Yaoi Definition

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    Re: Yaoi Definition

    Bijou - 09.07.2006, 19:58

    Yaoi Definition
    Definition Yaoi und Shonen-ai :

    Yaoi in Japan

    Der Begriff Yaoi ist ein Akronym für den japanischen Ausdruck
    (yamanashi ochinashi iminashi), was auf Deutsch soviel heißt wie „kein Höhepunkt, keine Pointe, keine Bedeutung“. Viele Yaoi-Autoren hegen daher nicht den Anspruch, einen tragenden Plot aufzubauen oder die Entwicklung der Charaktere aufzuzeigen. Im Vordergrund steht genretypisch die Darstellung von homoerotischen Liebesbeziehungen, sowie expliziter sexueller Handlungen.

    Yaoi wird überwiegend von jüngeren Frauen gezeichnet und gelesen, die sich teilweise selbstironisch als Fujoshi (verdorbene Mädchen) bezeichnen.

    Bei den Protagonisten der Yaoi-Geschichten handelt es sich in der Regel um den Lesern bereits bekannte männliche Figuren aus Film, Fernsehen oder der Literatur, deren Beziehung zueinander durch die Yaoi-Autoren als homoerotisch reinterpretiert wird. Der fehlende Kontext der Geschichte ist dabei durch die Originalwerke gegeben und wird meist nur in Andeutungen aufgegriffen.

    Es handelt sich um einen Nischenmarkt. Ein Großteil findet auf Fan-Ebene in Fanzines und Internet-Foren statt und ist rechtlich gesehen durch das Übernehmen von unter Lizenz stehenden Charakteren oft mit Urheberrechtsverletzungen verbunden. Ein Großteil der Yaoi-Werke bedienen sich Figuren aus Anime und Manga, es existieren jedoch auch größere Fangemeinden zu Filmreihen wie Der Herr der Ringe oder Romanserien wie Harry Potter.

    Streng genommen zählen ausschließlich Sekundärwerke wie Dōjinshi oder Fanfiction zu dem Genre Yaoi. Veröffentlichungen kommerzieller Verlage laufen unter dem pseudoenglischen Pendant Boyslove, oft abgekürzt als BL (japanisch ausgesprochen bi eru). Durch den Begriff grenzen sich Verlage zum Einen von der rechtlichen Grauzone der Fan-Szene ab, zum Anderen zeigen sie auf, dass es sich um unabhängige Werke des Autors handelt.

    Yaoi in westlichen Ländern
    Im Gegensatz zu Japan, wo Yaoi primär der pornographischen Literatur zuzuordnen ist, beginnt sich der Begriff im Westen als Synonym für asiatische Slash-Literatur einzubürgern. Stellenweise fungiert er sogar als Oberbegriff für jegliche Anime und Manga, sowie Fanfiction und Fan-Art, die sich mit romantischer, homosexueller Liebe auseinandersetzen.

    Die hiesige Bedeutungserweiterung des Begriffs führt zu häufigen Missverständnissen seitens der Presse. Tatsächlich sind ein Großteil der in Deutschland veröffentlichten, als Yaoi-Manga bezeichneten Werke nicht pornographischer Natur. So finden die Liebesszenen in Minami Ozakis Manga Zetsuai zwischen den Panels statt oder werden symbolisch kodiert, während das Liebespaar in Sanami Matohs Krimi-Komödie Fake erst nach über 1200 Comicseiten zusammenkommt. Ein weiteres Indiz ist die fehlende Altersbeschränkung bisheriger Comic-Veröffentlichungen, die lediglich mit einer Altersempfehlung für den Buchhandel ausgeliefert werden.

    Der Bedeutungswandel mag in der Tatsache begründet liegen, dass westliche Fans des Genres das Fremdwort als Sammelbegriff für jegliche Fanfiction und Fan-Art übernahmen, die Liebesbeziehungen zwischen Männern darstellt und sich dabei an japanischen Werken und Stilmitteln orientiert.

    Viele Autoren ziehen eine Grenze zwischen Yaoi-Geschichten, die vordergründig explizite Erotik zum Thema haben und Shōnen Ai, in dem Erotik eine untergeordnete Rolle spielt und eher die geistige Komponente der Beziehung betont wird. Beide Begriffe werden jedoch bis heute nicht einheitlich verwendet.

    Für Geschichten, die nicht auf Werken anderer Autoren basieren, ist zuweilen der Titel original yaoi gebräuchlich.

    Shonen-ai:

    Shōnen Ai (jap.Jungenliebe) ist eine in westlichen Ländern wie Deutschland und den USA übliche, japanische Bezeichnung für Animes und Mangas, in denen es um Liebesbeziehungen zwischen Jungen geht. Bei Shōnen-Ai-Mangas steht mehr die Liebesbeziehung zwischen zwei Jungen im Vordergrund, weniger der Sex. Der Fokus liegt mehr auf Emotionen und Beziehungen.

    Die Hauptzielgruppe sind hierbei nicht schwule Konsumenten, sondern Mädchen und Frauen, auf deren Geschmack die Geschichten zugeschnitten sind. Ebenso handelt es sich bei so gut wie allen Autoren des Genres um weibliche Mangaka.

    Fundierte Theorien, aus welchen Gründen Shōnen-Ai-Geschichten weibliche Leser und Künstler ansprechen, sind rar gesät. So vermutet z. B. die deutsche Mangaforscherin Jacqueline Berndt, dass die Liebe zwischen zwei männlichen Protagonisten die Sehnsucht der Leserinnen nach einem seelenverwandten Pendant befriedigt. Schwule Liebe gälte hiernach als Ausdruck für die Sehnsucht nach einer Zwillingsschwester, mit der man (idealisiert) sein Inneres teilen kann. Diese Erklärung ist in Bezug auf die frühen Shōnen Ai-Manga der Siebziger Jahre, auf die sich Berndt bezieht, schlüssig, berücksichtigt jedoch nicht die neueren Entwicklungen des Yaoi-Genres, welches die ursprünglich zart angedeuteten Liebesgeschichten mit expliziter Erotik kombiniert.

    In Japan selbst ist der Ausdruck wenig gebräuchlich bzw. wird sehr spezifisch nur für Liebesgeschichten zwischen sehr jungen Protagonisten (im Stil des Genreklassikers Kaze to Ki no Uta von Takemiya Keiko) benutzt. Neben diesem Manga haben vor allem die Werke von Moto Hagio das Genre geprägt.

    In Japan wurde Shōnen Ai, als Oberbegriff für Manga-Geschichten von und für Frauen, die sich mit männlicher Homosexualität beschäftigen, durch den pseudoenglischen Begriff Boys Love ersetzt um Assoziationen mit Päderastie und Pädophilie zu vermeiden. Interessanterweise hat der ähnlich geschriebene Begriff boylove im Englischen genau diese Bedeutungen. Als weitere Begriffe sind June und für sexuell explizitere Inhalte Yaoi geläufig.

    Zu den in Deutschland bekannten Shōnen-Ai-Mangas zählen neben dem bereits erwähnten Kaze to Ki no Uta auch Boy's Next Door, Loveless und Gravitation.



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    Yaoi Definition - gepostet von Bijou am Sonntag 09.07.2006



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