Mirell - [Hintergrundgeschichte] Der Alltag eines Blade

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    Re: Mirell - [Hintergrundgeschichte] Der Alltag eines Blade

    Ena - 22.02.2010, 14:59

    Mirell - [Hintergrundgeschichte] Der Alltag eines Blade
    //Bevor der Kristall entdeckt wurde und als der Widerstand noch ein ernstzunehmender Feind war, gab es auch Blades.
    Das ist die Geschichte eines von ihnen, eng verknüpft mit einem gewissen Widerständler...


    „Du bist dir absolut sicher, dass es hier dran muss?“
    Er drehte den Gummisprengstoff in der Hand und musterte kritisch den Eisenpfeiler vor sich. Es gab mehrere hundert davon, sie alle stützten den gewaltigen Turm über ihm. Es war dunkel hier unten und roch nach Nagetieren. Wahrlich nicht das Arbeitsgebiet für einen Blade seiner Klasse, aber was beschwerte er sich...
    Aus seinem Ohrenmikroding drang die liebliche Stimme seines Vorgesetzten verzerrt an sein Ohr: „Natürlich gehört es da hin, Keardiff! Bin ich denn von Idioten umgeben?!“
    „Nur, wenn du im Spiegelraum bist, Lancyboy.“ Er klebte das rosafarbene, etwa handgroße Stück Gummimasse gegen den Pfeiler und stopfte den Auslöser hinein. Den wütenden Protest seines Chefs ignorierte er dabei, jetzt konnte er ihm ohnehin nichts anhaben. Noch musste er seine Missionen abarbeiten.
    „Hey, krieg dich mal wieder ein und sag mir, was ich jetzt tun muss.“ Er schaute sich argwöhnisch um, war es nur der Nachhall seiner Stimme oder hatte er gerade etwas gehört? Es war so still, dass jedes Geräusch tausendfach verstärkt wurde.
    „Du drückst den Auslöser und dann...rennst du.“ Rennen? Wohin? Er stand in völliger Dunkelheit unter einem Turm und wusste nicht einmal, wo Norden war. In einem Wald voller Eisenpfeiler weglaufen. Großartig.
    „Zuerst hätt ich gern eine Taschenlampe und eine Karte...“ Ein Schuss durchdrang die Stille und schlug knapp vor seiner Nase ins Eisen. „Ach, vergiss es...“ Mit einer kurzen Bewegung wurde der Auslöser aktiviert. Seine Stiefel knirschten am kiesigen Boden, als er sich sprintbereit aufrichtete und losrannte. Im vollen Lauf zog er sein Schwert und schwang es links und rechts von sich, um die Eisenpfeiler zu ertasten. Schüsse jagten hinter ihm her und er wedelte mit dem freien Arm unterm Lauf wie ein Irrer, als könnte er sich so schützen.
    „Uaaaaah!“, entfuhr es ihm, als er seinen Fuß unter eine vereinsamte Eisenplatte bekam und darübersprang wie ein wildgewordener Affe. Jetzt kamen die Schüsse auch von der Seite und er musste Haken schlagen, um ihnen auszuweichen.
    Eine beachtliche Leistung in der stockdunklen Umgebung. Aber glücklicherweise schossen sie durch die Schwärze noch schlechter als er ausweichen konnte.
    Irgendwo hinter ihm markierte ein ohrenbetäubender Knall die Explosion seiner Bombe. Schreie ertönten, gefolgt von noch mehr Schüssen.
    Er hechtete weiter, neben ihm barst das Eisen der Pfeiler und der Himmel schien auf ihn herunterzustürzen. In der Ferne sah er einen Lichtstrahl, der unerfreulich dünner wurde. Keine Einbildung – das Teil stürtzte zur Seite weg!
    Fluchend machte er kehrt und zermalmte einige Kieselsteine unter seiner Sohle. Die Schüsse hörten für einen Moment auf, als müssten alle im selben Augenblick nachladen. Gut für ihn.
    „So, Kumpels. Mal sehen, ob ihr danach immernoch auf mich schießen wollt!“
    Sein UG summte wohlig, als er das Schwert in der Hand drehte. Die Klinge begann gleißend weiß zu glühen, die Umgebung wurde erhellt wie von einem Leuchtfeuer. Er sah Ratten, die quiekend das Weite suchten und Zeitungen, die von der Druckwelle weggeblasen wurden. Auch seine Haare standen für einen kurzen Augenblick ab wie Igelstacheln, dann hatte er sich gefangen. Wie ein Blitz jagte er an den Eisenpfeilern entlang und durchschnitt sie mit dem Schwert, als wären sie aus Butter. Ein einzelner Schuss heulte an ihm vorbei und er drehte sich in die Richtung um, aus der er gekommen war. Es wurde immer heller, was auch daran lag, dass der Turm noch schneller nach hinten stürzte. Er blickte der sich nach oben neigenden Unterkante entgegen und einem guten Dutzend bewaffneter Soldaten.
    Als sie ihn sahen, wie er sich mit den Füßen von einem Pfeiler abstieß und gefolgt von dem Licht in die Masse eintauchte, sein Schwert schwingend, als wäre es ein verlängerter Arm, weiteten sich die Augen vor Entsetzen. Das Symbol des Treema-Bundes funkelte auf seiner Brust, als die Sonne endlich in den Untergrund eintauchte und die Szenerie sichtbar machte. Rings um ihn lagen die Soldaten, mit zerschmolzenen Rüstungen und leeren Gesichtern.
    Ein unheimliches Krachen hinter ihm. Der Turm war gänzlich umgefallen und riss die Brücke mit sich, die dieses Viertel mit dem Rest der Stadt über den Rune-River verband. Er tauchte in den Fluss und erzeugte eine meterhohe Welle, die zu allen Seiten über den Platz hereinschwappte.
    Das Wasser reichte bis zu seinen Füßen, als das Licht in seinem Schwert erlosch und er schwer atmend hoch zur Sonne blickte.
    „Lance...ich hab doch gesagt....das war der falsche...Platz.“
    Ein überraschtes wie ehrfurchtsvolles Keuchen war die Antwort.



    Re: Mirell - [Hintergrundgeschichte] Der Alltag eines Blade

    Ena - 22.02.2010, 15:01


    Zwei Stunden später

    Der Fallschirm spannte sich an, als die gewaltige Kraft der Luft ihn nach oben drückte. Der Flug dauerte zehn Minuten, die er damit verbringen konnte, sich die Landschaft ein wenig genauer anzusehen. Es gab grasbewachsene Hügel und dutzende bunt gestrichene Häuser, die ein bisschen heruntergekommen wirkten – nichts gegen die verchromten Bauten der Blades. Die Stadt lag in einem Tal, ringsum befanden sich grüne Berge. Aus einem der Kolosse floss ein Wasserfall und tränkte einen plätschernden Fluss. Im Gegensatz zum stillen Rune-River war dies ein reißender Bach.
    Keardiff landete mit beiden Stiefeln fest auf dem Boden. Mit einer kurzen Handbewegung löste sich der Fallschirm von der Rüstung.
    “Saubere Landung”, meldete sich Lance's Stimme. Sein Handlanger streckte sich ausgiebig und sondierte die Lage. Er stand auf einer kleinen Wiese am Stadtrand und konnte geradewegs auf die Rückseite der Schule sehen. Ein gelbes Schild steckte im Boden und verkündete 'WILLKOMMEN IN PRETTY HILLS'. Hübsch war es hier wirklich. Die saubere Luft war einmal etwas anderes.
    “Okay...”Er überprüfte den Sitz seines Schwertes am Rücken über dem schwarzen, knielangen Ledermantel. Die dazugehörige Sonnenbrille steckte in seiner Brusttasche. Er setzte sie nie auf.

    Manche fanden William Keardiffs Erscheinung furchteinflößend, andere symphatisch. Das kam ganz darauf an, für welche Seite der Welt man kämpfte. Er war noch ein Jüngling, gerade einmal 22. Dennoch war er bereits ein hohes Tier bei den Blades; hoch genug um 'Lowies' zu schikanieren und ungestraft davonzukommen, aber niedrig genug um die harte Drecksarbeit für die reichen Bonzen des Bundes zu erledigen.
    Er war ein muskulöser (einige Muskeln bekam man nunmal vom Kämpfen) junger Mann mit 1,90m Körpergröße. Seine Haare hatten einen satten Schwarzton und waren kurz gehalten, allerdings nicht im Soldatenschnitt, den man bei einigen Blades sehen konnte. Sie hingen ihm manchmal in die Augen, meistens dann, wenn er es nicht gebrauchen konnte. Obwohl er mit seinen meist recht dunklen Klamotten und den schwarzen Haaren für manche einen düsteren Eindruck machte, strahlten seine Augen in einem hellen grünen Ton und nahmen all seine Feindseligkeit wieder mit sich.

    “Was gibt's?”, fragte er gelangweilt und machte sich auf den Weg zur Stadt. Die Straße war beschädigt, als hätten sich gewaltige, eiserne Klauen in den Teer gegraben und auch in der Wiese ringsum fanden sich mehrere solcher Spuren. Langsam dämmerte Will, was er hier zu tun hatte. “Oha...”
    “Was ist? Siehst du etwas?” Entfernt hörte er Menschen kreischen. Was konnte so große Füße haben, aber so leicht übersehen werden, dass es ihm beim Abspringen nicht aufgefallen war? “Ich höre etwas. Und überall sind dicke Krallenspuren. Womit hab ich es zu tun?”
    Er drosselte sein Tempo etwas und schaute nun in jedes einzelne Fenster hinein, des Öfteren blickten verängstigte Gesichter daraus auf sein Brustwappen und gerieten in helle Aufregung.
    “Offensichtlich wurde hier in der Umgebung ein Chamäleon gesichtet.”
    Er blieb sofort stehen und klopfte auf seinen Kopfhörer herum, er musste sich verhört haben. “Bitte was? Ich soll ein handgroßes Schuppenvieh einfangen?”
    “Nun, nicht ganz...”
    Eine gewaltige Kraft schlug gegen seine Hüfte und riss ihn von den Füßen. Er flog ein ganzes Stück durch die Luft und krachte dann unsanft in eine Hauswand. Putz bröckelte von der Decke und Kinder schrien. Als er nach oben blickte, sah er eine schwankende Deckenlampe und eine Treppe, von der aus drei kleine Mädchen neugierig auf den Mann schauten, der durch die Wand gebrochen war.
    Er hatte offensichtlich den Esstisch unter sich zertrümmert, denn als er sich stöhnend aufrappelte, stand er auf einer Tischplatte.
    “Warum konntest du mir das nicht schon VORHER sagen?!”, beschwerte er sich in sein Mikro und wischte sich einen feinen Rinnsal Blut von der Stirn. Sein Rücken tat weh, aber die Rüstung hatte ihn wenigstens vor den Klauen des Monsters bewahrt. Als er nachsah, sah er vier sichelförmige Furchen, die sich um seine Körperseite zogen wie Seile.
    “Ich war der Meinung, dass es noch in der Stadtmitte ist. Es ist so schwer zu sichten, weil es...”
    “...unsichtbar ist! Schon gemerkt!”, beendete er den Satz genervt. Grimmig stieg er über die Trümmer der Holzwand und fand sich in einem großen Garten voller Sonnenblumen wieder. Erwartungsvoll zog er seine Waffe.
    Die Sonnenblumen wiegten sich sanft im Wind, es war mucksmäuschenstill. ZU still.
    Plötzlich schoss etwas Schleimiges, Rosafarbenes aus dem Blumenbeet und wickelte sich um seinen linken Fuß. Gerade, als er zu einem Schlag ausholte, zog sich die Zunge zurück und riss ihn mit sich. Sein Gesicht pflügte die frisch umgegrabene Erde, während er versuchte durch unkontrolliertes um sich schlagen sein Bein freizubekommen.
    Kurz bevor das schlabbrige Etwas im dazugehörigen Mund verschwinden konnte, schaffte er es sich umzuwälzen und das Schwert in die Zunge zu rammen. Sie schlug wie wild durch die Gegend, schien aber unverletzt. Keuchend und vor allem frei wischte er sich die Erde vom Gesicht.
    “Übrigens können normale Waffen gegen das Ding nichts ausrichten...”
    Beherrscht schaute er sich auf der zerkratzten Hauptstraße um. Es war nichts zu sehen oder zu hören., bis auf seinen eigenen, aufgeregten Herzschlag.
    “Ach was.”



    Re: Mirell - [Hintergrundgeschichte] Der Alltag eines Blade

    Ena - 22.02.2010, 16:35


    Nachdem er die folgenden zehn Minuten fliegend, fallend oder über den Boden rutschend verbracht hatte, wurde aus seiner sonstigen guten Laune eine ernste Grimasse. Ein beiläufiger Blick auf seine Uhr verriet 7500. Der Licht-Akt von vor zwei Stunden hatte seinen Tribut gefordert. Lance ermahnte ihn ständig, seine SurvivalPoints nicht so schnell zu verschleudern, egal, wie wirksam seine UG's waren. Er war schon immer ein Angsthase gewesen.
    “Du machst mich ziemlich wütend, mein Freund!”, rief er und zog sich nach einem besonders schmerzhaften Aufprall, bei dem er über eine Motorhaube gekugelt war, an der Stoßstange nach oben. Das Chamäleon zeigte keine sichtbare Reaktion.
    “Hör auf zu labern und mach das Ding alle!” Sein Trommelfell zeriss fast unter dem Druck des gebrüllten Befehls.
    “Was denkst du eigentlich, was ich hier mache?!” Er zog sich das Mikroding aus dem Ohr und warf es hinter sich auf den Boden. Dann machte er einen Schritt auf die Straße zu. Etwas versuchte seine Füße wegzuwischen, doch er spürte den Luftzug und sprang rechtzeitig. Mit einem Überschlag katapultierte er sich nach oben und landete...mitten in der Luft. Unter sich spürte er einen harten, schuppigen Körper, und da, jetzt, wo er sich auf dem Ding befand schien die Luft zu flimmern, wenn es sich bewegte. Damit konnte er arbeiten.
    Keardiff zog sein Schwert mit beiden Händen, während das Monster versuchte ihn herunterzuschütteln. Es sah aus, als würde er von Krämpfen durchzuckt, als er panisch versuchte sein Gleichgewicht zu behalten.
    Es klappte. Für etwa zwei Minuten.
    Dann drehte sich das Chamäleon im Kreis und begann auf das Rathaus zuzurennen. Es war ein vierstöckiges, veilchenblaues Gebäude mit einem Plastikbaldachin. Keardiff befand sich etwa drei Meter über der Erde und sah dem Vordach entgegen, das sich in beeindruckender Geschwindigkeit näherte. Seine Augen weiteten sich, sein Hirn hörte auf zu arbeiten, doch sein Körper reagierte dank jahrelanger Übung in Sekundenschnelle. Er streckte den Schwertarm in die Luft und aktivierte ein UG. Ein Blitz jagte etwa zwei Fuß vor Keardiff in den Boden und verbruzzelte die Umgebung. Das Chamäleon blieb augenblicklich stehen. Es zuckte ähnlich seiner Zunge, dann war der Schutzzauber gebrochen. Zuerst nur verschwommen, dann umrisshaft und schließlich fest stand es unter ihm. Die Augen drehten sich nach oben und fixierten den Blade bösartig.
    Dieser stieß die Luft aus wie eine Dampflok und sprang von dem Tier. Seine Knie waren weicher, als er gedacht hatte. Mit einem jämmerlichen Wanken fiel er auf den Boden. Der Zähler war auf 4000 gefallen.
    Das Chamäleon beugte sich mit ausgestreckter Zunge über ihn...und explodierte in tausende Fetzen. Rauch stieg von den einzelnen Stücken auf. Mit grünem Blut besudelt sprang er auf die Beine und sah sich verwundert um, bereit seine Waffe einzusetzen.
    Ein Räuspern ertönte hinter ihm.



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