Sicherheit des Geldtransports in Europa

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    Re: Sicherheit des Geldtransports in Europa

    securityboss - 23.06.2006, 16:44

    Sicherheit des Geldtransports in Europa
    Welt am Sonntag berichtet: Sicherheit des Geldtransports in Europa - Leichtes Spiel für Gangster

    Sonntag, 29 Januar 2006

    Europaweit nehmen Überfälle auf Bankfilialen und Geldtransporter zu. Die Branche fordert daher eine bessere Polizeipräsenz.

    von Sabina Wolf
    Das Auffüllen von Geldautomaten gehörte für den privaten Sicherheitsmann Colin Baker aus Birmingham zum Job. Alles sei wie immer gewesen am 9. September 2004, geben seine Kollegen am Nachmittag bei der britischen Polizei zu Protokoll. Baker selbst konnte die Fragen der Beamten nicht beantworten, denn er lag mit schweren Schußverletzungen im Krankenhaus, war Opfer eines brutalen Überfalls geworden. 836 solcher "Cash-in-Transit- Attacks", also Überfälle auf Bargeldtransporter, die sich auf dem Weg zu den Kassen der Kaufhäuser oder Banken befinden, registrierten die britischen Behörden im vergangenen Jahr. Das sind im Schnitt 2,29 Überfälle pro Tag, und Jahr für Jahr werden es mehr.

    Paul Kenny, Generalsekretär der 600 000 Mann starken britischen Gewerkschaft GMB, hat jetzt, nach Bekanntwerden der jüngsten Zahlen, das Innenministerium aufgefordert, für mehr Investitionen in die öffentliche Sicherheit zu sorgen. Banken hätten ihre Sicherheit in den Geschäftsräumen erhöht, so Kenny, jetzt sei die Politik dran, sie müsse die Lage draußen in den Griff kriegen.

    Die Schwelle zur Gewaltanwendung sitzt bei den Tätern extrem niedrig, stellt ein Branchenkenner fest: "Die Täter schießen auch auf ihre Opfer, wenn gar keine Gegenwehr da ist." In ganz Europa haben die privaten Sicherheitsfirmen daher ihre Mitarbeiter angewiesen, nicht die Helden zu spielen, sondern bei einer Bedrohung von Leib und Leben das Geld herauszugeben, um nicht eine Spirale der Gewalt zu entfachen.

    Doch es hilft alles nichts. Eine von der europäischen Sicherheitstransportvereinigung ESTA veröffentlichte Zusammenstellung von Angriffen in ganz Europa erinnert an Kinobilder aus Actionfilmen. Zu sehen sind mitten auf der Straße gesprengte Geldtransporter, mit Panzerfäusten aufgeschossene Sicherheitstüren. Die Täter sind erschreckend gut ausgerüstet - so gut, "da kommt unsere Polizei mit ihrer Ausstattung nicht mit", klagt der Mitarbeiter einer schwedischen Sicherheitsfirma.

    Ende vergangenen Jahres fuhren Gangster mit einem Gabelstapler in ein Cashcenter in Helsingborg. Ein Radlader diente den Kriminellen in der Nähe von Stockholm dazu, die Sicherheitsabsperrungen zu einem Geldbearbeitungscenter zu durchbrechen. Infolge des letzten Überfalls wurde vor Weihnachten sogar die Bargeldversorgung an Schwedens Geldautomaten knapp. In Belgien bekommen Geldtransporter nach einer Serie brutaler Überfälle mitten auf der Autobahn mittlerweile eine Polizeieskorte.

    Doch es gibt auch Staaten, die deutlich weniger unter derartigen Raubzügen zu leiden haben. Deutschland zum Beispiel. Hier hat es in den letzten Jahren im Schnitt nur zwölf bis 13 Überfälle dieser Art gegeben. Das führt Hauptgeschäftsführer Harald Olschok von der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste nicht nur auf enorme Investitionen der Branche in Sicherheitstechnik und die Bewaffnung der privaten Sicherheitsleute zurück. Entscheidend, so Olschok, seien auch "die Anstrengungen der Polizei, bei Serientaten sofort aktiv zu werden".

    Beispiel Berlin: Seit August vergangenen Jahres hat es dort drei Überfälle auf Mitarbeiter von Postfilialen gegeben. Die bewaffneten Täter schlugen dabei immer kurz nach 19 Uhr zu. Beim letzten Überfall im November krachten sie mit dem Auto in den Vorraum der Filiale Rathausstraße in Berlin-Mitte, als die Postangestellten den Geldautomaten mit neuen Geldkassetten bestücken wollten. Sie bedrohten die Mitarbeiter und rauschten mit ihrer Beute im sechsstelligen Bereich wieder ab.

    "Sobald solch ein Phänomen auftritt, sind wir hellwach. Man muß so früh wie möglich gegensteuern", so der für qualifizierte Raubdelikte zuständige Dezernatsleiter Manfred Schmandra beim Berliner Landeskriminalamt. Am 1. Dezember richtete er deshalb eine Soko ein.

    Dieses energische Vorgehen hilft, denn die organisierte Kriminalität stellt genauso Kosten-Nutzen-Analysen auf wie die private Wirtschaft. Polizeieffizienz, Strafverfolgungsrisiko und Strafmaß, also die Kosten durch Bandenmitglieder im Knast, sowie der Verlust von Waffen und Fahrzeugen auf der einen Seite werden gegen die mögliche Beute abgewogen.

    Bei der Auswahl der Tatorte spiele die Polizeipräsenz eine entscheidende Rolle, so der Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes Johann Georg Koch, dessen Beamten es unlängst gelang, eine Serie brutaler Überfälle auf Elektrofachmärkte aufzuklären. "Die Tätergruppierungen legen bereits im Vorfeld der Tat besonderen Wert auf geeignete Zielobjekte - dies belegen Aussagen von festgenommenen Straftätern."

    An die Tage nach dem brutalen Überfall auf Collin Baker erinnert sich sein britischer Kollege jedenfalls noch ganz genau. Damals hatte das Innenministerium mehr Beamte auf die Straße geschickt, und daraufhin wurde plötzlich kein Geldtransporter mehr angegriffen. Kaum waren diese Zusatzkräfte aber wieder abgezogen, waren auch die Gangster wieder da. Bis heute hat sich nach seiner Aussage daran nichts geändert.

    Quelle: http://www.bdgw.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=379&Itemid=48



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