Mailliw - Eine Lebensgeschichte

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    Re: Mailliw - Eine Lebensgeschichte

    rakshiir - 06.07.2006, 13:23

    Mailliw - Eine Lebensgeschichte
    Mailliw
    Die Geschichte eines Verlassenen

    Hier wird diese Geschichte gepostet, für den Fall, dass sie gelesen wird ;-)
    Es ist die Geschichte eines Untoten (Vorsicht: WoW-Geschichte), sein Pfad vom Leben bis - soweit ich eben schreibe ;-)



    Re: Mailliw - Eine Lebensgeschichte

    rakshiir - 11.08.2006, 11:11


    Kapitel 1:
    Die Auferstehung

    Es ist kalt, unmenschlich kalt. Ich ziehe meinen Mantel enger um mich, doch scheint der Wind direkt durch die Kleider zu wehen, als stünde man ohne Schutz in einem Schneesturm.
    Wie lange waren wir wohl in diesem verfluchten Land? Ich weiss es nicht mehr, ich habe das Zeitgefühl schon lange verloren. Eigentlich war es auch egal. Arthas, der junge Prinz, hatte uns hergeführt. Zum Feldzug gegen die Untoten. Viele waren schon gefallen, doch er wollte nicht umkehren. So stehen wir nun hier, im einsamen Lager in Northrend. Arthas ist gegangen, murmelnd von irgendeiner Waffe, die er unbedingt brauchen würde. Wir sollen solange das Lager verteidigen. Doch wie lange werden wir die Untoten noch aufhalten können?

    Nicht nur ich, alle meine Kameraden fürchten sich. Sie sind stärker, es sind mehr und es scheinen unendlich viele zu kommen. Für jedes Skelett, welches fällt, kommen zwei nach und sie nehmen jeden Krieger mit, der auf unserer Seite fällt. Ich will nicht mal wissen, was mit ihnen geschieht …

    Plötzlich schreit der Späher und reißt mich aus den Gedanken. Sie kommen, wieder eine Welle. Ich umfasse meinen Stab fester, sollen sie doch kommen …

    Da sehe ich sie, Skelette und Ghuls, wie sie auf unsere Verteidigung stürmen, unsere Krieger vorne entgegen, Waffen prallen aufeinander, Funken sprühen. Die ersten Schmerzensschreie unserer Kameraden, die ersten Skelette gehen wortlos zu Boden, nur um wieder aufzustehen. Ich renne zwischen den Verletzten Hin und Her, heile, wen ich erreichen kann und versuche jeden am Leben zu halten, damit sie ihn nicht verschleppen. Ein schlimmeres Schicksal kann ich mir kaum vorstellen.

    Dann, ein Schrei, Nein eher ein Brüllen durchstößt die Luft, unterbricht scheinbar den Lärm der Schlacht. Ich schaue zum Himmel. Zuerst sehe ich nichts, dichtes Schneegestöber verdeckt die Sicht. Dann sehe ich einige Greiffenreiter, doch fliegen ihre Tiere nicht zur Front, sondern fliehen ins Lager. Nie habe ich diese Tiere flüchten sehen, genauso wenig ihre Reiter, stolze Zwerge mit mächtigen Wurfhämmern ausgestattet. Woher kam dieser Schrei, was für ein Ungeheuer hat das Land noch für uns übrig? Kurz darauf sehe ich es, schemenhaft dank des Schneesturms, doch dann immer deutlicher. Bei diesem Anblick sträubt sich mir jedes Nackenhaar! Es ist ein Drache, aber kein normaler. Kaum Fleisch hängt noch an seinen Knochen, die Flügel löchrig, der Kopf nur noch eine Knochenfratze.

    Ein Schmerz reisst meinen Blick von dem Monster über unseren Köpfen weg zur Quelle. Nicht nur ich, viele waren durch dieses … etwas … abgelenkt gewesen und die Untoten haben sich ihren Weg wohl durch unsere Reihen geschlagen. Ein Ghul steht vor mir, in seiner Hand die Ursache meines Schmerzes. Ich taumle, er hat eine tiefe Wunde geschlagen. Warmes Blut läuft an meinem Körper hinab, mein Blut! Ein Heiler im Kampf? Ich frage mich, was ich überhaupt ausrichten kann, doch aufgeben, würde ich nicht.

    Den Stab mühsam gehoben, ziele ich auf das untote Ding vor mir, doch der Schlag, den ich ausführe, scheint es nicht zu fühlen. Dann falle ich kraftlos vorn über, der Schnee färbt sich rot. Die Augen fallen mir zu, ich spüre noch, wie der Ghul nach mir greift, mich mitziehen will. Ich versuche mit letzter Kraft, mich zu wehren, doch hat mich diese nun vollends verlassen. Es schleift mich durch den Schnee, langsam wird mir kalt, immer kälter, als würde das Land das ganze Schneegestöber direkt in meinem Körper pumpen, dann wird mir schwarz vor Augen …

    Ich schlage die Augen auf und stehe auf. Ich habe lange genug geruht, der Meister ruft uns in den Kampf. Ich strecke mich und schnalle meinen Dolch, der immer griffbereit neben mir liegt, um. Diese Macht, die er mir verleiht, ist unglaublich. Am ersten Tag, als sie mir von meinem Meister geschenkt wurde, war das Gefühl überwältigend.

    Dann sehe ich den Trupp. Unser Trupp, mit dem wir schon immer gekämpft haben und unseren Truppenführer, der große Arthas mit seiner Klinge, Frostmourne. „Heute, meine Krieger, führe ich euch in das alte Königreich der Menschen“, spricht er zu uns, „wir müssen leise sein, bis wir im Schloss sind, um den König, meine alten Vater, zu töten, danach ist die Stadt sowieso gefallen“, das Wort Vater, spuckt er förmlich aus.

    Wir kleiden uns unauffällig in dunkle Umhänge und ziehen nach Lordaeron. Wir ziehen in die Stadt ein. Irgendwie ist alles einfacher als wir dachten. Die Leute feiern unseren Feldzug gegen den großen Feind, den wir gewonnen hätten. Zwar weiss ich nicht, wovon sie sprechen, doch warum sich Sorgen machen, wenn es so gut läuft!

    Nachdem wir im Palast sind, warten wir in einem Zimmer vor dem Thronsaal, in den nur Arthas eingelassen wird. Kurz darauf hören wir den König zu Boden gehen, wir stürmen heraus, die überraschten Wachen fallen schneller als sie die Lage verstehen könnten.

    Danach fängt mein Part in diesem Kampf an: Die Seelen wieder an diese erbärmlichen Menschen binden. Nekromantie ist ein schönes Spielzeug, unser aller Meister hat sie in mir gefestigt, gestärkt, weil ich magisch begabt schien. Und so diene ich mit Freuden und lasse unsere Armee mit jedem gefallenen Feind wachsen.

    Noch niemand scheint den Überfall bemerkt zu haben, ich kann das Lachen kaum unterdrücken. Menschen, schwächliche Kreaturen, die es gar nicht verdient haben. Dann ist es nur natürlich, dass wir sie übernehmen.

    Nachdem der Thronsaal gesäubert ist und unsere Diener, meine Diener, stehen, lassen wir sie auf das Schloss los. Es dauert nicht lange, bis die wenigen Wachen, die stationiert sind, fallen. Die wenigen Wachräume, die noch im Schloss bestehen, kennt unser Anführer, Arthas, auswendig, und so fallen auch die Soldaten dort, ohne große Probleme.

    Das Schloss ist erobert, die Stadt sollte bald folgen. Das Königreich der Menschen fällt. Der Fall des Königs hat die Menschen hart getroffen, und der Tod Uthers, des alten Führers der Ritter der silbernen Hand hat wohl den letzten Widerstand gebrochen. Nun liegt das restliche Land vor uns, offen, verwundbar, und unser Meister schickt uns aus, den Rest dieser Brut von der Welt zu wischen.

    Heute liegt wieder ein Dorf an. Wir ziehen mit einer kleinen Gruppe los, ohne Arthas diesmal, der wurde von unserem Meister wegzitiert. Keiner weiss genau warum, aber das ist auch nicht so wichtig. Wir werden so ein Dorf auch ohne ihn übernehmen, zumal ich diesmal die Führung übertragen bekommen habe. Zwar frage ich mich warum wir ohne größere Truppen so weit vordringen, aber wir ziehen los.
    Ich bin der Letzte, der vom Trupp das Dorf betritt und es bietet sich mir ein grausames Bild. Die Menschen, unbewaffnet und ängstlich sterben, gefällt durch unbarmherzige Klingen. Nur wenige versuchen, noch Widerstand zu leisten, ob sie es tun oder nicht, macht an ihrem Schicksal wohl auch keinen Unterschied. Ein Bauer stürmt auf mich zu, mit einer Heugabel bewaffnet. Er ist zu langsam, untrainiert, unvorbereitet, und mein Dolch trifft seinen Brustkorb. Er röchelt.

    Plötzlich trifft es mich wie ein Schlag. Diese Menschen, sie waren doch einmal Bekannte, Verbündete, Brüder und Schwestern. Und wir töten sie. Das erste Mal seit langem fange ich an Fragen zu stellen. Warum habe ich den König ermordet? Was war überhaupt passiert? Jetzt erst fällt mir der Mann auf, der auf meinem Dolch hängt. Ich erkenne sein Gesicht, trotz des Blutes. Er war einmal mein bester Freund und nun sinkt er tot vor mir auf den Boden, getötet durch meine Hand. Nun erinnere ich mich an das Dorf. Hier war ich immer, nachdem ich mit Arthas gezogen bin, um mich auszuruhen, Geschichten auszutauschen, und mit meinen Freunden zu trinken. Arthas, schießt es mir durch den Kopf, Arthas? War er nicht nun Führer dieser Armee die das Land entzweit? Wie konnte es dazu kommen, dass er seinen Vater ermordet?

    Eines ist zumindest sicher: ER hat uns hierzu gebracht, damals schon in Northrend. Durch IHN wurden wir erst zu … was auch immer wir sind. Er hat uns angeführt, sein Machthunger, sein Rachedurst.

    Ich schaue auf meine Hände, kaum Fleisch und nur Haut auf Knochen. Ich war das geworden, wogegen wir damals kämpften. Klar, sie haben uns mitgenommen, aufgenommen, wie ich viele in den Kämpfen in unseren Reihen danach aufgenommen hatte. Ich verfluche mich! Meine verdammte Magie hat vielen das angetan, wogegen sie solche Angst haben. Gebrochen sinke ich auf die Knie. Den anderen um mich herum scheint es nicht besser zu gehen. Sie erinnern sich auch, die Macht unseres ehemaligen Meisters, dieser abscheulichen Kreatur, die uns jahrelang gegen unsere Freunde geführt hat, scheint abgebrochen. Nie vorher hatte ich mir Fragen gestellt, nun konnte ich klar denken.

    Nichts scheint mehr übrig von dem alten, dem guten Leben. Dem als Heiler der königlichen Armee, nichts von William, dem Treuen?! Das einzige was ich nun noch habe, ist dieser untote Körper, nicht mal meine Magie blieb mir erhalten, er hat sie verdorben. Sie sollte helfen, nun zerstört sie. Ich schaue mich um, das Dorf ist verloren. Zu spät kam die Einsicht für diese Menschen. Langsam sammelt sich unser Trupp um mich. Jedem sieht man den Schrecken an, das Grauen dem sie bewusst wurden.

    Erst nach einiger Zeit des Schweigens durchbreche ich die Stille. „Ihr habt es auch gemerkt, nicht wahr? Wir sind nicht mehr das, was wir mal waren. Wir haben schreckliche Dinge getan, und wir können sie nicht ändern“ Die Pause, die entsteht, wirkt wie eine stumme Bestätigung. „Wir haben hier nichts mehr verloren, doch was wollen wir tun?“ Die Frage bleibt unbeantwortet, lediglich viele untote Augen haften auf mir, erwartend. Ich seufze „Na Gut, wenn niemand eine Idee hat, würde ich sagen, wir ziehen zur alten Hauptstadt, vielleicht sind noch mehr … erwacht. Wenn nicht, will ich so viele dieser Teufel wie möglich mitnehmen.“

    Der Marsch dauert lange, doch wie wir bemerken, brauchen Untote kein Essen. Warum auch, sie haben ja keinen Kreislauf mehr. Als wir endlich ankommen, erwartet uns jene Ruine, die wir zu verantworten haben. Doch keine Wachen dieser Kreatur noch Arthas erwartet uns. Wir gehen in die Stadt, in Richtung Thronsaal. Dort endlich: andere Untote. Doch auch sie sitzen betrübt und können ihre Situation kaum fassen. Mittendrin, eine Frau, der scheinbar alle zuhören. Ich setze mich zu einer Untoten und frage sie leise „Was ist hier los, wer ist das?“. Sie beäugt mich kritisch, antwortet dann aber „Sylvannas, wie es aussieht, sind einige erwacht. Der Lich König, diese Stimme, unser alter Wille, hat keine Kontrolle mehr. Sie will diese Stadt zu der unsrigen machen, und mehr von uns sammeln.“

    Ich lies mir diese Worte durch den Kopf gehen. „Was wirst du tun?“ frage ich sie. „Ich habe ja sonst nichts“, sie klingt irgendwie traurig. „Léthe, mein Name, wer bist du?“ Sie schaut mich an. Ich denke nach. William, Nein, der bin ich schon lange nicht mehr, nurnoch ein Schatten meiner selbst. „Mailliw, auch ich habe wohl nichts sonst, vielleicht, werden wir ja etwas finden“.

    Eines war mir jedenfalls klar, der sogenannte Lich König hatte mir Macht verliehen, Macht über die Schatten, die ich ausbauen werde. Irgendwie werde ich weiterlernen und irgendwann werde ich ihn töten. Oder zumindest seinen Untergang erleben. Und nicht nur ihn, auch Arthas werde ich jagen und wenn ich dabei noch einmal sterbe, ist das besser als meine Lage ist.

    Kapitel 2
    Ein neuer Anfang

    Wie viel haben wir bisher erreicht? Nach der ersten Begegnung der Verlassenen – wie Sylvanas uns nennt – haben wir gemeinsam unsere neue Hauptstadt erbaut. In jener Zeit sind viele neue zu uns gestoßen, die auch erwacht sind, erwacht aus den Klauen des Lich Königs. Nun ist Undercity – so haben wir unsere Stadt getauft – fertig gestellt. Hier sollen die „neuen“ Untoten ein Zuhause finden, damit sie in den Kampf ziehen können, ihren Kampf oder den unsrigen.

    Vor der Bibliothek reiße ich mich aus meinen Gedanken zurück auf das Wesentliche. Endlich bin ich nicht mehr an den Aufbau der Stadt gebunden, nun kann ich Suchen, Suchen nach dem Wissen, der Erkenntnis über die Schattenmagie. Ich betrete den Raum, voll gestopft mit Büchern, jene der Menschen, die den Angriff auf ihre damalige Hauptstadt überstanden haben sind hier und auch jene, die die Geißel zurückgelassen hatte.

    Irgendwo muss doch etwas zu finden sein. Ich fange an, die Regale zu durchsuchen: Eismagie, Nein sicher nicht was ich suche. Der Pfad der silbernen Hand? Na sicher nicht! Ah, hier das könnte, nein, Nekromantie ist nicht was ich suche. Plötzlich fällt mir eine Person auf, sie sitzt im Eck des Raums über einige Bücher gebeugt. Ich gehe auf sie zu, „Oh Hallo Léthe, so trifft man sich wieder“. Sie schreckt hoch und schaut mich an „Ah du bist es, Hallo“. Sie scheint niemanden erwartet zu haben, oder war einfach nur vertieft „Na, was machst du hier, oder besser gefragt: Was liest du da?“. Sie hebt ein Buch an und zeigt mir den Titel „Schattenmagie, ich und mein Dämon“ steht darauf. „Hey genau das habe ich gesucht, sag bloß, du willst auch diesen Weg beschreiten?“.

    Sie schaut mich etwas verwundert an „Wie, du willst auch?“. „Ja klar, nachdem der Lich König in mir die Schatten geweckt hat, wollte ich weiter auf diesem Weg arbeiten, doch nicht mehr Nekromantie, das ist nicht das Wahre… wie viel hast du denn gefunden?“ „Nun ja, nicht viel“, antwortet sie nun „Dieses Wissen scheint hier nur sehr begrenzt zu sein, die ersten Grundsätze, mehr nicht“. Ich schaue mir das Buch an. „Nun, wenn wir hier nichts finden, müssen wir eben weitersuchen“. Wieder schaut sie mich verwundert an „Wie weitersuchen? In dieser Bibliothek habe ich alles herausgezogen, was nur im Entferntesten damit zu tun haben könnte, und darunter war ja nicht viel“. „Ich meinte eigentlich auch nicht hier, es gibt noch jede Menge Orte da draußen, an denen Wissen versteckt sein könnte, unser Leben beschränkt sich doch nicht auf die Hallen unserer Stadt“.

    Sie zögert etwas, dann nickt sie „Ja, da hast du wohl Recht“. „Natürlich habe ich Recht! Nun, dann ist es beschlossen? Ich würde sagen wir treffen uns, sagen wir, morgen, wenn die Sonne aufgeht, in Deathknell?“. Wieder schaut sie mich an, scheint zu überlegen, und nickt wieder „Ja, warum nicht, ich habe hier nichts was mich bindet, den einzigen echten Bekannten habe ich mit dir gefunden, also, warum nicht. Außerdem möchte ich mehr lernen … was hier wohl nicht möglich zu sein scheint.“.

    Eine Freude, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe, macht sich in mir breit. Nicht alleine zu sein, mit ihr loszuziehen, etwas Besseres konnte mir doch kaum passieren. Immerhin ist sie mir von allen Untoten hier die Liebste und dafür sieht sie gar nicht schlecht aus. Zu Lebzeiten war sie wahrscheinlich eine echte Schönheit. Grinsend verabschiede ich mich von ihr „Also dann, bis Morgen“. Sie winkt zurück, und endlich, lächelt auch sie einmal.



    Re: Mailliw - Eine Lebensgeschichte

    rakshiir - 16.08.2006, 11:00


    Kapitel 3
    Der Anfang einer Reise

    Ich schaue über mein Hab und Gut. Was würde ich überhaupt auf der Reise brauchen? Ein wenig Verpflegung sicher, aber sonst? Wirklich viel Besitz habe ich ja sowieso nicht. Ich nehme mir meinen Rucksack, packe etwas Proviant ein und lege meinen Dolch an, jenen noch aus Zeiten der Geißel. Eine fürchterliche Waffe, obwohl so klein, mit Widerhacken bestückt, und äußerst scharf.

    Anschließend gehe ich los. Nachdem keine große Eile besteht, erst einmal aus unserer Hauptstadt, dann halte ich mich westlich. Der Morgen kündigt sich langsam an, die Dunkelheit weicht. Wieder denke ich nach, was erwarte ich eigentlich? Und wo ist unser erstes Ziel? Eigentlich sinnlos nachzudenken, ich bin ja nicht entscheidend, vielmehr werde ich mich wohl mit Léthe unterhalten müssen. Nachdem ich mich wieder auf das Hier und Jetzt konzentriere, habe ich die Stadt Deathknell schon fast erreicht. Eigentlich dachte ich, schon früh dran zu sein, aber von weitem sehe ich sie schon, wie sie am Eingang der Stadt steht und mir zuwinkt. Auch sie hat nicht viel eingepackt, trägt aber eine ansehnliche Robe, die ich noch nie gesehen hatte.

    „Hallo, du bist also schneller als ich gewesen“, sie grinst mich an „Ja, ich wollte dich nicht warten lassen und das Vorurteil widerlegen, dass Frauen unpünktlich sind“. Ich kann nicht anders als zu grinsen, was aber wohl bei uns Untoten seltsam aussehen dürfte. „So da wären wir nun, und, schon irgendeine Idee, wohin wir zuerst gehen sollten?“, gespannt warte ich auf ihre Antwort. „Ja, zumindest eine Idee. Ich habe etwas gelesen und habe über ein Gebiet in unserer Nähe, dem Silberwald. gewisse Gerüchte aufgeschnappt, das dort einige Untote der Geißel und gewisse Magier sich aufhalten sollen“.

    Erfreut nicke ich ihr zu „Ja, das habe ich auch gehört. Damit wäre die Entscheidung wohl schon gefällt, nehme ich an“. Nun nickt sie mir zu „Hast du noch etwas hier oder können wir los?“, sie schaut mich an und man merkt, dass sie genauso gespannt wie ich ist. „Nein, nichts was ich nicht auch unterwegs hätte“, nicke ihr zu und laufe los. „Soweit ich weiss, liegt der Silberwald südwestlich von Undercity, also liegt ein Fußmarsch vor uns …“. Sie hat mich nun eingeholt und läuft neben mir. „Ach, ein Fußmarsch hat noch niemanden umgebracht“, sie kichert und ich kann mir auf diesen Kommentar ein Grinsen nicht verkneifen. „Nein, das hätte mich nun wirklich nicht umgebracht“.
    Auf dem Weg erzählt sie mir etwas über ihre Vergangenheit, was ihr zugestoßen ist und warum sie – genau wie ich – so interessiert an den Schattenmagien ist. Sie war gerade erst 20, als es passierte. Vorher war sie ein Einzelkind und wurde mit viel Liebe aufgezogen. Ursprünglich wollte sie auch anderen Menschen helfen und Priesterin werden. Bis zu jenem Tag, an dem sie Untot wurde. Eigentlich war es keine so große Sache, alle im Dorf wurden krank und starben nacheinander. Heute ist wohl klar, dass es die Seuche der Geißel war.

    Ansonsten wusste sie nicht, wie und warum, aber nachdem sie erwacht war, hatte auch sie einige Kenntnisse der Schattenmagie. Und da sie mittlerweile Probleme hat mit ihrer eigenen Existenz, hatte sie das Priestertum auch aufgegeben. Während sie erzählt, schaue ich sie die ganze Zeit an. Sie kommt mir wirklich schön vor für eine Untote und diese Robe, irgendwie, hat sie etwas, etwas, was mich fasziniert. Alleine dieses Gefühl war schon etwas Besonderes, wie lange war es her, Emotionen zu fühlen, aber da war dann noch mehr. Plötzlich realisiere ich, dass sie mich anschaut, ihre glühenden Augen schauen direkt in meine, und erst jetzt merke ich, dass sie fertig ist, mit ihrer Erzählung. Schnell schaue ich zu Boden. Wären Untote in der Lage rot anzulaufen, wäre ich wohl gerade eine Tomate.

    Ich nicke, „Ich verstehe dich nur zu gut. Ich war Heiler, ich habe geholfen, und nun, was ist davon übrig?“. Nach einer kurzen Pause fange ich an, ihr über meine Vergangenheit etwas zu erzählen. Sie ist die Erste, der ich dies anvertraue und es tut gut, mal darüber zu sprechen, die Ängste, die Probleme, die Selbstzweifel.

    Gerade als ich fertig bin, fällt mein Blick auf einen Wegweiser. „Zum Grabmal“, davon hatte ich gehört. Ein kleiner Friedhof auf dem die Verlassenen hausen. Ich schlage den Weg ein, und ziehe sie mit. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich meinen Arm wohl um sie gelegt habe. Wann und wie, wusste ich gar nicht mehr, aber scheinbar hatte sie es zugelassen und dass, obwohl sie sehr zurückgezogen ist, wie sie mir selbst erzählt hatte. Auch ich hatte eine solche Nähe bisher seit meinem Untotendasein nicht mehr aufgenommen. Aber es tat irgendwie gut. So laufen wir den Weg in Richtung Grabmal schweigend weiter.



    Re: Mailliw - Eine Lebensgeschichte

    rakshiir - 16.08.2006, 13:07


    Kapitel 4
    Im Silberwald

    Endlich am Grabmal angekommen, geht es mir durch den Kopf. Ich lasse meinen Blick schweifen. Seltsam ist dieser Ort, von einem Außenposten hatte ich anderes erwartet. Wohl, weil ich bisher an die Menschen gewohnt war. Das Grabmal, wie der Name schon sagt, ist nicht mehr als ein Friedhof mit einer Krypta. An der Seite steht ein verfallenes Haus, die Türe schon längst aus den Angeln gehoben, das Holz am modern. Vereinzelt stehen Zelte um die Gräber und ein Fledermausführer hat hier Lager bezogen. Sehr passende Flugtiere für uns Untote.

    Nun erst merke ich, dass sie mich mit ihrem Blick fixiert. Keine Augen, doch das helle gelbe Leuchten in den Augenhöhlen ist direkt auf mich gerichtet. „Hör du dich mal um, ich warte solange“. Verwundert blicke ich zurück, grinse dann „Wenn wir uns beide umhören geht es wohl schneller, aber bitte, wie die Dame wollen …“. Sie grinst etwas schief zurück „Ja, die Dame möchte es so, wenn es also ginge!?“, etwas unsanft wohl, doch soll es mir recht sein. Also höre ich mich erstmal um.

    Man schickt mich in die Krypta, dort würde ich alles erfahren, was bekannt ist. So steige ich die Treppen hinab und schaue mich in dem Raum um. Abgesehen davon, das dieses Gebäude nun als Lager verwendet wird, nichts ungewöhnliches. In der Mitte jene Person, die man mir genannt hatte. „Grüße“, rufe ich ihm zu, von ihm zurück kommt ein „Schlechten Tag auch, Untoter, was kann ich für dich tun?“. Nun gut, kein Smalltalk, direkt zur Sache „Nun, ich bin auf der Suche nach Informationen. Ich habe gehört, in dieser Gegend sollen Schattenmagien und Schattenmagier zu finden sein, wisst ihr etwas darüber?“.

    Er schaut mich an und nickt „Ja, vor allem 2 Stellen kann ich nennen. Die eine liegt auf einer der Insel, auf dem See im Osten. Die andere ist eine Burg im Süden. Jedoch würde ich vorsichtig sein, diese Burg ist der Tod. Ich habe gehört, weit im Westen, in Kalimdor, sollen wir neue Verbündete haben, die auch Probleme mit einem Schattenkult haben, vielleicht hört ihr euch dort um, bevor ihr euch in der Burg töten lasst“, sein Lachen lässt es mir kalt den Rücken runter laufen, trotzdem verbeuge ich mich „Ich danke“.

    Nach dem Gespräch suche ich Léthe wieder. Sie steht etwas abseits, scheint abwesend in die Gegend zu starren. Irgendwie erinnert mich diese Situation, die Frau auf dem kleinen Hügel, an die alten, noch so romantischen Geschichten. Doch in diesem Fall weht kein Wind durch ihr Haar, und auch ist es nicht ellenlang. Kurz geschnitten, rötlich, wenn auch etwas ausgebleicht durch unser Dasein. Doch passt es zur Robe, diese Robe, wieder fällt mein Blick darauf. Auch in rot gehalten, mit weißem Saum an den Ärmeln und am Rockende. Die blauen Fäden, die an den Nähten eingearbeitet sind, lassen sie farbenfroh aussehen. Irgendwie ein Kontrast zu ihrer bleichen Haut, doch gefällt es mir. Ihr Gesicht, fast makellos für eine Untote, bis auf die 2 kleinen Stellen an den Wangen, denen man den Untot ansieht, und der Tatsache, dass die Haut tot ist. eine Strähne ihres Haares, die ihr so oft über ihr Auge fällt, dieses gelb leuchtende „Auge“, und erst jetzt merke ich wieder, dass sie nicht mehr die Umgebung, sondern mich mustert.

    „Na, wirst du nun noch was sagen oder willst du mich anstarren und schweigen?“, ihre Stimme durchbricht die Stille. „Oh, natürlich, entschuldige, ich war etwas abgelenkt. Nun, es sieht so aus, als hätten wir 3 Möglichkeiten. Die Erste ist eine der Inseln, doch Näheres müssen wir wohl selbst herausfinden. Die Zweite wäre im Süden, eine Burg, doch scheint diese recht gefährlich zu sein, davon hat man mir abgeraten, solange wir unerfahren sind. Die Dritte und letzte wäre bei scheinbaren Verbündeten. Ich habe zwar keine Idee, warum wir welche bräuchten, doch haben sie wohl Probleme mit einem Schattenkult. Demnach sollten wir vielleicht die Insel, und danach unsere … Verbündeten aufsuchen. Was meinst du?“.

    Während ich spreche, runzelt sie die Stirn, dann nickt sie „Ja, dann lass uns los“. Ich nicke ihr ebenfalls zu. „Gut, nun werden wir wohl die ersten Kämpfe erleben …“. Ich laufe los, Osten hat er gesagt. Wir beide sind still, auch sie konzentriert sich wohl oder denkt nach. Was werden wir wohl finden? Prüfend greife ich nach meinem Dolch. Als wir den Weg kreuzen, und nun in die etwas tote Wildnis laufen, hört man sie schon. Skelette, das Klappern kann man ja kaum überhören. Ich blicke sie an und deute auf einen kleinen Hügel. Sie nickt. Oben sehen wir sie, Untote, doch keine Verlassenen, ganz eindeutig Ghule und Skelette der Geißel.

    Zwar weiss ich nicht, was sie hier machen, doch scheinen auch sie führerlos zu sein, doch wohl nicht so weit wie wir, dass sie begreifen und eigene Entscheidungen treffen könnten. So dümpeln sie nur herum, ohne Ziel. „Schau dir das an, Nein, anlegen wollte ich mich mit ihnen nicht, schauen wir mal, ob wir so an ihnen vorbeikommen“ flüstere ich Léthe zu. Sie nickt nur. Also laufe ich weiter über den Hügel in Richtung Osten. Und tatsächlich haben wir Glück, der Hügel ist kein Hügel, vielmehr eine Art Kamm, der fast bis zum Strand verläuft. Dort steigen wir herunter und sehen schon auf der größten der Inseln eine verfallene Burg. Hier ist wohl unser erstes Ziel.

    „Nun ja, das heißt wohl schwimmen“ murmele ich ihr zu. Sie nickt wieder. Nachdem ich mich umgeschaut habe und niemand in der Nähe zu sein scheint, der uns gefährlich werden könnte, laufe ich ins Wasser. Kühl ist es und ich frage mich, warum ich das überhaupt fühlen kann, schließlich bin ich doch eigentlich tot, irgendwie zumindest. Als ich auf der anderen Seite aus dem Wasser steige, lässt sich auch die Burg besser betrachten. Sehr alt scheint sie zu sein, die großen Tore hängen schief in den Angeln und geben wohl keinen Schutz mehr vor Eindringlingen.

    Auch sie steigt nun hinter mir aus dem Wasser, ihre Robe schmiegt sich nass um ihren Körper „Würdest du wohl aufhören, so auf mich zu glotzen?“. Verlegen blicke ich wieder weg „Entschuldige…ich, ach…“ mir fällt keine Entschuldigung oder Grund ein, also lasse ich es dabei. „Sei bloß froh, dass ich dich nicht ganz so sehr verabscheue wie den Rest der Welt“. Ich schaue sie an „Das wusste ich gar nicht … aber danke, das werte ich als Kompliment“, ich wusste es wirklich nicht, wie groß ihre Probleme mit ihrem „Leben“ waren. „Ach, werte es wie du willst“ entgegnet sie mir. „Na, wie dem auch sei, lass uns weitergehen“. Sie grinst schief „Ja, was willst du sonst tun, Schlauberger?“. Scheinbar haben auch untote Frauen so ihre Phasen, ihre Laune scheint ja momentan nicht so prall zu sein, denke ich mir, muss dann aber grinsen, schaue an ihrer Robe herab „Mir würde schon noch was einfallen“. Daraufhin ernte ich eine schallende Ohrfeige, wäre es möglich, wäre sie wohl rot vor Zorn geworden, „Das meinst du nicht ernst“, sie funkelt mich an. Ich halte meine Wange „Lass uns einfach nur weitergehen“.

    Vorsichtig laufe ich näher an das Tor. Der Platz ist leer, der Burghof soweit ich das sehe, auch. „Schaut irgendwie ruhig aus, ein wenig zu ruhig, wenn hier wirklich jemand hausen soll. Langsam laufe ich in den Hof. Plötzlich schreit sie hinter mir, erschrocken fahre ich herum. Woher sie auch immer kamen, diese Kreaturen hatten uns überrascht. Ihr Kopf erinnert irgendwie an Hyänen, doch laufen sie aufrecht, etwa so groß wie ein Mensch. Nicht auf Füßen, auf Pfoten, deshalb wohl so leise, bewegen sie sich. Zwei hielten sie fest, zwei weitere kamen auf mich zu. Scheinbar auch nicht mehr ganz lebendig, sind sie die ersten untoten Gnolle, die mir begegnen. Irgendwie scheinen sie nicht sonderlich vorsichtig zu sein, zumindest bemerken sie nicht, wie ich den Dolch ziehe, und der eine fällt mit einem Gurgeln zu Boden.

    Zumindest das scheint den anderen wütend machen zu können, denn er springt vor, drückt mich zu Boden und holt weit mit der Axt aus, die er trägt. Nicht sonderlich groß merke ich trotzdem, dass er mir damit den Kopf zertrümmern würde, doch jegliche Versuche mich zu befreien, scheitern an seinem Gewicht. Hier kann ich doch noch nicht sterben, nicht hier und jetzt, geht es mir durch den Kopf, und, eigentlich mehr zum Schutz reiße ich die Hände hoch. Ein Schrei lässt mich wieder aufblicken. Der Druck auf meiner Brust ist fort, der Gnoll liegt neben mir, eine tiefe klaffende Wunde auf seinem Brustkorb hat ihn dahingerafft. Léthe schaut mich mit großen Augen an, auch die anderen Gnolle haben nun die Aufmerksamkeit mehr auf mich gelenkt und laufen auf mich zu. Sie reagiert schnell, zieht den Dolch und rammt ihm den einen Gnoll in den Rücken.

    Mit einem Schmerzensschrei geht auch dieser zu Boden, der letzte Blickt zwischen uns hin und her, kann sich nicht entscheiden, was sein Ende ist. Von beiden Dolchen getroffen, sinkt er auch zu Boden. Wir schauen uns um. Stille, niemand zu sehen. „Was zum Teufel war DAS denn eben?“, sie durchbricht schwer atmend die Stille. „Wie, was war was?“, ich bin verwirrt, was meinte sie? „Na was auch immer du mit dem Ding gemacht hast, DAS meine ich“, was ich mit ihm gemacht habe? Keine Ahnung, ich habe die Arme hochgerissen, Todesangst, aber irgendetwas ist anders. Sie hat Recht, irgendetwas scheint passiert zu sein. „Ich weiss es nicht genau, irgendwie, scheint in mir mehr Magie zu stecken als ich dachte und wusste.“

    Ich schaue mir auf die Hände. Ein komisches Gefühl durchfährt mich. Ich versuche die Situation noch einmal im Kopf durchzugehen. Schwarze Nebel umgeben meine Handflächen, ich taumle einen Schritt zurück. Wieder verschwunden. Verstört schaue ich sie an. „Ja, genau das, nur das du ihn danach irgendwie getroffen hast!“. Ich konzentriere mich, wieder erscheinen die dunklen Nebel um meine Hände, ich denke weiter, versuche mich zu erinnern. Der schwarze Blitz, der von meinen Händen ausgeht, verfehlt sie nur knapp, und nicht nur sie erschreckt sich. „Sag mal, spinnst du?“ fährt sie mich an. „Nein, ich wusste doch nicht …“ stammle ich. „Und, was genau ist das nun?“ ihre Wut scheint dem Interesse zu weichen. „Nun, ich schätze mal, Schattenmagie.“ „Ja, wunderbar, und wie benutzt man die?“, sie rollt genervt mit den Augen. „Ach so, ja, nun, ich habe mich konzentriert, und, nun ja, der Wunsch, zu leben, lieber eine andere Seele zu töten als die eigene zu verlieren, und dann …“ weiter komme ich nicht, um ihre Hände bereitet sich derselbe Nebel aus. „Na, du scheinst ja mehr Talent zu haben als ich“.

    Nach dieser Begegnung gehen wir weiter in die Burg. Der Hof ist weiterhin so leer wie vorher. Die innere Festung, in der Mitte des Hofs sieht nicht viel besser aus als der Rest und die ganzen schäbigen Häuser, verfallen wie das im Grabmal, scheinen schon lange nicht mehr bewohnt. Plötzlich fallen mir einige Gnolle im Eck des Hofs auf. Sie scheinen um jemanden zu stehen, oder etwas. „Schau mal dort.“ Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es eine Untote ist, in eine schlichte braune Leinenrobe gehüllt, schaut sie ängstlich auf die Gnolle. „Wir sollten ihr helfen“, ich laufe direkt los, Léthe scheint nicht so begeistert, folgt mir aber.

    Die Kreaturen bemerken uns nicht, die Untote sehr wohl, und erst, nachdem zwei zu Boden gehen, drehen sich die anderen um. Ob sie jemals wussten, wen sie vor sich hatten, weiss ich nicht, denn bevor sie die Waffen erheben konnten, hatten auch sie einen Dolch in der Brust. „D..D..Danke“ murmelt die Untote. „Nun ja, wie dem auch sei, was tust du denn hier so alleine?“, Léthe hatte sich während den ersten Sätzen schon abgewandt. „Eigentlich war ich nicht alleine, eigentlich nun, hatte ich einen Freund an meiner Seite, doch ihn haben sie mitgenommen, was sie mit mir vorhatten, weiss ich nicht.“. Einen verschleppt also, denke ich „Nun ja, wir wollten sowieso da rein, uns umschauen, können dich wohl mitnehmen, vielleicht ist er ja noch am Leben, kannst du denn irgendwie helfen?“ mein Blick bleibt auf ihr haften. Grüne Haare, ebenfalls etwas bleich, die typischen gelb leuchtenden Augen und ein komplett erhaltenes Gesicht. Wenn man von der bleichen Haut absieht und den Augen, könnte sie noch beinahe lebendig sein. „Ich bin Priesterin, ich kann wenigstens ein bisschen Wunden heilen, doch töten, nein das ist nichts für mich“, sie schaut mich an, Hoffnung steht in den Augen „Priesterin, soso“ Léthe mischt sich wieder ein, „Heilen, wunderbar, aber sich nicht selbst verteidigen können, was?“

    Ich schaue Léthe an, so hatte ich sie kaum erlebt. Scheinbar kommt sie wirklich schlecht mit ihrem alten Leben und dem Neuen klar, der Tatsache, dass ihr Traum nie wahr wurde, eine Priesterin zu werden. „Nur die Ruhe, meine Liebe, ich denke, Schaden wird sie uns nicht, vor allem wissen wir nicht, wer dort oben auf uns wartet.“ Die kleine Priesterin schaut mich an, und lächelt breit „Oh danke, ich werde helfen, so gut ich eben kann“. Léthe scheint es zu akzeptieren, und wir laufen weiter, in die Burg.

    Groß ist sie nicht, aber leer, und so gehen wir direkt weiter, die Treppen hoch. Oben angekommen, stehen wir vor einem Raum, der größte bisher, dort drinnen hören wir Stimmen. In ihm, erblicken wir die zwei Gnolle, die den Magier wohl mitgenommen hatten, und einen Menschen, an seiner Seite, eine kleine Kreatur, leuchtende Augen, dürr, lange Ohren und Hörner und im Eck, gefesselt, ein Untoter. „Selt!“ die kleine Priesterin schreit auf. „Klasse, das war unser Überraschungsmoment“ murmelt Léthe. Recht hatte sie, die drei Gestalten drehen sich um.

    „Na wen haben wir denn da?“ der Mensch schaut uns überheblich an. „Ach auch egal, tötet sie“ der Befehl galt den zwei Gnollen, doch sind diese zu langsam, zu ungeschickt, und es war ihr letzter Fehler uns anzugreifen. „Oho, ihr fühlt euch wohl wirklich stark was?“ der schwarze Nebel der um seine Hände erscheint, war eindeutig genug. „Weg!“ mehr kann ich nicht mehr rufen, werfe mich zur Seite und der Schattenblitz verfehlte mich nur knapp. Doch das kleine Wesen hatte ich unterschätzt, gerade als ich aufschaue, kommt mir ein Feuerball entgegen. Der brennende Schmerz jedoch bleibt aus, ein Glitzern umgibt mich, und die Priesterin sinkt erschöpft zu Boden. Ich verstehe, ihr habe ich es zu verdanken, das ich noch am Leben bin. „Zu Schade, das eure Priesterin nicht stark genug ist, noch einen von euch zu schützen“, sein Lachen macht mich wütend. „Zu Schade das IHR nicht noch mal zum Lachen kommen werdet“, mein Schattenblitz trifft ihn, ungläubig starrt er mich an „Aber wie …“ Danach verlassen ihn seine Lebensgeister, die kleine Kreatur verschwindet.

    Die Untote rennt direkt zu Selt, wie er wohl heißt. „Selira, du hättest nicht kommen sollen“ murmelt er schwach, er sieht nicht gut aus, selbst für einen Untoten nicht. Schwach, sein Gesicht zeigt die Schmerzen die er wohl ertragen musste. „Ich kann dich doch nicht hier sterben lassen, außerdem haben mir die zwei geholfen“ ein helles Leuchten umgibt ihn, worauf er wieder besser aus. Ich durchschneide seine Fesseln „Selira heißt du also …“ Die Priesterin schaut hoch „Ja, oh, entschuldigt, hatte ich mich gar nicht vorgestellt?“. Ich grinse „Nein, wir auch nicht, hatten ja auch keine Zeit. Mailliw mein Name, und sie heißt Léthe“.

    Die Zwei nicken. Selt steht auf „Danke euch für die Hilfe, ohne euch wäre wohl nicht nur ich vollends tot.“ Ich nicke ihm zu, Léthe scheint das ganze kaum zu interessieren. Sie winkt mich herüber „Schau mal“, deutet auf ein Buch, das sie gefunden hat. „Hm, irgendwas Interessantes?“ ich schaue auf das Buch, es hat ganz eindeutig mit Schattenmagie zu tun. „Ja ich denke schon, zumindest steht hier etwas von Dämonenbeschwörung, Nether, Schattenmagie und Flüchen, ich glaube, hier haben wir einen Hauptgewinn gezogen“ seit Langem lächelt sie wieder, endlich, so ist sie wirklich niedlich! Im Gegensatz zu ihrer Laune bis eben. „Gut, dann lass uns mal zurück zum Grabmal und uns etwas ausruhen. Zumindest mich hat diese Burg durchaus geschwächt, Magie ist … anstrengend“. Alle nicken mir zu, und wir machen uns auf den Rückweg.

    Kapitel 5
    Dämonen und Meister

    Der Rückweg war recht ruhig. Wir waren alle müde und dadurch still. Die Gnolle waren verschwunden, und auch die Ghuls schienen uns zu ignorieren. Zurück im Grabmal haben sich unsere Wege getrennt. Selira wollte sich um Selt kümmern und wir haben uns auf das Buch gestürzt, natürlich erst nach einer Schlafpause. „Hey schau mal“ Léthe winkt mich herüber, reisst mich aus meinen Gedanken … „Ja, hast du was gefunden?“. Léthe deutet auf das Buch. „Ja, hier steht etwas über das Wesen, das der Mensch bei sich hatte. Scheint sich um einen Dämon zu halten. Und es steht sogar, wie man ihn beschwört und unterwirft.“ Sie grinst mich an „Ein Dämon sagst du? Woher kam er? Er verschwand ja nachdem der Mensch tot war.“ Sie liest mir direkt aus dem Buch vor „ … Dämonen leben im Nether, in einer Art anderen Dimension und können nur durch die Beschwörung an den Beschwörenden gebunden. Bricht die Verbindung ab, kann der Dämon nicht mehr in unserer Welt existieren. … Siehst du?“

    Ich schaue ins Buch, lese mir die Zeilen noch zwei Mal durch, dann nicke ich, „Ich verstehe … was meinst du, ob wir das mal Probieren sollten? Steht noch etwas Näheres zur Beschwörung drin?“. Sie beugt sich wieder über das Buch, blättert kurz, und deutet mir auf einen Abschnitt, den ich mir durchlese. „Ich verstehe, was meinst du, sollen wir es gleich mal versuchen?“ Sie schaut mich an und nickt begeistert „Ja klar, ich meine, wozu hätten wir es sonst gesucht?“

    Also schnappe ich mir das Buch und nicke ihr zu. Wir laufen zusammen ein Stück außerhalb des Grabmals in einen ruhigen Teil des Waldes. Ich schaue mich um „Okay, hier dürften wir ungestört sein, willst du anfangen oder soll ich?“. Sie guckt zu mir, legt das Buch zur Seite „Na, was für eine Frage, natürlich fange ich an!“. Ich grinse sie an, nehme mir das Buch und lese mir die Passage noch einmal durch. Sie schließt die Augen, ihre Konzentration und Anspannung kann man schon fast spüren, doch kurz darauf öffnet sie sie wieder und atmet tief durch „Verdammt, den Nether zu spüren, den Dämon zu finden und ihn zu unterwerfen ist verdammt schwer“. Mein Blick schweift noch mal über die Beschreibung: „ … finden sie den Nether, sofern sie schon Gespür für die Schatten haben, ist es recht einfach. Er liegt nicht in dieser Dimension, trotzdem spürt man ihn, durch seine hohe Ausstrahlung der dunklen Energien. Hierfür müssen sie also lediglich ihr magisches Gespür auf die höchsten Ansammlungen richten. Anschließend müssen sie nach dem Dämon suchen, ihn erspüren. Dämonen sind Lebewesen, sie müssen also nach Lebewesen, oder Seelenhüllen suchen (näheres zu Seelenhüllen können sie unter dem Kapitel „Seelen entziehen“ nachlesen). Je nachdem, welchen Dämon sie rufen wollen, suchen sie nach den Fähigkeiten, die der Dämon besitzt.“

    Am Rand ist eine Notiz gekritzelt: „Der Wichtel ist eine böse Kreatur, auch wenn sie klein und harmlos aussehen kann, er ist verschlagen und äußerst intelligent.“ Also, wenn ich den Dämon finden will, muss ich nach einer intelligenten Seele suchen, geht es mir durch den Kopf. Während ich lese, verändert sich Léthe´s Aura, die Luft um sie herum scheint zu knistern. Sie hat wohl eine Verbindung aufgebaut, denke ich mir, und lese weiter. „Sollten sie die Verbindung zu jenem Dämon, den sie beschwören wollen, aufgebaut haben, müssen sie ihn unterwerfen. Nicht jeder Dämon wird sich ihnen sofort unterwerfen, doch je nach Dämon ist es unterschiedlich schwer. Wieder sinkt Léthe in die Knie „Verdammter Dämon, schon mal versucht einen zu unterwerfen? Diese Viecher sind wirklich …“ Ich muss grinsen

    „Nein, sicher nicht, ich werde es wohl gleich machen.“ Beim dritten Versuch geht es viel schneller, doch wieder scheint sie Probleme mit dem Unterwerfen des Wichtels zu haben, die Verbindung scheint einen Moment abzubrechen, doch kurz darauf erscheint neben ihr ein Wichtel, hüpft hektisch um sie und schaut sich um. Sie hat es also geschafft, doch wenn sie schon solche Probleme hatte, wie sollte es bei mir sein? „Na, du bist dran“ Sie atmet schwer, keucht etwas, aber grinst breit und zufrieden über ihre erste Beschwörung.

    Ich stehe auf, nicke ihr zu und schließe die Augen. Ich erinnere mich an den Text, den Nether suchen. Nur wo suchen? Es ist doch eine andere Dimension. „Stell dir vor, du teilst die Welt vor dir, und dringst in eine andere Welt vor“. Leichter gesagt als getan, doch versuche ich es, konzentriere mich, und suche nach einer Energie, einer Art anderen Welt, und ich finde sie, doch die geistige Verbindung aufrecht zu erhalten ist schwer, ich schwitze, obwohl ich körperlich keine Arbeit leiste. Den Dämon suchen, geht es mir durch den Kopf, Lebewesen. „Es ist, als würdest du Würmer im Boden suchen“ schallt es von hinten, Würmer, wie findet man Würmer, man sticht mit einem Stock in den Boden.

    Ich versuche gezielt mit meinem Geist in den Nether vorzudringen, um Lebewesen zu finden. Am Anfang spüre ich sie kaum, doch mit der Zeit immer mehr, doch keines der Lebewesen bisher hätte eine intelligente Aura um sich. Kurz darauf werden sie wieder weniger, ich verliere die Konzentration, als es mir auffällt, ist es schon zu spät, der Nether entgleitet mir. Erst als ich zu Boden sinke, merke ich, wie anstrengend diese Beschwörung eigentlich ist. Als würde einem der Nether die Kraft aussaugen. Was passiert, wenn man dort zu lange verweilt, kann es einem gefährlich werden? Eigentlich, sollte ich nicht daran denken, doch geht es mir durch den Kopf. Doch habe ich den Weg beschritten, außerdem möchte ich mir vor Léthe nicht die Blöße geben, und bei einer Beschwörung versagen, die sie geschafft hat.

    Wieder suche ich, diesmal fällt es mir schon viel leichter, ich spüre auch die Lebewesen stärker, besser, schneller als vorher. Eine reine Übungssache, geht es mir durch den Kopf. Diesmal finde ich ihn, den Wichtel, der meiner sein soll, er sprüht förmlich vor Intelligenz und Verschlagenheit. Den Dämon unterwerfen, wie unterwerfen? „Konzentriere dich auf ihn, du musst ihm klarmachen, das DU das sagen hast, und das ER dir dienen muss und zwar hier, in deiner Welt.“ Léthe ruft wieder etwas, scheinbar direkt in mein Bewusstsein. Verbindung aufbauen? Ich konzentriere mich ganz auf den Dämon, versuche ihm, meinen Willen aufzuzwingen. Doch – wie hätte es auch anders sein können – klappt es nicht. Kurz gesagt, weigert er sich auf mich zu hören. Wie zeigt man ihm Macht, wie bringt man ihn unter Kontrolle? „Zeige ihm deine magische Kraft“, Léthe´s Stimme klingt irgendwie unreal, weit weg. Immer noch in Verbindung mit dem Dämon, konzentriere ich meine ganze Magie auf ihn, wiederhole meinen Befehl, drohe ihm mit ihr.

    Plötzlich rückt er ins Zentrum, ich sehe sein Gesicht, nun nicht mehr so frech wie vorher, sein Widerstand scheint gebrochen, mein Geist scheint sich aus der Dimension zurückzuziehen, ich sehe wieder den Wald vor mir, sinke auf die Knie, in Schweiß gebadet, fast atemlos. „Bravo, du hast ihn auch“. Léthe steht neben mir, ihre Hand aufmunternd auf der Schulter. Ich schaue neben mich. Auch hier steht ein kleiner Wichtel, schaut sich um. „Wir haben also die ersten Dämonen beschworen, doch wie befehle ich ihm?“ ich schaue sie an. „Ja nun sag mal, du warst mit ihm in Verbindung in einer anderen Dimension, und nun denkst du, das geht nicht in dieser? Genauso wie du ihn herbefehlst, musst du ihn hier befehlen, damit er auf dich hört“. Ich schaue sie an, nicke zögerlich. „Ich verstehe …“

    Plötzlich höre ich eine Stimme, direkt in meinem Kopf „Sie sind es also, sie haben mich aus dem Nether gerufen, sagt mir, soll ich mich zeigen, oder vor den anderen verstecken?“ etwas seltsam ist es schon, doch baue ich die Verbindung geistig auf „Du kannst dich verstecken? Wie das?“. Nach kurzer Pause kommt eine Antwort „Na, ich komme aus einer anderen Dimension, ich kann diese um mich legen, um von normalsterblichen, magisch unbegabten nicht bemerkt zu werden“. Ich nicke ihm zu „Ja klar, besser ist das … soll ja nicht jeder wissen, das ich einen Begleiter aus dem Nether habe, außerdem, kann man Feinde so überraschen.“ Ein Glucksen ist zu hören, der Dämon lacht tatsächlich „Da haben sie recht, oh, ich freue mich schon, dem Erstbesten einen Feuerball in den Rücken zu jagen“. Ich schaue wieder zu Léthe „Spricht dein Dämon auch zu dir?“ sie grinst zurück „Ja, tut er, und schau doch, nicht nur deiner kam auf die Idee sich zu verstecken“. Ich schaue an die Stelle, an der ihr Wichtel stand. Er war nicht mehr dort, doch kann ich die Aura fühlen, die von seinem Dimensionsversteck ausgeht und fast scheine ich ihn zu sehen, wie einen Schatten.

    „Nun gut, wenn wir soweit sind, was hältst du davon, erstmal zurück nach Undercity zu gehen, und nachzuprüfen, wie wir im Westen, bei unseren komischen Verbündeten, den Kult zu ‚besuchen’?“ Sie schaut mich an und nickt „Ja sicher, eine kleine Pause würde mir nun auch gut tun, schließlich war der Kampf in der Burg und die Beschwörung schwer genug.“ Diesmal ist es an meiner Stelle, zu nicken „Ja, das wird das Beste sein.“ Danach sammeln wir das Buch ein, und gehen in Richtung Grabmal, der erste Flug mit den großen Fledermäusen steht uns bevor.

    Kapitel 6
    Kalimdor

    Wieder angekommen in Undercity schauen wir uns um. Kaum Veränderung seit wir weg waren – wie auch. Léthe blickt mich fragend an „Sag, wie kommen wir eigentlich auf den anderen Kontinent, wenn wir schon zu diesen Verbündeten müssen?“, ich überlege, ja gute Frage, im Grabmal hat man darüber nichts gesagt. „Ehrlich gesagt – keine Ahnung, aber wart mal, wozu haben wir unsere Wachen?“ Die Wachen von Undercity sind groß, dick, und ziemlich hässlich, selbst für einen Untoten. Zusammengesetzt aus Einzelteilen, durch Magie belebt. Ein winziger Kopf auf einem massigen Körper, der Bauch offen, dass man die Eingeweide sehen kann. Nicht nur Ekel erregend anzusehen, noch dazu übelst stinkend und etwa den Intellekts einer Scheibe Brot. Oder eines Zwergs. Netterweise haben diese Monstrositäten drei Arme, je mehr Waffen, desto besser.

    „Hey, du da“ ich spreche die Wache sehr direkt an, da sie sonst gar nicht reagieren, sie schaut zu mir. Nur mit einem Auge, da das andere schlicht nicht da ist. „Was ihr wollen?“ grollt es mir entgegen. Dumme Dinger, aber zuhauen können sie, soviel ist sicher „Wie kommen wir nach Westen, der andere Kontinent?“. Die Wache ist still. Es scheint als müsse sie allein für diese Antwort stundenlang nachdenken. „Brill sein Flugturm mit Zeppelin.“ Ich nicke „Dank auch, und immer schön wachsam bleiben“, deute Léthe mitzukommen und laufe los. Die Idee kam wohl von den Verbündeten. Zeppeline, und Goblins, die sie bedienen. Auf solch eine Idee würde Sylvannas nie kommen. „War ja klar, kein Zeppelin hier …“ Ich muss grinsen, wobei ich ihrer Meinung bin „Das ist doch immer so, oder nicht? Naja, wir sind doch nicht in Eile“ Sie schaut mich an, murmelt etwas unverständliches und schlägt wieder das Buch aus der Burg im Silberwald auf.

    „Was willst du darin noch lesen? So viel mehr stand doch gar nicht mehr drinnen, sieht man mal von den sehr netten Flüchen ab …“ Sie schaut mich wieder an „Na besser als dumm rumstehen wie du es tust.“ Wieder muss ich grinsen „Stimmt auffallend, na wir können uns ja ganz anders beschäftigen, ich hätte da so meine Ideen.“ Zum zweiten Mal schaut sie hoch „Vorsicht, mittlerweile beherrsche ich viel schmerzhaftere Dinge als eine Ohrfeige“ Als müsste sie es beweisen, verflucht sie ein Eichhörnchen, das auf einem Baum in der Nähe krabbelt, es krümmt sich vor Schmerzen, bevor es qualvoll stirbt. Ich schlucke „Das war nun hoffentlich nicht ernst.“ Sie grinst mich an „Genauso ernst wie dein Vorschlag, mein Bester“.

    Den Rest der Zeit bin ich dann lieber still, bis der Zeppelin eintrifft. Der Überflug ist irgendwie unspektakulär. Ziemlich viel Wasser, stundenlang fliegen wir ruhig über den Ozean. Als wir ankommen, bin ich schon heilfroh von diesem Ding zu kommen, nicht weil mir fliegen Probleme macht, sondern die Langeweile. Unten angekommen sehen wir zwei grüne Gestalten. Ich kenne diese Rasse nur zu gut. Ausgerechnet mit den Orks haben wir also ein Bündnis? Nun gut, die Feinde meiner Feinde … logisch eigentlich. „Entschuldige, aber wo geht es hier zur Hauptstadt oder so was? Wir sind das erste Mal hier.“ Spreche ich zur Wache. Mittlerweile spreche ich schon von selbst, Léthe meidet es so gut es nur geht. Warum sie sich mit mir abgibt, ist mir selbst ein Rätsel, über das ich aber nicht weiter nachdenke.

    „Einfach dem Weg folgen, dann findest du es schon. Such nach Thrall, er ist unser Führer. Im Tal der Weisheit, ist ausgeschildert“ Ich nicke ihm zu und wir laufen weiter, dem Weg entlang. Naja, es ist mehr Trampelpfad als Weg. Am Ende wird uns klar, warum wir es finden. Eine solche Festung wird wohl niemand übersehen. Allein das Tor ist so groß, als müsste ein ganzer Drache durchpassen. Die Mauer am Eingang dürfte gut und gerne 20 Meter dick sein. Ich glaube, vielmehr haben sie einen Durchgang geschlagen und die Stadt liegt inmitten eines Berges, eine Art Canyon, als das sie diese Mauern bauen würden. Kaum betreten wir den Platz hinter den Toren, bleiben wir stehen. Diese Stadt ist riesig, ihre Dimensionen kaum zu beschreiben. Ein einzelner Baum steht verlassen auf diesem Platz, der nicht viel mehr als eine Kreuzung der vielen Wege durch die Stadt zu sein scheint. Luxus gibt es hier nicht, eine Kriegerstadt, einfarbig, eintönig, mit einfachen Hütten aus Holz und Lehm, maximal ein wenig Leder und Steine.

    Als wir aus dem Staunen rauskommen, schauen wir uns um. Ausgeschildert? Meine Augen streifen über eine Art Wegweiser, doch wie viele Pfeile und Richtungen dort angegeben sind, bringt mich schon ins Grübeln. Nach näherer Betrachtung fällt noch ein Problem auf: Diese Schrift kann ich beim besten Willen nicht entziffern. „Toll, kannst du das lesen? Ich verstehe vielleicht diese Orks, aber die Schrift ist mir irgendwie unbekannt“. Léthe schaut auf das Schild, schüttelt den Kopf. Scheint wieder einer ihrer stilleren Tage zu sein. Seufzend laufe ich weiter. Vielleicht treffe ich jemanden, den ich fragen kann. Auf dem Weg laufen mir noch andere Kreaturen über den Weg, meistens Orks, aber ab und zu auch andere: schlaksige Wesen mit blauer Haut, langen Hauern im Gesicht. Die weiblichen ihrer Art scheinen etwas graziler, ihre Hauer sind sehr zierlich und kurz. Die andere Rasse erstaunt mich, noch nie habe ich etwas Ähnliches gesehen. Riesen sind es, komplett mit Fell überzogen. Groß und breit die Männchen, ebenso groß aber etwas schlanker die Weibchen. Dennoch, kräftig gebaut. Zwar laufen sie aufrecht, doch haben sie Hufe statt Füße, an den Armen wiederum Hände.

    Einen Schwinger von ihnen wollte ich mir nicht einfangen. Geschweige denn in Berührung mit ihren Hörnern kommen, die sie auf dem Kopf tragen. Leicht erinnern sie einen an zweibeinige Kühe, doch das Fell passt nicht ins Bild, ihre Statur ist auch viel breiter und muskulöser als jeder Bulle auf der Weide. Mitten auf dem Platz sehe ich dann endlich ein paar Untote, die zusammen in einem Kreis sitzen und reden. Glück gehabt, vielleicht können sie mir helfen. Ich gehe auf sie zu „Schlechten Tag auch“, einer dreht sich zu mir „Na wenn das nicht ein Untoter sein muss. Grüße, was hat dich denn hierher verschlagen?“ „Uns“ ich deute auf Léthe hinter mir „Wir suchen einen Typ mit dem Namen Thrall, und die Schilder hier helfen uns nun wirklich kein bisschen weiter“ Er lacht auf, nickt mir zu „War ja klar. Pass mal auf, da vorne siehst du den Weg halb rechts?“ ich nicke „Gut, dem folgst du, bis ans Ende, da ist dann so eine Art Hütte, und da drin hockt er. Zusammen mit dem Trollhäuptling“ Ich schaue ihn verdutzt an

    „Du kennst dich ja gut aus, aber was ist ein Troll?“ Er lacht wieder „Na, wir sind hier, wie soll ich sagen, aufgewacht. Frag mich nicht was wir hier zu suchen hatten, aber nachdem wir uns durch den Kontinent geschlagen haben, wurden wir hier aufgenommen, und als Verbündete behandelt. Da wussten wir nicht einmal, das es Undercity gibt und ehrlich gesagt, ich war auch noch nie dort. Trolle, nun diese blauen Typen um uns sind Trolle. Und diese Riesen nennen sich Tauren, somit hättest du schon die gesamten Verbündeten auf einen Haufen“ Ich nicke ihm zu „Gut zu wissen. Na, wenn du noch nie bei uns warst, ich führ dich mal rum, wir gehen dann mal.“

    Er nickt nun, dreht sich wieder zum Rest. Wir laufen weiter, bis wir das Gebäude finden. Bewacht wird es von einigen Orks, die bei weitem kräftiger gepanzert sind als jene, die wir bisher als Wachen angetroffen haben. „Das wird es wohl sein, schau dir die mal an, denen will ich nicht im Dunkeln begegnen“ Léthe nickt nur. „Was wollt ihr vom Kriegshäuptling?“ schnauzt uns einer der Wachen an. Ich schaue ihn an „Thrall!? Wir haben nur diesen Namen genannt bekommen, wir wurden geschickt, wegen eines Schattenkultes oder ähnlichem“. Die Wache grunzt etwas, nickt uns aber zu.

    Der Saal scheint weniger ein Sitz für einen Anführer als vielmehr ein Ort, um Strategien zu planen. Irgendwie passend, zumindest, wenn man sich diesen Ort, und vor allem, die Orks vor Augen führt. Außer Wachen fallen eigentlich nur zwei Gestalten ins Auge. Ein Ork mir einer kunstvollen Rüstung und einem wirklich großen Hammer, und ein Troll, der zwar keine dicke Rüstung, aber eine kunstvolle Ledertunika mit einem Zeichen darauf trägt. Dazu trägt er eine Doppelklinge, die man wohl im Nahkampf, und auch als eine Art Wurfwaffe einsetzen könnte. Der Ork schaut uns an „Ich bin Thrall, Kriegshäuptling der Horde, was führt euch nach Orgrimmar“, begrüßt er uns. „Zum Gruße, Thrall, wir sind gekommen, da wir gehört haben, hier würde ein Schattenkult sein Unwesen treiben.“ Er nickt uns zu „Ja, dem ist so. Searingblade heißen sie und sie bereiten mir schon seit einiger Zeit Kopfzerbrechen. Sie müssen hier einen Unterschlupf haben.

    Nur wissen wir nicht, wo er genau liegt. Laut unseren neuesten Informationen soll sich im Osten eine Höhle befinden. Vielleicht werdet ihr dort etwas finden, das uns weiterhilft.“ Ich nicke ihm zu „Ich denke, wir schauen uns dort mal um.“ Als Léthe und ich an der Höhle ankommen, sehen wir sofort, zu zweit mit Gewalt kommen wir hier nicht weit. „Und was nun?“ Wieder ist sie es, die eine Idee zum Besten bringt „Denk mal nach, wir haben Dämonen, die niemand sieht … und selbst wenn, ist das ein Schattenkult. Dort in der Höhle spüre ich genug Dämonen, da würden unsere nicht auffallen. Sie könnten für uns die Höhle ausspionieren.“ Keine schlechte Idee. So bringen wir uns außerdem nicht in Gefahr.

    Kurz darauf sitzen wir vor der Höhle und warten, warten nur auf unsere Wichtel und die Informationen. Nach einiger Zeit nimmt mein Dämon Kontakt auf „Viel lässt sich hier nicht finden, viele Magier mit Dämonen. Leerwandler nennt man sie. Dumme Dämonen, zu nichts zu gebrauchen, außer zum Draufhauen. Aber wir haben hier ein Zeichen gefunden, das alle hier tragen, davon könnten wir welche mitbringen.“ Ich schaue Léthe an „Hat dein Wichtel dir auch berichtet?“ Sie nickt mir zu „Gut, dann denke ich, sie sollen diese Zeichen mitbringen, und wir gehen damit erstmal zu dem Orkführer“ Sie nickt wieder. Kurze Zeit darauf halten wir die Anhänger in den Händen. Magie geht von ihnen aus und das Zeichen darauf ist dasselbe. „Wohl eine Art Erkennungszeichen“ Als wir diese Medaillons bei Thrall vorzeigen, ist er zufriedener, als wir erwartet hätten. „Sehr gut, das haben wir gebraucht. Nun hört gut zu. Ich habe hier einen Ork in meinen Reihen, den ich schon längst als untreu durchschaut habe. Er glaubt jedoch, er hält mich zum Narren. Schaut, was er erzählt, wenn ihr ihm das Medaillon zeigt. Er befindet sich hier in Orgrimmar, unten, in der Schlucht. Ihr werdet sie erkennen, wenn ihr zurückgeht, auf dem Weg ist rechts eine Abzweigung nach unten.“

    Auf dem Weg treffen wir zwei alte Bekannte wieder. „Na wenn das nicht Selt und Selira sind“ begrüße ich sie. „Oh, Hallo auch ihr zwei, was macht ihr hier?“ Selira lächelt uns breit an „Wir untersuchen einen Kult Schattenmagier“ Selt lacht auf „Ihr und eure Schattenmagie, aber wir müssen diesen Kult auch finden. Lord Varimathras möchte ein Buch, das dieser Kult zu besitzen scheint.“ Ich nicke ihnen zu „Nun, dann würde ich sagen, lasst uns gemeinsam gehen.“ Unten in der Schlucht angekommen, winkt uns ein Ork herüber. „Ah, ihr habt schöne Medaillons hier …“ Sofort ist uns klar, das er der besagte Ork sein muss „Oh ja, mein Freund, ihr kennt sie? Die Searingblade grüßen.“ Der Ork grinst uns an „Thrall ist nicht sehr helle ne? Denkt euch, hier in Orgrimmar ist das Portal, und bald werden wir genug Kräfte haben, um diese Stadt von innen anzugreifen“ Ich schaue ihn an, er ist sich wirklich zu sicher „Kräfte? Und welcher Eingang, wir würden uns gerne mit dem Rest verbünden.“ Er grinst uns zu „Hier, direkt im Zelt, hier hinten ist eine Art Riss, der euch direkt dort hinführt. Zum Glück kennt niemand hier Schattenmagie, sonst wäre er leicht zu spüren“ Ich nicke wieder, was er nicht weiß ist, dass ich ihn sehr genau spüren kann „Gut zu wissen, wir holen noch einige Freunde, wenn du verstehst …“

    Er kichert „Sicher sicher, kommt wieder wenn ihr soweit seid“ Nachdem Thrall Bescheid weiss, wirkt er das erste Mal beunruhigt „In Orgrimmar? Wir müssen ihn aufhalten, den Kult auslöschen, ich werde meine besten Männer ausschicken …“ Ich halte es für eine schlechte Idee und auch der Trollhäuptling mischt sich nun ein „Nein, Mann. Deine Männer können gut kämpfen, aber sind sie nicht in der Lage, dort hinzukommen, diese Untote haben das Vertrauen, lasse sie machen.“ Ich nicke „Ohne respektlos zu erscheinen, ich denke, er hat Recht. Wir kennen noch ein paar Untote, die wir mitnehmen könnten und euer Verräter traut uns.“ Thrall wirkt nicht überzeugt, immer noch beunruhigt „Gut, ich gebe euch, sagen wir, 10 Tage Zeit. Wenn bis dahin nichts geschieht, muss ich reagieren. Es geht schließlich um meine Stadt!“

    Wir laufen zurück nach Orgrimmar. Die Untoten sitzen immer noch dort, wo wir sie gefunden haben. „Hey, ihr könntet uns helfen und euch ne goldene Nase verdienen“ begrüße ich sie diesmal, die Reaktion bleibt nicht aus „Goldene Nase? Inwiefern?“ ich hocke mich zu ihnen „Wir müssen da was erledigen, was gleichermaßen unsere Führerin Sylvannas, besser gesagt Varimathras, als auch den Orkhäuptling gefallen würde. Kurz gesagt, einen Schattenkult auslöschen.“ Sie schauen mich an „Einen Schattenkult? Sind wir verrückt?“ Ich grinse sie schief an „Verrückt? Nein, aber wir hätten euch auch nichts sagen, und euch überrennen lassen können, von diesen Typen. Außerdem, haltet ihr so wenig auf euch? Ihr habt euch schließlich schon durch das Land gekämpft und nun wollt ihr dabei aufgeben?“ Der Erste grinst mich an. „Naja, irgendwie, hat er Recht. Außerdem, ich bin Priester, ich halt euch Klappergestelle schon zusammen.“ Von hinten ertönt eine leise Stimme „Ich auch“ Selira, ich grinse ihr zu „Nun Gut, dann lasst uns mal los, viel Zeit haben wir wirklich nicht.“

    Kapitel 7
    Kampf gegen den Kult

    Der Ork schaut ziemlich erstaunt, als unsere Truppe ihm entgegenkommt. „Viele Untote habt ihr da um euch geschart“ Ich nicke ihm zu „Sicher, wem wären die Schatten näher als uns?“ Er lacht auf „Ja sicher, recht habt ihr, und jede Verstärkung ist wichtig“ er deutet uns ins Zelt „Na dann, viel Spaß“ Die Umgebung in der wir uns wieder finden, ist bizarr, es herrschen Temperaturen weit über dem normalen Maß. Erklärung hierfür werden wohl die Lavaflüsse um uns sein. Wo wir uns auch immer befinden, es muss weit unter der Erde sein.

    Ich schaue mich um, Stille, keine Seele zu sehen, nichts zu spüren. Der einzige Weg zwischen der glühenden Lava liegt verlassen vor uns. „Ich hab keine Ahnung was uns erwartet, aber wenn wir hier Wurzeln schlagen, finden wir es nie raus.“ Die anderen nicken, etwas Anspannung ist zu spüren. Wir laufen los, folgen dem Pfad, scheinbar endlos, und die Hitze ist unerträglich. Als würde man in einem Ofen sitzen. „Na super“ einer der Untoten fängt an zu meckern „Verlassen, verloren irgendwo im Nirgendwo“ ich muss lachen „Na, machen wir doch einfach einen Kult gegen den Kult: Der Zirkel der Verdammten bekämpft den Kult der Searingblade.“ Scheinbar ist außer mir niemandem nach Lachen zumute. „Naja, so schlecht ist die Idee gar nicht“ Seit langem meldet sich Léthe mal wieder zu Wort, sie läuft außen neben mir „Nun denkt mal nach, besser klingt es schon, wenn wir diese Aufgabe meistern, wenn es sich verbreitet „Der Zirkel der Verdammten hat die Searingblade vertrieben“ als „ein paar Untote haben die Searingblade vertrieben, oder was meint ihr?“ Nun komme ich ins grübeln, auch der Rest legt die Stirn in Falten „Da gebe ich dir recht, was spricht schon groß dagegen?“ Alle nicken. „Nun gut, dann soll es wohl so sein“

    Ein Stöhnen lässt uns herumfahren „Ihr wollt also die …. Searingblade …. vertreiben?“ Am Rand des Wegs liegt ein Taure, schwer verletzt. „Wer bist du, und was machst du überhaupt hier, mitten im Nirgendwo?“ Er hebt mühsam den Kopf und schaut uns an „Na sicher keinen Urlaub. Ich war wohl der Einzige der es vor euch hierher geschafft hat, nur leider, haben mir diese Gestalten die Geschichte nicht abgekauft, die ich ihnen aufgetischt habe“ Ich schaue ihn an „Du willst sagen, du wolltest alleine diese Gruppe besiegen? Ein bisschen sehr optimistisch oder nicht? Wie dem auch sei, helft ihm, nicht das er uns erblutet“ Nachdem unsere Priester seine schwersten Wunden versorgt haben, stellt er sich vor „Thoro ist mein Name, ja im Nachhinein war es wohl etwas unsinnig, doch irgendwie hatte mich wohl der Wahn gepackt, sie besiegen zu müssen.

    Wenn ihr die Hilfe meiner Lanze akzeptiert, helfe ich euch so gut ich kann“ Ich nicke „Nun gut, Hilfe werden wir wohl bitter nötig haben.“ Nachdem wir weiter dem Weg folgen, hören wir bald hinter der Ecke Stimmen. Thoro meldet sich „Dort hinter der Ecke warten sie, soweit ich gesehen habe, versuchen sie irgendwas zu beschwören“ Ich nicke ihm zu, werfe einen Blick ums Eck „Oh nein, sie versuchen nicht, sie haben. Doch scheinbar ist er noch nicht ganz manifestiert, einige von ihnen halten den Zauber aufrecht. Wenn wir sie nicht angreifen und diese Kultanhänger ausschalten, war es das für uns und die Stadt. Dieses Vieh halten wir sicher nicht auf, wenn es mal loslegt“ Die anderen nicken. „Na die werden mich noch nicht vergessen haben“ Thoro zückt seine Lanze. Ich habe noch nie einen Tauren kämpfen sehen, doch sie machen ihrer Statur alle Ehre.

    Die Kultanhänger hatten mit einem solchen Angriff nicht gerechnet, die meisten fallen, getroffen von der Lanze oder einigen Zaubern bevor sie merken, was sie eigentlich trifft. Die anderen laufen hektisch, um ihre Waffen zu ziehen oder versuchen, kleine Dämonen wie die Wichtel oder die blauen Leerwandler zu beschwören. Die Meisten kommen nicht dazu, wie in Rage schlägt sich der Taure durch die Gegner, und was ihm entkommt, wird von uns erledigt. Die letzten, die an der Beschwörung sind, haben uns noch gar nicht bemerkt, sie sind zu sehr im Nether konzentriert, um dieses Monstrum zu beschwören. Schließlich wird es wieder ruhiger, die Schreie der Kultanhänger verstummen, der Dämon verschwindet wieder. Die Höhle ist leer. „Denkt an das Buch für Varimathras, es muss hier sein“ rufe ich den anderen zu. Léthe kommt zu mir und flüstert mir zu „Hey, hast du diese Dämonen gesehen, die kleinen, blauen“ ich nicke ihr zu „Ja, wie mein Wichtel schon sagte, nicht sehr intelligent, aber wohl ausdauernd.

    Sie sollten im Nether leicht zu finden sein, sie haben eine Aura, aber keine bestimmten Fähigkeiten, wie der Wichtel.“ Sie nickt mir zu. Nach einiger Zeit des Suchens haben wir einige Bücher zusammen, da wir nicht genau wissen, was gesucht wird, packen wir sie kurzerhand alle ein. „Seid ihr sicher, dass alles durchsucht ist?“ Ein Nicken ist die Antwort „Ja, wir haben alle Plätze der Kultisten, an denen irgendwas gelagert war, mehrfach durchstöbert“. Zufrieden schaue ich mich um „Gut, dann würde ich sagen, lasst uns gehen. „Wart mal“ Léthe meldet sich zu Wort „Nun denk mal nach, wir sollten sie aufhalten, aber wie willst du das beweisen? Die Bücher gehen nach Undercity, die zählen nicht bei dem Ork.“ Selira geht einen Schritt zu uns „Könnte das, also vielleicht, das habe ich gefunden“ Sie hält mir einen Gegenstand entgegen. Er pulsiert förmlich von Magie. „Das wird reichen, diesen Gegenstand müssen sie benutzt haben für die Beschwörung, einen solchen Dämon findet man nicht einfach so, und unterwerfen, wird man ihn wohl genauso wenig, für normal“ Ich denke wieder an den Dämon, sicherlich 5 Meter groß, ein Schwert so groß wie er selbst, mit hässlichen Widerhacken bestückt. An sich menschenähnliche Statur, Beine, Arme, Kopf, doch die Boshaftigkeit, die von ihm ausging, war wohl selbst ohne magische Begabung zu spüren. „Na gut, dann gehen wir zurück, und geben Sylvannas und Thrall bericht. Ich denke, niemanden von uns wird es hier halten“

    Kapitel 8
    Varimathras

    Nachdem wir endlich den Weg aus diesem verfluchten Ort gefunden haben, sind wir wieder in Orgrimmar. Von diesem Kultanhänger war keine Spur mehr zu sehen. „Er hat wohl was mitbekommen“ Es ist das erste Mal, dass ich Léthe mal kichern höre. Wirklich nett klingt es aber nicht. Thrall läuft nervös in seinem Raum auf und ab, als wir wieder ankommen, und der Trollhäuptling redet auf ihn ein. Als wir durch die Tür gehen, schauen beide auf, der Ork stürzt uns entgegen „Und? Ihr lebt, das ist ein gutes Zeichen, aber was war? Was habt ihr gefunden, und ist unsere Stadt außer Gefahr?“ In aller Ruhe ziehe ich den gefundenen Gegenstand aus der Tasche und halte ihn hoch. Wir schätzen, sie wollten damit einen Dämon rufen, aber ich glaube, da unten ruft niemand mehr irgendetwas. Er schaut uns an, schaut auf das Ding in meinen Händen „Woher soll ich wissen, dass das stimmt?“ Ich seufze auf „Natürlich könnten wir auch lügen, aber vielleicht wäre es mal angebracht deinen speziellen Freund zu suchen. Er hat es wohl mitbekommen, denn er ist nicht mehr da. Geflüchtet, abgehauen, aus Angst wohl, das es ihm genauso ergeht.“ Thrall gibt einer seiner Wachen ein Zeichen, die aus dem Zimmer läuft. „Habt ihr sonst noch etwas gefunden?“

    Ich schüttle den Kopf „Nein, außer den Anhängern unten, die mit ihren Dämonen Gassi gehen, gab es dort unten nichts. Einen großen Beschwörungszirkel haben wir gefunden, wie gesagt, wollten sie wohl etwas in diese Welt lassen, um eure Stadt zu übernehmen, doch konnten wir sie …“ weiter komme ich nicht, hinter uns bricht ein Tumult los, die Wache kommt in den Saal, zusammen mit 2 Torwächtern des Stadteingangs, die unseren „Freund“ zwischen sich halten. „Die Untoten hatten Recht, er wollte flüchten, zum Glück haben unsere Wachen ihn aufgehalten, er wirkte wohl etwas zu hektisch“ Der Ork flucht und schimpft „Damit wird es nicht aufhören, der Kult stirbt nicht aus, wir werden …“ Thrall, dessen Hammer ich bisher nur für Dekoration gehalten habe, holt mit demselben aus, und zieht ihn ihm über den Schädel. Nach einem kurzen „Uff“ herrscht Stille. „Gut, das ist mir Beweis genug, er wird von uns gerichtet werden, ihr habt der Horde einen großen Dienst erwiesen. Nach diesem Lob des Orkhäuptlings laufen wir in Richtung Zeppelin, Varimathras wartet ja auf uns.

    Die kleine Truppe Untoter staunt nicht schlecht, als sie das erste Mal im alten Thronraum stehen, und wir sie unter die ehemalige Hauptstadt der Menschen führen. Im Thronraum angekommen bleiben sie erstmal stehen, schauen etwas überrascht auf den Dämon Varimathras, der uns sofort herüberwinkt. „Und? Habt ihr das Buch gefunden?“ Sein Blick haftet auf Selira und Selt, doch zu seiner Überraschung antworte ich „Wir haben einige Bücher gefunden, da wir nicht wussten, welche wichtig sind, haben wir alle mitgebracht“ Er schaut sich die Bücher an „Oh, dass ist interessant, oh sehr gut, dieses wird uns auch helfen … Ah da ist es, genau das hatte ich gesucht. Sehr gute Arbeit, übrigens haben wir Nachricht erhalten, ihr habt den Ruf der Verlassenen verbessert, was unser Bündnis angeht. Dafür müssen wir auch danken, ich glaube wirklich trauen, tut uns wohl kaum jemand, weder der Taurenhäuptling, noch der Troll oder Orkführer, doch ohne uns, hätten sie gegen die große Allianz der Menschen, Zwerge, Gnome und dieser verruchten Elfen kaum eine Chance. Eure Tat hat sich übrigens schnell verbreitet, schneller, als ihr hier wart. Nun gut, man hat schon wieder nach euch gefragt, da ihr so erfolgreich wart. Irgendwas dort im Brachland würde von euren Fähigkeiten brauchen. Macht uns keine Schande“

    Ich schaue ihn an „Erstmal, diese kleine Gruppe.“ ich deute auf die Untoten aus Orgrimmar „hat uns geholfen, und ist das erste Mal in unserer Stadt. Außerdem wären nähere Informationen gut.“ Ich drehe mich zu unsrer Gruppe „Geht ihr schon mal, könnt euch ja umschauen, wir werden kurz noch mit ihm sprechen“ Der Rest geht zögerlich aus dem Raum „Okay, was wollt ihr wirklich?“ Varimathras hat mich wohl schnell durchschaut. „Nun, ich weiss nicht von was das Buch handelt, doch wenn es so wertvoll ist, könntet ihr im Gegenzug wohl etwas erzählen, ihr seid doch ein Dämon und kennt den Nether, nicht wahr?“ Er lacht auf „Du willst mich erpressen für das Buch? Nun, ihr habt euch wohl wirklich etwas verdient, dem ist wohl wahr, was wollt ihr wissen? Dass ihr mit Dämonen schafft, habe ich schon gemerkt als ihr in unsere Stadt getreten seit“ Ich nicke ihm zu. „Ja, wir haben diese Wichtel in unserem Dienst, nun wollten wir wissen, welche Dämonen es noch gibt, und wie man sie sich untertan macht.“ Er lächelt uns zu „Den Leerwandler kennt ihr wohl schon, er ist einfach zu beeinflussen, er hört so ziemlich auf jeden, den Trick des Wichtels habt ihr schon durchschaut, wie ich sehe, er braucht einen Meister, der ihm übermächtig ist. Weitere habt ihr wohl noch nicht getroffen, ich werde euch erstmal noch eine Dämonin vorstellen. Ihre Art nennt sich Sukkubus, sie sind wohl jene Dämonen, mit der größten Ausstrahlung, wie soll man es nennen, sadistischer Energien im Nether.

    Sie zu beeinflussen ist recht einfach, ihnen macht es eine Heidenfreude, Wesen zu verführen und ihnen Schmerzen zuzufügen, somit müsst ihr sie lediglich überzeugen dass ihr ihnen das bieten könnt.“ Ich grinse den Dämon an „Sehr interessant, nun gut, vielleicht habt ihr ja in Zukunft noch mal irgendwann, sagen wir, Tipps für uns.“ Er schaut uns skeptisch an „Eigentlich wisst ihr mehr als gut für euch ist, und ihr wissen solltet, aber immerhin arbeitet ihr für uns, da will ich das durchgehen lassen. Und nun geht, bevor ich es mir anders überlege. Und seht zu, dass ihr euch keinen Fehltritt erlaubt, den würde ich euch nun sicher nicht mehr durchgehen lassen.“ Léthe und ich schauen uns an und gehen zufrieden grinsend aus dem Saal, so einfach, hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nur nun direkt wieder zurück nach Orgrimmar fliegen zu müssen, ist schon etwas nervig, doch was tut man nicht alles, um seine Ziele zu erreichen.


    Kapitel 9
    Ein Ausflug in die Wüste

    Kurz bevor wir aus der Tür sind, ruft uns der Dämon noch mal zurück „Ich möchte euch noch einen Tipp mitgeben. Dämonen ernähren sich von Seelen. Jedes Lebewesen hat eine. Dass der Wichtel da nicht so anspruchsvoll ist, werdet ihr schon gemerkt haben. Doch bei allen anderen wird die Beschwörung schwierig, wenn ihr ihnen nicht schon mal eine Seele anbietet.“ Wir schauen ihn an „Eine Seele anbieten? Wie soll das den gehen?“ Varimathras hebt die Hand in der ein Kristall zu sehen ist „Seht ihr diesen Stein? Sie wirken wie Edelsteine, und man kann sie auch nicht spüren, denn sie schirmen die Magie in sich ab, wie kaum ein anderer Stoff. Wisst ihr was das für Steine sind?“ Wir schütteln den Kopf „Ein solcher – etwas modifiziert – war damals in das Schwert Frostmourne eingeschmiedet, nun eine Idee?“ Wir schauen uns an, nicken zögerlich „Soweit ich gehört habe, hat das Schwert zumindest etwas mit seiner Seele gemacht“ Diesmal nickt Varimathras „Allgemein sind diese Steine Seelenspeicher, man kann darin also Seelen von Lebewesen speichern. Der Stein in Arthas Schwert, hat lediglich seine Seele sagen wir, modifiziert, ihn hatte der Lich König verändert.“ Léthe legt den Kopf schief „Und wie genau soll man jemandem die Seele stehlen?“ Varimathras schaut sie an „Ja, gute Frage. Wie findet ihr Dämonen im Nether?“ Ich schaue verwirrt „Erspüren eben, diese Wesen strahlen doch genug aus“ Er nickt „Eben, ihr erfühlt etwas, ihr Wesen, ihre Seele, von der diese Aura ausgeht. Bei Lebewesen hier habt ihr es wohl noch nie so klar gespürt, da es „normal“ ist, mit ihnen umzugehen, dabei ist es so einfach, darauf konzentrieren, und wie ihr den Dämon in diese Welt ruft, die Seele in den Stein rufen. Nur wisset, was passiert wenn ein Lebewesen stirbt?“ Wieder schauen wir ihn verwirrt an „Na, es ist … tot“ Er rollt mit den Augen „Ja tot, und die Seele?“ „Ach so, ja die wird den Körper verlassen“ Er nickt, leicht genervt „Ja, außer man bindet sie an den Körper. Wie bei Untoten wie euch. Wisst, dass ein Lebewesen ohne Seele nicht leben kann, denn der Lebenswille im Körper geht von der Seele aus, nicht von der Hülle.

    Deshalb sterben auch Menschen mit gebrochenem Lebenswillen oder werden krank und sterben. Entzieht ihr die Seele, ist der Hülle der Wille genommen, und sie stirbt schlicht und ergreifend. Merkt euch das.“ Nachdem wir jeweils einen Splitter in unser Gepäck geräumt haben, treffen wir die anderen vor dem Saal. „Und, was kommt nun auf uns zu?“ Selira schaut uns fragend an „Keine Ahnung, ich denke, das muss uns wohl irgendjemand da drüben erzählen, also auf zum Zeppi, wir haben einen Flug vor uns“ Der Rest scheint nicht vollends begeistert, aber alle kommen mit.

    In Orgrimmar angekommen, setzen sich die meisten wieder vor die Bank, nur Léthe läuft mit mir zu Thrall „Ich kann diese Gesellschaft nicht ab“ Ich schaue sie von der Seite an „Und meine Gesellschaft kannst du ab?“ Freude scheint es, was mein eigentlich totes Herz in diesem Moment erfüllt, jedoch fällt die Antwort ernüchternd aus „Wenn du willst, das ich dagegen nicht eine Abneigung entwickle, frag so was nicht“ Ich seufzte innerlich, na ja, wenigstens besser als wenn sie jetzt schon eine Abneigung hätte. Bei Thrall angekommen begrüßt er uns „Oh, ihr wart schneller als wir dachten. Nun, wie dem auch sei, ihr habt uns bisher geholfen, deshalb hoffe ich, dass ihr es wieder tun könnt. Im Brachland hat sich wieder eine Art Gruppierung gefunden, sie haben einige Tiere um sich geschart und scheinen sich ausbreiten zu wollen. Sie halten sich in einer Höhle in der Nähe unseres Stützpunktes dort auf, nehmt am Besten einen Windreiter, nähere Informationen findet ihr dort von meinem Befehlshaber. Ihr seid schon angekündigt, ich gebe zu, etwas übereilt.“

    Léthe mault etwas rum „Ja, übereilt, was wäre wenn wir hier bleiben würden?“ Thrall schaut sie an, es scheint ihm, obwohl der große Orkhäuptling, etwas peinlich „Es tut uns leid, doch die Tauren hatten euch im Gegenzug Waffen ihrer besten Schmiede und Stabmeister angeboten, vielleicht macht es das wieder wett?“ Er klingt eher hoffnungsvoll als überzeugt, und bevor Léthe zu einem weitern scharfen Kommentar ansetzt, mische ich mich ein „Wir werden uns die Höhle zumindest mal anschauen“ Ihr Blick, den ich danach von ihr bekam, war nicht sehr beruhigend, aber wenn wir durch ein loses Mundwerk hier unseren Ruf versauen, würden wir nicht nur Probleme mit den Orks bekommen. Auf dem Weg zurück funkelt sie mich immer noch an „Jetzt hör mal, meine Liebe, wenn wir uns die Symphatie des Orkhäuptlings versauen, und das bis nach Undercity vordringt, werden Varimathras und Sylvannas dafür sorgen, das wir NIE wieder mit ihm sprechen.“ Sie faucht mich böse an „Liebe? Hast du Lust deine verdammte Seele zu verlieren?“ Bis zur Bank bin ich lieber still. Die Gruppe schaut uns schon entgegen „Und, wie ist der Stand?“ Thoro, der uns immer noch begleitet, steht nach seiner Frage auf. „Noch wissen wir nicht viel, außer, das wir mit dem Windreiter ins Brachland sollen. Mehr erfahren wir erst dort.“

    Windreiter sind faszinierend, auch wenn ihnen der Geruch von uns Untoten wohl mehr stört als jene Fledermäuse, die wir in Undercity benutzen. Doch welcher nun mehr leidet, jener mit einem Untoten, oder jener, mit dem Tauren auf dem Rücken, bleibt wohl schwer einzuschätzen. Als wir im Brachland von den Tieren steigen, kommt uns sogleich ein Ork mit einer prachtvollen Axt entgegen, die rot verziert wurde. „Ich nehme an die Untote Reisegruppe? Thrall hat euch schon angekündigt, viel kann ich euch nicht sagen, nur, das diese Gruppe aus Nachtelfen besteht, 4 an der Zahl, und sowohl Raptoren als auch Schlangen um sich sammelt, die sie wohl irgendwie kontrollieren. Die Höhle liegt im Westen, bei der Oase, keiner von uns traut sich dort hinein, solltet ihr jedoch überleben und erfolgreich sein, kommt zurück, damit wir euch zu den Tauren schicken können.“ Ich nicke ihm zu „Okay, wer hier bleiben will, bitteschön, ansonsten, würde ich gerne los, alles ist besser als diese verdammte Hitze hier …“

    Kapitel 10
    Eine unterirdische Höhle

    Die Höhle liegt bei einer Oase. Hier ist es nicht ganz so warm, denn durch das Wasser der Oase sind Palmen um das Wasserloch gewachsen. Aus der Höhle kommt kühle Luft, doch ist sie stickig. Dunkel liegt sie vor uns, wie ein weit geöffnetes Maul. Der Boden am Eingang ist verkratzt, als hätten irgendwelche Kreaturen sie zum Wetzen ihrer Krallen benutzt. „Na, was für eine Einladung“ Den Sarkasmus in Léthe´s Stimme würde wohl selbst ein Tauber erkennen. „Also gut, wollen wir?“ Die Gesichter sagen mir, dass nicht alle wollen, aber alle ziehen mit und gehen in die Höhle. Auf dem Weg in die Höhle ist es still, beinahe gespenstisch. Die Schritte hallen auf dem Boden, es ist ansonsten zu still für eine Höhle. Ein paar Schlangen kriechen an uns vorbei, ansonsten bleibt die Höhle so leer wie ein Brunnen bei Trockenheit. Nachdem wir durch einige Gänge geirrt sind, kommen wir in eine große Höhle. Hier unten scheint ein unterirdischer Fluss zu fließen, der hier in einen See endet, wodurch hier, so unwirklich die Höhle aussieht, mehr Pflanzen wachsen wie außerhalb dieser Höhle. „Eine unglaubliche Idylle …“ nicht nur Selira stockt bei dem Anblick der Atem, Thoro scheint verzückt von dieser Höhle.

    Faune, kleine Palmen, Sträucher und wilde Blumen wachsen um den See, das einfallende Licht, dass durch kleine Risse in der Decke in die Höhle scheint, gibt der Höhle einen fast romantischen Anblick. Ich schaue mich um, an der Seite führt ein Weg weiter in die Höhle „Wollen wir nun hier Urlaub machen, oder weitergehen?“ Diesmal meldet sich eine andere Untote aus der Gruppe „Urlaub wäre gar nicht so schlecht“ Ich schaue sie an „Nicht mit der Gruppe, an einem solchen Ort ist es viel schöner zu zweit“ ich schiele zu Léthe, doch sie schaut mich nicht an, sondern starrt in die Höhle. An was sie nun gerade denkt, ist für mich nicht zu erkennen. Vielleicht ist es besser, dass sie meinen Blick nicht gesehen hat, denn ihre Reaktion darauf wäre vielleicht nicht so gesund für mich. Die Gruppe läuft los, sie steht noch weiter da, ich stupse sie leicht mit dem Finger an „Der Rest läuft weiter“, sie schrickt beinahe hoch, schaut mich etwas irritiert, wie aus einem Traum gerissen, an. „Ja, gut, dann los“ Doch scheint sie weiter etwas abwesend. Ich grinse sie an „Wenn du hier bleiben willst, kann ich dir ja Gesellschaft leisten“ Diesmal faucht sie mich nicht an, immer noch etwas in Gedanken läuft sie an mir vorbei. „Vielleicht ein andermal“ Überrascht, aber irgendwie glücklich folge ich ihr, sie hat mich diesmal wirklich nicht angefahren. Allein dieser Gedanke scheint mir genug Kraft zu geben, um nun alles zu überstehen.



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