Das Piano

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    Re: Das Piano

    Adminette - 04.07.2010, 12:13

    Das Piano


    apropos rotkäppchen...



    gestern gabs also nach so langer zeit mal wieder "jane campions piano", dass ich das getrost als erstsichtung bezeichnen könnte...





    und ich war angenehm überrascht, von den exquisiten bildern denn ich hatte doch eher einen eintopf in graugrün im hinterkopf. jane campion scheint auf schattenspiele hinter feinen ausführugen von eher derben stoffen zu stehen. find ich gut. noch besser: die anspielungen auf märchenmotive, die sich dann in der weiteren filmhandlung wiederfinden, wie zum beispiel flora als rotkäppchen, und als der engel, den den axtmann heraufbeschwört... oder generell die kurios/feministisch ausgeleuchtete - seht ihr die korona? - aufführung von blaubarts gruselmär.




    noch schöner: die nur in wenigen nebensätzen dezent abgerissene und vom zuschauer selbst zu vervollständigende vorgeschichte adas. man muss schon aufmerksam gucken, sonst bleiben einem die zugänge zu ihrem charakter verborgen. kein wunder also, das der victorianische papa seine unverheiratete mutter von einer tochter schnellst möglich aus dem haus haben wollte und sie dem erstbesten per post ans ende der welt hinterherschickt, es hat, gemessen an dem alter von flora, ja eh schon lange genug gedauert, bis sich dieser erstbeste fand... kein wunder auch, dass ada so an ihrem piano hängt.



    auch klasse: adas kindliche "kopfstimme", die zeltkrinoline (das hätten sich wilhelm busch und elizabeth gaskell auch nicht besser ausdenken können :rofl:) und wie der maori mit dem großen hut den briten mit dem großen hut nachäfft. und: wie denn die briten urbritisches brauchtum in der kargen ferne beibehalten.





    also: am besten gleich hinter "bright star" (zu gucken). klasse vielschichtige, rauhe geschichte einer zweiten liebe, die in der kinowelt merklich ihre spuren hinterlassen hat (mir scheint, als wäre das eine oder andere bild im neuen "S&S" ohne piano nicht zu stande gekommen, wenn ihr wißt, was ich meine. gleiches gilt für "the governess" mit minnie driver usw.). die allerdings zunächst auch eher per kopf zu bewundern, als instantly herzlich zu lieben ist. wie auch immernoch in "bright star" sind die charaktäre aus dem leben gegriffen, allerdings weniger zugänglich und ... fehler- bzw eckenfrei. beispielsweise adas finales gottesgericht fand ich denn doch reichlich irritierend.





    Re: Das Piano

    Hazel - 15.07.2010, 23:09


    Das Piano kann man nach JAHREN wieder sehen und sagen: es ist gut. Man entdeckt auch immer wieder Details, die man vorher für selbstverständlich genommen hat.



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