Teezeremonie

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    Re: Teezeremonie

    Tidus4000 - 24.06.2006, 20:50

    Teezeremonie
    Hier mal was typisch Japanisches!

    Die Japanische Teezeremonie (jap. cha-do oder chanoyu; „Weg (do) des Tees (cha)“), auch bekannt als Teeritual, steht in ihrer zugrundeliegenden Philosophie dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt.



    Für eine Teezeremonie gibt es zwar feststehende Regeln, doch kann der Ablauf je nach den verschiedenen Schulen variieren. Eine gewisse Grundform ist jedoch allen gemein.

    Auf Einladung des Gastgebers finden sich die Gäste im Garten des Teehauses ein. Dort nehmen sie im Warteraum (Machiai), oft ein offener Pavillon, Platz und werden vom Gastgeber mit einem leichten Tee begrüßt. Während sich die Gäste im Machiai platzieren und die vom Teemeister sorgfältig ausgesuchten Teeschalen, Geräte und Kunstgegenstände betrachten, füllt der Hausherr frisches Wasser in ein steinernes Wasserbassin und legt eine Schöpfkelle bereit. Sodann wäscht er sich Mund und Hände und bittet anschließend seine Gäste, es ihm gleich zu tun. Im Anschluss betreten sie nacheinander das Teehaus. Die zum Chanoyu Geladenen wandeln auf einem Gartenpfad (Roji) – er symbolisiert die erste Stufe der Erleuchtung (Abstreifen des Alltags) – und bereiten sich so auf die nun folgende Teezeremonie vor. In den Chashitsu gelangt man ausschließlich durch den knapp einen Meter hohen Eingang ( Nijiriguchi). Dadurch betreten die Gäste den Raum voller Demut und mit Respekt. Alle gesellschaftlichen Unterschiede werden an der Schwelle abgelegt. In mehreren Gängen werden nun leichte Speisen (Kaiseki), Suppen und Reiswein (Sake) gereicht. Nach dem Kaiseki gehen die Gäste in den Warteraum zurück bis sie nach fünfmaligem Ertönen eines Gongs in den für die Teezeremonie vorgesehenen Teeraum (Chashitsu) gebeten werden. Sobald alle eingetreten sind, schließt der letzte Gast die Tür mit einem leichten Geräusch, dies ist das Zeichen für den Teemeister bzw. den Gastgeber mit seinen Vorbereitungen zu beginnen. Er trägt nun die noch fehlenden Teeutensilien in den Chashitsu, sie sind so angeordnet, dass sie zugleich pragmatische als auch harmonische Bewegungsabläufe während der Teezubereitung ermöglichen. Die wichtigsten Utensilien (Dōgu) bei der Teezeremonie sind: die Teeschale (Chawan), die Teedose/Behälter für Pulvertee (Cha-ire) für den starken Tee (Koi-cha) oder Natsume für den leichten Tee (Usu-cha), das Frischwassergefäß (Mizusashi), eiserner Wasserkessel (Gama), der Teebambuslöffel (Chashaku), und der Teebesen (Chasen). Das seidene Teetuch (Fukusa) trägt der Gastgeber an seinem Obi.

    Der Gastgeber kniet sich vor dem beweglichen Kohlebecken (Furo) nieder, entnimmt dem Gebrauchtwassergefäß (Kensui) den Schöpflöffel (Hishaku) sowie den Untersetzer (Futaoki) und plaziert beide links vor dem Furo. Er sammelt und konzentriert sich, verbeugt sich vor seinen Gästen und beginnt nun mit der Teezeremonie.

    Als erstes rückt er das Gebrauchtwassergefäß (Kensui) bis zur Höhe seiner Knie vor. Dann nimmt er die Teeschalen und setzt sie ca. 20 cm vor seine Knie. Nun nimmt er die Natsume und setzt sie zwischen Teeschale und Knie. Jetzt holt er das seidene lila Teetuch aus seinem Obi und faltet es, reinigt die Natsume und setzt sie links vor das Frischwassergefäß. Nun faltet er noch einmal das Fukusa, nimmt den Teebambuslöffel aus der Teeschale, reinigt ihn und legt ihn auf der Natsume ab. Dann nimmt er den Teebesen aus der Teeschale und stellt ihn rechts nebeben die Natsume.

    Als nächstes rückt er die Teeschale vor, dann nimmt er mit der rechten Hand den Schöpflöffel (Hishaku), greift ihn mit der linken Hand, um nun mit der rechten Hand den Deckel des Kessels abzuheben, abtropfen zu lassen und auf den Untersetzer (Futaoki) abzusetzen. Dann nimmt er das weiße Leinentuch (Chakin) aus der Teeschale und setzt es auf den Deckel des Kessels. Nun entnimmt er mit dem Schöpflöffel heißes Wasser aus dem Kessel und gießt es in die Teeschale, als nächstes wird der Teebesen in dem heißen Wasser geschmeidig gemacht und geprüft. Durch Schwenken der Teeschale wird diese erwärmt, das Wasser wird dann in das Gebrauchtwassergefäß gegossen. Nun wird die Teeschale mit dem weißen Leinentuch gereinigt. Mit einem „Doso okashi o“ wird der Gast aufgefordert Süßigkeiten zu nehmen.

    Der Gastgeber nimmt nun den Cha-ire (oder Natsume für dünnen Tee) und den Teebambuslöffel, öffnet den Teebehälter und legt den Deckel vor seinem rechten Knie ab, entnimmt mit Hilfe des Teebambuslöffels pulverisierten Tee, gibt ihn in die Teeschale und gießt heißes Wasser, welches in dem Kama über Holzkohle zum Sieden gebracht wurde, hinzu. Nach dem Aufguss schlägt er mit einem Bambusbesen den dickflüssigen Tee schaumig. Der Gastgeber reicht dem Hauptgast die Teeschale, die dieser mit einer Verbeugung annimmt. Mit einer Geste entschuldigt sich der Hauptgast bei seinem Sitznachbarn dafür, dass er zuerst die Schale angenommen hat. Er dreht dreimal die Schale in seiner Hand, wobei er die Schale leicht betastet und bewundert, nimmt schlürfend drei kleine Schlucke, streicht den Rand der Schale mit einer eigenen Serviette sauber und reicht die Teeschale weiter. Reihum wird nun so der Tee den Anwesenden gereicht. Während dieses Rituals herrscht meistens Schweigen, das anschließend gebrochen wird, um sich über die verwendete Teesorte und deren typischerweise poetischen Namen zu erkundigen, sowie die Dōgu zu bestaunen. Falls Koicha (starker Tee) gereicht wurde, wird oft im Anschluss auch Usucha (dünner Tee) bereitet. In manchen Zeremonien wird auch nur Usucha gereicht. Nach der kleinen Konversation, bei der gewöhnlich keine Themen von außerhalb des Teezimmers angesprochen werden, klingt die Teezeremonie aus.

    So etz könnt ihr in der Welt des Japanischen Tees ein wenig mehr mitreden. :D



    Re: Teezeremonie

    kat-we - 26.06.2006, 14:52

    Teekunst
    Schöner Text! (Teilweise überfolgen - tut mir leid.)
    Hast du ihn durch eigene Erfahrungen erstellen können? *bin neugierig*



    Re: Teezeremonie

    Tidus4000 - 26.06.2006, 19:33


    :oops: :oops: oh nein ich trinke zwar sehr viel Tee. Und durch Freunde weiß ich auch ne Menge über die Teezeremonie aber diesen Text habe ich aus Wikipedia leicht geändert übernommen. :oops: :oops:

    Fand das ein gutes Thema in Sachen Kultur, ich hätte das nicht so rüberbringen können.



    Re: Teezeremonie

    Kyomi - 26.06.2006, 20:31


    Vor etwas mehr als einem Monat war bei uns ein Japanisches Frühlingsfest bei dem
    man sich u.a. eine Teezeremonie ansehen konnte. Es war zwar nicht ganz so
    ausführlich wie oben beschrieben, aber dennoch interessant.

    Zitat: Jetzt holt er das seidene lila Teetuch aus seinem Obi und faltet es, reinigt die Natsume und setzt sie links vor das Frischwassergefäß.

    An diese Stelle in der Teezeremonie kann ich mich noch gut erinnern.

    An der Zeremonie selbst durften nur vier Personen teilnehmen aber auch im
    "Publikum" konnte man alles gut verfolgen.

    Hier zwei Bilder von der Teezeremonie:





    Re: Teezeremonie

    kat-we - 27.06.2006, 14:03

    Japanisches Frühlingsfest
    @Kyomi

    Kannst du mir sagen, wer diese Zeremonie gemacht hat? (namentlich) Und vllt zu welcher Teeschule sie gehört? *ich weiß, ich bin schlimm*
    Die Gäste (3 von 4) waren improvisiert, oder?



    Re: Teezeremonie

    Kyomi - 27.06.2006, 17:05


    Alle vier waren aus dem Publikum. Die Frau ganz vorne schien zwar eine kleine
    Ahnung von Teezeremonien zu haben, aber auch nicht viel. Jedenfalls hat sie nicht
    offiziell dazu gehört.

    Den einzigen Namen den ich dir sicher sagen kann ist "Shuko Hara".
    Mehr steht leider im Programm nicht und auf dem Informationszettel
    zur Zeremonie steht leider gar keine Kontaktadresse -.-



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