Montralur. Oder: Wie der Hetzer zu einem neuen Titel kam

Die Lohnschläger
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    Re: Montralur. Oder: Wie der Hetzer zu einem neuen Titel kam

    Tamina Wulvengaard - 12.07.2010, 19:03

    Montralur. Oder: Wie der Hetzer zu einem neuen Titel kam
    Mit den Worten „Ich muss mir mal die Beine an Land vertreten“ stiefelte der Hetzer nach tagelanger Schiffsreise von Bord. Eigentlich hätte man wissen müssen, das dies nichts Gutes verheißen kann. Dennoch folgten ihm Mama Rebecca, Tami-Tam und der Huber. Letzterer hatte Lord Valen und Tami-Tam bereits in Pandor begleitet und dort an ihrer Seite gekämpft, wobei sich der Bauernsohn recht wacker geschlagen hatte.

    „Woas isn eads deas doa füa oa Lond?“ frage der Huber, dessen seltsamer Dialekt sich anhörte wie das besoffene Gelalle eines Zechprellers, dessen Zunge mit einem Dolch in der Tischplatte fixiert wurde, um ihn am Verlassen der Taverne zu hindern. Des Hubers Frage sollte dennoch bald beantwortet werden, als die Lohnschläger in einem kleinen Dorf auf eine Elfenanführerin trafen: Sie befanden sich im Drakenwald, außerhalb der Grenzen Montralurs. Dort hatten sich bereits andere Krieger, Abenteurer, Magier und Heiler zusammengefunden – auf den ersten Blick eine ansehnliche Schar.

    Die Lohnschläger mussten schnell feststellen, dass jenes, was vorher nur Gerüchte in den Hafentavernen waren, hier zur Gewissheit wurde. Von einem schrecklichen Grauen war dort die Rede gewesen, von einem unheimlichen Leuchten im Walde, von Wesen mit Klauen und Blutdurst und von grässlichem Gestank. Und nicht weit von der Taverne entfernt sahen die Helden etwas, was sie noch nie zuvor gesehen hatten: Ein Tor. Ungläubig rieben sie sich die Augen. Sollte dies tatsächlich ein Tor sein, aus dem heraus ein schreckliches Grauen dieses Land heimsuchte? Wie ungewöhnlich! Doch den Lohnschlägern blieb keine Zeit zum Wundern mehr, denn schon strömten Dämonen aus dem Tor heraus.

    Schon nach kurzem Kampf stellte sich heraus, dass es die Helden hier mit keinem leichten Gegner zu tun hatten. Der Hetzer wurde hinter die Reihen des Feindes getrieben und Rebecca, Tami-Tam und der Huber musste verzweifelt mit ansehen, wie er von zwei Höllenbestien nach wildem Kampf niedergestreckt zu Boden ging. Doch so sehr sie es auch versuchten – sie konnten durch keine Lücke zwischen den Dämonen hindurchdrängen. Ein Blick auf die Schlachtreihe zeigte schnell, dass es dort keine gab und dass viele von denen, die man vorher in der Dämmerung für muskelbepackte Krieger und glänzender Rüstung gehalten hatte, nur dicke schwitzende Heiler gewesen waren. Nur ein einziger mächtiger Krieger in polierter Vollplatte war geblieben, fast zwei Meter groß und mit einem riesigen zweihändigen Schwert bewaffnet. Es war der perfekte Kampf für einen solchen Mann. Bedauerlicherweise schien er durch die Wanderung vom Hafen ins Dorf derart ermüdet, dass er sich hinter den Schilden von Köchin, Huber und Tami-Tam im Stehen und mit geräumigem Abstand ausruhen musste. Lediglich eine Zwergin kämpfte tapfer an der Seite der Lohnschläger, die immer noch verzweifelt versuchten, sich einen Weg durch die Dämonen zu bahnen.

    Diese hatten nun auch Unterstützung von einer Hexerin bekommen, die sich zielstrebig dem Huber mit seiner weißen Kochmütze zuwandte und ihn mit einem Zauber belegte: „Du sollst alle Schmerzen erleiden, die du dir nur vorstellen kannst!“ Ein Glück für den Huber, dass er so einfältig und sein Horizont so beschränkt war; sonst hätte er dies wohl nicht überlebt. Dann wandte sich die Dämonenhexe der Köchin zu, die sich nach einem bösen Zauber nicht mehr von der Stelle bewegen konnte. Mama jedoch hatte in der Ferne des Getümmels ein bekanntes Gesicht entdeckt und schrie sich nun nach dem Magier Xardoran die Seele aus dem Leib. Mit dessen Hilfe gelange es dann auch, Hetzer und den Huber in Sicherheit und zu den Heilern zu bringen. Es war ein langer, harter Kampf, bis die Wellen der Angreifer zurück geschlagen werden konnten. Notdürftig wurde das Tor versiegelt, so dass den Kämpfern zumindest eine kurze Ruhepause gegönnt war.

    Am nächsten Tag jedoch brachen erneut Dämonenhorden aus dem Tor heraus. Der Anführer der gehörnten Bestien hielt kurz inne und sein Blick schweifte über das Heer der Verteidiger... ein entschlossener, aus fünf Schilden bestehender Schildwall... einige gerüstete Kämpfer und Lanzenträger... eine kleine Gruppe halbnackter Kerle in Röcken – angewidert wandte der Dämon den Blick ab – ... dahinter eine große Gruppe heilender Kräuterweiber und Magier... Der Dämonenfürst breitete die Arme aus und sein schallendes Lachen dröhnte in aller Ohren. „Ist das alles, was ihr zu bieten habt?“

    Die Schlacht tobte den ganzen Vormittag und die Herren der Hölle brachten einen Teil ihrer Hitze mit in die andere Welt - die Sonne brannte erbarmungslos nieder, die Luft flimmerte vor Hitze und der Schweiß schwemmte das Blut von den Gesichtern der Kämpfenden. Währenddessen suchten die magisch Begabten nach einer Lösung, der Horde Herr zu werden. Es mussten Siegelsteine, die verloren waren, wieder gefunden und zusammengesetzt werden. Einer der Magier wagte einen Blick durch das Tor auf die andere Seite. Blutverschmiert kehrte er zurück und berichtete, dass dort, wo tausend kleine Flämmlein in einem Millionenheer von Dämonenkriegern züngelten, einer der Siegelsteine zu finden sei. Ohne diesen Stein könne das Tor nicht verschlossen werden. Als die Helden das hörten, war ihnen der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Um sich zu beruhigen zogen sich viele zur Lagerstätte zurück um zu Schlafen. Der Huber machte sich Nützlich und ließ sich von der Zwergin im Schmieden unterrichten, so dass er mit ihrer Hilfe die zerbeulten Schilde der Lohnschläger wieder für Schlacht reparieren konnte.

    Plötzlich tauchte aus dem Wald eine Horde seltsamer Gesellen auf, die fortwährend „Machen geben! Machen geben?“ rief und dabei auf ihre Bäuche zeigten. Es war ein Waldvolk aus Montralur, das sich nach tagelanger Reise in diesem Ort eingefunden hatte. Bald schon riefen sie lautstark nach dem Hetzer: „Machen geben! Ron gut Mann, Ron Freund! Machen geben!“ und überreichten ihm einen der Siegelsteine. Nun waren alle Teile gefunden – bis auf das eine, welches sich noch auf der anderen Seite des Tores befand. Es lag in der Luft: Die große Schlacht war nicht mehr fern.

    Als die Sonne sich dem Horizont näherte standen die Krieger vor dem Tor bereit, um dem Feind ins Auge zu sehen. Ein Wesen der Zwischenwelt, das schon vorher an der Seite der Helden gekämpft hatte und dem es erlaubt war, durch das Tor zu treten, rief die Träger der Siegelsteine zu sich hin. Sie waren die Auserwählten, die einer schwierigen Mission gegenüber standen: Sie sollten durch das Tor treten, um im Reich des Feindes den letzten Siegelstein zurück zu erobern. Dann, so lautete der Plan, sollte in einem Ritual das Tor ein für alle mal geschlossen und das Böse darin eingeschlossen werden. Die Schlachtreihen standen bereit und beobachteten, wie sich das Tor öffnete und die Träger der Siegelsteine hindurch gingen – unter ihnen Rondrian und Xardoran. Das Tor schloss sich und es wurde still in den Reihen der Kämpfer...

    Man hörte nur hier und das leise Klirren eines Kettenhemde und das Gurgeln des nahen Baches... selbst die Vögel waren verstummt... Die Schatten wurden länger... Da plötzlich öffnete sich das Tor und die Gruppe rannte heraus, atemlos und aus Wunden blutend, doch mit dem erbeuteten Siegelstein in Händen. Als letzter trat, gezeichnet vom Kampfe, der Hetzer durch das Tor. Doch als er über die Schwelle trat begann das Dämonentor im Innersten zu beben und, als könnten sie die Präsenz eines Lohnschlägers nicht ertragen, brachen die schwarzen Runensteine auseinander und barsten entzwei. Die Menge hielt den Atem an, der Hetzer blickte kurz auf den Trümmerhaufen, drehte sich zu den Kriegern herum, riss die Arme in die Höhe und Brüllte ihnen seinen Triumph aus voller Kehle entgegen. Siegesjubel donnerte ihm entgegen: Der Hetzer hatte das Tor zerstört!

    Doch aus den Trümmern erhoben sich die Gestalten der Hölle – denn noch war das Ritual nicht vollendet. Rasch mussten nun die Siegelsteine eingesetzt und der Zauber gesprochen werden, denn schon griffen die gehörten Feinde mit schrecklichen Streithämmern, Schwertern und Äxten an. Der Kampf tobte schrecklich und es gab kaum einen der Verteidiger, der nicht schon aus vielen Wunden blutete. Vielen waren schwer verwundet und des Kampfes nicht mehr fähig. Es schien, als dauerte es eine Ewigkeit und als wäre die Schlacht schon fast verloren, als plötzlich ein Beben durch die Reihen der Feinde lief. Das Ritual war fast beendet und die Höllscharen wichen der Macht der Siegelsteine. Unter den Jubelrufen der Krieger verschwanden die Trümmer des Tores in den Tiefen der Erde. Es war vorbei.

    Es soll noch weitere Tore in Montralur geben, sagen die Gerüchte. Doch an diesem Tage im Drakenwald war das erste vernichtet worden. Es war der Tag, an dem der Hetzer nur noch „Der Torzerstörer“ genannt wurde.



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