Juli 2010

Nachtperle's Plauderecke
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  • Forum: Nachtperle's Plauderecke
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    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 01.07.2010, 09:10

    Juli 2010
    1. Juli 2010

    Wohl euch, die ihr säen könnt an allen Wassern. Jesaja 32, 20

    Es geschah bei einem Besuch bei einem befreundeten Ehepaar. An einem sonnigen Tag wollten wir eine Radtour unternehmen. Mein Freund, ein pensionierter Pastor, musste am Vormittag in der Nähe noch eine Beerdigung halten. Wir drei anderen wollten derweil ein Einkaufszentrum besuchen. Ich vergaß, dass ich zwei Räder auf dem Autodach hatte und fuhr in eine Tiefgarage ein. Erst als es krachte, bemerkte ich meinen dummen Fehler.

    Ein Hinterrad war völlig verbogen und das Autodach hatte einige Beulen. Aber ich wollte deshalb den Ausflug nicht ausfallen lassen, Die beiden Räder passten zerlegt ins Auto.

    Da wir auf meinen Freund noch warten mussten, gingen wir in eine italienische Eisdiele. Ich erzählte dem freundlichen Inhaber von meinem Missgeschickt und fragte ihn nach einen Fahrrad zum Ausleihen. Er habe keines, erklärte er, wollte aber jemand anrufen und fragen. Kurze Zeit später kam eine Mutter mit ihrem Sohn und einem teuren Mountainbike. Ich dankte ihnen, gab dem Jungen zehn Euro und hinterlies in der Eisdiele meinen Ausweis als Pfand. Vom Inhaber erfuhr ich, dass der Junge zu einer Jugendfußballmannschaft gehörte, die er trainierte.

    Das Fahrrad fuhr sich hervorragend, viel besser als meines. Als ich es recht verstaubt zur Eisdiele zurückbrachte, frage ich den Inhaber nach der Adresse des Jungen. Ich wollte ihm etwas zukommen lassen. „Schick es mir“, sagte der Inhaber.

    Ich besorgte für ihn ein Buch und eine DVD für den Jungen, beide mit Interviews mit gläubigen Fußballern. Einige Wochen später rief er mich an, bedankte sich herzlich und erzählte, dass der Junge über die DVD recht begeistert war.

    Wir haben in diesen Wochen Gelegenheiten, auf eine andere Weise unseren Glauben zu bezeugen, selbst wenn wir nicht fußballbegeistert sind. Menschen aus unserem Bekanntenkreis, die sich in diesen Wochen die Spiele der Fußball-WM ansehen, können wir solche Bücher und DVD’s aus christlichen Verlagen schenken oder sie auf gläubige Fußballer ansprechen. Die Bibel ermutigt uns, „an allen Wassern zu säen“ wie unser Andachtstext sagt. Es gilt kreativ zu sein und bei dem anzusetzen, was die Menschen interessiert. Bei Gelegenheit können wir davon erzählen, was Jesus für uns getan hat und welche Erfahrungen wir mit ihm gemacht haben. Vielleicht geht der Same irgendwann auf.

    Werner E. Lange

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 25-27

    Abends: Apostelgeschichte 12



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 06.07.2010, 19:13


    2. Juli 2010

    Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut Johannes 1, 14a (Neues Leben)

    „Wir sind unterwegs und der Weg ist das Ziel.“ Nach dieser Devise fuhren meine Frau und ich mit einem Wohnmobil durch Skandinavien. Die unzähligen Inseln und Schären, großartigen Fjorde, weite Fjälls und majestätischen Berge boten viele abwechslungsreiche Bilder, die einen tiefen Eindruck bei uns hinterließen.

    Während ich diese Andacht schreibe, sitze ich auf einer Bank in einem ausgedienten und umgebauten Eisenbahnwaggon der Norwegischen Staatsbahn, der als Kapelle dient. Vor mir ist ein Altar und ein Kreuz aus Eisenbahnschienen aufgebaut. Ich lese in englischer Sprache: „Und das Wort wurde Fleisch ...“ Ein Text, der zum Nachdenken ermutigt. Einige Urlauber schauen im Vorbeigehen flüchtig zu mir ins „Andachtsabtei.“ Herein, doch den Bibeltext aus dem Johannesevangelium sehen sie nicht. Dazu hätten sie anhalten und hereinkommen müssen.

    Warum ist Anhalten nur so schwer für uns? Zugegeben, ein Bahnwaggon erinnert mich auch mehr an Aufbruch und Weiterreise. Innehalten und Aufbruch sind gegensätzliche Begriffe und hängen doch miteinander zusammen. Obwohl ich hier still sitze, sind meine Gedanken unterwegs: Taugen meine Ziele? Möglichst immer in Bewegung sein und Ziele verfolgen – ist das der Sinn? Wohin will ich eigentlich? Was treibt mich an? Was zählt wirklich in meinem Leben?

    Das Andachtswort, das ich in dieser ungewöhnlichen Kapelle las, ist unterwegs zu mir. Ich spüre, wie mir Christus, der für mich in die Welt kam und für mich am Kreuz starb, immer näher kommt. „Wir haben seine Herrlichkeit angeschaut“, so schwärmten begeistert Jesu Apostel.

    Zu seiner Herrlichkeit finden – genau das ist es. Es geht nicht zuerst darum, jetzt und hier ständig im Leben unterwegs zu sein. Jesus Christus has sich zu uns auf den Weg gemacht, wurde Mensch und zeigt uns den Weg zu seinem Vater und dadurch zu einem erfüllten und glücklichen Leben. Wir sind unterwegs zu ihm – zum Ziel!

    Auch heute können wir uns auf den Weg zu Jesus machen und bei ihm ankommen, ganz gleich, wo wir sind. Halte einfach auf deiner „Tagesreise“ einmal an und du wirst spüren, wie Gottes Worte auch dich erreichen.

    Jürgen Weller

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 28-29

    Abends: Apostelgeschichte 13, 1-25



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 06.07.2010, 19:13


    3. Juli 2010

    Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass 1. Thessalonicher 5, 16.17

    Nur sechs Worte – doch welch eine merkwürdige Zusammenstellung. Da wird uns gesagt, dass wir allezeit fröhlich sein sollen. Und im unmittelbaren Zusammenhang: Wir sollen ohne aufzuhören beten. Kann man denn zwei so unterschiedliche Dinge wie das Fröhlichsein und das Beten zu jeder Zeit und gleichzeitig tun? Das hieße doch, dass wir unaufhörlich betend fröhlich sein und andauernd fröhlich beten sollen!

    Wenn wir so fragen, merken wird, dass der Apostel Paulus, der diese Worte schrieb, unter Beten nicht nur das versteht, was wir tun, wenn wir niederknien, unsere Hände falten, mit „Unser Vater“ beginnen und mit „Amen“ aufhören. Das ist ja nicht allezeit möglich. Beten im Sinne unseres Andachtwortes bedeutet, mein ganzes Leben mit all seinen Bereichen in die Gegenwart Gottes zu nehmen. Beten ohne Unterlass bedeutet, vor allen Entscheidungen in Gedanken mit Gott zu sprechen und immer im Sinne Jesu leben zu wollen. Wo Gott auf diese Weise beständiger Gesprächspartner ist, wird jeder Tag ein bewusster erlebter, ein erfüllter Tag.

    Hier liegt auch die Grundlage für die Aufforderung „Seid allezeit fröhlich!“ Das kann nicht bedeuten, ständig zu lachen oder zu allem zu lächeln. Das wäre nicht nur manchmal unpassend, denn die dunklen Seiten des Lebens beweisen und schnell, dass das unmöglich ist. Die Forderung „Freut euch immerzu“ Philipper 4, 4 (Gute Nachricht Bibel) ist nur sinnvoll und erfüllbar, wenn Gott mein ständiger Gesprächspartner ist, denn dann bleibe ich unter dem Einfluss des Heiligen Geistes.

    Selbst wenn ich gedanklich ganz auf die gerade zu bewältigende Aufgabekonzentriert bin und nicht an Gott denke, bleibt die Gesinnung bestimmend, die durch die unausgesprochene Gebetsverbindung entstanden ist. Gottes Wahrheit und Güte sind mir wichtig. Sie begleiten mich. Ich denke und handle gegründet auf das Bewusstein, dass Gottes Gnade, seine Liebe und seine Zusagen mir gelten, denn diese Gewissheit haben wir durch Jesus. Das bildet in mir einen tiefen Grund zur Freude, die auch dann bleibt, wenn die augenblickliche Situation keinen Anlass zur Fröhlichkeit bietet. So kann ich einstimmen in das Lied: „Seid fröhlich in der Hoffnung, beharrlich im Gebet, standhaft in aller Bedrängnis“ Leben aus der Quelle,Nr. 258 So wird auch mein Leben ein Zeichen der Hoffnung sein!

    Lothar Wilhelm

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 30-31

    Abends: Apostelgeschichte 13, 26-52



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 06.07.2010, 19:14


    4. Juli 2010

    Ich habe dir die Last von den Schultern genommen ... Du hast zu mir geschrien in deiner Not und ich habe dich daraus befreit Psalm 81, 7a.8a (Gute Nachricht Bibel)

    „Labrador spaziert samt Parkbank durch die Kieler Altstadt“ – diese Pressemeldung brachte 2008 manchen Leser zum Schmunzeln. Mit einer Bank im Schlepptau hatte eine neun Monate alte Labradorhündin die Kieler Altstadt unsicher gemacht und auf ihrem Spaziergang zwei parkende Autos beschädigt. Wie die Kieler Polizei mitteilte, leinte die Besitzerin die Hündin vor einem Kaffeehaus an eine Bank an. Sie brach jedoch samt Bank an der Leine zu einem Spaziergang auf. Gestoppt wurde die Ausreißerin auf einem Parkplatz, als sie mit ihrem Anhängsel zwischen zwei Autos stecken blieb. Die Hundebesitzerin befreite schließlich ihre junge Abenteuerin.

    Wir schmunzeln zuerst, dann bemitleiden wir vielleicht die Besitzerin, die für den Schaden aufkommen muss. Doch ich frage mich: Plage auch ich mich mit unnötigen Lasten, mit denen ich letztlich irgendwo stecken bleiben muss? Wenn Gott mich aufzuhalten versucht und ich trotzdem weitermachen, weil meine Freiheitsliebe dagegen rebelliert oder meine Lieblingsidee auf dem Spiel steht – ziehe ich dann nicht auch gleichsam ein unnützes Anhängsel hinter mir her? Es kostet mich unnötige Kraft, ich verschwende Energie, eventuell auch Geld, ohne eine wirkliche Chance auf Erfolg.

    Jesus fordert uns auf: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11, 28-30 Er will uns die unnötigen Lasten abnehmen, damit wir nicht stecken bleiben. Das ist vor allem unsere Schuld, aber auch Ängste und Sorgen.

    Manche scheinbaren Engpässe weiten sich irgendwann und machen ein Durchkommen möglich. Und wenn wir uns wirklich einmal völlig verrannt haben und steckengeblieben sind, schenkt Christus und die Möglichkeit, umzukehren und neu zu beginnen.

    Ich wünsche dir heute dieses beglückende Erlebnis mit Jesus, dass er dich von deinen Lasten oder aus einem bedrückenden Engpass befreit und „deine Füße auf weitem Raum“ stellt.


    Gerda Polchlopek-Pelczar

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 32-33

    Abends: Apostelgeschichte 14



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 06.07.2010, 19:16


    5. Juli 2010

    Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind Jesaja 66, 13a (Hoffnung für alle)

    Es gibt Tage, da geht alles schief. Das Auto springt nicht an, die Waschmaschine geht kaputt, beim Aufräumen tauchen vergessene Rechnungen plötzlich wieder auf. Beim Einkauf begegnen einem nur mürrische und unzufriedene Menschen. Wir fühlen uns zunehmend niedergeschlagen und frustriert. An solchen Tagen wünsche ich mir einfach jemanden, der jetzt kommt und mich tröstet, wie es früher meine Mutter getan hat, als ich noch ein Kind war.

    Aber diese Alltagssorgen sind noch ganz harmlos im Gegensatz zu den Sorgen, die zum Beispiel todkranke oder hochdepressive Menschen haben. Sie benötigen noch viel mehr Zuwendung und Trost.

    Was ist ein echter Trost? Wie können wir getröstet und zu Tröstenden werden? Echter Trost sind keine wohlmeinende Worte, frei nach dem Muster: „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Echter Trost äußert sich nicht nur in Worten, sondern auch durch ein spontanes Zugreifen, eine sanfte Berührung, eine stille Anteilnahme oder durch einfaches Dasein.

    Ich sah einmal ein Kind, das gestürzt war. Es lief zu seiner Mutter, die es in den Arm nahm. Das Kind konnte bei ihr klagen und sich ausweinen, bis es ihm besser ging. Das Kind wusste: Hier werde ich verstanden, hier bin ich bedingungslos geliebt.

    Unser Andachtstext zeigt, dass wir auch als gläubige Menschen Trost nötig haben, weil unser Leben nicht immer so verläuft, wie wir es erhofft oder von Gott erbeten haben. Wo unsere Seele verletzt ist, weil wir enttäuscht wurden. Wo wir mit schwierigen Lebensumständen einfach nicht mehr zurechtkommen und nur noch getröstet werden möchten.

    Weil wir alle immer wieder Trost suchen und benötigen, sollen und die Worte „Ich will auch trösten“ gut tun. Wie ein Kind sich seiner Mutter zuwendet, dürfen wir uns Gott zuwenden. Bei ihm können wir zur Ruhe kommen, Frieden finden – wie ein Kind in den Armen seiner Mutter.

    Diese Erfahrung wünsche ich uns in allen unseren Traurigkeiten und Kümmernissen. Wie einen seine Mutter tröstet, so tröstet uns Gott durch sein Wort uns seine Zusage in der Bibel, aber auch durch Menschen, die sich uns liebevoll zuwenden, uns freundlich ansehen, mit uns beten und ein gutes Wort für uns haben.

    Gerhard Menn

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 34-35

    Abends: Apostelgeschichte 15, 1-21



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 06.07.2010, 19:16


    6. Juli 2010

    “Nazareth?“ entgegnete Nathanael. „Was kann von da schon Gutes kommen!“ Doch Philippus antwortete ihm: „Du musst ihn selbst kennen lernen. Komm mit!“ Johannes 1. 46 (Hoffnung für alle)

    Da ich seit zehn Jahren versuche, in meiner Nachbarschaft ein authentisches christliches Leben zu führen – ohne aufdringlich zu sein –, sprechen mich manchmal Menschen beim Plaudern wie beiläufig auf Fragen nach Gott an – oft mit einem unsicherem Lächeln. Über Gott reden, warum denn nicht? Dabei merke ich, dass bei ihnen noch viele Vorurteile und verkehrte Vorstellungen vorhanden sind. Wie soll ich mich also verhalten? Die Antwort des Philippus im Andachtstext ist mir dabei ein Vorbild geworden.

    Er war gerade ein Jünger Jesu geworden. „Kurze Zeit später begegnete Philippus Nathanael und erzählte ihm: „Endlich haben wir den gefunden, von dem Mose und die Propheten sprechen. Er heißt Jesus und ist der Sohn von Josef aus Nazareth.“ Johannes 1, 45. 46 (Hoffnung für alle) Nun waren dem Nathanael diese Vorhersagen über den Messias nicht unbekannt. Aber er hatte Vorurteile: Ausgerechnet aus Nazareth konnte der verheißene Erlöser nicht stammen!

    Doch statt zu argumentieren – wie es vielleicht unsere Neigung gewesen wäre –, ging Philippus anders vor: ER lud seinen Freund ein: „Du musst ihn selbst kennen lernen.“ Er hatte sein Zeugnis gegeben und zeigte Nathanael, wo (und wie) er Jesus begegnen konnte – nicht mehr, aber auch nicht weniger. So begegnete Nathanael dem Sohn Gottes und der fand sofort einen Weg, wie Nathanael zu ihm Vertrauen fand. Johannes 1, 47-50

    Ich möchte von Philippus lernen, es nicht nur beim Smalltalk zu belassen oder mich auf nutzlose Argumentationen einzulassen. Ich möchte von meiner persönlichen Erfahrung berichten, wie ich zu Jesus gefunden habe und was er mir bedeutet. Dann möchte ich dazu einladen, Jesus selbst kennen zu lernen.

    Mancherlei Versuche, Menschen zu Christus zu führen, mögen scheitern. Doch gerade in unserer säkularen zeit öffnen sich viele bei unserem Glaubenszeugnis. Sie möchten unsere persönliche Geschichte mit Gott hören und das kann solch einen Eindruck auf sie machen, dass sie erfahren wollen, wie sie zu Jesus finden können.

    Wir können sicher sein: Jesus hat sie schon im Blick wie damals Nathanael und überzeugt jeden Aufrichtigen. Johannes 1, 47.48

    Albrecht Höschele

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 36-37

    Abends: Apostelgeschichte 15, 22-41



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 07.07.2010, 00:07


    7. Juli 2010

    Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr auch selbst. Jakobus 1, 22

    Seit über 30 Jahren fahre ich an den gleichen Ort, um Urlaub zu machen. Das ursprünglich kleine Fischernest hat sich inzwischen zu einem beliebten und leider auch (über)bevölkerten Ferienort an der Costa Blanca entwickelt. Ausländer, aber auch immer mehr Spanier verbringen ihre Ferien oder gar ihren Ruhestand in Altea. Es sind nicht die Ärmsten, die sich hier niederlassen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Immobilienpreise verdreifacht. Einheimische müssen wegziehen, weil sie die Mieten nicht mehr zahlen können.

    Beim Hafen, in dem millionenteure Yachten liegen, lebt in einem Autowrack – wie in einer anderen Welt – ein Obdachloser. Er geht an Gehhilfen, sein Gesicht ist von Wunden gezeichnet. Warum lebt er ausgerechnet hier, neben all dem Wohlstand? Mein erster Gedanke: welch Armutszeugnis für unsere westliche Wohlstandsgesellschaft!

    Des Öfteren fahre ich mit dem Auto am Hafen und an dem Autowrack vorbei. „Papa, warum wohnt dieser Mann im Auto? Warum sind die Fenster zerschlagen und mit Plastiksäcken zugeklebt?“ Bohrende fragen meines keinen Sohnes auf dem Rücksitz, auf die ich keine Antwort weiß. Warum? Weil ich gegen mein Gewissen handle und nicht anhalte. Ich nehme mir nicht die Zeit, den Mann anzusprechen. Ich nehme mir nicht die Zeit, ihm Verständnis, Respekt und Liebe entgegenzubringen, ihm zuzuhören. Schließlich bin ich ja im Urlaub!

    Wirklich helfen ist schwer. Hätte ich denn sein Problem lösen und seine Situation grundlegend verändern können? Ein liebevolles Lächeln und etwas zu essen hätten vielleicht schon genügt, um einen Tag seines Lebens heller zu machen. Könnte es sein, dass ich eine lebensverändernde Begegnung und einen Blick in das Antlitz Gottes verpasst habe?

    Der zweite Gedanke: Wenn Martin Luther Recht hat, wenn er sagt: „Gute fromme Werke machen nimmermehr einen guten frommen Mann, sondern ein guter frommer Mann macht gute Werke“, wie ist es dann um mich bestellt?

    Das Problem ist offensichtlich nicht neu in der Christenheit, wie unser Andachttext zeigt. Die Aufforderung des Jakobus ist für uns aktueller denn je: Lasst uns nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Evangeliums sein!

    Christian Frei

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 38-40

    Abends: Apostelgeschichte 16, 1-21



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 10.07.2010, 23:41


    8. Juli 2010

    Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten
    Johannes 6, 35

    Ein Jugendpfarrer wurde gebeten, eine kurze Widmung in die Bibel eines Jugendlichen zu schreiben. Gern wollte er diesen Wunsch erfüllen und schlug die erste Seite des Buches auf. Dort stand schon ein mit der Hand geschriebenes Bibelwort: „Ich bin das Brot des Lebens“ Der Jugendpfarrer fügte nur einen kurzen Satz hinzu: „Lass es nicht verschimmeln!“

    Stehen wir nicht manchmal auch in der Gefahr, das „Brot des Lebens“ „verschimmeln“ zu lassen oder es lediglich nicht zu beachten und beiseite zu legen, statt es zu essen und zu verdauen und es uns so zu Eigen zu machen? Ziehen wir manchmal andere „Speisen“ vor, die verlockend aussehen, leicht verdaulich sind, uns aber keine Kraft geben? Reduzieren wir unseren Konsum vielleicht auf abgezählte „Broteinheiten“? Leben wir eventuell ganze „Fasttage“ ein oder entwickeln wir uns gar zu „Hungerkünstlern“, die glauben, ohne dieses Brot von Gott auskommen zu können?

    Jesus sagte zu denen, die ihn aufsuchten: „Bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung, sondern um wirkliche Nahrung, die für das ewige Leben vorhält. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben.“ Johannes 6, 27 (Gute Nachricht Bibel) Welch ein Angebot.

    Jesus möchte alle, die die Einladung des heutigen Andachtstextes ernst nehmen, reich beschenken. Er kennt unser Leben mit all den Schwächen, Ängsten, Sorgen und auch Hoffnungen. Er weiß, was wir wirklich brauchen, was uns Kraft und Erfüllung gibt. Er bietet sich uns selbst an, er möchte das geistliche Brot unseres Lebens sein, an jedem neuen Tag. Wir finden diese Nahrung in den Evangelien, wo Jesus sagte: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und Leben!“ Johannes 6, 63

    “Brich mir das Lebensbrot, o lieber Herr,
    wie du das Brot einst brachst am stillen Meer.
    Im Worte such ich dich, das ist der Ort,
    ich sehne mich nach dir, lebend’ges Wort.

    Du bist ja selber Herr, das Lebensbrot,
    dein teures Wort macht frei von Sünd und Tod!
    Dein Licht erleuchtet mich von oben her,
    dass ich dein Wort erfüll, o Liebesmeer!“
    (Wir loben Gott, Nr. 102, Strophen 1.2)
    Dagmar Heck

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Hiob 41-42

    Abends: Apostelgeschichte 16, 22-40



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 10.07.2010, 23:42


    9. Juli 2010

    Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen Hebräer 4, 9.10

    Von manchen Tagen kann man im Rückblick wirklich sagen: „Dumm gelaufen!“ Schon am Morgen war man gestresst, wusste nicht, wo man zuerst beginnen sollte und es ging fast alles schief. Da stöhnt so mancher: „Wenn man nur einmal aus diesem Kreislauf ausbrechen könnte!“

    Die Bibel kennt das Problem und gibt uns gute Tipps. Sie berichtet von Jesus, der für sich einen Weg gefunden hatte, diesem Kreislauf zu entkommen. Eigentlich sind es zwei Wege.

    Jesus war ein vielbeschäftigter Mann: Hier eine Predigt halten, dort eine Einladung wahrnehmen, Seelsorgespräche führen und viele Menschen heilen. Das war mit Sicherheit hin und wieder stressig. Da war es wichtig, einen Ausgleich zu finden.

    Ich weiß nicht, was du tust, um zur Ruhe zu kommen. Jesus hatte zwei Gewohnheiten. Zum einem nahm er sich jeden Tag eine feste Zeit, um Gemeinschaft mit seinem Vater im Himmel zu pflegen. Dazu zog er sich meist en einem ruhigen Ort zurück. (siehe Markus 1, 35) Eine Zeit zur Entspannung und Selbstbesinnung, zum Reden mit Gott und Hören auf ihn. (siehe Jesaja 50, 4-6)

    Zum anderen freute sich Jesus am Ende der Woche darauf, einen Tag zu haben, den er anders gestaltete als sonst. Viele seiner Mitmenschen haben mit Unverständnis darauf reagiert und ihn angefeindet. Doch er ließ sich nicht beirren. An diesem Tag, dem Sabbat, pflegte er Gemeinschaft mit Gott im Gottesdienst und in der Natur und diente anderen Menschen. (siehe Lukas 4, 16-21. 31-44; Markus 2, 23-28)

    Ich weiß nicht, was dir im stressigen Alltag hilft. Ich hoffe, es sind die Minuten der Andacht an diesem Tag. Aber sicher brauchst auch du einen ganzen Tag. Gott hat ihn schon bei der Schöpfung für uns eingerichtet als Tag ohne Arbeit und Stress. (siehe 2. Mose 20, 8-11) Wie schön, dass morgen wieder ein Sabbat ist.

    Stephan G. Brass

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 1-3

    Abends: Apostelgeschichte 17, 1-15



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 10.07.2010, 23:43


    10. Juli 2010

    Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge: „Wie glücklich muss die Frau sein, die dich geboren und gestillt hat!“ Darauf erwiderte Jesus: „Ja, aber noch glücklicher sind die Menschen, die Gottes Botschaft hören und danach leben.“ Lukas 11, 27.28 (Hoffnung für alle)

    Das war doch eigentlich ein Lichtblick für Jesus, in einer wenig erbaulichen Ansprache mit einem solchen Ausruf der Bewunderung unterbrochen zu werden. Es tat doch gut, unter all den Skeptikern und Gegnern einen Zuspruch zu bekommen – oder?

    Jesus reagierte zurückhaltend auf die Frau, die ihn toll fand und meinte, dass auch seine Mutter Maria stolz auf ihn sein könne. Da kam Jesus die frage auf, ob sie ihm überhaupt richtig zugehört hatte oder ihre Gedanken ins Private abgeschweift waren. Jedenfalls erfuhr sie von ihm nicht, ob seine Mutter glücklich war mit seiner Entwicklung.

    Doch das Stichwort vom Glück nahm Jesus auf. Und damit gab er nicht nur dieser Frau, sondern allen, die sich schnell von ihm begeistern lassen und ihn bewundern, eine Antwort, die deren emotionaler Hinwendung eine Tiefe geben kann, wie es im Andachtstext zum Ausdruck kommt.

    Dort, wo Gottes Botschaft verkündigt wird, sind persönliche Betrachtungen über den Sprecher und gedankliche Spaziergänge wenig hilfreich. Viel wichtiger sind das Hören und das Verinnerlichen der Worte, die von Gott kommen oder ihn und seine Erlösung bezeugen. Dauerhaftes Glück beginnt mit dem Hinhören auf das, was Jesus sagt.

    Dabei kann durchaus Begeisterung aufkommen, wenn ich erfahre, dass Jesus sich mir persönlich zuwendet, weil er aus mir einen glücklichen und besseren Menschen machen möchte, der in der Ewigkeit bei ihm ist. Wenn das in der Praxis erfordert, auf Jesu Botschaft zu hören und danach zu leben, da bin ich doch dabei! Ich möchte keine Gelegenheit auslassen, in der Bibel (speziell den Evangelien) im Gottesdienst und auch sonst genau hinzuhören, was Gott und Jesus mir sagen wollen.

    Wenn Jesus mir Hinweise gibt, wie mein Leben besser gelingen und ich liebevoller werden kann, dann bin ich glücklich und dankbar, in ihm einen kompetenten Ratgeber und Beistand zu haben. Denn er verlangt ja nicht, dass ich das, was er sagt, aus eigenem Vermögen umsetze. Er fordert jeden von uns auf: „Bleibt mit mir vereint, dann werde auch ich mit euch vereint bleiben. Nur wenn ihr mit mir vereint bleibt, könnt ihr Frucht bringen.“ Johannes 15, 4a (Gute Nachricht Bibel)

    Johannes Fiedler

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 4-6

    Abends: Apostelgeschichte 17, 16-34



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 11.07.2010, 00:04


    11. Juli 2010

    Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den berg zurück, er allein
    Johannes 6, 15 (Elberfelder Bibel)

    Heute geht die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zu Ende. Wenn das letzte Spiel abgepfiffen und der neue Weltmeister gekürt ist, lassen sich die Spieler feiern. Sektkorken knallen, es gibt ein großes Feuerwerk, die Sieger begeben sich auf eine Ehrenrunde durch das Stadion. Es werden neue Helden gekürt und vielleicht ist es der Spieler, der das entscheidende Tor geschossen hat. Und manche der Spieler oder sogar der Trainer werden zu Fußballgöttern erhoben.

    Das sind sehr emotionale Momente. Menschen feiern ihre „Erlöser“, die es geschafft haben, für ein paar Tage die Alltagssorgen vergessen zu lassen. Als der ehemalige Nationaltorwart Oliver Kahn nach seinem Abschiedsspiel gefeiert wurde, waren das für ihn die emotionalsten und bewegendsten Momente seiner Laufbahn. Es scheint eine große Faszination zu sein, wenn man von den Massen auf den Thron gehoben wird. Ein Normalbürger kann das kaum nachvollziehen.

    Jesus befand sich einmal in einer ähnlichen Situation. Er hatte kurz zuvor auf wunderbare Weise dafür gesorgt, dass einige tausend Menschen sich satt essen konnten. Nun waren sie begeistert und die Gefühle auf dem Höhepunkt. Sie wollten Jesus zu ihrem König machen. Sie trauten ihm zu, ein mächtiger Herrscher zu sein, der sein Volk in eine bessere Zukunft führen würde. Was für eine Chance für Jesus, zu zeigen, wer er war! Doch ihm ging es nicht um die Anerkennung der Massen und nicht um den Kampf gegen die römischen Besatzer.

    Jesus ahnte, was die Folge einer solchen Inthronisierung sein würde. Ellen G. White schrieb: „Der Versuch des Volkes, ihn auf den Thron zu setzen, würde nur Gewalttat und Aufruhr nach sich ziehen und das geistliche Reich in Gefahr bringen.“ (Das Leben Jesu, Seite 368) Es ging ihm um seinen Auftrag und um das Reich Gottes, das anders war, als die Menschen achten.

    Es gehört viel Kraft und Mut dazu, gegen den Strom der Masse zu schwimmen, sich gegen die Euphorie und Emotionen zu stellen. Jesus konnte das, weil er sein Ziel durch die Hilfe Gottes nie aus den Augen verlor. Das macht uns auch Mut, nicht von dem, was andere Menschen wollen, abhalten zu lassen, Gottes Weg zu gehen.

    Roland Nickel

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 7-9

    Abends: Apostelgeschichte 18



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 14.07.2010, 15:49


    12. Juli 2010

    Mose entgegnete: „Wenn ich zu den Israeliten komme und ihnen sage, dass der Gott ihrer Vorfahren mich zu ihnen gesandt hat, werden sie mich nach seinem Namen fragen. Was sage ich dan?“ Gott antwortete: „Ich bin euer Gott, der für euch da ist. Darum sag den Israeliten: ‚Ich bin für euch da’ hat mich zu euch gesandt. – Denn das ist mein Name für alle Zeiten.“ 2. Mose 3, 13-15b (Hoffnung für alle)

    An einem sonnigen Nachmittag wir ich mit meinen Kindern auf dem Spielplatz. Meine Tochter spielte mit einem Freund, den sie gerade getroffen hatte. Da sein Vater etwas Wichtiges zu erledigen hatte, passte ich kurz auf den Jungen auf. Kurz nachdem sein Vater weg war, kam er zu mir und fragte: „Passt du jetzt auf mich auf?“ „Ja“, antwortete ich, bis dein Vater wieder da ist.“ „Aber ich kenne doch gar nicht deinen Namen“, sagte er verwundert. „Oh, entschuldige bitte“, erwiderte ich, „ich heiße Melanie.“ Zufrieden und beruhigt ging er wieder spielen.

    Namen sind von jeher sehr wichtig für uns Menschen. Eltern machen sich viele Gedanken darüber, wie sie ihr neugeborenes Kind nennen sollen. Wenn wir jemand kennen lernen, stellen wir uns als Erstens mit unserem Namen vor, nicht mit unserer Adresse oder dem Beruf. Namen gehören zu uns und geben uns eine lebenslange Identität.

    Mose wollte von Gott einen Namen wissen, den er seinem Volk sagen konnte, wenn sie ihn danach fragen würden. So ähnlich wie der kleine Junge auf dem Spielplatz brauchte er diese Sicherheit. Mose wollte Gott rufen können und sicher sein, dass er hört.

    Gott sagte Mose einen Namen, der eine tiefe Bedeutung hat. „Ich bin für euch da.“ Einen schöneren Namen hätte Gott nicht wählen können. Er wusste, dass er damit die tiefste Verunsicherung, die Angst eines jeden Menschen , verlassen zu werden, anspricht.

    Gibt es einen Gott, der sich wirklich für mich interessiert? Ja, es gibt ihn! Ganz gleich, in welcher Situation wir uns gerade befinden und ob wir es glauben können oder nicht – wenn wir Gottes Namen kennen, wissen wir: Er ist für und da!

    Gut zu wissen, dass er auch unsere Namen kennt. Er sagt: „Fürchte dich nicht, ich habe dich befreit! Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir!“ Jesaja 43, 1b (Gute Nachricht Bibel)

    Melanie Keyser

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 10-12

    Abends: Apostelgeschichte 19, 1-20



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 14.07.2010, 15:50


    13. Juli 2010

    Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt! Matthäus 23, 24

    Versuchen wir uns einmal diese Aussage Jesu bildlich vorzustellen: Da siebt ein Pharisäer akribisch kleine Mücken aus seiner Karaffe, doch als er trinken will, zappelt ein Kamel im Getränk. Er absurdes und groteskes Bild. Die Vermutung liegt nahe, dass Jesus diesen Vergleich mit einem humorvollen Augenzwinkern erzählte, auch wenn er im ganzen 23. Kapitel des Matthäus-Evangeliums die Pharisäer und Schriftgelehrten aufs Schärfste ermahnte.

    Der Kirchenvater Chrysostomos (5. Jahrhundert nach Christus) behauptete, Christus hätte nie gelacht! Hatte er Recht? Die Kirche im Mittelalter wollte das Lachen unterbinden, was Umberto Eco in seinem Roman Im Namen der Rose brillant dargestellt hat. Das vergiftete Buch darin war eine Schrift des Aristoteles über das Lachen. Dieses Werk sollte unter allen Umständen geheimgehalten werden mit der Begründung: „Über die Wahrheit des Schönen lacht man nicht!“ Doch ist nicht gerade das Schöne, Wahre und Gute auch Anlass zur Freude und zum Lachen?

    In der Tat bietet die Schöpfung Gottes mit ihrer Vielfalt und Originalität viel Anlass zur Freude, zum Schmunzeln und auch zum herzhaften Lachen. Tierfilme führen mir das immer wieder vor Augen. A uns die unverdorbene Schöpfung etwas von dem Schöpfer offenbart (Römer 1, 20), kann ich nur zu dem Schluss kommen: Gott besitzt auch Humor!

    Da der christliche Glaube eine frohe Botschaft ist – eine freudige und auch froh machende Nachricht –, sollte im Leben eines gläubigen Menschen ein warmer, lebensbejahender und gesunder Humor auf keinen Fall fehlen. Der Theologe Karl Barth schrieb dazu: „Der Humor ist eine eminent christliche Angelegenheit.“ Recht hat er.

    „Das Leben ist nicht immer heiter,
    doch führt Verdrossenheit nicht weiter.
    Zwei Helfer stellen sich dir vor:
    Sie heißen Glaube und Humor.
    Wer nun dem Glauben nicht gewogen,
    hat den Humor oft vorgezogen,
    bis er dann später jäh entdeckt,
    dass im Humor auch Glaube steckt.
    Es stimmt, kommt’s dir auch seltsam vor:
    Wer Glauben hat, hat auch Humor!“
    (Friedbert Linder, verstorbener Pastor)
    Roland E. Fischer

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 13-15

    Abends: Apostelgeschichte 19, 21-40



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 14.07.2010, 15:50


    14. Juli 2010

    Der HERR, euer Gott, ist voll Güte und Erbarmen! Er wird sich gewiss nicht länger von euch abwenden, wenn ihr zu ihm zurückkommt. 2. Chronik 30, 9b

    Gebraucht hätte ich ihn nicht geschenkt haben wollen. Aber ich liebte ihn, kannte ihn in- und auswendig. Jedes Geräusch war mir vertraut. Über elf Jahre hinweg zeigte sich hier und da Kratzer, kleine Beulen; der Lack glänzte nicht mehr. Aber ich liebte ihn, denn er hatte mich und meine Familie fast eine viertel Million Kilometer durch die vielen Länder getragen: unser guter alter VW-Kombi. Wie stolz waren wir damals alle, als er das erste Mal vor unserer Tür stand! Und nun brach es eines Abends kurz vor der Haustür mit einem Motorschaden zusammen. Es gab nur eine Lösung: Es musste ein anderes Fahrzeug her. Obwohl das neue viel ruhiger und schneller fährt, denke ich dennoch hin und wieder an die Vorzüge des alten zurück.

    Wenn ich mich heute im Spiegel anschaue, sehe ich jemanden, der wie viele andere im Laufe der Jahre im Alterungsprozess durch „Beulen, Narben und Kratzer“ an Leib und Seele gelitten hat. Falsche Entscheidungen, ungesunde Gewohnheiten und Krankheiten haben ihre Spuren hinterlassen. Die Kräfte sind dahin und existieren höchstens in der Erinnerung. Was zugenommen hat, ist die Stärke der Brillengläser und die Zahl der Lebensjahre.

    Unser Ausgangstext ist umso tröstlicher. Er sagt: Gott ist voll Güte und Erbarmen. Er wird sich trotz unserer Beulen, Narben und Kratzer nicht von uns abwenden, wenn wir zu ihm kommen. Wir sind aufgrund unserer menschlichen Schwächen nicht heil und gesund geblieben. Im Sinne der Bibel sind wir krank, unheilbar krank. Alleingelassen würden wir in diesem Zustand eingehen wie mein alter VW-Bus – sozusagen auf den Schrotthaufen geworfen werden.

    Jesus erinnert uns daran, dass wir nicht dazu geschaffen wurden, um am Ende in einem kalten Grab zu verwesen. Er will uns auferstehen lassen, uns einen neuen Körper und neues Leben schenken. „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken“ sagte er einmal. Lukas 5, 31 (Gute Nachricht Bibel) Darum kommen wir, wenn wir wollen, in seine „Werkstatt“ und werden quasi wieder hergerichtet. Er hat versprochen, dass wir nach seiner Behandlung wie neu aussehen, so als ob wir nie beschädigt und kaputt gewesen wären.

    Das ist es, was mich an der guten Nachricht von der neuen Erde so begeistert.

    Wilfried Meier

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 16-17

    Abends: Apostelgeschichte 20, 1-16



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 08:58


    15. Juli 2010

    Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen und der Flamme soll dich nicht versengen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland. Jesaja 43,2-3a

    Ein alter, weiser Afrikaner wurde einmal gefragt, wie er mit Schwierigkeiten, Sorgen und Ängsten im Leben fertig werde. Er antwortete: "Wenn sie auftauchen, versuche ich zuerst, sie zu umgehen. Wenn sie sich nicht umgehen lassen, versuche ich, unter ihnen durchzukriechen. Und wenn mir das nicht gelingt, probiere ich, sie zu überspringen. Geht das auch nicht, dann gehe ich mitten durch sie hindurch!"

    Wie gehe ich mit den Schwierigkeiten, Sorgen und Ängsten meines Lebens um? An kraftraubenden Ausweich-, Umgehungs- und Überspringtaktiken mangelt es mir selten. Bin ich müde und erschöpft, ertappe ich mich immer wieder dabei, leider oft erst am Ende meiner Kraft, Gott um Hilfe zu bitten. Wenn ich dann spüre, wie wohltuend es ist, ihm alle meine Gedanken anzuvertrauen, ärgere ich mich über meine vermeidliche "Selbstständigkeit": Was hätte ich an Kraft und Zeit sparen können, wenn ich Gott an den Anfang und nicht an das Ende meiner Fragen gestellt hätte!

    Trotzdem sind diese Erfahrungen für mich wichtig. Sie zeigen mir meine Begrenztheit, meine Abhängigkeit von Gott. Sie zeigen mir, dass Gott immer für mich da ist und mir seine Hilfe anbietet, egal wann und unter welchen Umständen ich ihn darum bitte.

    Der Andachtstext und unsere Erfahrungen machen deutlich, dass Schwierigkeiten und Probleme auch zum Leben gehören. Aber Gott lässt uns mit dieser Situation nicht allein: "Denn ich bin der Herr, dein Gott!" Diese Worte stehen oft als Einleitung oder Schluss wichtiger Aussagen Gottes im Alten Testament.

    Ich wünsche uns, dass wir Gott uns seine Verheißungen an den Anfang unseres Tages, unserer Sorgen und Schwierigkeiten stellen und nicht meinen, wir müssten alles aus eigener Kraft und ohne fremde Hilfe bewältigen. Alles, was uns beschwert und das Leben belastet, dürfen wir Gott abgeben. Er ist der Herr, unser Gott!

    Gabriele Baur

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 19-20

    Abends: Apostelgeschichte 20, 17-37



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 09:01


    16. Juli 2010

    Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit aus. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: "Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir." 1. Mose 2,2-3 (Hoffnung für alle)

    An der Zimmertür meines Sohnes prangt ein großes Metallschild, schön bunt lackiert. Darauf ist ein langbeiniger Vogel zu sehen, der seinen hochroten Kopf in den Sand steckt. "Lass mich alleine ..... ich habe meine Krise", steht mit großen Buchstaben unübersehbar daneben. Jeder, der zum ersten Mal in das Zimmer kommt, schmunzelt beim Anblick dieser Warnung.

    Mir gefällt das Schild auch. Nicht, weil ich den Stress oder die Krise suche, das alles kommt von ganz alleine. Sondern, weil es mir deutlich macht, dass jeder von uns Ruhe und einen Freiraum braucht, wo wir auch einmal ganz wir selbst sein können. Manchmal ist es wichtig, Zeit zu haben ohne Arbeit und Ablenkung, um über Vergangenes nachzudenken, einen Sachverhalt klar zu sehen oder notwendige Entscheidungen zu treffen. Oder einfach auch nur einmal abzuschalten vom täglich wiederkehrenden Einerlei, das manchmal auch die Nerven gehen kann. Urlaub eben, um in der Ruhe neue Kraft zu schöpfen. Sonst steigert sich die Spannung, und wir kennen die Folgen, wenn sich am Ende nur noch alles um die Arbeit dreht und sich die Gesamtstimmung mehr und mehr zuspitzt.

    Krisenzeiten haben auch ihr Gutes. Es sind Zeiten der Veränderung und des Wachstums. Weil Gott uns am besten kennt und weiß, was wir brauchen und was uns gut tut, rät er uns, an einem Tag in der Woche, am Sabbat, vom üblichen Stress auszuspannen. Der Sabbat ist nicht der Tag, an dem wir unsere Rechtgläubigkeit unter Beweis stellen müssen. Im Gegenteil, es ist der Tag, an dem wir aus dem Kreislauf unserer üblichen oder besonderen Probleme und Anforderungen ausbrechen dürfen.

    Wir dürfenden Ruhetag nutzen, um zu Gott und zu uns selbst zu finden. Es ist kein Verlust, wenn wir an diesem Tag nicht wie üblich im Haus oder in unserem Beruf arbeiten, dafür aber die Ruhe, Konzentration, Anbetung und innere Sammlung erleben, die ein Gottesdienst bietet, damit wir wieder Kraft und Mut für die neue Woche mit ihren vielen Herausforderungen bekommen. Der Sabbat ist eines der größten Geschenke, die wir von Gott bekommen haben. Nehmen wir es heute ganz bewusst und dankbar in Empfang und freuen uns darüber.

    Johannes Hartlapp

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 21-22

    Abends: Apostelgeschichte 21, 1-17



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 09:02


    17. Juli 2010

    Fürchte dich nicht, glauben nur! Markus 5, 36b

    C.A. Christoforides, ehemaliger Präsident der Adventgemeinden in Griechenland, wurde einmal bei einer großen Konferenz gebeten, einen Bibeltext in seiner Muttersprache vorzutragen. Er wählte einen ganz kleinen Text, der aber über hundert Mal in der Bibel vorkommt: Fürchte dich nicht.“ Von Abraham (1. Mose 15, 1) bis Johannes auf Patmos (Offenbarung 1, 17) wird diese tröstliche Aufforderung den Gläubigen immer wieder zugerufen. Den Gläubigen? Ja, weil auch sie sich fürchten.

    Als Kinder fürchteten wir uns vor der Dunkelheit, vor dem ersten Schultag, vor dem Verlust der Eltern. Als Erwachsene fürchten wir uns vor Krankheiten, vor dem Verlust des Ehepartners, vor Krieg und Terrorismus, vor Arbeitslosigkeit und Not.

    Jesus fordert uns nicht nur auf, unsere Ängste zu bändigen, sondern zeigt uns auch den Weg, wie wir sie in den Griff bekommen können: „Glaube nur!“ Glauben heißt in der Bibel vor allem Vertrauen, vertrauen auf die Liebe und Macht Gottes, auf sein Wort und seine Zusagen.

    Besonders in Grenzsituationen erfahren wir, dass der Glaube trägt. Als das Volk Israel das übermächtige ägyptische Herr mit seinen Kampfwegen auf sich zukommen sah, ergriff die Israeliten Furcht und Panik. 2. Mose 14, 10-12 Angesichts dieser Übermacht hatten sie – menschlich gesehen – keine Chance. Einzig Mose kannte den Ausweg: „Fürchtet euch nicht, steht fest ... Der Herr wird für euch streiten. 2. Mose 14, 13a. 14a Darauf sollten die Israeliten vertrauen.

    Am meisten braucht der Mensch den Zuspruch Gottes, wenn er einsam und allein ist. So erging es Johannes, als er auf die Insel Patmos verbannt war. Alles schien dunkel und hoffnungslos zu sein, aber gerade da war Christus ihm nahe: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige“ Offenbarung 1, 17b. 18

    Manche, die diese Zeilen lesen, mögen sich fragen: Wie soll es weitergehen in meinem Leben? Wie soll ich mit meinem Chef zurechtkommen? Was soll aus meiner Ehe werden? Werde ich meinen Arbeitsplatz behalten können? Wie werde ich mit der Diagnose des Arztes, die mir Angst macht, fertig? Was wird aus meinen Kindern?

    Gott ist niemand, der mit dem Finger schnippt und alles ist gut. Wir kennen seine Wege mit uns nicht, aber wir kennen den, der mit uns geht und uns zuruft: „Fürchte dich nicht!“ Vertraue ihm“

    Hans Heinz

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 23-25

    Abends: Apostelgeschichte 21, 18-40



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 09:03


    18. Juli 2010

    Die Menschen dieser Welt [sind] klüger und geschickter als die, die sich zu Gott bekennen. Lukas 16, 8 (Hoffnung für alle)

    Zufrieden packte Elke Schneider ihre Einkaufstasche aus. Eine Spaghettizange, vier Tischsets und einen Toaster hatte sie gekauft. „Aber einen Toaster haben wir doch schon“, sagte ihr Ehemann. Doch Widerrede war zwecklos: Elke war im „Tchibo-Rausch“. Kaffee brachte sie vom Kaffeeröster zwar nicht mit, aber wie Hunderttausende andere Kunden konnte sie nicht widerstehen, ein paar hübsche oder praktische Dinge für den Alltag einzukaufen. Wieder einmal hatte sie im Tchibo-Geschäft vor verlockend dekorierten Regalen mit kleinen und großen Dingen gestanden, die sie mal mehr und mal weniger, oft aber auch gar nicht brauchte. Und jede Woche war etwas Neues im Angebot.

    Diese Kundin ist ein Beispiel dafür, dass die Philosophie des Unternehmens stimmt. „Wir sensibilisieren Emotionen“, sagte ein Konzernsprecher. Das führt dazu, dass Leute Dinge kaufen, die sie zwar nicht brauchen, aber schön und nützlich finden. Für Tchibo bedeutet das: „Wir müssen Trends rechtzeitig erkennen und mitmachen. Wir müssen wissen, was die Verbraucher in zwei Jahren haben wollen.“ Laut einem Trendforscher war Tchibo einer der ersten Anbieter für die Käuferschicht, deren Einkaufsvergnügen vor allem darin besteht, sich etwas Gutes zu gönnen, dafür aber weniger als anderswo zu zahlen.

    Wie viel Mühe geben sich doch Unternehmen, ihren Kunden Dinge zu verkaufen, die sie meist gar nicht brauchen! Wie viel Mühe geben sich dagegen Christen, Menschen für die „frohe Botschaft“ zu begeistern, die diese so dringend nötig haben? Unternehmen versuchen, die Gewohnheiten und Interessen der verschiedenen Käufergruppen genau kennen zu lernen, um sich darauf einstellen zu können. Was wissen dagegen Christen über die Gewohnheiten und Interessen ihrer Mitmenschen? Stellen sie sich darauf ebenfalls ein, oder geht es bei ihren Gottesdiensten und Veranstaltungen nur um das, was ihnen selbst gefällt? Oft klagen sie, dass die Leute kein Interesse am Evangelium haben. Doch was tun sie, um diese Botschaft so anziehend und interessant zu machen, dass ihre Mitmenschen begreifen, dass ihnen etwas fehlt, wenn sie sich damit nicht befassen? Christen sollten hier von Nichtchristen lernen, denn die gehen oft klüger und geschickter vor. Darauf wies schon Jesus hin, wie unser Andachtswort zeigt.

    Holger Teubert

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 26-28

    Abends: Apostelgeschichte 22



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 09:16


    19. Juli 2010

    [Jesus] antwortete und sprach: „Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau ...? Matthäus 19, 4

    Lesen ist eine faszinierende Fähigkeit, die die Menschen von anderen Leebewesen auf dieser Erde unterscheidet. Auch manche Tiere können Zeichen entziffern, jedoch lesen und sprechen im eigentlichen Sinn können sie nicht. Der Mensch dagegen konnte sich vom Tage seiner Erschaffung an deutlich ausdrücken. Er konnte sich mit seinem Schöpfer und seiner Partnerin unterhalten.

    Die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben haben die Menschen wohl erst später entwickelt, als sie begannen, Dinge zu vergessen. Wann und wo diese Kunst erfunden wurde, bleibt uns verborgen, doch haben Archäologen viele alte Schriftzeugnisse gefunden. Die Heilige Schrift erwähnt das Schreiben und Lesen zum ersten Mal in 2. Mose 24, 7. Damals schrieb Mose die Worte Gottes in ein buch und las sie anschließend dem Volk vor. In diesem Buch stand der „Vertrag“ den Gott mit seinem Volk am Berg Sinai geschlossen hatte. Da die Vervielfältigung von Büchern in jener Zeit eine aufwändige Sache war und zudem teuer, wurden diese wichtigen handschriftlichen Zeugnisse wie teuer Kostbarkeiten behandelt, sorgfältig aufbewahrt und bei besonderen Gelegenheiten vorgelesen.

    Das Vorlesen von langen Texten empfinden wir heute meist als langweilig und auch das Interesse am Lesen nimmt ab. Hinzu kommt das Problem des Analphabetismus, das selbst in unserer Gesellschaft zunimmt.

    Aber das Lesen lohnt sich trotzdem, besonders das Lesen in der Bibel, denn was könnten wir Jesus antworten, wenn er uns eines Tages die gleiche Frage vorlegen sollte wie den Pharisäern: „Habt ihr nicht gelesen ...?“ Wir haben das Privileg, dass und die ganze Bibel vorliegt – zudem in vielen Übersetzungen – und sie nicht teuer ist.

    Ich hörte unlängst von einem alten Mann, der in seinem Leben 36-mal die Bibel gelesen hat. Da kann ich nicht mithalten – will ich auch nicht, denn sich in einen Text hineindenken, ihn verinnerlichen und anwenden ist wichtiger, als viele Kapitel zu lesen. Dennoch: Du und ich, wir können immer wieder die Bibel zur Hand nehmen und darin lesen. Wir werden auf wichtige Fragen nicht nur Antworten finden, sondern vor allem Gott und unserem Erlöser begegnen und ihn zu uns reden hören. Und das ist das Wichtigste dabei.



    Günther Klenk

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 29-30

    Abends: Apostelgeschichte 23, 1-15



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 20.07.2010, 09:33


    20. Juli 2010

    Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei ... Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau 1. Mose 1, 26.27

    Menschen, die daran glauben, dass Gott Mann und Frau erschaffen hat, werden als Kreationisten bezeichnet. In der heutigen Zeit geraten sie zunehmend unter Beschuss. Es bestehe die „große Gefahr, in den Köpfen der Kinder eine bedenkliche Verwirrung zwischen Überzeugung oder Glaube und Wissenschaft zu verursachen“, heißt es in einer Absolution des Europäischen Parlaments vom 4. Oktober 2007. „Wenn wir nicht Acht geben, könnte der Kreationismus zu einer Bedrohung für die Menschenrechte werden.“

    Auch Autoritätspersonen wie die Päpste Pius XII., Johannes Pauls II. und Benedikt XVI. haben keinen Zweifel daran gelassen, dass Evolution und Schöpfung gut miteinander vereinbar seien. Der katholische Theologe Gerhard Lohfink schrieb dazu, dass sich vor 2 bis 5 Millionen Jahren der Mensch langsam, unendlich langsam, aus seinen Vorfahren entwickelt hat“ (Welche Argumente hat der Atheismus? Seite 51). Er meint von denen, die die Evolutionstheorie ablehnen, sie „fügen ... den Christentum damit einen schweren schaden zu“ “ (Welche Argumente hat der Atheismus? Seite 47). Dementsprechend sei die Schilderung vom Paradies nur eine mythologische Geschichte, und „das Werden und Vergehen, Geburt und Tot, das Fressen und das Gefressenwerden“ gehöre einfach zu unserer Welt “ (Welche Argumente hat der Atheismus? Seite 75).

    Wer die unmittelbare Erschaffung des Menschen durch Gott leugnet, muss auch den einst sündlosen Zustand der Menschen im Paradies, ihren Sündenfall und die damit verbundenen Folgen aus seinen Vorstellungen streichen. Wozu braucht man dann eigentlich noch Jesus Christus als Erlöser?

    Jesus hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er den Schöpfungsbericht als Tatsachenbericht einstufte, denn er sagte einmal: „Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau.“ Matthäus 19, 4b

    Wie gut, dass die Zahl der Menschen, die daran glauben, laut seriöser Umfragen nicht abnimmt, sondern eher zunimmt! Ich gehöre gern zu ihnen.


    Josef Butscher

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 31-32

    Abends: Apostelgeschichte 23, 16-35



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 21.07.2010, 19:33


    21. Juli 2010

    Und als er an den Ort kam, sah Jesus auf und erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilends herab! Denn heute muss ich in deinem Haus bleiben Lukas 19, 5 (Elberfelder Bibe)

    Der Jude Zachäus war ein Zolleinnehmer. Er trieb für die Römer Steuern ein und sorgte dabei für seinen eigenen Gewinn – nicht immer auf rechtmäßige Art und Weise. Dadurch wurde er sehr reich Lukas 19, 2, doch ihn plagte immer wieder das schlechte Gewissen.

    Er hörte von Jesus und wollte ihn gern näher kennen lernen. Eines Tages bot sich die Gelegenheit, weil Jesus nach Jericho kam. Da Zachäus sehr klein war, kletterte er auf einen Maulbeerbaum, um Jesus besser sehen zu können, wenn er unten vorbeigehen würde Lukas 19, 3.4. Welch ein Bild! Ein Oberzöllner sitzt wie ein kleiner Junge auf einem Baum und wartet auf Jesus.

    Als die lärmende Menge unter dem Baum durchging, schaute Jesus hinauf und rief Zachäus zu, dass er heute zu ihm kommen und bei ihm bleiben wollte. Die Leute lachten sicher, als Zachäus am Baumstamm herunterrutschte und in die Augen Jesu schaute. Freudig geleitete er Jesus zu seinem Haus. Doch den Leuten war das gar nicht recht. Sie murrten und sagten: „ Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!“ Lukas 19, 7b (Gute Nachricht Bibel). Doch nun zeigte sich, dass der heilige Geist bereits an Zachäus gewirkt hatte. Er erklärte Jesus: „Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.“ Lukas 19, 8b. Doch Jesus antwortete: „Heute hat Gott dir ... Rettung gebracht.“ Lukas 19, 9a (Hoffnung für alle)

    Erlösung erfuhr Zachäus nicht durch seine Wohltätigkeit und seine Wiedergutmachung, sondern durch das, was er an dem Tag getan hatte: Jesus nicht nur in sein Haus, sondern vor allem in sein Herz und Leben aufzunehmen“

    Für Zachäus begann nach dieser Begegnung mit Jesus ein neues Leben, denn Zachäus’ Herz wurde durch den Heiligen Geist vollkommen verändert.

    Diese Geschichte hat auch uns etwas zu sagen: Ob du groß oder klein bist, reich oder arm, alt oder jung, Jesus will auch bei dir einkehren und dein Herz verändern. Auch wenn das unserer Umgebung vorerst verborgen bleibt, werden in unserem Innern Frieden und Geborgenheit einkehren. Wir erfahren Erlösung.

    Nehmen wir Jesus auch heute in unser Haus und in unser Herz auf! Worauf warten wir noch?

    Adam Schiller

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 33-34

    Abends: Apostelgeschichte 24



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 25.07.2010, 13:04


    22. Juli 2010

    Soll es denn umsonst sein? Psalm 73, 13

    In seiner Novelle Der alte Mann und das Meer beschrieb Ernest Hemingway einen alten Fischer, der den Fang seines Lebens machte. Seit Wochen hatte er nichts gefangen. Am 85. Tag schließlich biss ein Schwertfisch an. Doch der war so schwer, dass der alte Mann ihn mit der Angelrute nicht an Bord ziehen konnte. Einen Tag und eine Nacht lang kämpfte er mit dem Fisch. Dabei erinnerte er sich an seine früheren Erfolgserlebnisse. Wenn er es den anderen doch nur noch einmal beweisen könnte! Schließlich konnte er den Fisch bezwingen und neben seinem Boot festmachen. Doch auf der Heimfahrt näherten sich Haie dem Boot und fraßen seinen Fang auf.

    Mansche von uns werden sich in dieser Geschichte wiederfinden. Wir rackern uns ab, geben unser Letztes, kämpfen mit vollem Einsatz, um dann zu erleben, dass wir es am Ende doch nicht geschafft haben und mit leeren Händen dastehen.

    Auch Gläubige machen solche Erfahrungen. Sie erleben herbe Enttäuschungen, sei es bei der Arbeit und im Beruf, in Freundschaft und in der Ehe oder im Hinblick auf ihre Gesundheit. Wie gehen wir damit um, wenn es uns persönlich trifft?

    Manche sind versucht, an ihrem Schicksal zu verzweifeln und in Resignation oder Bitterkeit zu verfallen. Auch ihr Vertrauen zu Gott ist in solchen Zeiten gefährdet. Hat Gott mich vergessen? Will oder kann er mir nicht beistehen und mir in meiner Not helfen?

    Auf die Frage nach der Ursache unseres Erlebens finden wir nicht immer eine Antwort. Doch auf die Frage, ob Gott uns vergessen hat, gibt es eine eindeutige Antwort: Nein! Im Psalm 73 berichtete Asaf von einer solchen Erfahrung: „Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen ... Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?“ Psalm 73, 2a. 13

    Doch nachdem er „in das Heiligtum Gottes“ gegangen war Psalm 73, 17, bekam er wieder die rechte Perspektive und war überzeugt: „Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den Herr, dass ich verkündige all dein Tun. Psalm 73, 23. 24. 26. 28

    Rolf J. Pöhler

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 35-36

    Abends: Apostelgeschichte 25



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 25.07.2010, 13:05


    23. Juli 2010

    Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. 1. Samuel 3, 10

    In Deutschland gibt es mehr angemeldete Mobiltelefone als Einwohner. Die Menschen unserer Zeit legen anscheinend großen Wert auf Gespräche und die ständige Erreichbarkeit. Andererseits beklagen Soziologen und Psychologen, dass wir heute nicht mehr wirklich miteinander reden und einander zuhören.

    Das Wissen, jederzeit und überall mit guten Freunden sprechen zu können, ist bestimmt faszinierend. Bei vielen Menschen kommt hinzu, dass sie ständig erreichbar sein wollen, weil sie Sorge haben, etwas Wichtiges zu verpassen. Wir hören an allen Orten Handy-Klingeltöne (selbst dort, wo sie ausgeschaltet sein sollten, zum Beispiel im Gottesdienst) und müssen uns selbst manchmal bremsen, um nicht sofort nachzusehen, wer anruft. Und wir ärgern uns, wenn wir beim Angerufenen nur die Ansage der Mailbox hören oder: „Der gewünschte Gesprächspartner ist im Moment nicht erreichbar“.

    Die Bibel versichert uns, dass Gott immer erreichbar ist, wenn wir in anrufen. Ob wir uns freuen und unser Glück mit ihm teilen möchten, oder ob wir ratlos sind und nicht mehr weiterwissen oder ob wir ihm einfach danken wollen (wozu es immer Grund und Anlass gibt): Gott hört! Selbst wenn wir uns von ihm ungerecht behandelt fühlen, voller Schmerz oder Trauer sind und ihm Vorwürfe machen, hört er uns zu. Aber Gott sehnt sich auch danach, dass wir uns auf seine Gedanken einlassen und auf ihn hören. Das geschieht, wenn wir sein Wort lesen und auf uns wirken lassen. Es gilt, auf Gott zu hören und unser Denken davon prägen und verändern zu lassen.

    Manchmal erleben wir auch, dass Gott uns hörbar anspricht. Das geschieht selten akustisch hörbar wie bei dem jungen Samuel, sondern eher als eine Botschaft in unser Denken hinein oder als starke Empfindung des Friedens und der Geborgenheit. Oft spricht Gott auch durch den Heiligen Geist zu unserem Gewissen, warnt uns vor falschen Entscheidungen oder will uns von einem verletzenden Wort oder einer verkehrten Tat abhalten.

    Sprechen wir heute mit Gott und lassen ihn zu uns reden, wenn er uns „anruft“! Die Einstellung Samuels ist für uns alle verbindlich: „Sprich, Herr, ich höre.“

    Sylvia Renz

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 37-39

    Abends: Apostelgeschichte 26



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 25.07.2010, 13:06


    24. Juli 2010

    Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seit ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Johannes 8, 31.32

    „Was ist Wahrheit?“ fragte der römische Statthalter Pilatus den angeklagten Jesus. Sprach’s und ließ ihn stehen. Johannes 18, 37.38 Was hätte Jesus Pilatus geantwortet, wenn er zugehört hätte?

    Das hebräische Wort für Wahrheit steht für Beständigkeit, Zuverlässigkeit, vor allem auch für Treue, wenn es das Wesen Gottes beschreibt. In der Einleitung des Johannesevangeliums heißt es von Jesus: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“: Und: „Die Gnade und Wahrheit ist durch Christus geworden.“ Johannes 1, 14. 17

    Die Wahrheit, die uns frei macht, ist Christus selbst und sein Wesen. „Ich bin die Wahrheit“, sagte er. Johannes 14, 6 Sein Tod befreit uns aus der Knechtschaft der Sünde, macht uns frei von Angst. Seine Auferstehung befreit uns einst vom Vergänglichkeit und dem ewigen Tod. So ist er die wahre Freiheit in Fülle, indem er alle Verheißungen Gottes jedem zugänglich macht, der sich ihm anvertraut. „Mit ihm hat [Gott] uns alles geschenkt: Er ist unsere Weisheit – die wahre Weisheit, die von Gott kommt. Durch ihn können wir vor Gott als gerecht bestehen. Durch ihn hat Gott uns zu seinem heiligen Volk gemacht und von unserer Schuld befreit.“ 1. Korinther 1, 30 (Gute Nachricht Bibel)

    Erkenntnis der Wahrheit ist nicht nur das richtige Verständnis des Wortes Gottes, sondern die Erkenntnis und die Annahme des Erlösers sowie die Entscheidung, ihm nachzufolgen. Wir leben „In der Wahrheit“, wenn das Wort der Wahrheit und der „Geist der Wahrheit“ Johannes 16, 13 uns erfüllen, Christus in uns wohnt und unser Leben gestaltet.

    Carl Friedrich von Weizsäcker wandte sich einmal mit folgenden Worten an einen Kreis von Naturwissenschaftlern und Theologen: „Eins möchte ich den Theologen unter Ihnen sagen, etwas, was sie und die Anderen wissen sollten: Sie bewahren die einzige Wahrheit, die tiefer reicht als die Wahrheit der Wissenschaft, auf der das Atomzeitalter beruht. Sie bewahren ein Wissen vom Wesen des Menschen, das tiefer wurzelt als sie Rationalität der Neuzeit. Der Augenblick kommt immer wieder unweigerlich, in dem man – wenn das Planen scheitert – nach dieser Wahrheit fragt und fragen wird.“


    Jorchim Hildebrandt

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 40-42

    Abends: Apostelgeschichte 27, 1-26



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 25.07.2010, 13:07


    25. Juli 2010

    Ich habe eure ganze Schuld vergeben; sie ist verschwunden wie der Nebel vor der Sonne. Wendet euch mir zu, denn ich werde euch befreien.
    Jesaja 44, 22 (Gute Nachricht Bibel)

    Heute ist für römisch-katholische Christen ein besonderer Feiertag: Fällt der Festtag des Heiligen Jakobus auf einen Sonntag – und dies ist heute, am 25. Juli, der Fall - , so gilt das ganze Jahr als Heiliges Compostelanisches Jahr. In diesem besonderen Jahr pilgern noch mehr Menschen nach Santiago de Compostela in Spanien als sonst: Im letzten Compostelanischen Jahr 2004 wurden 12 Millionen Pilger gezählt, die aus religiösen Gründen die Kathedrale von Santiago aufsuchten.

    Was viele nicht wissen (und auch nicht im Bestseller ich bin dann mal weg von Hape Kerkeling zu lesen ist): Die römisch-katholische Kirche erteilt den Besuchern der Kathedrale in diesen sogenannten „Gnadenjahren“ einen „Plenarablass zeitlicher Sündenstrafen“, wenn man einige Bedingungen erfüllt. Die Pilgerreise selbst, also die Art und Weise, wie man dahin gelangt ist, spielt dabei keine Rolle.

    Obwohl ich nur 300 Kilometer von Santiago de Compostela entfernt geboren und aufgewachsen bin, hatte ich in meinen jungen Jahren keine Gelegenheit, diesen Ort zu besuchen. Aber bereits als Kind lehrten mich meine Eltern und Großeltern, dass nach den Aussagen der heiligen Schrift ein Christ, der sein volles Vertrauen auf Jesus Christus als seinen persönlichen Retter setzt, keinerlei „Ablässe zeitlicher Sündenstrafen“ bedarf. Im Gegenteil: Sündenstrafen „abzutragen“, würde das schmälern, was Jesus am Kreuz für uns getan hat. ER hat dort mit seinem Opfer eine allumfassende, völlig genügende, durch nichts zu ergänzende ewige Erlösung vollbracht.
    Römer 3, 24; Epheser 1, 7; 1. Petrus 1, 18.19; Hebräer 9, 12

    Im Alten Testament veranschaulichen u. a. zwei Bilder, wie gründlich die Vergebung ist, die Gott uns anbietet: Einmal spricht er in Micha 7, 18.19 davon, dass er unsere vergebenen Sünden dort ins Meer versenkt, wo es am tiefsten ist (das sollen über 11000 Meter sein). Vom zweiten Bild spricht unser heutiges Andachtswort: Vor der Sonne kann selbst der stärkste Nebel nicht auf Dauer bestehen, weil die Sonne stärker ist und ihn restlos beseitigt. So ist es mit der Kraft der Vergebung Gottes: Die Schuld ist verschwunden und Gott will sich nicht mehr an sie erinnern. Das in Anspruch zu nehmen lohnt sich – nicht nur heute, sondern jeden Tag!

    Elì Diez-Prida

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 43-45

    Abends: Apostelgeschichte 27, 27-44



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 26.07.2010, 15:45


    26. Juli 2010

    Der Engel des Herrn stellt sich schützend vor alle, die Gott ernst nehmen, und bringt sie in Sicherheit. Psalm 34, 8 (Hoffnung für alle)

    Anlässlich von gelegentlichen Einkaufsausflügen nach Darmstadt komme ich bei meinen Streifzügen durch die City oft an einer eindrucksvoll aufgemachten Buchhandlung vorbei, deren Sortiment ganz offensichtlich esoterisch ausgerichtet ist. Obwohl sich mein Interesse an diesem Geschäft meist nur auf einen flüchtigen Blick in die Schaufenster beschränkt, fällt mir immer wieder auf, dass Engel auf dem Markt der Esoterik offenbar eine große Rolle spielen. Eine Bibel habe ich in den Fenstern dieses Geschäfts noch nie gesehen, aber um „Schutzengel“, „Lichtengel“ und allerhand andere Engelwesen aus einer anderen Welt geht es immer wieder – einschließlich der vermeintlich konkreten Möglichkeit, mit diesen Wesen in Kontakt zu treten.

    Dazu ließe sich jetzt eine Menge schreiben, und aus biblischer Sicht wären es sehr kritische Anmerkungen. Ich möchte darauf bewusst nicht eingehen, sondern das positive Wirken der Engel hervorheben, denn die Bibel spricht in der Tat von Engeln. Der heutige Andachtstext ist nur ein Beispiel dafür.

    Engel haben immer eine ganz klare Funktion: Sie sind nicht das Zentrum der göttlichen Welt, sondern - so eindrucksvoll sie aus menschlicher Sicht auch sein mögen – immer nur „diensthabende Geister“ Gottes, die er als Boten und seine Helfer zu den Menschen sendet. So lesen wir im Hebräerbrief über Engel: „Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ Hebräer 1, 14

    Das klärt die Dinge für uns auf höchst erfreuliche Weise: Weil wir bei Gott wertvoll sind und ihm am Herzen liegen, haben seine engsten Mitarbeiter, die Engel, nichts Wichtigeres zu tun, als sich um uns zu kümmern, uns zu begleiten und zu beschützen, wenn wir Gott unser Leben anvertrauen und uns unter seine Führung stellen. Und sie wirken auch an und für Menschen, die Christus noch nicht kennen, wie biblische Beispiele zeigen. Apostelgeschichte 10, 1-8; 8, 26

    Was immer heute geschieht, wir dürfen wissen: Engel sind an unserer Seite, und wer Gott vertraut, wird Hilfe, Schutz und Bewahrung erfahren!

    Friedhelm Klingeberg

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 46-48

    Abends: Apostelgeschichte 28



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 27.07.2010, 12:39


    27. Juli 2010

    Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Johannes 8, 6b

    Zwei Freunde wanderten durch die Wüste. Während der Wanderung kam es zu einem Streit und der eine schlug dem anderen im Affekt ins Gesicht. Der Geschlagene war gekränkt und ohne ein Wort zu sagen, kniete er nieder und schrieb die Worte in den Sand: „Heute hat mich mein bester Freund ins Gesicht geschlagen“

    Sie setzten ihre Wanderung fort und kamen zu einer Oase. Dort beschlossen sie, ein Bad zu nehmen. Der Mann, der geschlagen worden war, blieb auf einmal im Schlamm stecken und drohte zu versinken. Aber sein Freund rettete ihn. Nachdem sich der gerettete Mann wieder erholt hatte, ritzte er in einen Stein folgende Worte: „Heute hat mir mein bester Freund das Leben gerettet.“

    Der Freund, der den anderen geschlagen und auch gerettet hatte, fragte erstaunt: „Als ich dich gekränkt hatte, hast du deinen Satz nur in den Sand geschrieben, aber nun ritzt du die Worte in einen Stein?“ Der andere antwortete: „Wenn uns jemand gekränkt hat, sollten wir es in den Sand schreiben, damit der Wind des Verzeihens es auslöschen kann. Aber wenn uns jemand etwas Gutes tut, sollten wir das in einen Stein gravieren, damit kein Wind es jemals löschen kann.“ (Verfasser unbekannt)

    Wir kennen Jesu Worte nicht, die er in den Sand schrieb, als ihm die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Ehebrecherin vorführten und fragten, ob sie gemäß dem Gesetz Moses gesteinigt werden sollte. Aber wir dürfen davon ausgehen, dass auch diese Worte vom Wind weggeblasen wurden. Seine Botschaft erreichte jedoch die Gewissen der Ankläger und sie gingen einer nach dem anderen fort. Gleichzeitig wurde aber sicherlich bei allen Anwesenden Jesu Reaktion, die Frau nicht zu verdammen, unauslöschlich eingraviert. Wie viele Früchte diese Gravur tragen durfte, lag in der Hand jedes Einzelnen.

    Auch in unserem Leben schreibt Jesus manches Fehlverhalten in den Sand, weil er uns liebt und möchte, dass wir auf einem guten Lebensweg bleiben. Gleichzeitig begegnet er uns mit seiner Vergebung und der unauslöschlichen Gravur seiner Rettungstat am Kreuz.

    Was kann uns Besseres passieren, als mit dieser Zuversicht und Gewissheit unserem Ziel – einem ewigen Leben mit Gott auf einer neuen Erde – entgegenzugehen?

    Waltraud Schneider-Kalusche

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 49-50

    Abends: Römer 1



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 28.07.2010, 10:18


    28. Juli 2010

    [Gott] gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns, die wir glauben. Epheser 1, 18.19

    Im Urlaub trafen meine Frau und ich ein Ehepaar aus Wuppertal. In einem Gespräch sagte die Frau resigniert zu uns: „Wenn ich das Elend und die Ungerechtigkeit in der Welt sehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass es einen liebevollen Gott gibt.“ Jeder von uns hat schon ähnliche Sätze gehört. Was sollte ich ihr antworten?

    Auch Paulus wusste, dass unsere Augen nicht ausreichen, um Gottes Größe und Herrlichkeit zu erkennen. Wir brauchen dazu „erleuchtete Augen des Herzens“. Was meinte Paulus damit? Es ist die Fähigkeit, Gottes Handeln für uns zu erkennen. Von Haus aus sind wir dafür blind und unsere Intelligenz und unser erlerntes Wissen reichen nicht aus, um Gottes umfassende Liebe, Güte, Barmherzigkeit und Macht auch nur annähernd zu verstehen.

    Selbst Paulus wusste, dass die besten Argumente ins Leere laufen, wenn Gott nicht die „Augen des Herzens“ erleuchtet. Natürlich ist manches hilfreich, den Blick für Gottes Liebe und sein Handeln zu schärfen. Wenn ich mich zum Beispiel mit dem Leben Jesu beschäftige, entdecke ich immer wieder neue Wesenszüge und Schönheiten meines Herrn. Und er hat uns gezeigt, wie der Vater im Himmel wirklich ist. (Johannes 14, 9) Neben den Evangelien gibt es auch gute Literatur, um Jesus besser kennen zu lernen. Zum Beispiel schickte ich der Frau das Buch Jesus, unser Schicksal von Wilhelm Busch. Da sie unweit von dessen Wirkungsort wohnt, wird sie vielleicht gerade deshalb darin lesen.

    Ohne „erleuchtete Augen des Herzens“ schwankt unser Glaube wie die Börsenkurve: Sind die Lebensumstände gut, geht er nach oben; wird es schwierig, sackt er in den Keller. Gott kann uns „erleuchtete Augen“ geben, wie Paulus zeigt. Bitten wir um erleuchtete Augen für und und für die, die wir gern bei Christus sähen.

    Wilfried Krause

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 51-53

    Abends: Römer 2



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 03.08.2010, 00:18


    29. Juli 2010

    Das Boot mit den Jüngern war inzwischen weit draußen auf dem See. Der Wind trieb ihnen die Wellen entgegen und machte ihnen schwer zu schaffen. Im letzten Viertel der Nacht kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen. Matthäus 14, 24.25 (Gute Nachricht Bibel)

    In einem seiner Bücher erzählte Mark Twain von seinem Besuch im Heiligen Land. Einmal übernachteten sie in Kapernaum. Es war ein sternenklarer Abend. Das wollte er nutzen und mit seiner Frau eine romantische Bootstour über den See Genezareth machen. Also sprach er einen der Fischer an. Als der den weißen Smoking und die schicken Schuhe sah, nannte er einen hohen Preis, dass Twain sich augenblicklich umwandte und dabei sagte: „Jetzt weiß ich, warum Jesus zu Fuß über den See ging!“

    Ich habe lange überlesen, was der Auslöser für Jesu Gang auf dem Wasser war. Twains kleine Anekdote hat mein Interesse geweckt, warum Jesus losgegangen ist. Früher hatte ich mir die Frage nie gestellt, denn dass Jesus über das Wasser ging und das anschließende geschehen, stellte alles andere in den Schatten. Und das Jesus immer wieder außergewöhnliche Dinge erlebte und Wunder vollbrachte, kannte ich schon von früher.

    Aber da stand es in einem Nebensatz: „Der Wind trieb ihnen die Wellen entgegen und machte ihnen schwer zu schaffen.“ Matthäus 14, 24b (Gute Nachricht Bibel) Es folgt keine Beschreibung der Intensität der Not, in der sich die Jünger befanden. Wir wissen nicht einmal, ob es eine lebensbedrohliche Situation war. Wir lesen nur, dass die Jünger in Not waren und Jesus den kürzesten Weg zu ihnen wählte. Und selbst dieser Vorgang wird so nüchtern geschildert, dass gesagt wird, er sei gegangen – nicht geeilt oder gerannt, gesprintet oder gespurtet. Dieses Bild von Jesus, der den Jüngern zu Hilfe eilt, beinhaltet eben beides: die innere Ruhe Jesu und die Unmittelbarkeit seiner Hilfe.

    Wenn dir als Christ der Wind entgegenschlägt, dir etwas zu schaffen macht oder du in Not gerätst, kommt Jesus auf dem direkten Weg auch zu dir. Er kommt mit der inneren Gelassenheit, die nur der haben kann, der weiß, dass er mit allem fertig wird.

    Wenn man selbst in Not und Angst ist, kann das unsere Geduld strapazieren und uns eigenartig vorkommen. Aber letztlich versichert uns diese Geschichte: Jesus kommt nie zu spät, um uns zu helfen.

    Dennis Meier

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 54-56

    Abends: Römer 3



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 03.08.2010, 00:19


    30. Juli 2010

    Ich will des HERRN Zorn tragen – denn ich habe wider ihn gesündigt – , bis er meine Sache führe und mir Recht schaffe. Er wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue Micha 7, 9

    Die Bibel ist für uns Gottes Wort. Aber nicht alle Worte der Bibel haben gleiches Gewicht. Wir müssen darauf achten: Wer spricht zu wem? Unter welchen Umständen? Was ist der Zusammenhang? Sonst werden wir vieles missdeuten.

    Der Prophet Micha lebte zur Zeit der geteilten Reiche Israel und Juda. Seine Botschaft richtete sich vor allem an die Bewohner der Hauptstädte Samaria und Jerusalem. Er schaute hinter die Kulissen seines Volkes und dessen Führer. Da sah er, wie Machthaber und Richter Geschenke forderten, Arme ausgebeutet wurden, fromme Heuchelei an der Tagesordnung war – das alles geschah in dem Volk, das Gott erwählt hatte!

    Doch Micha ließ sich davon nicht entmutigen. Sein Entschluss stand fest: „Ich aber will auf den Herrn schauen und harren auf den Gott meines Heils.“ Micha 7, 7 Daraus gewann er die Gewissheit: „ER wird mich ans Licht bringen, dass ich seine Gnade schaue.“ Micha 7, 9 Micha blieb nicht am Versagen des Volkes hängen – zu diesen Sünden bekannte er sich selbst – , sondern ließ sich von Gott eine andere Blickrichtung schenken. Er richtete sein Vertrauen auf das kommende Heil.

    Bei allem Versagen – individuell und in der Gemeinde – , das uns heute bedrückt, haben wir einen gott, der uns nie aufgibt. Er schenkt uns eine neue Chance zur Umkehr und Neubesinnung. Wir leben davon, dass er es immer wieder neu mit uns wagt. Und in gleicher Weise handelt er auch mit anderen Menschen. Seine Gnade erweist sich vor allem in der durch Christus geschenkten Gerechtigkeit – dem Größten, was und zuteil werden kann. Durch sie dürfen wir die Gewissheit haben, rein und ohne Schuld vor Gott zu stehen, weil Christus an unserer Stelle steht. Dadurch sind wir Gottes Kinder und damit seine Erben – Erben des ewigen Lebens und der neuen Erde.

    Das Wort Michas enthält zugleich Gottes gütige Zusage – gerade, wenn uns Sorgen und Probleme bedrücken: „Er wird mich ans Licht bringen.“ In allen Lebenslagen wird Gott bei uns sein – auch im Alter. Christi Auferstehung ist die Garantie für unsere Auferstehung, wenn er sein ewiges Reich aufrichten wird. Dann werden wir nicht nur Gottes Gnade, sondern auch seine Herrlichkeit schauen.


    Manfred Böttcher

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 57-59

    Abends: Römer 4



    Re: Juli 2010

    Nachtperle - 03.08.2010, 00:20


    31. Juli 2010

    Hier ist geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus! Offenbarung 14, 12

    Mit diesen Worten beschreibt der Engel Gottes die Glieder der Gemeinde, die Gott in der letzten, schwierigen Zeit der Weltgeschichte die Treue halten. Bereits als Student wunderte ich mich über die Reihenfolge in diesem Text. Ich fragte den Bibellehrer, der uns in die Eschatologie, die Lehre von den letzten Dingen, einführte: „Müsste nicht der Glaube an Jesus an erster Stelle stehen? Ist nicht der Glaube an Jesus die Voraussetzung für die Erlösung? Werden nicht erst durch diesen Glauben tragfähige Geduld und rechtes Halten der Gebote möglich?“ – „Ja!“, antwortete er und fügte hinzu, ich solle die Reihenfolge wie eine Steigerung sehen: Das Wichtigste kommt zum Schluss.

    Richtig! Aber heute, viele Jahre später, nach einem erfüllten Berufsleben im Dienst des Herrn, hat die Reihenfolge für mich eine tiefere Bedeutung. Es geht in diesem Text nicht um die Glaubensentscheidung für Jesus, die uns den Weg zur Erlösung eröffnet. Die Menschen, denen dieses Wort gilt, haben ja das „ewige Evangelium“ Offenbarung 14, 6 bereits angenommen; sie „geben Gott die Ehre“ und leben im Bewusstsein der „Stunde des Gerichts“. Offenbarung 14, 7 Für den, der in diesem Glauben lebt, rückt die Geduld tatsächlich an die erste Stelle. Es kommt auf das beharrliche „Darunter-bleiben“ (wörtlich übersetzt) an. Die „Geduld der Heiligen“ wird zum ständigen Gebetsanliegen und einer besonderen Kraftquelle. Der „Glaube Jesu“ (wörtlich übersetzt) von dem danach die Rede ist, wird nun in doppelter Hinsicht bedeutsam: Zum Ersten wird es für den, der den „Glauben an Jesus“ angenommen hat, wichtig, sich ständig am „Glauben Jesu“ auszurichten, an dem Vertrauen, das dieser seinem himmlischen Vater in jeder Stunde entgegenbrachte und das sein Denken und Tun bestimmte. Zum Zweiten wird hier auch gesagt: Die Gläubigen haben das „Vertrauen Jesu“.

    In meinem Leben war es wichtig zu spüren, dass ich bei allem, was zu tun war, das Vertrauen meiner Frau, meiner Kinder und meiner Mitarbeiter hatte. Daraus schöpfte ich viel Kraft. Um wie viel bedeutsamer ist es zu wissen, dass Jesus sein Vertrauen auf die Gläubigen setzt, obwohl sie schwach und fehlerhaft sind und auf seine Hilfe angewiesen bleiben. Wenn wir uns täglich bewusst machen, wie sehr Jesus uns zutraut, seine Wahrheit und Liebe beharrlich in dieser Welt zu bezeugen, wird uns das Kraft geben, und wir werden dieses Vertrauen auch heute bewahren wollen.


    Lothar Wilhelm

    Bibelleseprogramm:

    Morgens: Psalm 60-62

    Abends: Römer 5



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