Handball

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    Re: Handball

    White_Tiger - 13.07.2006, 16:09

    Handball
    Handball

    Handball ist eine Mannschaftssportart, bei der zwei Mannschaften aus je 7 Spielern (6 Feldspieler und 1 Torwart) gegeneinander spielen. Das Ziel des Spiels besteht darin, den Handball in das gegnerische Tor zu werfen und somit ein Tor zu erzielen. Die Mannschaft, die nach Ablauf der Spielzeit (im Erwachsenenbereich 2 × 30 Minuten) die meisten Tore erzielt hat, hat gewonnen.

    Außer dem Hallenhandball (meist einfach Handball) gibt es noch zwei weitere Varianten. Zum einen den früher gespielten Feldhandball, und zum anderen den sich wachsender Beliebtheit erfreuenden Beachhandball.

    Bei der Beliebtheit rangiert Handball bei den Mannschaftssportarten hinter Fußball auf Platz zwei in Deutschland. Der Deutsche Handballbund ist der größte Handballverband weltweit, und nirgendwo sonst kommen so viele Menschen zu Erstligaspielen.
    Gerade in den letzten Jahren erfuhr der Handball einen großen Schub. Durch den Umzug mehrerer Vereine von kleinen, alten Sporthallen in moderne Multifunktionshallen wurden noch mehr Menschen angesprochen, und die Zuschauerzahlen sind so hoch wie noch nie. Ein weiterer Höhepunkt für den deutschen Handball wird die WM 2007 im eigenen Land sein.

    Grundlagen

    Spielfeld

    Das Spielfeld hat die Form eines Rechtecks (40 m × 20 m) und wird durch die Mittellinie in zwei Hälften geteilt. Die Besonderheit des Handballfeldes liegt in den zwei durchgezogenen Kreisbögen, dem sogenannten Torraum (6-Meter-Kreis, Wurfkreis) und den gestrichelten Freiwurflinien, die parallel zur Torraumlinie verlaufen und einen Abstand von 9 Metern zum Tor haben. Diese Linien werden aus zwei Viertelkreisen um die Torpfosten gebildet, verbunden durch eine Gerade parallel zur Torlinie. Sie liegen in Richtung Mittellinie an den beiden kurzen Seiten des Spielfeldes. 7 Meter vor dem Tor befindet sich die Strafwurflinie (vergleichbar mit dem Elfmeter-Punkt beim Fußball). Hierbei gilt, dass die Linien zu dem Raum gehören, den sie begrenzen. Die einzige Ausnahme hierbei bildet die Mittellinie. In Ausnahmefällen kann auch eine kleinere Spielfläche zugelassen werden.

    Torraum

    Der Torraum darf durch Feldspieler nicht betreten werden. Davor befindet sich die sogenannte 9-m-Linie oder Freiwurflinie, von wo die Freiwürfe ausgeführt werden müssen. Dabei muss der Spieler mit beiden Füßen davor stehen.

    Ein Angreifer darf vor dem Kreis abspringen und aus kurzer Distanz auf das Tor werfen, wobei der Ball die Hand verlassen haben muss, bevor dieser Spieler den Boden berührt. Das Betreten des Torraums ohne Ball, um sich einen Vorteil zu verschaffen (bessere Anspielposition beispielsweise) führt zu Ballverlust für die angreifende Mannschaft, die Spielfortsetzung ist Abwurf.

    Ebenso wird ein Betreten des Kreises durch einen Abwehrspieler in der Regel nur dann geahndet, wenn er sich zum Zwecke der Abwehr hierdurch einen Vorteil verschafft. Verhindert er hierdurch eine klare Torgelegenheit, ist die Spielfortsetzung allerdings vorgeschrieben: Siebenmeterwurf (Wiederherstellung der klaren Torgelegenheit).

    Die 4-m-Linie hat nur beim 7-m-Wurf eine Bedeutung. Der Torwart darf in diesem Fall nicht weiter als bis zu dieser Marke aus dem Tor herauskommen, wobei einzelne Körperteile in der Luft darüber hinausragen dürfen.

    Das Tor ist im Lichten 3,00 m breit und 2,00 m hoch.

    Spielball

    Der Spielball besteht aus einer luftgefüllten Leder- oder Kunststoffhülle. Es werden drei Größen verwendet:

    * Größe I (Jugend ab 8): Umfang 50–52 cm, Gewicht 290–330 g
    * Größe II (Damen, weibl. Jugend ab 14 und männl. Jugend ab 12): Umfang 54–56 cm, Gewicht 325–375 g
    * Größe III (Männer und männl. Jugend ab 16): Umfang 58–60 cm, Gewicht 375–475 g

    Größe und Gewicht für Bälle im „Mini-Handball“ sind in der IHF-Regel nicht festgelegt.

    Spielzeit und Auszeit

    Die Spielzeit beträgt 2 × 30 Minuten. Bei Turnieren, bei denen eine Entscheidung herbeigeführt werden muss, wird bei Unentschieden zweimal je 2 × 5 Minuten verlängert. Danach gibt es ein 7-Meter-Werfen. Jedoch gibt es hier keine eindeutige Regelung; auch eine einmalige Verlängerung ist möglich.

    Im Jugendbereich hat der DHB folgende Einteilung nach Alterskategorien bei der Spieldauer vorgenommen: in der D-Jugend 2 × 20 Minuten, in der C- und B-Jugend 2 × 25 Minuten und ab der A-Jugend 2 × 30 Minuten. Die IHF-Spielregeln sehen hier jedoch explizit eine Altersangabe vor.

    Die Schiedsrichter können nach eigenem Ermessen die Spielzeit unterbrechen (Unterbrechung, Timeout). Beim Siebenmeter soll im Zweifel auf Timeout entschieden werden, z. B. bei einem Torwartwechsel oder bei absehbaren Verzögerungen.

    Jede Mannschaft hat das Recht, jeweils einmal pro Halbzeit der regulären Spielzeit das Spiel für eine Minute unterbrechen zu lassen, um eine Auszeit zu nehmen (Mannschaftsauszeit, Team-Timeout [TTO]). Dieses Recht kann sie nur nutzen, wenn sie in Ballbesitz ist.

    Mannschaft und Ballführung

    Spieleranzahl und Auswechslungen

    Jede Mannschaft besteht aus sieben Spielern – sechs Feldspielern und einem Torwart. Bis zu sieben weitere Mitspieler können als Auswechselspieler auf der Wechselbank Platz nehmen. Der Wechsel der Spieler erfolgt beliebig oft während des laufenden Spiels innerhalb des vorgeschriebenen Wechselraums. Eine Auswechslung mit Anmeldung wie beim Fußball gibt es hierbei nicht. Innerhalb des DHB gilt ferner die Sonderregelung, dass im Jugendbereich nur bei eigenem Ballbesitz oder bei einer Unterbrechung (Timeout) gewechselt werden darf, um zu verhindern, dass bereits dann eine Spezialisierung auf Angriff oder Abwehr eintritt.

    Feldspieler

    Die Feldspieler dürfen den Ball nicht nur mit der Hand berühren, sondern mit allen Körperteilen oberhalb des Knies (das Knie eingeschlossen), wobei, wie in anderen Ballsportarten auch, Fangen und Dribbeln unterschieden wird. Ohne Dribbeln darf der Spieler nur maximal drei Schritte machen und den Ball nur drei Sekunden lang festhalten, dann muss er den Ball durch Pass an einen Mitspieler oder durch einen Torwurf freigeben. Bewegt er sich mit dem Ball über das Spielfeld, so darf direkt nach der Ballannahme maximal drei Schritte und nach dem Dribbeln maximal drei Schritte gelaufen werden. Läuft ein Spieler unbehindert (d. h. ohne Halten oder Klammern durch den Gegner) mehr als diese drei Schritte („Schrittfehler“ oder einfach „Schritte“ genannt) oder fängt er den Ball, dribbelt dann, nimmt den Ball wieder auf und beginnt erneut zu dribbeln (umgangssprachlich auch als „Doppeldribbling“, „Doppelfang“ oder „Zweimal“ bezeichnet), gelangt die gegnerische Mannschaft in Ballbesitz.

    Abkürzungen der Feldspieler und Beschreibung ihrer Positionen:

    Angriff:

    * LA – Linksaußen – linke Außenbahn
    * RA – Rechtsaußen – rechte Außenbahn
    * RL – Rückraumlinks – linker Rückraum
    * RM – Rückraummitte – zentraler Rückraum, „Spielmacher“
    * RR – Rückraumrechts – rechter Rückraum
    * KM – Kreismitte – Kreis
    * KL/KR – Kreislinks/Kreisrechts (Spiel mit zwei Kreisläufern) – Kreis

    Abwehr:

    * AL – Außenlinks – linke Außenbahn, Gegenspieler des RA
    * AR – Außenrechts – rechte Außenbahn, Gegenspieler des LA
    * HL – Halblinks – linker Rückraum, Gegenspieler des RR
    * HR – Halbrechts – rechter Rückraum, Gegenspieler des RL
    * HM – Hinten Mitte – zentraler Deckungsspieler am Kreis
    * VM – Vorne Mitte – vorgezogener Deckungsspieler
    * IL/IR – Innenlinks/Innenrechts (Mittelblock deckt auf einer Linie) – zwei zentrale Deckungsspieler am Kreis

    Die Positionen werden immer aus der Sicht des Torwarts

    Torwart

    Der Torwart darf im Torraum den in Richtung Tor geworfenen Ball mit allen Körperteilen abwehren. Der Torwart muss sich in der Bekleidung von den Feldspielern unterscheiden, darf aber auch den Torraum verlassen (jedoch nicht mit dem unter Kontrolle gebrachten Ball). Einen nicht unter Kontrolle gebrachten Ball darf der Torwart außerhalb des Torraums weiterspielen. Jeder Spieler der Mannschaft kann als Torwart eingesetzt werden. In spielentscheidenden Situationen, z. B. bei einem Tor Rückstand oder Gleichstand kurz vor Ende des Spiels, wird der Torwart häufig als siebter Feldspieler eingesetzt. Hierbei wird er häufig durch einen Feldspieler ersetzt, der ein Leibchen trägt. Der siebte Feldspieler wird dann meist als zweiter Kreisläufer eingesetzt, um eine Überzahlsituation zu schaffen. Wenn man dem Torwart mit Absicht an den Kopf wirft, kann der Spieler, der den Wurf abgegeben hat, mit einer aus Schiedsrichtersicht angemessenen Verwarnung bestraft werden.

    Abkürzung des Torwarts

    * TW



    Fouls und Strafen

    Es ist erlaubt, den Ball wegzuspielen oder zu blocken sowie den Gegenspieler zu sperren. Körperkontakt ist grundsätzlich ebenfalls erlaubt.

    Es ist nicht erlaubt, den Ball wegzureißen, den Gegenspieler festzuhalten, zu klammern, zu stoßen, anzuspringen, wegzudrängen o. ä.

    Handball ist damit bewusst als körperbetontes Spiel angelegt.

    Verstöße gegen die Regeln führen zu Ballverlust und

    * zu einem Freiwurf (an der Stelle des Regelverstoßes, mindestens jedoch 9 Meter vom Tor)
    * zu einem 7-Meter-Wurf, wenn der Gegenspieler durch die Regelwidrigkeit (egal welcher Art) an einer klaren Torgelegenheit gehindert wurde

    Zusätzlich zu dieser Spielfortsetzung ist bei besonderer Ausprägung der Verstöße gegen die Regel (was im Spielbetrieb der Normalfall ist) ein „progressives Strafsystem“ definiert:

    * die Verwarnung (Gelbe Karte), beim ersten Verstoß (jedoch sollten nur drei pro Mannschaft ausgesprochen werden, danach folgen 2-Minuten-Zeitstrafen),
    * die 2-Minuten-Zeitstrafe (kann auch bei besonderer Schwere des Regelverstoßes ausgesprochen werden, bevor die 3 Verwarnungen „verbraucht“ wurden)
    * die 2+2-Minuten-Zeitstrafe (kann z. B. ausgesprochen werden, wenn ein Spieler auf eine gegen ihn verhängte Zeitstrafe lautstark oder gestenreich protestiert oder dabei den Schiedsrichter beleidigt).
    * die Disqualifikation (Rote Karte) bei besonders definierten Verstößen (insbesondere bei gesundheitsgefährdendem Foulspiel), die dritte 2-Minuten-Zeitstrafe desselben Spielers führt ebenfalls zu seiner Disqualifikation (die Mannschaft wird wie bei der 2-Minuten-Zeitstrafe um einen Spieler auf der Spielfläche reduziert, darf jedoch, nachdem die zwei Minuten abgelaufen sind, einen anderen Spieler auf das Feld schicken)
    * der Ausschluss, die härteste Form der Bestrafung in einem Handballspiel. Sie wird nur bei Tätlichkeiten gegenüber anderen Spielern, Offiziellen oder Schiedsrichtern ausgesprochen. Der Spieler wird vom Spiel ausgeschlossen, und die Mannschaft darf den Spieler nicht wieder ersetzen. Außerdem bringt der Ausschluss auch nach dem Spiel schärfere Strafen als die Disqualifikation für den Verein bzw. den Spieler mit sich (Geldstrafen, lange Sperren o. ä.). Der Ausschluss ist nicht dem progressiven Strafsystem zuzuordnen, sondern als „Strafe für besonders schwere Fälle“ zu sehen. Als Tätlichkeit gilt das Anspucken (nur wenn jemand getroffen wird), Treten und Schlagen, die letzten beiden werden als Affekthandlung nur mit der Disqualifikation bestraft.

    Für die drei Offiziellen und den Mannschaftsverantwortlichen auf der Bank gelten bei der Bestrafung Sonderregelungen. Diese vier Personen dürfen insgesamt eine Verwarnung und eine Hinausstellung erhalten, danach wird jedes Vergehen mit Disqualifikation bestraft.

    Da es im praktischen Spielbetrieb nur schwer möglich ist, den Gegenspieler regelkonform vom Ball zu trennen (Fehlpässe ausgenommen), sind Freiwürfe und progressive Bestrafung normale einkalkulierte Bestandteile eines Handballspiels.

    Grundsätzliche Strategie

    Beim Handball bewegen sich bei normalen Angriffen alle Feldspieler in die Hälfte der verteidigenden Mannschaft. Beim schnellen Umschalten nach Ballgewinn aus der Deckung heraus gewinnt die erste Welle (beim „Tempogegenstoß“) heutzutage aber immer mehr an Bedeutung. Bei diesem Angriff wird meist über die beiden Außenpositionen oder über vorgelagerte, offensive Abwehrspieler versucht, mit wenigen Spielern eine kurzzeitige Überzahlsituation zu schaffen und so zu einfachen Torerfolgen zu gelangen. Ist die erste Welle nicht erfolgreich bzw. können die Konterspieler nicht angespielt werden, greift die zweite Welle: die verbleibenden Spieler organisieren den Ballvortrag, wieder mit dem Ziel, sich gegenüber der in Rückwärtsbewegung befindlichen abwehrenden Mannschaft Überzahlsituationen zu verschaffen. Weitere Varianten des schnellen Angriffsspiels sind der schnelle Anwurf nach einem Torerfolg der gegnerischen Mannschaft – „Schnelle Mitte“ genannt – und die dritte Welle – meist eine standardisierte Angriffskonzeption nach dem Ballvortrag gegen die gerade formierte Deckung.

    Verteidigung und Angriff

    Die Verteidiger (Abwehrspieler) bilden aufgrund der Topographie des Spielfeldes in der Regel eine Zonendeckung vor dem Wurfkreis. Es gibt eine Vielzahl von Varianten dieser Zonendeckung entsprechend der unterschiedlichen Angriffsstrategien der Angreifer. Die Zonendeckung führt ebenfalls zu einer starken Spezialisierung der Spieler. In der Regel unterscheidet man bei den Angriffsspielern die Außenspieler (Linksaußen [LA] und Rechtsaußen [RA]), Rückraumspieler (Rückraumlinks [RL], Rückraummitte [RM], Rückraumrechts [RR]) und den Kreisspieler (Kreismitte [KM]). Zur besseren Unterscheidung bei Ansprachen, Trainingsskizzen usw. werden die entsprechenden Abwehrspieler unterteilt in die Außenspieler (Außenlinks [AL] und Außenrechts [AR]), Halbspieler (Halblinks [HL] und Halbrechts [HR]) und Mittelblock (Innenlinks [IL] und Innenrechts [IR]). Abweichungen davon ergeben sich durch die Struktur der gewählten Verteidigung.

    Zudem gibt es durch die schnelle Wechselmöglichkeit (ohne Anmeldung, beliebig oft) die Chance, spezialisierte Angriffs- und Abwehrspieler einzusetzen.

    Die Angreifer versuchen entweder durch Einzelaktionen oder durch gruppen- bzw. mannschaftstaktische Angriffskonzeptionen einen Spieler in eine günstige Schussposition zu bringen und ein Tor zu erzielen.

    Die zwei gebräuchlichsten Deckungsvarianten sind 6–0 (die Grundposition aller Spieler ist direkt am Wurfkreis) und 5-1 (der mittlere Abwehrspieler ist vorgezogen). Eine weiterhin verbreitete Deckungsvariante ist die 3–2–1-Deckung. Daneben gibt es noch die 4–2-Deckung, bei der zwei Abwehrspieler vor der Deckung meist gegen den rechten sowie linken Rückraumspieler (RR und RL) agieren. Selten sind die 3–3-Deckung (mit drei vorgezogenen Abwehrspielern), die 1–5-Deckung, bei der alle Spieler bis auf den Gegenspieler des Kreisläufers vorgezogen sind, und die offene Manndeckung, die gelegentlich bei sehr engen Spielständen in den letzten Minuten eines Spiels angewandt wird. Oft praktiziert wird auch eine einzelne Manndeckung gegen herausragende Angriffsspieler einer Mannschaft, was jedoch dazu führt, dass die verbleibenden 5 Abwehrspieler jeweils mehr Raum zu verteidigen haben. Allen Deckungsvarianten ist gemeinsam, dass oft versucht wird, bei Würfen der Rückraumspieler ein Zusammenspiel zwischen Torwart und Deckungsblock zu erreichen. So ist es Aufgabe des Deckungsblocks, den Wurf auf eine Seite des Tores zu verhindern, und der Torwart „übernimmt“ dann die andere Seite.

    Obwohl es sich also meist um eine Zonenverteidigung handelt, ist der entscheidende Punkt die Zuordnung jedes Angreifers zu den Abwehrspielern. Mit den Angriffskonzeptionen wird versucht, die Zuordnung zu stören, Abspracheprobleme beim Übergeben/Übernehmen von Angriffsspielern in der Deckung zu erzwingen und so eine Überzahlsituation zu schaffen, in der ein Angreifer möglichst ungehindert zum Torwurf gelangt. Wurfstarke Rückraumspieler haben, wenn sie ungestört auf das Tor werfen können, immer eine sehr gute Torchance. Im Gegensatz zu den meist wurfgewaltigen Rückraumspielern sind Außen- und Kreisspieler in der Regel variantenreicher, was das Wurfrepertoire angeht, und darauf trainiert, auch noch aus den unmöglichsten Winkeln den Ball im Tor unterzubringen, wenn sie zu einem Sprungwurf in den Torraum kommen.

    Im Jugendhandball bis einschließlich zur C-Jugend muss eine offensive Deckung (1–5, 2–4 o. ä.) gespielt werden. Dies soll dazu führen, dass das Spiel schneller wird und mehr Möglichkeiten im Angriff für die nicht so variantenreich spielenden Jugendlichen entstehen.

    Passives Spiel

    Diese Spielweise ist beim Handball laut IHF-Regelwerk untersagt. Das bedeutet, dass eine Mannschaft, die keinen erkennbaren Drang zum Tor aufbaut bzw. keine Anstrengungen unternimmt, ein Tor zu erzielen, durch den Schiedsrichter per Handzeichen („passives Vorwarnzeichen“) ermahnt wird. Stellt sich daraufhin keine Besserung ein, haben die Schiedsrichter die Möglichkeit, den Angriff der passiv spielenden Mannschaft abzubrechen, so dass die verteidigende Mannschaft einen Angriff einleiten kann.

    Diese Regel macht den Sport für die Zuschauer schneller und attraktiver, da es kaum torabschlusslose Phasen gibt. Allerdings gibt die Auslegung dieser Regel immer wieder Anlass zu Diskussionen, denn es bleibt schließlich im Ermessen der Schiedsrichter, ab wann der Druck aufs Tor zu gering ist und als „passiv“ geahndet werden kann.

    Geschichte

    Bereits in der Antike gab es handballähnliche Spiele wie Urania oder auch Herpastum (von griech. harpaston) bei den Römern. Auch im Mittelalter werden verschiedene Fangspiele gespielt.

    Das eigentliche Handballspiel entwickelte sich aber erst um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus verschiedenen Ballspielen, wie z. B. Netz-, Korb- oder Turmball. Daraus gingen dann erstmals Spiele hervor, bei denen auf Tore geworfen wurde, wie das schwedische Handballspiel, dessen Regeln 1906 von dem Lehrer Holger Nielsen entworfen wurden. Der Ball durfte nur drei Sekunden gehalten werden, und mit ihm durfte nicht gelaufen werden.

    Als Geburtstag des Handballs gilt der 29. Oktober 1917, als der Berliner Oberturnwart Max Heiser (1879–1921) festlegte, dass das 1915 von ihm für Frauen entworfene Spiel „Torball“ zukünftig „Handball“ heißen solle und er ebenfalls feste Regeln bestimmte. Mit dem Spiel wollte er für Mädchen eine Möglichkeit schaffen, sich auszutoben, da Jungenspiele, wie z. B. Fußball, ihm zu körperbetont erschienen. Dementsprechend war seinerzeit auch jede Art von Kampf verboten und das Spiel körperlos.

    Zwei Jahre später entwickelte der Turnlehrer Carl Schelenz (1890–1956) Heisers Spiel weiter und machte es auch für Jungen und Männer attraktiv, indem er Zweikämpfe erlaubte und den Ball verkleinerte, womit er das Werfen in den Vordergrund stellte. Auch führte er das Prellen ein. Die restlichen Grundlagen, wie Spielfeld, Mannschaftsgröße und Schiedsrichter, übernahm Schelenz praktischerweise vom Fußball. Daraufhin wurde Handball immer beliebter, und schnell bildeten sich erste Mannschaften. Im Jahr 1921 wurde schließlich die erste deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der TSV 1860 Spandau gewann.

    Das erste Handball-Länderspiel fand am 13. September 1925 in Halle an der Saale zwischen Deutschland und Österreich statt. Die österreichische Auswahl besiegte dabei Deutschland mit 6:3. 1928 wurde dann im Rahmen der Olympischen Spiele in Amsterdam der erste internationale Handballverband IAHF von den elf Ländern USA, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Österreich, Schweden, Tschechoslowakei und Deutschland gegründet. In dieser Zeit wurde das Regelwerk erstmals offiziell festgelegt und vereinheitlicht. In der Zeit von 1922 bis 1933 wurden die Deutschen Handballmeisterschaften parallel von zwei verschiedenen Verbänden (Deutsche Sportbehörde und Deutsche Turnerschaft) ausgetragen, so dass es für jedes Jahr zwei deutsche Meister gibt.

    Olympisch war Feldhandball das erste und einzige Mal bei der Olympiade 1936 in Berlin, aber auch nur auf Bestreben Adolf Hitlers hin, da Deutschland den Feldhandball zu dieser Zeit klar dominierte. Die deutsche Auswahl gewann dann auch im Endspiel gegen Österreich vor 100.000 Zuschauern, was bis heute weltweit als Zuschauerrekord für Handballspiele (Feld und Halle) gilt. Die ersten Weltmeisterschaften sowohl im Feld- als auch im Hallenhandball wurden 1938 in Berlin ausgetragen. Auch hier setzte sich in beiden Turnieren die deutsche Mannschaft durch.

    Nach dem Krieg musste die Organisation und Struktur des Handballs wieder aufgebaut werden, so wurde 1946 die International Handball Federation IHF und 1949 der Deutsche Handballbund DHB gegründet. Die ersten deutschen Nachkriegsmeisterschaften wurden bereits 1948 ausgetragen. Der Feldhandball entwickelte sich rasch weiter, was sicher auch mit der Vormachtstellung der deutschen Nationalmannschaft in Europa zusammenhing. So wurden 6 von 7 Weltmeisterschaften von deutschen Mannschaften gewonnen. Einer der besten und bekanntesten Spieler der damaligen Zeit war Bernhard Kempa, Erfinder des Kempa-Tricks.

    Parallel zum Feldhandball entwickelte sich aber auch der Hallenhandball immer weiter. Treibende Kraft beim Gang in die Hallen waren vor allem die skandinavischen Länder, die aufgrund der klimatischen Bedingungen nach Möglichkeiten suchten, Taktik und Tempospiel voranzutreiben, ohne auf Wind, Wetter und Jahreszeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Das Spiel wurde, nachdem die Regeln der neuen Umgebung angepasst wurden, sicherer, schneller und somit auch attraktiver. Trotz der anfänglich gleichen Behandlung von Hallen- und Feldhandball setzte sich der Hallenhandball immer mehr durch. Mit der Ernennung zur olympischen Disziplin im Jahr 1972 war endgültig, dass Feldhandball in Zukunft keine Rolle mehr spielen würde. So fanden dann auch 1975 die letzten Meisterschaften im Feldhandball statt.

    Den nächsten Höhepunkt erlebte der deutsche Handball mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft im Jahr 1978 durch die deutsche Nationalmannschaft unter Trainer Vlado Stenzel. In den folgenden zwei Jahrzehnten konnte der deutsche Handball auf internationaler Ebene keine großen Erfolge feiern. Allerdings machte sich der deutsche Handball durch zahlreiche Siege deutscher Vereine in europäischen Wettbewerben durchaus einen Namen.

    Auf internationaler Ebene erzielte die deutsche Mannschaft erstmals wieder unter Heiner Brand, einem der Weltmeister von 1978, Erfolge. So wurde Deutschland 2002 Vizeeuropameister und 2003 Vizeweltmeister. Den ersten Titel holte die Mannschaft mit dem Gewinn der Europameisterschaft 2004. Im gleichen Jahr belegte die deutsche Auswahl bei den Olympischen Spielen in Athen den 2. Platz. Bei der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz erreichte die deutsche Auswahl den 5. Platz. Österreich konnte sich nicht für das Turnier qualifizieren, die Schweiz schied bereits in der Vorrunde aus.

    Die nächsten Höhepunkte werden die Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland und die Europameisterschaft 2008 in Norwegen sein. Auf Vereinsebene genießt der deutsche Handball ein sehr hohes Ansehen. Die deutsche Handball-Bundesliga gilt als stärkste Liga der Welt, und die deutschen Clubs gehören zu den besten Europas. Zum Beispiel wurde der EHF-Pokal in den letzten 10 Jahren 8-mal von deutschen Vereinen gewonnen.

    Die europaweit erfolgreichsten Handballvereine bei den Herren sind der FC Barcelona mit 12 Titeln in europäischen Wettbewerben und der VfL Gummersbach mit acht Titeln.

    Die erfolgreichsten deutschen Vereine sind bei den Herren der VfL Gummersbach (die letzte datiert allerdings aus dem Jahr 1991) und der THW Kiel mit 12 deutschen Meisterschaften.

    Bei den Damen hat der TSV Bayer 04 Leverkusen als zwölfmaliger Deutscher Meister und als achtmaliger Pokalgewinner die meisten Titel errungen.

    Verbreitung

    Handball ist vor allem in Europa beliebt, außerhalb Europas ist Handball allerdings weniger populär. Größeren Zuspruch außerhalb Europas genießt Handball z. B. in Nordafrika (vor allem Tunesien und Ägypten) und in Asien (vor allem Südkorea und Japan). Neuerdings findet das Spiel auch in arabischen Ländern (Katar) und in Teilen Südamerikas größere Verbreitung.

    Auch in Europa ist Handball nicht überall gleich verbreitet. So ist er auf den britischen Inseln beispielsweise nahezu unbekannt, und in den Benelux-Ländern spielt er ebenfalls keine entscheidende Rolle. Neben den Profi-Ligen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Handball vor allem in Spanien, Frankreich, den mittel- und osteuropäischen Ländern, den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und in Nordeuropa (Dänemark, Schweden, Island, Norwegen) gespielt.

    Diese Verbreitung hat verschiedene Gründe. Zum einen ist Handball eine relativ junge Sportart, vor allem die heute fast ausschließlich betriebene Hallen-Variante. Daher waren in vielen Ländern schon andere Sportarten sehr populär, als Handball aufkam. Zum anderen setzt Hallenhandball, wie der Name schon sagt, das Vorhandensein von Sporthallen voraus. Dritter Punkt (und das Lieblingsargument der meisten Handballfans) ist, dass die Regeln im Handball z. B. im Vergleich zum Fußball sowohl für die Spieler als auch für die Zuschauer komplizierter sind. Hinzu kommt, dass sich Handball im angelsächsischen Raum nicht durchsetzen konnte (zum Beispiel in Nordamerika und Australien).

    Doch auch aus „Handball-Entwicklungsländern“ finden immer wieder Spieler ihren Weg in europäische Spitzenligen. So spielen in der deutschen Bundesliga zum Beispiel Niederländer und Brasilianer. Die spanische Liga hat einige (Ex-)Kubaner zu bieten, die größtenteils inzwischen aber die spanische Staatsbürgerschaft angenommen haben und für die spanische Nationalmannschaft spielen. Beim Handball ist dies – anders als beim Fußball – möglich. Während die FIFA Spieler, die für eine Nationalmannschaft gespielt haben, für alle anderen Nationalteams sperren, gibt es eine solche Regel bei der IHF nicht. Daher gibt es zahlreiche Spieler, die Länderspiele für zwei Nationen absolviert haben, zum Beispiel Bogdan Wenta für Polen und Deutschland oder Julio Fis für Kuba und Spanien.

    Organisation

    Der Handball in Europa ist in der European Handball Federation (EHF) organisiert, die wiederum ein Kontinentalverband der International Handball Federation ist. Regeln und internationale Vereinbarungen werden in den meisten Fällen von der obersten Instanz beschlossen und wirken bis zur Basis. Ausnahmen des DHB, ÖHB oder SHV bzw. in den Regionalverbänden sind in bestimmten Bereichen dennoch möglich.

    Aktuelle Titelträger

    Männer

    * Deutscher Meister in der Saison 2005/06 wurde der THW Kiel, Pokalsieger der HSV Hamburg.
    * In Österreich gelang A1 Bregenz in der Saison 2005/06 das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg.
    * Schweizer Meister in der Saison 2005/06 wurden die Kadetten Schaffhausen, den Pokal holte Wacker Thun.

    Champions-League-Sieger 2006 wurde BM Ciudad Real. Als bislang einzige deutsche Mannschaft gewann der SC Magdeburg am 27. April 2002 die Champions League. Den Europapokal der Pokalsieger gewann Medwedi Tschechow (RUS). EHF-Pokal-Sieger ist der TBV Lemgo. Den Challenge-Cup gewann Steaua Bukarest.

    Den Olympiasieg in Athen 2004 errang Kroatien, im Spiel um die Goldmedaille wurde Deutschland mit 26:24 besiegt.

    Die Handball-Weltmeisterschaft fand im Jahr 2005 in Tunesien statt. Weltmeister wurde Spanien, das im Finale Kroatien mit 40:34 besiegte. Dritter wurde Frankreich vor Gastgeber Tunesien. Den fünften Rang erreichte Serbien und Montenegro. Die deutsche Mannschaft erreichte Platz neun.

    Bei der Handball-Europameisterschaft 2006 in der Schweiz errang Frankreich durch einen Sieg mit 31:23 über Spanien den Titel. Dritter wurde Dänemark, das im kleinen Finale Kroatien bezwang. Deutschland gewann das Spiel um Platz 5 gegen Russland und qualifizierte sich damit vorzeitig für die EM 2008 in Norwegen. Gastgeber Schweiz war bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

    Frauen

    * Das Double aus Deutscher Meisterschaft und dem Pokalsieg errang in der Saison 2005/06 der HC Leipzig. Zuvor war dies nur dem TuS Walle Bremen in der Saison 1994/95 und dem 1. FC Nürnberg in der Saison 2004/05 gelungen.
    * In Österreich errang Hypo Niederösterreich wie stets in der Vergangenheit auch 2004/05 erneut das Double aus Meisterschaft und Pokal.
    * Schweizer Meister in der Saison 2005/06 wurde Spono Nottwil, der Pokalsieg ging an den LC Brühl St. Gallen.

    Champions-League-Sieger ist Viborg HK (DEN). Den Europapokal der Pokalsieger gewann ŽRK Budućnost Podgorica (Montenegro). EHF-Pokal-Sieger ist FTC Budapest (HUN), und den Challenge-Cup gewann Rulmentul Braşov (ROM).

    Europameister 2004 ist Norwegen. Dänemark gewann in Athen 2004 die olympische Goldmedaille. Weltmeister 2005 wurde Russland.



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