FRIEDE für den NAHEN OSTEN

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    Re: FRIEDE für den NAHEN OSTEN

    Anonymous - 23.07.2006, 00:36

    FRIEDE für den NAHEN OSTEN
    Anfang der weitergeleiteten E-Mail:


    Von: Julia Gebert <julia@gebert-hh.de>
    Datum: 22. Juli 2006 12:59:45 MESZ
    Kopie: julia@gebert-hh.de
    Betreff: [Isturarir] Petition der Initiative Mut zum Dialog im Nahen Osten

    Liebe Freunde, Verwandte, Kollegen und Bekannte!

    Die „Initiative Mut zum Dialog im Nahen Osten” wurde von einer Gruppe von sieben jungen Deutschen - Studenten und Berufstätige - ins Leben gerufen, die im ergangenen und/oder diesem Jahr längere Zeit im Libanon verbracht haben. Wir haben in Beirut studiert oder gearbeitet, Praktika bei deutschen Institutionen und lokalen NGOs absolviert, das Land bereist und die Vielfalt der libanesischen Kultur und Gesellschaft kennen gelernt. Neben interessanten und guten Erfahrungen und Bekanntschaften im Libanon sind uns auch die gesellschaftlichen Spannungen begegnet, die den auf unsicheren Füßen stehenden konfessionellen Frieden immer wieder bedrohen.

    Wir sind der Auffassung, dass der Komplexität der innenpolitischen libanesischen Situation in der deutschen politischen und medialen Debatte nicht genügend Rechnung getragen wird. Dies ist deshalb so dramatisch, weil durch militärische und politische Fehleinschätzungen für den Libanon eine humanitäre Katastrophe droht und die politische Lage im Land sowie in der Region weiter eskaliert.

    Basierend auf unseren Erfahrungen im Libanon, sowie der Einsicht in die internen Verflechtungen des Landes, ergibt sich für uns folgendes Bild, das die bisherige Darstellung in Politik und Medien ergänzen sollte:

    1. Der Libanon ist ein schwacher Staat. Die Zentralregierung hat nicht überall exekutive Hoheit und der Staat ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen nicht oder nur ungenügend in der Lage für die Sicherheit und Wohlfahrt seiner Bürger zu sorgen.

    2. Die Zivilgesellschaft des Libanon birgt sowohl ein hohes Maß an Pluralismus als auch an Sprengkraft.

    3. Die Wirtschaft des Libanon befand sich 2006 nach der traumatischen Ermordung des früheren Premierministers Rafiq Hariri erstmals wieder in einer Phase des konjunkturellen Aufschwungs.


    Auf den derzeitigen Krieg bezogen bedeutet dies, dass

    a) eine angestrebte Zerschlagung der Hizbollah und die Implementierung der Resolution 1559 durch die schwache Zentralregierung, der Hizbollah-Minister angehören, nicht alleine bewerkstelligt werden kann – eine gewaltsame Implementierung ist jedoch keine Alternative;

    b) die Bombardierung den Libanon in seiner gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung dramatisch zurückwirft;

    c) eine Fragmentierung der genuin heterogenen Gesellschaft in verfeindete Konfessionsgruppen eine reale Bedrohung darstellt.


    Das erste Opfer der Unverhältnismäßigkeit des israelischen Handelns ist das Land selbst und die libanesische Bevölkerung – alles was seit 1990 an Aufbauarbeit geleistet worden ist, wäre in Gefahr. Eine nun beginnende Bodeninvasion würde die Lage drastisch verschlimmern und an die verheerenden Vorkommnisse der israelischen Invasion 1982 erinnern, in deren Schatten weite Teile des Landes zerstört, Zivilisten getötet, Massaker verübt und die Bevölkerung nachhaltig traumatisiert wurde.

    Darüber hinaus würde die Region ein Land verlieren, das eine unvergleichbare Pluralität der Kulturen und geistige Liberalität hervorgebracht hat.

    Daraus folgt:

    - Sofortige Einstellung der Gewalt von beiden Seiten!

    - Deshalb fordern wir mit dieser Petition von der Bundesregierung, dass sie sich für einen sofortigen Waffenstillstand zwischen beiden beteiligten Seiten einsetzt.

    Wir stehen mit Freunden und Kollegen im Libanon in Kontakt, die uns ein alarmierendes Bild der Versorgungslage und Zerstörung vermitteln. Bitte unterstützt unsere weiter unten ausgeführten Forderungen mit Eurer Unterschrift, die ihr bitte an:

    Mutzumdialog.imnahenosten@gmx.de

    schickt.

    Bitte leitet diese E-mail an alle Eure Freunde, Verwandte, Kollegen und Bekannte weiter. Dabei ist es außerordentlich wichtig, dass der ursprüngliche Sender der E-mail immer im cc bleibt!

    Danke!

    Julia Gebert, Tiana Hickel, Christoph Klarmann, Janine Nathmann,
    Christian Saßmannshausen, Jascha Scheele und Frauke Wiprich

    PETITION:

    Mit dieser Petition wird die deutsche Bundesregierung dazu aufgefordert, einen sofortigen Waffenstillstand zwischen den Israel Defence Forces (IDF) und der Hizbollah einzufordern, um die Spirale der Gewalt im Libanon und im Norden Israels unverzüglich zu stoppen. Wir erkennen an,
    dass Israel ein Recht darauf hat, sich gegen die Provokationen der Hizbollah im Südlibanon zur Wehr zu setzen. Wir kritisieren und lehnen jedoch ab, auf welche Art und Weise und in welcher Unverhältnismäßigkeit dies von Seiten Israels geschieht. Die seit neun Tagen andauernde
    Bombardierung des Libanons zerstört nicht nur, wie angeblich beabsichtigt, die Infrastruktur der Hizbollah, sondern stellt mit Bombenangriffen auf Wohngebiete, Brücken, Fabriken, Elektrizitätswerke, Häfen und den internationalen Flughafen Beiruts eine systematische Zerstörung ziviler Strukturen und damit eine systematische Zerstörung des gesamten Landes dar. Eine humanitäre Katastrophe bahnt sich an, die Versorgungslage wird von Tag zu Tag schwieriger. Dies ist keine Selbstverteidigung im Sinne des Art. 51 der Charta der Vereinten Nationen mehr. Die israelische Armee verteidigt sich nicht nur gegen die Angriffe von Seiten der Hizbollah, sondern bestraft durch ihre militärischen Handlungen kollektiv das gesamte libanesische Volk, für das die Hizbollah nicht spricht und das sie mehrheitlich nicht unterstützt. Dabei ignoriert der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert die politisch hochkomplexe Situation im Libanon, die eine genaue Differenzierung der verschiedenen politischen Kräfte im Land erfordert.
    Die Bomben, die gegenwärtig auf Beirut und andere Teile des Landes fallen, treffen nicht nur extremistische Hizbollahaktivisten und -unterstützer, sondern auch die Millionen Menschen, die im vergangenen Jahr friedlich und erfolgreich für den Abzug der syrischen Armee und für mehr Demokratie sowie einen innenpolitischen Dialog der verschiedenen religiösen Gruppen auf den Strassen Beiruts demonstriert haben. Die Handlungen der israelischen Armee setzen scheinbar die völlig falsche Annahme voraus, dass alle Libanesen die Gewaltideologen auf Seiten der Hizbollah unterstützen. Sie schwächen die ohnehin fragile libanesische Regierung und damit den libanesischen Zentralstaat und tragen wesentlich zu einer Eskalation der Gewalt bei. Der im Völkerrecht verankerte
    Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wird somit nicht eingehalten. Die militärischen Aktionen Israels müssen ebenso wie die Entführungen israelischer Soldaten und Raketenabschüsse von Seiten der Hizbollah sofort gestoppt werden. Wir sind empört und enttäuscht darüber, dass die europäischen Regierungen und internationalen Organisationen nicht aktiver und entschiedener handeln, um die Gewaltspirale im Nahen Osten zu beenden.

    Wir fordern deshalb von der bundesdeutschen Regierung:

    1. Die Forderung eines sofortigen Waffenstillstandes zwischen beiden Konfliktparteien.

    2. Die Verurteilung der Entführungen israelischer Soldaten und der Raketenangriffe von Hizbollah und Hamas, die die israelische Zivilbevölkerung treffen.

    3. Die Verurteilung der Kollektivstrafe für das gesamte libanesische Volk durch die unverhältnissmässige militärische Gegenreaktion der IDF.

    4. Die Verurteilung der israelischen Angriffe auf zivile Infrastrukturen und die Zivilbevölkerung.

    5. Die Verurteilung der Zerstörung des Flughafens, der Seeblockade und der Zerstörung der Hauptstrasse nach Damaskus, was humanitäre Hilfe massgeblich erschwert.

    6. Einen Aufruf zur Mäßigung Israels und Einstellung der Bombadierung der Zivilbevölkerung.

    7. Eine klare Aussage zur Unterstützung der libanesischen Regierung und des Ministerpräsidenten Sinioura.

    8. Einschaltung der gesamten diplomatischen Instrumente zur Erlangung eines sofortigen Waffenstillstandes.

    9. Kontaktaufnahme mit arabischen Regierungen (Syrien, Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, VAE) und Kooperation für eine Friedenslösung.

    10. Eine deutsche bzw. europäische Position, die den USA gegenüber deutlich zum Ausdruck bringt, dass ihr Gewähren der Bombardierungen des Libanons missbilligt wird.

    11. Schnellstmögliche humanitäre Hilfe, um die bedenkliche Situation der libanesischen Zivilbevölkerung, die bereits in vielen Gebieten unter Wasser- und Lebensmittelknappheit leidet, zu mildern.

    Wenn ihr unsere Forderungen unterstützen wollt, schickt eure Unterschrift (1. Name, 2. gegebenenfalls: Titel, Institution, 3. Stadt, 4. Emailadresse) an:

    Mutzumdialog.imnahenosten@gmx.de.

    Weitere Kontakte:

    Julia Gebert: julia@gebert-hh.de

    Tiana Hickel: tiana.hickel@web.de

    Christoph Klarmann: cgklarmann@gmail.com

    Janine Nathmann: jnathmann@gmx.de

    Christian Sassmannshausen: c.sassmannshausen@gmx.net

    Jascha Scheele: yasha_scheele@yahoo.de

    Frauke Wiprich : frauwip@web.de



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