Präsident WULFF und die MUSLIME & umgekehrt

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    Re: Präsident WULFF und die MUSLIME & umgekehrt

    Anonymous - 05.10.2010, 10:43

    Präsident WULFF und die MUSLIME & umgekehrt

    13.09.2010
    Deutsche Muslime wenden sich an Wulff

    "Sie sind unser Präsident"
    Offener Brief deutscher Musliminnen und Muslime an den Bundespräsidenten Christian Wulff.

    Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

    als Sie vor zwei Monaten Ihr Amt antraten, konnten Sie dies gewiss nicht ahnen: Dass ein (ehemaliger) Bundesbankvorsitzender eine Debatte in Gang setzen würde, in der sich allgemeine Bedenken gegen eine verfehlte Integrationspolitik mit biologistischen Annahmen über mindere Intelligenz vermengen. Dass in sämtlichen Nachrichtenmagazinen, Zeitungen und Sendern pauschalisierend über etwaige intellektuelle, charakterliche, soziale und professionelle Defizite des muslimischen Bevölkerungsanteils diskutiert werden würde. Dass von Musliminnen und Muslimen - egal ob sie deutsche Staatsbürger sind oder auch hier geboren wurden - generalisierend als "Migranten" gesprochen würde und wir sogar im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die offizielle Rückkehr des Wortes "Ausländer" erleben.

    Erinnern wir uns zwei Monate zurück: In Ihrer Antrittsrede sagten Sie: "Unsere Vielfalt ist zwar manchmal auch anstrengend, aber sie ist immer Quelle der Kraft und der Ideen und eine Möglichkeit, die Welt aus unterschiedlichen Augen und Blickwinkeln kennen zu lernen. Wir sollten neugierig sein und ins Gespräch kommen." Sie erzählten die berührende Geschichte der niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan und ihres Vaters, die ein Beispiel für "so viele Erfolgsgeschichten" sei. Sie sprachen die wunderbaren Sätze: "Wann wird es bei uns endlich selbstverständlich sein, dass unabhängig von Herkunft und Wohlstand alle gleich gute Bildungschancen bekommen? (…) Wann wird es selbstverständlich sein, dass jemand mit den gleichen Noten die gleichen Aussichten bei einer Bewerbung hat, egal ob er Yilmaz heißt oder Krause? Meine Antwort auf solche Fragen lautet: Wenn wir weniger danach fragen, wo einer herkommt, als wo er hin will. Wenn wir nicht mehr danach fragen, was uns trennt, sondern was uns verbindet. Wenn wir nicht mehr danach suchen, was wir einander voraushaben, sondern was wir voneinander lernen können. Dann wird Neues, Gutes entstehen."

    Diese Worte wurden von zahllosen Musliminnen und Muslimen und von Menschen mit Migrationshintergrund mit großer Freude aufgenommen, über religiöse und Parteigrenzen hinweg. Doch was wir momentan beobachten, ist leider das Gegenteil eines solchen Prozesses, in dem Menschen aufeinander zugehen, damit Gutes entsteht. Wir erleben, wie sich Teile der Bevölkerung von anderen absetzen. Wie Minderheiten ausgedeutet und öffentlich als "Andere" markiert werden. Die Tonlage ist oft genug nicht neugierig und gesprächsbereit, sondern aggressiv und diffamierend. Für Musliminnen und Muslime ist derzeit nicht einmal der Gang zum Zeitungshändler leicht, weil sie nie wissen, welche Schlagzeile, welches stereotype Bild sie dort erwartet. Auch in der Schule, bei der Arbeit und am Ausbildungsplatz kann es sein, dass einem Feindseligkeit entgegenschlägt.

    Selbstverständlich sind das nicht die einzigen Erfahrungen dieser Tage. Es gibt auch viele freundliche Worte, viel Solidarität. Zahllose Deutsche ohne muslimischen oder Migrationshintergrund sind genauso fassungslos über die Entwicklung der letzten Wochen, fühlen sich gleichsam fremd im eigenen Land. So wie wir. Denn wie gesagt, auch wir deutschen Muslime gehören zu Deutschland, mit demselben Recht wie alle anderen religiösen, ethnischen oder sonstigen Bevölkerungsgruppen. Wir werden dieses Land nicht aufgeben. Dieses Land ist unsere Heimat, und Sie sind unser Präsident. Weil wir als Mitglieder des Staatsvolks in großer Sorge um die Zukunft dieses Landes sind, das Sie repräsentieren, wenden wir uns an Sie, der Sie so überzeugend sagten: "Es gibt unterschiedliche Interessen, es gibt Vorurteile gegeneinander, Bequemlichkeiten und Anspruchsdenken. Ich will helfen, über all das hinweg Brücken zu bauen. Wir müssen unvoreingenommen aufeinander zugehen können, einander aufmerksam zuhören, miteinander sprechen." Wir bitten Sie, gerade in der derzeitigen angespannten Stimmung für diese Leitsätze einer offenen, von gegenseitigem Respekt geprägten demokratischen Kultur einzustehen und öffentlich für sie zu werben.

    Fatih Akin, Filmregisseur

    Hatice Akyün Autorin

    Prof. Dr. Katajun Amirpur Islamwissenschaftlerin

    Gabriele Boos-Niazy für das Aktionsbündnis muslimischer Frauen in Deutschland e. V.

    Christian Abdul Hadi Hoffmann, stellv. Vors. der Muslimischen Akademie Deutschland

    Lamya Kaddor für den Liberal-Islamischen Bund e. V.

    Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu Erziehungswissenschaftlerin und Turkologin

    Ali Kizilkaya für den Islamrat e. V.

    Halima Krausen für die Initiative für Islamische Studien e. V.

    Aiman Mazyek für den Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V.

    Hamideh Mohagheghi, Theologin

    Shermin Langhoff, Intendantin

    Aylin Selcuk für die Deukische Generation e. V.

    Hilal Sezgin, Schriftstellerin und Journalistin

    Feridun Zaimoglu, Schriftsteller

    http://ww.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/quotsie-sind-unser-praesidentquot/



    Die Rede im Wortlaut
    Christian Wulff: Vielfalt schätzen - Zusammenhalt fördern
    Drei Antworten auf die Frage, was mit „Deutschland, einig Vaterland“ gemeint ist. FAZ.NET dokumentiert die Rede des Bundespräsidenten zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit am 3. Oktober in Bremen im Wortlaut.

    Wir feiern heute, was wir vor 20 Jahren erreicht haben: Einigkeit und Recht und Freiheit für unser deutsches Vaterland. Wir erinnern uns an jenen epochalen Tag, wie ihn ein Volk nur selten erlebt. Ich denke an die Bilder aus Berlin in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober. An die Menschen, die vor dem Reichstagsgebäude standen. An die gespannte Erwartung in den Momenten vor Mitternacht. An den Klang der Freiheitsglocke. An das Hissen der Fahne der Einheit. An die Nationalhymne. An das Glücksgefühl. An die Tränen. An den Zusammenhalt in diesem historischen Augenblick unserer Geschichte. Auch 20 Jahre später erfüllt mich dies mit großer Dankbarkeit. Seit 20 Jahren sind wir wieder "Deutschland, einig Vaterland". Doch was meint "einig Vaterland"? Was hält uns zusammen? Sind wir zusammengewachsen, trotz aller Unterschiede?

    Eine erste Antwort liegt auf der Hand: Es ist die Erinnerung an unsere gemeinsame Geschichte. Zu ihr gehört, dass wir an alle denken, die diese Einheit möglich machten. An die Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler, die beharrlich gegen eine Diktatur Widerstand geleistet haben. Die verstorbene Bärbel Bohley war eine von ihnen. Sie hat gezeigt, was Mut bewegen kann, und hat damit vielen Menschen Mut gegeben. "Nichts war uns zu groß, als dass wir es nicht angepackt, nichts war uns zu klein, als dass wir uns nicht darum gekümmert hätten." Das war so ein Satz von ihr. Er berührt mich bis heute. Ich verneige mich vor Bärbel Bohley.Ich verneige mich vor allen, die für die Freiheit gekämpft haben.

    Die Kirchen gaben dem aufbrechenden Mut zur Freiheit ein Obdach. Viele Menschen fühlten: Es muss sich etwas ändern. Doch damit allein ändert sich nichts. Ich muss etwas ändern. Und es begann mit den Montagsgebeten und den Montagsdemonstrationen. Erst gingen wenige, dann immer mehr Mutige auf die Straßen, überall in Ostdeutschland. Es wurde zum "Wunder von Leipzig". Mit seiner Wucht und seinem friedlichen Verlauf war es wirklich ein Wunder, ein Wendepunkt. Bewirkt von Menschen. Sie haben sich selbst aus der Diktatur befreit - ohne Blutvergießen. Der Freiheitswille der Menschen war immer da - ungebrochen. Doch jetzt war die Zeit da. Was 1953 noch von Panzern niedergewalzt wurde, konnte 1989 nicht mehr aufgehalten werden. Das ist die historische Leistung der Menschen. Ihr Mut hat die Welt beeindruckt.

    Ohne dieses Vertrauen hätte es die Wiedervereinigung so nicht gegeben
    Ohne die europäische Freiheitsbewegung ist die deutsche Einigung nicht denkbar. Nicht ohne die polnischen Arbeiter mit dem polnischen Papst im Rücken, nicht ohne Michail Gorbatschow, der im Zuge von Glasnost und Perestrojka den Machtanspruch der Sowjetunion aufgab, über andere Länder zu herrschen, nicht ohne die ungarische Regierung, die die Grenze als erste geöffnet hatte. Es gab Ängste und Widerstände. Vor allem im Ausland fragten sich viele, ob das gutgeht, wenn es ganz Deutschland wieder gutgeht. Wer wollte ihnen das verdenken nach den von Deutschland ausgehenden Irrwegen, Schrecken und Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Weitsichtige Staatsmänner halfen, die Ängste und Widerstände zu überwinden. Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher gemeinsam mit Lothar de Maizière. Wegbereiter waren Konrad Adenauer, Willy Brandt und Helmut Schmidt. Sie alle haben Vertrauen geschaffen. Ohne dieses Vertrauen hätte es die Wiedervereinigung so nicht gegeben. Und auch nicht ohne unsere Freunde im transatlantischen Bündnis, die über 40 Jahre hinweg die Freiheit der Bundesrepublik und West-Berlins garantiert hatten. Die Unterstützung der Einigung durch George Bush senior werden wir nie vergessen. Für all das sind wir unendlich dankbar.

    Deutschland konnte als Ganzes wieder zum gleichberechtigten Mitglied der Völkergemeinschaft werden. Wir sind umgeben von Freunden. Welch ein großes Glück - für unser Land und für die Menschen.Aus zwei Staaten wurde einer. Das war nicht ohne Probleme. Aber es gab viel Solidarität. Westdeutsche machten sich im Osten und für den Osten stark mit ihrem Fachwissen, ihrem Unternehmergeist und ihrer politischen Erfahrung. Die Ostdeutschen aber waren es, die den allergrößten Teil des Umbruchs geschultert haben, damit unser Land wieder zusammenfand. Sie mussten ihr Leben gewissermaßen von neuem beginnen, ihren Alltag neu organisieren, Chancen nutzen. Sie haben es getan. Mit einer unglaublichen Bereitschaft zur Veränderung. Das ist nicht ausreichend gewürdigt worden. Viele konnten ihre Hoffnungen verwirklichen - endlich reisen, wohin sie wollten, das studieren und lesen, was sie wollten, diskutieren, was und mit wem sie wollten, sich frei für einen Beruf entscheiden oder sich mit ihren Ideen selbständig machen.

    Gewiss ist auch Erhaltenswertes verloren gegangen. Unendlich Wertvolles wurde jedoch gewonnen: die Erfahrung der Menschen, dass sie mit ihrem Mut zur Veränderung ihr Leben in Freiheit gestalten konnten. Damit haben sie der deutschen Geschichte ein wichtiges Kapitel hinzugefügt. Damit haben sie aus ganz Deutschland ein anderes Deutschland gemacht. Damit kommen wir zur zweiten Antwort auf unsere Frage: "Deutschland, einig Vaterland"?, was heißt das heute? 20 Jahre nach der Einheit stehen wir vor der großen Aufgabe, mit dem Mut zur Veränderung neuen Zusammenhalt zu finden in Deutschland, in einer sich rasant verändernden Welt. Denn in dieser Welt ist das Versprechen alter Gewissheiten trügerisch.

    Manche Unterschiede lösen Ängste aus
    Unser Land ist offener geworden, der Welt zugewandter. Vielfältiger - und unterschiedlicher. Alltag und Lebensentwürfe haben sich gewandelt. Die Gründe kennen wir: weltweiter Wettbewerb, globale Handelswege, neue Technologien, grenzenlose Kommunikation, Zuzug von Einwanderern, demographischer Wandel und - ja, auch das, neue Bedrohungen von außen. Lebenswelten driften auseinander: die von Alten und Jungen; von Spitzenverdienern und denen, die vom Existenzminimum leben; von Menschen mit und ohne sicherem Arbeitsverhältnis; von Volk und Volksvertretern; von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubensbekenntnisse. Manche Unterschiede lösen Ängste aus; leugnen dürfen wir sie nicht. Doch trotzdem kann gar nicht oft genug gesagt werden: Ein freiheitliches Land wie unseres - es lebt von Vielfalt, es lebt von unterschiedlichen Lebensentwürfen, es lebt von Aufgeschlossenheit für neue Ideen. Sonst kann es nicht bestehen. Zu viel Gleichheit erstickt die eigene Anstrengung und ist nur um den Preis der Unfreiheit zu haben. Das Land muss Verschiedenheit aushalten. Es muss sie wollen. Aber: Zu große Unterschiede gefährden den Zusammenhalt. Daraus folgt für mich: Vielfalt schätzen, Risse in unserer Gesellschaft schließen - das bewahrt vor Illusionen, das schafft echten Zusammenhalt. Das ist Aufgabe der "deutschen Einheit" heute!

    1989 haben die Ostdeutschen gerufen: "Wir sind das Volk! Wir sind ein Volk!" Das rief ein Nationalgefühl wach, das lange verschüttet war - aus nachvollziehbaren historischen Gründen. Inzwischen ist in ganz Deutschland ein neues Selbstbewusstsein gewachsen, ein unverkrampfter Patriotismus, ein offenes Bekenntnis zu unserem Land, das um die große Verantwortung für die Vergangenheit weiß und so Zukunft gestaltet. Dieses - im Sinne des Wortes - Selbst-Bewusstsein tut uns gut. Es tut auch unserem Verhältnis zu anderen gut: Denn wer sein Land mag und achtet, kann besser auf andere zugehen.

    "Wir sind ein Volk!" Dieser Ruf der Einheit muss heute eine Einladung sein an alle, die hier leben. Eine Einladung, die nicht gegründet ist auf Beliebigkeit, sondern auf Werten, die unser Land stark gemacht haben. Mit einem so verstandenen "Wir" wird Zusammenhalt gelingen - zwischen denen, die erst seit kurzem hier leben, und denen, die schon so lange einheimisch sind, dass manche vergessen haben, dass auch ihre Vorfahren von auswärts kamen. Wenn mir deutsche Musliminnen und Muslime schreiben: "Sie sind unser Präsident" -, dann antworte ich aus vollem Herzen: Ja, natürlich bin ich Ihr Präsident! Und zwar mit der Leidenschaft und Überzeugung, mit der ich der Präsident aller Menschen bin, die hier in Deutschland leben.

    Ich habe mich gefreut über den offenen Brief einer Gruppe von Schülern mit familiären Wurzeln in 70 verschiedenen Ländern. Sie alle sind Stipendiaten einer Stiftung, die engagierte Jugendliche unterstützt. Sie schreiben: "Für uns spielt keine Rolle, woher einer kommt, sondern vielmehr, wohin einer will. Wir glauben daran, dass wir gemeinsam unseren Weg finden werden. Wir wollen hier leben, denn wir sind Deutschland."

    Wir sind ein Volk
    Natürlich spielt es eine Rolle, woher einer kommt. Es wäre schade, wenn das nicht so wäre. Aber die entscheidende Botschaft dieses Appells lautet: Wir sind Deutschland! Wir sind Deutschland. Ja: Wir sind ein Volk. Und weil diese Menschen mit ausländischen Wurzeln mir wichtig sind, will ich nicht, dass sie verletzt werden in durchaus notwendigen Debatten. Legendenbildungen, Zementierung von Vorurteilen und Ausgrenzungen dürfen wir nicht zulassen. Das ist in unserem ureigenen nationalen Interesse.

    Die Zukunft gehört den Nationen, die offen sind für kulturelle Vielfalt, für neue Ideen und für die Auseinandersetzung mit Fremden und Fremdem. Deutschland muss mit seinen Verbindungen in alle Welt offen sein gegenüber denen, die aus allen Teilen der Welt zu uns kommen. Deutschland braucht sie! Im Wettbewerb um kluge Köpfe müssen wir die Besten anziehen und anziehend sein, damit die Besten bleiben. Meine eindringliche Bitte lautet: Lassen wir uns nicht in eine falsche Konfrontation treiben. Johannes Rau hat bereits vor zehn Jahren klug und nachdenklich an uns appelliert, "ohne Angst und ohne Träumereien" gemeinsam in Deutschland zu leben.

    Wir haben von drei Lebenslügen längst Abschied genommen: Wir haben erkannt, dass Gastarbeiter nicht nur vorübergehend kamen, sondern dauerhaft blieben. Wir haben erkannt, dass Einwanderung stattgefunden hat, auch wenn wir uns lange nicht als Einwanderungsland definiert und nach unseren Interessen Zuwanderung gesteuert haben. Und wir haben erkannt, dass multikulturelle Illusionen die Herausforderungen und Probleme regelmäßig unterschätzt haben: Verharren in Staatshilfe, Kriminalitätsraten, Machogehabe, Bildungs- und Leistungsverweigerung. Ich habe die vielen hundert Briefe und E-Mails gelesen, die mich zu diesem Thema erreichten. Mich beschäftigen die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger sehr.

    Und dennoch, wir sind weiter, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt: Es ist Konsens, dass man Deutsch lernen muss, wenn man hier lebt. Es ist Konsens, dass in Deutschland deutsches Recht und Gesetz zu gelten haben. Für alle - wir sind ein Volk. Es gibt Hunderttausende, die sich täglich für bessere Integration einsetzen. Viele - zum Beispiel als Integrationslotsen - freiwillig, uneigennützig und ehrenamtlich. Unsere Kommunen leisten Beträchtliches, wenn sich Politik und Bürger zusammentun. Alle sollen gemeinsam das Netz weben, das unsere Gesellschaft in aller Vielfalt und trotz aller Spannungen zusammenhält.

    Wichtig ist, wohin einer will
    Auch wenn wir weiter sind, als es die derzeitige Debatte vermuten lässt, sind wir ganz offenkundig nicht weit genug. Ja, wir haben Nachholbedarf. Ich nenne nur als Beispiele: Integrations- und Sprachkurse für die ganze Familie, mehr Unterrichtsangebote in den Muttersprachen, islamischen Religionsunterricht von hier ausgebildeten Lehrern. Und ja, wir brauchen viel mehr Konsequenz bei der Durchsetzung von Regeln und Pflichten - etwa bei Schulschwänzern. Das gilt übrigens für alle, die in unserem Land leben.

    Zuallererst brauchen wir eine klare Haltung: Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem "West-östlichen Divan" zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."

    Wie haben die Schüler gesagt? Wichtig ist, wohin einer will. Sie glauben daran, dass wir einen gemeinsamen Weg finden. Der gemeinsame Weg braucht Einigkeit über das gemeinsame Ziel. Jetzt zur dritten Antwort auf unsere Ausgangsfrage. "Deutschland, einig Vaterland" - zu Hause zu sein in diesem Land, das heißt, unsere Verfassung und die in ihr festgeschriebenen Werte zu achten und zu schützen: zuallererst die Würde eines jeden Menschen, die Meinungsfreiheit, die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Sich an unsere gemeinsamen Regeln zu halten und unsere Art zu leben zu akzeptieren. Wer das nicht tut, wer unser Land und seine Werte verachtet, muss mit entschlossener Gegenwehr rechnen - das gilt für fundamentalistische ebenso wie für rechte oder linke Extremisten.

    Wir erwarten zu Recht, dass jeder sich nach seinen Fähigkeiten einbringt in unser Gemeinwesen. Wir verschließen nicht die Augen vor denjenigen, die unseren Gemeinsinn missbrauchen. "Unser Sozialstaat ist kein Selbstbedienungsladen ohne Gegenleistungsverpflichtung", so schlicht und richtig hat es die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig ausgedrückt. Und weiter: "Wenn die Menschen staatlich alimentiert werden, darf die Gemeinschaft erwarten, dass die Kinder wenigstens in die Schule geschickt werden, damit sie einen anderen Weg einschlagen und in ihrem späteren Leben auf eigenen Beinen stehen."

    Die Kraft zum Zusammenhalt - das ist Deutschland
    Wir achten jeden, der etwas beiträgt zu unserem Land und seiner Kultur. Es gibt die Ärztin, den Deutschlehrer, den Taxifahrer, die Fernsehmoderatorin, den Gemüsehändler, den Fußballspieler, den Filmemacher, die Ministerin und viele weitere Beispiele gelungener Integration. Wir können stolz sein auf unsere kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungen. Vor allem auf das soziale Klima in unserem Land, auf Toleranz, Kompromissfähigkeit und Solidarität. Das hat uns auch in der Wirtschaftskrise geholfen. Gewerkschaften, Arbeitgeber, Beschäftigte - alle haben gezeigt: Die Kraft zum Ausgleich, zum Verhandeln, zu einfallsreichen Lösungen, die Kraft zum Zusammenhalt, die Kraft zum Konsens - das ist Deutschland.

    Neuer Zusammenhalt in der Gesellschaft ist nur möglich, wenn sich kein Stärkerer entzieht und kein Schwächerer ausgegrenzt wird. Wenn jeder in Verantwortung genommen wird und jeder verantwortlich sein kann. Wer lange vergeblich nach Arbeit sucht, sich von einem unsicheren Job zum nächsten hangeln muss, wer das Gefühl hat, nicht gebraucht zu werden, und keine Perspektive erhält, der wird sich enttäuscht von dieser Gesellschaft abwenden. Wer sich zur Elite zählt, zu den Verantwortungs- und Entscheidungsträgern, und sich seinerseits in eine eigene abgehobene Parallelwelt verabschiedet - auch der wendet sich von dieser Gesellschaft ab. Leider haben wir genau dies erlebt. Niemand sollte vergessen, was er auch dem Zufall seiner Geburt und unserem Land zu verdanken hat - und er sollte es als seine Pflicht begreifen, unserem Gemeinwesen etwas zurückzugeben.

    Die immer zahlreicheren Älteren bringen viel Gutes ein. Viele wollen über die Altersgrenzen hinaus in ihrem Beruf arbeiten, aber mit etwas weniger Stunden. Das müssen wir möglich machen. Andere engagieren sich ehrenamtlich, bringen ihr Wissen und ihre Erfahrung ein - warum nicht auch in einem freiwilligen sozialen Jahr für Ältere? Wie sieht eine Gesellschaft aus, in der sich niemand überflüssig fühlt und die niemanden überflüssig macht? Wie können die integriert werden, die schon seit vielen Jahren keine Arbeit mehr haben? Wie können die teilhaben, denen wegen einer Behinderung nicht die gleichen Möglichkeiten offenstehen wie anderen?

    Die erfolgreichste Art, den Zusammenhalt zu stärken, ist, anderen zu vertrauen und ihnen etwas zuzutrauen. Menschen können so vieles erreichen, wenn jemand an sie glaubt und sie unterstützt. Das habe ich immer wieder erlebt. In der Kinderkrippe meines Sohnes, in der behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam betreut werden, ist ein kleiner Junge. Seinen Eltern wurde wegen seiner Behinderung vorhergesagt: Er wird nur krabbeln können. Jetzt kann er laufen. Durch neuartige früh- und heilpädagogische Förderung. Und weil die Eltern und Erzieherinnen ihn unterstützt und ihm etwas zugetraut haben und er von anderen Kindern lernen konnte. Wir müssen bei den Kindern anfangen. Wie viele, die einst an die Einheit geglaubt haben, obwohl sie in weiter Ferne lag, müssen wir uns Ziele stecken, die weit entfernt scheinen, aber erreichbar sind: Kein Kind soll ohne gute Deutschkenntnisse in die Schule kommen. Kein Kind soll die Schule ohne Abschluss verlassen. Kein Kind soll ohne Berufschance bleiben. Es sind unsere Kinder und Jugendlichen, um die es hier geht. Sie sind das Wertvollste, was wir haben.

    Wir gehen mit Mut und Zuversicht nach vorne
    Manches kostet keinen Cent, nur Zeit und Zuwendung: mit einem Kind - nicht nur mit dem eigenen - etwas unternehmen, ihm etwas vorlesen, ihm zuhören. Wir brauchen Eltern, die ihren Kindern sagen: Strengt euch an! Wir brauchen mehr Lob und Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer, die sagen: Wir geben nicht auf in unserem Bemühen, jedes einzelne Kind zu fördern und auf den Weg zu bringen. Wir brauchen mehr Unternehmen, die sagen: Wir geben den vielen, die es sich verdient haben, eine Chance - egal ob er oder sie nun Schulze oder Yilmaz heißt, Kinder hat oder nicht, als zu jung oder zu alt gilt.

    Viele, die trotz Widrigkeiten in eine gute Zukunft gehen konnten, verdanken das Menschen, die ihnen in entscheidenden Momenten geholfen haben. Ich selbst habe Lehrer und Nachbarn gehabt, die mir geholfen haben, als meine Mutter erkrankte. Einfach so. Der Vater der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, hat es so ausgedrückt: "Alles Große in unserer Welt entsteht nur, weil jemand mehr tut, als er muss."

    "Wir sind das Volk!": Mit diesen vier Worten haben Menschen, die zusammengehalten haben, ein ganzes Regime hinweggefegt. Jeder, der dies gerufen hat, hat das Gefühl der Ohnmacht überwunden, hat sich für zuständig erklärt und Verantwortung übernommen. Unsere Kinder sollen die Geschichte unseres Landes und den unschätzbaren Wert der Freiheit, der Verantwortung, der Gerechtigkeit verstehen. Sie sollen erfahren, wie wichtig es ist, die Aufgaben der Zukunft gemeinsam mit anderen anzupacken, Ängste vor Fremdem, Neuem und Konkurrenz nicht abtun, aber dann umso beherzter und mutiger die Zukunft angehen. Angst ist ein schlechter Ratgeber.

    Mit der Europäischen Union haben wir ein wunderbares Modell dafür geschaffen, wie Kooperation gelingen kann. "In Vielfalt geeint" ist zu Recht das europäische Motto, nach dem wir eine beispiellose Integration von Nationalstaaten geschaffen haben. Es zeigt der ganzen Welt: Wir Europäer haben aus der Geschichte gelernt! Die drängenden globalen Zukunftsfragen wie Klimaschutz, Armutsbekämpfung, Terrorabwehr und Neuordnung der Finanzmärkte müssen wir als Europäer gemeinsam angehen. Die Welt verändert sich. Aufstrebende Länder nehmen die ihnen zustehenden Plätze ein. Wir Europäer müssen an einer Weltordnung mitarbeiten, in der wir uns auch dann noch wohl fühlen, wenn unser relatives Gewicht abnimmt. Es gibt viel Kritik an Europa. Ich werde nicht aufhören, mich für Europa einzusetzen.

    Für unser Land hat sich am 3. Oktober 1990 eine Hoffnung erfüllt. Gleichzeitig haben wir an diesem 3. Oktober eine einmalige Chance zum Neuanfang bekommen. Wir haben diese Chance genutzt. Lassen Sie uns alle zusammen stolz sein auf das Erreichte. Aber wir sind nicht fertig. Es geht darum, die Freiheit zu bewahren, die Einheit immer wieder zu suchen und zu schaffen. Es geht darum, dieses Land zu einem Zuhause zu machen - für alle; sich einzusetzen für gerechte Verhältnisse - für alle. Dieses Land ist unser aller Land, ob aus Ost oder West, Nord oder Süd und egal welcher Herkunft. Hier leben wir, hier leben wir gern, hier leben wir in Frieden zusammen - hier stehen wir ein für Einigkeit und Recht und Freiheit. Wir gehen mit Mut und Zuversicht nach vorne. Die vergangenen 20 Jahre haben gezeigt, was wir gemeinsam schaffen können. Wir sind - im doppelten Sinne des Wortes - zusammengewachsen und zusammen gewachsen.

    Gott schütze Deutschland.

    Text: F.A.Z.
    Bildmaterial: REUTERS

    http://www.faz.net/s/Rub96094FA9F21849DD8EA772B18D7C2579/Doc~E89AACC600BAB4A5DBDED0D5CD1677C92~ATpl~Ecommon~Scontent.html



    Re: Präsident WULFF und die MUSLIME & umgekehrt

    Anonymous - 15.10.2010, 19:24

    AGENDA SETTING
    Und was noch so bewegt und bewegt wird

    http://www.mein-parteibuch.com/blog/2010/10/14/agenda-setting-der-uebelsten-art/

    14. Oktober 2010

    Agenda-Setting der übelsten Art
    von Redaktion @ 19:10. abgelegt unter Deutschland, Medienmanipulation

    Im Auswanderungsland Deutschland versuchen die vom Umfragetief schwer getroffenen rechtsradikalen und wirtschaftsfaschistischen Regierungsparteien der schwarzgelben Hornissenkoalition gemeinsam mit der Lügenpresse der sie unterstützenden Milliardäre derzeit, eine gewaltige Kampagne gegen Arme und Migranten loszutreten, um die Bevölkerung damit von den Folgen der massiven Wirtschaftskriminalität der Regierungslobby abzulenken. Im Kern besteht die Strategie der Kampagne darin, die desaströsae wirtschaftliche Lage Deutschlands schönzulügen und sozialrassistische und fremdenfeindliche Vorurteile zu stärken.

    Nahziel ist offensichtlich Agenda-Setting der übelsten Art. Deutschland soll nicht über HRE-Schrottimmobilien-Paten, Hypo-Alpe-Adria-Amigos, sinnlose Kriege und geschmierte Rüstungsdeals, S21-Spezis und Atomlobbyisten mit dicken Geldkoffern reden, sondern über die Integrationswilligkeit von Migranten und die Arbeitsbereitschaft von Arbeitslosen und sich dabei obendrein im Nationalstolz angeblicher wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit sonnen.

    Das Prinzip des gegenwärtigen Agenda-Settings der übelsten Art besteht darin, stets auf’s Neue möglichst bescheuerte öffentliche Bemerkungen aus rechtsradikalen Mottenkisten wie “Ausländer raus” und “Sozialschmarotzer” in die öffentliche Debatte zu werfen. Wenn damit Widerspruch genau zu diesen Äußerungen und zu diesen Themen zu erzeugt werden kann, dann ist das Ziel erreicht: die öffentliche Debatte dreht sich mehr und mehr um die Integrationswilligkeit von Migranten und die Arbeitsbereitschaft von Arbeitslosen und weniger um die verheerende Kriminalität der herrschenden Politkaste und der dazugehörigen Lobby.

    Den neuesten Höhepunkt der gegenwärtigen Kampagne liefert gerade CDU-Mann Volker Bouffier von der hessischen Tankstellen-Seilschaft. In einem Interview mit der FAZ greift er gerade tief in die “Ausländer-Raus-Kiste” und versucht Vorurteile insbesondere gegen und Hass auf gut gebildete Muslime zu schüren:

    Die härtesten Integrationsverweigerer unter Muslimen begegnen mir im akademischen Milieu. Die Gleichung „Bildung gleich Integration“ geht nicht auf. Bildung bietet die Chance dazu. Nehmen Sie die Vertreter muslimischer Verbände. Das sind in aller Regel studierte Leute - und gleichzeitig diejenigen, die in bestimmten Fragen am härtesten auftreten.

    Im Klartext: raus mit muslimischen Ingenieuren und Ärzten. Bildung ist eine Gefahr für die herrschende Politkaste. Wer nicht dumm genug ist, die Propaganda von Springerpresse und Spiegel zu glauben, ist in Deutschland nicht willkommen. In Deutschland sind nur dumme und ungebildete Migranten willkommen. Selbst bei einer weniger hellen geistigen Leuchte wie Volker Bouffier ist davon auszugehen, dass er weiß, dass er da fremdenfeindlichen Blödsinn redet, der Deutschland schadet. 40% aller in Deutschland ausgebildeten türkischen Akademiker verlassen das rassistische Deutschland.

    Was Volker Bouffier als Begründung nachlegt, ist nicht weniger absurd:

    Wir haben schon längst eine Leitkultur, die ich für unverzichtbar halte: Das ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, die vor allem auch die Trennung von Staat und Kirche beinhaltet. Das unterscheidet uns komplett vom traditionellen Verständnis des Islam.

    Natürlich gibt es in Deutschland eine Trennung zwischen Staat und Kirche. Die geht soweit, dass der Staat Kirchensteuer erhebt, Kirchenpersonal finanziert und die Kirchen über Sitze in den Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu einem guten Teil das Programm bestimmen, mit dem die Untertanen des Staates verblödet werden. Die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche geht in Deutschland schon seit dem Mittelalter Hand in Hand nach dem Prinzip: “halt du sie dumm, ich halt sie arm.” Es ist kaum anzunehmen, dass Volker Bouffier das nicht weiß, denn kaum irgndwo hat die katholische Kirche mehr Einfluss als im rechten Hessen und seine Partei führt das kirchliche “C” sogar im Parteinamen.

    Die schwarze FAZ spielt bei der üblen Kampagne willig mit, indem sie solch einen rassistischen Blödsinn unkommentiert abdruckt. Strike! Die Rechnung von Volker Bouffier könnte aufgehen. Widerspruch ist ihm gewiss. Und wenn die Leute dann den Kopf mit einer absurden Debatte zum Thema “integrationsunwillige islamische Akademiker” vollgestopft haben, dann ist da kaum noch Platz, um sich mit den unter der Ägide des seltsam ahnungslosen “C”-Politikers Edmund Stoiber verschwundenen Milliarden der Bayern LB zu beschäftigen. Wenn Volker Bouffier mal wieder vor einem Untersuchungsausschuss keine guten Antworten auf berechtigte Fragen hat, dann könnte Stoiber die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zum Beispiel im Gegenzug mit Bemerkungen zum Beispiel über “ausländische Sozialschmarotzer” ablenken. Insgesamt ist das also eine klassische Win-Win-Situation für die herrschende rechtsradikale C-Parteien-Politkaste.

    Volker Bouffier kann sich schon deshallb sicher sein, dass Widerspruch zu seinen rechtsradikalen Äußerungen kommt, weil das transatlantische Miliardärsblättchen “Die Zeit” gestern einen Artikel veröffentlicht hat, wo ein Vertreter der wirtschaftsfaschistischen Hotellobbypartei fordert, Deutschland müsse mit einem Punktesystem ermittelte “hochqualifizierte” Ausländer zur Immigration anwerben, um damit einem von “der Wirtschaft” angeblich beklagten “Fachkräftemangel” entgegenzuwirken. Natürlich kann es im geltenden Bereich des Grundgesetzes keine positiven oder negativen Punkte wegen Religionszugehörigkeit geben. Strike! Denn um das Anwerben hochqualifizierter Migranten geht es gar nicht. Ginge es darum, mehr hochqualifizierte Migranten in Deutschand zu haben, so müsste die Politik einfach nur dafür sorgen, dass weniger hochqulifizierte Menschen auswandern. Dazu könnten Politik und Medien ganz praktisch etwas tun, zum Beispiel, indem sie solchen fremdenfeindichen Stuss wie den der Sarrazins, Seehofers und Bouffiers nicht mehr verbreitet, oder indem sie für akzeptable Arbeits- und Lebensmöglichkeiten und eine bessere Bezahlung von “hochqualifizierten” Menschen sorgt. Glaubt jemand im Ernst, es kommt jemand, wenn man fragt: “Sind Sie als hochqualifizierter Arzt bereit, für 3,99 Euro Brutto die Stunde in Deutschland zu arbeiten und sich dafür obendrein von rechtsradikalen Regierungspolitikern fremdenfeindlich beschimpfen zu lassen?”

    Wichtig ist in dem Artikel der Zeit zweierlei: die Debatte um Migranten wrd angefeuert und das Märchen vom angeblichen Fachkräftemangel wird verbreitet. Alles Lüge. Die Wahrheit ist, dass die rechtsradikalen und wirtschaftsfaschistischen Parteien Deutschand schon so weit ruiniert haben, dass selbst Höchstqualifizierte in Deutschland keinen halbwegs akzeptablen Job finden und sie deswegen in Scharen auswandern. Aber das Ziel ist erreicht: anstatt über die Korruption der Regierung und Parteispenden der Hotellobby, wird über Migration geredet.

    Und ganz nebenbei wird mit dem Märchen vom “Fachkräftemangel” die Basis dafür geegt, sozialrassistische Vorurteile schüren zu können. Hurra, dank CDU/CSU und FDP ist nun ein Aufschwung da und die Arbeitslosigkeit sank gerade auf “nur” noch drei Millionen. Wer in solch goldenen Zeiten keine der zahlreichen offenen Stellen antreten will, der muss von der rechtsradikalen deutschen Volksgemeinschaft anständig bestraft werden und es wird immer öfter getan. Die öffentlichen Kassen sind nämlich klamm, weil es dank der desaströsen Politik der herrschenden Politikerkaste in Deutschland neben den offiziell Arbeitslosen noch 6,7 Millionen Menschen aller Berufsgruppen gibt, die entweder keine Arbeit haben oder von ihrem Lohn nicht Leben können und deshlab Hartz IV beziehen und gleichzeitig Abermilliarden für Bankster und Krieg aus dem Fenster geworfen werden. Aber anstatt über diese Abermilliarden zum Fenster rausgeworfener Gelder diskutiert Deutschand über Migranten und darüber, ob fünf Euro mehr Hartz IV richtig oder falsch sind.

    So funktioniert das gegenwärtige Agenda-Setting der übelsten Art.



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