Wein und Wahrheit

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    Re: Wein und Wahrheit

    Dummer Fuchs - 04.08.2010, 21:33

    Wein und Wahrheit
    Paxleon sieht sich um und setzt sich dann ans große Stammesfeuer. Der Krug in der Hand ist gut gefüllt mit einer Flüssigkeit, die selbst in ein paar Meter Entfernung noch den beißenden Geruch von starkem Alkohol verbreitet.
    Man sieht Pax an, dass dies hier nicht sein erster Krug ist, und es wird auch gewiss nicht der letzte bleiben. Blinzelnd blickt er in die Runde.
     
    „Meine Geschichte, ja? Na, viel gibt es da nicht zu erzählen. Ich bin geboren, ich werde sterben und dazwischen passiert verdammt viel Mist.“
     
    Er nimmt einen großen Schluck.
     
    „Ich meine, seht mich doch an; ich bin ein Krieger, der mit dem Licht kämpft. Paladin nennen sie mich. Und wofür kämpfe ich? Für die schattige Seite des Lebens, ganz genau.“
     
    Ihm scheint ein Gedanke zu kommen und er lacht rau auf.
     
    „Die Ironie ist zum totlachen. Aber es stimmt doch; ohne Licht gibt’s keinen Schatten und ohne Schatten kein Licht, da ist es doch nur richtig, dass wir lichten Ritter für die Bösen kämpfen.
    Damals… das war schon echt toll damals. Wir konnten tun und lassen was wir wollten. Er interessierte sich kaum für uns, solange wir nur in seinem Namen den Sieg holten. Und die Privilegien, die wir hatten… Das war schon ordentlich. Tristan, damals noch mein Mentor, meinte immer ‚Besser in der Hölle regieren, als im Himmel zu dienen’.“
     
    Pax grinst etwas verschwommen, schüttelt dann leicht den Kopf und genehmigt sich einen weiteren Schluck.
     
    „Das war, bevor rauskam, was ich kann. Als die gemerkt haben, dass ich eigentlich mit dem Licht bin, haben mich die Kommandanten ziemlich schnell einkassiert. Ja, und jetzt stellt euch mal vor, wie das war; als junger Blutelf erst mal von vier Todesrittern abgeholt zu werden und dann vor nem großen Geißeloffizier im Staub zu knien. Das folgende Verhör war auch eher… nicht so schön.“
     
    Er verzieht das Gesicht, als wäre er auf eine unangenehme Erinnerung gestoßen.
     
    „Diese Idioten haben mich dann zum Feind geschickt. Ich sollte mich einschleichen, Informationen sammeln und diese anschließend weitergeben. Tja, die Jungs von der scharlachroten Armee waren ziemlich perplex, als ich plötzlich vor ihnen stand. Ich, ein Blutelf, der auch noch das Licht beherrschte. Das war ihnen neu und sie versuchten, es sich irgendwie zu erklären. Schließlich hatten meine Artgenossen zu diesem Zeitpunkt den Naaru ja noch gar nicht gefangen. Was also erklärten diese Crottins mir dann?
    Ich sei ja in Wahrheit kein Elf, sondern eine holde Menschenmaid die das Licht aus irgendwelchen Gründen in einen fremden Körper gesteckt hatte.
    Als sie mir das unterbreiteten, hätte ich am liebsten jeden von ihnen umgebracht. Eine ‚holde Menschenmaid’, ja klar. Okay, um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich hatte damals schon einige Gewohnheiten, die bis heute nicht ablegen konnte. Zum Beispiel hab ich schon immer meine Haare ordentlich gepflegt. Das war denen auch absolut neu. Aber ein paar von den Typen fanden meine Haare toll. Insbesondere der Gefreite Henrich.“
     
    Pax grinst verträumt, bevor er den Krug wieder ein wenig leert.
     
    „Er sah aber auch gut aus, obwohl er ein Mensch war. Total der Militärtyp. Bestand mindestens zur Hälfte nur aus Muskeln. Ein echt schöner Junge. Der musste sich vor niemandem verstecken.“
     
    Sein Blick verfinstert sich.
     
    „Dann kam Tristan. Er hat sich in eine Katze verwandelt, damit er sich einschleichen konnte. Ihm hab ich die gesammelten Informationen übermittelt. Leider hab ich ihm gegenüber auch Henrich erwähnt. Und ein paar Dinge, die hier nicht hingehören. Er war entsetzt und stinkwütend. So sauer hab ich ihn noch nie erlebt. Und das hier war gewiss nicht der erste ‚Ausrutscher’ von meiner Seite aus. Tristan zwang mich, ihm zu versprechen, dass ich von nun an keusch bleiben würde. Mich keinem Wesen mehr in unlauterer Absicht nähern würde. An dieses Versprechen halte ich mich sogar noch heute. Gezwungenermaßen. So eine Verschwendung…“
     
    Er nimmt einen weiteren tiefen Schluck und sein Blick blitzt kurz unkoordiniert zu Jaaryk hinüber, bevor er wieder das Feuer ansieht.
     
    „Henrich gefiel gar nicht, dass ich plötzlich nicht mehr so oft bei ihm sein wollte, und er machte den Fehler, mich tätlich anzugreifen. Der Typ hatte zwar doppelt so viele Muskeln wie ich, aber mein Schwert war wesentlich schneller in seinem Bauch verschwunden.
    Eigentlich hab ich gedacht, es wäre schwerer… und dass es wehtun würde, wenn man jemanden umbringt, den man mag.
    Aber vielleicht hafte ich einfach nicht so an den Dingen.“
     
    Pax zuckt mit den Schultern. Holt eine halbvolle Flasche aus der Tasche und gießt sich nach.

    „Ich meine, schließlich werfe ich ja auch immer gleich alles weg, was ich nicht mehr brauche. Oder versetze es, sollte es sich um einen Gegenstand handeln. Selbst meinen Mentor, der mir unzählige Male das Leben gerettet hat, hab ich fallengelassen. Er ist zwar immer noch bei mir, aber ich dulde ihn nur, weil er die Hausarbeit übernimmt.
    Genau betrachtet kann ich es mir auch nicht leisten, meine Mutter mit durchzufüttern. Aber das ist das kleinere Übel. So hab ich wenigstens ein bisschen Kontrolle über sie und kann entgegensteuern, sollte sie Amok laufen und sich der schwarzen Klinge anschließen.“
     
    Pax schnaubt hörbar bei diesem Namen, nimmt noch einen tiefen Schluck und scheint sich nun an etwas Aktuelleres zu erinnern.
     
    „Und jetzt ist da dieses Rindvieh… äh, Taure, nichts für ungut. Er beleidigt mich dauernd. Behauptet, ich würde mein Alter herabsetzen, wäre gewissenlos und ein Lügner. Tatsächlich sagte er sogar, ich hätte einen schlechten Charakter!
    Dabei war er es doch, der seine Familie im Stich gelassen und mich einfach so angegriffen hat, eben weil ich mich um seine Schwester gekümmert hab!
    Und ich kann ihn nicht einfach meiden, weil seine Schwester mir das Leder besorgt, das ich für ein paar meiner Nähsachen brauche. Er mag mich nicht. Vielleicht hat er damit Recht, keine Ahnung. Aber die Beleidigungen sind zu viel.
    Ich müsste ihn mal herausfordern…
    Ja, stimmt, das könnte ich machen.
    Hey, dass ist gar nicht mal so übel…“
     
    Mit diesen Worten erhebt sich der Blutelf schwankend und wankt bedrohlich, als er von Dannen zieht.



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