet er sich vor den riesigen Berg Klamotten und versucht alles ordentlich in den viel zu kleinen Koffer zu quetschen.
    „Schon unterwegs..“ damit bequeme ich mich hoch und setzte mich zu ihm.
    Ich bekomme ein schwarzes Shirt mit verschieden farbigen Totenkopf-Prints in die Hände und sehe es mir genauer an.
    „Hey, das is toll. Woher hast du das?“
    „Ist doch egal, räum‘ es halt ein..“ damit nimmt er es mir aus der Hand und wirft es sorglos in den Koffer.
    Geschockt greife ich mir an den Kopf, welcher augenblicklich höllisch angefangen hat zu schmerzen.
    Da ich keinen Drang verspüre mit Bill zu kommunizieren, greife ich lediglich alle Shirt’s und schmeiße sie in den Koffer, dann stehe ich auf und verlasse mit Amy das Hotel um etwas frische Luft zu schnappen. Offensichtlich hat sie mir eine Menge zu erzählen und immerhin werden wir in knapp zwei Stunden ein für alle mal hier weg sein.


    15. Kapitel: TH-Fans/Groupies/Kreischies/Fickies

    Schwerfällig lassen wir uns auf eine Bank neben einem kleinen Bach-immernoch auf dem Hotelgelände-nieder und lächeln uns schweigend an.
    „Fang du an..“ meint Amy als sie ein paar Mädchen beobachtet die laut lachend an uns in Richtung Hoteleingang vorbeigehen.
    „Es war phantastisch!“ strahle ich sie an.
    „Du hast doch nicht etwa..?!“ Amy sieht mich ungläubig an.
    „..Sag bloß du und Tom ihr hättet nicht.“ Rufe ich entsetzt.
    „Da wären wir wieder beim Thema.“ Verlegen zieht sie sich die Ärmel ihres Pullovers über die Fäuste, was Sie so gut wie immer tut, wenn sie nervös ist.
    „Wie jetzt? Erzähl..“ gespannt stützte ich die Hände neben meinen Beinen auf die Bank auf und warte.
    „Also wir haben.. Na ja, wir sind ja unter uns. Wir haben gefickt. Das ist aber eben auch alles. Er hat mir klipp und klar erklärt das dass für ihn nichts bedeutet hat. Und damit hat er nichtmal eine Minute gewartet..“
    „Und lass mich raten, du liebst ihn?“
    „Richtig.“
    „Ach man. Schatz das ist echt mal vollkommen zum kotzen."
    „Absolut.“ Amy schaut mich über ihre Schulter hinweg an.
    Im gleichen Moment taucht wie aus dem Nichts eine Schar von Mädchen vor uns auf, die uns allesamt etwas ärgerlich anstarren.
    „Hey.“ wagt die Erste zu sagen und tritt einen Schritt nach vorn „Wir haben gehört, dass ihr was mit Bill und Tom habt.“
    „Eh.. bitte was?“ Amy blinzelt dem großen, schlanken Mädchen skeptisch zu.
    „Stell dich doch nicht so dumm.“ Meckert Sie zurück und geht einen weiteren Schritt auf Sie zu.
    „Hey, hey. Halt dich mal bedeckt ok? Und wenn es so wäre, ich wüsste nicht was dich oder euch das angeht.“ gehe ich dazwischen.
    „Ach komm, lass die, die lügen doch.“ meint eine etwas korpulentere.
    „Wir lügen?“ fragt Amy sichtlich erschüttert.
    „Ja sicher. Angeblich hat doch hier jeder schonmal mit den beiden geschlafen.“
    „Nur weil ihr solche kleinen Fanatiker seit, heißt das nicht das wir das auch sind.“ Lacht Amy.
    „Ne, aber ihr seit doch bestimmt TH-Fans.“ Mischt sich nun das große Mädchen wieder ein.
    „Ja das schon, aber..“ beginnt Amy, doch ich falle ihr ins Wort:
    „Eh.. ich bin kein TH-Fan/Groupie/Kreischie/Fickie?“
    Eines der Mädchen fängt an zu lachen:
    „Dann beweist es uns. Ruft doch mal Bill an!“
    Amy zückt ohne zu zögern ihr Handy und sucht die Nummer, die sie natürlich, so schlau wie sie ist, nicht unter ‚Bill‘ sondern unter ‚Markus‘ gespeichert hat.
    „Haha. Verarschen kann ich mich auch alleine.“ schreit ein Mädchen fast etwas enttäuscht während sie Amy über die Schulter schaut.
    „Du redest.“ Meint Amy und reicht mir das Telefon.
    „Meinst du das ist richtig?“ frage ich sie zögerlich.
    „Er wird schon nichts dagegen haben, wir geben die doch nicht weiter.“ Flüstert Amy.
    „Boah ihr lügt echt ohne rot zu werden, ne.“ Prustelt sich ein kleines, unscheinbares Mädchen, vielleicht 12 auf und schaut wütend drein.
    Ihre Freundin schubst Sie an und flüstert: „Die lügen nicht.“ Meint sie.
    Alle drehen sich zu ihr um, die große schlaksige ruft: „Du spinnst doch genauso. Wie kommst du da drauf?“
    Das kleine Mädchen scheint völlig eingeschüchtert und irgendwie tut sie mir leid.
    „Woher weißt du das?“ frage ich irritiert.
    „Na ja..“ beginnt sie, „Ich hab euch gestern im Park beobachtet und..“ ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen: „Ich konnte halt nicht wieder wegsehen, weil das echt zu süß war.“
    Mir steigen augenblicklich die Tränen in die Augen und ich wäre auch dazwischen gegangen, wenn Amy nicht plötzlich ins Telefon geredet hätte:
    „Hey Bill, ich bin’s Amy...Ja, ok.“ Bevor sie mir das Gerät gibt, drückt sie den Lautsprecher an. Ich versuche ihn auszudrücken, doch auf die schnell weiß ich nicht wo.
    „Hey..“ beginne ich glücklich, doch er lässt mich kaum ausreden.
    „Lilli verdammt, wo bist du? Ich such hier das ganze Hotel nach dir ab aber dein Handy ist aus und..“ er stockt.
    Ein paar der Mädchen kreischen erschrocken, oder auch fröhlich oder wie auch immer, jedenfalls sind sie laut.
    „Seit doch mal still.“ fährt Amy Sie an.
    Augenblicklich verstummen alle, doch das Funkeln in den Augen bleibt.
    „Wo bist du?“ wiederholt er sich.
    „Es.. es tut mir Leid. Ich bin mit Amy im Hotelpark also irgendwo da davor auf ner Bank und..“
    „Ok. Ich komm vorbei und wehe du rennst weg.“ lacht er.
    Wieder fangen die Fans an zu kreischen.
    „Bill, ich glaube das ist keine gute Idee. Hier stehen ein paar Verehrerinnen von dir und würden dich sicherlich in Stücke reißen.“
    Meinem Kommentares wegen schlägt mir eine plötzlich das Telefon aus der Hand. Eine Andere hebt es auf und quietscht aufgeregt ein „Bill ich liebe diiiiiiiich.“ Hinein.
    Anstatt eine Antwort abzuwarten reicht sie das Telefon weiter, während Amy und ich verzweifelt versuchen es wieder in die Hände zu bekommen. Bill ist in der Zwischenzeit mucksmäuschenstill. Als das Handy bei der kleinen ankommt, kommt sie ängstlich zu mir und gibt es mir wieder.
    Gerührt über so viel Verständnis von einem Fan, streichele ich ihr kurz über die Haare.
    „Bill. Wir kommen rein.“ hauche ich ins Handy und drücke ihn weg, worauf Amy es sogleich an sich nimmt.
    „So Ladys, wir machen uns aus dem Staub.“ Rufe ich und gehe an dem Haufen vorbei.
    Als ich sehe das dem kleinem Mädchen eine Träne über die Wange rollt, gehe ich spontan auf Sie zu und nehme sie in den Arm.
    „Alles ok?“ flüstere ich, worauf sie lächelnd nickt.
    Als die anderen Fans anfangen mich und das Mädchen mit Steinen zu bewerfen, schiebe ich die kleine vor mir her und renne mit ihr schnellstmöglich an den Hoteleingang.
    Dort warten bereits Bill und Saki, welcher nicht allzu begeistert von der ganzen Situation zu sein scheint. Die Ladys rennen und hysterisch hinterher als sie Bill sehen, doch wir verschwinden mit Amy zügig in das Innere des Hotels.
    Schnellen Schrittes begeben wir uns in den 4. Stock, wo auch meines und Bills Zimmer liegt.
    „Lass uns zu mir gehen.“ Schlage ich vor.
    „Aber du hast doch schon gepackt und so?“ hakt Amy außer Atem nach.
    „Ja, aber nicht ausgecheckt und die Karte hab ich außerdem noch.“
    Im Zimmer angekommen lassen wir uns matt aufs Bett fallen, nur Bill steht etwas unbeholfen da und glotzt.
    Ich richte mich auf „Bill, darf ich vorstellen,..“ ich stocke und greife mir an den Kopf.
    „Marie.“ Vollendet die kleine meinen Satz und beginnt ansteckend zu lachen.
    Darüber muss sogar Bill grinsen, also mag das was heißen.
    „Hey.“ Sagt er und gibt ihr die Hand.
    „Hi..“ Marie kann es sichtlich nicht fassen.
    „Ich hab sie mitgebracht, weil die anderen auf ihr rumgehackt haben, außerdem hat sie uns geholfen.“ strahle ich und spüre sogar ein wenig Stolz.
    „Ihr passt echt toll zusammen.“ grinst Sie und schaut von einem zu anderen.
    „Da stimm ich dir zu.“ Mischt sich nun auch Amy ein und verschwindet im Bad.
    Ich sehe das Bill irgendwas hat, er kaut auf seiner Lippe herum und hat die Hände tief in den Taschen seiner Hose vergraben.
    „Was’n los?“ frage ich ihn etwas irritiert.
    Nervös kommt er auf mich zu und zieht mich vom Bett hoch: „Man. Du kannst dir nicht vorstellen was ich mir für Sorgen gemacht hab..“ damit nimmt er mich in den Arm und drückt so fest zu, dass mir beinahe die Luft wegbleibt.
    Marie beginnt zu lachen und zu weinen gleichzeitig während sie uns anstarrt.
    „Hey.. nicht wieder weinen.“ Ruft Amy, die gerade aus dem Bad kommt.
    Ich rutsche ein Stückchen von Bill weg und sehe ihn an.
    „Ich liebe dich.“ Hauche ich und küsse ihn.

    Wieso konnte mir soetwas wundervolles nicht schon früher über den Weg laufen?



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Tanja - 08.12.2006, 20:52


    Seh ich das richtig, dass keiner den Teil kommentiert hat?! :shock:
    Ich fand die Szene mit Bill vor der Treppe aufm Boden voll geil. xDDD Kann ich mir voll gut vorstellen. *höhö*

    Schnell weiter *g*



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 08.12.2006, 23:12


    Süüüüüüüß!!!

    Uni, du bist GENIAL!!!

    Ich liebe deine Story!!!


    *träum*

    Schöööön!!!


    WEITER... aber flott-flott^^

    <3



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Anonymous - 16.12.2006, 18:15


    *in FF reinhoppel*

    UIHUIHUIH ... die FF is toll .. Ich kann keine Fehler entdecken und dein Schreibstil is so toll wie immer.. Ich hoffe das du die letzten zwei Teile noch on stellst damit ich mich dann an dem Ende ergötzen kann *-* ^^

    Ich habe mir alles durchgelesen und am Anfang gefiel mir die FF weniger da das Thema leicht Merkwürdig klang und die Geschähnisse (wird das so geschrieben?Oo) so plötzlich passierten, aber ich habe tapfer weiter gelesen und ich denke das die FF doch noch wirklich toll ist... 8)

    Ich bitte dich das du weiter machst, denn du bist eine echt fantastische Autorin..

    (Tut mir leid das derKommi so doof is aberman hat mirquasi verboten lange kommis zu schreiben und das waren andere user -.-*)



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 17.12.2006, 22:34



    @Tanja: omg danke Süße für deinen Kommi <33 *wegknuddel*

    @Eylin_RocKBuNnY: Uni? xD so hat mich bis jetzt noch keiner genannt - wirklich seeehr einfallsreich :roll: ich musste auch direkt erstnal ne Zeit überlegen was damit gemeint ist x333' thx4Kommi <3

    @Love: ôo willkommen meine neue Leserin. zu dem Anfang: ja ja, der ist etwas wirrsch ich weiß x33' aber freut mich umso mehr, dass du am Ball geblieben bist. Ich bitte dich das du weiter machst, denn du bist eine echt fantastische Autorin.. wow.. danke vielmals für das hammer Kompliment <33' & wer und wieso verbietet dir, lange Kommis zu schreiben??? o___O


    & um alle noch ein bisschen auf die Folter zu spannen, gibts nicht gleich beide Teile - sondern erstmal n u r den 16. (und ja, der muss wirklich so kurz sein xD hehe..)


    16. Kapitel: Home, sweet Home.

    Nachdem Marie unbedingt darauf bestanden hat noch Fotos mit uns Beiden zu machen, haben wir sie gleich nach Hause gebracht. Amy hat ihre Handynummer und umgedreht genauso. Sie meinte sie meldet sich, sobald es irgendwas neues aus Fanseiten gibt.
    Jetzt stehe ich hier, meinen Koffer in der Hand und muss erneut das Haus betreten, in dem so viele Erinnerungen Platz finden, die ich in den letzten Tagen erfolgreich vergessen hatte.
    Meine Tante begrüßt mich, Amy und Bill recht herzlich und lotst uns in ihr, bzw., unseres Wohnzimmer.
    „Und du bist also Lillis neue Flamme.“ Sagt sie aufgeregt zu Bill und setzt sich neben mich auf die Wohnzimmercouch.
    Nachdem wir ihr alles erzählt haben, was in diesen drei Tagen vorgefallen ist, verabschiedet sich Bill, verspricht jedoch so schnell wie möglich wiederzukommen.
    „Beeil dich ok?“ frage ich ihn etwas ängstlich.
    „Natürlich.. und Lilli? Du musst mir was versprechen.“ Meint er und seine Augen füllen sich mit Tränen.
    „Was denn?“
    „Lass mich nicht einfach sitzen ja?“
    Als ich ihn etwas entgeistert ansehe, ergänzt er:
    „Ich hab einfach Angst dich zu verlieren. Pass auf dich auf.“
    Nach endlosen Minuten der Verabschiedung steigt er in den Van und braust davon.
    „Er kommt wieder.“ Flüstert meine Tante, während sie so im Türrahmen steht.
    „Hoffen wir, dass er rechtzeitig kommt.“ Sage ich und breche augenblicklich unter einem stechendem Druck in meinem Kopf zusammen.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Eylin_RocKBuNnY - 17.12.2006, 23:03


    *hust*.. so einfallsreich bin ich net... ne freundin von mir heißt Undine -> Unni... und da kam mir das halt gerecht.. deinen Namen richtig geschrieben hätte ich sowieso, also bot sich Uni sehr schön an^^ UND ES PASST^^

    Geiles Kapitel,
    geiler Stil,
    ich würd sagen:
    Schreib sehr viel^^

    (c) by Me..xDDD

    Also weiter^^... HDL, Eylin...



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Anonymous - 18.12.2006, 03:00


    Zitat: @Love: ôo willkommen meine neue Leserin. zu dem Anfang: ja ja, der ist etwas wirrsch ich weiß x33' aber freut mich umso mehr, dass du am Ball geblieben bist. Ich bitte dich das du weiter machst, denn du bist eine echt fantastische Autorin.. wow.. danke vielmals für das hammer Kompliment <33' & wer und wieso verbietet dir, lange Kommis zu schreiben??? o___O

    Ich habe jede FF von dir gelesen und ich mag deinen Schreibstil wirklich sehr. Das wegen den Kommis lag daran das ich mit einer wirklich sehr guten Freundin zu viel "Gespammt" habe in den Kommis. Was im entdefekt nicht stimmte da alles auf irgendeine Art und Weiße zur FF gehörte Oo .. Naja das Ende vom Salat war halt das die Kommis mindestens 9 Wordseiten lang wurden und ich das doch ein bissel eindämmen solle ..oO :roll:
    Mach ich is alles, is kein Thema nur da muss ich mich erstmal reinfitzeln. ^^

    ZUR FF

    AAAAHHHHHH quäl mich armes, kleines Kind doch nicht so, :shock: das hat meine Girr nach FF Wissen noch nicht befriedigt. Oo :shock: Aber der Teil war zwar kurz, aber dafür toll. <3

    Schreib weiter so..und poste fix..

    Ich warte 8)



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    unpredictable - 18.12.2006, 19:49


    @Eylin_RocKBuNnY: x33' ah okeh. aber ich musste trotzdem erstmal überlegen was das denn jetzt heißen soll :roll: danke für deinen lieben Kommi <3

    @Love: .___. oh. na ya, aber 9 Wordseiten sind schon ziemlich lang, obwohl du ja nach dem letzten Teil dieser FF ruhig mal einen etwas längeren schreiben könntest xD also ich hätte dagegen nix einzuweden (: auch nich gegen eine Wordseite oder so :roll: (& wenn du magst, kannst du dich bei den anderen ja auch mal ab und zu kurz zu Wort melden <3)

    SOOO =D das Ende ist daaaa. Endlich hat diese FF hier nun auch ein Ende gefunden & ich muss sagen, es gefällt mir seeehr <3 ich mags, auch wenns traurig is - da steh' ich drauf xD' viel Spaß also beim lesen..


    17. Kapitel: Madly in Love
    (aus Bills Sicht)

    „Scheiße man, können wir jetzt mal los?“ schreie ich Tom an, der immer noch auf der Hütte hängt und sich auskotzt.
    Als Antwort bekomme ich eine Art zischen, mehr nicht.
    „Man Tom. Ich hab doch gesagt du sollst nicht so viel saufen, jetzt komm endlich da raus.“ wütend trete ich gegen die Tür.
    Wenig später tritt ein etwas durcheinander geratener Tom aus der Tür, der mich unbeholfen angrinst:
    „Kannst rein.“ Murmelt er.
    „Danke, ich muss aber nicht rein. Können wir jetzt los?“
    „Meinetwegen.“

    Wenig später sitzen wir im Van und schlagen die Zeit tot. Zum Glück ist es nicht so weit, ich meine Bonn-das ist ja nun wahrlich keine große Sache und trotzdem kommt es mir vor als würden wir nicht vom Fleck kommen.
    „Wirst du dich bei Amy entschuldigen?“ frage ich Tom, doch er antwortet nicht, da er bereits eingeschlafen ist.
    Was soll’s.
    Die Ortsschilder kleckern nur langsam daher und auch im Radio kommt nur Müll. Keiner der Beiden hat sich in den letzten vier Tagen einmal gemeldet, geschweige denn irgendwie was von sich hören lassen.
    Eigentlich wollten wir, bzw. ich, schon viel früher zu Lilli, aber nein-der Boss hatte was dagegen. David meinte, es sei nicht gut gerade jetzt so viele Termine ausfallen zu lassen. Das es dabei auch irgendwie um ein Leben geht, interessiert ihn nicht. In solchen Sachen ist er vollkommen rigeros.
    Gelangweilt starre ich aus dem Fenster, und irgendwann scheine ich dann ebenfalls eingeschlafen zu sein:

    „Bill du Penner wach auf jetzt.“ Raunt mir Tom ins Ohr.
    Erschrocken setzte ich mich auf.
    „Wir sind da du Trottel.“ lacht er und springt aus dem Van.
    Gehörig steige ich ebenfalls aus und reibe mir die Augen, welche sich ersteinmal an das grelle Licht gewöhnen müssen.
    Nervös gehe ich die drei Holzstufen der Veranda Ihres Hauses hoch und klingele an der Tür.
    Als keiner öffnet trete ich von einem Bein auf das Andere. Ich schaue zum Fenster in das Innere, doch alles was ich erkennen kann ist die gewohnte Ordnung.
    „Suchen Sie Jemanden?“ ruft mir eine ältere Dame von der benachbarten Terrasse zu.
    „Ja eh.. ich wollte gerade zu Lilli. Wissen Sie zufällig wo Sie ist?“
    „Lilli?“ wiederholt Sie.
    „Ja.“
    „Lilli ist im Krankenhaus mein Junge, und das schon seit vier Tagen. Gott steh‘ Ihr bei.“ damit geht Sie kopfschüttelnd ins Haus.
    „Tooooom. Wir müssen ins Krankenhaus.“
    „Was is?“ ruft er völlig überrumpelt.
    „Lilli ist da..“
    Zusammen steigen wir in den Van und fahren ein paar Straßen weiter in besagtes Krankenhaus. Das alles kommt mir so lang vor, das ich die Fahrt mit der Strecke von Hamburg nach Bonn gleich legen könnte.
    Als ich mir wenig später die Auskunft über Ihr Zimmer besorge, werde ich immer nervöser.
    „352.“ Sagt die Schwester monoton und ich renne los.

    Auf der Etage angekommen, sehe ich bereits Amy und Lillis Tante.
    „Mensch Bill, da bist du ja endlich.“ Meint Amy und fällt mir in die Arme.
    „Was ist mit Lilli?“ hake ich nach.
    „Sie wird heut operiert.“
    „Kann ich zu ihr?“ frage ich, bevor ich die Tür öffne.
    „Klar. Sie wartet schon die ganze Zeit auf dich!“
    Ängstlich betrete ich den weißen Raum. Hier muss man einfach krank werden. Wer länger als einen Tag in solch einem Gebäude verbringen muss, hat wahrlich viel auszustehen.
    „Wurde ja aber auch mal Zeit das du kommst.“ Flüstert Lilli als ich mich neben Sie setzte.
    Sie sieht schlecht aus, hat tiefe Ringe unter den Augen und ihre Haut hat einen gelblichen Schimmer. Ihre Atmung geht laut und schwer und im Ganzen tut Sie mir einfach nur Leid.
    „Es.. tut mir Leid. Ich wollte ja eher kommen, aber David..“
    „Schon gut. Hauptsache..“ sie macht eine Pause, „Hauptsache du bist jetzt da.“ Meint sie und nimmt kraftlos meine Hand.
    Ich rutsche mit dem Stuhl näher zu ihrem Bett heran. Was sagt man in so einem Moment?
    „Bill?“
    „Ja?“
    „Ich hab Angst..“ ihre Augen werden wässrig, „Ich hab so schreckliche Angst.“ Wiederholt sie.
    „Das brauchst du nicht, du schaffst das schon. Hey, denk mal an uns. Was soll ich denn machen wenn du auf einmal nicht mehr da bist?“
    „Weiterleben. Hör mal, jetzt musst du mir was versprechen.“ Flüstert sie und klingt dabei fast stärker als ich.
    „Du darfst nicht um mich trauern, ok? Leb einfach weiter wie du es getan hast bevor wir uns kennenlernten...“
    „Das kann ich nicht.“ Unterbreche ich sie.
    „Versprich es mir!“ ihre Stimme klingt trotz des Flüstertons so schneidend, das ich eine Gänsehaut bekomme.
    „Ich.. ich versprech’s dir.“
    „Okay. Und jetzt geh bitte ok?“
    „Was?“ ich sehe erschrocken auf.
    „Bitte.. geh. Das ist nicht böse gemeint, aber.. mein Kopf tut so schrecklich weh.“
    „Ich werde dich sicherlich nicht alleine lassen.“ Erwidere ich.
    „Verdammt Bill, geh. Ich will nicht dass du mich so siehst. Verschwinde einfach.“ sagt sie mit allem was ihre Stimme hergibt.
    Ich stehe auf und drücke ihr noch einen letzten Kuss auf den Mund, dann verlasse ich schweren Herzens den Raum und setzte mich zu Amy. Wir haben uns nicht viel zu sagen, sitzen einfach nur nebeneinander und schweigen uns an.
    „Bill.. mach dich nicht fertig. Lilli schafft das, sie ist doch stark. Aber ich denke es ist besser wenn wir gehen. Sogar ihre Tante ist nach Hause gegangen um zu schlafen. Wir sitzen schon drei Tage durchgängig hier und warten auf nichts. Wir können eh nichts machen und sehen will sie ja nun weder mich noch dich.“ durchbricht Amy bedrückt die Stille.
    „Du kannst mit zu mir kommen, wenn du möchtest.“
    Ich lasse mir ihre Worte durch den Kopf gehen: „Okay, meinetwegen.“

    Zu dritt sitzen wir am Küchentisch und schweigen. Das Ticken der Uhr wird in meinen Ohren immer lauter. Als ich es nicht mehr aushalte nehme ich die Uhr von der Wand und hole die Batterien heraus.
    Amy und Tom scheinen sich etwas zu sagen zu haben, also habe ich vor zu gehen. Leider kenne ich mich hier nicht aus.
    „Wo kann ich mich etwas hinlegen?“ frage ich Amy.
    „Moment, ich zeig dir wo das Gästezimmer ist.“
    Damit steht sie auf und führt mich den Gang entlang, an der Kommode vorbei in ein warm eingerichteten Raum mit einem großen Bett.
    „Ruh dich aus, ich weck dich wenn es etwas neues gibt.“ Damit zieht sie die Tür ein Stück rann und geht wieder.
    Ich lege mich stumm auf das Bett, welches mit einem leichten Knacken unter mir nachgibt und starre an die gegenüberliegende Wand.
    Ich möchte gar nicht daran denken, was wohl gerade mit Lilli vor sich geht.
    In den letzten Stunden hat es draußen stark nachgedunkelt und obwohl ich mich gerade mit der Uhr befasst habe, kann ich mich partout nicht mehr daran erinnern wie spät es ist.

    Nach einer Ewigkeit, wie es scheint, liege ich noch immer still auf dem Bett. Tom kam vorhin rein um nachzusehen ob ich schlafe. Natürlich habe ich mich schlafend gestellt.
    Ich höre das Telefon klingeln, welches vermeintlich auf der Kommode im Flur liegt.
    „Ja?“ Amy’s Mama hat abgehoben. „Guten Tag.. ja...gibt es ..du lieber Himmel.. selbstverständlich.. ich werde es ausrichten.. Auf wiedersehen!“
    Als ich kurz darauf sich entfernende Schritte vernehme und einen leisen Aufschrei, weiß ich genau was los ist.
    Ich drehe mich auf die Seite und starre aus dem Fenster. Mein Blick kommt nirgendwo an und meine Augen füllen sich mit Tränen. Eine nach der Anderen bahnt sich ihren Weg meiner Wange entlang nach unten.
    Lilli ist tot.

    Ich weiß nicht recht was ich denken soll, ich lasse meinen Gefühlen lediglich freien Lauf.
    Eins steht fest, meine neue Lieblingssingle wird ‚Der letzte Tag‘ in der privaten Fassung zusammen mit Lilli werden und ich hoffe das die Fans ebenfalls Gefallen daran finden werden.



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Anonymous - 19.12.2006, 15:35


    *reinspaziert komm*

    Hey unpredictable ich denke ich kann deiner bitte nachkommen, das ich doch mal einen längeren Kommi verfassen soll .. :lol: ... dann leg ich mal los...

    1.

    Zitat: „MUM.“ Schreie ich und meine Mama tritt erschrocken auf die Bremse.
    „Was?“ hastig dreht sie sich zu mir um.
    „Wir haben Amelie vergessen.“ Gezwungen lächele ich.
    „Das auch noch!“

    *lol*

    Mir ist das auch schonmal passiert, nur damals hatten wir meinen Bruder vergessen, da waren wir grad in der City Shoppen und er hing wieder mal bei seinen PC Spielchen rum. Leider haben wir noch an ihn im letzten Moment gedacht und ihn geholt... -.-* :D

    (Mein Kater sitzt hinter mir in einem Wäschekorb oO EDIT: Er liegt und schläft darin -.-* und der andere beobachtet das Kaninchen beim fressen )

    2.

    Zitat: Ich spüre das kalte Nass an meinen freien Knien und mich durchfährt zugleich ein höllischer Schmerz. Ich lasse mich nach hinten fallen um meine Beine anzusehen. An meinem rechten Knie klafft eine riesige Wunde, welche mir Blutunterlaufen ins Auge sticht.

    „Das ist halbsoschlimm wie es ausschaut. Komm steht wieder auf.“ Fordert mich die Frau auf und ich befolge ihren ‚Rat’.

    Ähm... *hust* ... das klingt leicht unlogisch, denn ich denke nicht das nur ein einziger Krankenwagen gekommen ist um 4 Personen zu versorgen und wenn es nicht so schlimm ist dann hätte sie ja auch mit Amelie mitfahren können, denn zum hinsetzen geht immerl wenn sie schon im Auto sitzen kann .-. Ok ich höre auf .. :shock: :D

    3.

    Zitat: Zögernd betrete ich das steril wirkende Zimmer. Amelie liegt still in ihrem Bett. Alles um uns herum ist weiß, weiße Wände, weiße Vorhänge vor den Fenstern und aus der Nachtischlampe, die sie neben sich stehen hat, dringt fast weißes Licht. Als ich sehe das sie die Augen leicht aufgeschlagen hat, muss ich unweigerlich lächeln.

    Du hast vollkommen recht in solchen Zimmern kann man ja nur krank werden und es auch bleiben -.- von farbe haben die wohlnoch nix gehlrt oder? oO Ich frag mal meinen Onkel, der is ja Architekt und hat schonmal eines gemacht...du weißt schon xD :lol: :D

    4.

    Zitat: „Es tut mir Leid. Ich wollte es nicht wahr haben, deswegen das lange anschauen der Röntgenbilder, doch ich bin Zweifelsfrei sicher.“

    Ich hab auch andauernt Kopfschmerzen sollte ich wohl mal zum Arzt gehen deswegen? OO :D ^^ Wie der Arzt das ausspricht wegen den Kopfschmerzen und wie er sich so ziert es wirklich zu sagen kann ich mir sehr gut vorstellen. :wink:

    5.

    Zitat: „Würden sie bitte, immernoch ich beende diese Sitzung.“ Mault der etwas dick geratene Lehrer hinter seinem Pult.

    Keiner hört auf ihn. Alle sind schnell darauf bedacht endlich aus dem Klassenzimmer zu kommen um in das langersehnte Wochenende zu starten.

    Das kenne ich irgendwoher :roll: Das hab ich NIEEEEEEEEEE gemacht, nein wirklich nie... :D ..Ja aber was erwarten die Lehrer, das wir Stunden auf die hören nachdem schon längst Schluss mit Unterricht ist? oO :shock:

    6.

    Zitat: Bill schaute ungläubig von mir zu Amy, Gustav schüttelte synchron mit Gregor den Kopf und Tom,.. Tom benahm sich wie immer.

    Ist es ein Versehen oder Absicht?:D Gunnar is trotzdem noch besser für ihn.. *lol*

    7.

    Zitat: „Ich wird nix tun was du nicht willst.“ er steckt die Hände in die Hosentaschen.
    „Wer sagt denn, dass ich es nicht will?“ ich hebe meinen Kopf ein Stück weit an, die typisch-arrogante Kopfbewegung eben, und die hab ich phantastischer Weise exzellent drauf.
    Seine Augen leuchten leicht auf, dann dreht er mich sachte zu sich um und küsst mich.
    Das letzte woran ich denke, als er seine Hände an meinen Handtuchknoten legt ist; ‚Ich bin noch Jungfrau.‘

    Ok eines is klar, danach ist sie es nicht mehr. :shock: ^^

    8.

    Zitat: „Wie heißt du eigentlich richtig?“ fragt Bill durch die Stille hindurch.
    „Lilljana und du?“ ich lache.
    „Sybille.“ Gibt er ebenfalls lachend zurück.



    Bist du ein Insider? :shock: :D

    9.

    Zitat: „Scheiße man, können wir jetzt mal los?“ schreie ich Tom an, der immer noch auf der Hütte hängt und sich auskotzt.
    Als Antwort bekomme ich eine Art zischen, mehr nicht.
    „Man Tom. Ich hab doch gesagt du sollst nicht so viel saufen, jetzt komm endlich da raus.“ wütend trete ich gegen die Tür.
    Wenig später tritt ein etwas durcheinander geratener Tom aus der Tür, der mich unbeholfen angrinst:

    Er wird mir immer unsympathischer oO :D Da fragt man sich was da amVortag mit seinen ganzen Groupieischen los war. ^^

    10.

    Zitat: „Ich werde dich sicherlich nicht alleine lassen.“ Erwidere ich.
    „Verdammt Bill, geh. Ich will nicht dass du mich so siehst. Verschwinde einfach.“ sagt sie mit allem was ihre Stimme hergibt.

    Indem Punkt kann ich Liliecht nicht verstehen, das is vielleicht der letzte Augenblick wo die sich sehen und die sagt verschwinde .. also da hätte ich was völlig anderes gesagt ... -.-

    11.

    Zitat: Ich drehe mich auf die Seite und starre aus dem Fenster. Mein Blick kommt nirgendwo an und meine Augen füllen sich mit Tränen. Eine nach der Anderen bahnt sich ihren Weg meiner Wange entlang nach unten.
    Lilli ist tot.

    Oh man .. und ich höre gerade auch noch den traurigen Song von ‚Stadt der Engel’ :cry:
    Obwohl das Ende der FF abzusehen war, finde ich es trotzdem gut beschrieben. Für keinen ist es leicht einen geliebten Menschen auf diese Weiße zu verlieren und dann einfach zu weinen ist oft die beste Medizin solange man das nicht mehrere Wochen macht. :lol:

    Dein Schreibstil ist wirklich toll, deine Ideen immer wieder anders. Ich lese wirklich sehr gerne deine FF’s weil man sich in ein zwei Rollen wieder finden kann. Du bist mit der Realität beim schreiben dabei und du weißt wie du es formulieren musst.

    Ich hoffe du schreibst weiterhin so tolle FF’s und wirst sie hier veröffentlichen, auch wenn hier kaum noch was los ist, wäre es wirklich sehr schön.

    Mach weiter so du bist echt gut :wink:

    Lg Love 8)

    P.S Ich hoff du freust dich ^^

    *raushoppel*



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    Tanja - 19.12.2006, 17:49


    Hey Schatz <3
    Als ich grad das Ende der FF gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass ich die ja schon vor längerer Zeit mal zuende gelesen habe o__Ô LOL >_< Alzheimer ist schon was schlimmes! *lach*
    Jedenfalls find ich das Ende echt hammersgeil und soo traurig :cry: :cry:
    Aber wirklich genial geschrieben! Du bist der Hammer. <3

    Lieb dich <3
    Tanüü



    Re: Mit Anlauf in den Abgrund

    jenna - 30.12.2006, 20:36


    wahnsinn...

    mehr kamma dazu echt net sagen...

    du hast son hammer schreibstil und die idee is echt irre...

    super...einfach nur geil...

    naja ciao

    jenna



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