[MSG] Black Tides

Unbesiegbar
Verfügbare Informationen zu "[MSG] Black Tides"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Grimbor - Porphyrion - Lias - Ape - Brokknar - Mordak - Redeyes - Vicati - Ena - Anubis - Warmonger
  • Forum: Unbesiegbar
  • aus dem Unterforum: Archiv - Fantasy
  • Antworten: 122
  • Forum gestartet am: Sonntag 19.08.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: [MSG] Black Tides
  • Letzte Antwort: vor 13 Jahren, 4 Monaten, 8 Tagen, 2 Stunden, 13 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "[MSG] Black Tides"

    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 08.09.2010, 17:44

    [MSG] Black Tides
    „Da sieh' mal einer an. Captain Jeanny Forvell. Was für ein... Zufall!" Eine hohe, höhnische Stimme durchschnitt die Nacht, jedes Wort bis schier ins unendliche dehnend. Eine bekannte Stimme, die Jeanny auf der Stelle anhalten und ihre ohnehin schon schlechte Laune ins bodenlose sinken ließ. Mit einem steifen, hastlosen Schritt, der wohl würdevoll wirken sollte, löste sich eine Gestalt aus den Schatten einer Ecke am Eingang der 'Tiefenhölle' und trat ins Licht der Fackel, die blakend den Weg zur Tür wies. Aus dem Inneren der Taverne drang derbes Lachen und wüstes Gegröle, doch hier draußen wurde es mit einem mal ganz ruhig. Der Schein des Feuers fiel auf einen hochgewachsenen, hageren Mann mit wallenden, goldenen Locken und glattrasiertem, markantem Kinn, gekleidet in einen verboten protzig wirkenden Mantel, der ihn bis in die Kniekehlen hinab hing. Eine ganze Reihe goldener Ringe, von denen ein jeder den Mann wohl einen ganzen Beutel voll Silbertaler gekostet hatte - oder er hatte sie jemandem abgenommen, der zuvor einen ganzen Beutel voll Silbertaler dafür bezahlt hatte - blitzten an seiner Hand auf. Jeanny kannte diesen Mann schon lange. Und ebenso lange hasste sie ihn von ganzem Herzen. Valen Garner war Kapitän, wie auch sie selbst, doch sonst gab es wohl nichts, was sie mit dieser eitlen Ratte verband.
    „Ich schlage vor, wir verzichten auf die Höflichkeiten und kommen direkt zu dem Punkt an dem ich eine Pistole auf deine edelsten Teile richte und dich auffordere, dich zu verpissen...", presste Jeanny mit nur mühsam unter Kontrolle gehaltenem Zorn hervor und legte, wie um ihre Drohung zu unterstreichen, die Rechte auf den Knauf einer Pistole, die in ihrem Gürtel steckte. Er hatte einen Fehler begangen. Nein, zwei um genau zu sein. Zuerst einmal hatte er sie angesprochen, was sie an sich schon von ihm nicht ausstehen konnte. Vor allem aber hatte er sie bei ihrem Vornamen genannt, dem ungeliebten, einzigen Vermächtnis ihrer Eltern, die sie nie kennen gelernt hatte. Und die sie - bedachte man, was sie ihr mit diesem Namen angetan hatten - auch gar nicht näher hätte kennen wollen. Jeanny, das klang wie eine billige Hafennutte. Es gab nur wenige Menschen, die Jeanny 'Jeanny' nennen durften. Und Valen Garner gehörte definitiv nicht dazu! Und dennoch tat er es. Mit Absicht. Weil er wusste, dass sie ihren Namen verabscheute. Aber irgendwann war das Fass voll. Jeannys Laune war ohnehin schon mies genug und ihre Drohung wahr zu machen würde ihr ein grimmiges Vergnügen bereiten. Sie wäre dazu bereit, ungeachtet der Konsequenzen, die es hatte, einen Kapitän der Bruderschaft anzuschießen.
    Garner jedoch ging gar nicht erst darauf ein. Er trat noch einen Schritt näher an sie heran und öffnete den Mund zu einem breiten Grinsen, das für einen Seefahrer erstaunlich gute Zähne entblößte. „Aber Jeanny..."
    „Für dich Captain Forvell!"
    „... warum so gereizt?" Abermals ging er gar nicht darauf ein, dass sie ihm ins Wort fiel. Wie auch auf ihre Drohung. Wenn sie nur zwei Köpfe größer und doppelt so breit wäre und Eier in der Hose hätte, er würde es nicht wagen, so mit ihr umzuspringen. Garner war ein Feigling. Nur sie nahm er grundsätzlich nicht ernst. Weil sie eine Frau war! Es kostete Jeanny all ihre Willensstärke, ihm nicht augenblicklich eine Kugel in die grinsende Visage zu jagen.
    „Hast du nichts besseres zu tun, als mich hier vor der Tiefenhölle abzupassen?", fragte sie gereizt, mehr um ihrer Wut zumindest ein wenig Lust lassend, weniger weil sie die Antwort näher interessiert hätte. Garner ignorierte jedoch auch das, grinste nur noch ein wenig breiter und ging - aus purem Hohn zweifellos! - darauf ein.
    „Nun, ich war einfach neugierig, nachdem man mit erzählte, die Lady Kartharra sei in Garganoths Rast eingelaufen. Wollte mich erkundigen, was euch so widerfahren ist. Sehr erfolgreich scheint ihr ja nicht gewesen sein. Ihr habt Schlagseite, euer Fockmast wurde in der Mitte gekappt und der Großteil eurer Segel hängt in Fetzen. Und von deiner Crew sind kaum noch eine Handvoll Männer übrig. Ein Wunder, dass ihr es überhaupt noch bis in den Hafen geschafft habt. Und es hat auch nicht den Anschein, als hättet ihr viel Beute gemacht. Ich habe niemanden gesehen, der Kisten oder Fässer von Bord getragen hätte..."
    „Vielleicht haben wir unsere Beute einfach nicht abgeladen damit Abschaum wie du seine schmierigen Finger nicht daran legen kann...", zischte sie ihn an, nun doch eine der Pistolen ziehend und drückte ihm, da er inzwischen bis auf eine Elle an sie heran getreten war, den lauf unters Kinn, „Und jetzt mach Platz, Garner, der Baron erwartet mich..."

    Es war schwer zu sagen, ob es an der Pistole oder an der Erwähnung Baron Korhums lag, in jedem Fall schien Kapitän Garner nun doch zu dem Schluss zu kommen, dass es an der Zeit war den Kopf einzuziehen, denn er hob beschwichtigend die Hände und gab ihr, sich mit langsamen Schritten rückwärts entfernend, den Weg in die 'Tiefenhölle' frei. Durch diesen kleinen Erfolg nicht wirklich beschwichtigt betrat Jeanny, noch immer grollend, die Taverne. Heiße, stickige, von Alkohol und Tabakrauch geschwängerte Luft schlug ihr entgegen als sie den schweren, schäbigen Vorhang, der den Schankraum von der Pforte abtrenne, zurück zog. Der Lärmpegel war unbeschreiblich. In den Schankraum selbst hätte eine ganzes Haus hineingepasst und dieser gewaltige Raum war über und über mit Bänken vollgestopft, die bis zum letzten Platz von trinkenden, grölenden und lachenden Piraten besetzt waren. Hier und da wurde Karten gespielt, mancher Trinker hatte eine Dirne auf dem Schoß, mit der er sich wohl noch bei Zeiten in ein ruhiges Eck zurück zu ziehen gedachte. Auf dem Boden zwischen den Bänken lagen Betrunkene, die wohl bereits zu viel erwischt hatten. Dafür, dass es noch gut zwei Stunden bis Mitternacht waren - eine Sperrstunde gab es in der Tiefenhölle nicht - waren es erstaunlich viele und mehr als nur einer lag nicht nur in seinem eigenen Erbrochenen, sondern auch in seinem eigenen Blut. Jeanny versuchte sich einen Weg zum anderen Ende des Saals zu bahnen ohne auf allzu viele von ihnen zu treten. Der Gestank der Menge hätte ausgereicht um jedem Schweinestall zur Ehre zu gereichen und wurde einzig und allein vom stechenden Geruch des verschütteten Rums übertroffen.
    Gerade überlegte Jeanny, ob sie sich nicht ein Tuch vor die Nase halten sollte als sie plötzlich eine Hand auf ihrem Hintern fühlte und eine bereits stark lallende Stimme sie von hinten ansprach: „Na, Süße, wie wär's mit uns?"
    Augenblicklich fuhr sie herum und erkannte vor sich einen kleinen, von unzähligen Flaschen und Krügen bedeckten Rundtisch, an dem vier ziemlich herunter gekommene Piraten saßen. Und der besoffenste von ihnen, ein stiernackiger Kerl mit räudigem Schnauzer und fettigem Haar, hatte seine schwielige Pranke auf ihrer Rückseite. Ekel stieg bei seinem Anblick in Jeanny auf und für einen Moment erwog sie, dem dreisten Kerl die Nase einzuschlagen. Nur die Tatsache, dass sie ihn dazu hätte berühren müssen hielt sie davon ab.
    „Jetzt hör mir mal zu, Freundchen!", zischte sie stattdessen angewidert, „Du bist vielleicht zu besoffen um es noch zu merken, aber du hast hier eine Kapitänin der Bruderschaft vor dir. Also pass gefälligst auf, wo deine dreckigen Finger das nächste mal landen, sonst sorge ich mit dem Säbel dafür, dass sie nirgends mehr landen!" Doch entweder nahm auch dieser Pirat - wie zuvor schon Garner - sie als Frau nicht wirklich ernst oder er war schlichtweg zu besoffen um die Gefahr zu erkennen, in der er schwebte.
    „Jetzt hab' dich nicht so!", nuschelte er, „Ich hab's noch nie mit 'ner Kapitänin getan. Is' sicher auch mal nett." Und kurzerhand packte er sie mit beiden Händen an den Hüften und zog sie auf seinen Schoß. Jeanny hatte keine Chance, sich gegen seine schieren Kräfte zu wehren, doch noch immer steckten die Pistolen in ihrem Gürtel und all der Zorn, den Garner in ihr geweckt und den sie nur mühsam unterdrückt hatte, brach sich nun Bahn. Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, die Waffe zu ziehen. Noch im Gürtel steckend drehte sie den Lauf zwischen ihren Beinen hindurch, richtete ihn in seinen Schritt und drückte ab.
    Trotz der Gesänge und des Gegröles hallte der Schuss durch die ganze Tiefenhölle und augenblicklich kehrte an den umliegenden Tischen überraschte Stille ein, einzig unterbrochen vom hohen, schmerzerfüllten Schrei des Möchtegern-Verführers, der in ein langgezogenes Jaulen überging als er, die Hände auf sein Gemächt gepresst, von seinem Stuhl kippte. Jeanny war, kaum dass sein Griff um ihre Hüften sich gelockert hatte, aufgesprungen und stand nun - offenbar als einzige nicht von den Ereignissen schockiert - ein wenig abseits der Szenerie. Eine grimmige Genugtuung stellte sich in ihr ein. So schnell würde es kein Pirat mehr wagen, sie anzufassen. Doch auch die Saufkumpanen des Angeschossenen schienen langsam den Schock zu überwinden und die Verwunderung in ihren Gesichtern wandelte sich in blanken Hass. Mordlust blitzte in ihren Augen auf und manch einer griff nach seinen Messern.
    „Er hat es nicht anders verdient! Hat es doch selber so gewollt!", rief Jeanny, der die Gefahr zwar langsam bewusst wurde, deren Zorn aber noch lange nicht erschöpft war, den Männern zu, „Außerdem habe ich sowieso nicht richtig getroffen. Sein bestes Stück ist noch dran, die Kugel hat ihm höchstens ein Anhängsel abgerissen!" Die Piraten schien dies jedoch keineswegs zu beschwichtigen, ganz im Gegenteil.
    „Ich bring' dich um, du Hure!", kreischte einer von ihnen gequält auf und wuchtete sich, ein Entermesser in der Rechten, auf die Beine. Doch nur einen Herzschlag später erstarrte er. Jeanny hatte ihre zweite Pistole gezogen und der Lauf deutete direkt auf seine Stirn.
    „Ich hab' noch eine!", zischte sie bedrohlich in die Runde, „Wer will sich die nächste Kugel fangen? Na los! Kommt schon! Traut euch!" Doch noch ehe auch nur ein weiterer Pirat auf die Beine springen konnte schloss sich von hinten eine Hand wie ein Schraubstock um Jeannys Handgelenk. Das Linke. Das der Hand, indem sie die geladene Waffe hielt. Als sie sich umwandte um sich nach dem plötzlichen Angreifer umzusehen stieg zum ersten mal seit langer Zeit Furcht in ihr auf. Sie wusste, dass die Meute kurz davor war, sie zu zerreißen, Kapitänin hin oder her. Der Mann jedoch, den sie hinter sich erblickte, hob sich deutlich aus der Masse hervor. Er war hochgewachsen und breitschultrig, sein Schädel war glattrasiert und der Vollbart an seinem Kinn sauber gestutzt. Ebenso sauber war die Kleidung die er trug und vor allem: er wirkte alles andere als betrunken. Das Gesicht kam Jeanny nur vage bekannt vor, doch sie wusste sofort, wo sie ihn einzuordnen hatte. Fragte sich nur, ob das gut oder schlecht war. „Der Baron wünscht euch zu sehen, Captain Forvell", sagte der Mann mit dunkler, sonorer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ und da er Jeannys Handgelenk noch immer umklammert hielt blieb ihr nichts anderes, als ihm zu folgen.
    Plötzlich war es ganz einfach, einen Weg durch den Raum zu finden. Jeder machte dem Hünen bereitwillig Platz, manche zogen sogar ihre besoffenen Kumpane zur Seite. Innerhalb weniger Herzschläge hatten sie die Rückwand der Tiefenhölle erreicht. An einer schweren, eisenbeschlagenen Eichentür hielt ein weiterer, identisch gekleideter und gebauter Mann Wache, die kräftigen Arme vor der breiten Brust verschränkt. Nun endlich, entließ Jeannys Häscher ihr Handgelenk aus seinem Griff, hielt ihr jedoch sofort wieder die offene Hand hin. „Eure Waffen!", verlangte er knapp. Widerwillig, ihm ein zorniges Funkeln zuwerfend, legte sie die beiden Pistolen in seine Pranke, schnallte anschließend den Säbel und einen schlanken Dolch von ihrem Gürtel und überreichte sie ihm ebenfalls. „Ist das alles?", fragte der Wächter kalt. Seine Stimme verriet deutlich, dass er die Antwort bereits kannte. Verächtlich schnaubend bückte Jeanny sich hinab und zog zwei weitere Messer aus den Schäften ihrer Stiefel. „Hier, das ist alles!", zischte sie als sie die Klingen in seine Hand legte, „Ich hoffe, damit seid ihr zufrieden. Es ist ohnehin nutzlos. Wenn ich Garrik umbringen wollte könnte ich es auch hiermit zustande bringen." Mit Daumen und Zeigefinger beider Hände griff sie an die goldene Kette um ihren Hals und hob sie dem Wächter vor die Nase. Einen Moment schien er tatsächlich überlegen, ihr auch diese abzunehmen, doch noch ehe er einen Entschluss fassen konnte kam sie ihm zuvor. „Die werdet ihr mir nicht abnehmen. Garrik bevorzugt es, mich geschmückt zu sehen. Er mag Gold. Und er mag mich. Und jetzt lasst mich endlich durch! Wir wollen den Baron doch nicht warten lassen."
    Lediglich ein unwirsches Schnauben antwortete ihr, doch die beiden traten zur Seite und gaben die Tür frei. Die schweren Flügel glitten auseinander und ließen sie ein.

    In seiner Jugend war Garrik Korhum, Baron von Garganoths Rast und Großmeister der Schwarztidenbruderschaft, ein stattlicher Anblick gewesen, groß, kräftig, mit prächtiger Haarmähne und markantem, entschlossenem Gesicht. Er war der Schrecken aller Seefahrer gewesen. Doch nun fuhr er schon seit einer ganzen Weile nicht mehr zur See und das Alter, der Rum und das gute Essen, das er sich als unumstrittener Herrscher der Piraten leisten konnte hatten deutliche Spuren hinterlassen. Sein Bauch war zu gewaltigem Umfang angewachsen und sein inzwischen ergrautes Haar ging immer weiter zurück. Und dennoch haftete ihm noch immer eine Ausstrahlung an, die die einstige Furcht, die man vor ihm empfand, nur zu begreiflich machte. Die Entschlossenheit in seinem von einem dichten Vollbart gezierten Gesicht war ungebrochen und das Feuer seiner Jugend loderte nach wie vor in seinem verbliebenen Auge, dem rechten. Das Linke hatte ihm die Pistolenkugel eines imperialen Offiziers geraubt. Und Jeanny zweifelte nicht daran, dass Garrik unter all seinen Fettpolstern noch immer die Kraft besaß, mit bloßer Faust einen Brauereigaul von den Beinen zu schlagen.
    Der Baron lag auf einem Lager aus kostbaren Seidenkissen als sie eintrat und unterhielt sich mit einem weiteren Mann, dessen Auftreten ähnlich eindrucksvoll war, wie das des jungen Garrik Korhum gewesen sein musste: Denn Schwarzhaupt, Flottenmeister der Bruderschaft.
    „Ah, Jeanny! Du bist wieder heil im Hafen!", rief der Baron freudig und mit dröhnender Stimme aus als er sie erblickte und gab gleichzeitig dem Flottenmeister ein knappes Zeichen, sich zu entfernen, „Wie schön dich wieder zu sehen. Setz' dich zu mir, zieh' den Mantel aus und berichte von deiner Fahrt!"
    „Soll ich die Bluse auch ausziehen?", fragte Jeanny und lächelte.
    „Du weißt, was ich mag, Jeanny!"
    Bereitwillig kam sie seiner Aufforderung nach und ließ sich neben ihm in den Kissen nieder. Es war nicht so, dass sie Garrik Korhum wirklich gemocht hätte. Nicht so, wie ein Mädchen einen Mann mögen sollte, dem sie sich hingab. Aber sie respektierte ihn. Er war einer der wenigen Männer, dem diese Ehre zuteil wurde und einer der wenigen, der sie folgenlos bei ihrem Vornamen nennen durfte. Und letztendlich war er schlichtweg viel zu nützlich. In diesem einen speziellen Punkt zahlte es sich aus, eine Frau unter lauter Männern zu sein. Wohl kaum ein anderer Kapitän genoss so sehr das Vertrauen des Barons.
    „Also dann... Berichte!", forderte Garrik sie auf während seine Hand geistesabwesend über ihren entblößten Rücken fuhr, „Man hat mich bereits in Kenntnis gesetzt, dass die Lady Kartharra und ihre Crew wohl arg in Mitleidenschaft gezogen wurden..."
    „Wir sind in ein Gefecht mit einem Kriegsschiff der Ta'quiva geraten", erklärte Jeanny, eine Hand auf seinen Arm legend, „Ein großes. Die 'Funkenregen'. Wir haben sie versenkt."
    „Das war ein Admiralsschiff...", gab Garrik nachdenklich von sich, „Hatten sie euch gejagt?"
    „Ja. Aber ich habe sie dann gestellt. Habe die Lady in einer Bucht Deckung suchen lassen und sie dann achtern angegriffen."
    Noch immer schien Garrik darüber nachzudenken, was seine Hand auf ihrem bloßen Leib tat, schien er gar nicht mehr wirklich zu registrieren. „Nun, du hast den Ta'quiva in jedem Fall einen harten Schlag verpasst. Das wird sie lehren, in Zukunft den Kopf unten zu halten und uns gewähren zu lassen. Wie sieht es mit der Beute aus?"
    „Es war ein Kriegsschiff. Kein Handelssegler. Da war nicht viel zu holen..."
    „Ach Mädel..." Garrik seufzte tief während seine kräftigen Finger an den Gliedern ihrer Goldkette entlang glitten und schließlich über ihrem Brustbein verharrten. „Was soll ich nur mit dir machen? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass man sich auf keine Gefechte einlässt, die keine Beute versprechen. Jeder andere Kapitän bringt mehr Gold zurück nach Garganoths Rast als du..."
    „Ich bringe mehr Köpfe als sie alle zusammen!"
    „Aber von den Köpfen unserer Feinde können wir uns keinen Rum, kein Fleisch und kein Geschmeide kaufen. Wir alle brauchen Gold. Auch du. Deshalb bist du doch hier, nicht?" Ein breites Lächeln zog sich über Garriks narbiges Gesicht. Er wusste genau, was Jeanny wirklich von ihm wollte.
    „Ich brauche eine neue Crew und mein Schiff muss wieder flott gemacht werden...", gab sie kleinlaut zu. Es war ihr sichtbar unangenehm, dennoch schenkte sie Garrik ihr verführerischstes, unwiderstehlichstes Lächeln.
    „Nun... Wenn du lieb zu mir bist, dann können wir vielleicht über einen weiteren Vorschuss verhandeln, Jeanny..."
    „Ich werde so lieb zu dir sein wie eine Frau nur sein kann, Baron!"



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 08.09.2010, 18:33


    Grüne Flüssigkeit schoss aus der Flasche, füllte das Glas zur Hälfte. Ein heller Klang ertönte, und der silberne Absinthlöffel kam auf dem Glasrand zum Ruhen. Wasser tropfte aus einem Krug über die Zuckermenge auf dem metallenen Rost, in das Glas, färbte die Flüssigkeit Tropfen für Tropfen milchig weiß. Ein Viertel auf die ursprüngliche Menge. So war sie es gewohnt. Und so, wie es ihr grimmiges Ritual vorschrieb, leerte sie das erste Glas in einem Zug. Untypisch für den Genießer, aber sie trank nicht, um zu genießen. Nicht jetzt. Auch sonst ... selten.
    Sie trank für die verschwommene Klarheit, die die Grüne Fee versprach. Die ihre Sinne schärfte, jeden Fetzen erfahrbarer Realität greifbar machte, und - in der Folge dieser Überlastung - ihren Unmut und Schmerz zurücktreten ließ.
    So sah sie aus ihrer Ecke, die Arme verschränkt, die Augen zusammengekniffen, über die Flamme der Kerze vor ihr die Fratzen der Zecher, die Busen der Huren, roch den beißenden Geruch des Rums und des Erbrochenen. Sie sah die rothaarige Frau - es kam ihr nicht in den Sinn. Sie griff den Gedanken ... Forvell ... seit wann war die wieder in der Stadt? - durch den Raum gehen, hörte den Schuss wie durch eine Wand aus Schweigen, dann das zunehmende Murmeln, sah den Ordner herantreten, das zierliche Geschöpf vor sich hertreibend zu Korhums Gemach schieben.
    Ah ja, Korhum. Imposant. Wie ein alter Pottwal. ... Wie? ... Physeter Catodon, heh, ja. Gravitätisch, zerstörerisch. Naja ... Man konnte ihn eher mit einer Baldachinspinne vergleichen. Er saß in einem gemachten Netz, und alle Fäden liefen zu ihm. Mit dem feinen Unterschied zur Spinne, dass seine Opfer weniger nichtsahnend zu ihm kamen. Die Zeit hatte eines gezeigt: Keiner war ohne Grund in Garganoths Rast. Und sollte jemand keinen haben, so würde er sich wenige Stunden nach der Ankunft einen schaffen. Oder einen aufoktroyiert bekommen. Toute chose fonctionnable.
    Ein kleiner Gedankenfetzen setzte sich aus dem Strom am Ufer ihrer Gehirnwindungen fest, verblieb, wuchs.
    Ob ihr Grund gut genug gewesen war?
    Sie wusste es. Leider. Unwissenheit ließ die Möglichkeit von Zufall oder Schicksal zu.
    "Nicht die Zeit dafür.", murmelte die hagere Frau.
    Jedenfalls nicht, wenn man dreißig Silbermünzen für eine Flasche Schnaps bezahlt, um eben solche Gedankengänge zu vermeiden.
    Grimmig füllte sie das Glas nach, trank, ohne gezuckert oder verdünnt zu haben. Noch eines. Bitter brannte der Wermut sich in ihren Rachen, verlangte nach mehr.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 08.09.2010, 18:54


    Platschend landete der Rotzklumpen im Wasser. Maos üblicher Kommentar zu der stinkenden Ebene der Hölle, der die Menschen den Namen "Garganoths Rast" gegeben hatten. Welch Ironie. Rast fand man hier wohl nur als Toter. Lebende fanden hier nur Dirnen, zwielichtige Händler und den feisten, dekadenten Lord der Piraten. Naja, oder ein Messer in ihren Rippen, abhängig davon, ob man die falsche Gasse betrat. Und die falsche Gasse war immer die mit den Menschen, die Messer in der Hand und Skrupelosigkeit in der Seele hatten. Was hier so ungefähr auf sechzig Prozent der Bevölkerung zutraf. Der Rest bestand aus Dirnen und Leuten, die sich Leute mit Messern leisten konnten. Ein weiterer Rotzklumpen landete im Wasser. Der Blick des dunkelhäutigen Mannes wanderte über die Lady. Die Segel hingen in Fetzen, der Fockmast war von Ta'quiva zerschossen worden und die Vorräte waren auch ziemlich zu Neige gegangen. Und der Kapitän war alleine zu Baron Korhum gegangen. Noch etwas, das Mao störte. Nicht, dass er neidisch gewesen wäre, aber wenn dem Kapitän etwas passierte, konnte er seine Karriere direkt an den Haken hängen. Seufzend überquerte Mao die Gangway. Wurde Zeit, einige Geschäfte zu tätigen. Und Gefallen einzulösen.

    "Nicht. Interressiert", die Dirne zog einen Schmollmund. Mao deutete auf seine Säbel: "Ihr wollt mit diesem hübschen Gesicht doch noch Geld machen, dann lasst mich gehen. Die Frau ließ Maos Arm los und verschwand wieder in irgendeiner schattigen Gasse. Schnaubend stapfte Mao weiter, diese Stadt und ihr Gestank gingen dem Mann auf die Nerven. Und diese penetranten Aasgeier. Dirnen, Händler und Diebe! Die meisten ließen den fast zwei Meter großen Mann mit der dunklen Haut zwar passieren, aber einige hatten doch ihre Mumm zusammen genommen. Der eine Dieb hatte es recht schnell bereut. Die Geldbörse an Maos Gürtel enthielt nur einen recht schweren Stein. Falls da jemand dann rumgrabbelte, merkte es Mao meistens rechtzeitig, was in einer recht kurzen, recht schmerzhaften Bekanntschaft mit Maos Faust endete. Verflucht, wo war das Haus? Zulange nicht mehr hier gewesen. Ziellos wanderte Mao in den Gassen eines der zwielichtigeren Viertel umher, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Haus.
    "Mao, du alter Dämon, komm rein", eine Türe hatte sich wohlwollend geöffnet, der gebeugte alte Mann darin winkte heraus. Mao trat ein, an einem jüngeren Mann mit Pistole vorbei, bevor er sich verbeugte: "Seid mir gegrüßt, König."

    König, der wirklich so hieß, deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch, bevor er sich ächzend niederließ und die Hände verschränkte: "Was braucht die schwarze Seele diesmal?"
    "Segeltuch, genug, um ein Segel komplett zu ersetzen. Nur die beste Qualtität."
    Der Alte lächelte ein zahnlückiges Lächeln: "Du kennst mich doch, würde ich dich jemals betrügen, Schwarzdämon?"
    "Eben weil ich dich kenne, König, rechne ich damit, dass du mich betrügst."
    Ein joviales Lachen hallte durch den Raum. Der Alte gluckste, bevor er unter seinen Schreibtisch griff und ein Stück Tuch hervorzog und es Mao reichte: "Ich habe einige Bahnen hiervon. Allerdings würde dich das deinen letzten Gefallen bei mir kosten."
    Mao befühlte das Tuch, schien gute Qualität zu sein. Aber das Urteil darüber ließ er lieber dem Schiffszimmermann.
    "Gib mir eine Rolle davon mit, mal sehen, was der Zimmermann sagt. Über den Preis verhandeln wir dann später."

    Summend, zufrieden diesem Drecksloch fürs erste wieder entkommen zu können, marschierte Mao über die Gangway auf das Deck.
    "Jones! An Deck." Der Schiffszimmermann hastete nach oben, vermutlich war der Mann mit Reparaturen im Unterdeck beschäftigt gewesen. Mao reichte ihm die Tuchprobe: "Was sagst du?"
    Nach längerem Studieren und Befühlen nickte Jones schließlich: "Können wir kaufen. Wie viel kriegen wir davon."
    "Genug, zu einem vernünftigen Preis. Musste dafür einen Gefallen einlösen. Ist der Käpt'n schon wieder da?"
    "Nicht, dass ich wüsste."
    "Gut, danke Jones. Abtreten."



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 08.09.2010, 19:09


    Irgendwo in einer der Ecken und Winkel der Schankstube wankte Benja durch die Tischgassen, stolperte über am Boden liegende Menschen. Den Rücken immer durchgedrückt, den Krug mit Rum hoch in die Luft haltend eierte er weiter, nahm alle paar Schritte einen eleganten Schluck und schaffte es schon eine beachtliche Zeit nicht zu fallen. Ein weiterer tiefer Schluck aus dem Becher, ein gutes Teil des Gesöffs rann durch den Bartauf den bloßen durchtrainierten, aber schmalen, Oberkörper. Das Knallen des Schusses ließ den jungen Mann aufhorchen. Weiter hinten erblickte er Forvell, SEINE Kaptain Forvell! Herzhaft riss der den Krug ihm zum Gruß entgegen. "Arrrgg, welch eine Frau!" murmelte er, dann holte er tief Luft und Grölte so laut er noch konnte quer durch den Raum. "Captain Forvell, mein Kaptain!" grinste dabei blöd vor sich hin. Eine elegante, eher weniger elegante, Drehung wankte er weiter. Sein Becher war leer, nicht gut, nein gar nicht gut wenn er auf dieser verfluchten Stadt. Bah, er hasste es an Land zu sein, ohne das stete schaukeln des Schiffes. Dieser nie ruhige Boden. Holprig kam er an der Theke an, hielt der Schankdame den leeren Becher unter die Nase mit der einen Hand, mit der anderen hielt er die Münzen zum Bezahlen hin. Die eine Hand leerte sich, der Becher füllte sich. Schön bis zum Rand, herrlich dieses Gesöff. Es machte das auch hier der Boden wankte. Nun eigentlich er, egal! Mühsam ging er seinen Weg weiter, er brauchte frische Luft. Und weniger Menschen die ihn laufend nervten oder hässliche Huren die meinten ihn angraben zu müssen. Aber keine Chance! Er wedelte mit dem Finger vor sich her und schüttelte heftig den Kopf. Nein! Ihm kam keine dreckige Hure ins Bett!
    Mühsam schaffte er die letzten Meter zur Tür und fiel dann aus der Tür auf die Straße. "Mischt verdammte Scheiße dreckige Schweine!" fing er an lauthals zu motzen. Er lallte dabei ziemlich stark, so manchen Becher hatte er schon getrunken heute Abend. Mühsam arbeite er sich auf die Beine und wankte den Weg entlang Richtung Hafen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Brokknar - 08.09.2010, 19:47


    Während noch der Schuss knallte der dem einen Piraten das Gemächt aufriss kam aus einer der hintersten Ecken der Tiefenhölle bereits schallendes Gelächter aus dem weitaufgerissenen Schlund des alten Piraten der trotz der unglaublich schwülen Hitze in dem Lokal angezogen war wie im Tiefsten Winter, und kurz darauf stemmte eine der Pranken des Mannes einen gut gefüllten Krug in die Luft, so das die Schaumkrone des Bieres sich über mehrere Mitsäufer verteilte. „Ein Hoch auf unsern Käpt’n! Wehe einer von euch schmutzigen Bastarden legt auch nur eine Pfote an sie, ansonsten bricht die Hölle los, und in dieser Hölle kommt ihr nicht so gut zurecht wie hier!“ Während Gormek noch den Krug zurück auf seinen Platz abstellte, Jeanny war bereits gegangen erhob er sich und setzte mit tief bassiger Stimme zu einem Liedchen an welches sich in seinem Kopf gebildet hatte.

    „Er segelt übers Meer hinaus, und trinkt ne Flasche Bier!“

    Der Strophe zu aller Ehre verhelfend fügte er an diese einige Gesten an. Anfangs das Segeln mit einem nicht vorhandenen Handfernrohr signalisierend hob er kurz darauf einen ebenso imaginären Krug, und „trank“ aus diesem.

    „Es waren vorher fünfe, jetzt sind es nur noch vier!“

    Während des Vortrags die jeweils gesprochenen Zahlen mit seinen Fingern zeigen fuhr er fort mit dem Lied, während einige Piraten im Hintergrund versuchten bei der Improvisation mit zu grölen: eher schlecht als recht.

    „Dann kommt die vierte Flasche dran, er trinkt sie aus und kotzt mich an!“

    Das Wort „vierte“ stark dehnend führte er nur noch eine Geste die das Erbrechen signalisieren sollte an, und fuhr fort.

    „Jetzt sind es nur noch dreie dort, in Kartharras Alk’hol Hort!
    Der Morgen graut, er grinst mich an, und nimmt die nächste Flasche dran.“

    Den Morgen durch ein Geste signalisierend welche eine aufgehende Sonne darstellen sollte zog er ebenfalls das nächste in Die Länge, nahm kurz einen Schluck Bier, und setzte dann erneut an.

    „Er stürzt sie rein in seine Schlund, die dritte war’s zur Morgenstund.“

    Wieder das Trinken gestenhaft signalisierend hielt er danach drei Finger wie eine Mahnung in die Runde.

    „Hussa es war zur Mittagszeit, es war des Trunknen Fröhlichkeit,
    Als er den Käpt’n Angemacht, bis sie’s war die als letzte lacht.“

    Kurz nachdem er das Wort „lacht“ über die Lippen gebracht hatte kicherte er leise, setzte jedoch kurz darauf als wäre nichts geschehen wieder ins Lied ein, es sollte wohl nur das Lachen der Kapitänin signalisieren.

    „Die letzte Flasche geht zu Bruch, der Trunkenbold nun sterben muss.
    Hat der Flaschen 4 gesoffen, die fünfte hat ins Herz getroffen.“

    Der Flaschenbruch wurde von Gormek dadurch dargestellt, dass er einen unsichtbaren Flaschenhals in der Hand hielt, die Flasche an dem Tisch zerbrach, und mehrmals in die Luft stieß, ohne ein wirkliches Ziel zu haben, hielt kurz 4 Finger ab der nächsten Zeile hoch, machte dann vor dem Wort „fünfte“ eine kurze Pause, und setzte dann mit erhobenen fünf Fingern die letzten Wörter nach.
    „Ein Hoch auf Käpt’n Jeanny!“ Schloss er seinen Vortrag, und lies sich zurück auf seinen Platz fallen. Er mochte zwar nicht die Aufmerksamkeit aller erhalten haben, aber wenigstens einige hatten sich durchaus begeistert gezeigt. Gormek leerte seinen Bierkrug mit mehreren tiefen Schlücken, lies sich zurücksinken, und genoss das natürliche Chaos einer solchen Schenke.



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 08.09.2010, 21:17


    Laufen. Schneller. Noch schneller. Nicht zurücksehen. Konzentrieren. Der Weg war wichtig. Jeder Schritt. Ein hinfallen wäre tödlich. Auf den Boden achten. Noch schneller. Nicht nachlassen. Er kommt. Aber er ist zu langsam. Versucht's trotzdem. Wohl viel Geld. Obwohl nichts klimpert. Egal. Keine Zeit. Konzentration!
    "Ich krieg dich! Bleib stehen du Hurensohn!"
    Ein Grinsen. Die Beleidigung war keine. Die Drohung eine leere. Aber der Mann schien daran zu glauben. Doch er war viel zu langsam. Vielleicht war seine Sicht eingeschränkt. Ganz schön betrunken. Dämlicher Trunkenbold. Alkohol und Wertsachen waren keine gute Mischung. Nicht hier. Nicht in diesem Drecksloch. Das Drecksloch, das sogar seine Mutter auf dem Gewissen hatte. Diese verfluchte Insel mit dieser verfluchten Stadt voller verfluchter Menschen. Und mit verflucht viel Geld. Geld. Der Weg zum überleben in dieser Hölle.
    Ein Stolpern. Nichts gefährliches. Kleiner Geschwindigkeitsverlust. Schnell wieder gefangen. Aufpassen. Nicht nachdenken. Konzentrieren. Rennen.

    Zehn Minuten später lag Kin auf einem Hausdach. Die Barracke unter ihm schien jeden Moment einbrechen zu können, aber der Dieb musste sich eine Pause gönnen. Er atmete schwer, keuchte. Die Verfolgungsjagd hatte ihn ganz schön mitgenommen. Er rannte gar nicht so gerne. Mittlererweile war er gut genug, Dinge zu klauen ohne dass es die Leute bemerkten. Erst, als er wieder weg war, fiel ihnen auf, dass der Langfinger zugeschlagen hatte. Aber der Verfolger hatte Kin auf frischer Tat ertappt. Er war glücklicherweise nur zu betrunken gewesen, um den Dieb auf gerade Linie verfolgen zu können. Glück für Kin, wofür er auch immer dankbar war, auch wenn er nicht wusste gegenüber wem.
    Als sich der Atem des Langfingers wieder beruhigte, richtete er sich auf und verließ das knarzende Dach. Er zog sich auf den Schornstein eines Hauses zurück, dass nicht ganz so herunter gekommen war. Kin mochte es auf den Dächern. Dabei war der einzige Grund, wieso er das tat, nur, dass hier oben weniger Menschen wären, die ihn suchen könnten. Als der Dieb es sich gemütlich gemacht hatte, öffnete er den Beutel. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt, was dort wertvolles drin sein könnte. Deshalb war seine Enttäuschung umso größer. Kin hielt einen Adelsbrief in der Hand. Er hatte nur keine Ahnung davon, dass er es tat. Er konnte nicht lesen, also wusste er nicht, was er von der schnörkeligen Handschrift auf dem Stück Papier halten sollte. Deshalb fasste er den nur einzig sinnvollen Beschluss. Weg mit dem Balast und weiter suchen. Er wollte wenigstens heute etwas essen.

    Etwas später ging Kin durch die Gassen. Er wurde unwillkürlich von einer Dirne in den Dreck getreten, als er an ihr vorbei lief. Soetwas vergräule die Kundschaft, sagte sie. Kin war es egal. Seine Kleidung und seine Harre wurden dreckig, aber das waren sie ohnehin. Seine Haut war dunkel vom Matsch und Schlamm, aber er wollte ja auch nicht auf einen Ball gehen. So aggressiv wie die Hure nach ihm getreten hatte, war sie bisher leer ausgegangen. Der Dieb verging sich aber ohnehin nur selten an den Lustfrauen. Das lag allerdings nicht daran, dass er soetwas wie stolz besaß. Es war mehr der Grund, dass die Dirnen jeden Tag auf der Straße ihre Arbeit verrichteten. Er würde also in jeder Gasse vor den Frauen aufpassen müssen und davon gab es bei weitem genug. Deshalb lies er lieber gleich die Finger davon. Stattdessen versuchte Kin sich ein neues Ziel zu suchen. Dabei fielen ihm zwei Männer auf. Der eine hatte einen freien Oberkörper und torkelte in Richtung Hafen. Sehr wohlhabend sah er nicht aus. Wohl ein Pirat. Von denen wollte sich Kin beim stehlen erstmal wieder fern halten. Das andere war wahrscheinlich ein Geschäftsmann. Seine Kleidung war fein, ein langer, farbiger Mantel, auch wenn er langsam aber sicher seine besten Tage hinter sich hatte. Nicht zu wohlhabend, nicht zu arm. Genau richtig.

    Der Dieb hatte sein Ziel nun ein Stück weit verfolgt. Der Geschäftsmann war vorsichtig, auch wenn er sich dabei stümperhaft anstellte. Immer wieder ein nervöser Blick nach hinten. Eine Hand im Mantel versteckt. Wenn das mal nichts wertvolles war. Sie näherten sich einer großen Pfütze. Zeit, in Aktion zu treten.
    "Mister, warten sie."
    Rief Kin mit dunkler Stimme und lief zu dem Kaufmann. Dieser blieb allerdings nicht stehen. Der Dieb beschleunigte seine Schritte und warf sich, als er näher kam, in der Pfütze gegen die Beine des Mannes. Von der Wucht und dem schlechten Halt überrascht, fiel der Geschäftsmann zu Boden. Kin rappelte sich wieder auf und warf sich auf die Gestalt, die versuchte, sich aus dem Dreck zu winden. Der Mann packte einen Säbel und riss ihn vom Grütel in Richtung des Diebes, während der versuchte, die Finger von dem Kästchen zu lösen, dass der Kaufmann mit allen Mitteln fest hielt. Der Mann erwischte Kin am Arm, welcher daraufhin aufheulte und zurück sprang.
    "Du dreckiges Mistgör."
    Chance vertan. Nächstbeste Lösung. Flucht!



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 08.09.2010, 21:56


    Akira schlenderte beschwingt durch die gassen von Garganoths Rast. Er hatte nicht vor sich in der Taverne zu betrinken, zumindestens noch nicht. Ersteinmal hatte er ein paar wichtige dinge zu erledigen die er auf dem Schiff nunmal nicht tun konnte. Doch ein Dirnenbesuch und die der alkohol kamen als nächstes auf der list. Er war ziemlich weit vom Hafen entfernt, also weit entfernt von dem was die zur see fahrenden Piraten von Garganoths Rast kannten. Hier hinten waren ein paar praktisch die ganze Industrie der stadt. Bootsbauer, Webereien, Schreiner, Schiemden, Musketen und Kanonenmanufrakturen, halt alles was die Piraten so brauchten, schlieslich würde das Imperium den Piraten keine Kanonen verkaufen. Doch Akira interessierte sich eigentlich nicht dafür, sein zeil war die Rumdestille. Er hatte dort einen Kumpel der ihn mit allem versorgte was er brauchte, sei es ob er nun hier war, oder für die See. und vorallem war der Stoff nicht gepanscht wie in der Taverne. Zwar war es in den letzten Jahren besser geworden, doch trotzdem bevorzugte Akira den reinen stoff. auserdem brauchte er noch Zuckerrüben ein bischen gerste und Hopfen und vorallem Honig. Ausserdem war trinkwasser auf dem Meer immer ein problem, dehalb hatte er mal nach einem einfachen Destilierkolben gerfragt, weil er ausprobieren wollte ob er so dem Meerwasser das Salz entziehen konnte.

    Er war sicher über eine Stunde in der Destille gewesen und lief nun leicht schlangenlienen laufend, zurück. Sein Geldbeutel war erheblich erleichtert worden doch wenigstens hatte er noch alles bekommen was er brauchte. doch das nächste mal mussten sie beute machen. er machte Jeanny deswegen zwar keine vorwürfe, doch leider lies sich die tatsache nicht abstreiten das ihre letzte fahrt nicht sehr ergebig gewesen war. Er schob den Vorhang zu der Taverne zur seite und eine mischung aus Tabakrauch und Alkohol schlug ihm entgegen. Akira lächelte, so fühlte er sich doch schon recht wohl. jetzt fehlte nur noch eine schöne frau und der abend währe ein voller erfolg für ihn. Trotzdem blickte er sich zuerst nicht nach einer Dirne um, sondern nach jemandem aus seiner Crew. Trinken und Dirnen machten Spass, doch mit ein paar Kameraden zu trinken und eine Dirne zu haben machte mehr spass.



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 08.09.2010, 22:07


    Es war dann doch noch etwas mehr als nur der Absinth geworden. Das grüne Zeug war anregend, aber auch verdammt teuer. Betty hatte ein paar Humpen Met nachgeschickt, die dem angeregten Geist eine dumpfe Facette, verbunden mit einem Verlust über die Peripherie ihres Körpers, verschafft hatte.
    Wer war das da in der Ecke? Sie schwenkte den Kopf, kniff die Augen zusammen. Ah, Wolle. Keine Ahnung wie der mit Vornamen hieß. Erzählte wohl dreckige Witze, denn er und seine primitiven Freunde lachten ununterbrochen.
    Sie torkelte weiter, weiter über Schnapsleichen, vorbei an Erbrochenem, den letzten Humpen immer wieder an die Lippen führend. Der Moment des Knackses, in dem die Realität in leichter Distanz erschien, war schon seit mindestens zwei Humpen vorbei.
    Der Humpen entglitt ihrer Hand, fiel auf den Boden. Zu ihrer Überraschung lief kein Met aus. Schon ausgetrunken? Die Welt verschwamm kurz vor ihren Augen, sie stützte sich unter dem Protest einiger Trunkenbolde auf einem nahegelegenen Tisch ab.
    Als sie sich wieder gesammelt hatte, taumelte sie Richtung Ausgang. Garrik musste sie mal wieder irgendwohin wegheuern. Ewig nur Kneipenschlägereiopfer und andere Nichtsnutze zusammenflicken machte auf Dauer keinen Spaß, und die Möglichkeit, sich jeden Abend derart abzuschießen, tat ihr auch nicht gut. Zu schade, dass sie die einzige halbwegs professionelle Ärztin auf dieser verdammten Insel war. Natürlich kamen da Leute zu ihr. Ah, Dreck.
    Diese Gedanken wirrten durch ihren Kopf, und so bemerkte sie beim Heraustreten aus der Tür den Schatten der massigen Gestalt vor sich nicht, prallte direkt vor die Brust des Hünen, taumelte zurück durch den Eingang. Als sie von unten heraufblickte, bekam sie einen Eindruck von ihrem Gegenüber. Toll, ein Wilder. Bestimmt ein Nlak-Bastard. Der würde hübsch die Finger von ihr lassen. Sie war betrunken, aber nicht vollkommen... so hoffte sie. Vorerst mussten böser Blick und Ruf in der Stadt reichen.
    "Komm nicht auf dumme Gedanken, Großer. Ich habe besseren Männern als dir die Hände abgesägt. Und sie haben es mir gedankt."
    Na gut, das war es nicht so ganz gewesen. Für den Hünen musste es wie
    "Kommich auf d'mmedankn, groschr. 'chab bessern Männernals dir die Hänne abbesächt. Unsie hams miredankt." geklungen haben.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 08.09.2010, 22:17


    Eigentlich war Mao nur auf der Suche nach dem Käpt'n. Durch stinkende Gassen, Dirnen abwehrend und potenzielle Diebe mit einem bösen Blick warnend. Aber was sollte man machen? Der Käpt'n war in der verdammten Gaststätte und Mao wollte verdammt sein, wenn er nicht dort war, falls dem Käpt'n etwas zustieße. Forvell war manchmal etwas heißblütig. Da waren Probleme im Grunde vorprogrammiert. Aus der Türe der Tiefenhölle stolperte Mao eine Gestalt entgegen und gegen seine Brust.
    "Kommich auf d'mmedankn, groschr. 'chab bessern Männernals dir die Hänne abbesächt. Unsie hams miredankt." geklungen haben."
    Weiße Zähne blitzten auf, als Mao grinste. Kaum verständlich, das Gebrabbel. Hatte wohl schon gut einen hinter der Binde, die Dame.
    "Nichts liegt mir fernen, als mir Ärger mit Euch einzuhandeln", Mao machte sich bereit sein Gegenüber aufzufangen, sollte die Frau umkippen: "Aber vielleicht könnt Ihr mir helfen? Ist hier eine Kapitänin durchgekommen? Feuriges Temperament, schnell mit Pistolen."



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 08.09.2010, 22:33


    "..."
    Betty kratzte sich kurz hinter dem Ohr, perplex getroffen von der Freundlichkeit des dunkelhäutigen Mannes. Sie atmete tief durch, nickte, hob dann den Blick und formulierte so langsam und deutlich sie konnte:
    "Nuja, da kam eine du'ch... rote Haare, Mantel ... Dingens. Hat 'nem Kerl in die Hose geschossn. Heh. F ... Forvell, diesche Irre. Is' jetz immer noch hin'n beim Hohlauge, heh ... Wohl eher auf oder un'ner ihm."
    Bitteres Lachen, unterbrochen von einem Hickser, dann ein Schlag vor das Brustbein.
    "Njah, Bursche. Du ssiehs, ich bin nichmehr so ganss beinan'. Also geh rein, hab 'ne gute Zeit, wart, bis dein Schwarm genug Altmännersaft in sich hat, un' dann kannst du vielleicht auch nommal über sie drüb'r. Also dann, Saluteh. Bis irndwamma, spätsns im Seemannsgrab."
    Sie hob die Hand und schlängelte sich an dem Mann vorbei, murmelnd, hicksend. Ihr momentanes Quartier war nur ein paar Straßen weiter. Relativ dezente Absteige, gut gebaut. Keine Kakerlaken von denen sie wüsste. Man musste sagen, dafür, dass er nicht über sie drüberstieg, zahlte ihr Garrik einen ordentlichen Lohn. Hah. Und zuhause wartete noch eine Flasche Absinth.
    Torkelnd durch die Nacht, vorbei an den Wesen, die wie Ameisen zur Tiefenhölle stömten. Es musste bestimmt 1 oder 2 Uhr sein... Die Nacht war noch jung, und noch immer pochte ein wenig Unzufriedenheit in ihr.



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 09.09.2010, 00:48


    Der Schnitt ist tief. Nicht tief genug, für eine bleibende Narbe, aber tief genug um den ganzen Dreck in die Haut einzusaugen. Und zu bluten. Nicht gut. Offene Wunden ohne Arzt waren nie gut. Beste Lösung? Hm, Meerwasser. Keine Gute Lösung, aber keine möglichen Alternativen. Also zum Hafen. Blutend. Eine Spur hinterlassend. Wieder nicht gut. Wunde verdecken. Mehr Dreck, aber für's erste die einzige Möglichkeit. Zum Hafen, schnell!

    Kin hielt sich die blutende Schnittwunde und hastete zum Hafen. Der Hafen war in diesem Moment der nächstgelegende Ort, der irgendeine Form von Wasser zu bieten hatte. Der Blutverlust des Diebes war nicht groß, aber er hatte die Erfahrung gemacht, dass eine Wunde voller Dreck der Tod eines jeden bedeuten kann. Erst letztens hatte er sich noch ins Fäusten gelacht, als der Dieb um die Ecke, den er immer nur "Schroffkopf" genannt hatte, wegen einem Messerstich das ganze Bein verloren hatte. So war Schroffkopfs Beute sein und der lästige Dieb verhungerte auch bald darauf. Nun ging es aber um die eingenen Körperteile und da verstand Kin keinen Spaß mehr.

    Er erreichte bald die Stege und sprang sofort ins Wasser. Er schrubbte das brennende Salzwasser fest in die Wunde und kletterte schnell wieder aus dem Meer. Der Arm brannte nun noch mehr und Kin überlegte sich erneut, ob es überhaupt eine passable Idee gewesen war, die Wunde so zu reinigen. Vielleicht wäre sie auch problemlos von selbst verheilt. Dann spielte es wieder keine Rolle. Denn Kins Gedanken wurden wieder zu anderen Dingen gerissen. Angefangen bei dem Schiff, das aussah, als würde es jeden Moment in sich zusammen brechen. Wer sein Schiff so behandelte hatte wohl nichts zu fürchten. Oder war ein Holzkopf. Ja, wohl eher zweiteres. Der Blick wanderte daraufhin zu einem größeren Schiff, von dem gerade etwas abgeladen wurde. Mitten in der Nacht. Kin wurde misstrauisch. Wieso sollte man an einem Ort wie diesen auch noch riskieren, seine Ware ohne viel Licht von Bord zu holen, wo doch genug finstere Gestalten herum liefen? Der Hunger in dem Magen des Diebes wollte ihn schon vorran treiben, als das Brennen in seinem Arm ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holte.
    'Zu gefährlich, viel zu gefährlich. Leichtere Beute suchen.'
    Kin fiel auf, dass das Blut an seinem Arm nicht aufhören wollte, heraus zu strömen. Er hätte mit seinem verdreckten Hemd, oder was davon noch übrig war, zwar theoretisch die Wunde zubinden können. Aber dann wäre sie wieder dreckig. Nicht so sinnvoll. Wo bekam er also ein Taschentuch, einen Verband oder einfach ein Stück Stoff her? Blöde Frage. Es von irgendwem klauen, natürlich. Kin versuchte sich wieder zu besinnen und lief zurück in die Gassen wo er hoffte, jemanden zu finden, den er um ein wenig Stoff jedweder Art erleichtern konnte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Vicati - 09.09.2010, 15:16


    Der Wind war hier im Hafen von Garganoths Rast kaum zu spüren und auch vom Meer sah man nicht viel. Wings war aus seinem Krähennest herausgeklettert und hangelte sich nun zum Deck hinab. Zum Glück hatte der Hauptmast bei dem Gefecht mit den Ta'quiva nichts abbekommen, dann hätte Wings die ganze Fahrt zurück zur Piratenstadt unter oder auf dem Deck verbringen müssen.
    Die Füsse des Jungen berührten die etwas feuchten Planken und mit einem leisen Krächzen landet Arc auf seiner Schulter. Der Wingvogel verliess diesen Platz nur selten, zu diesen Gelegenheiten zählte aber auch die Zeit, die Wings brauchte, um den Hauptmast hinunter zu klettert.
    "Auf in das Piratenloch, mein Kleiner", sagte Wings und streichelte sanft über den Kopf des Vogels. Dann verliess er das Schiff ber die Planke, die an Land der Insel führte.

    Eine Viertelstunde später drängte sich Wings, ohne das Gesindel zu beachten, das an den Tischen lag oder sass zu beachten, mit einem Humpen Met in der Hand durch den Schankraum der Tiefenhölle. Zielsicher steuerte er auf einen freien Tisch in der hinteren, linken Ecke zu. Frei traf es zwar nicht. Drumherum lagen zwei Männer, doch die waren so besoffen, dass man von ihnen nur ein gelegentliches Stöhnen hörte. Mit dem freien Arm wischte Wings ihre halbleer getrunkenen Humpen zur Seite, nahm einen Schluck aus seinem eigenen und stellte diesen dann auf den nunmehr wirklich freien Tisch. Dann setzte er sich auf den stabiler aussehenden der beiden Stühle und machte es sich bequem.
    Zwitschernd hüpfte Arc von seiner Schulter und tauchte den Schnabel in den Humpen. Wings tätschelte ihm gedankenverloren den Kopf, während er seinen Blick über die Anwesenden schweifen liess. Dass der Vogel von seinem Met trank, schien ihn nicht im Geringsten zu stören.
    Aus seiner Crew entdeckte Wings Wolle, den hünenhaften Kanonier und Mao, der erste Maat, der an der Tür stand.
    "Scheinen mich noch nicht bemerkt zu haben, mein Kleiner?", flüsterte er dem Wingvogel zu, der inzwischen aufgehört hatte zu trinken. "Vielleicht kommt einer rüber, aber wir brauchen ja eigentlich keine Gesellschaft, nicht?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 09.09.2010, 15:35


    Der Knoten im Nacken, der das Halstusch zusammenhielt, löste sich. Ruby bemerkte es kaum, als es zu Boden segelte. Sie stützte sich mit einer Hand auf der Matratze ab, während sie ihre Lippen auf die ihres derzeitigen Angebeteten presste. Er hatte ihr eine weiße Rose geschenkt. Fast sofort war sie mit ihm in eines der Zimmer des Gasthauses verschwunden. Wenn es einen wunderbaren, perfekten Piraten gab, dann war er es. Er brachte ihr immer Sachen mit. Und er wusch sich für sie! Mit der anderen Hand fuhr sie durch die braunen Locken, als plötzlich ein Geräusch vom Schrank hinter ihr die Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein Poltern, als wäre jemand gegen die Tür gefallen.
    "Das war nichts", nuschelte er. Grinsend wollte er sie in eine liegende Position bringen, als auch noch Gekicher aus dem Schrank drang. Weibliches Gekicher. Augenblicklich drückte sie ihn von sich weg und ging auf das Möbelstück zu, das aus wuchtigem Holz gefertigt war. Der Bewohner des Schrankes - oder besser die Bewohnerin - konnte nicht zu einem anderen gehören. Er hatte das Zimmer dauerhaft gemietet und besaß einen Schlüssel dafür. Hilflos machte er einen halben Schritt auf Ruby zu, doch sie hatte die Tür bereits aufgerissen und starrte in das besoffene Gesicht einer schmutzig blonden Hafendirne. Diese kicherte immernoch und machte einen "Oh-oh"-Laut, bevor sie sich hinter ein paar von seinen Mänteln versteckte.
    Die Fingernägel der Rothaarigen gruben sich so tief in das Holz, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Langsam, bedrohlich drehte sie den Kopf zu ihm, der zwischen dem giggelnden Schrank und der schnaubenden Frau hin und her schaute.
    "Du hast eine Hure in deinem Schrank versteckt?" Ruby machte einen Schritt auf ihn zu, ließ die Tür jedoch nicht los, so als müsse sie sich selbst zurückhalten. Er war perfekt. Es gab sicher eine logische Erklärung.
    "WAS? Wie...kommt die denn hier rein...?", fragte er mehr, als er ausrief und eilte zu ihr, wollte sie an sich ziehen, doch da sagte die Dirne "Heee, Robbie-bi-bi...Du wollteste doch hier hoch..."
    Er kam nicht einmal dazu, den Mund aufzumachen. Ihre Faust traf ihn so hart in den Mund, dass sie Zähne brechen spürte. Wie ein Stier schnaubte sie, als er wimmernd zu Boden ging, stieg über ihn hinweg und donnerte die Tür hinter sich zu.
    Doch ihr Zorn hielt nur so lange an, bis sie die Taverne verlassen hatte. Kaum einen Schritt vor der Tür, brach sie in Tränen aus, die sie mit ihrem Halstuch abwischte. Ein paar Männer schauten sie verwirrt an, doch die meisten ließen sie. Eine weinende Frau, egal wie hübsch sie war, war es nicht wert zu trösten, wenn da drinnen genug waren, die man nur bezahlen musste.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 09.09.2010, 16:19


    Unruhig und mit leicht zitternden Fingern ging Phil die Gasse entlang, während sein Bruder einen Schritt rechts hinter ihm ging und seinen Kriegshammer geschulter hatte. Phil suchte unruhig immer wieder die Gegend ab, während seine Hand am Griff seines Säbels lag. Seine Unruhe lag darin begründet dass er in diesen Moment zu gerne das Blut eines anderen fließen lassen wollte. Seit Wochen saßen sein Bruder und er in dieser verdammten Stadt fest. Am Anfang war es noch leicht etwas Ablenkung zu finden, wie das prügeln mit anderen Piraten oder das verletzen oder abstechen von Mördern und Dieben. Doch nun kamen diese Bastarde ja nicht mehr von selbst und versteckten sich lieber in ihren dunklen Gassen, während die Rauferein mit den anderen Piraten nicht wirklich das Wahre war.
    „Wir brauchen wieder einmal jemanden der uns anheuert…gleich morgen sehen wir uns um. In den letzten Tagen sind viele der Schiffe wieder gekommen“, kam es von Phil, wobei er gereizt klang und umklammerte nun den Griff seines Säbels. Marc legte nur seine rechte Hand kurz auf die Schulter von Phil, worauf dieser seinen Griff lockerte. „Ja, mir ist schon klar dass ich gereizt bin…und in den letzten Tagen sehr unüberlegt gehandelt habe“, meinte Phil und sein Blick wanderte noch immer unruhig durch die Gasse, „Aber komm die Typen haben es nicht anderes verdient…schon klar ich hätte sie nicht gleich aufschlitzen müssen, aber es hat so spaß gemacht!“ Genau darauf begann er auch schon zu lachen und leckte sich über die Lippen, während Marc nur seinen Kopf schüttelte und seinen Bruder weiter folgte.

    Ihr Weg führten sie in Richtung der Taverne, was bereits ungewöhnlich war. Denn normaler weiße hielten sich die Brüder fern von Menschenansammlungen, zumindest wenn es Marc verhindern konnte. Marc war es der sich gern von den Menschen fernhielt, während es Phil zu den Menschen zog und er gerne dort seine Launen auslebte.
    Je näher sie der Taverne kamen desto mehr Leute waren auf der Straße und Phil stieß provokant einige Leute auf die Seite, während er sich mit seinen irren Blick um sah und über die Lippen leckte. „Lass uns was trinken gehen und dann werden wir ein paar Leuten ihre Gesichter richten“, kam es begeistert von Phil, bevor er kurz zu seinen Bruder sah, „Ja…ist ja schon in Ordnung ich werde es nicht übertreiben“
    Als sie die junge Frau weinend vor der Taverne sahen, blieben sie vor dieser stehen und Phil musterte sie erst einmal so, als wäre sie nicht von dieser Welt. „Nun, meine Schönheit, was gibt es da denn zu weinen?“, begann er mit einen breiten grinsen, „Vielleicht können mein Bruder und ich helfen…solang es darum geht jemanden Blutig zu schlagen oder gar ein Exempel zu statuieren?“ Marc sah Ruby mit seinen emotionslosen Blick an und zeigte auch sonst keine Regung, während Phil sie sogar angrinste.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 09.09.2010, 16:33


    Kaum drei Schritte hatte Benja von der Tiefenhölle geschafft, da stieß er mit einem anderen Piraten zusammen und viel der Länge nach hintenüber. Wieder schaffte er es den Krug wunderbar gerade zu halten und nichts zu verschütten. Jahrelange Übung wenn man betrunken das Schwanken des Schiffes nichtmehr so ganz ausgleichen konnte.
    Wie schön das längst nicht alle Piraten jeden anböbelten und Streit suchete Mitpiraten. Zwei starke Hände packten ihn unter den Armen und stellten ihn wieder auf die Beine. "Wohl ein paar Humpel zu viel in sich, was?" meinte der eine und klopfte Benja auf den Rücken. Griesgrämig schaute Benja zu ihm hoch. "Nein mein Freu-nd, der verfluschte Bodden hier ... sschaukelt nischt." lallte er ihm ins Gesicht was wieder mehrfaches Gelächter auslöste. Benja kannte man schon, war er immerhin auf einem Piratenschiff geboren und hier aufgewachsen. Hatte der Mann kein schwankendes Schiff und um sich herum kein Land, erst dann war er zufrieden. "Danne meine ... Freunde!" rief er in die Runde und wankte weiter, nur um sich auf einer schmalen Bank niederzulassen.
    Ihm gegenüber stand eine junge Frau und weinte, doch schon waren zwei Gestallten bei ihr und trösteten sie. Auf sogar recht angenehme Art und Weise. Sein Blick klärte sich ein wenig, ah, das war Ruby.
    Leise musste er kichern, da hatte wohl ihre heile Welt der strahlenden Piratenhelden zerbrochen. Ein tiefer Schluck, dann schaute er weiter zu was dort vor sich ging.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 09.09.2010, 18:44


    Was man doch alles für bekannte Gesichter sah. Eben war Ruby aus der Bar gestürmt, tränenüberströmt. Vermutlich hatte sie sich wieder irgendeinen romantisch wirkenden Deppen geangelt, der sie dann irgendwie versetzt hatte. Das Mädchen musste wirklich mal einen Blick für die Realität bekommen. Aber das war nicht Maos Problem. Was sein Problem war, waren die beiden Männer, die Ruby grade ansprachen. Als erster Maat war es an ihm dafür zu sorgen, dass der Mannschaft nichts passierte. Ein anderes Crewmitglied torkelte aus der Türe. Benja, betrunken, natürlich. Hatte ein Problem mit dem Landboden. Hah, ein echter Mann der See. Würde Mao nicht wundern, wenn Benja einmal eine Meerjungfrau heiratete. Mit drei Schritten stand Mao vor Benja: "Pass auf, dass die beiden nichts anstellen, in Ordnung? Will den Smutje nicht verlieren. Muss jetzt rein, den Käpt'n suchen. Schrei, wenn du Hilfe brauchst." Zumindest der Tonfall des ersten Satzes machte klar, dass das ein Befehl war. Mao verschwand in der Taverne. Die meisten Piraten machten bereitwillig Platz und die, die es nicht taten, wurden beiseite geschoben. Mit einem Krug Met, dem einzigen für heute Abend, hielt Mao Ausschau nach dem Käpt'n. Nichts zu sehen. War wohl noch mit dem Baron zugange. Aber Wings saß an einem Tisch in der Ecke. Zumindest noch jemand aus der Crew hier. Mao ließ sich auf den Stuhl gegenüber fallen: "Hast gute Arbeit geleistet. Bei der Verfolgung. Hast sie immer gesehen, bevor sie uns gesehen haben."
    Mao nahm einen Schluck Met, dann begann er den Krug zwischen den Händen zu drehen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 09.09.2010, 18:50


    Ruby blickte auf, doch als sie das Grinsen des Mannes vor sich sah, begann sie nur noch stärker zu weinen. "Nein! I-ich habe ihm ein paar Zähne ausgeschlagen...er...hat mich betrogen!" Das letzte Wort zog sie in die Länge, nahtlos ging es in einen Schluchzer über. Sie konnte jetzt wirklich keine Männer gebrauchen, die sie hübsch nannten. Moment. Er hatte sie hübsch genannt?
    Mit großen Augen sah sie die beiden noch genauer an. Sahen gar nicht so übel aus. Und sie kümmerten sich darum, dass sie weinte! Sie WUSSTE doch, dass es noch gute Männer gab. Jetzt musste sie nur noch - genau.
    Sie schluchzte, nun weit weniger laut, sondern leise und vornehm, wie sie hoffte, und schlang die Arme um Phil, um sich direkt an seiner Schulter auszuheulen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 09.09.2010, 18:53


    Anders als die meisten Crewmitgliedern feierte Søren nicht bei größeren Mengen Alkohol seinen Landgang in Garganoths Rast. Erstens begnugte er sich mit geringen Mengen, und zweitens mochte er das feste Land nicht sehr. Die Inseln mochte er, ja, aber das war ja auch siene Heimat. Außerdem stank es da nicht so wie in Garganoths Rast.
    Anstattdessen hatte er sich einen Humpen Bier besorgt und war wieder auf die Lady gegangen; Hier saß er rittlings auf einer Kanone und putzte sie. Immer wiede rnahm er einen Schluck und blickte durch die Luke auf die Stadt. Die meisten von der Crew waren da ... Er langweilte sich, aber er war kein Stadtmensch. Er hätte sich verlaufen. Wäre ausgenommen worden. Vielleicht in einer dunklen Ecke gefangen oder umgebracht worden. Nein, selbst für einen Piraten war Garganoths Rast ein gefährlicher Ort. Vor allem für einen so jungen ...
    Genervt ging er an Deck und nahm den Humpen mit, sah sehnsüchtig zur Stadt hinüber. Der letzte Schluck rann durch siene Kehle, dann flog der Krug von einer wütenden Hand geworfen ins brackige Hafenwasser.
    "Scheiß drauf. Zumindest Bier brauch ich noch."
    Geschickt sprang er über Bord, mit den bloßen Füßen auf das Tau, das das Schiff mit dem Kai verband, und war mit zwei Schritten drüben. Irgendwo hier musste doch die Tiefenhölle sein. Da vorne war sie ... Nur noch zehn Meter davon entfernt, schon mit Sicht auf den Rücken eines Jungen, der verdächtig nach Wings aussah, da rempelte er versehentlich einen älteren Piraten an, einen einäugigen, nach Schweiß und Bier riechenden Kerl. Er wollte weitergehen - war doch nichts Ungewöhnliches - da fühlte er eine schwere Hand auf der bloßen Schulter, die ihn festhielt.
    "Kleiner, du bezahlst mir jetzt erst mal den Drink, den du verschüttst hast. Was, kein Geld? Dann komm mal besser mit."
    "HEY!"
    Er hatte Geld dabei, aber das schien den Dicken nicht zu kümmern. Grob zerrte er Søren mit. Mehr noch, mit zwei schnellen Griffen hielt er ihm die Hände auf dem Rücken fest, hinderte ihn daran, sien Messer zu greifen.
    "Hilfe!"
    Hier half keiner. Abgesehen vielleicht von seiner Crew ...



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 09.09.2010, 19:09


    "Jawohl!" grunzte Benja und hob den Humpen zum Gruß. Ein tiefer Schluck, dann sah er wieder zu Ruby herüber. Mitlerweile schien dort alles bestens zu sein. Ruby hatte eine Schultern zum ausheulen und später wohl sogar zwei im Bett, und die beiden Kerle würden ihren Spaß haben. Träge sah er die Gasse herunter und bemerkte Soren. Ein Kind, ein verfluchtes Kind! In dessen Alter hatte er früher auch angefangen, aber nur als Deckschrubber. Nein, Soren durfte an die Kanonen, in seinem Alter! Er wuchtete sich in die Höhe um Soren wieder aufs Schiff zu schicken als dieser wohl einen kleinen Streit bekam und in eine Seitengasse gezogen wurde.

    Kaum hatte Soren nach Hilfe gerufen, da erschlaffte der breite Kerl und der Griff um die Hände des Jungens löste sich. "Dämliches Kind." brummte Benja hinter den Beiden und zog seinen Dolch aus dem Rücken des Piraten. "Scheh su das du wieder aufs Schiff kommscht."



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 09.09.2010, 19:12


    Phil war im ersten Moment etwas überrascht, legte dann aber seine Arme um sie und strich ihr beruhigend übern Rücken. „Genau das hat der Mistkerl auch verdient…man betrügt doch nicht die schönste Blüte dieser Welt“, flüsterte er zu ihr, wobei er noch immer grinste. Sein Bruder Marc betrachtete noch etwas die Situation, bevor er sich wieder umsah und erblickte einige Piraten die zu ihnen sahen. Damit war es für ihn klar das sie sehr wahrscheinlich zu einer Piratenmannschaft gehörte, einerseits schlecht, aber auf der anderen Seite auch wieder gut. Denn wenn alles gut liefe könnten sie so bei dieser Mannschaft anheuern oder zumindest würde es ihnen dann leichter fallen. Doch was genau Phil wieder vor hatte wusste Marc nicht wirklich, aber wenigstens schien sie ihm abzulenken für den Moment.
    „Nun meine Schönheit, ich glaube ich sollte mich vorstellen, also ich bin Phil und das hier ist mein Bruder Marc“, stellte sich Phil nach einer Zeit vor, während er sie weiter im Arm hielt, „Und wie lautet dein Name, meine schöne Blüte?“
    Marc während dessen sah kurz wieder zu Ruby, bevor er wieder die Umgebung im Auge behielt.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 09.09.2010, 19:18


    "Danke ..."

    Eigentlich wollte Søren widersprechen, aber er sparte es sich. Die Erleichterung war zu groß, gerade noch einer Entführung entgangen zu sein. Hm, vielleicht hätte er tatsächlich auf dem Schiff bleiben sollen. Andererseits, er wollte auch sienen Spaß haben, und es gab genug Leute in seinem Alter, die hier lebten.

    "Also, danke nochmal. Aber ich geh noch nicht wieder aufs Schiff ... Ich kann schon auf mich aufpassen. Wenn ich aufpasse."

    Das klang schon ziemlich absurd, also lief er lieber schnell fort, bevor Benja das bemerkte. So betrunken wie er war würde er bestimmt ein bisschne brauchen. Und jetzt war er erst einmal in der Tiefenhölle. Selbstbewusst ging er zur Bar und rief nach Bier; Die Münzen in seiner Hand sorgten dafür, dass er es auch bekam. Er nahm einen tiefen Zug, dann sah er sich im Raum um. Ab jetzt würde er vorsichtiger sein.



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 09.09.2010, 19:24


    Akira hatte sich ein paar Flaschen hochprozentigen Rum geholt und dabei nun wirklich fast sein gesammtes Gold verbraten. Tja, musste er die Dirne heute abend wohl streichen, egal, monaelang auf dem Schiff ohne eine Frau hatte ihn nicht umgebracht also würde er jetzt auch überleben. wobei das so nicht stimmte, schlieslich hatten sie, wohl als einzige Crew, gleich zwei Frauen an Bord. allerindg war das so eine sache. Jeanny war der Käptn und Ruby war ein Buch für sich. Akira mochte sie, aber glaubte nicht das er der Typ war den Ruby wirklich suchte.
    Während er die flaschen bis auf eine unter seinen Kleidern verstaute entdeckte er nun doch leute aus seiner Crew, Mao und Wings und Wolle sass nur einen Tisch hinter ihnen. Also setzte er sich zu ihnen und grüsste alle kurz mit einem kurzen heben seiner Flasche. "Na nummer 1, wie schauts aus... ist der Käptn noch beim Braon?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 09.09.2010, 19:26


    Wie sie gedacht hatte! Er hielt sie. Und er nannte sie "schöne Blüte". Sie hörte auf zu weinen, machte aber keine Anstalten sich von Phil zu lösen, stattdessen schaute sie kurz zu Marc. Interessanter Kerl. Aber zu breit und zu ruhig. "Ich bin Ruby", sagte sie dicht neben seinem Ohr, "Smutje der Lady Kartharra."



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 09.09.2010, 20:22


    „Ruby, ein wirklich schöner Name für die schönste Blüte dieser Welt“, meinte er, während er sie etwas mehr an sich zog, „Smutje? Also ein tapferer Pirat mit guten Kochkünsten? Ich wusste doch gleich das etwas besonderes bist. Du, meine Schöne? Hättest du etwas dagegen wenn mein Bruder und ich die nächste Zeit in deiner Nähe bleiben, meine schöne Blüte?“ Phil strich ihr wieder sanft übern Rücken und musste lächeln. Marc erlaubte sich ein leichtes lächeln, bevor seine Gesichtszüge wieder emotionslos wurden. Sicher in diesen Moment fühlte er sich etwas überflüssig, doch er freute sich für seinen Bruder.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 09.09.2010, 21:23


    Mit erhobenem Krug grüßte Mao Akira zurück, bevor er einen Schluck nahm und dann den Krug weiter gedankenverloren drehte. Erst nach einem weiteren Schluck drehte er den Kopf zu Akira und nickte: "Ja, der Käpt'n ist noch beim Baron. Bleibt nur zu hoffen, dass sie das nötige Geld bekommt." Mao lachte leise: "Aber damit rechne ich. Sie kann sehr... überzeugend sein. Wenn sie will. Hat hier eben einem Mann die Eier weggepustet." Kurz überdachte Mao den letzten Satz, bevor er rasch hinzufügte: "Mit einer Pistole, meine ich. Ja, so ist der Käpt'n."
    Nach einem weiteren Schluck redete Mao weiter: "Sag mal, Akira. Kennst du vielleicht irgendjemanden, von dem wir billig Holz oder Lebensmittel bekommen können? Musste meinen letzten Gefallen für das Segeltuch einlösen. Kriege in dieser Stadt nichts mehr."



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 09.09.2010, 21:35


    Akira setzte sich und nahm einen Schluck aus der eben geöfneten Flasch. Im ersten moment war er überrascht, das zeug war wirklich kein bischen verdünnt worden.
    Neugierig lauschte er dem bericht des Ersten Offiziers. Bei der Story mit dem Piraten musste er lachen. "Las mich raten, er hat sie angefasst stimmts?" Akira kannte seinen Käptn ziemlich gut und gewisse körperteile absichtlich und unaufgefordert zu berühren konnte ein sehr schwerwiegender fehler sein. Akira konnte sich noch gut an den Fausstlag erinnern den er beim ersten zusammentreffen mit Jeanny bekommen hatte, damahls war er noch kein mitglied ihrer Crew gewesen. Doch so im nachhinein konnte er froh sein das es bei der Faust geblieben war.
    "hmm Holz und Lebensmittel...." Akira überlegte ein weilchen. "Nun nicht direkt... aber nen kumpel von mir der in der Destille arbeitet kann da vieleicht etwas machen... er besorgt sich immer Obst um daraus schnapps zu brennen, der Händler wird sicher auch andere sachen im angebot haben... aber Holz... da muss ich passen. alkohol ist und bleibt nunmal mein spezialgebiet..."



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 10.09.2010, 08:28


    "Natürlich nicht. Ihr solltet euch mal mit meinem Käpt'n unterhalten. Unsere Mannschaft wurde ziemlich dezimiert, wir können jede starke Hand brauchen." Sie lächelte und nahm Phils Hand, zog ihn mit sich in die Tiefenhölle. Erst sah es aus, als würde sie die Treppe ansteuern, dann bog sie jedoch links ab und ging zu ihren Crewmitgliedern in die Ecke. Gerade sagte Akira etwas von Schnapps. War klar.
    "Hey! Ich habe zwei Söldner gefunden! Mit denen werden wir sicher nicht mehr von so einem ollen Schiff zerschossen." Der Stolz stand ihr wie ein Leuchtkranz ins Gesicht geschrieben.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 10.09.2010, 11:21


    "Obst hält sich nicht, da haben wir maximal eine Woche was von", Mao ließ den Met im Krug herumschwappen. Das Essen für eine solche Fahrt musste halbar sein. Pökelfleisch, getrocknete Früchte, all so etwas. Hühner konnte man vielleicht noch mitnehmen. Das Futter für die Viecher war haltbar und man hatte Eier, aus denen man was kochen konnte. Und natürlich konnte man die Hühner auch einfach schlachte, wenn es eng wurde. Naja, vielleicht hatte ja der Käpt'n eine Idee, wo die Verpflegung herkommen sollte. Oder sie bekam genug Geld vom Baron, dass man hier keinen weiteren Gefallen einlösen musste. Ruby kam mit zwei Gestalten im Schlepptau an den Tisch, die Männer, in deren Armen sie schon draußen gelegen hatte.
    "Hey! Ich habe zwei Söldner gefunden! Mit denen werden wir sicher nicht mehr von so einem ollen Schiff zerschossen."
    Mao nahm erst einen Schluck vom Met, bevor er antwortete: "Das Schiff, das uns zerschossen hat, war eines der besten, das die Ta'Quiva jemals vom Stapel haben laufen lassen. Und ich mag keine Söldner. Was sagt mir, dass sie uns nicht verraten werden, wenn ihnen jemand mehr bietet? Egal, setzt euch, trinkt. Die endgültige Entscheidung liegt beim Käpt'n."
    Die beiden Männer wurden eindringlich gemustert. Der kleinere hatte ein Glitzern in den Augen, das Mao missfiel, aber ansonsten sahen sie brauchbar aus. Und sie hatten Waffen. Müsste man ihnen also auch nicht mehr geben: "Seht jedenfalls so aus, als würdet ihr das Leben auf der Lady vertragen können."



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 10.09.2010, 15:28


    Gerade war Søren mit seinem zweiten Humpen Bier fertig geworden, da sah er auch schon, wie sich die Crew der Lady langsam in einer Ecke der Taverne zusammenballte, zumindest die wichtigsten Persönlichkeiten. Er rief sich noch mehr Bier und machte sich auf den Weg dorthin, um zumindest ein bisschen was aufzuschnappen - außerdem, vielleicht war jemand Lustiges dabei. Alleine wollte er jedenfalls nicht durch die Straßen ziehen. Mit einem ziemlich blöden Grinsen - er vertrud das Bier nicht so gut - stellte er sich also hinter Wolle, der ohnehin sien Lehrmeister war, und hörte dem Gespräch zu. Verpflegung, langweilig, Søren aß, was da war. Vielleicht würde ja Wings vorbeikommen, oder auch Ruby - dachte er, da er sie draußen einfach übersehen hatte. Bevor seine schwerfälligen Gedanken sich jedoch so weit gewunden hatten noch einmal draußen nachzuschauen fühlte er eine schmale Hand auf einem Schulterblatt, die sanft abwärts glitt, und eine zweite, die sich ihm um den eher schmalen Oberkörper legte.
    "Naa, Kleiner, ich habe gerade ein bisschen Zeit für dich ... Wie wärs?"
    Trotz Bier und obwohl er ein Pirat war wurde Søren rot wie eine Tomate, als er das unverschämte Angebot nur Zentimeter neben seinem Ohr gewispert hörte. Hilfesuchend schaute er durch die Bar. Sollte er? Und wenn nein, wie ablehnen ... Zuerst einmal entrang sich nur ein leises "Äh" seinen Lippen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 10.09.2010, 17:16


    Phil ließ sich von Ruby mit ziehen und grinste breit, während er ihre Hand in seiner hielt. Er sah dass sie ihm wahrscheinlich zu ihren Leuten mit denen sie am Schiff war brachte. Natürlich hörte Phil genau zu und musste weiterhin grinsen, bevor er sich zu ihnen setzte und Ruby auf seinen Schoß zog und dabei seine Arme wieder um sie schlang. „Ach, wir sind nur Piraten auf der Suche nach einer Heuer…und wie ich höre ist euer Kapitän wohl einer der besten und einer der keinen Kampf scheut. Bei so jemanden wollen wir anheuern und wenn auf diesen Schiff auch noch meine schöne Blüte ist, ist das doch schon fast Lohn genug.“
    Marc stand hinter Phil und betrachtete die Anwesenden kritisch. Er konnte sich an keins der Gesichter erinnern, was schon einmal gut war, denn das hieß Phil war noch nie mit ihnen aneinander geraten. Nun hieß es nur noch warten bis der Kapitän dieser Piraten auftauchte und dann mussten sie mit ihr reden.
    „Also habt ihr eine Ahnung wann euer Kapitän hier auftaucht oder wer von eurer Mannschaft sich dann ums anheuern kümmert?“, fragte Phil nun und sah Mao an, wobei das wahnsinnige glitzern in den Augen zunahm, „Übrigens, ich bin Phil und der große hinter mir ist Marc, mein Bruder.“



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 11.09.2010, 00:15


    Eklig. Schleimig. Schlamm? Dreck? Wahrscheinlich beides. Erstmal pusten. Schmeckt immernoch wiederlich. Zuviel da. Lieder sind schwer. Arme auch. Was ist eigentlich los?

    Nach einigen Sekunden öffnete Kin letztendlich die Augen. Er lag mit dem Gesicht in einer Pfütze. Na lecker. Der Dieb stützte sich mit den Armen von Boden ab. Sein linker Arm, der mit der Wunde, gab allerdings wieder nach. Kin, der erneut mit dem Gesicht in der dreckigen Pfütze landete, keuchte laut. Nach einem weiteren Versuch, bei dem er sich die Knie als Hilfsmittel hinzu zog, kam er schließlich hoch. War er ohnmächtig geworden? Sein Schädel brummte ganz schön. Entweder durch den Aufprall auf den Boden oder weil ihn jemand eins übergezogen hatte. Beides waren auf jeden Fall keine guten Situationen. Sein Arm brannte wie Feuer und sein Magen meldete erneut, dass die Raubzüge des jungen Diebes bisher erfolglos geblieben waren. Er versuchte sich zu konzentrieren. Wo könnte er zu dieser Stunde noch Verband oder Medizin herbekommen. Von einem Arzt? Absurd. Aus der Tiefenhölle? Gefährlich. Von einem Schiff? Eventuell erfolglos. Dennoch wohl die beste Lösung. Allerdings würde es schwierig werden, an Bord eines Schiffes zu gelangen, wenn der halbe Körper nicht so recht wollte. Also doch einbrechen? Riskant. Nur blieb Kin bald keine andere Wahl. Er könnte zwar versuchen, jemanden zu bestehlen, aber dazu benutzte er in der Regel beide Arme. Vielleicht eine der Dirnen? Hm, möglich. Nach einigem hin und her entschied sich der Dieb schließlich dazu, die letzte Möglichkeit als erstes zu versuchen.

    Kin wanderte durch die Straßen. Freundliche Damen, freundliche Damen. Natürlich war es unmöglich, so jemanden zu finden. Und auch wenn Kins Verstand versuchte, es ihm in seinen diebischen Schädel zu hämmern, so blieb der Junge trotzdem stur. Alles in allem allerdings kein Vorteil. Kin wagte es, ein paar Frauen zu fragen, wurde aber daraufhin nur beschimpft, bespuckt oder weggescheucht. Zumindest schlugen sie ihn nicht, wofür der Dieb sehr dankbar war. Solche Form des Mitleids war man an einem Ort wie hier nicht gewohnt.

    Der Arm schmerzte auch weiterhin und mit jeder Sekunde des Brennens wurde Kin verzweifelter. Sie Wunde blutete sogar noch, auch wenn nicht mehr so stark. Er wusste, was helfen könnte, aber es war sehr gefährlich. Nur glaubte der Dieb, dass ihm bald der Arm abfallen würde, wenn er nichts unternommen würde. Also Alkohol. Der Dieb kannte sich nicht aus, weder mit Alkohol noch mit ärztlichen Aufgaben. Er hatte nur einmal gehört, dass man mit hochprozentigem Alkohol gegen Wunden vorgehen könnte.
    "Erst ein Schluck Schnaps für den Kopf, dann den Rest auf die Wunde."
    Das waren die Worte des Mannes gewesen, von dem Kin die Worte aufgeschnappt hatte. Das größte Problem war nun: Wo gab es leicht Alkohol zu holen? Der Dieb dachte nach und versuchte krampfhaft eine andere Lösung als die Tiefenhölle zu finden. Dabei war das Problem garnicht mal, dass man aus dem riesigen Gasthaus nicht gut klauen konnte. Kin hatte nur schon einmal dort etwas gestohlen und war erwischt worden. Er war mit einem blauen Auge davongekommen, wortwörtlich. Ein weiteres Mal würde nicht tolleriert werden. Aber die anderen Gasthäuser waren nicht so voll, man könnte also schlecht untertauchen. Ausserdem wusste er nicht, ob die kleinen Tavernen überhaupt hochprozentigen Alkohol hatten. Er kannte sich wirklich nicht aus.

    Ein paar Augenblicke später stand er ein paar Meter vor der Tiefenhölle und betrachtete mit argwöhnischem Blick die zwielichten Gestalten die rein gingen und die betrunkenen Tölpel die heraus stolperten. Er verharrte dort und blickte dümmlich auf die Türe. Die Schmerzen hatten ihn getrieben, aber die Angst war nun doch größer als erwartet.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 11.09.2010, 09:48


    "Als erster Maat könnte ich mich ums Anheuern kümmern. Aber das macht lieber der Käpt'n. Sie hat da nen besseres Gespür für", Mao warf den beiden einen scharfen Blick zu: "An Bord gilt mein Wort genau wie ihres. Solltet ihr euch merken." Der Mann blickte aus der Türe, dann wieder zurück: "Sie ist schon ne ganze Weile beim Baron. Kann nicht mehr lange dauern. Bleibt hier, trinkt mit uns, erzählt von euren Reisen. Ach ja, erster Maat der Lady Kartharra", Mao tippte sich grüßend an die Stirn: "Mao. Auf dem Schiff allerdings "Sir". Ruby kennt ihr ja schon. Wings, unser Ausguck. Und Akira, langjähriges Crewmitglied. Ebenso Soren, in der Umarmung der jungen Dame da. Und der Knochen daneben ist Wolle, schon seit drei Ewigkeiten auf der Lady."
    Das Effiziendenken bekam wieder überhand: "Ihr seid doch schon länger in der Stadt. Irgendeine Idee, wo wir billig gutes Holz oder haltbare Lebensmittel herbekommen? Der Fockmast muss vermutlich komplett ersetzt werden. Mit ner Eisenummantelung ist da nicht mehr viel zu machen."



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 12.09.2010, 16:38


    "Aber ja doch! Erzählt ein wenig von euch!" Urplötzlich war Jeanny wie aus dem nichts hinter den anderen aufgetaucht und hatte den beiden Brüdern je eine Hand auf die Schulter gelegt. Ihre Augen wanderten mit tödlich scharfem Blick von einem Bruder zum anderen. Auf Phil, der noch immer Ruby auf seinem Schoß hielt, ruhte er etwas länger und auch der Druck ihrer Hand auf seiner Schulter war ein wenig fester, ganz so als wolle er sagen: Vorsicht! Denk' gar nicht daran meinem Smujte irgendwas anzutun!
    Inzwischen war die Nacht bereits weit fortgeschritten, es musste bereits mehr und mehr auf vier Uhr zugehen und sogar in der Tiefenhölle war es inzwischen leerer und ruhiger geworden. Kerzen, Fackeln und Öllampen waren herunter gebrannt und so herrschte in großen Teilen der Taverne schummriges Zwielicht, durch das Jeanny sich unbemerkt hatte nähern können. Das Licht einer Öllampe an der Wand hinter dem Tisch beleuchtete nun unheimlich flackernd ihre Züge. Wer genau hinsah konnte erkennen, dass einige Haarsträhnen schweißnass an ihrer Stirn klebten, der Ton ihrer Wangen noch immer etwas gerötet war und auch ihre Bluse - zwei Knöpfe weiter geöffnet als sie sie auf dem Schiff getragen hätte - saß ein wenig schief, was jedoch durch den weiten Mantel kaschiert wurde, dessen Ärmelaufschläge nun ebenfalls über die Schultern der beiden Brüder hingen. Jeannys Stimme klang zwar noch immer scharf artikuliert, jedoch ein wenig langsamer und belegter als sonst. Garrik Korhum schätzte sie nicht nur wegen ihres Körpers sondern auch ihrer Gesellschaft wegen und selbstverständlich gab es auch in den Privatgemächern des Piratenbarons zu Trinken. Und nur das Beste, selbstverständlich! Einen angebotenen Kelch zu verweigern hätte Garrik tödlich beleidigt - und 'tödlich' waren in diesem Fall auch die Auswirkungen auf den Verweigerer - und selbstverständlich hatte Jeanny auch nie vorgehabt, nüchtern zu bleiben. Wenn ihre Mannschaft sich betrank, dann würde sie selbst garantiert nicht zurück stecken...
    Mit einem plötzlichen Ruck nahm sie die Hände wieder von den Schultern der beiden Piraten, zog sich vom Nachbartisch schwungvoll einen weiteren Stuhl heran und ließ sich rittlings auf diesem nieder. "Ihr wollt also auf der Lady anheuern, höre ich? Dann wisst ihr wohl, wer ich bin. Und ihr wisst, was man sich über mich erzählt. Captain Forvell hat noch nie einen Hafen mit so viel Mann an Bord angelaufen, wie sie ihn verlassen hat. Das Leben auf See ist grausam. Kennt ihr die Gefahren? Wisst ihr, was euch bevorsteht?" Ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser und eindringlicher. "Ihr wisst, dass ich vor keiner Gefahr zurück scheue? Das ich bereit bin, alles und jeden zu opfern um meine Ziele zu erreichen? Das ist es doch, was man sich in diesen Spelunken über Captain Forvell erzählt, nicht? Dass ich überlebenden imperialen Soldaten die Herzen heraus schneide. Jedem einzelnen Mann, den ich an Bord der 'Wingbird', dem Flaggschiff des Admirals von Kap Wynnst, gefunden habe... Glaubt ihr diese Geschichten?" Abermals ließ sie den Blick - hart, stechend - zwischen den beiden hin und her wandern, dann zog sie auf einmal einen Flachmann aus ihrer Manteltasche und nahm einen tiefen Schluck daraus. "Ihr solltet es besser! Also, noch immer Lust anzuheuern?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 12.09.2010, 17:34


    Phil grinste den Kapitän einfach an, wobei der wahnsinnige Glanz in seinen Augen zunahm, während er Forvells Worten lauschte. „Genau deswegen wollen wir ja gerade bei euch anheuern…wenn soll man alles wagen“, begann Phil, bevor er kurz zu seinen Bruder sah und kurz leicht nickte, dann sah er jedoch wieder zu Jeanny, „Wir lieben die See und ihre Gefahren, wir haben schon so manche Seeschlacht überlebt aber auch Kämpfe an Land. Natürlich waren wir auch schon an Meutereinen beteiligt wenn der Kapitän sich als elendiges Weichei heraus stellte, aber genauso haben wir bereits Meuterer niedergestreckt, die einen Kapitän bedrohten den wir respektierten. Natürlich haben wir eure Laufbahn verfolgt und kennen viele der Geschichten, wodurch wir euch respektieren.“
    Während Phil sprach, hatte Marc Jeanny betrachtet und sie dabei emotionslos angesehen und auch sonst war kaum eine Reaktion zu sehen. Nur als sie ihre Hand kurzzeitig auf seine Schulter gelegt hatte, hatte man sehen können wie sich seine Hand verkrampfte mit der er seinen Kriegshammer immer noch hielt. Als Phil davon zu erzählen begann dass sie bereits an Meuterein beteiligt gewesen waren, spannte er jeden Muskel an und rechnete bereits mit dem Schlimmsten.
    „Wir waren auch bereits bei Expeditionen dabei die uns durch den Urwald führten und wir Ruinen erkundeten. Wir kennen auch die Gefahren der See, also um uns müsst ihr euch keine Sorgen machen, Kapitän Forvell, auch wenn ich bezweifele das ihr euch sorgen machen würdet. Aber nun wisst ihr wenigstens das wir kämpfen können, aber auch alles andere können wir einwenig“, erzählte Phil weiter, bevor er kurz wieder zu Marc sah und dann wieder zu Jeanny, „Und damit ich es nicht vergesse, Marc kennt sich auch noch einwenig mit Sprengungen aus. Also ja, wir wollen immer noch bei euch anheuern und das am liebsten gleich.“ Dann sah Phil zum ersten Maat und schien zu Überlegen. „Jemanden der billig gutes Holz verkauft? Ja…so jemanden kennen wir, der schuldet uns noch einen Gefallen denn wir gerne für euch einlösen würden“, beantwortete er dann dessen frage von vorhin.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 14.09.2010, 17:07


    "Es ist Eure Entscheidung, Käpt'n", Mao deutete mit beiden Händen auf die Brüder, als wolle er seine nächsten Worte unterstreichen: "Aber sie sehen fähig aus und das Holz könnten wir gut gebrauchen. Hab mir die Schäden eben nochmal angesehen. Jones stellt grade 'ne Liste auf. Und ich mache mir keine Sorgen, dass sie Euch recht schnell Respekt entgegenbringen werden." Ein scharfer Blick streifte die beiden: "Oder er wird ihnen beigebracht werden." Plötzlich versöhnlicher klatschte Mao in die Hände: "Ich scherze. Aber wenn ihr Scheiße baut, kriegt ihr die Rechnung dafür. Das Gegenteil gilt aber auch. Stellt euch gut an und wir hängen euch nicht kopfüber vom Mast." Der erste Maat setzte den Becher an und trank aus: "Ach, noch was Käpt'n. Vierfinger hat's erwischt. Ist vor einer Stunde verblutet. Will sagen, wir brauchen einen neuen Navigator. Der Baron kann uns vielleicht einen empfehlen."



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 14.09.2010, 20:15


    Es war ihm zu gefährlich. Einfach zu gefährlich. Kin hatte seine Chancen mehrmals abgeschätzt, als er die Tiefenhölle gemustert hatte und sich letztendlich entschlossen, lieber von dannen zu ziehen. Jetzt, nachdem er seinen eigentlichen Plan aufgegeben hatte, wollte er etwas anderes Versuchen. Aber was? Er würde sich schon etwas einfallen lassen.

    Ein paar Gassen weiter schloss der Dieb schließlich einen Entschluss. Die Ärztin bestehlen. Es war die einzige in Garganoth Rast, die man überhaupt als Ärztin bezeichnen konnte. Und wenn jemand die passenden Medizin oder Mittel gegen die Schmerzen hatte, dann sie. Er würde also einbrechen müssen. Hoffentlich war Betty nicht zu Hause, denn Kin war nicht in der Stimmung, sich auf noch einen weiteren Kampf einzulassen. Vor allem nicht mit jemanden, der mit einer Waffe umgehen konnte. Er wusste zwar nicht sicher, ob sie es konnte, er wusste aber auch nicht, ob sie es nicht konnte. Also vorsichtig bleiben.

    Ein paar Augenblicke später saß der Dieb in der Hocke auf einem der Dächer und blickte sich um. Er kannte die Stadt gut. Oder das Loch, das war passender. Er kannte das Loch hier gut. War sich allerdings nicht ganz sicher, wo genau er hin musste. Also sprang er über ein paar Dächer auf der Suche nach dem Haus der Ärztin. Er würde es mit Sicherheit erkennen, wenn er es sah. Hoffte er.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 14.09.2010, 20:48


    "So?" Jeanny zog kurz die Augenbraue hoch, doch ansonsten verriet weder ihre Mimik noch ihre Stimme irgendein Zeichen von Regung bei der Nachricht ihres Ersten Maats. Vielleicht war es, weil sie ohnehin nie der herzliche Typ gewesen war und an das Sterben an Bord gewohnt war, vielleicht lag es an dem Alkohol, der ihre Sinne betäubte, vielleicht auch einfach daran, dass dieses Ende abzusehen gewesen war, aber Vierfingers Tod schockte sie nicht im geringsten "Naja, war klar gewesen, dass er es nicht packen würde. Bei allen Wasserdämonen, dem hatten dies elenden Ta'quiva ordentlich den Wanst aufgeschlitzt. Verdammt, dem haben sie sämtliche Innereien zerfetzt. Da war nichts mehr zu machen..." Ungerührt zuckte sie mit den Schultern und genehmigte sich einen weiteren Schluck aus dem Flachmann. Einen Moment lang starrte sie die metallene Flasche mit stumpfen Augen an und es schien, als hätte sie den Faden verloren. Dann sagte sie schließlich mit zäher, gedehnter Stimme: "Garrik... das heißt natürlich... der Baron... wird schon etwas für uns finden. Ich werde morgen nochmal zu ihm gehen, wenn er denn dann wach ist. Dann klären wir..." Ein plötzliches Hicksen unterbrach ihren Satz und ließ sie in ganz ungewohnt damenhafter-nobler Art erschrocken die Hand vor den Mund halten. "... das Geschäftliche."
    Ihre Aufmerksam entglitt dem Thema und einen Augenblick später hatte sie sich wieder den beiden Piratenbrüdern zugewandt. "So, ihr wollt also gerade deshalb auf die Lady Kartharra... wollt wohl beweisen, dass ihr es besser könnt als der arme Vierfinger und euch nicht von so einem dahergelaufenen Schuppengesicht die Gedärme aufschlitzen lasst. Also gut... wenn ihr den Tod nicht fürchtet, dann seid ihr dabei. Dann gehört ihr jetzt zu meiner Crew. Blut wird's nicht brauchen um das zu besiegeln, euer Wort genügt mir. Blut fließt nur, falls ihr es nicht haltet..."
    Und sie hielt den beiden Brüdern überkreuzt - dem zu ihrer Linken sitzenden Phil die rechte und dem zu ihrer Rechten sitzenden Marc die linke - ihre Hände, an deren Finger die Goldringe im Licht der Kerze aufnlitzten, zum Handschlag hin.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 17.09.2010, 15:53


    Tumult brach aus in der Kneipe. Draußen vor der Tür waren zwei aneinander geraten und nun wollte so mancher Pirat dem Kampf draußen auf der Straße zusehen. Laute Rufe wurden Laut, dann Jubelschreie. Einem jungen Mann wurde auf die Schultern geklopt, ein Becher gereicht, dann trat Benja aus den Männern hervor. Die Hände blutverschmiert und einen randvollen Becher in der Hand. Mit auffällig geradem Gang suchte er sich seinen Weg durch die Gänge. Das Adrenalin in seinen Adern wirkte noch und hatte den schönen Suff ein Ende gemacht, die miese Landlaune Benjas war mehr als nur deutlich in seinem Gesicht zu sehen.
    "Eh ... starker Mann ... wie wärs mit uns?" eine Hure wollte sich an den jungen Mann schmiegen, klapperte aufreizend mit den Wimpern.

    Nicht eine Regung in Benjas Gesicht die zeigen würde das die Frau da vor ihm ihn irgendwie interessieren würde. Stattdessen zeichnete sich Abscheu auf seinen Zügen ab. "Geh mir aus dem Weg oder ich reiß dir den Hals auf, genau wie dem armen Schwein vor der Tür." knurrte er nur, schob die Hure unsanft zur Seite und ging weiter auf seinen Cäptain und die Crew zu.

    Ein kurzes nicken zu Forvell, ein Blick zu Mao, dann ließ er sich auf einen freien Stuhl fallen und kippte den Rest des Bechers in sich hinein.



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 18.09.2010, 22:48


    Akira hörte genau zu als Jeanny mit den Zwillingen sprach und diese ein klein wenig über sich erzählten. die beiden waren irgendwie seltsam, aber nun gut, das gleiche sagt man ja auch über ihn. Ausserdem war Entern immer eine verlustreiche sache so das man fähige Kämpfer immer wieder gebrauchen konnte.
    Als Benja hereintorkelte und sich zu der Crew gesellte musste Akira grinsen. Nachdem er ausgetrunken hatte klopfte er ihm auf die Schultern und schenkte ihm einen guten Schluck aus seiner Rumflasche nach. "na, was war diesesmal der Grund wür die Messerspielchen?" Die Dirne, die Benja vorhin noch angegraben hatte kam ebenfalls heran und versuchte ihr glück nun bei Akira. Dieser lies sichseelenruhig ein bischen herummachen bevor er sie mit der nachricht, das er kein Gold mehr hatte, vertreiben würde.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 19.09.2010, 08:31


    Phil griff nach Jeannys Hand und drückte dabei leicht zu. „Solange ihr das haltet was ihr versprecht, werden wir tun was ihr verlangt, Kapitän“, kam es von Phil mit seinen üblichen grinsen, während Mark nur kurz nach der Hand von seinen neuen Kapitän griff. „Mein Bruder freut sich ebenfalls in der Mannschaft zu sein“, meinte Phil dann noch, bevor er seine Hand wieder zurückzog und Ruby wieder übern Rücken strich. Marc hingegen betrachtete noch einige Zeit seinen neuen Kapitän, bevor er zu dem Neuankömmling sah der sich eben an den Tisch setzte. So wie er es im Moment sah, war die Mannschaft ein bunter Haufen, also genau das richtige für ihn und seinen Bruder. Wie es aussah hatte sein Bruder vor engere Kontakte mit der Mannschaft zu schließen, zumindest mit einer aus der Mannschaft und natürlich hoffte Marc das das ganze dann auch gut ausginge, denn er hatte keine Lust auf Ärger noch bevor sie überhaupt ausliefen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 19.09.2010, 19:17


    "Wunderbar!", entfuhr es Jeanny und ein breites Grinsen legte sich auf ihr Gesicht während sie die Hände der Brüder drückte. Kräftiger, als man es von einer Frau erwarten würde. Aber andererseits würde man von einer Frau wohl auch kaum erwarten, dass sie Kapitän eines Piratenschiffs war. Insofern schien auch Jeanny Händedruck gar nicht mehr so unpassend zu sein.
    "Und nun...", setzte sie an, sich nicht mehr ganz sicher auf den Beinen aus ihrem Stuhl erhebend, "... würde ich vorschlagen, dass wir uns alle langsam mal einen Platz zum Schlafen suchen. Nehmt euch mit wen auch immer ihr wollt... " Ihr Blick glitt bei diesen Worten über Phil und Ruby und dann weiter zu Akira, der sich bereitwillig von einer Dirne besäuseln ließ. "... aber sorgt dafür, dass ihr morgen früh... also irgendwann so um zwölf... wieder auf den Beinen seid. Es gibt viel Arbeit... für alle von uns!"
    Obwohl der Rum eine wohlige Schwere in ihre Stimme gelegt hatte und manche der Worte nur noch arg undeutlich hervor drangen konnte kein Zweifel daran bestehen, dass dieser Vorschlag nichts anderes als ein Befehl war und das Jeanny keinen Widerspruch dulden würde. Auch die Tatsache, dass sie - anstatt ihrem eigenen Rat Folge zu leisten - mit beiden Armen schwer auf die Lehne ihres Stuhls gestützt verharrte, bekräftigte dies. Sie würde schon dafür sorgen, dass die Männer zumindest hier aus dem Schankraum raus finden würden.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 19.09.2010, 22:30


    "Aye, Käpt'n", Mao nickte, bevor er sich erhob. Es war spät und das Schiff zu reparieren würde sie morgen ein ganzes Stück Arbeit kosten. Besser noch eine Mütze voll Schlaf bekommen. Der Mann winkte den beiden Brüdern: "Ihr habt's gehört Männer, kommt, ich zeig euch das Schiff. Werd euch morgen früher rausschmeißen. Schonmal das Holz besorgen, damit wir von diesem verfluchten Felsen runterkommen." Ein Nicken ging an den Rest der Runde: "Wer morgen früh nicht mit anpackt, kann seine Rumration vergessen. Wenn der Mast bis morgen wieder steht, geb ich einen aus." Der Hüne bahnte sich seinen Weg durch die Masse, die Brüder würden schon folgen, früher oder später.



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 19.09.2010, 23:19


    Gefunden!

    Kin stand auf einem Dach und hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wunde an seinem Arm. Er hatte das Gefühl, das jeder Schritt den er tat seinen Körper schwerer werden ließ. Aber das würde sich ja bald ändern. Als der Dieb das Haus der Ärztin musterte, glaubte er, dass keiner zu Hause war. Also musste Kin nur irgendwie hinein kommen. Er war allerdings kein Einbrecher sondern ein Dieb. Er hatte keine Ahnung, wie man am besten in ein Haus einstieg. Der junge Mann grübelte ein paar Sekunden und beschloss es schließlich mit dem Knacken des Schlosses. Er stieg mühselig vom Dach und schlich sich an die Haustüre heran. Dabei nahm er einen faustgroßen Stein mit. Beim Schloss angekommen blickte er einmal kurz die dunkle Gasse entlang. Niemand da. Dann drehte er sich wieder zu der Türe zu. Er holte mit dem Stein aus und lies sie gegen das schwere Eisenschloss fahren. Ein lautes Klirren war zu hören, aber die Schließvorrichtung war von dem billigen Einbruchversuch unbeeindruckt.
    "Verdammt."
    Fluchte Kin in sich hinein. Er dachte, Schlösser knackte man am leichtesten, indem man sie im wahrsten Sinne des Wortes aufknackte. Und die Schmerzen in seinem Arm erinnerten ihn daran, dass er nichts unversucht lassen sollte. Also holte Kin erneut aus. Mehrmals fuhr die Hand mit dem Stein gegen das Schloss, aber die Türe lies nur ein gelangweiltes Klirren hören. Kin wurde mit den Schlägen immer wütender, warf irgendwann den Stein weg und trat gegen die Holztüre. Dann hörte er plötzlich eine Stimme. Von wem wusste er nicht, wieso wusste er nicht, aber er bekam panische Angst. Er sah sich schnell um, konnte aber niemanden ausmachen. Der Dieb zog sich daraufhin tiefer in den Schatten der Türe zurück und spähte dann vorsichtig die Gasse entlang. Die Stimme war verstummt. Wahrscheinlich war nur jemand durch den Lärm aufgescheucht worden. Also wurde die Türe aufbrechen zu einer riskanten Angelegenheit. Aber Kin hatte sich bereits einen anderen Plan zurecht gelegt. Er hob wieder den Stein auf. Die Fenster im Erdgeschoss des Hauses waren mit Brettern vernagelt, wahrscheinlich um Einbrecher abzuhalten. Das im Obergeschoss war allerdings ein ganz normales Fenster. Und Glas war leicht zu brechen, soviel wusste der Dieb. Er kletterte auf das Dach auf der anderen Straßenseite und wog den Stein in der Hand ab. Fehlversuche waren erneuter Lärm, also lieber ein direkter Treffer. Kin schätzte, dass er den Stein relativ gerade über die wenigen Meter Entfernun werfen könnte. Er holte aus und warf den Stein mit voller Wucht nach vorne. Gerade flog der Stein zwar, aber Kin hätte besser zielen sollen. Der Knall, als das Wurfgeschoss die Hauswand traf, ließ den Dieb zusammen zucken. Der Dieb warf sich Bäuchlings zu Boden und lauschte der Umgebung. Der Lärm aus Richtung Tiefenhölle war fast in ganz Garganoth Rast zu hören. Zumindest von den Dächern aus. Stimmen waren allerdings keine zu hören. Glaubte Kin. Er konnte zumindest keine ausmachen.
    Nachdem der Dieb sich einige Augenblicke lang versichert hatte, dass niemand durch den Knall aufgescheucht worden war, kletterte er wieder vom Dach. Er atmete schwer. Die Wunde und die Anstrengungen nahmen ihn ziemlich mit. Aber seinen Arm verlieren war schlimmer. Der Hunger war mittlererweile vergessen, dafür schmerzte sein Arm zu sehr. Kin nahm erneut den Stein auf und kletterte ein weiteres Mal auf das gegenüberliegende Dach. Er beruhigte seinen Atem, zielte dann und warf ein weiteres Mal. Am Zielen musste er zwar noch etwas feilen, aber zumindest traf der Stein eine Scheibe. Klirrend ging diese zu Bruch und erleichtert lies Kin ein Seufzen hören. Dann stieg er wieder vom Dach und machte sich daran, die andere Hausfassade zu besteigen. Das stellte sich zwar als schwieriger heraus als erwartet und so langsam zog der Dieb in betracht, eventuell doch mit nur einem Arm zu leben, da die Müdigkeit auch an allen Sehnen zerrte, doch nach ein paar Atemzügen erreichte Kin das Fenster. Dort angekommen, schlug er mit der Faust die Spitzen Scheibensplitter aus dem Rahmen. Dabei schnitt er sich zweimal in den Finger. Ein weiterer Grund, dass er dringend Medizin fand. Nachdem der Rahmen soweit wie Möglich gesäubert worden war, Zwängte Kin sich schließlich durch. Er hatte allerdings nicht bedacht, dass die Scheiben auf der Innenseite auf den Boden fallen würde und nachdem er sich ein Stück durch das Fenster geschoben hatte und das Gewicht innen allmählich die Überhand erlangte, knallte Kin mit dem Gesicht vorraus auf die Scherben. Gestesgegenwärtig schaffte der Dieb es noch, den Kopf zur Seite zu drehen, als sich eine Scherbe in sein Ohr bohrte. Kin schrie wie am Spieß, zog die Hände schnell nach und stützte sich sofort vom Boden ab. Er hatte sich weitere kleine Schnitte an seiner rechten Kopfseite zugezogen und schnitt sich beim abstützen ebenfalls in die Finger.
    Nachdem sich der blutende Dieb unter Schreien und Schmerzen schließlich ganz durch den Rahmen gebracht hatte, stand er schnell atmend in einem dunklen Zimmer. Er hatte sich auf ein Bett gestellt, dessen dreckiges Lacken sich binnen weniger Sekunden immer weiter rot färbte. Das Zimmer war sehr karg eingerichtet und der einzige Tisch mit irgendwelchen Krimskrams bepackt, den Kin nicht einornen konnte. Es war ihm auch herzlich egal. Er ging die Treppe hinunter, wo er nur wenig durch das fehlende Licht erkennen konnte. Er machte einen Tisch aus, der über und über mit Flaschen vollgestellt war und zwei Schränke. In einem waren ein paar Klamotten, die allerdings alle dreckig wirkten und stanken. In dem anderen würden wohl Medikamente sein. Kin öffnete den zweiten Schrank, es waren aber nur Bücher und Zeichnungen drin, ein paar Blätter noch und ein wenig Schreibzeug. Aber wo war die Medizin? Kin suchte, während ihm die Schmerzen immer unerträglicher vorkamen, als sich ein Gedanke bei ihm einschlich, denn er nicht mehr los wurde. Der Dieb wurde immer langsamer, abes er kam sich vor als hätte er jeden Punkt des Hauses durchsucht. Und nichts gefunden. Das ließ für ihn nur noch einen Schluss zu: Er war im falschen Haus.
    Verzweiflung und Angst überkam Kin als er realisierte, dass er an diesem Ort keine Hilfe finden würde. Dann fielen ihm die Flaschen ein. Er tastete nach ihnen und versuchte auszumachen, ob irgendeine noch Flüssigkeit beinhaltete. Tatsächlich, das Schütteln gab ein Plätschern zur Antwort. Er würde es also mit Alkohol versuchen müssen. Er roch an der Flasche. Höchstwahrscheinlich Rum. So stanken die ganzen Piraten aus dem Maul, wenn man sie beklaute, während sie vor sich hin torkelten. Kin hatte Glück, die Flasche war noch relativ voll. Also würde er hoffen, dass ihm das Glück auch hold blieb. Er goss sich den Rum über die Handfläche. Ein Brennen, als ob sich an jeder Schnittstelle ein Feuer entfacht hätte, breitete sich über die gesamte Hand des Diebes aus. Kin lies überrascht die Flasche fallen und begann wieder zu Brüllen und zu Kreischen. Kin schüttelte verstört mit seiner Hand, um die Schmerzen los zu werden, aber das Brennen lies so schnell nicht nach. Erst allmählich, als der Dieb müde und verzweifelt am Boden lag, wurde das Brennen schwächer. Tränen liefen über die Wange des jungen Mann, den momentan nur noch das Adrenalin bei Bewusstsein hielt. Kin setzte sich wieder aufrecht hin und tastete nach der Flasche. Sie war heil geblieben, aber ein Großteil des Alkohols war über den Boden verteilt worden. Der Dieb bemerkte die Stimmen draußen überhaupt nicht. Er hatte nur die Flasche im Sinn. Er musste sich weiter desinfizieren. Egal wie es schmerzte.

    Die Prozedur dauerte ganze eineinhalb Stunden mit vielen längeren Pausen, in denen sich Kin daran erinnerte, dass er das nur zu seinem Besten tat. Er hatte gehört, dass Alkohol "ein bisschen" brennen würde beim desinfizieren. Aber diese Schmerzen waren nichts, was er sich auch nur zu träumen gewagt hätte. Nachdem Kin die dritte Flasche geleert hatte, reichte es ihm schließlich. Er hatte noch ein oder zwei Schnittwunden auf dem Rücken, aber diese waren ihm mittlererweile egal. Er konnte die Schmerzen nicht weiter ertragen. Der Dieb richtete sich schließlich verstört auf und ging zu dem Schrank mit den dreckigen Kleidern. Seine eigenen Lumpen waren rot vor Blut und der Kopf des Diebes schon ganz schwindelig. Er hatte bestimmt viel Blut verloren, aber er wusste nicht wieviel und wie schlimm das sein konnte. Trotzdem vermutete er, dass es nicht gut war. Also zog er seine Kleidung, sofern man sie noch so nennen konnte, aus und bedeckte sich mit all den stinkenden Klamotten, die er im Schrank finden konnte. Er deckte sich so damit ein, um genug Stoff zu haben, der die Wunde schützte. Quasi wie ein mehrlagiger Ganzkörperverband. Danach torkelte der junge Mann zur Türe. Sie war nicht zu öffnen. Müde rüttelte der Dieb kurz am Schloss, lies es dann aber gut sein. Er spielte mit dem Gedanken, sich oben einfach auf das Bett zu legen. Dann meldete sich sein schwindender Verstand wieder zu Wort und machte Kin klar, dass er sich dann als verantwortlichen für das Chaos quasi selbst aushändigen würde.

    Er stand wieder im ersten Stock. Das Fenster ließ sich öffnen. Er hatte es nur nicht gesehen. Und es war ihm nun egal. Nachdem er geschafft hatte, den Scherben einigermassen auszuweichen, öffnete er das Fenster und verließ das Haus. Beim hinab klettern, wurde ihm langsam schwarz vor Augen.
    "Nein..."
    Mit keuchendem Atem schleppte er sich die Gasse entlang. Er entfernte sich so weit wie Möglich von dem Haus und zog sich mit letzter Kraft zwei Gassen weiter auf ein Dach. Dort oben angekommen rollte er sich mit all den Kleidern zusammen. Sie waren warm. So ungewohnt warm.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 22.09.2010, 06:35


    Der miese Gesichtsausdruck Benjas sprach Bände. Eigentlich hatte er noch lange nicht vor gehabt wieder aufs Schiff zurück gehen zu müssen. Erstmal noch den Becher austrinken, soviel Zeit musste noch sein. "Aye Captain." meinte er mit überraschend klarer Stimme, verbeugte sich lächerlich tief und wankte nun endlich auch aus der Kneipe heraus, nicht ohne sich noch einen weiteren Krug Rum zu holen. Die kühle Nachtluft war doch recht angenehm und so wankte er gemütlich Richtung Schiff, trank seinen Rum und sang mit herber Stimme ein Piratenlied.

    "
    Wir gleiten auf den Planken
    durch den schwarzen Pulverrauch
    Die vollen Schiffe wanken
    Doch wir sind noch wohlauf
    Wir steigen in die Wanten
    Und warten auf den Wind
    Mit einem Fass voll Rum
    Wird ein neuer Kurs bestimmt

    Auf den Meeren sind wir ewig,
    Frei und unbeugsam
    Sind wir Kaiser, Papst und König
    Aber niemals Bettelmann

    Um dem Galgen zu entfliehen
    Suchen wir die neue Welt
    Wo wir nich den Heuchlern dienen
    Wo der alte Kodex zählt
    An Schnee und Eis vorbei
    Und den größten Ungetümen
    Treiben uns die Stürme
    Zu den Inseln tief im Süden

    Dort schliessen sich dem Bund
    Noch viele Schiffe an
    Und auf den Meeresgrunde
    Sinkt der Schuldspruch Lebenslang
    Niemand weiß wohin
    Unsre weite Reise geht
    Wir hissen stolz die Fahne
    Auf der unsre Botschaft steht

    Auf den Meeren sind wir ewig,
    Frei und unbeugsam
    Sind wir Kaiser, Papst und König
    Aber niemals Bettelmann

    Freiheit sei beschieden
    Ob arm, ob reich, ob blind
    Dem Aufsatz dem vertriebenen
    Die alle mit uns sind
    Sie steigen in die Wanten
    Und warten auf den Wind
    Mit einem Fass voll Rum
    Wird ein neuer Kurs bestimmt

    Auf den Meeren sind wir ewig,
    Frei und unbeugsam
    Sind wir Kaiser, Papst und König
    Aber niemals Bettelmann



    Re: [MSG] Black Tides

    Brokknar - 22.09.2010, 17:34


    „Eh, was ham’ wa’n hier? Unser Søren in Begleitun’ eines sho hübschen Din’es?“ Wolle lies ein lautes, bassiges Lachen erklingen, bevor er einen tiefen Schluck aus seinem aktuellen Krug nahm, und das Bier das darin schwappte seine volle Wirkung entfalten lies – er war schon ziemlich betrunken. Die Dirne welche Søren grad betatschte hatte bei dem Kompliment von Wolle leise gekichert, starrte den Bären jedoch eher abweisend an, hatte sich wohl auf junge knackige Burschen spezialisiert. „NUUU, wassauch immer.“ Lallte Gormek betont freizügig in seinen Bart, und kramte über einen längeren Zeitraum in seiner Tasche herum, wobei man des öfteren das leise Klimpern von Geld hören konnte, welches die Aufmerksamkeit der Hure von ihrem erwählten Ziel umlenkte, sie blieb jedoch noch auf einem gewissen Abstand.
    „Junges Ding, komma her und beug dein Ohr zum alten Wolle runter, da gibbet was dassich dir zu sa’en hab.“ Intonierte er fröhlich, hob noch mal den Krug gen Prostituierte, diese trat nun zögerlich heran und beugte sich vor, stellte das Bier, nicht ohne einen weiteren Schluck zu nehmen zurück, und lies mit einem alkoholgeschwängertem Atem folgende Worte im Flüsterton ab: „Der junge Bursch denu da inn’ Schritt packen willst, ders noch vollkommn feucht hinter den Ohr’n, außer seinen Augen hat er keine Vorteile, hör mir nu also gut zu: Wennu den Knaben übers Ohr haust komm ich persönlich vorbei und hau dir dein hübsches Grinsen außer Kauleiste dasses nur so spritzt.“
    Mit einer knappen Handgeste scheuchte er die Dirne aus seinem Sichtfeld, holte einige Münzen aus einer Tasche, und schaute das käufliche Mädchen überaus freundlich an, bevor er ihr eine Teil des Geldes zukommen lies. Den anderen Teil hielt er noch immer in der Hand, während er sich stark wankend auf zum Tresen machte, dort kurz aufs Holz schlug, und schließlich dem Wirt zu verstehen gab, das er doch bitte 2 Räume bereit machen würde, einen für sich, und den anderen für den jungen Søren in Begleitung. „Hassu g’hört Søren? Deine kleine Freun’in wird dir heu’ Nacht n’ G’schenk machen!“ Brüllte er lautstark durch den Raum, sodass jeder noch anwesende Besucher es verstehen musste, stieß sich dann jedoch vom Tresen ab, torkelte zurück, und stellte sich einen Stuhl vom Nebentisch an den Tisch, an dem die „Hälfte“ der aktuellen Crew ihren Abend verbrachte. „Na Freun’e, Käptn? Ir’endwer lust n Met mit mir zu tringen?“ Man konnte aus seinem Atem diverse Schnäpse, Biere und Met herausriechen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 23.09.2010, 07:45


    Die Fahne, die Jeanny aus dem Mund des Alten entgegen schlug, war sogar für sie - die selbst bereits ziemlich betrunken war - beinahe zu viel und sichn nur unzureichend Mühe gebend, ihre Abscheu zu verbergen wich sie mit dem Kopf zurück, brachte ihre Nase auf Distanz zu Wolle.
    "Ich denke nicht, dass irgendwer hier heute noch vor hat, etwas zu trinken. Wir wollten uns gerade alle einen Platz suchen, wo wir uns auf's Ohr hauen können..." Dabei betonte sie das 'alle' so unmissverständlich, dass auch Wolle und die übrigen stark angetrunkenen Gestalten, die es noch nicht über sich gebracht hatten, vom Tisch aufzustehen, den Befehl erkennen mussten. Denn langsam wünschte Jeanny sich nichts sehnlicher, als selbst unter eine warme Decke zu kriechen. Je länger hier sie stand und wartete, dass die anderen sich erhoben, desto mehr stiegen Müdigkeit und Erschöpfung in ihr auf und drohten sie zu überwältigen. Doch sie würde nicht gehen, bis auch die anderen weg waren. Würde sie nicht!



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 23.09.2010, 14:42


    Obwohl Søren zuerst noch unentschlossen war brannte er doch darauf, entweder wegzulaufen oder endlich über die Treppe nach oben den anderen zu entkommen. Es kam ihm vor, als würden sie ihn anstarren. Die einen machten sich in seiner Vorstellung darüber lustig dass er sich in seinem Alter schon an Freudenweiber heranschmiss, um nicht einmal bezahlen zu müssen, die anderen kritisierten seine Unvorsichtigkeit und Unselbstständigkeit, dass er nicht einmal selber entscheiden konnte, ob er jetzt mit der Frau gehen sollte oder nicht. Er wurde noch viel unruhiger, als Wolle sie zu sich rief. Wollte er ihr ausreden, die Nacht mit Søren zu verbringen? Anscheinend, denn ihr Gesicht verzog sich kurz unwillig, dann jedoch grinste die Frau kurz breit, ehe sie zu ihrer Beute zurückkehrte. Dankend nickte Søren seinem Meister zu, der anscheinend irgendeine Unstimmigkeit geklärt hatte. „Hassu g’hört Søren? Deine kleine Freun’in wird dir heu’ Nacht n’ G’schenk machen!“, hallte es laut durch den Raum, und Søren freute sich schon. Jeder, der zu seiner Hose sah konnte erkennen wie sehr er sich freute, einer der Nachteile, wenn man kein Hemd trug. Dieser Effekt verstärkte sich noch, als die Hure sich umwandte, er ihr weit aufgeschnürtes Hemd sehen konnte, ihr aufreizendes Lächeln, ihre enge Hose. Auf dem Schiff war ihm das noch nie passiert, und schon halb rot wandte er sich ab – was es jedem erst recht ermöglichte im Profil zu sehen was vorging. Lächelnd schob ihn die Dame auf die Treppe zu, drehte ihn lieberweise weg, ließ ihm wieder die Hand über den Rücken, über den Nacken und durch die Haare fahren, dass ihm Schauer über den Rücken liefen und sein Atem schneller ging, heftiger wurde. Bevor sie noch an der Treppe waren war ihre Hand in seiner Hose verschwunden, und seine Arme umfingen ungeschickt ihren Oberkörper, während er mit einem etwas blöden, aber lieben Lächeln vorwärtsstolperte. Bevor sie noch auf dem Zimmer waren hing die Hose schon in den Knien, und verschämt wandte Søren den Blick von einem Piraten ab der ihm entgegenkam, aber der war zu betrunken um etwas zu bemerken. Im Raum dann fiel die Hose endgültig zu Boden, ein paar Münzen rollten über den Boden, aber Søren kümmerte es nicht, er lag in den Armen einer fast neun Jahre älteren Frau und versuchte ihr Hemd zu öffnen. Es versprach eine lehrreiche Nacht für den Jungen und eine lustige für beide zu werden.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 24.09.2010, 07:16


    Marc war bereits mit dem ersten Maat aufgestanden und folgte diesen. Neben seinen Schritten war nur das leise rasseln der Ketten zu hören. So folgte er dem ersten Maat zu dem Schiff der Crew, der er nun angehörte und er war schon gespannt das Schiff zu sehen, vor allem die Schäden wollte er sehen. Schließlich musste er morgen das Holz für die Reparatur besorgen. Auch hoffte er das Phil solang er nicht in dessen nähe war nichts unüberlegtes anstellte.
    Phil saß noch am Tisch und zog Ruby näher an sich, bevor er sie am Nacken küsste. „Wir beide sollten uns auch langsam auf die Suche nach einen angenehmen Schlafplatz machen, außer du hast etwas dagegen das ich heute die Nacht bei dir verbringe, meine schöne Blüte“, flüsterte Phil leise in Rubys Ohr und hielt sie dabei zärtlich in seinen Armen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 24.09.2010, 12:13


    Wenigstens einer der beiden folgte. Hmph. Marc war sein Name, der stillere der beiden. Gut, vielleicht hörte er dann besser zu. Vor den beiden erhob sich die Lady Kartharra in ihrer ganzen angeschlagenen Pracht aus dem Hafenbecken. Obwohl es nicht Maos Schiff war, war er doch stolz. Stolz auf der Lady dienen zu dürfen. Es gab kein besseres Schiff in den Weltmeeren. Die Wache, die er zurückgelassen hatte, nickte, bevor der Mann weiter seine Runde über das Deck drehte. Mao winkte Marc zu folgen, während er sich eine Sturmlaterne griff und zum Mast stapfte.
    "Wie Ihr sehen könnt, haben uns die Mistkerle ein ziemliches Loch da reingeschossen. Ein Wunder, dass das Ding überhaupt gehalten hat", Mao deutete auf mehrere Metallstreben, die dem Mast Stabilität gewährten: "Für die Rückfahrt haben die gereicht, aber so können wir nicht in See stechen. Am besten wäre es, den Mast komplett zu ersetzen. Mal sehen, was sich machen lässt."
    Die Laterne warf flackerndes Licht auf das Deck, als Mao auf die Luke zum Unterdeck schritt. Von unten ertönte gedämpftes Klopfen. Unten deutete Mao auf das Licht einer weiteren Laterne: "Jones ist grade dabei, eines der beiden Löcher zu stopfen. Wir müssen die Planken komplett ersetzen. Wenigstens ist keine Rakete unter der Wasserlinie eingeschlagen."
    Erneut winkte Mao dem Mann: "Dahinten sind die Kojen, unter uns sind die Lagerräume. Hinter uns das Pulvermagazin. Den Rest findet ihr schon selber raus."
    Nachdenklich kratzte sich Mao am Kinn: "Wenn wir gut arbeiten, kriegen wir das Schiff morgen wieder abreisefertig. Gibt's noch Fragen?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 24.09.2010, 17:56


    Ruby kicherte, als Phil ihren Nacken küsste. Er hatte sogar die Hand der Kapitänin gehalten - wie ein echter Gentleman! Dieser Kerl war wirklich der perfekte Fang für sie. Und wie er sie "schöne Blüte" nannte! Soetwas war sie nicht gewohnt. Bisher waren nur zwei Körperteile schön bezeichnet worden, beide vom betrunkenen Benja, der ebendiese angefasst und dafür eine knallende Ohrfeige kassiert hatte. Tja. Aber Phil fasste sie ganz anders an. Nicht aufdringlich. Sie grinste und stand auf, wobei sie geschickt den Finger unter den obersten Knopf seines Hemdes fädelte und den Piraten mit sich nach obes zog, wo die beiden nicht unweit von ihrem Nesthäkchen bestimmt ebensoviel Spaß haben würden. Was sollte eine Nacht schon schaden? Man musste schließlich neue Crewmitglieder kennen lernen...



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 24.09.2010, 19:11


    Marc betrachtete die Schäden an dem Schiff genau und strich mit seiner Hand übers Holz. Dieses Schiff war sicher eins der besten auf den Weltmeeren, also würde er morgen auch das beste Holz des Händlers holen und damit das Schiff reparieren. Marc war der Ansicht behandelt man ein Schiff so gut es geht, würde es sich dafür revanchieren. Er sah den ersten Maat in die Augen und schüttelte auf dessen Frage leicht den Kopf.
    Phil grinste nur, während er Ruby folgte und mit ihr in eins der Zimmer verschwand. Im Moment war er sich sicher, das er eine schöne Nacht erleben würde und das Ruby seine schöne Blüte bleiben würde.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 25.09.2010, 08:25


    Endlich leerte sich der Tisch. Einer nach dem anderen erhob sich, torkelte mehr oder weniger sicher davon. Ein paar Nachzügler mochten es noch nicht geschafft haben, ihre fetten Hintern von der Bank zu lösen, doch das war Jeanny jetzt gleich. Das würde schon so passen. Sie würde die Männer morgen schon wieder wach kriegen. Sie hatte es bisher immer geschafft...
    Sich von der Lehne, über der sie mehr und mehr zusammen gesunken war, wieder aufzurichten erwies sich als regelrechter Kraftakt. Mit ungeschickten Handgriffen versuchte Jeanny, die Kante zu packen, sich daran hochzustemmen, doch so wirklich wollte ihr ihr Körper nicht mehr gehorchen. Der Stuhl begann bedrohlich auf den hinteren Beinen zu schaukeln und plötzlich war er einfach weg. Einen Moment lang fragte Jeanny sich verwundert, wo er hin sein mochte, dann sah sie auch schon den Boden auf sich zurasen und schlug schmerzhaft mit den Knien auf. Mit einem sehr undamenhaften Fluch auf den Lippen zog sie sich an der Kante des Tisches, der sich als wesentlich stabiler erwies, wieder in die Höhe und schaffte es schließlich sogar, halbwegs festen Stand zu finden. Auf See hatte sie nie Probleme mit den schwankenden Planken und konnte selbst im wildesten Sturm mühelos über Deck rennen. Doch dieses Schwanken war ein ganz anderes, ein sehr viel gemeineres!
    Es dauerte eine Weile bis sie sich orientiert hatte, doch dann erblickte sie die Treppe ins Obergeschoss der Tiefenhölle. Stark wankend steuerte sie darauf zu, bekam den Handlauf zu fassen, schleppte sich Stufe für Stufe nach oben. Die Nummern an den Zimmertüren verschwammen vor ihren Augen und hätten es ihr unmöglich gemacht ihr Zimmer zu finden, wäre es nicht ganz am Ende des Ganges gelegen. Mit der Schulter die Wand entlang schleifend erreichte sie es, stützte sich an der Tür ab und schaffte es mit einiger Mühe, den Schlüssel, den Garrik ihr zugesteckt hatte, aus ihrem Ausschnitt zu angeln. Erstaunlich leicht glitt er ins Schloss, die Angeln quietschten leise als die Tür aufschwang. Ihre Instinkte erinnerten Jeanny gerade noch daran, die Tür von innen wieder abzusperren, doch kaum vernahm sie das befriedigende Klacken des Schlosses torkelte sie bereits zu dem großen Himmelbett hinüber und ließ sich wie sie war - mit Mantel und Hut - bäuchlings auf das Laken fallen. Einen Herzschlag später war sie bereits eingeschlafen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 25.09.2010, 13:55


    Es hatte Stunden gedauert, gefühlt, bis Benja endlich die Planken des Steges unter seinen Füßen spürte. So betrunken wie er war hielt er diesen Ort für den absolut perfekten Schlafplatz für die Nacht.

    "Fuffzehn Mann auf des toten Manns Kiste,
    Ho ho ho und 'ne Buddel mit Rum!
    Fuffzehn Mann schrieb der Teufel auf die Liste,
    Schnaps und Teufel brachten alle um! Ja! "

    *Rumms* Lang ließ er sich auf das Holz fallen, streckte sich rücklings mitten auf dem Steg auf. "Mao! Wir müssen das Deck rapieren, da ist n großes Loch drin!" lallte er noch, dann zersägte sein Schnarchen die Luft.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 25.09.2010, 14:05


    Mit einem Grunzen stemmte sich Mao auf das Deck. Benja, guter Pirat eigentlich. Nur leider mit einer gewissen Abneigung gegen das Land im allgemeinen, die er in Alkohol ertränkte. Mit der linken Hand strich sich der erste Maat über den Schädel. Es war spät und eigentlich sollte er schon im Bett sein. Verflucht noch eins. Mit mehreren langen Schritten war er bei Benja, der grade den Steg wegsägte. Vorsichtig griff Mao ihm unter die Arme und schleppte ihn aufs Deck, wo er Benja auf einer Taurolle liegen ließ. Solange es nicht regnete, würde der Mann dort seinen Rausch aufs beste ausschlafen können. Bis Mao die Mannschaft aus dem Bett holte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 25.09.2010, 17:53


    Akira erhob sich ebenfalls, nachdem er die Dirne verscheucht hatte, die vorher noch etwas neidisch zu ihrer Kolegin geblickt hatte. Tja Soren hatte ziemliches glück gehabt das Wolle so in Spendierlaune war, doch er verübelte es dem jungen nicht. Er machte sich mehr sorgen wegen Ruby, die sich wieder so schnell an den Hals eines Piraten geschmissen hatte. Er hoffte das dass gut gehen würde, ansonsten hätten sie eine sehr merkwürdige reise vorsich wenn sie ausliefen.
    gemütlich torkelte er zurück zum Schiff und ging hinunter zu seinem kleinen Lagerraum, wo seine Hängematte befestigt war.



    Re: [MSG] Black Tides

    Brokknar - 29.09.2010, 17:17


    Noch immer am Tisch sitzend den zuvor noch seine Crew als Treffpunkt genutzt hatte lies er nun seinen Tunnelblick durch den Raum schweifen, nur um festzustellen, das er quasi der einzige Gast war der geblieben war. Neben den ganzen Alkohol-Leichen. „Na wennas so is...” murmelte er geistesabwesend in seinen Bart und erhob sich, nur um kurz darauf den schweren Weg zu seinem Zimmer anzutreten. Tatsächlich war der Weg dank seines Rausches schwerer als erwartet, nicht nur ein mal musste er eine Pause einlegen und sich an der Wand abstützen um nicht auf dem Boden zu nächtigen. Als er schließlich doch in seinem Zimmer ankam machte er zwar noch die Tür zu, er schien also noch nicht komplett abwesend, lies sie aber unverschlossen, und torkelte auf dem schnellsten Wege zum Bett, zog nur seine Stiefel aus, und schlief unter der Decke in seiner Klamottenpanzerung ein. Wenn ihm ein Meuchler den Bauch aufschlitzen wollte, kein Dolch würde bis zum Bauch durchdringen. So hieß es zumindest in den Gassen von Garganoths Rast.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 29.09.2010, 19:03


    Landgang war etwas, auf das jeder Pirat sich zu freuen begann kaum dass das Schiff den Hafen verlassen hatte und auch Jeanny stellte hier keine Ausnahme dar. Auch sie liebte das süße Leben, die Melange aus frischem Essen, süßem Rum, Glücksspiel und Sex, den Häfen versprachen und so zwielichte Häfen wie Garganoths Rast nur um so mehr. Dennoch gab es immer etwas, was sie, sobald sie an Land war, zurück auf See zog. Was genau dies war stellte sie fest, als sie an jenem Morgen nach ihrer Landung im Zimmer ganz am Ende des Ganges in der Tiefenhölle aufwachte...
    An Bord trank Jeanny nur in Maßen, den als Kapitän war es ihre Aufgabe, die Lady Kartharra sicher durch jede noch so widrige See zu steuern. Im Hafen sah das natürlich ganz anders aus. Hier konnte sie es sich leisten, sich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken, eine Möglichkeit, von der sie wieder besseren Wissens regelmäßig Gebrauch machte. Die Quittung für ihre Zügellosigkeit - sie war ihr wohlbekannt! - kam dann prompt am nächsten Morgen und auch dieser Morgen im Zimmer am Ende des Ganges in der Tiefenhölle stellte da keine Ausnahem dar: ihr Schädel schmerzte, als hätte die gesamte Crew darauf besoffen Polka getanzt und den zerschmetterten Kopf dann nur grob wieder zusammen gesetzt. Und jede noch so kleine Bewegung machte es nur noch schlimmer, jedes Rucken des Kopfes jagte einen Stich wie von einer Walfangharpune durch ihren Schädel. Doch einfach liegen bleiben konnte Jeanny auch nicht, zu aufdringlich brannten die Strahlen der bereits verdächtig hoch stehenden Sonne durch ihre Lider. Sie stöhnte, versuchte den Blick abzuwenden, doch der Stich, den die Drehung durch ihren Kopf jagte, ließ es sie anders überlegen. Abermals seufzend - diesmal all ihren Unmut über ihren miserablen Zustand in diesen Laut legend - entschied sie sich, dass sie nun auch gleich aufstehen konnte. Den Schmerz in ihrem Kopf unterdrückend zwang sie sich zuerst auf die Knie, dann in eine aufrecht-sitzende Position auf der Bettkante, schließlich ganz auf die Beine. Sie fühlten sich wabbelig an wie toter Fisch und ihr Magen gab ein alles andere als vertrauenserweckendes Grummeln von sich. Die Augen gegen das Sonnenlicht zusammen gekniffen torkelte Jeanny halb schlaftrunken, halb von ihrem Kater betäubt auf das Fenster mit den kleinen Butzenscheiben zu. Mit tauben, ungeschickten Fingern öffnete sie es und reckte den Oberkörper soweit hinaus, wie sie es ihrem Gleichgewicht zutraute. Frischer Seewind umspielte ihre Nase während sie sich orientierte und am Stand der Sonne abzulesen versuchte, wie spät es denn war. Sie schaffte es noch zu ermitteln, dass es zwischen zehn und elf Uhr vormittags sein musste, dann gab die frische Luft ihrem revoltierenden Magen endgültig den Rest und sie erbrach sich geräuschvoll auf die Straße hinab.

    Etwa eine Viertelstunde später schritt Jeanny - der Kopf dröhnte zwar noch immer, war aber nach einem Schwung Wasser aus einer bereit stehenden Schüssel zumindest etwas klarer - mit zunehmend sichererem Tritt die Stiege der Tiefenhölle hinab. Ihr Mantel saß nicht ganz richtig, denn nachdem sie ihre Bluse gewechselt hatte - Garrik war so aufmerksam gewesen, ihr noch am Vorabend eine funkelnagelneue quasi als Geschenk auf ihr Zimmer bringen zu lassen - hatte es sich als in ihrem Zustand zu schwierige Aufgabe heraus gestellt, wieder ordnetlich in die viel zu langen Ärmel zu schlüpfen, doch ansonsten wirkte sie wieder so frisch, wie eine Piratin nach einer durchzechten Nacht nur wirken kann.
    Ihre Schritte trugen sie automatisch zu Garriks Gemächern im hinteren Teil der Tiefenhölle, doch noch ehe sie die Tür erreicht hatte, hatte einer der hünenhaften Wächter des Barons sie entdeckt und ihr mit knappem aber entschiedenem Kopfschütteln bedeutete, dass der Großmeister der Bruderschaft noch nicht auf den Beinen war. Jeanny quittierte die Geste mit einem Achselzucken, das jedoch mehr an sie selbst als an den Wächter gerichtet war. Dann würde sie eben später wieder kommen. Sie hatte auch noch mit anderen Leuten hier in Garganoths Rast Geschäfte zu machen und lediglich der Anstand hätte es geboten, zuerst zu Garrik zu schauen. Aber wenn der noch seinen eigenen Rausch ausschlief... ihre Aufwartungen hatte sie ihm schließlich schon am Vorabend gemacht. Und wie!
    Mit noch immer leicht schwankendem Schritt verließ sie die Tiefenhölle durch den Haupteingang und wand sich zum Hafen hinab. Es war die selbe Straße, auf dem sie am vorigen Abend zur Tiefenhölle hinauf geschritten war, doch diesmal führte ihr Weg sie nicht wieder zu den Kais hinab, wo die Lady Kartharra lag und wohl auch der Großteil einer ihrer Crew zu finden sein musste. Stattdessen wandte sie sich nach rechts und folgte der Uferstraße bis zum äußersten Rand dem Hafen, wo die Docks von Garganoths Rast lagen. Sie wusste, dass sie den Mann, den sie suchte, dort trotz der frühen Morgenstunden antreffen würde...

    Marvin 'der Geier' Jarsson war kein sonderlich groß gewachsener Mann. Tatsächlich war er wohl nur wenige Fingerbreit größer als Jeanny und das wurde locker dadurch wettgemacht, dass sie einen üppigen, breitkrempigen und ziemlich dekadenten Hut trug während sein von schütterem, hellbraunem Haar bedecktes Haut lediglich von einem einfachen Dreispitz bedeckt wurde. Die Tatsache, dass er zudem noch so hager war, dass selbst die einfachen Zimmermannskleider an seinem Leib schlackerten sorgten zusätzlich dafür, dass er keine besonders imposante Gestalt war, was auch der diche Vollbart, den er sich stehen ließ und der lange, schlanke Hals mit dem deutlich hervortretenden Adamsapfel nicht ändern konnten. Dennoch - was wusste Jeanny nur zu gut - tat man besser daran, ihn mit Respekt zu behandeln, denn Marvin Jarrson hatte mehr Einfluss in Garganoths Rast als die meisten Kapitäne. Als Dockmeister war er es, der entschied welches Schiff ausgebessert, aufgerüstet oder besser gleich zerlegt wurde und so zerschossen wie viele Piratenschiffe den Hafen anliefen war eine Reparatur ohne sein Können und das seiner Zimmerleute schier undenkbar. Und auch die Lady Kartharra befand sich zur Zeit in einem Zustand, den eine Handvoll Matrosen und ein Schiffszimmermann nicht so beheben konnten, dass das Schiff seinem Ruf als Schrecken der Meere gerecht blieb. Es galt also, die Übellaunigkeit, die Jeannys Zustand zwangweise mit sich zog, herunter zu schlucken und höflich zu bleiben. Marvin neigte dazu, rasch eingeschnappt zu sein. Insofern war es ein wahres Glück für Jeanny, dass Marvin Jarrson ein Mann der Tat war und auch direkt zur Sache kam als er sie das Gelände der Docks betreten sah.
    "Ah Käpt'n Forvell, habe mich schon gewundert wann ihr kommen würdet...", grüßte er sie so selbstverständlich, als hätte sie sich angekündigt. Was sie selbstverständlich nicht getan hatte. Marvin hatte seinen Augen und Ohren überall, er hätte es so oder so rechtzeitig erfahren. "Ich habe die Kartharra bereits gesehen...", fuhr er fort ohne ihr Zeit lassen, ihn ihrerseits zu grüßen, "Sieht ziemlich übel aus - vor allem der Fockmast - aber das kriegen wir wieder hin, schätze ich. Aber das wird ein schönes Stück Arbeit. Der Rumpf muss an mindestens vier Stellen ausgebessert werden, die Reling müssen wir ersetzen und den Fockmast natürlich auch. Neue Segel aufziehen, aber das geht schnell. Die Takelage sollte größtenteils noch in Ordnung sein, die paar geborstenen Rahen sind rasch ersetzt. Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: habt ihr das Silber dafür, Käpt'n?" Einen anderen Kapitän hätte es vielleicht verwundert, dass der Dockmeister besser über die Schäden des Schiffs Bescheid wusste als er selbst, doch Jeanny kannte Marvin Jarrson bereits zu lange, als dass sie dies überrascht hätte. So war sie auch durchaus in der Lage, prompt zu antworten und die Verwunderung, die sie nun ihrerseits auf Marvins Gesicht hervor rief als sie ihm knapp erklärte, dass der Baron für die Reparatur aufkam zauberte ihr ein ganz und gar undamenhaftes Grinsen auf ihr Gesicht.
    "Ich... schätze dann geht es wohl nur noch darum, wann wir anfangen...", stellte der Dockmeister fest nachdem er seine verdatterten gesichtszüge wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Garrik Korhums Name galt im ganzen Hafen als Garant dafür, dass man sein Geld rasch und zuverlässig erhielt und da niemand so lebensmüde wäre, den Namen des Barons unrechtmäßig zu verwenden war ein solches Versprechen für einen handwerker wie Jarrson Gold wert. "Unverzüglich!", antwortete Jeanny ihm knapp. Sie hatte nicht vor, den Landgang unnötig in die Länge zu ziehen, schon allein ihres Schädels wegen.
    "Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon heute genügend Handwerker dafür entbehren kann..." Ah, jetzt fing er also doch noch das Verhandeln an. Gerissener Hund, wie er sich da das Kinn mit der spinnenfingrigen Hand rieb. Einem wie ihm entging die Möglichkeit eines kleinen Zuverdiensts natürlich nicht. Aber nicht mir ihr...!
    "Verstehe, Mister Jarrson...", antwortete Jeanny und legte dabei ein Lächeln auf, das gleichermassen kokett und verrucht wirkte. Mit diesem Lächeln hatte sie jahrelang ihren Unterhalt bestritten, das beherrschte sie auch in ihrem jetzigen Zustand noch. "Ihr möchtet also, dass eure Güte, die Arbeiter von ihren jetzigen Aufträgen abzuziehen, euch irgendwie vergütet wird..." Langsam kam sie ihm näher, Begierde in den Augen und zufrieden stellte sie fest, dass in seinem Gesicht der Zwiespalt zwischen Lust und der Gier nach Silber, auf das er es eigentlich abgesehen hatte, und auch einer gewissen Portion Furcht zu toben begann. "... vielleicht kann ich euch ja einen kleinen... Gefallen erweisen..." Mit kokettem Augenaufschlag legte sie ihm eine Hand auf die Hüfte. Sie konnte jetzt seinen schneller werdenden Atem auf ihren Wangen spüren. "Wir beide haben sicher viel Spaß!" Und mit diesem Satz ließ sie sich ruckartig - ein weiterer Speer durch ihren Schädel, den sie nur mühevoll ignorierte - auf die Knie hinab. Ihre Finger griffen nach seinem Gürtel, doch noch ehe sie die Schnalle zu lösen vermochte war Marvin Jarrson erschrocken einen Schritt zurück gesprungen. "Ich... denke nicht, dass das eine gute Idee wäre, Käpt'n Forvell!", keuchte er. Schweiß trat nun auf seine Stirn. "Ich bin mir sicher... dass es dem Baron gar nicht gefallen würde... wenn er erfahren würde, dass ich... dass ich... Nun, ich fürchte, ich muss euer Angebot wohl ausschlagen!"
    "So?", fragte Jeanny unschuldig und zog für einen Herzschlag eine Schnute. Dann, so plötzlich wie sie auf die Knie herab gegangen war, stand sie wieder auf den Beinen. "Dann ist ja alles in Ordnung. Ich erwarte eure Männer nach der Mittagspause auf meinem Schiff!" Und ehe Marvin Jarrson noch etwas antworten konnte hatte sie ihm einen Kuss auf den Wund gedrückt und war von dannen geschritten.



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 29.09.2010, 19:25


    Sonnenschein fiel gedämpft durch die Vorhänge, erhellte das modeste Zimmer der Frau, die, von eben diesen ersten Sonnenstrahlen geweckt, neben sich auf den Nachttisch tastete, den Zwicker griff, sich in die Laken zurückfallen ließ.
    Neben ihr im Bett zeichnete sich deutlich der Umriss einer anderen Frau, besser: Eines Mädchens, ab.
    Den Blick vom Zeugnis ihres Versagens im Kampf gegen sich selbst abwendend drehte sich Beth um und wälzte sich aus dem Laken in eine sitzende Position auf dem Bettrand.
    Den Zwicker so schnell wieder ab- wie aufgesetzt massierte die hagere, nackte Frau ihren Nasenrücken, versuchte gegen das allgegenwärtigen Dröhnen ihres Schädels die Ereignisse der letzten Nacht zu rekonstruieren.
    Arjas, wozu überhaupt. Es musste gelaufen sein wie immer.
    Sie hämmerte gegen ihren Schädel. Dumme Betsy. Dumme, dumme, Betsy.
    Betsy lässt sich volllaufen, Betsy fühlt sich allein, Betsy lässt sich weiter volllaufen, Betsy fühlt sich immer noch allein, vermisst Liebe, sucht körperliche Nähe, Betsy geht runter zum Hafen und holt sich Frischfleisch – Dieser Punkt, Frischfleisch, war ihr selbst im härtesten Suff wichtig: Besser für ihre Gesundheit, da nicht voller Herpes und schlimmerem wie die meisten der Mädchen, und besser für ihren Ruf, da leichter einzuschüchtern. Und andererseits gerade verdorben genug um zu wissen, wie man es anstellte. Kein Mädchen kam ohne Grund nach Garganoths Rast. – Nun, Betsy ließ sich im volltrunkenen Zustand vom Frischfleisch verwöhnen, und jetzt war der letzte Punkt auf der Dummedummebetsyliste erreicht: Betsy saß nackt auf dem Bettrand und es ging ihr genau so mies – wenn nicht gar mieser - als vorher.
    Das dümmste an der Situation aber war, dass sie nie, nie jemals, niemals, wieder irgend etwas anderes tun konnte als sich in ihr erzwungenes Schicksal ergeben.
    Was war Beth für ihre männlichen Kollegen? Rachegöttin in Blau? Fräulein Rührmichnichtan?
    Oh, - sie schnaubte bitter - sie vermisste den süßen Honigseim der Liebe. All zu lange schon. Aber da war keine Möglichkeit der Besserung.
    Würde sie nachgeben, sich auf einen von diesen Männern – einen Piraten! – einlassen, anstatt sich von Frauen lieben zu lassen, auswechselbarerweise, nichtssagend, sie würde an der Stelle dieses Mädchens nackt unter dem Laken liegen, früher oder später. Causa: Imageverlust et cetera. Nur wäre an ihrer jetzigen Stelle ein schwitzender, bärtiger, volltrunkener Seemann, der immer und immer wieder über ihr schweben würde, seine Unreinheit und Dämonen in sie zu spritzen. Alptraumvision.
    Das Mädchen drehte sich um und versuchte wohl irgendwie sich erotisierend in den Laken zu räkeln. Hoffnungslos. Dummes, einfaches, nichtssagendes Gesicht. Grünblaue, mandelförmige Augen, die sie irritierten. Körper? Leicht mollig, hellhäutig.
    Egal. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, jung, unerfahren, und leicht beeindruckbar. Unerlässlich für das, was folgen sollte.
    Stumm angekleidet, Rapier blank gezogen, den Preis der Nacht – 50 Silbermünzen - auf das Laken geworfen, und der Dirne, die das Geld zusammenraffte, sich zitternd hastig ankleidete, mit kalter Stimme erläutert, die Sache für sich zu behalten und sich zu Garganoth zu scheren. Dargelegt, dass im Falle des Bedürfnisses, sich über die Nacht mitzuteilen, die Gesundheit des Mädchens stark leiden würde.
    Ihrem Wissensstand nach hatte bisher keine geredet. Und wenn? Wen kümmerte es. Es waren Huren, verdammt. Wertlose, doch bemitleidenswerte Geschöpfe, ohne Stolz und voller Kindlichkeit. Was waren ihre Worte wert?

    Blick in den Spiegel: Kontrollierte Gesichtszüge, straff sitzende Kleidung, Zwicker auf der Nase. Rapier an der Seite. Haare hochgesteckt. Ihr besseres Ich.
    Versuchsweise bildete sie die ersten Worte, die sie heute – ihr Tag begann jetzt, aller Schmerz, alle Wiederkehr des Bedauerns geschah außerzeitlich und entfremdet – an jemanden richten wollte.
    Sie hatte einen Termin mit Garrik. Und wer wäre sie, seine Autorität anzuzweifeln?
    Bitteres Lachen. Baron. Einer Stadt von Halsabschneidern und Taugenichtsen. Tolle Zielsetzung.
    Ein Gedanke driftete ab, versicherte sie, beim stolzen Blick in ihre selbst für sie leicht stechend wirkenden Augen, dass sie besser war, besser sein musste, als das, wofür sie sich hielt, dann verließ sie den Raum, schloss zwei mal ab.

    Die Tiefenhölle erstrahlte in all ihrer Monströsität in der Morgensonne. Die Dächer glänzten vom Regen der Nacht, begannen zu dampfen und trugen ihren Teil zum Morgennebel, der Karkassa umhüllte, und sich gerade tief im Fjord ansammelte, bei. Ein Blick die Hauptstraße hinunter zum Hafen zeigte Nebel auf dem Wasser, Silhouetten von Schiffen, Schemen von Dockarbeitern und anderen frühen Vögeln.
    Vielleicht wollte sie Garrik ja auch endlich irgendwie abschießen. Ihr war bewusst, dass sie momentan mehr zu seiner Belustigung bezahlt wurde denn einen tatsächlichen Nutzen brachte. Die Typen, die in Prügeleien gerieten, könnten sogar von einem der minderbemittelten Nlak-Schamanen in den Slums (Ein Wunder, dass man in einem Riesenslum wie Garganoths Rast tatsächlich von Slums reden konnte, doch man konnte) zusammengeflickt werden, bis sie in die nächste Prügelei gerieten.
    Ein kurzer Moment der Kontemplation noch, dann trat sie in die Tiefenhölle, schob den abgewetzten, fettigen Vorhang beiseite.
    Ein Bild der Ernüchterung. Wo gestern noch ein fröhlich-nichtsnutziges Pandämonium gezecht hatte, waren jetzt nur noch Lachen aus Blut und Widerlicherem. Beth schlüpfte durch den Ram zu den beiden Ordnern (Schliefen die denn jemals? Oder hatte Garrik ein ganzes Bäckersdutzend von ihnen vergünstigt gekriegt...?)
    Waffe abgelegt, rein mit ihr. Es stand ein süßlich duftender Rauch von aromatisiertem Tabak im Raum. Beth räusperte sich, trat tapfer voran. Da war Garrik, feist, bärtig, breit grinsend, nuckelte an einer Ta’quiva-Wasserpfeife. Als er die Ärztin bemerkte, breitete er die Arme aus, lachte sie fröhlich an. Der größte Drecksack von allen. In wombatähnlicher Form. Egal, sie schenkte ihm ein mattes Lächeln. Mehr konnte niemand von ihr erwarten – hatte nie jemand von ihr erwartet.
    „Warum die lange Miene, Elsie. Wenn ich das richtig verstanden habe, hattest du doch die ganze Nacht nette Gesellschaft. Ich auch! Wir begegnen uns quasi auf Augenhöhe!“
    Wir können uns nie auf Augenhöhe begegnen, du Vombatidengezücht. Dafür müsstest du ein verdammtes Diplom in Medizin haben und zumindest im Ansatz noch etwas Anstand besitzen.
    Dass Garrik von ihren Mädchen wusste, hatte sie das erste Mal geschockt. Aber in Relation dazu gesehen, dass er sie ohnehin jederzeit ausschalten konnte, war der Schrecken verblasst. Nichtsdestotrotz: Der Baron blieb für sie ein unausstehlicher Kerl, unterste Stufe des menschlichen Geschlechts. Was sie noch weiter irritierte: Es war ihm augenscheinlich klar, dass sie so dachte, und es kümmerte ihn wohl einen Dreck. Schon bei ihrem ersten Treffen vor 10 Jahren hatte er durch sie durchgeschaut wie durch ein leeres Schnapsglas. Mittlerweile hatten sie sich in ein Spiel eingependelt, das auf dem Austausch von Nichtigkeiten basierte, die gelegentlich durch Informationen oder Befehle unterbrochen wurden.
    „Ja, Baron. Es war sehr divertiv. Jedoch: Ich vermute, euer Abend war ungleich gloriöser.“
    „War er, tut aber nichts zur Sache, Elsie. Sache hingegen sollst heute mal du sein.“
    „Baron! Mir fällt beim besten Willen nichts ein, was ich mir gegen die Bruderschaft oder Euch zuschulden hätte kommen lassen können.“
    Korhum legte den Kopf schief und blickte sie aus seinem Auge schwerst ironisch an, augenscheinlich war er gut gelaunt.
    „Hör mal, altes Mädchen. Wie lang soll ich dich noch hier in der Tiefenhölle mit Schnaps und gelegentlich Mädchen durchfüttern? Es ist jetzt bestimmt schon 4 Monate her, seit du dich das letzte Mal verdient gemacht hast.“
    „Baron...“
    „UND: Du redest schlecht hinter meinem Rücken.“
    „Baron...“
    „Altmännersaft? Seit wann bin ich ein alter Mann?“
    „...Ich war betrunken...“
    Korhum brach in schallendes Gelächter aus und klopfte neben sich auf die Kissen. Ohne zu zögern setzte sich Beth mit einem genügenden Sicherheitsabstand neben ihn, rückte ihren Zwicker zurecht.
    „Mein Mädchen, falls ich tatsächlich mal alt werden sollte, und dein verrückter knochiger Hintern noch lebt, wird er geheiratet. Von mir.“
    „Baron belieben zu scherzen.“
    „Mit-nichten. Schau, meine Liebe. Ich bin vielleicht nicht so furchtbar schlau wie du, und war auch nie auf einer feinen Uni, aber man könnte doch sagen, dass ich es zu ein bisschen Wohlstand, gepaart mit Lebenserfahrung gebracht habe. Plus: Das Alter war gnädig mit mir.“
    Gnädig in dem Sinne, dass du bei deinem Lebenswandel noch auf Arjaris weilst, Wombat.
    „Zweifelsohne, Korhum ... Baron.“
    Die Masse neben ihr brach erneut in ein tiefes Vibrato von Lachen aus, stupste dann ihre Schulter an. Beth wandte ihren Blick in das Auge des Barons.
    „Nein, jetzt mal ernsthaft. Ich glaub’ damals hätte mir eine Frau wie du gut getan, Elsie. Irgendwann früher. Aber die Vergangenheit ist ungnädig. Was uns jetzt bleibt ist, na, habs neulich gelesen ... Reminiz-sens. Und Kaffeekränzchen.“
    „Reminiszenz, Baron.“
    „Ich schweife ab... Zur Sache. Du hast die kleine Forvell gesehen? Klar hast du. War in einem Gefecht mit den Ta’quiva. Hat jetzt keinen Navi mehr. Also: Sobald deren Schiff wieder schwimmt, darfst du ihr die Karten lesen. Runter mit dir zum Hafen. Befehl von ganz oben.“

    Besser als erwartet.

    Ohne Hast verabschiedete sich Beth, schnallte das Rapier im Vorraum wieder an den Gürtel, und machte sich mit leichteren Gedanken auf den Weg zum Hafen. Besser als in dieser verdammten Stadt herumzusitzen und bis zum nächsten Kater zu saufen. Genaugenommen war ihr immer noch nicht klar, was Hohlauge an ihr fand. Vielleicht machte es ihm Spaß, sich mit Leuten zu umgeben, die ihm am liebsten die Kehle zudrücken würden. Vielleicht war sie auch nur eine bessere Piratin als ihr lieb war. Egal.
    Beschwingten Schrittes trat sie aus, vorbei an den Personen, deren Schemen sie vorher gesehen hatte, bis sie vor der Kartharra stand. Sicher hatte sie von dem Schiff gehört. Dass es Schaden genommen hatte. Und dass es nicht das neuste war. Aber das Ding sah – bis auf die neuen Segel – wirklich heruntergekommen aus.
    Ihre Augen lagen auf den Oberflächenschäden des Schiffs, als sie steif näher an die Gangway trat, auf der Suche nach einem wachen Crewmitglied. Die mussten doch schon wieder arbeiten, Korhum duldete keinen Müßiggang!



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 29.09.2010, 20:42


    "Du verdammter Schlappschwanz. Deinen Kater schiebe ich dir gleich in den Hintern! Arbeite gefälligst!", mehrere der Piraten hatten sich am letzten Abend kräftig besoffen. Und Mao, völlig nüchtern, mit klarem Kopf und erfrischt hatte sie aus dem Bett geholt. Um neun Uhr morgens. Es gab Arbeit zu tun. Jones saß mit einigen anderen, die Mao zur Arbeit verdonnert haben an den neuen Segeln. Mit zwar geübten, aber ein wenig steifen Handgriffen, maßen die Männer aus, schnitten, nähten und taten alles, was Jones ihnen zu tun aufgab. Selbst Cordell, den Mao grade hatte zusammenscheißen müssen.
    "Die Abmessungen sollen fertig sein, bevor der Käpt'n mit Jarsson und seinen Männern kommt. Nähen könnt ihr die Dinger woanders. Wo ist Ruby? Ich will eine Bestandsaufnahme der Vorräte. Jones! Wenn du bei den Jungs fertig bist, mach 'ne Liste von dem Zeug, was du noch brauchst." Wie ein lauter, dunkler Turm stand Mao auf dem Deck und brüllte Befehle. Der Käpt'n würde bald wieder kommen und bis dahin sollte einiges schon erledigt sein. Zum Beispiel.
    "BENJA! Runter in die Pulverkammer. Wie viele Fässer haben wir noch? Hisen, geh nach Kugeln schauen. Jois und Ardelio, räumt alles von den Planken weg, an die die Zimmerleute vielleicht dran müssen. Das hier soll nicht länger als notwendig brauchen."
    Eine Gestalt auf der Gangway erreichte Maos Verstand. Eine Frau. Mit einem Gesichtsausdruck als hätte man ihr einen Stock vom Hintern bis zum Hirn geschoben. Der erste Maat überprüfte noch kurz, ob seine Befehle ausgeführt wurden, dann drehte er sich um: "Und was kann ich für Euch tun, Miss...? Steht nicht im Weg, wenn Ihr was mit mir zu besprechen habt."



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 29.09.2010, 21:17


    Die Meter bis zur Reling schwanden wie im Nu, und schon hatte sich Beth vor dem dunkelhäutigen Mann aufgebaut. Irgendwie kannte sie den. Gestern vielleicht gesehen. Oder sonstwann. Die Tätowierungen sollten wohl irgendwie hart wirken. Taten ihren Zweck zugegebenermaßen nicht schlecht, gepaart mit der eindrucksvollen Statur dieser Bestie.
    Nicht, dass er nicht heulen würde, wenn sie ihm irgendwann mal gezwungenermaßen den Arm absägen musste. Wundbrand, Tetanus, Parasiten, et cetera. Alles schon gesehen, und hatte Männer aller Arten vor ihr zu weinenden Haufen gemacht.
    Sie strat auf Schrittnähe an den Mann heran und stierte die fehlenden 15 Zentimeter zwischen ihnen nach oben, mit einem Blick in den Augen, der die ruppige Begrüßung, die sie erfahren hatte, kalt konterkarierte, und antwortete dem Südländer geübt harsch, immer noch mit der leichten Schwere des Katers der Nacht in der Stimme:
    "Korhum hat mich geschickt. Beth McLeary. Eure neue Navi. Und Ärztin. Zeig mir, wo meine Kajüte ist, und ich richte mich ein."
    Sollte reibungslos laufen. Wenn nicht, dann wurde halt irgendwer zu Korhum geschickt. Aber der Kerl schien schon zu wissen, woran er bei seinen Leuten war. Also wohl jetzt hoffentlich auch bei ihr. Sie hasste Aufsehen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 30.09.2010, 18:35


    Schlaftrunken, verkatert, schlecht gelaunt. Arbeiten war gerade etwas was Benja überhaupt nicht gefallen wollte. "Ach halt dochs Maul!" murrte er vernehmbar, verzog sich aber doch lieber zügig unter Deck ehe Mao ihm noch irgendwelche Strafarbeiten aufbrummen konnte.
    Lautes Grummeln des Magens verkündete einen weiteren Grund schlechte Laune zu haben. Nicht das der Anblick des Festlands direkt nach dem Aufwachen schon mies genug gewesen wäre, nein, er hatte noch nichtmal etwas zu beißen zwischen den Zähnen gehabt. Kein Wunder wenn der Smutje irgendwo in diesem verfluchten Drecksloch mit einem Kerl im Bett lag und seinen Rausch ausschlief.
    Noch immer vor sich hin murrend stieß er die Tür zum Pulverlager auf und verschaffte sich einen Überblick. Warum sollte überhaupt er hier runter und nach dem Pulver gucken? Konnte das nicht einer der Kanoniere machen? Immerhin nutzten die den Kram hier unten auch. Alles was er gerne damit anstellte spielte sich auf einem feindlichen Schiff ab und endete stets in einer hübschen Explosion.

    Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis Benja sich dann doch wieder an Deck bequemte. "Eh ... noch 4 Fässer voll uns eins halbvoll." brummte er Mao seinen Bericht zu. "Wann gibts was zu essen?" Erst jetzt sah er sich die Frau an. Neuer Navigator und Arzt? Von der Schreckschraube hatte er schon gehört, nicht gerade der angenehmste Mensch, und somit auch nicht sein Zielgebiet, also Finger weg. "Auf lehren Magen lässt sich nicht gut arbeiten." fügte er an Mao gewand an, grinste schief und wartete seelenruhig auf die Antwort.



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 01.10.2010, 01:28


    Warm. So warm. Tut gut. Wie früher. Wie mit Mutter. Dieses Gefühl wird nicht vergessen. Diese Wärme. Mama. Wieso haben sie das nur getan? Oh Mama. Steh nicht auf. Es blendet wenn du gehst. Es... blendet?

    Kin kniff im ersten Moment verwirrt die Augen zusammen und öffnete sie kurz, nur um sie wieder zusammen zu pressen. Die Sonne schien ihm in das Gesicht. Wieso? Das passierte nie. Er war noch nie so weit aus seinem Loch gerollt, dass die Sonne ihn blendete. Warum also dieses Mal? Er wollte doch nur schlafen. Der Dieb drehte sich zur Seite. Schon wieder merkwürdig. Wieso hatte er Platz zum drehen? Lag er schon auf der Straße? Kin war zu müde um konzentriert nach zu denken und lies lieber seinen Kopf auf den Boden sinken, nur um im nächsten Moment einen schmerzhaften Schrei von sich zu geben. Adrenalin machte sich in Sekunden in seinem Körper breit. Kin setzte sich hin und fasste sich an die brennende Stelle in seinem Gesicht. Die Berührung jagte ihm einen weiteren, stechenden Schmerz durch den Kopf, woraufhin Kin verwirrt schreiend aufsprang und sich panisch umsah. Es dauerte ein paar Augenblicke, in denen Kin die ganze Situation bewusst wurde und ihm die Erinnerungen wieder in den Kopf strömten. Just in dem Moment, als dem Dieb klar wurde, dass er sich eigentlich keiner Gefahr ausgesetzt war, ausser vielleicht vom Dacht zu stolpern, verlor er jegliche Motivation des Stehens und sank wieder auf die Knie. Als er ein vornüber zu kippen drohte, fing er den Sturz mit den Handflächen ab, was ihm einen weiteren schmerzerfüllten Schrei entlockte. Kin schleifte sich mit Mühe und Not an den Schornstein, der aus dem Dach ragte und lehnte sich dort mit dem Rücken an. Sein Atem ging schnell und seine Sicht war verschwommen. Er hatte das Gefühl, als hätte man ihm tausende Nadeln durch den Körper gejagt. Tränen liefen Kin über die Wange. Er hatte lange nicht mehr geweint, schon gar nicht wegen Schmerzen. Man gewöhnte sich daran. Was allerdings anders war, war die Hilflosigkeit. Der Dieb hatte überlebt. Viele Situationen. Noch mehr Wunden. Schmerzen. Ängste. Aber nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Es kam ihm vor, als könnte er nichts an seiner Situation ändern. Schmerzen, die mit jeder Bewegung nur stärker wurden. Aber wenn er einfach sitzen bleiben würde, würde er bestimmt ebenso irgendwann sterben. Also was tun? Mit jedem weiteren Gedanken wuchs Verzweiflung in dem jungen Mann und Kin schluchzte nur umso heftiger. Wie ein kleines Kind saß er zusammen gekauert auf dem Dach und wandelte all seine Verzweiflung, seine Hoffnungslosigkeit, seine Angst, seinen Hass in heiße Tränen. Und seine Schmerzen. Nicht die Schmerzen, die durch seinen Körper zogen. Schmerzen, die viel tiefer saßen. Wunden, die lange nicht mehr aufgerissen waren. Gedanken an vergangene Tage. Die Wärme war so ungewohnt dass sie ihn wieder daran erinnerte, was er verloren hatte. Das alles übermannte den Dieb und deshalb blieb er schluchzend und heulend dort sitzen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 01.10.2010, 09:17


    "Neuer Navi und Ärztin auch noch. Gut, hoffentlich habt Ihr ein größeres Talent zum Überleben als Eure Vorgänger. Jemand hätte Ruanok sagen sollen, dass es keine gute Idee ist gegen A'quiva Klingentänzer anzutreten. Hat er aber wohl selber bemerkt, als ihm zwei Klingen in die Seite gerammt wurden. Und wenn der Arzt operiert werden muss, wer operiert ihn?", Mao bedeutete der Frau zu folgen, nachdem er Benja zu Bestätigung zugenickt hatte. Mussten neues Pulver kaufen. Mehrere Fässer, mindestens. Während im Kopf des ersten Maats Aufgaben, benötigte Besorgungen und ähnliches herumschwirrten, stieg er vor der Frau weiter in die Tiefe des Schiffes hinab. Ein Schlüssel aus dem Schlüsselbund an Maos Gürtel öffnete schließlich die Türe zu einer recht geräumigen Kabine. Linkerhand ein Bett, rechterhand ein Operationstisch, vielmehr eine Planke, die auf zwei leere Fässer genagelt war.
    "Ruanoks alte Kabine. Schmeißt seinen Kram raus. Wir hatten noch keine Zeit hier aufzuräumen. Den Tisch können wir auch woanders hinstellen. Sagt das Jones, sobald er mit den Segeln fertig ist. Die Karten sind in der Kajüte vom Käpt'n, werdet also warten müssen. Gibt's noch was, was Ihr braucht, Miss McLeary?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 01.10.2010, 10:34


    So sah ihr neues Zuhause aus? Besser als erwartet. Sie war schon auf kleineren Schiffen in kleineren Kajüten gewesen. Der Arzt hatte recht gut Ordnung gehalten, auch wenn er einen äußerst lachhaften Tod gestorben sein musste.
    Langsames Nicken, Bestandsaufnahme. Die doch nicht allzu schmutzige bezogene Matratze, ein raisonnabler Vorrat an Rumflaschen, die in einer Ecke herumstanden. Ein Kleiderschrank, ein Fenster über dem Bett, eine kleine Weiheecke mit Arjas-Devotionalien ... die würde weichen müssen. Außerdem ein weiterer Schrank mit Büchern, Arztnei, medizinischen Geräten, und, soweit sie erkennen konnte, noch mehr Alkohol. Mittlerweile begann sie zu bezweifeln, ob der Aufenthalt auf See ihr wirklich besser tun würde. Zumindest ihrer Leber. Egal.
    "Ich brauche ein, zwei Leute, die mir helfen, das Zeug aus meinem Haus hierher zu bringen und mich hier einzurichten. Den Tisch kannst du rausschmeißen lassen oder in Einzelteilen in die Reling verbauen, ganz wies passt, ich werd meinen eigenen mitbringen. Auf so was kann ich weder navigieren noch operieren. Ansonsten denke ich, dass meine kleine Hausapotheke den Schrank hier ganz gut ergänzen wird"



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 01.10.2010, 18:09


    "Nehmt Euch zwei aus der Crew und holt Euer Zeug. Irgendwen, der aussieht, als wäre er nicht beschäftigt. Der Eindruck stimmt zumeist. Was den Tisch angeht, sagt Jones Bescheid, der macht das dann schon. Irgendwann, wenn er Zeit hat. Wird noch ne Weile mit den Segeln zugange sein", Mao kratzte sich am Kinn: "Gibt es irgendwas, das Ihr nicht vorrätig habt, was wir noch kaufen müssen? Ein schlecht ausgerüsteter Arzt ist von geringem Nutzen. Und das wird sich die Lady Kartharra nicht leisten." Mao machte eine Verbeugung mit dem Oberkörper, wobei er die Hände zusammenlegte. Während der Drehung sah Mao noch einmal nach hinten. Die Missy wäre besser gut in dem, was sie tat. Der erste Maat hatte noch nie viel auf Gerüchte gegeben, aber Betty McLeary hatte den Ruf schwierig zu sein. Mit einem leichten Grinsen erklomm Mao die Leiter nach oben. In seinem Verstand war "schwierig" ein Kompliment, wenn es von den Piratenfürsten kam. Das bedeutete, dass die beschriebene Person einen Verstand hatte und diesen auch benutzte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 02.10.2010, 09:32


    Jeanny verließ das Gelände der Docks sichtlich triumphierend und beschwingten Schrittes, mehr als zufrieden mit sich selbst. Einen einfachen Piraten konnte jede Hafendirne um den Finger wickeln, aber um einen Mann wie Marvin Jarrson zu übertölpeln bedurfte es eines gewissen Geschicks. Eines Geschicks, das sie nach wie vor besaß, was ihr ein selbstgefälliges Lächeln auf ihr sonst so hartes Gesicht trieb. Ihre Schritte führten sie noch immer nicht zurück zur Lady Kartharra, obwohl sie wusste, dass inzwischen auch der letzte der Piraten aufgestanden und an die Arbeit gegangen sein musste. Doch sie hatte volles Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Ersten Offiziers, dass er diesen Haufen ungewaschener Trunkenbolde ordentlich antreiben würde...
    Stattdessen wandte sie sich wieder dem Zentrum der Stadt zu und stieg abermals zur Tiefenhölle hinauf. Inzwischen dürfte auch Garrik Korhum wieder auf den Beinen sein und er würde mit ihr sprechen wollen. Und dieses Gespräch würde wohl wesentlich unangenehmer werden als die... Verhandlungen am Vorabend. Ein zeitweilig zufriedener Garrik mochte den Abend von Großzügigkeit erwecken - so wie gestern Abend, als er ihr zugesagt hatte, ihr so viel Geld zu leihen, wie sie brauchte um die Kartharra wieder flott zu machen - doch er blieb nach wie vor eine schwarze Piratenseele. Ein solches Zugeständnis vergab der Baron nicht ohne auch an sich selbst zu denken. Und dass sie mit ihm ins Bett gestiegen war, das gehörte weniger zur Bezahlung, als vielmehr zum... guten Verhandlungston... Schließlich war Garrik der Großmeister der Bruderschaft. Ein Mann, der immer seinen Willen bekam. Und so war es wenig verwunderlich, dass Jeannys Kehle sich zuschnürte, als sie abermals die zu dieser Stunde nur spärlich besuchte Tiefenhölle betrat.

    Baron Korhum erwartete sie schon. Natürlich. Er mochte nach außen wie ein alter, aufgedunsener Mann wirken, doch er besaß mehr macht in seinem kleinen Finger als ein Kapitän in seinem ganzen Leib und er wusste über alles Bescheid, was in seiner Stadt passierte. Immer. Und auch, dass Jeanny von den Docks kam war ihm nicht verborgen geblieben. Selbstverständlich. Dennoch - das wusste Jeanny genau - tat er immer wieder gerne so, als würde man ihn überraschen und so stand er auch diesmal mit dem Rücken zur Tür über eine Karte auf dem riesigen Eichentisch gebeugt als sie seine Gemächer betrat.
    "Jeanny Forvell!", grüßte er ohne aufzublicken, "Setz dich, wie müssen reden." Und er rückte ihr - ganz alternder Galan - einen Stuhl zurecht ehe er selbst seinen massigen Leib auf die andere Seite des Tisches wuchtete und sich ächzend in seinem thronähnlichen Sessel nieder ließ.
    "Jarrson wird dein Schiff in weniger als eine Woche wieder flott machen, die Kartharra wird prächtiger und furchteinflössender als jemals zuvor... was du jetzt also noch brauchst sind neue Männer, die sie segeln", stellte der Baron fest. Jeanny sah ihn nur schweigend an und so fuhr er ungerührt fort, "Außerdem hat es euren Navigator erwischt. Schade um den guten Vierfinger. War ein guter Mann. Zuverlässig. Aber da kann man nichts machen. Du wirst natürlich Ersatz brauchen, ohne Navigator kannst du nicht segeln." Ihr fiel auf, dass Garrik genauso wie Marvin Jarrson bestens über ihre Bedürfnisse Bescheid wusste, beinahe besser als sie selbst. Und diese Feststellung ließ unwillkürlich Groll in ihr aufsteigen. Verdammt, sie war schließlich Kapitän! Sie konnte für sich selbst denken, man musste ihr nicht vorlegen, was sie alles brauchte! Garrik Korhum jedoch schien es nicht einmal zu registrieren.
    "Ich habe dir bereits jemanden besorgt, der für dich den Kurs bestimmt. Und sie sie ist Ärztin, ebenfalls sehr gute Frau. Versteht ihr Handwerk. Beide Handwerke, das Navigieren nicht schlechter als das Knochensägen. Ich habe sie bereits zur Kartharra runter geschickt. Du hast sicher schon von ihr gehört. Ihr Name ist..."
    "Beth McLeary!" Nun war das Missfallen in Jeannys Stimme unmöglich noch zu überhören, doch Garrik ignorierte es schlicht und stellte nur scheinbar erfreut fest: "Du kennst sie? Wunderbar..."
    "Schon von ihr gehört."
    "Das wird ausreichen. Und was deine Crew angeht, ich habe bereits Leute ausgeschickt, die verbreiten, dass die Lady Kartharra anheuert. Es gibt genügend Seeleute in der Stadt, die auf der Suche nach Heuer sind. Und wenn ich ihnen meine Leute schicken, dann wird es auch der letzte mitbekommen. Ich denke, du kannst dich einfach heute Abend in die Tiefenhölle setzen um sie einzuschreiben. Aber das ist nicht der Grund, warum ich mit dir reden wollte, Jeanny..."
    Mühevoll stemmte er sich auf seine mächtigen, säulenartigen Beine, ging um den Tisch herum, legte ihr den Arm um die Schulter als er sich zu ihr herab beugte. "Du machst mir Sorgen, Jeanny. Ich schätze deine Arbeit, niemanden fürchten das Imperium und die Ta'quiva so wie dich. Du hast Dutzende Kriegsschiffe zu Garganoth geschickt und hunderte dieser erbärmlichen Marinesoldaten ersäuft. Dein Tun ist wunderbar für unseren schlechten Ruf. Aber du bringst keine Beute mit nach Hause, Jeanny. Ich kann mir von Admiralsköpfen nichts kaufen. Vergiss nicht, dass wir Piraten sind, keine Mörder..."
    Abermals ging er um den Tisch herum, ließ sich abermals in seinen Sessel nieder, lehnte sich zurück und trommelte gemächlich mit den dicken Fingern auf die Tischplatte, dann, plötzlich, machte er erneut den Mund auf. "Ich will Silber sehen, Jeanny. Mein Wohlwollen deckt deine Ausgaben, aber ich sehe mein Geld nicht wieder. Das gleichen auch deine hübschen Brüste und dein verruchtes Lächeln nicht aus. Ich werde dir nicht ewig Geld vorstrecken, damit du deinen Blutrausch da draußen ausleben kannst. Du wirst dich wieder auf das eigentliche, ehrliche Piratenhandwerk besinnen. Wenn du das nächste mal nach Garganoth Rast kommst, dann erwarte ich, dass du genügend Gold und Silber im Rumpf der Kartharra hast um mir all das zurück zu zahlen, was ich dir in den vergangenen Jahren geliehen habe. Bis auf den letzten Silbertaler!"
    Das saß! Das traf Jeanny tiefer als ihre starre Miene es verriet. Natürlich wusste sie, dass andere Kapitäne mehr Beute nach Hause brachten. Doch sie liebte nun mal das Abenteuer, hilflose Handelskutter zu überfallen, das war nicht ihre Art. Das war es nicht, weshalb sie zur See fuhr. Doch sie hatte angenommen, es könnte immer so weiter gehen. Nun hatte ihr Garrik schneller als sie es je erwartet hätte die Pistole auf die Brust gesetzt. Das würde alles für sie ändern...
    "Du kannst gehen!", riss Garrik sie aus ihren Gedanken. Wortlos erhob sie sich und schritt auf die Tür zu, doch kurz bevor sie sie erreichte rief Garriks tiefe Stimme sie noch einmal zurück: "Und Jeanny... das ist deine letzte Chance..."
    Erst als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, fiel Jeanny auf, dass sie dort drinnen kaum ein Wort gesprochen hatte. Wieder hatten die anderen - die Männer - für sie entschieden. Und sie konnte fühlen, wie ihre Augen ganz feucht wurden...



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 02.10.2010, 14:17


    Das Deck erstreckte sich geschäftig vor der aus den Eingeweiden des Schiffes an die verhältnismäßig frische Luft von Garganoths Rast tretenden Beth. Diese blinzelte kurz in die Sonne, ließ den Blick über das geschäftige Deck schweifen und sann sich zwei Crewmitglieder aus, eines stämmig, eines lang, die, mehr schlecht als recht, ungeschickt mit fetten beziehungsweise langgliedrigen Fingern am Segel herumflickten. Die machten doch so mehr kaputt als dass sie die Reparatur voranbrachten.
    "Ihr zwei. Seht nicht so aus als ob ihr hier besonders viel fertigbringt. Mitkommen."
    Langsam erhoben sich die beiden Seemänner. Immerhin, sie war mit Mao reingegangen, also würde es schon seine Richtigkeit haben. Und alles war besser als Segel zu flicken.
    Die knarzende, vom Salzwasser ausgebleichte Gangway hinab, auf den mittlerweile in der Mittagssonne festbackenden Schlamm, vorbei an klappernden Maultierfuhrwerken, den allgemein geschäftigen Händlern, hoch zur Tiefenhölle. Einige Straßen weiter wäre ihr Quartier. Das hatte vorher irgendeinem Berater des Barons gehört, der dann aber in Ungnade gefallen war und nun wohl irgendwo im Fjord baumelte. Gekümmert hatte Beth das nur peripher, hatte es doch bedeutet, dass sie aus der Kaschemme, wo sie vorher untergekommen war, zu einem tatsächlich funktionablen Haus gekommen war, in dem nicht überall Ungeziefer herumkrabbelte. Plus: einen Ort, in dem sie sich ausbreiten konnte.
    In Gedanken an die Einrichtung ihrer Kajüte versunken trottete Beth zusammen mit den beiden Seemännern hinauf in den Fjord, als eine ihr nicht unbekannte Gestalt ihren Weg kreuzte. Enge Schnürhosen, Mantel, übergroßer Zuhälterhut. Kein Zweifel, ihre neue Kapitänin. Die Navi bedeutete den Männern zu stoppen und trat auf die augenscheinlich ebenfalls gedankenversunkene, langsam dahintrottende Jean zu.
    "Morgen, Captain Forvell. Beth McLeary, ihre neue Navigatorin. Plus Ärztin. Habe zwei ihrer Crew von Mao zugeteilt bekommen, um meine Kajüte einzurichten. Ich werde, sobald diesbezüglich das gröbste durch ist, mit ihnen den Kurs besprechen."



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 02.10.2010, 14:17


    Oh verdammt.
    Ruby setzte sich auf. Noch bevor sie die Augen geöffnet hatte, wusste sie, dass sie verschlafen hatte. Wenigstens war Phil ebenfalls noch im Bett - das schloss sie aus dem Arm, der beim Aufsetzen von ihrer Brust auf ihre Hüfte gerutscht war. Und dem leisen Schnarchen - irgendwo in den Tiefen seines Kissens. Als sie seinen nackten Oberkörper sah, als er sich im Schlaf drehte, wurde ihr bewusst, dass auch sie nichts trug. Sie fröstelte. Das Fenster stand speerangelweit offen und ließ mit den leider viel zu vielen Sonnenstrahlen auch die kühle Seeluft heraufziehen. Kurz wollte sie sich wieder hinlegen, doch ihr Plichtbewusstsein besiegte das warme Bett. Ganz knapp. Schlaftrunken zog Ruby ihre Unterwäsche an und stieg in die kurzen Stoffhosen. Jetzt war ihr heiß, wo sie direkt in der Sonne stand. Vielleicht war es aber auch die Erinnerung, was letzte Nacht passiert war? Nein. Sie durfte sich nicht ablenken lassen. Schnell zog sie sich das Hemd über den Kopf, wusch sich die Haare in der Waschschale und befestigte ihr Halstuch über ihnen.
    Sollte sie ihn wecken? Einerseits ja - andererseits hatte sie es wirklich ziemlich eilig. Na ja, wenn sie zusammen zu spät kamen, würde es vielleicht ein paar Witze geben, aber sie hatte eine Entschuldigung!
    So kletterte Ruby wieder zurück aufs Bett und rüttelte sanft an Phils Schulter. "Hey, wir haben ziemlich verschlafen..."



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 02.10.2010, 15:14


    Marc hatte sich schon in früher Morgenstunde zum Händler aufgemacht, der das Holz für die Reparatur liefern sollte. Die Verhandlungen mit dem Händler waren recht kurz gewesen und dieser hatte zugesichert dass er pünktlich liefern würde.
    Nun war Marc wieder auf den Weg zur Tiefenhölle um seinen Bruder auf zu wecken und wenn er noch bei dieser Ruby war, diese eben auch. Er hatte die Nacht damit verbracht sich das Schiff genauer an zu sehen und hatte die Narben des Schiffes gesehen. Umso mehr freute er sich mit diesem Schiff in See zu stechen unter einen Kapitän den er respektierte.
    Die Ketten an seinen Armen klirrten bei jeden Schritt den Marc tat, ebenso in den Moment wo er die Tiefenhölle betrat und sich erst einmal umsah. Im ersten Moment dachte er den Kapitän gesehen zu haben, doch er war sich nicht sicher, da die Person in den Hinterräumen verschwand, wo der Baron residierte. Sein Weg führte ihm die Treppe hinauf zu den Zimmer, bis ihm einfiel das er gar nicht wusste in welchen Raum sich sein Bruder befand. Frustriert schlug er mit der Faust gegen die Wand, bevor er langsam weiter ging und sich jede Tür ansah. Einige waren nicht einmal richtig verschlossen, andere schienen nicht abgeschlossen zu sein. Im Moment bewegte sich Marc so das man ihm nicht überhören konnte, in der Hoffnung das sein Bruder schon wach war und sich von alleine zeigte.
    Phil wachte nur langsam auf und öffnete verschlafen die Augen, bevor die Erkenntnis durch sickerte. „Oh verdammt“, kam es von ihm, bevor er sich aufrichtete und Ruby in die Augen sah, „Danke dass du mich geweckt hast, schöne Blüte…“ Weiter kam Phil nicht, denn die Tür ging auf und Marc stand dort, welcher zu den Beiden sah. Phil seufzte leise und beeilte sich aus dem Bett, bevor er sich begann an zu ziehen. „Ja, wir kommen ja schon…“, kam es von Phil, bevor er sich wieder zu Ruby drehte, „Verzeih…wenn du durch mich nun Ärger mit der Mannschaft bekommst.“



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 02.10.2010, 21:43


    Ein Magenknurren erinnerte Mao an das verloren gegangene Frühstück. Es war fast zwölf. Die Männer waren seit neun auf den Beinen. Wenn es nicht bald etwas zu Essen gäbe, würde sich das in der Arbeitsmoral widerspiegeln. Außerdem wurde es heiß auf Deck. Bereits jetzt zeigten sich bei einigen Crewmitgliedern Schweißflecken auf der Kleidung. Maos Hemd lag in einer Ecke seiner Kabine. Das Ding war teuer gewesen.
    "Hol mal jemand zwei Fässer Wasser aus dem Lagerraum. Wir machen 'ne kurze Pause. Wings? Wo ist der Junge?", Maos Blick wanderte zum Krähennest. Vermutlich war er dort oben: "Derion, sobald du deine Ration Wasser aufhast, schwing dich hoch zu Wings. Er soll mir Ruby hierherholen. Jones, nach der Pause montierst du den Operationstisch aus Miss McLearys Kabine."



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 02.10.2010, 22:35


    Jeanny war keine Frohnatur. Sie war es nie gewesen und bei all dem, was sie erlebt hatte, wäre es auch mehr merkwürdig gewesen, wäre sie zu einer geworden. Sie hatte Wind und Wogen getrotzt, hatte ihren Körper verkauft, mal für Geld, mal für Einfluss. Sie hatte Schiffe versenkt und Männer getötet. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte sie Wehrlose zu den Tiefendämonen schicken lassen. Nein, eine Frohnatur war sie ganz gewiss nicht. Und so war es wenig verwunderlich, dass Garrik Korhums Zurechtweisungen sie in mehr als schlechte Stimmung versetzt hatten. Sie hasste es, sich etwas vorschreiben zu lassen. Vor allem dann, wenn es etwas war, dass ihr so gar nicht in den Kram passen wollte. Gold und Silber suchen statt die wilden weiten des Südmeeres zu befahren, frei wie der Wind! Vielleicht war diese düstere Stimmung auch der Grund dafür, dass ihr die Frau, die sie nun so direkt auf offener Straße ansprach, von Anfang an unsympathisch war. Das war also Beth McLeary, ihre neue Navigatorin. Ein Frau, um die sich in Garganoths Rast kaum weniger Legenden rankten als umd Jeanny Forvell, den Kapitän der Lady Kartharra, selbst. Sehr lange antwortete sie der Ärztin überhaupt nicht, starrte ihr nur stumm in die Augen. Dieser Blick hatte schon gestandene Männer zurück weichen lassen, doch Beth McLeary hielt ihm ohen zu zwinkern stand. Jeanny nickte anerkennend. Eine starke Frau, zweifellos. Blieb nur die Frage, ob die Kartharra groß genug für zwei dieser Sorte war...
    "Wenn Mao ihnen das aufgetragen hat, dann lassen sie sich durch mich nicht aufhalten", antwortete sie schließlich und deute mit dem Kinn zu den beiden Matrosen hinüber, die beim Anblick von Jeannys Miene respektvollen Abstand beibehalten hatten. Dann schritt sie grußlos wieder aus, zu den Kais hinab, aber schon nach kaum drei Schritten wandte sie sich noch einmal um. "Und Miss McLeary!", rief sie der Ärztin nach, "Das mit dem Kurs besprechen wir morgen. Ihr mögt eine studierte Medizinerin sein, aber ich nehme nicht an, dass ihr auch noch eine Zimmermannslehre gemacht habt. Insofern ist euch wohl entgangen, dass die Kartharra in deutlich schlimmerem Zustand ist, als es von außen den Anschein hat. Wir liegen noch mindestens eine Woche vor Anker. Begleiten sie mich lieber, wenn ich heute Abend neue Matrosen anheuere. Dort kann ich ihren Sachverstand besser gebrauchen als bei meinen Terminplänen..."
    Das sollte gesessen haben! Sie hatte ihre Position unmissverständlich klar gemacht und Bethy McLeary wirkte auf sie nicht wie eine Frau, die eine derartige Ansage nicht verstand. Wenn sie auch nur halb so klug war, wie man von ihr sagte, dann würde sie ihren neuen Kapitän nun mit dem angemessenen Respekt behandeln. Schon wieder eine ganze Spur zufriedener setzte Jeanny ihren Weg fort.
    Schließlich kam sie bei ihrem Schiff an und stellte zufrieden fest, dass bereits rege Betriebsamkeit herrschte. Maos bloßen, dunkler Oberkörper stach prächtig anzusehen aus der Menge der geschäftig umher eilen Matrosen hervor. Die Füße in den hohen Stiefeln wie eine Seiltänzerin voreinander setzend tänzelte sie über die Planke und noch ehe sie das Deck betreten hatte begann sie, ihre Befehle zu brüllen.
    "Cordell, warum ist das Reep hier nicht festgemacht? Richten sie das bevor uns die ganze Takelage runter kommt! Akira, wo ist unser Smutje? Doch wohl hoffentlich schon unten in der Kombüse. Ich konnte schon vom Pier aus hören, wie den Männern der Magen brummt! Mao..." Sie war vor ihrem Ersten Offizier angekommen und als sie den Kopf in den Nacken legte und zu dem Hünen aufblickte wich auch der Befehlston einer respektvolleren Stimmlage. "...haben sich Jarrson und seine Männer schon hier blicken lassen?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 02.10.2010, 23:13


    "Käpt'n", mit verschränkten Armen sah Mao zu Jeanny hinunter. Irgendwas war ihr auf den Magen geschlagen, stimmungsmäßig. Sie kannten sich lange genug, dass Mao die feinen Andeutungen verstand. Besser nicht nachfragen. Der Käpt'n würde früher oder später damit herauskommen. Stattdessen deutete Mao auf die nähenden Piraten: "Jones meint, dass die Segel spätestens übermorgen wieder soweit sein könnten. Einer der beiden Brüder, die Ihr gestern angeheuert habt, ist derzeit die Verhandlungen wegen des Holzes führen. Und ich habe Wings zur Tiefenhölle geschickt. Er ist schneller und er wird nicht saufen. Ruby sollte also bald wieder hier sein."
    Mao räusperte sich: "Außerdem habe ich eine Liste aufstellen lassen, mit dem Zeug, das wir noch brauchen. Aber damit muss ich Sie nicht langweilen. Kriegen wir heute sowieso nicht alles", Mao sah an dem Käpt'n vorbei: "Cordell! Bringen sie das Reep in Ordnung oder ich krieg sie am Arsch."
    Mao räusperte sich nochmal: "Jarssons Männer waren noch nicht da. Aber er wird die Lady wieder in Ordnung bringen?" Unverhohlene Hoffnung schwang in der Stimme des ersten Maats mit.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 03.10.2010, 16:41


    Søren wachte auf, weil ihn ungewohnte Sonnenstrahlen im Gesicht kitzelten. Er ließ die Augen geschlossen, wollte die Nacht noch nicht vorübergehen lassen, nachdem er einen Großteil von ihr zu etwas anderem als Schlaf verwendet hatte. Er schaukelte nicht sacht, und er wurde auch nicht ringsum von dem Stoff seiner Hängematte umfangen. Er lag auf etwas viel weicherem ... Außerdem, im Bauch des Schiffes schien doch die Sonne nicht ... Langsam kam ihm die Erinnerung an die vorangegangene Nacht. Schöne Erinnerung. Er hatte nie gewusst, dass man solche Dinge mit Körpern machen konnte. Verdammt ... So viel ... Sie hatte mit ihm gespielt, seine linkischen Bewegungen mit ihren eigenen Händen gelenkt, ihm Sachen gezeigt ... Sachen mit ihm gemacht, ihn eigentlich fast schon als Puppe missbraucht. Sie hätte ihm lieber Geld zahlen sollen, denn es war eher so, dass er ihr zu Willen gewesen war.
    Aber es hatte Spaß gemacht. Jetzt verstand Søren, warum die anderen so begeistert von Frauen waren. Trotzdem, jetzt, wo ihm wieder einfiel, was sie alles getan hatten, kam er sich beinahe schmutzig vor. Er schlug endlich die Augen auf. Er war allein in dem Zimmer, die Hure hatte ihn schon verlassen. Nackt lag er ohne irgendeine Decke weit ausgestreckt auf dem Bett - wobei er aufsprang, als er das bemerkte. Wenn zwischendurch jemand hier gewesen war! ... Nach kurzem Zögern goss er sich die große Waschschüssel über dem Kopf aus und zog sich seine Hose an. Schnell lief er die Treppe des Gasthauses herunter, während das Wasser an ihm herabtriefte, und machte sich auf den Weg zum Hafen. Wahrscheinlich war er sowieso zu spät und würde sich Ärger einhanden ...
    Fast hätte er Wings umgerannt, der gerade in diesem Moment hereinkam. Gerade noch hielt Søren an und verschnaufte kurz, wobei seine Hose schon nass an ihm klebte.

    "Eh ... Hi. Sollst du mich holen? Bin schon da."



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 06.10.2010, 00:00


    Kin ging es besser. Sogar viel besser. Er hatte sich endlich mal nach einer halben Ewigkeit, wie es ihm vor kam, ausgeheult. Und jetzt fasste er neuen Mut. Er saß zwar immernoch auf dem Dach, regungslos, mit verschlossenen Augen und lies die Sonne die verflossenen Tränen trocknen. Aber er hatte beschlossen, dass es vorbei war. Er wollte nicht mehr. Er KONNTE einfach nicht mehr. Dieser Ort, dieses Loch, das alles war, was er hasste, hatte ihn schon zu genüge fertig gemacht. Es war Zeit, dem Ganzen ein für alle Mal lebewohl zu sagen. Dieses Mal würde er alles daran setzen, von hier zu fliehen oder bei dem Versuch sterben. Der Gedanke schlug seine Wurzeln quer durch die Gedanken des Diebes. Und sie gefielen ihm.
    Kin öffnete nach einer weiteren schieren Ewigkeit, die in Wirklichkeit nur knappe 3 Minuten waren, die Augen und lachte lauthals. Er konnte selbst nicht genau sagen, warum, aber er lachte. Er wollte einfach lachen. Und dann, als er fertig war, stand er auf. Die Kleidung, welche sich mehrfach über den Körper des jungen Mannes schichtete, fing an wirklich warm zu werden. Kin schwitzte und das gefiel ihm irgendwie nicht. Er sah sich für einen Moment um, entschied schließlich, dass es ihm egal wäre, beobachtet zu werden und zog all seine Klamotten aus. Kurz darauf stand er splitternackt auf dem Dach und durchwühlte mit schmerzverzerrtem Gesicht die Kleider, die vor ihm lagen. Die Schmerzen kamen von seinen Armen, an denen er sich verwundet hatte. Die Stoffe hatten sich in den Wunden festgesetzt und er hatte sie heraus ziehen müssen. Das war, wie zu erwarten, schmerzhaft gewesen, aber er hatte keine andere Wahl gehabt.
    Er suchte sich ein Hemd, welches einigermassen sauber aussah und begann, die Ärmel ab zu reissen. Er verband sich die Wunden stellen und zog dann das restliche Hemd über. Es sah ohne Ärmel schon garnicht mehr so vornehm aus, aber der Dieb war ohnehin nicht scharf darauf, dass wieder der Stoff in seinen Wunden stecken würde. Dass es durch die provisorischen Verbände genauso enden würde, war ihm leider nicht klar.
    Kin suchte noch eine Hose heraus, die ihm einigermassen passte. Er hatte keinen Gürtel und keine Unterwäsche und trotzdem waren die Kleidungsstücke weit brauchbarer als die Lumpen, die er bisher getragen hatte. Schuhe gab es immernoch nicht, aber das war Kin egal. Er ließ die restlichen Klamotten auf dem Dach liegen und stieg wieder auf die Straße. Tagsüber sah es in der Gasse nicht annähernd so dunkel aus wie Nachts, aber Kin lief trotzdem ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Unerwünschte Erinnerungen.
    Der Dieb versuchte seine Reaktion auf die Gasse zu ignorieren und lief sie schnell hinunter, um an der nächstbesten Ecke zu verschwinden.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 06.10.2010, 09:49


    "Natürlich kann er die Lady wieder herrichten", antwortete Jeanny ihrem Ersten Maat schnippisch, "So schlimm habe diese Ta'quiva sie ja auch nicht zusammen schießen lassen, oder? Und immerhin habe ich das Schiff zurück in den Hafen gebracht. Also schwimmt es noch. Und solange es nicht dort unten bei Garganoths Meute liegt..." Sie deutete in einer uralten, beschwörenden Seefahrergeste mit dem zweiten und dem fünften Finger hinab. "...kann die Kartharra wieder flott gemacht werden. Jarrson ist der Beste, das solltest du wirklich wissen. Es kommt nur auf die Bezahlung an. Und für die bürgt der Baron, dafür habe ich gesorgt..."
    Eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf wies sie daraufhin, dass sie furchtbar herablassend und brüsk klang und dass Mao mit Sicherheit der letzte war, der es verdient hatte, dass sie ihre Launen an ihm ausließ. Doch der Frust über Garriks Tadel saß noch immer tief und sie war es gewohnt, ihn an anderen auszulassen. Sie musste das tun! Sie hatte keine Lust, als hasszerfressene, verbitterte Vettel zu enden. Da war sie lieber mal ein wenig ungerecht. Immerhin war sie Kapitän...
    Dann jedoch doch von plötzlicher Reue überkommen fügte sie nach kruzem Zögern leiser hinzu: "Wir müssen reden, Mao. Jetzt, es ist dringend. In meiner Kabine..." Und ohne eine Antwort abzuwarten wandte sie sich ab und wandte sich dem Heck der Kartharra zu, wo sichdie Kapitänskajüte erhob. "Du übernimmst das Kommando für die nächste Viertelstunde, Jones!", wies sie im Gehen den Schiffszimmermann an, "Wenn Jarsson hier auftaucht, dann sag ihm, ich sei nicht zu sprechen..." Dann verschwand sie in die schummrigen Tiefen ihrer Gemächer, ließ die Tür jedoch für Mao offen stehen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 06.10.2010, 10:11


    Irgendwas Ernstes musste passiert sein. Jeanny war zwar nicht grade ausgeglichen im Charakter, aber solche Stimmungswandlungen hatte Mao bisher kaum erlebt. Etwas ratlos blickte der erste Maat sich um, bevor er sich fing und in der gewohnten Befehlsstimme brüllte: "Ihr habt den Käpt'n gehört! An die Arbeit. Wenn Ruby endlich herkommt, soll sie schleunigst in der Kombüse verschwinden!"
    Wenig später klopfte Mao höflich an die Kabinentüre des Käpt'ns, bevor er eintrat: "Was gibt es? Welche Haken hat das Geld vom Baron?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Vicati - 09.10.2010, 19:38


    Wings schlief noch. Natürlich oben in seinem Krähennest. Arc war schon wach und stierte mit Adleraugen in alle Richtungen. Einer seiner krächzenden Schreie war es, die den jungen Ausguck weckten. Blitzartig wa er hellwach und auf den Füssen. Mit einem Blick erfasste er die Situation und beruhigte sich.
    "Derion, verdammt noch mal und bei allen Dämonen der Tiefen, was machst du in aller Frühe hier oben?", schnauzte er den Neuankömmling an, der langsam die Arme sinken liess, die e gehoben hatte, um sich vor einem drohenden Angriff des Wingvogels zu schützen, der nun auf Wings Schulter sass und ihn von dort mit bösen Blicken mass.
    "Frühe? Alle sind schon längstens von Mao, dem Sack, aus den Federn und von den Brüsten ihrer Freundinnen weggejagt worden, um bei der Reparatur der Lady zu helfen. Nur du schläfst noch seelenruhig hier oben in deinem kleinen Nest. Keine Ahnung, wie du das die ganze Zeit aushälst, ich hätte schon längstens meine Frühstück baden geschickt. Verdammte Höhe", Derion räusperte sich. "Naja, jedenfalls sollst du los, in die Tiefenhölle, um Ruby aus den Fängen eines ihrer Lieblinge zu befreien. Sie soll sofort in die Kombüse."
    Wings nickte und schwang sich schon über den Rand des Korbes und kletterte wieselflink die Seile hinunter. Arc flatterte um den Masten und landete wieder auf seinem angestammten Platz. Schnell verliess Wings das Schiff, ohne von Mao entdeckt zu werden. Der hätte ihn sowieso nur angeschnauzt.

    Einige Minuten später betrat er die nun mehr leere Tiefenhölle. Eine Stimme empfing ihn schon.
    "Eh ... Hi. Sollst du mich holen? Bin schon da."
    Søren.
    Wolle hatte ihm gestern ja eine Dame spendiert. Bestimmt sein erstes Mal gewesen. Ein hämisches Grinsen konnte Wings sich einfach nicht verkneifen.
    "Auch schon wach? Hat dir die Nacht gefallen?", fragte er. "Dich such ich nicht, aber kannst ruhig aufs Schiff gehen, kannst ja mithelfen, die Lady zu reparieren."
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, war er schon an dem jungen Kanonier vorbei gezogen und hatte die Treppe angesteuert. Oben angekommen sah er sich um. Ruby hatte doch gestern mit einem von diesen Brüdern... Ah, da war ja einer im Türrahmen eines Zimmers. Und im Zimmer dahinter war Ruby, mit dem anderen der beiden. Im Bett.
    Wings gesellte sich dazu und klopfte gegen den Türrahmen.
    "Hey, Ruby, dein Typ ist in der Kombüse gefragt. Mao ist schon ziemlich gereizt."



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 12.10.2010, 07:55


    "Ja, äh, war toll."

    Søren beeilte sich davonzukommen, denn nicht nur Wings strebte bereits voran und verließ den Raum. Wenn Mao dahinterkam wie er verschlafen hatte ... Andererseits, beruhigte er sich wieder, wahrscheinlich käme er noch früher als ein paar andere, zum Beispiel früher als Ruby. Mit solchen Gedanken im Kopf eilte er durch die Gassen von Garganoths Rast, passte auf, dass er niemanden anrempelte und niemand ihm mit Stiefeln auf die Füße trat. Das war gar nicht einfach, vor allem, da die erwachsenen Piraten wesentlich weniger darauf achteten. Wobei, einige achteten schon darauf, aber eher in gegenteiliger Absicht, denn Piraten waren nicht umsonst für Bosheit bekannt, und bei einem Jungen wie ihm rechneten sie sich keine Konsequenzen aus. Ganz besonders hier, im verrufensten aller Piratenhäfen.
    Schwer atmend und mit ein paar blauen Flecken sah Søren schließlich ihre Lady am Pollertau liegen. Etwas ruhiger, um keine Befürchtungen oder ähnliches zu offenbaren, lief er die Gangway hinauf und sah sich um. Mao war gar nicht da, hatte sich die Eile also eigentlich gar nicht gelohnt. Kurz atmete er auf und setzte sich auf die Reling, sah sich aber sofort um, was es wohl noch zu tun gab. Die Kanonen waren jedenfalls geputzt, dafür hatte er am letzten Abend noch gesorgt.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 12.10.2010, 08:15


    Jeanny hatte bereits an dem kunstvoll gearbeiteten, ausladenden Tisch - einem Beutestück von einem Überfall auf eine der Kolonien von Kap Wynnst - Platz genommen als Mao ihre Kabine betrat und bedeutete nun auch ihm, Platz zu nehmen. Erst als der Hüne sich nieder gelassen hatte ergriff sie das Wort. "Garrik zahlt für die Reparatur der Lady... aber es ist das letzte mal...", erzählte sie zerknirscht, "Er ist nicht zufrieden mit unserer Arbeit. Er meint, wir würden zu wenig Beute und zuviele Schäden mitbringen. Und solange ich - das heißt: wir alle! - ihm seine Vorschüsse der letzten Reparaturen nicht bis auf den letzten Groschen zurück gezahlt haben werden wir von ihm kein Geld mehr sehen..."
    Sie erhob sich nun, ging langsam - die Hände hinter dem Rücken vershränkt - um den Tisch herum und ließ sich rittlings auf einem Stuhl unmittelbar neben Mao nieder. Sie suchte seinen Blick und mit einem mal war all die Härte, all die Arroganz, die sonst darin lag, einer mitleiderregenden Traurigkeit gewichen. "Sieht so aus, als müssten wir uns von unserem bisherigen Leben verabschieden. Keine Abenteuer mehr, keine Jagden auf Admiralsschiffe. Kein Ruhm, keine Glorie. Wir brauchen etwas sichereres, profitableres. Wenn uns nicht das Schicksal einen Schatz in die Hände spielt, dann müssen wir von heute an Jagd auf diese langweiligen, dicken Handelskähne machen..."
    Jeanny hatte gehofft, dass es ihr besser gehen würde, wenn sie sich diese Last von der Seele reden würde, doch ihre eigenen Worte riefen ihr ihre Misere nur noch einmal deutlich ins Bewusstsein und als sie endete musste sie gegen das erstickende Gefühl ankämpfen, das ihr die Kehle zuschnüren und ihr Tränen des Zorns und des Selbstmitleids in die Augen treiben wollte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 13.10.2010, 09:08


    Die Neuigkeiten trafen Mao wie ein nasser Sandsack ins Gesicht. Seit seiner hundsmiserablen Kindheit in der Marineschule nahm er jede Gelegenheit war, sich an den Marines zu rächen. Stellvertretend für all jene, die ihm sein Leben zur Hölle gemacht hatten. Und wer wusste das schon? Vielleicht traf er einmal einen seiner alten Piesacker auf einem Schiff der Marine? Und dann würde Mao triumphieren, wenn er seine Säbel durch den Körper dieser verachtenswerten Geschöpfe trieb. Und all das, all diese Genugtuung hatte ihm der Baron genommen. Mit ein paar Worten. Die zu sprechen allerdings sein gutes Recht war. Jeanny hatte sich über die Jahre vermutlich ein kleines Vermögen geliehen. Mit einem Mal wurde Mao klar, dass er die ganze Zeit schweigend und ins Nichts starrend dort gesessen hatte. Verlegen blickte er zu Jeanny, die aussah, wie er sich fühlte.
    "Dann soll es so sein. Wie viel? Wie viel schulden wir dem Baron?", nach einem kurzen Moment des Nachdenkens fügte Mao noch hinzu: "Wir werden das Geld auftreiben. Irgendwie. Mit der Lady wieder in Topzustand kriegen wir jedes Schiff dieser Meere geentert!" Eine Faust Maos krachte in den Käpitanstisch: "Auch wenn mir das nicht gefällt, verflucht noch eins. Aber lieber Handelskähne ausrauben als die Kehle durchgeschnitten zu bekommen. Wann wollt Ihr es der Mannschaft sagen, Käpt'n? Sie müssen es erfahren, früher oder später."



    Re: [MSG] Black Tides

    Brokknar - 15.10.2010, 15:48


    Den Blick gen Himmel gerichtet nur schwarze Wolken erblickend sank sein Blick zurück auf die aufgewölbte See, die sich vor ihm teils meterhoch auftürmten und sich selbst fragend wo er denn sei, zog Wolle leicht fröstelnd seine Klamotten zurecht, und trat von der Reling zurück, auf welche er sich eben noch gestützt hatte. Sind wir etwa schon wieder auf See? Fragte er sich in Gedanken, und drehte sich um. Überrascht hielt er inne, während von eiskaltes Spritzwasser von Kollidierenden Wellen seinen Rücken traf. War das die Kartharra? Egal was es war, er war allein auf einem komplett zerstörten Seelenverkäufer, um ihn herum nur die stürmische See. Ein Geisterschiff... . Hastig sprang er weiter von der Reling weg, kam ungeschickt zurück auf die Beine, und lief zur Tür die unter Deck führte. Abgeschlossen. Fluchend blickte er sich gehetzt um, entschied sich dann einen höher gelegenen Punkt aufzusuchen, und trat zum Ruder hoch, welches mit vermodertem Stolz in seiner Fassung ziellos seine Runden drehte. An diesem Punkt kurz verschnaufend, lief er wieder zur Reling, und beugte sich über diese, nur um kurz darauf von einer eiskalten Welle getroffen zu werden...

    ...und kurz darauf aufzuwachen. Die Kälte die ihn erfasst hatte ruckartig abschüttelnd öffnete er seine Augen, und starrte auf den Wirt der Tiefenhölle, welcher ihn scheinbar mit einem Eimer Eiswasser geweckt hatte. „Aufstehn, Wolle, dein Käptn’ war schon hier, ebenso andere Teile deiner Crew. ’bist wohl der letzte, wenn du dich nicht beeilst.“ Wolle schüttelte sich noch ein mal, und richtete sich schließlich auf, treifend und frierend. „Hätts nicht gereicht mich zu schütteln?“ Sagte Wolle missmutig, „Mit etwas Pech erkälte ich mich noch...“ Der Andere lachte kurz trocken, schüttelte dann aber den Kopf „Habs’ versucht, hast gepennt wie n’ Stein. Und so schwer wie einer warst du sowieso. Das nächste mal hau ich dir ein über die Rübe, dann wachste schon auf.“ Ein mal abwertend grunzend schälte sich Wolle aus der obersten Klamottenschicht, diese war am feuchtesten, legte sie über seinen Arm, schlüpfte in seine robusten Stiefel, und machte sich endlich aus dem Weg aus der Tiefenhölle, ein wahres Höllenloch.
    Auf dem Weg zurück zum Hafen lies sich Wolle extra viel Zeit, er atmete die frisch nach Fäkalien riechende Morgenluft in den Gassen von Garganoths Rast ein, und genoss die Sonnenstrahlen, die ihn und seine Klamotten gleichermaßen trockneten. Als er schließlich im Hafen angekommen war blieb er vorerst noch am Kai stehen, bevor er sich schließlich auf das Deck der Lady schleppte. Sofort sah er sich nach Mao, oder Arbeit um. Irgendwas würde man ihm schon auftragen können.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 15.10.2010, 17:20


    Ruby stieß einen spitzen Schrei aus und sprang eilig aus dem Bett. Nicht, weil sie sich geschämt hätte oder ähnliches. Mao war gereizt! Sie mochte ihn! Sie fühlte sich schlecht, wenn sie ihn enttäuschen musste...Mit großen Schritten raste sie an Wings vorbei, kam jedoch gleich wieder zurück, wobei sie einmal flach auf dem Boden aufschlug, um ihm einen Dank-Kuss auf die Wange zu hauchen und rannte dann wieder selbstmörderisch aus der Hölle, um im vollen Karacho gegen die Rampe zu krachen. Gerade eben konnte sie ein Cremitglied packen, damit sie nicht auf die Nase krachte. Laufen lag ihr noch nie. Heftig atmend gelangte der Smutje schließlich in die Kombüse, begleitet von grinsenden Mänenrgesichtern, die sich schon auf Essen freuten. Die Schürze umgebunden, die Messer gewetzt, konnte man es bald schnippeln, brutzeln und gluckern hören.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 15.10.2010, 20:25


    Phil seufzte leise und zog sich fertig an, bevor er zu seinen Bruder ging. Dieser sah auf Wings herab und verzog keine Miene, bevor er sich umdrehte und die Tiefenhölle verließ. „Hey! Warte auf mich!“, rief Phil, während er Marc hinterher lief, „Ich weiß ja das wir spät dran…gut, ich spät dran bin…aber du könntest wenigstens warten.“ Marc blieb nur einmal kurz stehen und sah zu Phil, wobei dieser sogar leicht zusammen zuckte. „Ist ja schon gut...“, kam es dann nur noch von Phil, während er neben Marc zum Schiff ging. Sie sahen schon das geschäftige Treiben, doch nirgends den Kapitän oder den Ersten Maat. „Ach verdammt….ich hab keine Lust mich irgend so einen miesen Matrosen ab zu geben…ich hoff das der Kerl bald hier auftaucht, damit ich ihm sagen kann was du so alles angestellt hast…“, begann Phil und sah genervt zum Schiff, bevor er einen leichten Schlag auf die Schulter spürte und selbst da leicht in die Knie ging, „Ja, schon klar…ich soll mich nicht beschweren, schließlich bringen sie uns mit ihren Seelenverkäufer von hier weg….“



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 16.10.2010, 06:31


    "Gillan, den Tisch nicht schleifen lassen. Wenns Schlamm gibt, putzt du nachher eigenhändig ab. Also, Rücken stramm halten. So schwer ist der nicht. Anderson, vorsichtig mit den Gläsern und Geräten? Wenn irgendwas runterfällt, darfst du es zahlen."
    Einige Habseligkeiten in Koffern mit sich herumschleppend näherte sich Beth der Kartharra, dirigierte die beiden Piraten, die sich innerlich bereits für ihren Wechsel von der Segelflickfront zu verfluchen schienen, über die Gangway auf das Deck, dann vom Deck hinab in den Bauch des Schiffes, wo sie das Zimmer nach und nach von den Gebrauchsgegenständen des alten Arztes befreiten, den Tisch fixierten, die Schiffsapotheke von alt gewordenen Kräutern befreiten, auffüllten, Beths Truhe mit Werkzeugen an die Stelle des Arjasschreines stellten, das Bett neu bezogen, Kleidung aus dem Schrank ausräumten, neue einräumten.
    Die beiden Piraten freuten sich beinahe kindlich, als die Ärztin ihnen unter der Prämisse, dass sie ihr eine Flasche Absinth kauften, in Aussicht stellte, die Habseligkeiten ihres Vorgängers verkaufen zu dürfen.
    "Aber jetzt erstmal zurück zum Haus. Mein Alkoholvorrat und Navigationswerkzeug fehlen noch. Nicht so hinterherhinken, Gillan! So schwer war der Tisch doch nun wirklich nicht."
    Am Ende der Arbeit stand ein Zimmer, dass Beth so eigentlich ganz gut gefiel. Und auch wenn ihr Schädel noch leicht dröhnte, hatte ihr das Schleppen und Möbelrücken den gröbsten Teil des Katers vertrieben. Sie entließ die beiden Seemänner und setzte sich auf des frisch bezogene Bett, strich über den Stoff. Rauh, da frisch gewaschen.
    Karten hatte sie keine, war bisher immer mit den Karten des Kapitäns gesegelt und hatte sich auf dessen Kurs beschränkt. Drei Sextanten nannte sie ihr eigen, einen hatte ihr sogar Korhum nach einer erfolgreichen Kaperfahrt geschenkt. Den verwendete sie ungern.
    Mit einem Ruck stieß sie sich von der Matratze ab und erhob sich. Besser die Crew kennenlernen.
    Zwei Minuten später stand die hagere Frau an Deck und ließ den Blick über selbiges schweifen. Wo war Forvell? Oder doch zumindest der böse schwarze Mann?



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 16.10.2010, 18:46


    Akira war ebenfalls damit beschäftigt an den Segeln zu nähen. Im gegensatz zum rest der Crew, die sich mit den Nadeln eher die Finger aufstoch, konnte er Nähen, zumindest passabel. Daher nahm er sich die heiklen stellen selber vor. Ausserdem konnte man so bestens beobachten was auf dem Schiff so vorsich ging, allerdings auch nur wenn man nicht dauernd auf seine Finger achten musste. So bekam akira einen grossteil davon mit was sich auf dem Schiff abspielte. Die der neue Navi an bord kam, dann den Kapitän und zum schluss Ruby, wobei er schmunzeln musste. Aber gut, wenigstens gab es dann bald was zu Beissen. Da er gerade mit einem abschnitt fertig war steckte er seine Nadel ein und begab sich ebenfalls unter Deck in die Kombüse. "Hey ruby, gut geschlafen? alles klar oder brauchst du hilfe?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 17.10.2010, 02:25


    Der Hafen. Voll. Schiffe. Viele Schiffe. Große und kleine. Vertrauenswürdig? Kein einziges. Aber egal. Der einzige Ausweg. Viele Menschen. Unwohl. Gefährlich. Aufpassen. Wie immer. Ein Schiff aussuchen. Schnell.

    Kin lief mit einem nervösen Blick und schnellen Schritten an den Schiffen entlang. Er hatte den Hafen erreicht und von Anfang an ein schlechtes Gefühl gehabt. Verständlich, immerhin war er ein Dieb, dessen Opfer wohl zum größten Teil aus Seefahrern bestand. Ausserdem war er in der Regel immer Nachts unterwegs. Sich tagsüber unter die Leute zu mischen mochte er nicht. Früher hatte er es versucht. Im Getümmel einen Beutel in die Finger zu bekommen war gar nicht so schwer. Damit aber auch abzuhauen, ohne dass dich jemand anderes, größeres aufhielt, um dir das Geld wieder abzunehmen, war beinahe unmöglich. Kin hatte schon viel Prügel wegstecken müssen, aber die schlimmsten waren wohl die am Hafen gewesen. Und natürlich die, als er sich auf ein Schiff geschlichen hatte. Das war allerdings kein Grund für den Dieb, es nicht noch einmal zu versuchen. Vielleicht würde ihn auch so jemand anheuern, aber er bezweifelte es. Naja, fragen kostete ja bekanntlich nichts.

    Kin musterte die Schiffe mit scharfem Blick. Bei ein paar ließ er ein leises Raunen hören, bei einem musste er sogar den Kopf schütteln. Das Schiff sah aus, als hätte es mit einem Seeungeheuer gekuschelt. Da es solche aber nicht gab, musste da einfach jemand sein Schiff wirklich schlecht behandeln. Hatte er das Schiff eigentlich nicht gestern schon bemerkt? Kin klatschte sich kurz auf die Wangen um wieder seinen Fokus auf das wesentliche zu erlangen. Er erblickte ein mittelgroßes Handelsschiff. Der Dieb schätzte, dass es nicht groß genug war, um sich zu Nobel für Kin zu sein aber auch nicht zu klein um sich nicht noch eine Person leisten zu können. Also wollte er sein Glück erstmal dort versuchen, auch wenn es ihm bisher einen ganz schönen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
    Der Dieb zupfte kurz an seinen Klamotten, wusste ohnehin nicht, wie er aussieht und steuerte auf die zwei Personen zu, die vor dem Schiff standen. Einer davon gestikulierte wild durch die Gegend und schien sich über irgendetwas aufzuregen, während sein Gesprächspartner nur stumm stand und hin und wieder ein Kopfnicken von sich gab. Kin trat an die beiden heran.
    „Ähm, entschuldige wenn ich störe.“
    Der Mann, plötzlich in seinem hitzigen Monolog gestört, blickte irritiert zu dem Dieb.
    „Was willst du denn?“
    Plötzlich überkam den Dieb eine nie dagewesene Nervosität. Er war es nicht gewohnt, mit Menschen direkt zu reden, geschweige denn, sie etwas zu bitten. Ausserdem hatte er bemerkt, dass sein Blick unwillkürlich immer wieder zu dem Goldbeutel huschte, der an dem Gürtel des Händlers hing. Dann blickte Kin wieder in die Augen seines Gegenüber, dessen Miene immer grimmiger wurde.
    „Ähm... Also, ich wollte etwas fragen.“
    Der Mann schwieg.
    „Kann man denn bei euch mitsegeln?“
    Jetzt meldete sich der stummere von den beiden zu Wort, welches er mit einem lauthalsen Lachen einleitete.
    „Das kommt drauf an, Bursche. Hast du denn Geld?“
    „Nein, ich meinte eher ob ihr noch jemanden braucht.“
    Der erste von den beiden zog eine Augenbraue hoch.
    „Du willst anheuern? Als was denn?“
    Als was? Woher sollte Kin das wissen. Als etwas, dass man auf Schiffen nunmal brauchte. Wieso musste dieser Trottel es ihm denn auch so schwer machen?
    „Na zum helfen.“
    Der Händler winkte ab.
    „Wir brauchen keinen Schiffsjungen.“
    „Was braucht ihr denn dann?“
    „Naja, um ehrlich zu sein... Niemanden.“
    Kin schüttelte kurz unverständlich den Kopf. Wieso spannten sie ihn denn auf die Folter, wenn sie ihm gar keine Chance geben wollten.
    „Bitte, ich kann helfen.“
    Der Dieb konnte sich durchaus unterwürfig geben, das hatte ihn auch schon Mal das Leben gerettet. Allerdings ging das in letzter Zeit meistens schief. Moment, da war ja noch was.
    Kin fielen noch weitere Gedanken ein, die er vorerst erfolgreich vertrieben hatte. Er hatte ja noch weitere Feinde hier in Garganoths Rast. Er musste sich wirklich bald aus dem Staub machen.
    „Ich kann alles machen!“
    „Dann kauf dir erstmal Schuhe, Bursche. Mit den blanken Füßen rutschst du ruck zuck aus und fliegst über die Reling.“
    Es hatte sich wieder der stummere der beiden zu Wort gemeldet, schmunzelte und wand dann seine Aufmerksamkeit wieder dem anderen zu. Der Händler verlor ebenfalls das Interesse an Kin. Der junge Mann wurde wütend, aber er merkte, dass er hier seine Chance vertan hatte. Sein Blick wanderte erneut zu dem Beutel. Naja, vielleicht nicht alle Chancen.

    Ein paar Augenblicke später beobachtete Kin wieder die Schiffe, während er einen Geldbeutel innerhalb seiner Hose hängte. Er mochte es nicht, Geld mit sich herum zu tragen, aber er war ja nicht dämlich genug, um es wieder weg zu werfen. Stattdessen richtete er seine ganze Aufmerksamkeit wieder zu den Wracks, die im Hafen vor sich hin dümpelten. Er würde schon an Bord kommen, irgendwo.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 17.10.2010, 09:33


    Ruby, die gerade in einem riesigen Suppentopf rührte, schaute zu Akira auf und lächelte leicht. "Oh ja, ich habe wundervoll geschlafen!", flötete sie und drehte sich einmal im Kreis, um ihre Worte noch zu unterstreichen. "Wenn du mir helfen willst, dann probier mal die Zwiebelsuppe und du könntest eigentlich auch schon anfangen den Fisch auszunehmen und zu schneiden, damit wir ihn einlegen können...ich kümmere mich um die Lagerbestände." Ohne auf Widerspruch zu warten, stand sie plötzlich hinter ihm und band ihn mit schnellen Handgriffen eine Schürze um, bevor sie selbst sich auf den Weg ins Lager machte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 17.10.2010, 09:48


    Akira musste schmunzeln. Ruby war wirklich ein wirbelwind und meistens eine frohnatur. Strenggenommen wusste Akira eigentlich nicht was ein Mädchen wie sie auf einem Piratenschiff zu suchen hatte, doch es war nunmal so und zumindest wurde es mit Ruby nie langweilig. Die Zwiebelsuppe war seiner meinung nach ein bischen zu kräftig gewürzt worden, aber nichts was man nicht korrigieren könnte. Danach schnappte er sich das entsprechende Messer und begann damit die Fische auszunehmen. Es war schlieslich nicht das erstemal das er in der Küche aushelfen musste.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 17.10.2010, 10:43


    Derweil hing Benja mit einem Seil um die Hüfte gebunden an der Bordswand und besserte die Kanonenklappen aus. Eine für ihn recht angenehme Arbeit, er war ungestört, konnte klettern und das Meer war schön nah. Doch so langsam durfte Ruby wirklich mal hin machen mit dem Essen. Mit grummelnden Magen legte er seine Arbeit nieder, einen ganzen Teil der Klappen hatte er fertig, und suchte die Kombüse auf. "Ey Ruby ... hat endlich den Schwanz aus deinem Schoß und kochst was?" nölte er noch auf dem Flur. "Uh." machte er nur als statt der erwarteten Ruby Akira in der Küche stand. "hübsche Schürze." meinte er nur und verkrümelte sich wieder, schlecht gelaunt mit knurrenden Magen. "Nur am rumvögeln das Weib." murrte er vor sich hin. "Kann schlafen solang sie will und wir dürfen hier knechten." nein, seine Stimmung war kein Deut besser, das Essen stand zwar auf dem Feuer, aber es war nicht fertig. Es hatte aber schon vor Stunden fertig sein sollen!



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 17.10.2010, 15:09


    "Die Mannschaft erfährt es, sobald ich es für nötig erachte. Und das wird erst dann sein, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt!", antwortete Jeanny brüsk. Dass der Erste Maat ihren Unmut über diese Lage teilen würde hatte sie nicht anders erwartet und es sich auch so erhofft. Nicht erhofft hatte sie sich hingegen, dass Mao so rasch resignierend und sich der Situation beugen würde. Ein Ausweg aus dieser Lage wäre ihr aus seinem Mund sehr viel lieber gewesen als diese pflichtbewusste Ergebenheit. Andererseits war es natürlich genau dieses Pflichtbewusstsein, dass Mao seinen Posten eingebracht hatte. Würde er ihr andauernd Paroli bieten, er wäre schon längst bei den Haien gelandet und durch einen fügsameren Kandidaten ersetzt worden. Nun rächte sich dies freilich...
    "Ich bin eine Tochter des Sturms und ich werde mich nicht in so öde Gewässer begeben, solange ich noch andere Hoffnung habe. Es muss einfach einen Ausweg aus dieser Lage geben! Es muss einen schnelleren Weg geben, das Silber für Korhum aufzutreiben als es Münze für Münze von den Handelskuttern zu sammeln. Für die, die wagen lag das Gold in diesen Meeren schon immer auf den Wegen zu ihren Füßen. Und ich will verflucht sein, wenn ich es nicht aufhebe! Und wenn ich die Schatzkammern von Kap Wynnst aufbrechen muss...!"



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 17.10.2010, 17:01


    "Und wenn wir genau das tun?", ein Griff nach einem Strohhalm. Mao stand auf und tigerte im Raum umher, die Hände in wild gestikulierend: "Wenn das irgendwer schaffen kann, dann wir. Wir haben eins der besten Schiffe auf den Weltmeeren. Wir haben eine gute Crew. Wir haben schon so verdammt viele Schiffe auf den Grund des Meeres geschickt, dass ich sie nicht mehr zählen kann. Verflucht noch eins, wenn das einer schaffen kann, dann wir." Eine Faust Maos krachte in den Schreibtisch des Kapitäns: "Verdammt. Wir haben also zwei Möglichkeiten. Entweder wir rauben Handelskutter aus, was sicher ist. Oder wir versuchen unser Glück mit dem Imperium, was die Lady mit ein paar Löchern versorgen könnte." Mao schickte einen Blick zum Käpt'n: "Ich weiß, was ich wählen würde. Aber ich habe auch keine Crew, die mir untersteht und meine Kehle wird nicht durchgesäbelt, wenn die Lady nochmal durchlöchert wird."
    Der erste Maat wechselte plötzlich das Thema: "Die Navigatorin ist übrigens da und möchte sich die Karten ansehen. Wenn Ihr erlaubt, Käpt'n. Ich werde nachsehen, ob Ruby endlich von ihrem neuen Fang runtergerollt ist. Und wieweit die Arbeiten an den Segeln sind. Entscheidet weise."



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 17.10.2010, 20:29


    "Nur mit der Ruhe, du schwarzer Dämon!", lachte Jeanny lauthals auf. Maos plötzliche Entschlossenheit und Todesverachtung gefielen ihr sehr viel besser als die vorherige Resignation und für einen Moment war sie gewillt, ihm zuzustimmen. Doch natürlich wusste sie es besser. Wenn die Schatzkammern von Kap Wynnst so leicht zu knacken wären, Garrik hätte schon längst die ganze Flotte ausgesandt. Und die Galgen von Kap Wynnst waren berüchtigt dafür, jeden Tag mit neuen Seeräubern bestückt zu werden. Jeanny verspürte wenig Lust auf ein derart unwürdiges Ende. Und wegwerfen würde sie ihr Leben mit Sicherheit nicht. "Wenn wir keine andere Lösung finden, dann lasse ich Segel nach Kap Wynnst setzen. Aber noch bin ich nicht so lebensmüde. Es gibt dort draußen noch Unmengen anderer Schätze, die nur darauf warten, gefunden zu werden. Es muss sie geben. Und es wäre ja gelacht, wenn wir ausgerechnet hier in Garganoths Rast keine Hinweise finden sollten..."
    Und mit diesen Worten trat sie kurzerhand an Mao vorbei und riss die Tür zum Deck hin auf. Dutzende Köpfe wandten sich um als sie mit knallenden Absätzen hinaus schritt und als sie auf ein Fass nahe der Reling sprang war auch das letzte augenpaar auf sie gerichtet. "Hört mir zu, ihr Säufer und Hurenböcke!", rief sie und löste dabei einen kleinen, ledernen Beutel in dem es verlockend klimperte von ihrem Gürtel. "Diesen Beutel mit fünfzig Talern für den, der mir einen guten Hinweis auf irgendeinen Schatz liefern kann. Je größer desto besser. Haltet die Lauscher offen wenn ihr euch heute Abend in den Tavernen und Bordellen rumtreibt!"



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 17.10.2010, 20:46


    Den Kopf schüttelnd setzte sich Beth in Bewegung auf Jean zu. Ihre Blicke trafen sich schon auf halber Strecke, und die besorgte Missbilligung der hochgewachsenen Frau war deutlich sichtbar.

    Kapitäne, die ihr Handwerk verstanden, wussten, dass Schätze sich bestenfalls im Bauch des eigenen Schiffes fanden. Nach vielen, langen, ermüdenden Kaperfahrten. Natürlich gab es die Nadel im Heuhaufen. Und immer mal wieder beflügelte das Kapern von Galeonen, die unter falscher Flagge Gold für die Banken in Wynnst oder auf Imperia tragen, die Phantasie von faulromantischen Seeleuten.

    Ein Kapitän, der Schätze jagte, musste dumm sein. Oder verzweifelt. Und ihr war klar, dass die kleine Rothaarige garantiert nicht nur durch die faktische Permeanz ihrer Unterhosen in diese Führungsposition gelangt war. Also verzweifelt. Auch nicht gut. Allzu bereit zu dummen Taten.

    Halber Weg. Sie salutierte leicht, hielt dem Blick stand, hob einen Mundwinkel. Nicht allzu hoch, aber quasiversöhnlich.

    Ein Schritt Entfernung. Der Gesichtsausdruck der Kapitänin war nur allzu leicht zu deuten. Verachtung bis blanker Hass, ganz sicher.

    Egal. Selbst wenn.

    "Captain. Die Karten. Ich muss wissen, wo wir segeln. Kurs vorbereiten."



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 18.10.2010, 12:59


    Søren horchte erst auf, als der Kapitän schon auf dem Deck stand und ihren Entschluss verkündete. Das war nicht so gut, eigentlich sollte ihn keine Autorität beim Herumbummeln sehen, aber er war zu sehr am träumen gewesen um ihr Kommen zu bemerken. Eilig sprang er auf und sichte mit dem Augen nach etwas, das er tun konnte. Das Deck schrubben, aber das kom ganz unten in der Liste der Prioritäten, meistens war es den Piraten eher egal. Nun, er würde noch einmal auf dem Kanonendeck vorbeischauen, da konnte ihm keiner was und außerdem war er da außer Sicht. Erst als er schon die Treppen hinabhastete kam ihm wieder in den Sinn, was Jean eben gesagt hatte. Hinweise auf einen Schatz, so, so. Dummerweise hatte er nicht wirklich Kontakte hier in Garganoths Rast, und wenn überhaupt jemand sich die fünfzig Goldstücke verdienen würde würde er das gewiss nicht sein. Leider. Gebrauchen könnte er sie ja schon, dachte er sich sofort, obwohl ihm dabei nicht bewusst war dass er selten etwas teureres als einen Bierkrug kaufte.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 18.10.2010, 18:06


    Drei etwa faustgroße, verdorbene Kartoffeln, die sich nicht mehr zum Kochen eigneten, schossen mit der Zielgenauigkeit eines Scharfschützen in Benjas Richtung, alle auf seinen Kopf gezielt. Vor ihm stand Ruby mit bebender Unterlippe - sie hatte alles gehört und hielt zwei lange Listen in der Hand. Schnaubend klatschte sie die Papiere gegen ihn, drängte sich an ihm vorbei und schlug die Kombüsentür so heftig zu, dass man es noch über Deck hören musste. Sie wusste schon, wer heute leer ausgehen würde! Dabei hatte sie doch noch so gute Laune gehabt! Sie beachtete Akira nicht weiter und begann brutal Kartoffeln zu schälen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 18.10.2010, 20:24


    Tock, Tock, Tock. Jede Kartoffel ein Volltreffer. Doch Benjas Laune war wohl ebenso im Keller wie Rubys. Er hatte ihr noch etwas an den Kopf werfen wollen, doch da war sie schon in ihrer Kombüse verschwunden. "Erst den ganzen Morgen im Bett liegen und dann einen auf schlechte Laune machen." meckerte er vor sich hin, drehte um und ging nochmal an der Kombüse vorbei. Einen Moment hielt er inne. Hatte er es vielleicht doch übertrieben? Seine Hand ging schon zum Türgriff da erinnerte ihn ein lautstarkes Knurren seines Magens warum er Ruby gefressen hatte. Ein Schnaufen, dann begab er sich wieder an die Bordwand und arbeitete weiter und überlegte sich wie er etwas zu essen bekam. Ruby würde ihm nach der Aktion keines geben, wobei sie es tun musste.
    Während er so arbeitete versank er immerweiter in Schimpferein, er sprach sie nicht laut aus, doch seine Mimik sprach Bände. Nicht ansprechen es sei denn du hast etwas zu essen dabei.
    Doch was bildet sich dieses Weibsbild überhaut ein? Erscheint erst fast gegen Mittag und ist auch noch beleidigt wenn Crewmitglieder sich beschweren wo denn das essen bleibt. Immerhin hatte er genauso wie die anderen den ganzen Morgen geschuftet und nicht im Bett gelegen und es getrieben. Wütend krachte seine Faust gegen die Schiffswand, wieder und wieder bis zumindest ein Teil seiner Wut verflogen war. Verdammte Frauen, nur weil sie Brüste hatten und Männer gerne in ihren Schößen tauchten meinten sie sich alles rausnehmen zu können!
    Seinen Hunger hatte er derweil schon ganz vergessen, so vergaß er sich in seiner Wut. Doch er arbeitete emsig weiter, lenkte ihn immerhin ein wenig ab.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 19.10.2010, 13:01


    Gerade als Phil das Deck erreicht hatte sprach Jeanny davon das für einen guten Hinweis auf einen Schatz es fünfzig Taler gebe. Sofort wuchs sein Grinsen und begann sich seine Hände zu reiben, doch aus anderen Gründen. Die Taler interessierten ihm nicht, doch das blutige Abenteuer das sich daraus ergab war ganz nach seinen Geschmack. „Jetzt heißt es nur noch die Ohren offen halten“, flüsterte Phil, während Mark nur leicht nickte und zum Kapitän ging. Phil seufzte leise und eilte seinen Bruder hinter her, wie üblich würde Mark nicht reden. Schnell war er wieder an der Seite von seinen Bruder und deutete eine leicht Verbeugung vor dem Kapitän an. Natürlich sah er dass bereits eine Frau mit dem Kapitän redete, doch das interessierte ihn im Moment nicht. „Kapitän, wir haben das Holz wie versprochen besorgt“, meldete Phil Jeanny und das typische wahnsinnige glänzen in seinen Augen war wieder da, "Es sollte in den nächsten Stunden hier ankommen." Marc stand hinter Phil und sah zwischen seinen Kapitän und Beth hin und her ohne dass eine erkenntliche Regung bei ihm zu sehen war. Marc hatte Beth davor kurz gemustert und sie anschließend erkannt. Sie war wenn er sich richtig erinnerte eine gute Ärztin und ein ebenso guter Navigator.



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 19.10.2010, 19:31


    Akira unterdrückte ein schmunzeln als er zusah wie Ruby die Kartoffeln masakrierte, sagte jedoch nichts. Egal was er gesagt hätte, es währe falsch gewesen. Er wartete bis sich Ruby ersteinmal beruhigt hatte (was etwas gedauert hatte).
    "Hey Ruby, seit wann nimst du die blöden sprüche eines Piraten den so ernst? las ihn reden. vieleicht ist er ja nur neidisch das er niemanden für die nacht hatte."



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 20.10.2010, 14:25


    Zuerst schien es, als würde Ruby überhaupt nichts sagen. Doch dann blickte sie auf, immernoch bebte ihre Unterlippe. "Er ist so gemein! Und ein Baby! Wenn er nicht bekommt, was er will, wird er richtig fies!" Sie wischte sich energisch über die Augen. "Akira...ich bin doch nicht faul...oder? Ich arbeite doch hart...nicht?" Ihre Augen schienen dabei riesengroß zu werden, das Messer in ihrer Hand hielt sie umklammert, als würde sie gleich jemanden abstechen, was einen scharfen Kontrast zu ihrer hilflosen, weinerlichen Ausstrahlung bildete.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 21.10.2010, 16:22


    Ein bisschen gelangweilt - jedenfalls routiniert - räumte Søren die Kanonen auf. Eine Lunte überall, kein Pulver herumliegen lassen, die Räder der Kanonen lauffähig, die Taue stark genug, um den Rückstoß aufzufangen. Piraten gaben zwar meist auch nicht viel um das Leben ihrer eigenen Leute, aber erstens war eine losgerissene Kanone nicht mehr feuerbereit - weniger Schüsse und damit weniger tote Gegner - und zweitens war eine zentnerschwere Last, die schlimmstenfalls durch die Krängung durch die Bordwand krachte, auch in jeder anderen Hinsicht unpraktisch. Dann die Kanonenrohre putzen. Im Gefecht wurden sie nur kurz durchgewischt, was natürlich auch richtig war, aber irgendwann mussten die Rückstände des Pulvers auch wieder aus den Rohren raus. Mit einem kleinen gepfiffenen Lied auf den Lippen hatte er sich gerade vor ein Rohr gekniet und wischte darin herum, als es plötzlich von außen an die Bordwand klopfte. Verwundert drehte sich Søren in der Hüfte um und stieß, immer noch kniend, die Klappe auf, riss sie Benja fast aus der Hand. Überrascht grinste er den Älteren an.

    "Oh, Morgen. Was ... Machst du denn da?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 21.10.2010, 16:29


    Beth McLeary hatte Jeanny bereits bei ihrem ersten Treffen auf der Straße nicht gefallen und diese Einschätzung wurde durch jenes zweite Aufeinandertreffen nun auf dem Deck der Lady Kartharra nur noch bekräftigt. Die Blicke, die Mimik, die ganze Haltung der Navigatorin zeugte davon, dass sie sich für etwas besseres hielt, dass sie nicht vor hatte, sich ihr so fügsam zu beugen, wie andere, leichter einzuschüchternde Crewmitglieder das taten. Jemand, der aus seiner Ablehnung gegen ihre Entschlüsse keinen Hehl machte. Eine starke Persönlichkeit. Und eine Frau noch dazu. Das machte Jeannys ansonsten mächtigste Waffe gegen starke Persönlichkeiten zunichte. Wobei man natürlich doch so einiges in den Tavernen von Garganoths Rast über diese Frau munkelte...
    Dennoch bemühte Jeanny sich, den aufkeimenden Groll zu unterdrücken. Sie würde sich nicht die Blöße geben, und vor der ganzen Crew aus der Haut fahren, nur um Beth McLeary eine Lektion zu erteilen. Sie würde sich von dieser Frau nicht ihr Spiel aufzwingen lassen. Sie würde ihr Paroli bieten! Sie hatte weit mehr zu bieten als einen hübschen Körper und einen lockeren Abzugsfinger. Und auch mit der Ärztin würde sie fertig werden. Das Gesicht wieder unter Kontrolle zwingend - für einen Herzschlag waren ihr die Züge entglitten und sie war sicher, dass McLeary es bemerkt hatte - erwiderte sie das versöhnliche Lächeln der Navigatorin. "Die Karten, natürlich", antwortete sie mit perfekt ruhiger, ausgenommen höflicher Stimme, "Sie liegen in meiner Kabine. Wenn sie schon einmal vor gehen würden, Miss McLeary, ich komme nach sobald ich mich um unseren Neuzugang hier gekümmert habe..." Und sie hielt das Lächeln, ebenso wie den Blick, aufrecht bis Beth an ihr vorbei gegangen war. Erst als die Ärztin sie passierte sandte sie ihr einen dolchartigen Blick in den Rücken. Doch nur für einen Herzschlag. Dann wandte sie sich von McLeary ab und den beiden Brüdern zu.
    "Gut gemacht", stellte sie fest, diesmal jedoch ohne jede Herzlichkeit oder Spur von Freude in der Stimme, "Ihr zeigt Engagement, das weiß ich zu schätzen. Vielleicht bringt ihr es zu etwas auf diesem Schiff wenn ihr so weiter macht. Ich erteile euch die Aufgabe, die Fracht entgegen zu nehmen sobald sie eintrifft. Den Lieferanten schickt zu mir, ich regele die Bezahlung. Bis da hin wird Mao sicher etwas zu tun für euch finden..."



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 21.10.2010, 18:38


    Akira grinste. "Ach mach dir darüber keine gedanken, du erledigst deine Aufgabe hier auf dem Schiff wie jeder andere auch. Die anderen schauen dem Schiff und du bist halt nunmal für die Küche zuständig." Er senkte die stimme etwas auch wenn er wusste das niemand lauschte. "und unter uns, jeder ist schon irgendwann mal zu spät gekommen weil er im suff verschlafen hat oder sein Gesicht nicht von den Brüsten einer Dirne lösen wollte. Die meckern nur weil sie Hunger haben, das ist alles, also mach dir keine Gedanken darüber. Die meisten Piraten haben nunmal eine grosse Klappe und eine lockere Zunge."

    Etwa zur Selben Zeit kam ein Arbeiter aus der Stadt zum Steg an der die Lady Kartharra lag. Er trug eine kleine Holzkiste mit sich die er auf dem steg abstellte und seinem Blick nach schien er jemanden zu suchen. "Verzeihung, ich suche Captain Forvell, ich habe hier eine Lieferung." Anscheinend war der junge arbeiter neu Rekutiert worden, ansonsten hätte er gewusst das Captain Forvell eine Frau war. So jedoch blickte er sich nur weiter suchend um, obwohl Jeanny keine 10 Meter von ihm entfernt stand.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 21.10.2010, 19:23


    "Arbeiten und Hungern." kam es aus dem noch immer grieskrämigen Gesicht Benjas, wenn seine Stimme doch deutlich freundlicher war als sie es eben noch zu Ruby war. Doch das hier war Soren, er konnte nichts für das was in der Kombüse vor sich ging, also würde Benja seine schlechte Laune keinesfalls an dem Jungen auslassen. "Wehe du feuerst zur so zum Testen ne Kanone ab!" meinte er und fing an zu lachen. Wär ja nicht das erste mal das neben seinem Kopf eine Kanone losging, doch angenehm war das keines Falls. Doch schon änderte sich sein Blick, er zog sich etwas höher und kam so näher an Soren heran. "Aber nun sag mal, wie war die Nacht?" das Funkeln in seinen Augen hatte etwas wissendes.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 21.10.2010, 19:56


    „Wie ihr Befehlt, Kapitän“, kam es von Phil, während er sich wieder erneut leicht verbeugte. Das ganze lief wirklich gut, im Moment musste er und sein Bruder nur auf die Holzlieferung warten und darauf das Mao ihnen vielleicht Arbeit zu teilen würde. Langsam drehte er sich wieder um und ging zu Reling, während er kurz zu dem Arbeiter anblickte der eine Kiste schleppte, doch nur kurz darauf sah er wieder sich nach der Fracht um ob sie auf den Weg war. Während Marc sich an Deck um sah und versuchte sich irgendwie nützlich zu machen. Marc wusste das Phil keine Befehle von irgendeinen Matrosen annehmen würde, es sei es wäre überlebends notwendig. Die einzigen die ihm was befehlen könnten wären der Kapitän und Mao.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 22.10.2010, 08:37


    "Eh. Also ..."

    Nach welchen Maßstäben beurteilte Benja das? Er war in der Hinsicht auf jeden Fall viel erfahrener als Søren. Hoffentlich würde er ihn nicht auslachen oder so etwas in der Art, seine Erfahrungen gering schätzen. Mit offenem Mund sah er also ein paar Sekunden den älteren Piraten an - er war nicht so schnell im Denken - und antwortete dann, versuchte nicht so begeistert zu klingen wie er es dann doch tat.

    "Also, das war toll. Ich meine, die Frau war erfahren und so ... Rose hieß sie. Ich weiß nicht, wie viel willst du hören?"

    Mit einem verlegenen Grinsen sah Søren sich nach anderen um. Wenn er schon Intimitäten preisgab sollte die zumindest niemand außer dem eigentlichen Addressaten hören. Wenn dann Gerüchte in Umlauf kamen wusste er wenigstens woher.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 22.10.2010, 12:31


    "Das reicht mir schon." meinte Benja mit einem Grinsen. "Immerhin kein Grund der Hure die Finger um den Hals zu legen weil sie unseren Nachwuchs schlecht behandelt hat!" er fing an zu lachen. Jeder auf dem Schiff wusste das Benja sich aus Huren nichts machte, er bevorzugte Frauen die nicht für ein paar Geldstücke die Beine breit machten. "Der kleine Soren wird langsam erwachsen." gluckste er, fing sich dann aber doch recht schnell wieder. "Reich mir mal ein paar Bretter." meinte er zwar noch immer mit einem Grinsen auf dem Gesicht, doch deutlich ernster.



    Re: [MSG] Black Tides

    Porphyrion - 22.10.2010, 16:52


    Vorsichtig wurde die Tür zur Kapitänskajüte aufgeschoben, knarzte dabei leicht, und es offenbarte sich der Betrachterin ein, nun, beinahe großbürgerliches Piratenzimmer. Eine Weltkarte schmückte die Wand zur Rechten, die zur Linken hatte ein längliches Ölgemälde, und durch ein großes Fenster zur Heckseite hin fiel über ein ungemachtes Himmelbett Licht ein.
    Beth trat ein, blickte einmal rundum. An der Wand hinter ihr eine Leiste, an der ein weiterer Zuhälterhut in Lila hing, sowie ein etwas dickerer Mantel. Beides sah teuer aus. Dann wandte sie sich zur Weltkarte, sah die verschiedenen Rollen, die verschiedene Teile der Weltmeere abzeichneten, zumindest nach der Beschreibung, die am oberen Ende jeder Rolle angebracht war. Einige Schritte später blickte sie die Zettel durch. Die Gegenden um Imperia, Wynnst, Karkassa waren gut abgedeckt. Was fehlte, waren Karten des Nordmeers, aber da gab es nie mehr als ein paar Walfänger. Weiterhin: Karten diverser Inselarchipele im Südmeer und der Vulkaninselfomationen weit nordöstlich von Imperia, plus einige von Gegenden, von denen sie zwar gehört, in denen sie allerdings noch nie navigiert hatte. Soweit ganz gut ausgerüstet.
    Wie der Kleinen vorhin der Blick entgleist war! Das konnte ja was werden. Aber sie hatte nicht vor, sich unterbuttern zu lassen. Nein, mein Herr!
    Wohin würde es wohl gehen? Wahrscheinlich Südmeer. Da ging das meiste durch, und an Bord von Piratenschiffen anderer Bruderschaften gab es manchmal auch gut Beute zu holen. Auch die Vorstellung, einen Freibeuter und sein imperiales Geld zu kapern, reizte viele Kapitäne der Tidenbruderschaft. Und hinter dem Handel mit den Kolonien da unten war auch viel Geld.
    Man würde sehen müssen. Die hagere Frau setzte sich auf den Stuhl, der an dem massigen Tisch stand und ihr einen Blick zum Eingang gestattete, imitierte in der Luft die Handbewegungen eines Geigenspiels. War wohl etwas eingerostet, würde aber während der Fahrt irgendwann mal ausgepackt werden, einfach damit diese Suffköpfe etwas Ablenkung bei Flaute hatten.
    Sie stoppte und blickte dumpfen Geistes auf die Tür, gelangweilt. Irgendwann musste die doch kommen...



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 23.10.2010, 14:22


    "Ich bin Captain Forvell!", meldete sich Jeanny und wandte sich dem Kai zu, von dem aus die zaghafte Frage zu ihr hinüber gekommen war. Mit der Eleganz einer Wildkatze sprang sie auf die Gangway, tänzelte diese wie ein Wiesel entlang und hatte sich einen Augenblick später, die Hände in die Hüften gestemmt, vor dem verwirrten Burschen aufgebaut. Er war nicht sehr groß gewachsen, sodass er sie um kaum mehr als ein paar Fingerbreit überragte und sein weiches, bartloses Gesicht, aus dem in diesem Moment Unsicherheit und Verwirrung deutlich heraus sprachen, verriet ihr, dass er kaum älter als fünfzehn oder sechzehn Jahre alt sein mochte. Und was auch immer er erwartet hatte, dass der Kapitän eine Frau - eine so hübsche und ungestüme noch dazu - war, war wohl das letzte, womit er gerechnet hatte. Seine Verblüffung, der etwas dümmliche und aufgrund ihres forschen Auftretens eingeschüchterte Gesichtseindruck, amüsierten Jeanny köstlich und sie entschloss spontan, ihren Spaß mit dem Jungen zu haben.
    "Du hast etwas für mich, Süßer?", fragte sie kokett, ihm einen feurigen Blick zuwerfend, der ihm augenblicklich die Schamesröte ins Gesicht trieb.
    "Ja... ich... äh.."
    "Ist es das da?" Und sie ließ den Stiefel mit scharfem Knall auf den Rand der Kiste hinab fahren, sodass der Junge nervös zusammen zuckte. Sein Blick ruckte hinab zu ihrem Stiefel um dann, als ihm aufging, dass er ewas gefragt worden war, langsam wieder nach oben zu wandern. Deutlich bemerkte Jeanny, wie sein Auge einen Herzschlag zu lange in ihrem Ausschnitt hängen blieb.
    "Sag mir, junger Mann...", fuhr sie mit liebreizender Stimme, sich das Lachen nur mühsam verkneifend, fort und griff sanft nach seinem Kinn, mit einem Finger seinen Kopf anhebend bis er ihr wieder in die Augen blickte, "... was ist da drin? Und wer schickt dich überhaupt mit diesem..." Ihr Blick wanderte hinab zu der recht unscheinbaren Truhe. "...Präsent zu mir?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 23.10.2010, 17:48


    "Du hast Recht." Ruby begann die Kartoffeln jetzt ordentlicher zu zerschneiden, in Rekordtempo waren sie gewürfelt und wanderten zu anderen nahhaften Zutaten in den großen Suppentopf. Sie nahm sich zwei der ausgenommenen und gestückelten Fische, würzte sie sparsam, aber genug, dass man es schmecken würde, und briet sie in der Pfanne. "Akira...manchmal bist du wirklich zum küssen! Du bist fertig, danke für die Hilfe. Sag den anderen, dass es essen gibt, und wenn sie nicht an ihren Daumen saugen wollen, dann sollen sie mir helfen den Topf hochzubringen!"



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 23.10.2010, 21:43


    Akira schüttelte nur grinsend den Kopf als Ruby sich beruhigte und ihre schlechte laune sich so schnell verzog wie sie aufgetaucht war. Manchmal fragte er sich wirklich was ein mädchen wie sie auf einem Piratenschiff verloren hatte, doch beschweren wollte er sich nicht, vermutlich keine andere Crew hatte einen so guten Koch dabei. "Ach, nur manchmal? Schade..." Er setzte ein gespielt enttäuschtes Gesicht auf und zog sich die Schürze aus. "Ok ich informiere die Crew, am besten nimmst du eine Schüssel für den Captain weg, bevor die Meute deine Küche stürmt." Da alle Hungrig waren, war es für Akira ein leichtes zwei Freiwillige aufzutreiben.

    Der Bursche war sichtlich nervös, seine Kollegen hatten ihn schlieslich einfach ins offene Messer laufen lassen und Jeanny brachte ihn natürlich zusätzlich auch noch schön ins schwitzen. "I... Ich weis nicht aus was die L.. Lieferung besteht... und auch nicht wer sie in der Brennerei in auftrag gegeben hat... es hies Ihr würdet erkennen von wem die Kiste ist wenn ihr den Inhalt auspackt."



    Re: [MSG] Black Tides

    Mordak - 23.10.2010, 23:48


    So eine verfluchte Scheisse! Verdammter Dreck. Dieses Loch. Dieses verdammte Loch von Stadt! Diese verdammten Bastarde von Händlern und Hurensöhne von Piraten. Verdammt. Verdammt! VERDAMMT!

    Kin ohrfeigte sich beinahe selbst, um sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren. Ihn nervte schon wieder die Situation. Er hatte es geschafft, den Goldbeutel ganze zehn Minuten bei sich zu halten, bevor jemand ihm den Beutel samt Hosenstück wieder weggerissen hatte. Er war groß gewesen, größer als Kin und hatte weit zorniger ausgesehen. Und auch wenn das den Dieb normalerweise nicht davon abhielt, um seine Beute zu kämpfen, so hatte das Messer in der Hand des anderen Räubers Kin ganz schnell wieder davon abgebracht. Jetzt musste der junge Mann also mit einer löchernen Hose weiter die Schiffe abklappern, die immernoch kein wirkliches Interesse zeigten. Aber was ja nicht war, konnte ja noch werden.
    Kin erreichte das nächste Händlerschiff. Dieses wurde gerade entladen, während jemand an Deck stand und irgendwelche Befehle hören ließ. Der Dieb lief die Gangway hoch zu ihm, aber gerade als er oben ankam und mit dem Mann reden wollte, zeigte dieser schon wieder zum Festland.
    "Runter von dem Schiff!"
    "Verzeihung. Ich woll-"
    "Ich sagte runter!"
    "Äh, aber warten Sie do-"
    Eine Faust. Sie traf hart das Gesicht des Diebes, woraufhin dieser auf das Deck des Schiffes fiel. Das reichte. Er hatte genug von diesem Tag, dieser Situation, diesen Händlern. Er stand und stürmte plötzlich auf den Mann zu. Dieser war aber eher unbeeindruckt von den Versuchen des Diebes, Widerstand zu leisten. Er wich aus und stellte ihm ein Bein, woraufhin Kin erneut mit dem Kopf auf dem Boden landete. Allerdings dieses Mal mit dem Gesicht vorraus. Kämpfend, um seine Tränen zu unterdrücken, die er ohnehin hasste, richtete er sich auf, als ihn plötzlich die Arme des Mannes packten. Er war stark und trug Kin mit Leichtigkeit zur Reling. Er warf ihn darüber und der Dieb traf kurz darauf das Wasser.
    "Verzieh dich, Narbenfresse!"
    Hörte Kin, als er sich strampelnd auf den Steg zog. Er wollte so gerne dem Arschloch eine Lektion erteilen, aber er würde nur scheitern und im schlimmsten Fall für etwas so sinnloses sterben. Er hatte sich extra Mühe gegeben, die paar höflichen Formen, die er sich während den letzten Bewerbungen angelernt hatte, zu verwenden. Trotzdem, niemand schien ihn zu wollen. Aber was blieb ihm anderes übrig? Er musste es weiter versuchen.

    Es war aussichtlos. Kin kam sich vor, als hätte er bereits jedes Händlerschiff in diesem Hafen abgeklappert. Aber niemand schien ihn zu brauchen. Als wäre er nutzlos.
    Er fragte überall nach, als ob er nicht als einfacher Schiffsjunge dienen könnte. Putzen, helfen, irgendetwas tun. Nur, um endlich von diesem Ort weg zu kommen. Aber sie wollten ihn nicht. Und trotzdem versuchte Kin es weiter. Denn der einzige andere Weg, der ihm in den Sinn kam, jagte ihm jedes Mal einen kalten Schauer über den Rücken. Er könnte ja noch die Piraten fragen. Aber dieser Abschaum von Mensch war doch eigentlich nur dazu gut, beklaut zu werden. Mit den Piraten segeln... Nein, Kin würde sich nicht so weit herab lassen. Er würde nicht auf einem Piratenschiff anheuern. Es musst einfach einen Händler geben, der ihn mitnahm.



    Re: [MSG] Black Tides

    Lias - 26.10.2010, 22:48


    "Ihr habt's gehört. Wieder an die Arbeit! Was steht ihr hier rum und haltet Maulaffen feil? An die Arbeit, ihr nichtsnutzigen Deckaffen", Mao brüllte die herumstehenden Piraten aus voller Kehle an. Die Arme des ersten Maats deuteten auf verschiedene Dinge, Luken und Ähnliches: "Jerino, Mallet, runter zur Kombüse. Wenn Ruby inzwischen nicht was zu essen zusammengekriegt hat, kriegt sie was zu hören. Sameth, geh mit Mark und Phil. Schnapp dir ein paar Leute und bringt das Holz her. Nehmt euch nen Wagen, wenns sein muss. Holt euch vorher noch was zu essen ab." Ein Blick streifte Phil, der sagte "Ich weiß ganz genau, warum Ruby zu spät dran ist".
    "Und beeilt euch. Das Holz soll hier sein, bevor der Zimmermann herkommt. Der mag es nicht, wenn man seine Arbeitszeit verschwendet."
    Mao drehte sich zu Forvell und machte einen Salut: "Käpt'n, ich werde in ihrer Kajüte warten. Es müssen noch einige Crewmitglieder ersetzt werden. Mallet, frag Ruby nach der Liste, um die ich sie gebeten habe, was sie noch braucht."
    Mit einem scharfen Blick überprüfte Mao, ob seine Befehle durchgeführt wurden, dann verschwand er unter Deck, um kurz darauf an die Tür von der Kapitänskajüte gelehnt in einigen Papieren zu wühlen. Zahlen sprangen in seinem Kopf hin und her. Wie viel wovon gebraucht wurde, etc.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 27.10.2010, 08:14


    Ein paar Sekunden grinste Søren Benja noch an, glücklich, dass der keine detaillierten Schilderungen wollte. Außerdem, er wurde langsam erwachsen, sagte er. Hm, anscheinend war es ein echter Meilenstein, mit jemandem ins Bett zu steigen. Erst nachdem sein Hirn all das verarbeitet hatte erwiderte er "Sicher" und machte sich schnell auf die Suche nach den kurzen Hölzern, die für die Kanonenklappen verwendet wurden. Vorsichtig schob er eins durch die Feuerluke.

    "Recht so?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ape - 27.10.2010, 21:28


    "Jau!" rief Benja, nahm das Brett sofort in Empfang und fing an es in der Lücke im Brett zu befestigen. "Wenn du dir jetzt was zu Essen holst und mir ne ordentliche Portion mitbringst haste was gut bei mir." meinte er und grinste Soren an. Er hatte keine Lust Ruby über den Weg zu laufen, er hatte immernoch eine Bärenwut im Bauch über deren Faulheit. "Ruby und ich verstehen uns derzeit nicht sooo gut." erklärte er knapp mit einem leicht säuerlichen Grinsen, machte mit seinem Tonfall aber unverkennlich klar es nicht weiter erläutern zu wollen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 29.10.2010, 19:45


    "So, würde ich das?!" Alles Liebliche, Verführerische fiel mit einem Mal von Jeanny ab und das Lächeln wich innerhalb eines Herzschlags einer misstrauisch-ernsten Miene. "Und was ist...", fuhr sie mit einer Stimme so hart und unbarmherzig wie die See fort, "... wenn ich das gar nicht erkennen will? Ich kenne viele Leute und nicht wenigen würde es gefallen, wenn der Inhalt dieser Kiste mir ein rasches Ende bereitet. Bei allen Dämonen, ich werde so töricht sein und sie öffnen! Nein... du machst das, Junge!" Und mit diesen Worten zog sie eine ihrer Pistolen aus dem Gürtel, spannte den Hahn mit lautem Klicken und richtete sie auf den Kopf des Boten. "Und versuche gar nicht erst, davon du laufen!" Nun lächelte sie abermals, doch es war ein schadenfrohes, diabolisches Lächeln, dass sich da auf ihr Gesicht legte.

    Eine kurze Zeit herrschte Stille in der niemand etwas zu sagen wagte, in der alle Augen auf den Lauf von Jeannys Pistole gerichtet waren. Der Junge, unschlüssig ob Jeanny es ernst meinte oder sich abermals einen üblen Scherz mit ihm erlaubte, hilflos den Blick über die Gesichter der an der Reling versammelten Crew schweifen lassend, nach einem Anzeichen von Belustigung Ausschau haltend, doch die Gesichter, die ihm entgegenblickten, waren ernst und angespannt. Die Piraten kannten ihren Captain. Und deren Launen.
    Auf einen Wink der Kapitänin warf einer der Männer ein Brecheisen herüber, dass Jeanny im Flug auffing. Mit lautem Scheppern landete es, erneut geschleudert, zu Füßen des Jungen auf dem gepflasterten Kai. "Na los! An die Arbeit!", fuhr sie ihn an und wackelte drohend mit dem Lauf der Waffe.



    Re: [MSG] Black Tides

    Anubis - 02.11.2010, 18:19


    Phil hatte sich nicht von der Reling weg bewegt und betrachtete den Jungen der die Kiste nun öffnen sollte. Der eine Pirat aus der Mannschaft versuchte mit Marc über die Befehle des ersten Maats zu reden, der jedoch reagierte nicht darauf. Phil drehte sich zu diesen Matrosen und schüttelte leicht den Kopf. „Junge, es hat keinen Sinn…mein Bruder wird nicht mit dir reden und der Befehl ist komplett sinnlos, der Händler schickt das Holz bereits mit Karren hier her. Du siehst wir müssen es nicht holen gehen“, erklärte Phil etwas gelangweilt, „Wir werden erst das Holz abladen müssen.“



    Re: [MSG] Black Tides

    Redeyes - 02.11.2010, 21:46


    Akira war eben an deck gekommen und hatte die letzten ereignisse gerade noch so mitbekommen. "Wenn niemand das Holz holen dann würde ich vorschlagen das alle Essen fassen, dann können wir es gleich abladen wenn es geliefert wird." Er folgte Mao, da Jeanny gerade beschäftigt war. "Ruby ist mit dem Essen fertig, Jerino und Mallet bringen es gleich rauf."

    Dem jungen Laufburschen wurde mitlerweilen klar das Jeanny ganz sicher nicht scherzte und ganz sicher kein problem haben würde ihn einfach abzuknallen, ihr Ruf eilte ihr nicht umsonst voraus.
    Noch etwas zitterig nahm er das Brecheisen vom Boden auf und setzte es an den Deckel der Kiste an. Es machte ihm keine angst den Deckel zu öffnen, schlieslich arbeitete er in einer Destille und nicht in einer Pulverfabrick, was ihm Angst machte war Jeanny.
    Mit einem Knarzenden Geräusch hebelte er den Deckel der Kiste auf und....
    ...nichts passierte. Zum vorschein kam nur ein kleines Holzfässchen und zwei Flaschen. Die einte schien einen guten Wein zu enthalten, in der anderen war augenscheinlich Rum, währed das Fässchen mit Met beschriftet war.



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 03.11.2010, 19:21


    Hinter den beiden, die sich mit dem Topf und Schüsseln abrackerten, stolzierte Ruby auf Deck. In ihrer Hand hielt sie einen verführerisch duftenden Teller mit einer Extraportion Suppe, in der ein paar Stücke gebratener Fisch herumschwommen. Während sich alle um den Topf versammelten, verfolgte Ruby das einzige Geräusch, welches jetzt noch nach Arbeit klang - hämmern. Sie musste nicht viel nachdenken, wer das denn war. Entschlossen schritt sie zur Ursache des Hämmerns und sah Benja, genau wie sie vermutet hatte. Da er sie gerade nicht ansah, stellte sie die Schüssel auf dem Reling ab. Die Hände zu Fäusten geballt, die Augen geschlossen rief sie so laut, dass er sie ziemlich deutlich hören musste "Es tut mir Leid!" und rannte dann auch schon wieder weg, zurück zum großen Topf, um Acht zu geben, dass einige nicht zu kurz kamen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 03.11.2010, 19:44


    "Hm ... Vielleicht später, wenn der Käptn weg ist. Will mich lieber nicht richtig sehen lassen, ich will nicht schon wieder das Deck schrubben müssen ..."

    Søren putzte weiter ein paar Kanonen, rückte mit Benja an der Bordwand entlang, sodass sie sich immer mal wieder durch eine Klappe sehen konnten. Schließlich hallte allerdings Rubys schöne Stimme von draußen herein.

    "Hört sich doch gar nicht übel an, Mann! Sieht aus als ... Na ja, hätte sie dir vergeben oder so. Oh, und, hoffentlich bekomme ich noch was ab!"

    Achtlos warf Søren den Putzlappen beiseite und lief nach oben. Eilig drängelte er sich vor die größeren Männer - einige ließen ihn mit einem Lächeln durch, andere versuchten ihn aufzuhalten, was aber nicht gelang - und stand dann vor Ruby selbst.

    "Hi, Ruby ... Tut Benja glaub ich auch leid. Eh, krieg ich was?"



    Re: [MSG] Black Tides

    Ena - 03.11.2010, 19:48


    Als Søren vor ihr stand, verengten sich Rubys Augen zu Schlitzen. "Sicher. Aber fang gar nicht an, Frauen als Objekt zu betrachten, dass du mit genug Geld kaufen kannst, hast du verstanden?! Wenn du das nächste Mal eine flachlegst, dann mach ihr vorher ein Kompliment! Kapiert?" Sie deutete drohend mit der Schöpfkeule auf ihn, gab ihm aber dann doch eine Schüssel und streichelte leicht seine Wange. "Gratuliere, übrigens. Endlich ist unser Nesthäkchen ein Mann...ich..." Sie wandte sich ab, um mit ihrem Halstuch die Augen zu trocknen.



    Re: [MSG] Black Tides

    Grimbor - 03.11.2010, 21:30


    Was auch immer Jeanny erwartet hatte, das war es nicht gewesen. Wein, Rum und Met, offenbar ganz unverdächtige Alkoholika. Offenbar. Ihr Misstrauen hob der Inhalt deer Kiste keineswegs auf. Nur zu gut möglich, dass da etwas drin war. Etwas, das ihr das Trinken gründlich verleiden würde. Es gab genügend Leute in diesem Nest, die sich auf Giftmorde verstanden. Andererseits ging es Jeanny gründlich gegen den Strich, den Botenjungen nun auch noch verkosten zu lassen. Nicht, weil sie sich um sein leben geschert hätte, sondern schlichtweg, weil sie ihm die guten Tropfen für den Fall, dass sie sich als harmlos heraus stellen sollten, nicht gönnte. Und wenn sie es recht bedachte, so unwahrscheinlich war dieser Fall gar nicht einmal. Ein Giftmörder hätte doch wesentlich subtilere Wege gefunden, ihr die Flaschen unterzujubeln, als sie ihr vor der ganezn Crew von einem höchst suspekten Boten überbringen zu lassen.
    Blieb nur noch die Möglichkeit, dass es sich wirklich um ein Geschenk handelte. Ihr erster Gedanke war, dass es von Garrik stammen könnte, doch diesen verwarf sie sogleich wieder. Garrik hätte nicht verheimlicht, wer der Gönner war. Er mochte sich gerne großzügig zeigen, doch er legte stets Wert darauf, dass man dies auch mitbekam. Und im Folgenden in seiner Schuld stand. Umsonst gab der Baron nichts. Doch gab es sonst jemanden in Garganoths Rast, der ihr oder der Crew jemals solche Geschenke gemacht hatte? Nein, nicht wirklich. Das waren schließlich alles Piraten. Blieb eigentlich nur noch...
    "Sagt mal...", wandte sie sich, die Pistole nun endlich sehr zur Erleichterung des Jungen sinken lassend, zu der versammelten Crew um. "... das hier stammt doch nicht etwa von einem von euch?" Und ihr Auge flog dabei bohrend über die Gesichter der Piraten.



    Re: [MSG] Black Tides

    Warmonger - 20.11.2010, 12:49


    Als Ruby ihn derart herzte wurde Søren, eigentlich doch harter Pirat, beinahe rot und druckste unschlüssig herum. Gerade wollte er ihr eine männliche Antwort geben, die ihn in ihren Augen trotzdem nicht allzu grob darstellen würde - er wollte Ruby ja auf keinen Fall verärgern - da packte ihn eine große Hand an der Schulter und schob ihn einfach beiseite. Sanft genug, dass nichts von der Suppe verschüttet wurde, aber bestimmt, weil er zu lange den Weg zum Topf blockiert hatte. Søren öffnete den Mund, schloss ihn wieder, lächelte noch einmal Ruby an und verschwand nach draußen, um seine Suppe zu essen.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Unbesiegbar

    Sternenhimmel 4 - gepostet von Ape am Donnerstag 12.08.2010
    Beast + H MSG - gepostet von Pitchblack am Sonntag 31.08.2008
    FanFiction MSGs aller Bereiche. (Anime, Film, Buch, etc.) - gepostet von DerZwerg am Dienstag 21.08.2007



    Ähnliche Beiträge wie "[MSG] Black Tides"

    Sitter oder wie? - gepostet von casper am Mittwoch 12.07.2006
    Rapha - gepostet von rapha am Samstag 07.10.2006