24.09.2010

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    Re: 24.09.2010

    mathias - 26.09.2010, 11:29

    24.09.2010
    Die 1. Fassung

    Die erste Fassung wird nach rein dramatischen Gesichtspunkten geschrieben, d.h. der Spannung nach geschrieben. Stil, Poetisierung und Logikfehler werden dann erst in den nächsten Fassungen bearbeitet. (ist aber nicht schlimm, wenn man das auch schon in der ersten Fassung hat ;-) - Aber Hauptgesichtspunkit ist definitiv das dramatisieren)

    "Die erste Fassung ist immer Scheiße!" Ernest Hemingway

    Die Prämisse
    mit der Prämisse bestimmt man, wofür man den Zuschauer interessiert.

    Die Fünf Punkte der Prämisse:
    Der Stoff:
    Der Stoff lässt sich in zwei Gruppen einteilen.
    Entweder man hat einen Stoffkern, also eine Begebenheit,
    oder
    man hat eine Stoffmasse, also eine Aneinanderreihung von mehreren Begebenheiten.

    Die Welt
    Die Welt grenzt den Spielrahmen des Drehbuchs ein. Zum einen "klassische" örtliche Welten, z.B. Schwarzwald.
    Es kann aber auch die Welt eines einzelnen oder einer Gruppe sein. Z.B. Die Welt einer alleinerziehenden Mutter / Die Welt der alleinerziehenden Mütter.
    Oder eine Welt der Gegensätze sein. Z. B. Die Welt der Reichen und Armen
    Oder es kann eine ideele Welt sein. Z.B. Die Welt des Glaubens.
    Die Welt solle sich immer für das Thema eignen, bzw. umgedreht das Thema für die Welt.

    Das Thema
    Ein Thema ist ideel. Es ist also nicht greifbar.
    Das Thema ist das Thema des Films, um das sich der ganze Film dreht.
    Es gibt ein "Grundthema" im Film. Dieses Grundthema beinhaltet viele "Unterthemen". Z.B. Kann das Thema Liebe über die Themen Freundschaft, Treue, Respekt und Betrug behandelt werden.

    Die thematische Frage
    Die thematische Frage ist die Frage zur Idee, der Aussage, des Films. Der Zuschauer sollte sich idealerweise im ganzen Film mit dieser Frage beschäftigen.
    Die Frage sollte idealerweise mich, den Zuschauer, in die Formulierung mit einbeziehen. Z.B. als Vorbild die Bidlzeitung: "Wieviel werde ich nächstes Jahr in der Tasche haben" - eine emotionalisierte, auf mich bezogene Frage.
    Stellt sich der Zuschauer keine Frage, ist er nicht an der Idee interessiert!

    Die Idee
    Die Idee ist die Aussage des Films. Klassischerweise Volksweisheiten und Glaubenssätze. Beispiele: Lügen haben kurze Beine, Der Schlauere gewinnt, Liebe ist wichtiger als Geld.
    Wenn man die Idee vor der Frage hat, lässt sich daraus meist recht einfach die thematische Frage ableiten.

    Die Prämisse entwickeln, aber wie?
    Am besten einfach mal ins Blaue schreiben und einfach mal alles wahrnehmen was kommt, egal ob Stoff, Welt, Thema, thematische Frage und/ oder idee. Einfach alles runterkritzeln. Da man diese Zeilen ja nur sich selbst schreibt, darf man sich auch gerne beim Schreiben jegliche Art von Tabus und Albernheiten erlauben, wer weiß was für ein interessanter Stoff darin stecken kann.
    Ebenso kann man sich mit den Fragen auseinandersetzen, was wollte ich schon immer schreiben oder welche wichtigen Lehren habe ich in meinem Leben bereits gesammelt.

    Wenn man sich immer noch nicht sicher ist, empfiehlt es sich mit der Welt anzufangen. Welche Welten interessieren mich, in welchen Welten kenne ich mich aus, über welche kann ich etwas erzählen.

    Sobald man Stoff, Thema, Welt, thematische Frage oder Idee hat, fühlt man in sich selbst nach was dazu passen könnte und vervollständigt so seine Prämisse.

    Kurze Vorschau zum Thema Szene:
    Wenn wir von einer Szene sprechen, meinen wir eine Erlebenseinheit. Wenn man beim Film von Szene spricht, ist meistens das Bild gemeint, also der Handlungsort. Eine Erlebenseinheit entspricht meistens mehrerer Bilder.
    Jede Szene transportiert immer eine Hauptinformation.



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