Speisesaal

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  • Forenbeschreibung: "Die Flucht vor Elrond"
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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Speisesaal"

    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 25.06.2006, 02:16

    Speisesaal
    Wenn die große Tafel gedeckt ist, finden hier alle Bewohner Bruchtals Platz...!



    Re: Speisesaal

    Elben - 30.06.2006, 18:17


    Auf Anweisung und Wunsch von Elrond hin begaben sich einige Elben in den großen Speisesaal.
    Es wollte einiges hergerichtet sein, denn selbst bei den Elben kam es selten vor, dass gleich so viele angesehen Vertreter anderer Völker an einer Tafel saßen.

    Der Tisch wollte gedeckt und gerichtet sein, die Plätze passend verteilt.
    Es würde schwierig sein, die Zwerge zwischen den Elben zu platzieren, daher hatte er Elrond vorgesehen, die drei Abgesandten der Zwerge zwischen Menschen und Hobbits zu setzen.

    Hurtig und eifrig huschten die Elben in dem Saal umher, schmückten ihn, ohne dass er auf die anwesenden aufwendig oder erdrückend wirken konnte.

    Der lange, elfenbeinfarbene Tisch war blitzsauber - nicht ein Staubkorn, nicht eine Blütenpolle durfte sich darauf niederlassen.
    An jeden Platz kam ein filigranes Gedeck und in regelmäßigen Abständen auf dem Tisch verteilt standen frische Blumen von wahlweise weißer und roter Farbe.

    Selbstverständlich war auch das Essen ganz an die Gäste angepasst.
    Es gab sowohl Spezialitäten aus dem Süden, als auch aus dem Norden der Menschenreiche. Etwas herzhaftes, für die Zwerge, und auch an Menge genug für die Hobbits. Zudem natürlich auch elbische Gerichte - zu wählen stand jedem frei, doch noch war von keinem der Gerichte etwas zu sehen.

    Als alles in ihren Augen perfekt erschien, zogen sich die Elben wieder aus dem Raum zurück - ganz, als wären sie nie dort gewesen, zeugten nicht die Früchte ihrer Arbeit davon...!



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 09:27


    pp: Korridore

    Arwen trat in den Raum ein und ließ ihren Blick nur einen Sekundenbruchteil über den Raum schweifen. Selbst diese kurze Betrachtung jedoch füllte ihr Herz mit Freude und schmückte die makellosen Züge mit einem Lächeln.

    Ihre blauen Augen suchten die hochgewachsene Gestalt ihres Vaters und das sternengleiche Glitzern veränderte sich ein wenig, wurde milder und weicher durch die Zuneigung, die sie Elrond entgegen brachte.

    "Adar," sagte sie leise und neigte kurz den Kopf, sie hatte ihn eine Weile nicht gesehen, da er viel zu tun gehabt hatte.
    Der Glanz, welcher ihre Person beständig zu umgeben schien, wurde eine Spur schimmernder.
    Heute Abend leuchtete der Abendstern in seiner silbernen Pracht vor allem für Elrond, den Herrn Imladris'.



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 09:56


    Elrond spürte, wie sich eine weitere, elbische Präsens dem Speisesaal näherte, reiner und intensiver als er es bei anderen Elben wahrnahm.

    Er brauchte sich nicht umzuwenden, um zu wissen, dass es seine Tochter war, die sie mit ihrer Anwesenheit beehrte.

    "Adar." Sagte sie und langsam drehte sich Elrond zu ihr um.
    Ein mildes ganz besonderes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, welches nur für seine Tochter reserviert war.

    Arwen war selbst für eine Elbin wunderschön, und Elrond erfreute sich jedes Mal an ihr, wenn er sie sah.

    "Arwen." Erwiderte er, und sowohl milde Freundlichkeit, als auch Stolz schwangen in seiner Stimme mit.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 10:10


    Sie lächelte zurück, ihre Augen glitzerten.

    "Ich verlor mich in den letzten Tagen in Imladris und hatte nur wenig Gelegenheit, an deiner Seite zu weilen."

    Ihre Finger strichen behutsam und ohne das Kunstwerk zu zerstören über den gedeckten Tisch. "Doch ich glaubte, dich ohnehin weniger erfreuen, denn vielmehr nur abhalten zu können, von dem, was an Aufgaben auf dich wartete."

    Arwen richtete den Blick ihrer hellen Augen wieder auf ihren Vater und sie wusste, dass sie sich nicht zu scheuen brauchte mit ihrem ganzen Sein zu schauen, denn es stand kein Mensch vor ihr, der diese Schönheit eher als schmerzlich schön, denn wirklich als rein und licht empfunden hätte, so er denn nicht an sie gewöhnt war.

    Elrond jedoch war ihr Vater und gemeinsam mit ihren Brüdern und Großeltern derjenige, der ihm am nahsten stand. Obwohl Arwen ihre Familie gleichsam liebte, waren ihre Brüder jedoch seit langem unterwegs die Mutter zu rächen, ihre Großmutter eine Elbin von solcher Macht, dass sie selbst für die unsterbliche Arwen ein Rätsel blieb und somit ihr Vater zu demjenigen wurde, dem sie alles gegeben hatte, was ihr Herz geben konnte.
    Sie beide jedoch wussten, dass diese Form der Liebe neben einer anderen lebte, die nicht weniger stark, aber schmerzlicher für sie beide war.

    Arwen trat ein wenig näher an ihn heran und auch wenn es für die anderen Abgesandten merkwürdig erscheinen würde, sollten sie kommen, so berührten ihre Finger dennoch die Hand ihres Vaters.

    Beide Hände waren angenehm warm und von der Kraft des Lebens erfüllt...



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 10:36


    Schweigend betrachtete Elrond seine Tochter, ließ zu, dass sie sich ihm näherte und seine Hände ergriff.

    Noch immer lächelte er, und jegliche Strenge war aus seinem Gesicht gewichen.

    Seine Finger legten sich um die ihren und schlossen sie ein.
    "Die letzten Tage waren sehr bewegt." Entgegnete er.
    "Viele Dinge sind dabei, sich zu verändern..." Sein Blick wurde nachdenklich, als er Arwen betrachtete.
    Sie war im Begriff, sich zu verändern, doch noch wusste sie es nicht, auch wenn sie es womöglich spüren mochte - er fühlte es ganz genau.

    Wieder legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.
    Da standen sie, zwei unsterbliche Elben, und beklagten den Verlust einiger weniger Tage eines Lebens, das niemals enden würde.
    Zeit war das Gut, von welchen sie genug hatten, und dennoch erinnerten Arwens Worte ihn daran, dass die Zeit kostbar blieb.

    Er führte sie langsam, ihre Hand noch immer in seine genommen, zum Tischende, dorthin, wo sie später sitzen würden und wandte sich ihr dann wieder zu.
    "Doch sie sollen diesen Abend nicht berühren." Seine Augen leuchteten kurz auf.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 11:20


    Arwen lächelte ebenfalls und ließ sich von ihrem Vater führen.
    "So wird es sein." stimmte sie ihm zu und ließ sich an dem Platz nieder, der ihr zugedacht war, nicht ohne den leuchtenden Blick des Elbenherrn zu erwidern.

    "Ich sah bereits Boromir von Gondor. Welche weiteren Fürsten und Würdenträger sind Gäste unseres Heims?" Sie lächelte verzeihend. "Nicht, dass ich sie nicht selbst erblicken würde in der nächsten Zeit, aber zu wissen, was meiner harrt, war mir schon immer lieber, als unwissend zu sein."

    ooc: Ah ja? Ich erinnere mich da an eine Szene von sterbenden Wäldern und trauernden Elben...! Wie? war noch nicht? Hoppla.... ;)



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 11:33


    Schweigend lauschte Elrond seiner Tochter, ließ sich aber nicht neben ihr nieder, sondern blieb stattdessen an iher Seite stehen.

    Wieder lächelte er.
    "Abgesandte aller Völker sind eingetroffen." Erwiderte er während er in Gedanken ihre Namen zusammentrug.
    "Vom Zwergenvolk sind Gloin und Gimli aus Erebor unserem Ruf gefolgt, wie auch Thùlin, Sohn von Thain." Sein Blick suchte ihren, bevor er weitersprach.
    "Legolas Thranduillion wird noch erwartet, ebenso wie die Halblinge, welche Mithrandir hierher geleiten wollte. Aus dem Norden kamen Abgesandte von Esgaroth in Begleitung eines Dunedain." Ein Schatten huschte über sein Gesicht.
    "Boromir begegnetest du bereits, wie du sagtest. Aus Rohan kam keine Nachricht."
    Er nahm ein Glas zur Hand, füllte es mir einer klaren, grünen Flüssigkeit und reichte es seiner Tochter.
    "Aragorn ist nicht mehr weit von den Grenzen dieses Reiches entfernt." Fügte er hinzu und wusste, dass diese Nachricht Arwen erfreuen würde.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 11:41


    "Keine Nachricht aus Rohan? Was mag die Menschen der Riddermark wohl beschäftigen?" fragte sie, lächelte dann aber wieder und ergriff das Glas, welches ihr Vater ihr reichte.

    "Es sind Menschen, Zwerge und Elben dem Ruf gefolgt. Das alleine ist gut zu wissen und wichtig. Etwas ändert sich... und es scheint eine der wenigen Möglichkeiten zu sein, in der wir die Veränderung beeinflussen können. Nicht viel... um ein weniges nur."

    Sie schwieg eine Weile und fragte sich kurz, wieso den Sterblichen immer daran gelegen war, jederzeit Einfluss nehmen zu können. Das brachte nur Leid und Schmerz mit sich.

    "Ich freue mich darüber selten gesehene Gesichter in Imladris begrüßen zu können." sagte sie schließlich und lächelte ein wenig mehr. "Ich bin gesapnnt zu erfahren, welche Geschichten sie mit sich führen werden."



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 11:59


    "Es ist lange her, dass ein solches Aufgebot Imladris besuchte." Pflichtete Elrond ihr bei, und doch erinnerte er sich gut an eine Situation, in welcher ein alter Zauberer, unzählige Zwerge und ein einzelner Hobbit Imladris bevölkert hatte, als wäre es erst wenige Stunden her.
    Mehr als Stunden waren es auch kaum, gemessen an der unendlichen Lebensdauer eines Elben.

    Elrond lächelte wieder. "Doch wie immer, wenn sich die Welt verändert, ist es Hoffnung, die alle zusammenführt." Er sah Arwen an.
    "Ein jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, seine eigene Motivation, und seine eigenen Ziele. Sie alle zu vereinen wird nicht leicht." Er nahm sich nun selbst ein Glas.
    "Doch heute abend sollen die Gemeinsamkeiten, und nicht die Unterschiede im Vordergrund stehen." Er lächelte sie offen ab.
    "Und ich würde mich freuen, wenn du nach dem Mahl in der Halle ein Lied für uns anstimmen würdest." Bat er seine Tochter später in der Halle des Feuers zu singen.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 12:14


    Arwens Züge erhellten sich ein wenig mehr. "Das würde ich mit Freuden tun." entgegnete sie ihrem Vater ehrlich.
    Natürlich hatten Elben jederzeit die Möglichkeit so viel zu musizieren, wie sie es wünschten, doch selten nur waren dermaßen viele und hoch angesehene Gäste da, um sich daran zu erfreuen. Und Arwen erfreute gerne, wenn sie es vermochte.



    Re: Speisesaal

    Gesandte des Rates - 01.07.2006, 13:06


    PP: Spieleinstieg

    Noch bevor der Elbenherr antworten konnte, trat einer der Gäste ein.
    Ein kräftiger Zwerg mit braunem Haar und einem für Zwergentypischen, langen Bart.
    Teile seiner Rüstung hatte er abgelegt, und auch das Haar trug er zwar zurückgebunden, aber relativ offen - ohne Helm.

    Thúlin war sein Name, und vom Zwergenvolk war er der erste gewesen, der Imladris erreicht hatte.

    Er stapfte in den Raum, und blickte sich um. Sah aus, als sei er hier richtig. Der Süße Duft von Essen und Met stieg in seine Nase, und zauberte ein zufriedenes Grinsen auf das grimmige Zwergengesicht.

    Er bewegte sich auf Elrond und Arwen zu, und nickte zu den beiden Elben.
    "Einen guten Abend wünsche ich dem Herren..." Er sah Arwen an, dachte kurz nach, und vollendete seinen Satz dann. "... und der Herrin Bruchtals."

    Er sah sich nocheinmal kurz um. "Ich bin doch nicht zu früh? Irgendwie hatte ich den Eindruck... das Gefühl, dass es Zeit wird, mich zum Speisesaal zu begeben..."



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 13:12


    Arwen erhob sich erneut und ihr Blick ruhte sanft auf dem Zwerg, der auf gar zwergische Art seinen Weg gefunden hatte, aber mit der Höflichkeit eines Edlen seines volkes, der er war, auftrat.

    "Seid uns willkommen, Thulin, Sohn der Berge. Euer Gespür trog Euch nicht. Die Tafel wartet bereits auf Ihre Gäste." sagte sie freundlich und nahm ihrem Vater die Arbeit ab, den Herrn an seinen Platz zu führen.

    ooc: woher auch immer sie weiß, wo er sitzt.

    Sogleich erschienen Elben wie aus dem Nichts, grau silbrig gekleidet wie die Schatten, welche später diese Halle erfüllen würden und somit noch schwerer auszumachen, glitten an die Seite des Zwerges und schenkten ihm Met in den für ihn angemessenen Becher.



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 13:24


    Elrond begrüßte den Zwergen ebenfalls mit einem freundlichen Nicken, und sah dann zu, wie Arwen sich seiner Annahm.
    Sie hatte sich zu einem wundervollen Wesen entwickelt, und mehr denn je wurde Elrond bewusst, was sie für ihn bedeutete.

    Ein Leben ohne sie passte nicht in seine Vorstellung, und das sollte es auch nicht.

    Er wandte sich um, zu einem der anderen Elben, und gab ihm Anweisung, auch die anderen Gäste aufsuchen zu lassen.

    Als er sich umwandte, sah er wie Arwen einige Worte mit dem Zwerg wechselte, nur um dann wieder mit leuchtenden Augen zu ihm zurückzukehren.

    'Füllt das Haus mit Glimmerlicht, schläft und stirbt das Feuer auch.
    Jeder Gnom und Elfenwicht, hüpfe leicht wie Fink und Strauch.
    Singt mir nach und tanzt mir fein, Hand in Hand mit Lied und Wort.'



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 13:34


    Arwen überwand die kleine Entfernung zwischen sich und ihrem Vater, doch noch während sie das tat, wehte ihr ein seltsam kalter Lufthauch entgegen und nahm die Haare aus ihrem hellen Gesicht.
    Seltsam dunkel schienen ihre Augen, das Licht war verschwunden, vielleicht von Tränen erstickt, die aber nicht zu sehen waren.

    Die Elbenprinzessin selbst spürte nichts außer der Berührung des Windes und kam neben ihrem Vater zum Stehen, um auch die anderen Gäste Imladris' gemeinsam mit ihm willkommen heißen zu können.



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 15:33


    Elrond sah seiner Tochter entgegen.
    Eine sanfte Brise strich das lange schwarze Haar zur Seite und gab den Blick auf ihre blasse Haut und ihre wunderschönen Augen frei.

    Kälte ergriff den Elbenherrn, als sich das Bild Arwens vor ihm zu verändern begann, ihre Haut fahl wurde, und ihre Augen das tiefe Schimmern einbüßten, um stattdessen voller Trauer zu glitzern.

    Tränen floßen ihre Wangen herab und Elrond hörte eine leise Stimme flüstern, die seine eigene war "Habe denn nicht auch ich deine Liebe?"

    Der Augenblick ging vorüber, und Arwen erstrahlte wieder in altem Glanz, keine Spur von Tränen, kein Hauch von Kälte oder Trauer, doch Elrond musste sich dennoch einen Augenblick abwenden, bevor er sie erneut ansehen konnte.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 16:03


    Arwen bemerkte die kurze Zeit des Grams auf den Zügen ihres Vater und ihr Herz regte sich kummervoll. Jene, die man liebte, wollte man nicht betrübt sehen.

    Ihr Blick stellte keine Fragen, als Elrond wieder aufsah, ihre Augen verhießen nicht die Spur von Betrübnis und das Lächeln, welches auf ihren Zügen glänzte, schenkte Zuversicht und vor allem Schönheit.
    Arwen besaß weder das kriegerische Geschick ihrer Brüder noch die Magie ihrer Großmutter, aber sie verfügte über Hoffnung und Schönheit und beides waren Güter, die die Elben zu dem machten, was sie waren.



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 16:15


    Auch auf Elronds Gesicht zeigte sich wieder ein Lächeln, als er seine Tochter erneut betrachtete.

    Oft sah er Bilder aus einer Zeit, die ihnen noch bevorstand, und er wusste, dass manchmal eintraf, wovon sie ihm erzählten. Doch manches mal taten sie es nicht. Sie waren der Spiegel dessen, was in der Gegenwart geschah, das Ergebnis dessen, was sie taten.
    Das verhängnisvolle daran war nur, dass auch das Wissen um die Zukunft zu genau diesen Entwicklungen führen konnten. Nichts zu tun konnte ebenso fatal sein, wie alles ändern zu wollen, und am Ende konnte man den Dingen nur ihren Lauf lassen, und ihnen zusehen, wie sie sich entwickelten.

    Es ließ ihn nicht völlig los, doch er wusste, dass es der falsche Augenblick war, seine Gedanken um das Gesehene kreisen zu lassen, und so schob er es beiseite.

    Er lächelte wieder, als er bemerkte, dass Gandalf sich auf dem Weg zum Speisesaal befand.
    "Mithrandir hat sich Gesellschaft ausersehen." Sagte er lächelnd. "Sowohl elbischer als auch menschlicher Natur..."
    Sein Blick glitt zum Tisch, während er versuchte, die Sitzreihenfolge nachzuvollziehen, um sicher zu sein, dass die Gäste vernünftig platziert waren.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 01.07.2006, 16:20


    "Ich wusste nicht, dass der Graue Pilger überhaupt hier ist." sagte sie und lächelte kurz, während ihr ein Gefühl sagte, dass ihr Vater Recht haben musste.
    "So wie ich ihn kenne, wird diese Gesellschaft bestimmt keine schlechte sein."

    Arwen hob den Blick, um die Neuankömmlinge gebührend willkommen zu heißen, sobald sie eintreffen würden.



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.07.2006, 16:24


    Elronds Blick wanderte zu Arwen, und er lächelte wieder.
    "Er kam heute morgen hier an." Erwiderte er freundlich und ihm kam wieder sein Gespräch mit dem Zauberer in den Sinn, doch ebenso schnell streifte er diesen Gedanken wieder ab.
    Geduld.

    Sein Lächeln wurde eine Spur milder, als er Mithrandir flankiert von Uilas und Boromir eintreten sah.

    Er nickte allen dreien zu, und warteten, dass sie heranschritten.



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 02.07.2006, 10:17


    gemeinsam mit Boromir und Uilos pp: Korridore

    Gandalf fiel um ein weniges nur zurück, um den beiden anderen den Vortritt zu lassen. Die Augen des Istar benötigten die Zeit, um all das, was er um sich herum wahrnehmen konnte, nicht nur zu sehen, sondern zu spüren und es zu seinen Erinnerungen zu gesellen, die langsamer verblassten, als viele andere.

    Mithrandir war oft in Bruchtal gewesen und die Schönheit des Letzten Heimischen Hauses hatte ihn seitjeher gefesselt. Vor Bilbo und den Zwergen war er häufig durch das Nebelgebirge gereist (ohne zu ahnen, welche Gefahr es barg) und war sowohl vorher, als auch nachher immer bei Elrond verweilt.

    Als die blauen Augen Arwen erblickten, neigte er still den Kopf vor dem Abbild Luthiens, welches ihnen die Ehre und Freude erwiesen hatte, ihren Weg im Dritten Zeitalter zu leuchten.
    Arwen jedoch ließ sich von derlei Respektsbekundungen nicht beirren.

    "Mithrandir!" sagte sie leise und die Augen schimmerten in einer unverkennbar zuneigungsvollen Art.
    Obwohl die Elbin um einiges älter war als Gandalf, war er es gewesen, der ihr hin und wieder, nicht oft, aber doch manchmal und vor allem nach der Bekanntschaft eines jungen Menschenmannes die Geschichte seiner Stadt, die zwar genau und in schöne Worte gewickelt in Bruchtal ihr Zuhause gefunden hatte, in weitaus wärmeren und lebendigeren Worten geschenkt hatte.

    Mithrandir war nicht allwissend, aber das, was ihn von solchen unterschied, die es waren, machte auch seine vertraute Art aus. Er hatte gelernt wie jeder Mensch (der er letztendlich war) es tat und wie immer, wenn man lernte, malte sich ein Feuer der Begeisterung und der Faszination in die Augen desjenigen, der es tat. Man war erheitert über die Schriften, die man las, gefesselt, betrübt oder gar entsetzt.
    Das alles jedoch konnte Arwen nicht sein, da ihr Sein als Elbin sie einer Weisheit und Schönheit unterwarf, welche ihr unsterbliches Herz umgaben, so dass nur noch weniges es zu bewegen vermochte.

    "Ich wusste nicht um Euer Kommen. Sonst hätte ich es mir nicht nehmen lassen, den Grauen Pilger früher zu begrüßen." sagte sie leise.

    "Frau Arwen," entgegnete Gandalf mit jenem liebevollen Zwinkern, welches der Istar bisweilen in seine Augen zu legen vermochte. "Ihr hättet an der Gesellschaft eines alten Zauberers keine Freude gefunden, denn es war vor allem Ruhe, nach der Körper und Herz verlangten und so beschämend es ist zu sagen, darüber hinaus nicht mehr."

    Arwens glockenhelles Lachen erfüllte den Raum und wenn Saruman auch noch einen Finger auf Gandalfs Herz gehabt haben mochte, so war seine Macht nun endgültig gebrochen und das Leuchten einer unsichtbaren Flamme kehrte in die Augen des Istar zurück.

    "Wenn es nur Ruhe ist, nach der Euer Herz und Körper verlangten, so mag dieses Herz, von dem ich erfahren habe, dass es größer ist als das vieler, mit einer Leichtigkeit gefüllt werden, die bei eben jenen anderen nicht ausreicht, deren Sinnen kleiner ist."

    Wieder neigte Mithrandir leicht den Kopf und Arwen wandte ihren Blick Boromir zu.
    "Willkommen ein zweites Mal Sohn Gondors," sagte sie und lächelte ein wenig. "Euer Gesicht zu sehen, wird diesen Abend unter ein weiteres Sternenlicht stellen, welches uns in der Dunkelheit leuchten wird."

    Ihre Augen schimmerten.

    ooc: Ich weiß nicht, was es ist... aber es sollte schnellstens wieder aus meinem Kopf verschwinden. Entschuldigung an alle, die diesen Post lesen müssen! :´(



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 02.07.2006, 14:07


    Elrond verfolgte schweigend das Geplänkel seiner Tochter, und lächelte seinen Gästen dabei zu.

    Als Arwen geendet hatte, mache Elrond eine einladende Geste.
    "Bitte, fühlt euch frei, euch zu setzen." Sagte er, und deutete auf einige Stühle.

    Ihm war nicht entgangen, dass Boromir und Mithrandir sich zu kennen schienen, daher hatte er die Sitzordnung zum wiederholten Male geändert, so dass beide Männer sich miteinander würden unterhalten können - und auch Arwen und Uilas nicht in allzuweiter Ferne sitzen würden.

    "Eure Reise war lang und beschwerlich, doch nun ist es an der Zeit, sie hinter sich zu lassen, und euer Hiersein zu genießen." Er lächelte bei diesen Worten und sein Blick ruhte auf Gandalf und wurde eine Spur intensiver.

    'Lass hinter dir, was dich bedrückt, alter Freund. Früh genug wird uns die Sorge quälen. Doch nicht zu dieser frühen Stunde.'



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 14:40


    Boromir näherte sich den beiden Elben mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

    Er nickte beiden zu, und ließ dabei Mithrandir den Vortritt, wobei ihm auffiel, dass der Zauberer die hohe Frau Bruchtals bereits länger kennen musste - was ihn allerdings nicht wunderte, da ihm bekannt war, dass Mithrandir sehr viel herumreiste - einer der Gründe, warum man ihn auch grauen Pilger oder den grauen Wanderer nannte.

    Er wartete, bis Arwen das Wort an ihn richtete und nickte ihr dann erneut zu.

    "Doch kein Sternenlicht, wird Euren Glanz übertreffen, Frau Arwen." Er lächelte wieder.
    "Ihr macht die Nacht für uns zum Morgen."
    (ooC: Und vertreibt uns Kummer und Sorgen)



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 02.07.2006, 15:35


    Noch während das Gespräch entbrannte, bemerkte Elrond erneut eine Änderung, eine neue Präsens, die er nicht erwartet hatte.

    Er sah auf, und sein Blick verlor sich in der Ferne, während er sich mehr und mehr auf den Neuankömmling konzentrierte.

    Sein Geist kehrte wieder in die Runde zurück, als er erfahren hatte, was er zu erfahren gewünscht hatte, und er nickte sowohl Gandalf als auch den anderen zu.

    "Wir werden uns nachher sehen - und sprechen können." Offenbarte er den Anwesenden, um sich dann langsam zurückzuziehen.
    "Ein weiterer.." Er blickte kurz zu Arwen. "...unerwarteter Gast ist eingetroffen." Fügte er als Erklärung hinzu, und überließ es Arwen, sich während seiner Abwesenheit um die Gäste zu kümmern.

    Beim Hinausgehen gab er Anweisung, ein Gedeck mehr aufzulegen, bevor er den Raum verließ, um den Fremden zu empfangen.

    tbc: Garten oder so



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 02.07.2006, 15:38


    Arwen lächelte still und glitt neben Boromir, um ihn und Gandalf zum Tisch zu geleiten.
    "Heute Abend soll Freude das einzige sein, was den Glanz der Sterne zu übertreffen vermag." sagte sie leise, woraufhin Mithrandir ein feines Lächeln über die Züge glitt.

    Der Istar hatte Elronds Blick wohl bemerkt, gen Elbenlord sanft den Kopf geneigt und mit dem Glitzern, welches sicher nicht den Elben glich, aber doch ganz bezeichnend für ihn war, zu dem Fürsten zurückgesehen.
    Aus den Augen sprach erneut die Wärme des alten Zauberers, die vielen Wesen Freude und Erheiterung schenken konnte, aber auch in seinem Mitleid nahezu unfassbar war.

    Jetzt schloss er sich Arwen und Boromir an und ließ sich von der Elbin zeigen, welcher Platz ihm zugedacht war.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 15:53


    Boromir erwiderte Arwens Lächeln.
    "Die Freude wird an diesem Abend sicher nicht ausbleiben, Frau Arwen." Erwiderte er, während er neben ihr her zum Tisch schritt.

    "Ihr werdet an der Seite Eures Vaters verweilen, nehme ich an?" Fragte er höflich, als Arwen ihn und Gandalf zum Tisch führte.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 02.07.2006, 16:07


    "Das werde ich vorerst." entgegnete Arwen. "Was aber kein Hindernis sein sollte, wollten wir uns in Unterhaltungen verlieren, Boromir."

    Ihr Lächeln erstrahlte erneut.
    "Außerdem werdet Ihr nach dem Essen die Halle des Feuers kennen lernen. Es ist eine Halle, die dazu dient, einander Geschichten zu erzählen, zu musizieren und singen. Ich bin mir sicher, dass sie Euch gefallen wird, Sohn Gondors."

    Arwen deutete auf den Stuhl neben ihrem und nickte Boromir zu, während Mithrandir, unscheinbar wie er es liebte, zur anderen Seite des Herrn Platz nahm.

    Wieder glitten silbriggrau gekleidete Elben zu den Gästen und helle Flüssigkeiten wurden in kristallene Gläser gefüllt.
    Mithrandirs Blick, das konnte Arwen sagen, glitt zu Thulin und der Istar lächelte dem Zwerg freundlich zu.
    "Seid gegrüßt, Thulin vom Volk des Berges." sagte er und Arwen lächelte, während sie sich neben Boromir niederließ.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 16:38


    "Ich habe viel von den musischen Künsten der Elben gehört. Und ich bin erpicht darauf zu erfahren, ob sie ebenso zutreffend sind, wie die Geschichten, welche man sich über Eure Schönheit erzählt, Arwen Abendstern." Erwiderte Boromir während er sich auf dem ihm zugewiesenen Platz niederließ.

    (*räusper* Ignoriert mal bitte alle, dass Boromir noch seine Lederhandschuhe trägt!)

    Er ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen, gewahrte den Zwerg, und nickte ihm um der Höflichkeit Willen zu, ohne ihn anzusprechen.

    Thulin hob den Kopf, als Gandalf zu ihm sprach, und kurz darauf legte sich ein fröhliches Grinsen auf sein Gesicht.
    Graue Gewänder? Brauner Stock?
    "Gandalf Graurock!" Stellte er freudig fest.
    "Ihr müsst Gandalf sein, denn genau so hat Euch mein Vetter Thorin in allen seinen Geschichten beschrieben...." Er füllte einen Krug mit Met.
    "Erweist mir die Ehre, und trinkt mit mir, Herr Gandalf."



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 02.07.2006, 17:00


    "Thorin Eichenschild..." sagte Gandalf sanft und in seine blauen Augen malten sich Güte und Zuneigung. "So fühlt Euch noch einmal gegrüßt, Thulin aus der Sippe der Eichenschilds."

    Er hob vorsichtig das Glas, in welchem sich nichts befand außer reinem Wasser. Immerhin hatte der Istar gehungert und gedürstet und legte daher noch keinen Wert auf allzu ausgewählte Nahrungsmittel.

    "Ich kannte Euren Vetter wohl, auch wenn er es zuerst für ein Unglück hielt, dass dem so war. Ich mag nun sagen, dass er sich, vielleicht nur dieses eine Mal geirrt haben mag."

    Gandalf schwieg und dachte an Thrain, Thain und auch Thorin. Sein Lächeln verblasste nicht, es schien im Gegenteil heller zu werden.


    Arwen sah Boromir an. "Ihr werdet heute Abend die Gelegenheit bekommen, elbischen Gesängen zu lauschen."
    Sie lächelte kurz.
    "Werdet Ihr mir den Gefallen erweisen, mir Euer Urteil über die Schönheit und deren Preisung in Geschichten danach mitzuteilen, Boromir?"
    Ihre Hände kamen ruhig auf dem Tisch zu liegen. "Und gibt es ein Lied, welches Ihr heute Abend gerne hören würdet?" fragte sie nach.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 17:45


    Thulin lachte herzlich, und stieß mit Gandalf an, um dann den Metkrug an seinen Mund zu führen. In wenigen Zügen leerte er ihn, um ihn abzustellen, und sich mit dem Arm über Mund und Bart zu fahren.

    "Würdet Ihr ihn heute danach fragen, würde er Euch wohl sogar zustimmen! Ganz sicher sogar!" Gab er zur Antwort und fühlte sich seinen Krug nach.

    "Erzählt, was gibt es neues? Was führt Euch hierher? Ein Drache dürfte es wohl kaum sein....?"

    Gespannt sah der Zwerg den Zauberer an.

    Boromir lächelte weiterhin.
    "Wenn Ihr Wert auf ein derartiges Urteil meinerseits legt, will ich es Euch nicht vorenthalten." Erwiderte er ehrlich.
    Er dachte kurz nach und lehnte sich in seinem Stuhl ein wenig zurück.
    Gesang und Kunst wurden auch in Gondor sehr geschätzt, doch in letzter Zeit nur selten praktiziert. Trotzdem erinnerte er sich, dass zu seiner Jugend regelmäßig Lieder in den großen Palasthallen erklungen waren.

    "Es.... gäbe... da tatsächlich... etwas." Erklärte er stockend. Sein Lächeln zeugte dieses Mal von Verlegenheit. "Es mag Euch seltsam anmuten, aber ist Euch... das Lied von Gondor bekannt?"



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 02.07.2006, 18:00


    "Was mich hierher führt? Die Kunde, die auch Euch erreicht haben mag, selbstverständlich." Gandalf zwinkerte kurz. "Das jedoch soll nicht Gespräch dieses Abends sein. Gewiss nicht! Was die Drachen angeht... sollte einer Euch plagen, werde ich mich diesem selbstverständlich annehmen, sobald es meine Zeit zulässt."
    Wieder zwinkerte Gandalf und sein Lächeln wirkte hintergründig. Man wusste nie so genau, wann er zu scherzen beliebte und wann nicht.


    Arwen blickte Boromir nachdenklich an. "Es gibt einen Vers, den zu singen, ich für Euch wohl im Stande wäre, wenn Ihr ihn zu hören wünscht. Mein Geschick mag er wohl nicht übersteigen und wenn es Euch eine Freude bereitet, will ich es wohl tun."



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 18:19


    Thulin grinste wieder breit.
    "Von Drachen bin ich glücklicherweise verschont..." Erwiderte er. "Aber vielleicht erweist Ihr mich nachher dir Freude, mir von einigen Eurer zahlreichen Abenteuern zu berichten?"

    Boromir blickte Arwen an, und ihm wurde bewusst, dass sein Ansinnen auf die Elbin mehr als nur beschränkt wirken musste.

    "Ich weiß, dass dieses Lied eurer Kunstfertigkeit nicht gerecht werden kann, hohe Frau, doch ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als es dennoch von Euren Lippen zu vernehmen, wenn Ihr mir diesen kindlichen Wunsch nachsehen wolltet."

    Er hob eine Karaffe mit farbloser Flüssigkeit, und sah Arwen fragend an, bevor er nach ihrem Glas griff, um ihr einzugießen.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 02.07.2006, 18:28


    Arwen nickte kaum merklich, jedoch nicht, um ihr Nachsehen zu bestätigen.
    "Boromir, ich mag eine Elbin sein, doch das bedeutet nicht, dass Menschen oder viel wichtiger ihre Wünsche mir kindlich erscheinen mögen." Sie lächelte. "Ich werde für Euch singen. Sei es auch nur ein Einzeiler, ich würde ihn Euch votragen."

    Ihre Augen schimmerten sacht.


    "Meine Geschichten?" fragte Gandalf ebenfalls lächelnd. "Vielleicht weiß ich wohl die eine oder andere zu erzählen, ja. Aber ob es eine von meinen sein wird, das weiß ich nicht."

    Er lächelte ein wenig mehr.

    "Ich bin ein alter Mann und wie Ihr sicher wisst, seltenst dort, wo Geschichte geschrieben oder Helden getauft werden. Nein, ich gebe nur Anstöße und verpasse dann meistens das Finale."

    Gandalf lachte leise.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 19:53


    Boromir erwiderte Arwens freundliche Antwort mit einem zufriedenen Nicken.
    "Und was immer Ihr vortragen mögt, ich werde dem mit Wonne lauschen."
    Er machte eine kurze Pause.

    "Ihr hörte auch..." Er korrigierte sich. "Las davon, dass Ihr wundersame Lieder für die Sterne habt..." Er kramte in seinem Gedächtnis nach dem richtigen Namen für das, was er zu umschreiben versuchte.
    "Gil.. gilthoniel?" Brachte er schließlich hervor. "Ein Lied für Elbereth, die Tochter der Sterne?" Er runzelte die Stirn, während er überlegte, ob seine dürftige Übersetzung wohl stimmte.


    Auch Thulin lachte wieder herzlich.
    "So? Ist das tatsächlich, wie ihr sagt?" Fragte er, ohne jedoch Gandalfs Worte in Zweifel zu ziehen.
    "Interessanterweise traf ich hier auf einen Hobbit - das einzige Geschöpf in diesem Haus übrigens, das mir an Größe augenscheinlich nicht gewachsen ist - der mir ebenfalls von euch erzählte... und euren Abenteuern... " Er grinste breit. "Seine Augen leuchteten, wann immer er Euch erwähnte..."



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 02.07.2006, 20:05


    "Ja, es gibt Lieder, die von den Sternen sprechen, Boromir und derer nicht wenige. Es ist schwer sie zu übersetzen, aber ich glaube, dass ihr Klang für sie spricht. Die Hymne für Elbereth werdet Ihr sicherlich heute Abend zu hören bekommen." Sie neigte kurz den Kopf. "Auch dieses Stück werde ich für die Gäste Bruchtals anstimmen dürfen."
    Arwen lächelte kurz, bevor ihre Züge sich wieder glätteten.
    "Wie steht es mit Euch? Werdet Ihr uns an Eurer Dichtkunst teilhaben lassen? Ich wäre darüber höchst erfreut."


    Gandalf sah Thulin schweigend an und lächelte.
    "Bilbo Beutlin. Er ist ein tapferes, kleines Kerlchen. Ihr wisst sicher, dass er es war, der Thorin auf mein Geheiß hin begleitete. In diesem Hobbit steckte weit mehr, als das Auge zu sehen vermochte."

    Oder er mir anvertrauen wollte.

    "Ich könnte Euch von seinen Heldentaten berichten, Ihr würdet mir nicht glauben. Man vermutet es nicht, aber dieses wirklich kleine Volk überrascht einen immer wieder und meistens," Gandalf lächelte liebevoll. "Tut es dies in den richtigen Momenten."



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 21:36


    Boromir atmete ein wenig erleichtert auf.
    Hatte er doch nicht völlig falsch gelegen, als er die sich an Elbereth Gilthoniel entsonnen hatte.

    "Ich bin auf Eure Darbietung wahrhaftig gespannt." Erwiderte er, und nahm sein Glas zur Hand, um seine Kehle zu befeuchten, die, wie er bemerkt hatte, sehr trocken geworden war.

    Er verschluckte sich beinahe, als Arwen weitersprach, und stellte schnell das Glas wieder ab, während er entschuldigend lächelte.
    "Ich denke nicht, das meine Dichtkunst etwas ist, das Ihr Euch antun wollt, Herrin." Antwortete er ihr. "Ich bin nicht sehr bewandert in solchen Dingen, und vermeide sie daher, wann immer ich es kann."

    Er lächelte wehmütig, als ihm in den Sinn kam, dass Faramir die Gelegenheit, einen Abend mit elbischer Dichtkunst und der Möglichkeit, selbst etwas vorzutragen, wohl hoch schätzen, und sich um nichts in der Welt entgehen lassen würde.

    "Mein Vater sagte mir, dass es über dieses Volk nur wenig zu sagen gäbe, und man dennoch Tage damit füllen könnte." Entgegnete der Zwerg amüsiert.
    "Und nach dem, was mir Herr Beutlin erzählt hat, bin ich beinahe gewillt, dem zu glauben." Er grinste schief. "Beinahe. Vielleicht räumt Eure Geschichte ja meinen Zweifel aus? Ich will sie mir jedenfalls gerne anhören."



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 02.07.2006, 22:24


    "Ihr vermeidet die Dichtkunst? Aber Herr Boromir! Die Sprache ist eine wunderschöne Sache und selbst wenn man in ihrer Kunst nicht bewandert ist, fragt nur meine Brüder Elladan und Elrohir, so sollte man dennoch wenigstens ein wenig versuchen sie zu verstehen und ihr Form zu geben."
    Arwen lächelte.
    "Ihr seid ein Mann Gondors. Es wird etwas geben, das Euer Herz bewegt und Ausdruck finden will. Ich bin mir sicher."
    Ihre Hand berührte ihren Kelch.
    "Aber ich will Euch nicht drängen. Zu lauschen kann ebenso erfüllend sein, wie selbst zu schaffen. Erfreut Euch an dem, was Euch heute hier geschenkt werden wird."
    Ihre Augen glänzten.


    Gandalf lachte leise. "So lasst mich Euch von Eurer Familie erzählen oder vielmehr dem Hobbit, der die Ehre hatte, sie kennen zu lernen."
    Die Stimme des Istar bekam einen melodiösen Ton.
    "Ihr wisst um das Reich Thal, welches einst das Eure war, das auf den König wartete, der unter dem Berg sein würde..." setzte er an und die Welt Imladris verschwamm.

    "Feuer und Unheil hatte Smaug der Goldene über jenes Reich gebracht. Die Seemenschen in Esgaroth lebten viele Jahre in Angst vor ihm. Eines Tages jedoch wurden dreizehn Zwerge an Land gespült und eine winzige Gestalt, die von Faß zu Faß hüpfte- ja in solchen waren die Zwerge gekommen, aber das ist eine andere Geschichte- um die Freunde zu befreien.
    Stolz zog Thorin Eichenschild, in Blau gewandet, am Umhang eine silberne Quaste den Berg hinauf, um sich dem Drachen zu stellen und sein Erbe anzutreten, denn er war Thorin Eichenschild Thrainthorssohn und der König unter dem Berg.
    Bei sich hatte er, wie ich sagte, einen kleinen Hobbit. Den Meisterdieb Bilbo Beutlin. Mit Drosseln und dem Licht des Mondes, einer Karte und einem Strahl der Sonne, mit List und Tücke und einem Schlüssel, so öffneten sie die verborgene Tür des Einsamen Berges und es war Bilbo Beutlin, der den Drachen zuerst sah und was er tat, das will ich erzählen."

    "Sei gegrüßt, Dieb! Ich kann dich riechen. Ich kann deinen luftzug spüren. Ich kann deinen Atem hören. Tritt nur näher! Bediene dich abermals, es ist noch genug da." So sprach Smaug, der Bilbo in den Schatten des Geheimganges nicht sehen konnte. Zuvor hatte der Hobbit schon, kühn wie er war, einen Pokal genommen und ihn den Zwergen präsentiert, auf dass sie glaubten, er sei der Meisterdieb, den ein alter Zauberer ihnen angepriesen hatte.

    Aber ganz so unbeschlagen in der Drachenkunde war Bilbo dann doch nicht und wenn Smaug gehofft haben sollte, ihn so leicht zum Nähertreten bewegen zu können, so wurde er enttäuscht.
    "Nein, danke, o Smaug, du Gewaltiger!" antwortete er. "Ich komme nicht, um Geschenke zu empfangen. Ich wollte dich nur anschauen und mit eigenen Augen sehen, ob du wirklich so groß bist, wie es in den Geschichten heißt. Ich hatte es nicht geglaubt."
    "Und glaubst du es jetzt?" sagte der Drache, ein bisschen geschmeichelt, obwohl er seinerseits Bilbo kein Wort glaubte.
    "Alle Lieder und Sagen bleiben weit hinter der Wirklichkeit zurück, o Smaug, du ehrwürdigste und entsetzlichste aller Katastrophen", antwortete Bilbo.

    Es würde immer ungeklärt bleiben, ob Mithrandir wusste, dass Bilbo Beutlin in diesem Moment in der Tür erschien, stehen blieb und seine Augen voller Zuneigung zu glänzen begannen, als er die melodiöse Stimme des Istar vernahm.

    "Für einen Dieb und Lügner hast du gute Manieren", sagte der Drache. "Meinen Namen scheinst du zu kennen, aber ich kann mich nicht entsinnen, dich schon einmal gerochen zu haben. Wer bist du und wo kommst du her, wenn ich das fragen darf?"
    "Fragen darfst du! Ich komme von Unterm Bühl und mein Weg hat mich auch untern Berg und übern Berg geführt. Und durch die Lüfte auch. Ich bin der wandelnde Unsichtbare."
    "Das dünkt mich glaubhaft," sagte Smaug. "Doch ist dies wohl kaum dein gewöhnlicher Name?"
    "Ich bin der Rätsellöser, der Netzzerhauer, die Stechfliege. Ich wurde wegen der Glückszahl genommen."
    "Allerliebst, diese Titel!" spöttelte der Drache. "Aber die Glückszahl fällt nicht immer!"
    "Ich bin, der seine Freunde lebendig begräbt, sie ersäuft und lebendig wieder aus dem Wasser zieht. Ich komme aus dem Ende eines Beutels, wurde aber in keinen Beutel gesteckt."
    "Ach was, das kann ich nun nicht mehr glauben!" wehrte der Drache ab.
    "Ich bin der Bärenfreund und der Adlergast. Ich bin Glücksbringer und ich bin der Faßreiter." fuhr Bilbo fort, der an seiner Rätselrede Spaß zu finden begann.
    "Schon besser!" sagte Smaug. "Aber lass die Phantasie nur nicht mit dir durchgehen!"

    "Und so kam es, dass Smaug Bilbo erzählte, was dieser nicht zu erfahren gehofft hatte. Der Drache besaß nämlich eine winzige Stelle an der linken Brustseite, die nicht über und über mit Diamanten besetzt war und zu seinem Untergang führte." erklärte Gandalf mit einem milden Zwinkern. "Doch viel schöner ist, Thulin Thainssohn, dass Bilbo eben all das war, was er von sich sagte und nun ermiss, welche Abenteuer der Kleine Hobbit wohl erlebt haben mag."

    Die Stimme Mithrandirs verfiel wieder in einen Singsang von beschwörender Intensität.
    "Ich bin der wandelnde Unsichtbare
    ich bin der Rätsellöser, der Netzzerhauer, die Stechfliege.
    Ich wurde wegen der Glückszahl genommen.
    Ich bin, der seine Freunde lebendig begräbt, sie ersäuft und lebendig wieder aus dem Wasser zieht.
    Ich kome aus dem Ende eines Beutels, wurde aber in keinen Beutel gesteckt.
    Ich bin der Bärenfreund und der Adlergast.
    Ich bin der Glücksbringer und ich bin der Faßreiter,"

    Mithrandir sah zu dem alten Hobbit, der ihn mit glänzenden, vor Tränen gerührten Augen ansah.

    "Und ich bin Bilbo Beutlin.
    Der kleine Hobbit." hing Mithrandir milde an seine Aufzählung, erhob sich und kniete sich zu dem kleinen Wesen, welches die Arme um ihn schlang.
    Sanft legte er ihm eine Hand an die Wange und sein Lächeln schien die Raum heller und wärmer werden zu lassen.
    Es war keine Magie.
    Sondern ein Bild aufrichtiger Zuneigung, welches die Herzen, selbst der unsterblichen Elben, berührte.


    ooc: Kursiv geschriebener Text stammt aus dem Kleinen Hobbit in leicht abgeänderter Form



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 02.07.2006, 22:49


    Boromir sah das Glänzen in den Augen der wunderschönen Frau, und in ihm regte sich etwas.

    "Ich will sehen, was mir einfällt." Erwiderte er schließlich. "Wenn ich Euch damit eine Freude bereiten kann, werde ich über meinen Schatten springen..." Er lächelte wieder. "Und selbst Dinge tun, die ich seit meinem zwölften Lebensjahr nicht mehr getan habe..." Wieder lächelte er, doch diesmal in Anbetracht der Tatsache, dass Zeit für die Elben nichts bedeutete.



    Thulin derweil lauschte fasziniert den Worten des Zauberers, war ganz gebannt von der Geschichte, die dieser zu erzählen hatte, und die Augen des Zwerges funkelten aufgeregt und begeistert.
    Während Gandalf sprach, glaubte er sich vorstellen zu können, wie es in der Höhle ausgesehen hatte, wie der Drache Smaug ausgesehen hatte - wobei er an diesem Abend nicht zum ersten Mal von diesem Biest hörte.
    Der Zauberer war ein ganz hervorragender Geschichtenerzähler und Thulin hätte ihm den ganzen Abend zuhören können.
    Er bemerkte nicht, dass ein weiterer Gast in den Raum trat, sah den Hobbit nicht, als er sich ihnen näherte, und erst als der kleine Mann seine Arme um den Zauberer schloss, kehrten Thulins Sinne in die Wirklichkeit zurück.

    Er grinste breit, als er die Rührung auf dem Gesicht des Halblings sah,
    Ja, das war er, der kleine Hobbit, der doch mehr vermochte, als zahlreiche Zwerge, und vielleicht sogar mehr als ein alter Zauberer....

    "Herr Beutlin!" Stieß er erfreut hervor, und sanft klopfte seine Hand auf die Schulter des Halblings.
    "Wie schön, dass Ihr Euch zu uns gesellt." Wieder sah er zu Gandalf. "Wisst Ihr noch mehr solcher Geschichten?" Fragte er wissbegierig, ohne darauf zu achten, dass der kleine Hobbit noch immer an dem Zauberer klebte.

    Nur langsam löste Bilbo sich von Gandalf.
    "Gandalf!" Sagte er ehrlich gerührt und sein strahlendes Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht. Er nahm den Stuhl neben dem Zauberer ein, konnte allerdings kaum über die Tischkante sehen, was ihn allerdings nicht weiter störte, so lange er nur Gandalf zu seiner linken hatte, um sich mit ihm auszutauschen.



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 03.07.2006, 16:38


    Arwens Augen glänzten, während sie Boromir lauschte und sie versuchte zu begreifen, was es bedeutete, dass er seit seinem zwölften Lebensjahr nichts mehr vorgetragen hatte.
    Die Elbenprinzessin hatte eine ungefähre Vorstellung vom menschlichem Zeitempfinden, seitdem sie Aragorn kannte und spürte daher, dass Boromir es sicherlich nicht leicht fallen würde, sich dieser Kunst zu erinnern.
    "Ich wäre über einen Beitrag Eurerseits in jedem Falle wirklich erfreut." sagte sie und lächelte.
    "Und seht, wer sich eingefunden hat. Bilbo Beutlin, der Elbenfreund." fuhr Arwen lächelnd fort und der kleine Hobbit rutschte noch einmal widerstrebend von dem Stuhl herunter, eilte zu ihr und verneigte sich höflichst.

    "Frau Arwen, es ist wie immer kaum in die Worte zu fassen, über die wir verfügen, Euch sehen zu dürfen." sagte er, tat es aber mit einem Lächeln, das den hochgestochenen Worten ein wenig ihren Glanz nahm und sie mehr nach Hobbit aussehen ließ.
    Bilbo neigte auch vor Boromir den Kopf. "Hoher Herr, Bilbo Beutlin zu Diensten." sagte der kleine Kerl.

    Gandalf betrachtete den alten Hobbit amüsiert, aber liebevoll, bevor er sich wieder Thulin zuwandte.
    "Von diesen kleinen Geschichten gibt es derer viele, die ich erzählen könnte. Wonach steht Euch der Sinn, Thulin Thainssohn?" fragte der Zauberer, während die blauen Augen glitzerten.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 03.07.2006, 18:01


    Boromir nickte.

    "Dann soll es so sein." Erwiderte er.

    Erst jetzt erblickte Boromir den kleinen Mann, der sich ebenfalls in ihre Gesellschaft begeben hatte.
    Er war kleiner als ein Zwerg, zudem sehr viel leichter gekleidet.
    Im Grunde wirkte er fast wie ein Miniaturmensch, wären da nicht die etwas anders artigen Ohren gewesen...
    Auf den ersten Blick schien er ein quirliges kleines Wesen zu sein, und da er von seiner Größe her an keinen Zwerg heranreichte, konnte Boromir ihn zweifelsfrei dem Volk der Halblinge zuordnen.

    "And the Hafling forth shall stand."

    Was dies der Halbling, von dem sein Traum gesprochen hatte? War er es, der hervortreten würde?
    Boromir musterte ihn aufmerksam.
    Als das kleine Männchen den Kopf vor ihm neigte erwiderte Boromir diese Geste mit einem Lächeln.
    "Boromir von Gondor, werter Herr Beutlin." Stellte er sich vor und wieder zierte eine Lächeln seine Mundwinkel. "Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen." Fügte er hinzu. "Lange ist es her, dass ich einen Halbling zu Gesicht bekam."

    Thulin schenkte seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem grauen Pilger und runzelte nachdenklich die Stirn.
    "Etwas.... lustiges." Erwiderte er schließlich.
    "Eine lustige Geschichte aus... einem fernen Reich vielleicht?"



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 03.07.2006, 18:46


    "Von Gondor?" fragte Bilbo und seine Augen glitzerten aufgeregt. "Von soweit her? Wie... wie sieht es dort aus? Hat die Stadt wirklich sieben Tore? Und einen großen, schönen Turm? Und ist sie wirklich weiß? Und... Ithilien? Das ist doch richtig? Liegt das nicht auch in diesen Gefilden? Ihr müsst mir einfach alles erzählen, Boromir von Gondor!"


    Gandalf schmunzelte, als er seinen Freund reden hörte und wandte seinen Blick dann wieder Thulin zu.
    "Ferne Länder..."

    "Vor vielen Jahren erlebte ich folgende Geschichte.
    In einigen Dörfern in einem gar entlegenen Winkel dieser schönen Welt verschwanden immer wieder Kinder. Stellt Euch vor, wie groß Trauer und Qual der Hinterbliebenen waren und ich dachte mir, wenn sie vorher hier waren, muss es einen Ort geben, an den sie nun gelangt sind.

    Da ich die Gegend nicht besonders gut kannte, erbat ich mir die Führung einer Elbin, deren Neugier wahrscheinlich es gewesen ist, die sie dorthin getragen hatte. Ein Streuner schloss sich uns an, sagte er doch, er kenne die Gegend und so zogen wir los in den nahe gelegenen Wald.
    Es dauerte nicht lange, da hörten wir ein Sirren und Summen in der Luft und als unsere Blicke sich nach oben wandten, Thulin Ihr glaubt es nicht, sahen wir eine Frau auf einem Stab durch die Luft fliegen und... abstürzen. Solcher Zauber war mir fremd, daher drängte es mich, diese Stäbefliegende Frau näher kennen zu lernen und wir fanden sie. Gar seltsame Geschichten wusste sie zu erzählen. Von Bergen, auf denen sie um Feuer tanzten... aber das soll nicht unser Thema sein.

    Sie wollte sich uns anschließen und so wurde die kleine Gruppe ein wenig größer.
    Der Abend senkte sich bereits über uns, als wir glaubten, vor uns eine Pallisade zu erblicken, die zu überwinden, dem Streuner seinen Worten nach nicht schwer fallen dürfte. Die Elbin, so sagte er, mag vielleicht besser klettern können, doch Fallen zu wittern, das vermag dieses lichte Gechöpf nicht.
    So ließen wir ihn denn ziehen und wacker versuchte sich der Streuner an der Pallisade... nur um am oberen Drittel zu scheitern und herunterzupurzeln.
    Närrischer Windhüpfer dachte ich bei mir, schwieg aber, denn ein alter Mann wie ich vermag es nicht besser.
    Ein zweites Mal erklomm er die Pallisade und schwupps lag wieder am Boden.
    Ich weiß nicht, ob es der Radau war, den dieser Luftikus veranstaltete oder ob es Zufall war, doch die Augen der fremden Frau erspähten ein altes Kräuterweib, welches schnurstracks auf dem Weg zu uns war.
    So schlugen wir uns in die Büsche, nur die Elbin blieb, um dem armen Wicht Bescheid zu sagen, doch ihre Kunde kam zu spät. So erblickte das Weib sie.

    Seid gegrüßt, sagte der Streuner, den wir gut sehen und hören konnten, da wir in seiner Nähe Position bezogen hatten.
    Was ist mit meinen Füßen? krächzte diese, offensichtlich hatte sie ein Problem mit dem Hören.
    Zu Ihren Füßen will ich Euch grüßen! sagte der Streuner und zog die verwirrte Elbin an seine Seite.
    Verzeiht gute Frau, Ihr habt nicht zufällig unsere Kinder gesehen?
    Stellt Euch den Blick der Elbin vor, Meister Thulin! Sie wusste nicht, wie ihr geschah.
    Kinder? Kinder sehe ich viele, doch ich glaube nicht, dass es alle Eure sind. Ich werde Alarm schlagen.
    Aber aber, meine Beste, seht Ihr denn nicht, von welchem Geschlecht diese Dame ist? Sie hat die Ewigkeit! Wieso also nicht auch viele Kinder?
    Das erscheint mir seltsam. sagte das Kräuterweib
    Und mir erst! rief da die arme Elbin.
    Ja, Liebste, ich kann es auch noch immer nicht glauben, hakte da der Streuner ein und sah sie mit einem solchen Licht in den Augen an, dass selbst ich glaubte, er müsse sie von Herzen lieben.
    Mhhh, machte die alte Frau und der Blick der Elbin verfinsterte sich. Die reine Elbensprache perlte von ihren Lippen und ich kann Euch sagen, dass die Flüche selbst den wüstesten Seemann zum Erblassen gebracht hätten. Der Streuner jedoch hatte nur ein, Ja, ich liebe dich auch, für das Geschöpf übrig und lächelte.
    Die Alte schüttelte den Kopf und deutete hinter die Pallisaden. Sollten sie sich da rein gewagt haben, so sagte sie, werdet Ihr sie nicht wiedersehen und das Gejammer des Streuners war groß, während die Elbin völlig ruhig blieb.
    Ach Liebste, klagte er, hätte ich doch auf dich gehört und sie gelehrt die Bäume zu umarmen, statt in die Welt hinauszuziehen! Hätte ich ihnen doch die Freude am Tanzen um das Sommersonnenwendenfeuer nähergebracht und nicht das Schmieden! Hätte ich ihnen doch ihre Blumenkränze, Gesänge, Harfen und ihnen ihr Rauchkraut gelassen, dann wären sie noch bei uns!

    Da war es um die Elbin geschehen und bevor ich Blitz und Donner hätte sagen können, war sie schon über die Pallisade entschwunden und los gezogen, die Kinder zu suchen. Jedoch nicht aus Mutterliebe, wie Ihr ahnt, sondern um dem Streuner zu entkommen, der ihr nachsah und murmelte: Sie liebt sie. Sie liebt sie wie eine Mutter.
    Als die alte Dame von dannen gezogen war, schlichen auch wir uns hinter die Pallisaden und fanden einen finsteren Alchimisten, der die Kinder gefangen hielt und schreckliche Dinge zu tun gedachte.
    Die wir selbstverständlich verhinderten.

    Der Streuner und die Elbe jedoch," Hier zwinkerte Gandalf. "Waren nie wieder gesehen. Weder von mir, noch von anderen und was aus ihnen geworden ist... oder nicht geworden ist, weiß nur der Wind."



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 03.07.2006, 20:18


    Boromir lachte erfreut, bei soviel Neugierde und Wissensdurst.
    Die naive Art zu Fragen erheiterte ihn, ohne dem Hobbit jedoch Spott entgegenzubringen.

    Er beugte sich ein wenig zu ihm vor.
    "Strahlend weiß." Erwiderte er.
    "Wenn der Morgen anbricht, und die Sonne das erste Licht vom Westen her bringt, erscheint die weiße Stadt in all ihrer Pracht, so hell und rein, dass manch einer den Blick abwenden muss, um nicht geblendet zu werden." Erwiderte Boromir, und seine Augen leuchteten, als er von seiner Stadt sprach, so wie Minas Tirith für ihn leuchtete, wann immer er auf die Stadt blickte.

    Sein Lächeln verflog für kurze Zeit.
    "Ithilien..." Wiederholte er nachdenklich um dann fortzufahren.
    "Ithilien war einst ein blühendes fruchtbares Stück Land." Erzählte er. "Doch heute kommt ihm nicht mehr Bedeutung zu, als einem toten, unwirtschaftlichen Landstrich, dessen einziger Fluch es ist, direkt an Feindesland zu grenzen." Das Lächeln fand seinen Weg zurück in das Gesicht des Gondorianers, als er weitererzählte.
    "Nichts destotrotz leben dort Mensch, und einige unserer besten Waldläufer stammen aus diesem Gebiet." Sein Blick klärte sich wieder, und freundlich sah er den Hobbit an.
    "Was immer Ihr für Fragen haben mögt, Herr Hobbit, fühlt Euch frei, sie zu stellen. Doch im Gegenzug bitte ich Euch, mir zu erzählen, woher Ihr kommt, denn als hättet Ihr Euer Heim immer schon in Imladris gehabt, sehr Ihr nicht aus...!"


    Wieder lauschte Thulin gebannt den Worten des Magiers, doch immer wieder verließ ein herzhaftes, tiefes Lachen seine Kehle.
    Wie alle Zwerge hörte er gerne Geschichten über Elben, zumal dann, wenn diese Geschichten den Elben spotteten.
    Ein amüsiertes Grinsen begleitete nahezu jeden Satz, den Mithrandir von sich gab, und als er geendet hatte, war Thulins Grinsen noch breiter geworden.

    "Eine wundervolle Geschichte, Mithrandir!" War er voll des Lobes für den Zauberer.
    "Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so ausgiebig gelacht habe..." Fügte er hinzu, und die vom Lachen geröteten Wangen untermauerten seine Aussage.
    "Werdet Ihr nachher in der anderen Halle ebenfalls mit einigen Geschichten aufwarten?" Fragte er neugierig und hoffte auf eine positive Antwort.



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 03.07.2006, 20:46


    Bilbo sah Boromir immer begeisterter an und wäre er nicht schon an seinem 111. Lebensjahr vorbei gewesen, hätte er sicherlich den einen oder anderen Hüpfer dazu unternommen.

    Die Herrin Arwen hob den Kopf und Mithrandir nickte, lächelte Boromir kurz zu und verließ seinen Platz, um einen weiter nach links zu rücken, damit sich Bilbo neben dem Mann aus Gondor niederlassen konnte und auch Arwen noch in Hörweite einer Erzählungen blieb.

    "Also ich," sagte Bilbo. "Stamme aus dem Auenland, verehrter Herr Boromir. Das Auenland liegt in einiger Entfernung westlich von hier und ist ein gar wunderschönes Land mit gemütlichen Höhlen und gemütlichen Leuten. Äckern, Feldern und Wiesen. Und dem Brandywein-Fluss, aber der wird lieber gemieden, denn nur wenige Hobbits können schwimmen. Meine Mutter Belladonna, aus der Familie der Tuks hatte einen Cousin, der es konnte.... aber ich schweife ab. Also... ich stamme aus dem Auenland, dort genauer aus Hobbingen und dort wohnte ich einst in Beutelsend Unterm Bühl... aber diese gemütliche Höhle gehört nun Frodo, meinem Neffen."
    Bilbo holte tief Luft.
    "Wir haben fantastisches Essen und darüber hinaus tolles Pfeifenkraut... Gandalf wird das bestätigen können! Du wirst uns doch einige schöne, bunte Ringe daraus zaubern?"

    "Mh?" entgegnete der Zauberer, der so schien, als ob er nichts gehört hätte, ließ sich ein zweites Mal auffordern und murmelte etwas von: "Ich sehe, was ich tun kann."

    "Na ja, wie dem auch sei, Beutelsend ist eine Höhle wie Ihr sie Euch schöner nicht vorstellen könnt. Mit einer grünen runden Tür und einem goldenen Knauf dran. Seitdem ein Zauberer, der nicht näher genannt werden will, eine Delle in die Tür gehauen hat, ist sie nicht mehr ganz so makellos."
    Bilbo zwinkerte Gandalf freundlich zu, der sich jedoch betont ausgiebig dem Zwerg widmete.
    "Das macht allerdings nichts, denn der Hobbit, der dort lange Zeit lebte, war auch nicht mehr makellos. Ihr müsst wissen, dass unser Völkchen die Bequemlichkeit liebt, lieber die Abenteuer den Großen Leuten überlässt und zusieht, dass es nicht in schwierige Angelegenheiten verwickelt wird. So sind die Halblinge eben."

    Bilbo blickte Boromir freundlich an.
    "Im Vergleich zu Eurer Stadt mag Euch das sicherlich befremden... Weiß und blendend sagt Ihr? So hell, dass man sich abwenden muss? Und die sieben Tore... haben sieben Mauern? Wie sieht das genau aus? Beschreibt es mir, bitte!"


    Gandalf hatte bereits einmal versucht anzusetzen und war dabei von Bilbo aus dem Konzept gebracht worden (oder erweckte den Anschein, dass es so gewesen sei :gandhat:), der etwas von bunten Rauchringen wissen wollte- das hatte er schon ewig nicht mehr getan! Darüber hinaus verfügte er über keine Pfeife mehr.
    "Vielen Dank für Euer Lob." wandte er sich schließlich einigermaßen sicher nicht wieder gestört zu werden an Thulin.
    "Sollten die Geschichten eines alten Zauberers in der Halle des Feuers erwünscht sein, so will ich schauen, was mein Gedächtnis noch hergibt."
    Er lächelte dabei schelmisch.
    "Aber seid unbesorgt! Ihr werdet heute viel zu hören bekommen und wir von Euch hoffentlich auch, Thulin! Die Zwerge sind ein Volk langer Traditionen. So werdet Ihr uns mit Euren Geschichten sicherlich ebenso erfreuen können, nicht wahr?"



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 03.07.2006, 21:35


    Nahezu unbemerkt gelangte Elrond in den gro0en Saal zurück, nachdem er Midhir empfangen und einige letzte Anweisungen gegeben hatte.

    Er bewegte sich elegant und anmutig durch die sich füllende Räumlichkeit, und strebte auf das Kopfende des Tisches zu.

    Er ließ sich auf dem bequemen, verzierten Gebilde nieder, und ein Lächeln erhellte seine Züge, als er die rege, fröhliche Unterhaltung am Tische gewahrte. Sein Blick streifte den Hobbit, und ein sein Lächeln wurde eine Spur ungezwungener.

    Herr Beutlin belagerte den Mann aus Gondor, und sprudelte wie ein Wasserfall, doch Boromir schien ihm dennoch höflich und andächtig zu lauschen.

    Alles erschien so friedlich und harmonisch, und Elrond entspannte sich, und lächelte innerlich, als ihm in den Sinn kam, dass das nichts mit dem Zauber Imladris zu tun hatte, sondern ganz allein das Werk der Anwesenden war.



    Re: Speisesaal

    Midhir - 03.07.2006, 21:40


    pp: Korridore und Gänge

    Als Midhir den Speisesaal betrat, schlug ihm sofort ein Gewirr an verschiedenen Sprachen entgegen und er war erstaunt darüber, dass so viele Gäste anwesend waren.

    Er blieb ein wenig abseits der großen Menge stehen, denn es schien ihm nicht angebracht zu sein, mit jemanden von diesen Personen zu sprechen.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 03.07.2006, 21:52


    Arwen hob den Kopf, als sie sah, dass ein weiterer Besucher den Raum betreten hatte.

    Moriquendi!

    Ihre sternengleichen Augen zeigten nur eine winzige Spur schöner Verwunderung, ein Glitzern, das an das Licht der Nacht erinnerte.

    Sie erhob sich mit fließenden Bewegungen, das weiße Gewand legte sich in sanften Kaskaden um den Körper.
    Sie nickte Boromir entschuldigend zu und trat dann auf den Fremden zu. Ihre Augen blieben fest auf den Elben gerichtet, auch wenn ihr sein kurzes Haar, seine blasse Haut und ein gewisser Unwille nicht verborgen blieben.

    Das lichte Diadem aus Silber und Kristallen glitzerte, als die schönste Elbin Imladris den Kopf neigte.
    "Willkommen in unseren Hallen, Fremder. Ich bin Arwen Undomiel, Herrin dieses Tals. Erlaubt es mir, Euch an die Tafel zu führen. Es wäre mir eine Freude Euch in unserem Kreis aufnehmen zu können."

    Ihr Lächeln glich der Morgenröte an Schönheit und Verheißung.



    Re: Speisesaal

    Midhir - 03.07.2006, 22:06


    Midhir begegnete der Elbin mit einem abschätzenden Blick. Die Gastfreundschaft in diesem Haus war beinahe zu viel für ihn. Zumindest kam es ihm nach all den langen Jahren in denen er auf sich allein gestellt das Land durchstreift hatte, so vor. Vielleicht war er es aber auch nur nicht mehr gewöhnt, unter anderen Leuten zu verweilen.

    "Habt Dank, hohe Frau." sagte er, mit einer leichten Verbeugung. "Ich nehme Eure Einladung und Eure Gastfreundschaft mit Freuden an."



    Re: Speisesaal

    Gimli - 03.07.2006, 22:10


    pp: Korridore

    Gimli und Gloin betraten den Speißesaal etwas verspätet, doch das Essen war noch lange nicht volls aufgegessen.

    Hastig liefen die zwei auf ein paar freie Plätze neben Menschen und Halblingen zu, setzten sich hin und nahmen sich Essen auf den Teller, bis nichts mehr hinauf passte.

    Dann fingen die zwei an von den köstlichen Speißen der Elben zu Essen, wenn vorerst etwas misstrauisch.

    Doch dann aßen sie einen Teller nach dem anderen leer, ohne genug davon zu bekommen.



    Re: Speisesaal

    Arwen Undomiel - 03.07.2006, 23:16


    Arwen nickte lächelnd und bedeutete Midhir ihr zu folgen. Sie beschloss ihn neben Thulin gegenüber von Bilbo zu platzieren. Der Halbling war ohnehin noch immer mit Boromir und dessen Ausführungen beschäftigt und ein Gefühl sagte ihr, dass Mithrandir mit dem fremden Gast etwas würde anfangen können.

    "Setzt Euch," sagte sie und stellte vor. "Thulin Thainssohn, aus dem Volk der Zwerge, Gimli und Gloin aus der Familie der Eichenschilds, auch Kinder der Berge. Das dort ist Mithrandir, Bilbo Beutlin vom Volk der Halblinge und Boromir von Gondor, ein Sohn der Menschen."

    Sie lächelte. "Zögert nicht zu sagen, wenn es Euch an etwas mangelt."

    Sie verließ den Elben, um kurz den Zwergen ihre Aufwartung zu machen und dann ihren Platz links von Boromir neben dem Kopfende wieder einzunehmen.

    Graugekleidete Elben glitten still zu Midhir und schenkte eine klare Flüssigkeit in seinen Kristallbecher.

    Blaue Augen hatten sich auf den neuen Besucher gerichtet und Mithrandir neigte leicht den Kopf.
    "Was für ein unerwarteter, aber dennoch mir sehr lieber Gast, Midhir von Nam Elmoth." sagte der Istar leise und entkleidete seine Sprache von Schnörkeln und Verschönerungen. Dieses Volk mochte die Direktheit, so glaubte er sich erinnern zu können.



    Re: Speisesaal

    Midhir - 03.07.2006, 23:34


    Der Dunkelelb begrüßte die Gäste am Tisch mit einem leichten Nicken und nahm dann Platz.

    Sie lächelte. "Zögert nicht zu sagen, wenn es Euch an etwas mangelt."

    „Habt Dank, Herrin.“ sagte er an Arwen gerichtet.

    "Was für ein unerwarteter, aber dennoch mir sehr lieber Gast, Midhir von Nam Elmoth." sagte der Istar leise und entkleidete seine Sprache von Schnörkeln und Verschönerungen. Dieses Volk mochte die Direktheit, so glaubte er sich erinnern zu können.

    „Mithrandir, es ist wahrlich eine lange Zeit her, als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben.“ Midhirs Freude war auf seinem Gesicht abzulesen. „Ich hätte nie gedacht, Euch hier zu treffen, welch erfreulicher Zufall.“



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 04.07.2006, 18:31


    "Das ist es in der Tat, zumal mein Weg mich stets von einem Ende zum anderen Mittelerdes führt, selten jedoch nach Osten und Euer Weg seit Jahren ein einsamer ist." Das zumindest schloss der Istar aus den kurzen Haaren, denn natürlich blieben diese ihm nicht verborgen. Mithrandir sagte dies nicht mit einer Wertung in der Stimme, noch verspottete er den Dunkelelben durch Mitleid.
    Zwar kannte der Zauberer die Einsamkeit, doch lag es bei weitem nicht in seinem Sein ermessen zu können, welchen Schmerz andere Wesen als er selbst bei ähnlichen Erfahrungen von Leid empfinden mochten. Das stand ihm, so glaubte er, nicht zu.

    "Daher ist es umso erfreulicher, dass wir es dennoch geschafft zu haben scheinen, unsere Wege sich kreuzen zu lassen und Imladris ist wirklich kein schlechter Ort, um einen Moment innezuhalten. Ich will sagen, es gibt kaum einen besseren."
    Mithrandir zwinkerte freundlich.

    "Man nennt es das Letzte Heimische Haus, doch ich finde, das hängt ganz vom Standpunkt ab oder der Richtung, aus der man kommt. Stammt man wie Herr Beutlin aus dem Auenland, welches westlich von hier liegt und zieht ins Nebelgebrige... ja, da mag es wohl das Letzte sein... doch kommt man von dort, nun ich würde sagen, dass es dann das Erste ist."
    Dieses Mal lächelte Gandalf sogar, während er zwinkerte.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 04.07.2006, 19:05


    Boromir lächelte ob des Überschwangs des Halblings, hörte ihm aber aufmerksam zu, als der kleine Mann von Auenland berichtete, so dass Boromir sich ein recht gutes Bild der wohl eher ländlichen Gegend machen konnte.

    Ein Hobbit also, einer jenes Volkes, welches die Gewohnheit liebte, und Abenteuer scheute.
    Wie genau kam so ein Hobbit wohl nach Imladris?
    Noch dazu, wenn man ihm ansah, dass er bereits unzählige Jahre hinter sich hatte?
    Stumm und unauffällig musterte Boromir Bilbo erneut.
    Es wunderte ihn nicht, wenn sich herausstellte, dass das kleine Geschöpf zu seiner rechten mehr als dreimal so alt war als er selbst.
    "Ihr wart noch nie in Gondor, werter Herr Beutlin? Und doch seit Ihr auch jetzt fernab Eurer Heimat, so wie ich." Er lächelte freundlich, nahm einen Schluck seines Weines, um sich dann wieder ausgiebig dem Halbling zu widmen, der allen anderen sehr viel bekannter schien als ihm selbst.

    "Meine Stadt, Herr Beutlin, hat tatsächlich sieben Tore, und sieben Mauern, die ringförmig in eine Felswand eingelassen sind." Erklärte er bereitwillig.
    "Im Innersten Ring der Stadt, an ihrem höchsten Punkt, befindet sich der Palast und seine Trasse, und dort widerum in der Mitte, von überall gut sichtbar werdet Ihr das Wappen Gondors finden. Den letzten Sproß des weißen Baumes, dessen Glanz seit langer Zeit verblüht ist."

    So wie auch das Land langsam verblüht.
    "Eine alte Geschichte sagt, dass der Baum erneut Blüte tragen wird, wenn Gondors König heimkehrt." Fügte er hinzu, und wählte seine Worte nun ein wenig vorsichtiger.
    "Doch es wird keiner kommen." Er sah den Hobbit an, und fuhr dann fort.
    "Die Stadt hat ein großes Tor in der ersten Mauer, und jedes Mal, wenn Ihr tiefer in die Stadt einzudringen wünscht, müsst Ihr eine weitere Mauer, ein weiteres Tor passieren." Er lächelte zufrieden. "Von außen herein zu kommen, ohne hereingebeten zu werden, ist nahezu unmöglich..." Er zwinkerte Bilbo zu. "Doch solltet Ihr die weiße Stadt jemals sehen wollen...soll Euch dieser Wunsch erfüllt werden."


    Thulin grinste breit. "Natürlich werde ich Dinge zu erzählen wissen, und diese auch gerne zum Besten geben, sofern sich jene finden, die lauschen." Erklärte er nach bester zwergischer Manier.
    Wie auf einen unsichtbaren Ruf hin sah er auf, und erblickte zwei weitere Gesandte seines Volkes.

    "Gloin lieber Vetter... und Gimli!" Rief er erfreut aus und grüßte sie mit einem fröhlichen Lächeln und einigen schnell gesprochenen zwergischen Worten, als sie sich an den Tisch setzten.

    Da Gandalf in der Zwischenzeit einen weiteren Gesprächspartner gefunden hatte, beließ es Thulin vorerst dabei, sich mit den anderen beiden Zwergen zu unterhalten, die allerdings mehr am Essen als an ihm interessiert schienen.

    Boromir bemerkte indess trotz seiner Unterhaltung mit dem Halbling den neuen Gast, der sich an ihren Tisch gesellte. Zweifelsfrei von Elbischer Art, das sagte allein seine Art, sich zu bewegen, und zu erscheinen - und auch die spitz zulaufenden Ohren. Das kurz geschnittene Haar und das eher strenge Gesicht jedoch erzählten eine andere Geschichte.
    Boromir nickte ihm kurz zu, grüßte ihn allerdings nicht weiter. Er war davon überzeugt, dass sie sich vorgestellt würden, sollte es von Nöten sein, und im Augenblick schließlich gehörte seine Aufmerksam Bilbo Beutlin, dem neugierigen, kleinen Hobbit.



    Re: Speisesaal

    Midhir - 05.07.2006, 19:04


    Auf Midhirs Gesicht stahl sich aufgrund dieser Beschreibung sogar ein flüchtiges Lächeln.
    Genau so hatte er den Zauberer in Erinnerung behalten.
    Ein freundlicher, älterer Herr, der es wusste Geschichten zu erzählen. Doch der Dunkelelb kannte auch die andere Seite des Magiers.

    „Wie auch immer, die Gastfreundschaft in diesem Hause lässt nicht zu wünschen übrig.“ gestand Midhir.
    „Und nun, da ich einen alten Freund hier getroffen habe, wird der Aufenthalt hoffentlich noch ein wenig angenehmer.“



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 09.07.2006, 12:49


    Gandalf zwinkerte. "Ich werde mir Mühe geben, es Euch so leicht zu machen wie möglich, so lange ich hier bin."
    Ruhig legten sich seine Hände übereinander. "Doch wie immer weiß niemand, wie lange das genau sein wird."
    Der Blick der blauen Augen richtete sich wieder fest auf den Elben. "Was könnt Ihr für Kunde von außerhalb bringen? Ihr seht, Imladris ist ein geschützter Ort, fast einem Traum gleich in seiner Beschaffenheit. Von außen dringt nur wenig in diese Hallen vor, es sei denn der Herr Elrond wünscht es so. Zwar bin ich selbst noch nicht lange hier, doch brachte meine Reise mir nur selten die Möglichkeit die Augen nach rechts oder links blicken zu lassen. Meistens waren sie geradeaus gerichtet und für viele Angelegenheit hatte ich keine Aufmerksamkeit übrig."
    Gandalfs Blick verschleierte sich einen Moment, doch nur einen Lidschlag später glitzerten die Augen wieder.
    "So wisst ihr etwas neues?" fragte er neugierig, denn als Zauberer war es sozusagen seine Pflicht immer neugierig zu sein.


    "Ich war noch nie in Gondor, mein Herr." sagte Bilbo. "So weit nach Süden trugen meine Füße mich nie." Er lächelte kurz. "Und werden es vermutlich auch nie mehr tun... Ich hätte sie gerne gesehen... diese bewunderswerte weiße Stadt... Im Erebor bin ich gewesen und das Königreich Thal habe ich gesehen, bevor es wieder ein Königreich wurde. Den Arkenstein habe ich in den Händen gehalten und Thorin Eichenschild beweint, doch nach Süden... so weit nach Süden kam ich nie. Auf ebenjener Reise war es jedoch auch, dass ich Bruchtal kennen lernte und schon damals fasste ich den Entschluss hier meinen Lebensabend zu verbringen. Nun, nach einigen Jahren, ist es soweit."
    Bilbo zwinkerte Boromir zu.

    "Die Reiselust habe ich von mütterlicher Seite. Die Tuks gelten seitjeher als ein wenig verschroben und bei manchen bricht diese Abenteuerlust eben wieder durch..."

    "Sie mag bisweilen aber auch einen ordentlichen Schubs verlangen, Herr Beutlin!" sagte Gandalf leise, doch deutlich hörbar und der Hobbit grinste, ohne sich nach dem Zauberer umzusehen.
    "Ein weißer Baum sagt Ihr?" fragte er stattdessen. "Und er wird wieder wachsen, wenn ein König nach Gondor zurückkehrt? Woher stammt dieser Baum... und hat Gondor nicht schon seit ewigen Zeiten keinen König mehr gesehen?"
    Bilbos Blick wurde beim Sprechen ein wenig versunken, aber auch traurig.



    Re: Speisesaal

    Boromir von Gondor - 09.07.2006, 14:10


    Boromir lächelte freundlich.
    "Es gibt gewiss schlechtere Orte, seinen Lebensabend zu verbringen." Erwiderte er. "Und Ihr habt Eure Wahl gut getroffen, wenn Ihr hier glücklich seid."
    Er hörte sich das Geplänkel des Hobbits mit dem Zauberer an, und eine angenehme Woge der Erleichterung überkam ihm.
    Die fröhlich harmonische, unbeschwerte Stimmung sprang langsam auch auf ihn über, und zumindest für die Zeit des Abendessens streifte er jeglichen unschönen Gedanken ab.

    "Ihr seid sehr neugierig, Herr Beutlin." Erwiderte Boromir lächelnd, und setzte erneut an, seine Geschichte zu erzählen.
    "Und es stimmt durchaus. Meine Stadt - mein Land - hat keinen König mehr. Es ist lange her, dass die Linie der Könige sich zurückzog, von ihrem Anspruch auf den Thron. Seit dieser Zeit liegt es an der Familie der Truchsessen - an meiner Familie - das Land zu führen und zu erhalten, bis der rechtmäßige Thronerbe zurückkehrt." Er wurde einen Augenblick lang ernst. "Doch das wird wohl kaum passieren, da die Erben des Throns von Gondor allesamt als tot... oder verschollen gelten." Fügte er belustigt hinzu machte eine kleine Pause, unf kehrte dann zu ihrem eigentlichen Thema zurück.

    "Der Baum, der heute noch in Gondor steht, ist ein Säumling, eingepflanzt von Isildur zu Beginn des dritten Zeitalters. Seine Geschichte beginnt allerdings schon zu viel früheren Zeiten... als es die Geschichtsschreibung der Menschen noch nicht gab, und all das Wissen darum, gilt heute als Legende." Sein Lächeln wurde geheimnisvoll, doch seine Stimme klang erneut frisch und unbeschwert, als er fortfuhr.
    "Daher setze ich erst bei unserem Säumling ein." Er sah Bilbo einen Augenblick lang an.
    "Wenn es Euch Recht ist, Herr Beutlin."



    Re: Speisesaal

    Gandalf der Graue - 14.07.2006, 19:51


    Bilbos Augen glitzerten. "Ja, ich bin in der Tat sehr neugierig, Herr Boromir, aber nicht immer ist das etwas schlechtes."

    Der kleine Hobbit zwinkerte fröhlich und ließ die Beine baumeln.
    "Ich bin gespannt darauf, Eure Erläuterungen zu hören." gab er zu und sein Lächeln war so offen und unschuldig wie das eines Kindes.



    Re: Speisesaal

    Midhir - 24.07.2006, 09:31


    "So wisst ihr etwas neues?" fragte er neugierig, denn als Zauberer war es sozusagen seine Pflicht immer neugierig zu sein.

    Midhirs Miene verdunkelte sich kaum merklich bei den Worten des Zauberers. Ihm war durchaus klar, worauf Gandalf da anspielte.
    Er beugte sich ein wenig näher an den alten Zauberer heran. Dies war ein Thema, das nicht gerade für ein Gespräch am gedeckten Abendtisch gedacht war.

    „Auf meinen Reisen ist mir einiges zu Ohren gekommen.“ begann Midhir ernst, aber nicht unfreundlich. „Auch über das Wiedererwachen des Schattens im Osten.“



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 14.08.2006, 17:02


    "Midhir." Mischte sich Elrond milde in das Gespräch ein, um seine Richtung ein wenig zu lenken.
    "Dies ist nicht die richtige Zeit..." Sagte er leise und die braunen Augen sahen den Dunkelelben wohlwollend an.
    "... Keine Schatten, heute Abend." Fügte er hinzu, und er lächelte gütig.
    "Denn dieser Abend gehört bereits dem Licht der Sterne." Fügte er hinzu, und nickte dabei seiner Tochter zu.
    "Wir werden uns morgen um das kümmern, was nicht aufzuschieben ist. Doch heute soll uns nichts dergleichen den Sinn erschweren."



    Re: Speisesaal

    Midhir - 30.08.2006, 19:28


    Midhirs Gesichtszüge verdunkelten sich. Natürlich hatte Lord Elrond Recht. Dies war wohl der ungünstigste Zeitpunkt dieses Thema zur Sprache zu bringen.

    Trotzdem fand er es schade, dass er gerade jetzt in seiner Unterhaltung mit Gandalf unterbrochen wurde.

    „Verzeiht Lord Elrond.“ entschuldigte sich Midhir mit aller Höflichkeit. „Ich wollte mit meiner Unachtsamkeit nicht den Glanz dieses Abends schmälern.“



    Re: Speisesaal

    Elrond von Bruchtal - 01.09.2006, 14:13


    Ein sanftes Lächeln legte sich über das Gesicht des Elbenherrn.
    "Das Licht der Sterne wird sich heute Abend nicht verdunkeln lassen." Entgegnete er freundlich.
    "Deine Anwesenheit hier ist uns eine Ehre, und Elbereth muss sie eine wahre Freude sein." Elrond ließ sich mit einer geschmeidigen Bewegung am Kopfende des Tisches nieder.

    Die Zeichen lassen mich schlimmes ahnen, und doch sind sie alle hier vereint, die freien Völker Mittelerdes.
    Selbst du hast deinen Weg hier her gefunden, Moriquendi.
    Wenn nicht deine Anwesenheit, was dann soll uns hoffen lassen?

    "Drum lass mich deine düsteren Gedanken vertreiben." Fuhr Elrond mit ruhiger Stimme fort.
    Er reichte Midhir eines jener kristallinen Trinkgefäße, welches man nur bei den Elben finden konnte.
    Er strahlte die Ruhe und Geborgenheit aus, die ganz Imladris aussandte, und ohne ein offensichtliches Zutun des Elbenherrn verschwanden die düsteren Gedanken tatsächlich kurzzeitig aus den Gedanken des Elben - wie auch aus den Gedanken der anderen, und Frieden und Harmonie kehrten in die große Halle ein.



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