im Taumond

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    Re: im Taumond

    faunenkind - 03.07.2006, 22:32

    im Taumond
    2. Tag des Taumond im Jahre xy des V. Zeitalters.

    Zur Zeit gehe ich meinen Studien und Forschungen an den Hügelgräberhöhen nach und habe habe in meiner Pause einen Spaziergang gemacht, als ich dabei auf etwas gestoßen bin, dass ich als eines der außergewöhnlichsten Wesen Rohas erachte, die ich je gesehen habe. Ich hatte zwar schonmal aus Geschichten von ihnen gehört, allerdings hatte ich gedacht, dass sie längst ausgestorben seien oder zumindest sich tief in die Wälder zurückgezogen hatten, nachdem sie so exessiv gejagt wurden. Doch heute Morgen sah ich einen. Besser gesagt eine, denn es war ein weibliches Exemplar. Die starken gewundenen Hörner schimmerten goldbraun in der aufgehenden Sonne und das honigblonde Haar zierte ihre kräftigen Schultern. Ihren Unterleib konnte ich nicht erkennen, denn sie hockte lauernd und konzentriert im tiefen Gras und war mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Ich vermutete, dass sie gerade auf der Jagd war und hielt mich im Hintergrund, denn schließlich wollte ich selbst nicht als ihre Beute enden. Ich konnte mich auch gar nicht rühren, ganz zu schweigen denn atmen. Der Anblick faszinierte und ängstigte mich gleichzeitig, denn schon als Kind bekommt man von den Eltern und Ammen über dieses vermeintlich dämonische Volk zu hören.
    Die Faunin aber schien mich tatsächlich nicht bemerkt zu haben, denn sie erhob sich plötzlich und zielte mit dem Pfeil auf ihre Beute. Was es war konnte ich nicht erkennen, ich war zu sehr von ihrem Anblick gefangen. Dass sie getroffen hatte, fand ich erst später heraus, denn sie blieb weiterhin ruhig. Der Grund war nämlich, dass sich in ihrer Umgebung noch drei weitere von ihrer Art befanden und diese genauso wie sie auf der Jagd waren. Erst am Ende der Jagd riefen sie sich gegenseitig Worte zu oder pfiffen in einer bestimmten Tonabfolge, das ich nicht verstand. Als sie sich versammelten und den Ertrag ihrer Jagd betrachteten, konnte ich erstmals auch einen Blick auf die männlichen Faune werfen, die auf eine andere Art beeindruckend auf mich wirkten. Insgesamt schienen sie kräftiger und die Hörner waren etwas größer und ausgeprägter. Jedenfalls bei dem einen. Es war ein augenscheinlich jüngerer dabei, der sogar kleinere Hörner als die junge Frau, die ich zuerst sah, besaß.
    Die Gruppe entfernte sich schließlich mit ihrer Beute, so dass ich nichts weiter über ihre Art erkunden konnte.
    Die Begegnung hatte mich in Aufruhr versetzt, denn sie schienen keinesfalls irgendwie dämonisch zu sein, trotz ihrer tierhaften Unterleiber. Aber vielleicht täuschte mich auch der Anblick. Jedenfalls will ich sobald sich die Gelegenheit ergibt wiederkommen.



    Re: im Taumond

    faunenkind - 03.07.2006, 22:33


    16. Tag des Taumond im Jahre xy des V. Zeitalters.

    Intensiver als mir lieb war hat mich die Forschung an den Hügelgräbern in Anspruch genommen. Fast schon habe ich ein schlechtes Gewissen meiner eigentlichen Arbeit hier am Rande der Llelar-Ebenen gegenüber, denn schließlich bin ich nicht hergekommen um Faune zu studieren, sondern die Grabhöhen nördlich von Blurraent. Doch fällt es mir schwer, mich ausreichend zu konzentrieren. Lebende Objekte sind für mich momentan doch faszinierender als tote Könige.
    Doch konnte ich mich heute wieder von der Stätte loseisen und begab mich mit meinem Pferd in die Gegend, wo ich sie vor etwa 14 Tagesläufen gesehen hatte. Doch zu meiner großen Enttäuschung bekam ich keinen zu Gesicht. Ich bin ein wenig den Fluß auf und ab geritten, doch musste ich bald wieder zurück, denn meine Forschungsgruppe wollte ungern eine längere Pause machen. Sie sind schon ganz euphorisch allein beim Anblick eines Totenschädels, der mehrere Hundertschritt von der Grabstätte entfernt liegt. Um die Faunen wiederzusehen muss ich also noch etwas warten.



    Re: im Taumond

    faunenkind - 03.07.2006, 22:33


    18. Tag des Taumond im Jahre xy des V. Zeitalters.

    Die Aufregung um besagten Totenschädel, den meine Mitarbeiter gefunden hatten, war nicht ganz unbegründet. Allerdings hat er für sie eine ganz andere Bedeutung als für mich. Er weist zwei große Löcher an beiden Seiten des Kopfes jeweils im Bereich des Schläfenbeins. Die Ränder sind zersplittert und zerfranst, als ob jemand mit einem großen stumpfen Gegenstand auf den Schädel eingeschlagen hätte. Die anderen aus der Forschungsgruppe haben es damit abgetan, dass der Schädel wohlmöglich aus einer Schlacht stammt und der Mensch damit umgebracht wurde, indem man ihm den Kopf mit einem Schwertknauf zertrümmert habe.
    Erst nachdem der Rest sich zur Nachtruhe begeben hatte, habe ich den Schädel eingehender untersucht. Die beiden symetrisch am Kopf angeordneten Löcher sind gleichmäßig groß und haben einen handtellergroßen Durchmesser. Anzumerken bleibt, dass die Splitter und Knochenfransen nach aussen zeigen. Bei einem Schlag mit zum Beispiel einem Schwertknauf müssten sie aber nach innen gerichtet sein und der Täter hätte den gleichen Kraftaufwand und die Ruhe haben müssen, die genau gegenüberliegende Stelle für den zweiten Schlag auszusuchen. Bei einem Kampf in der Schlacht für meine Begriffe nach unmöglich.
    Meiner Meinung nach kommt nur eins in Frage: Es muss ein Faunenschädel sein, den ich hier in den Händen halte! Götter! Ich hoffe nur dieser Faun war schon tot, bevor man ihm die Hörner mit solch roher Gewalt aus dem Schädel riss!



    Re: im Taumond

    faunenkind - 03.07.2006, 22:33


    19. Tag des Taumonds im Jahre xy des V. Zeitalters.

    Ich habe meiner Forschungsgruppe noch nicht berichtet, was ich vermute beziehungsweise herausgefunden habe. Ich denke und hoffe, für sie wird der Schädel auch nicht weiter wichtig sein, wenn sie wissen, dass es ein faunischer und kein menschlicher Schädel ist. Ich werde ihn noch eine Weile bei meinen Unterlagen aufbewahren. Darüber, was ich damit tun werde, bin ich mir jedoch noch nicht im klaren. Jedenfalls werde ich mich nochmal zu der Fundestelle aufmachen und die Umgebung absuchen. Vielleicht finde ich noch weiteres interessantes.



    Re: im Taumond

    faunenkind - 03.07.2006, 22:34


    20. Tag des Taumonds im Jahre xy des V. Zeitalters.

    Heute in der Ruhepause nach unserem Mittagsmahl habe ich mich aufgemacht um die Fundstelle des Schädels ausfindig zu machen. Meine Forschungskollegen haben mir glücklicherweise eine recht genaue Wegbeschreibung zukommen lassen, als sie mir von dem Schädel erzählten. Also ritt ich einige Tausendschritt östlich der Hügelgräberhöhen um dort nach mehr Resten eines Faunenkörpers zu suchen. Den Schädel habe ich dorthin mitgenommen, da ich in diesem Punkt keinem traue und andererseits auch ein Vergleichsobjekt brauche. Ich fand jedoch nur hohes verwuchertes Grasland und einige, wie mir beschrieben, abgestorbene Bäume vor, aber keine weitere Knochen oder sonstige Zeichen, die auf Faunenvorkommnisse deuten könnten. Meine vorangegangene Euphorie ist deutlich gedämpft.
    Nach erst zwei Stunden bin ich zurückgeritten und habe mich meiner eigentlichen Arbeit zugewandt. Ich vermute, dass der Schädelfund reiner Zufall war und nichts weiter aussagt. Der Rest ist warscheinlich von Tieren gefressen worden oder ist längst verrottet.



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