Einführung ins Aalfischen

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    Re: Einführung ins Aalfischen

    Anonymous - 14.07.2006, 02:35

    Einführung ins Aalfischen
    Der Frühling geht, der Sommer kommt und somit auch der Aal. Wer träumt nicht von einer Aalnacht wo man sich nicht entscheiden kann, an welcher Angel man zuerst anschlägt.

    Leider sind solche Nächte nicht mehr so oft, aber gewusst wie, kann man dennoch in der Nacht schöne Aale fangen. Es ist vom Vorteil wenn man sich schon mal mit dem Aal ein wenig auseinander gesetzt hat.

    Der Aal (anguilla anguilla) besitzt einen langgestreckten, schlangenähnlichen vorne drehrunden, hinten seitlich zusammengedrückten, kräftigen muskulöser Körper. Er besitzt zwei kleine Brustflossen aber keine Bauchflossen.

    Er ist ein katadromer Wanderfisch und verbringt den grössten Teil seines Lebens im Süsswasser und wandert zur Fortpflanzung in die Saragossasee (Westatlantik) Nach dem ablaichen erreichen die Jungaale erst nach 1 – 3 Jahren, nach dem durchqueren des Atlantiks (Golfstrom) die Europäischen Küsten. Die dann sog. Glassaale haben jetzt eine Grösse von ca. 65 mm, die kleinen Glassaale sind erstaunliche „Kletterkünstler“ und können somit auch grössere Hindernisse überqueren.

    Bis dann diese Aale die Geschlechtsreife im Süsswasser erreicht haben vergehen ungefähr 10 – 15 Jahre. Bis aber dann diese Aale wieder abwandern um zu laichen, können bis zu 40!!! Jahre vergehen.

    Es gibt dabei erhebliche Grössenunterschiede zwischen Männchen und Weibchen, männliche Aale werden nur ca. 50cm gross und erreichen ein Gewicht um die 250 gr. die Weibchen dagegen können bis zu 1,50m lang werden und ein Gewicht von 6kg erreichen. (Ist das gerecht?) Trotzdem können beide bis zu 50 Jahre alt werden.

    Der Aal bevorzugt als Lebensraum Flüsse, Bäche und Seen mit weichem oder schlammigen Untergrund, in dem er sich gerne mal eingräbt, aber genauso ist er in allen Binnengewässern verbreitet.
    In den Flüssen und Bächen sucht der Aal immer nach Versteckmöglichkeiten, Top Stellen sind versunkenes Wurzelwerk, Steinpackungen aber auch Krautbänke.
    In Seen sind Top Stellen vor Seerosenfeldern, Schilffgürteln oder abfallende Kanten.
    In der Nordsee findet man den Aal hauptsächlich im Stillwasser von Häfen, sowie an den Prielausläufen. Gute Stellen sind die Elbe- und Wessermündung am Rand des Fahrwassers,
    In Dänemark in den Schleusenvorbecken vor Torsminde und Hvidesande.
    In der Ostsee ziehen die Aale an der ganzen Küste entlang, gute Stellen sind auch hier Süßwassereinläufe und Hafenanlagen. Eigentlich ist der Aal überall zu hause und man kann immer und zu jeder Zeit mit einem Aal rechnen.

    Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen bis grösseren Wassertieren, Würmern und Schnecken und Fischen. Speziell zur Laichzeit der Friedfische die an Krautbänken laichen kann man den Aal „schmatzen hören“ denn dieser frisst mit Vorliebe ihren Laich.

    Als Köder dient dann der Tauwurm oder ein Bündel aus Mistwürmern. Je nach Grösse wird dieser geteilt oder gedrittelt.

    Ein Top Köder für grössere Aale ist natürlich der Köderfisch, der Köfi sollte dann eine Größe von ca. 4 – 8 cm haben, natürlich können auch grössere verwendet werden, aber dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer einen Aal zu fangen. Am besten bewährt haben sich Lauben, Rotaugen und Rotfedern.
    Aber genauso können Schnecken, Fischleber, Bienenmaden und normale Maden verwendet werden.

    Aber nicht nur der Köder sondern, vielmehr das Wetter spielt eine sehr grosse Rolle beim nächtlichen Aalansitz, nach plötzlichen Kälteeinbrüchen ist die Fischerei meist erfolglos. Ideale Voraussetzungen für den Aalfang bestehen bei tiefer Dunkelheit und warmen aufgewühltem Wasser, genauso bei schwül warmen Nächten, vor einem Gewitter, wenn die Mücken zur Plage werden und nicht zu vergessen bei Neumondnächten!!!!!

    Das wichtigste beim Aalfischen ist das Gerät:
    - Die harten Ruten sollten eine Länge zwischen 2,40 und 3,00 Meter, als Wurfgewicht reichen normalerweise 40 –80 gr. voll aus
    - Die mittelgrosse Stationärrolle sollte mit min 0,30mm (so um die 6kg Tragkraft) bespult sein
    - Je nachdem mit was für einem Köder man fischt (Wurm oder Köfi) sollte das Vorfach nicht unter 0,30mm liegen, beim Köderfisch ist natürlich ein Stahlvorfach Pflicht.
    - Starke Wirbel sind Grundvorrausetzung

    Nicht zu vergessen das Zubehör, dieses sollte man auf einem hellen Untergrund wie z. B. auf einem Tuch ausbreiten, da man es in der Nacht besser sieht und man sich gleich alles zu recht legen kann.

    Als Grundausstattung beim Zubehör gehört:
    - Kopflampe bzw. Taschenlampe (Kopflampe wäre besser da man beide Hände frei hat)
    - Eimer für die Aale
    - Tuch um die Hände abzuwischen
    - Aaltöter
    - Mückenschutzmittel
    - Vorfachhaken
    - Wirbel
    - Bleie bzw. Posen
    - Ködernadel
    - Knicklichter
    - Aalglöckchen am besten mit Knicklichthalter
    - Kescher (nur in Ausnahmefälle)
    - Rutenhalter

    Hier ein Beispiel einer Aalmontage: Bei diesem System verhindert man grösseren Schnursalat, wenn der Aal mal den Drehwurm spielen möchte.



    Bei der Landung des Aales ist folgendes zu beachten, so schnell wie möglich den Aal vom Grund weg zu bringen, da dieser jede Gelegenheit nutzt, um sich irgendwo festzusetzen.
    Aber natürlich nur so das, dass Gerät nicht darunter leidet sprich die Schnurr nicht reisst.

    Da Aale aber über eine gehörige Portion Körperkraft verfügen ist es oft gar nicht so leicht, ihn zu bändigen, aber mit dem Gerät wie oben beschrieben dürft ihr keinerlei Probleme haben den Aal aus dem Wasser zu heben. Der Kescher sollte nur in Ausnahmefällen verwendet werden, da ihr danach das Keschernetz erstmal von dem Aalschleim befreien müsst.

    Falls ihr dann eure Aale gefangen habt, hier zum Schluss noch ein kleines Rezept.
    Aal in würziger Kruste gebraten

    Zutaten:
    750 gr frischer Aal,
    100 gr asiatische Reiscracker, 1 Ei, 2 El Oystersauce, 4 El Olivenöl, 1 El Sesamöl, Saft einer halben Zitrone, Salz u. Pfeffer,

    Zubereitung:
    Den Aale häuten, in etwa 8 - 10 cm lange Stücke schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, und etwa eine halbe Std. durchziehen lassen, Reiscracker zerstoßen (wie Semmelbrösel), Ei mit der Oystersauce verquirlen, Aalstücke leicht mit Salz und Pfeffer würzen und verquirlten Ei wälzen, danach in den zerstoßenen Reiscrackern, dann braten und bei milder Hitze etwa 8 - 10 Min. von allen Seiten in einer Mischung aus Olivenöl und Sesamöl goldbraun braten,(natürlich geht auch normales Öl) dazu Gemüse und - falls man es kräftig mag - Bratkartoffeln mit Zwiebeln.

    Und nun viel Spass bei euren Aalabenteuern.



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