Die Taverne

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    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 14.08.2009, 00:47

    Die Taverne
    In dichten Schwaden zog der Rauch der Kamine über den Häusern von Ignisia in den Himmel. Auf der Stadtmauer war hier und da eine vereinzelte Fackel zu sehen, die sich zwischen den Türmen auf und ab bewegte. Leise knirschte der Schnee unter den Rädern der Karren und den Füßen der Stadtbewohner, die bei diesem Wetter jedoch nur spärlich unterwegs waren. Diejenigen, die den Weg durch die Kälte nicht vermeiden konnten, waren in warme Pelze gehüllt, sofern sie solche besaßen. Die Bettler gaben ein jämmerliches Bild ab, wie sie vergeblich versuchten, sich mit ihren eigenen Armen zu umschlingen, um wenigstens ein Bisschen der Wärme an ihrem bibbernden Körper zu halten.
    All dies wirkte wie von fern betrachtet, der Schnee dämpfte alle Geräusche und verlieh dem Bild etwas Unwirkliches. Doch eines war kaum zu überhören: Laute Musik, Gelächter und vereinzelt ein Poltern eines umstürzenden Stuhles sowie ein verlockender Duft nach Spanferkel wiesen auf den Zufluchtsort aller Fremden hin, die nicht das Glück hatten, ein eigenes Haus in der Stadt zu besitzen. Der "Greifenhorst" war nicht umsonst für sein gutes Essen und seine sauberen Betten bekannt. Nun tummelten sich dort Reisende von nah und fern, tauschten Informationen über sichere Reiserouten aus oder erzählten einander die unglaublichsten Geschichten bei dem ein oder anderen Krug Bier.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 14.08.2009, 01:48


    Der Namenlose saß in einer Ecke und beobachtete das rege Treiben. Allzu lange würde das Geld nicht mehr reichen, das er den Räubern abgenommen hatte, die eigentlich ihn überfallen hatten. Es war ein gutes Dutzend gewesen und alle schwer bewaffnet. Er hätte Angst haben müssen. Doch da war nicht einmal Unsicherheit gewesen. Er hatte sie alle mit bloßen Händen kampfunfähig gemacht und vielleicht auch ein oder zwei von ihnen getötet. Seine Gedanken schweiften schon wieder ab.
    Er erinnerte sich wieder, warum er hier war, und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Eigentlich gab es kaum einen besseren Ort, um Informationen zu suchen. Aber er sah niemanden, den er über Vergessenszauber befragen wollte. Außerdem wollte er nicht auffallen, was schwierig war, wenn man selbst nichts zu erzählen hatte und nur Fragen stellte. Er hatte eindeutig ein Problem. "Guten Abend, darf ich nach Eurem Namen fragen?" Er sah den Besitzer der Stimme nicht einmal an, als er frustriert antwortete:"Nennt mich, wie Ihr wollt." Warum nur wollte jeder unbedingt zuerst seinen Namen wissen?



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 14.08.2009, 14:22


    "Jaja, die Jugend heutzutage: Sehr gereizt und aufmüpfig. Keine Achtung vor alten Menschen wie ich es einer bin! Aber ich bin es ja gewohnt; der Respekt, der mir vor vielen Jahren, als ich noch jung war, entgegengebracht wurde, zählt heute ja nicht mehr." Peireas kicherte. Er war selbst mal so gewesen, bis sein Großvater ihn vor einer Ewigkeit, wie es jetzt schien, allein mit seinem Verstand und einer List das Leben gerettet hatte. Aber daran wollte er jetzt nicht denken; damals war er selbst noch unerfahren und sein Großvater war längst tot. Ein schmerzlicher Verlust, der ihn heute noch schmerzte.

    Stattdessen betrachtete er sein Gegenüber von Nahem mal genauer. Der Mann war ihm schon vor eine Weile aufgefallen; er schien irgendetwas zu suchen. Er war jung, aber nicht so jung, wie er im ersten Moment gedacht hatte. Kämpferisch, neugierig und sehr eigenwillig, wie ihm schien.

    "Ich heiße übrigens Peireas. Wieso verratet Ihr mir Euren Namen nicht? Sehe ich wirklich so einschüchternd aus?" Aufmuntert sah er den Mann an; vielleicht konnte er ihn ja doch dazu bringen, das zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag.



    Re: Die Taverne

    Feder - 15.08.2009, 00:53


    In einer Ecke hinten im Raum kam es zu Gelächter und Rangeleien. Ein paar Kerle hatten sich auf ein Kartenspiel mit einem Jungen eingelassen, sie waren sich sicher, dass er sie nicht schlagen könnte. Trotz der Wärme in der Taverne trug der Junge eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Niemandem schien aufzufallen, das er alleine war. Auch die Kerle bemerkten es nicht, ihnen würde es erst am nächsten Tag auffallen. So war es immer. Der Junge gähnte, die Kerle lachten. "Du wirst nie gewinnen!" grölte einer von ihnen. Der Junge lächelte. Er musste nicht gewinnen, nicht viel.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 15.08.2009, 01:25


    Der junge Mann verzog kurz die Lippen. Dieser Alte schüchterte ihn keineswegs ein, auch wenn etwas in seinem Blick lag, das durchaus unheimlich wirkte. Als könne der Greis seine Gedanken lesen. Doch irgendwie wirkte diese Aufmerksamkeit auch sympathisch.
    "Nein, Peireas, Ihr schüchtert mich keineswegs ein", antwortete er. Irgendwo musste er anfangen, wenn er etwas herausfinden wollte. Warum also nicht bei diesem alten Mann? "Das war durchaus ernst gemeint. Nennt mich, wie Ihr wollt. Ich kenne meinen Namen nicht. Und verzeiht bitte meinen Ton. Doch wisst Ihr, es ist sehr frustrierend, wenn man nicht einmal die Frage nach dem eigenen Namen beantworten kann, wo sie doch so häufig gestellt wird." Nach einem Moment fügte er hinzu: "Das muss für Euch recht merkwürdig klingen." Er lächelte kurz. "Für mich tut es das jedenfalls."



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 15.08.2009, 11:20


    Die Tür schwang auf und ein kalter Luftzug wirbelte einige Schneeflocken herein. In der Tür stand eine für diese Kälte viel zu leicht bekleidete Frau in einem orangen Schleier. Sie schien seltsamerweise nicht zu frieren, im Gegenteil schienen alle Flocken, die sie berührten, augenblicklich zu verdampfen.
    Als sie die genervten Blicke der Gäste bemerkte, unter denen aber auch der ein oder andere männliche Blick mit einer eindeutig anderen Botschaft war, schloss sie schnell die Tür und begab sich mit einem aufreizend grazilen Gang an den Tresen.
    "Seid Ihr der Wirt dieser Herberge?", fragte sie den Mann, der gerade dabei beschäftigt war, Bier zu zapfen. "Sehr wohl, der bin ich", antwortete dieser, "was ist Euer Begehr?" - "Ich hätte gerne ein Bett für die Nacht und wenn Ihr die Güte hättet, mir etwas zu Essen zu bringen... vielleicht ein Schälchen mit Reis? ...und: Ihr braucht Euch nicht die Mühe zu machen, es zu würzen. Ich habe da meinen ganz eigenen Geschmack." Der Wirt hob kurz die Augenbrauen, begnügte sich aber dann mit einem kurzen Nicken und verschwand, nachdem er das Bier der Schankmaid übergeben hatte, in der Küche.
    Purificia wandte sich um und überblickte den Raum, nirgends schien ein Tisch unbesetzt zu sein. Nach kurzem Zögern entschied sie sich für einen Platz in der Nähe eines Fensters. An dem dort stehenden Tisch saßen lediglich zwei armselige Gestalten, vornübergesunken und ihren Rausch ausschlafend. Ein umgestürzter Krug und ein Becher nebst Würfeln ließen vermuten, womit sie den Abend verbracht hatten.



    Re: Die Taverne

    Feder - 15.08.2009, 20:24


    Der Junge blickte auf. Die Frau, die das Gasthaus eben betreten hatte, war eindeutig interessanter als die Saufköpfe, mit denen er Karten spielte. Mittlerweile hatte er, ohne zu wollen, zwei Runden gewonnen und die Kerle wurden misstrauisch. Als er nun die Frau im orangen Schleier mit den Augen verfolgte, grunzte einer von ihnen: "Die ist zu alt für dich, Kleiner!" "Ich habe keine Lust mehr, hören wir auf", der Junge erhob sich. "Musst wohl ins Bett bei Mami?" Aber er war schon verschwunden, allerdings nicht, ohne auch noch den Rest Geld seiner Spielkameraden mitzunehmen.
    Die Frau war an einen Tisch am Fenster gegangen, genauer konnte er sie nicht beobachten. Aber er wusste, was zu tun war. Nicht umsonst war er der geschickteste Dieb in der Gegend. Sie hatte etwas bestellt und eine dumme Kellnerin abzufangen gehörte zu den leichtesten Aufgaben, die es gab.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 16.08.2009, 12:59


    Während sie auf ihr Essen wartete, betrachtete Purificia die Leute um sich herum. Doch es war keiner dabei, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog, und da ihr die lüsternen Blicke der Männer lästig wurden, wandte sie sich wieder ihrem Tisch zu. Sie entdeckte eine umgestürzte Kerze und ließ sie mit einem Fingerschnippen aufflackern. Doch sie achtete darauf, dass sie es hinter den vornübergesunkenen Spielern an ihrem Tisch tat, vorerst wollte sie nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich lenken. Anschließend hätte ein geübtes Auge eine kleine lodernde Linie an den Stuhlbeinen ihrer besoffenen Tischnachbarn entdecken können, die sich einmal im Kreis um die hinteren Stuhlbeine fraß. Kurz darauf fielen die beiden Trunkenbolde mit einem Poltern zu Boden und die Pyromantin konnte sich ein leichtes Schmunzeln über den nun "gesäuberten" Tisch nicht verkneifen.



    Re: Die Taverne

    Feder - 16.08.2009, 13:36


    Es war noch viel leichter, die Kellnerin zu überzeugen, sie die Speisen bringen zu lassen als sonst. Mela war sich bewusst, dass Arnd kaum ein Mädchen widerstehen konnte. Ein paar nette Worte und ein Lächeln und schon trug er das Essen zu der Frau. Er wusste genau, dass sie etwas Besonderes war. Die Kleidung und ihr Auftritt sprachen Bände. "Endlich passiert mal wieder was. Das hier wird eine richtige Herausforderung. Wenn sie denn etwas dabei hat, wird sie es mir schwer machen", dachte er. Mittlerweile war er am Tisch angekommen, doch bevor er sich an die Frau wandte, zog er die Kapuze ab. Unter dem kurzen Haar kamen die spitzen Ohren sofort zum Vorschein und aus dem Menschenjungen Arnd wurde Mela, die Elfe. Sie war dankbar, dass die Frau eine hintere Ecke aufgesucht hatte, so blieb sie unerkannt. "Guten Abend Fräulein. Euer Essen, ich hoffe sehr, dass es noch nicht ganz kalt ist." Mela lächelte. "Nun, wenn es kalt ist, ist es auch nicht schlimm" Purificia lächelte ebenfalls freundlich, "Ihr seid eine Elfe, wie kommt Ihr hierher? So fern von euren Tempeln?" Mela brauchte nicht lange um sich eine passende Antwort auszudenken: "Ich soll mich nach einem Artefakt für eben einen solchen hier in der Gegend umsehen. Doch das Geld ging aus und auch die Boten kehrten noch nicht zurück, aber hier habe ich eine erste Bleibe gefunden" Mit einer höflichen Verbeugung entfernte sie sich wieder vom Tisch. Für einen einfachen Diebstahl war diese Frau eine zu große Herusforderung, das spürte sie sofort, sie war anders als gewöhnliche Reisende. "Aber hier gibt es was zu holen und wo es was zu holen gibt, da bin auch ich", dachte sie und zog die Kapuze wieder tief ins Gesicht.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 16.08.2009, 15:05


    Während die Pyromantin ein kleines rotes Leinenbeutelchen von ihrem Gürtel nahm, fing sie an, nachzudenken. Eine Elfe als Bedienung... die sich aber nur für einen kurzen Moment die Kapuze abgenommen hatte... als ob sie ihre Ohren verstecken wollte. Dabei war diese Stadt nicht für ihre Elfenfeindlichkeit bekannt, da gab es weitaus rassistischere Gegenden. Irgendwas stimmt da nicht...
    Purificia streute die Gewürzmischung, deren Farbe der des Säckchens entsprach, auf ihren Reis. Anderen wären allein vom Geruch die Tränen in die Augen gestiegen, doch ihr lief das Wasser im Munde zusammen. Es schien ihr Tage her zu sein, dass sie die letzte Mahlzeit zu sich genommen hatte. Hastig ergriff sie den Löffel und widmete sich mit Appetit ihrer Speise.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 16.08.2009, 23:21


    Peireas hatte eine Weile die Frau betrachtet, die vor kurzem hereingeschneit war. Sonderbar, dass sie so wenig anhatte. Schnee und die eisige Kälte schienen ihr nichts auszumachen, im Gegensatz zu ihm; er zog seine Kleidung etwas fester um sich und war froh, dass es hier in der Gaststube geheizt war und er nicht nach draußen musste.
    Er stellte fest, dass die Schneeflocken verdampften. "Sie macht geradezu den Eindruck, als könne sie eine Art Hitzeaura um sich herum erzeugen. Feuerzauber....... es soll ja Magier geben, die mit Feuer alles machen können, auch wenn ich das bisher für ein Gerücht gehalten habe."

    Gedankenverloren senkte er den Blick; er fiel auf die linke Hand von dem "Namenlosen" an seinem Tisch, der im Moment die Frau in Orange anstarrte. Vorher hatte er die Handfläche nicht zu Gesicht bekommen und auch nicht auf sie geachtet. Sein Gegenüber musste sie anscheinend verstecken haben, sonst hätte er bestimmt die Narbe schon vorher bemerkt. Es war ein Kreis mit mehreren, geschwungenen Linien darin. Er hatte dieses Zeichen schon einmal gesehen. Es war Jahre her; eine Erinnerung, die er als unangenehm empfand und versucht hatte zu vergessen. Dieses Zeichen gehörte zu einem Magierclan, der seit langem bestand. Er war an irgendwelche dunklen Mächte gebunden. Das Geheimnis um den Clan wurde nie ganz gelüftet. Er war mal sehr mächtig gewesen; man hatte allerdings versucht ihn "auszurotten". Es gab daher nicht mehr so viele Anhänger wie früher; wie viele genau, wusste keiner zu sagen. Sie wirkten im Untergrund weiter und wussten sich sehr gut zu verstecken.
    Bei einem Kampf mit einem dieser Anhänger war er mal fast getötet worden; er überlebte durch ein großes Wunder und Dank der Fürsorge seiner Mutter, die Monate über ihn wachte, als er mit einem großen Blutverlust und Fieberkrämpfen darniederlag. Was aber hatte dieser junge Mann mit den Magiern zu tun?

    Es schien Peireas am besten, den Mann direkt zu fragen. "Sag mal, mein Freund, kannst du dich vielleicht daran erinnern, ob du in deinem Leben schon Menschen, die Magie beherrschen, über den Weg gelaufen bist?"



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 17.08.2009, 00:15


    Der junge Mann riss seinen Blick von der Frau los, deren Anblick ihm auf eine merkwürdige Art vertraut vorkam, wenn er auch nicht wusste, warum.
    "Ich kann mich nicht erinnern, einem Magier begegnet zu sein. Aber ich erinnere mich auch nicht an mehr als die letzten fünf Tage. Folglich muss ich wohl schon einmal einem begegnet sein. Warum fragt Ihr?" Er selbst hatte schon Magie gewirkt. Als er aufgewacht war und festgestellt hatte, dass er sich an nichts mehr erinnerte, hatte ihn ein Gefühl der Panik überkommen. Es war schnell dem Schrecken gewichen, als plötzlich ein Baumstumpf einfach zersplittert war. Doch das behielt er lieber für sich.
    Er bemerkte, dass Peireas seine Linke anstarrte und zog sie instinktiv zurück. Der Alte hatte die Narbe schon längst gesehen. Also streckte er die Hand aus. "Ich weiß nicht, woher diese Narbe stammt. Könnt Ihr mir vielleicht etwas darüber sagen?" Er sah sein Gegenüber aufmerksam an.



    Re: Die Taverne

    Feder - 17.08.2009, 22:06


    Mela dachte nach, wo sie bald untertauchen sollte. Der Schankraum würde sich bald leeren, es war schon spät und dann musste sie ebenfalls verschwunden sein. Die letzten zwei Nächte hatte sie ein Zimmer gehabt, nachdem sie einem Betrunkenen den Schlüssel dazu abgenommen hatte, aber auf die Dauer würde es auffallen. Sie warf einen Blick durch den Raum, niemandem würde auffallen, wenn der Junge nun einfach ging. Sie schlüpfte durch die Tür. Auch wenn sie nicht oft hier in der Gegend war, sie konnte sich darauf verlassen, in den Ställen oder einem Bedienstetenhaus ein ruhiges Plätzchen zu finden. An Schlaf war für sie sowieso nicht mehr zu denken, sie wollte unbedingt mehr über die fremde Frau wissen.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 17.08.2009, 23:05


    "Die Frau, die du gerade noch interessiert beobachtet hast, wird wahrscheinlich eine Feuermagierin sein. Aber danach hast du mich ja nicht gefragt."

    Peireas wurde ernst, seine Gesichtszüge verschärften sich. Wieso musste er daran erinnert werden? Er hatte das Gefühl, damals versagt zu haben; er hatte den Magier nicht töten können, sondern war gnadenlos unterlegen. Konnte es sein, dass sich die Magier wieder organisierten, um nochmals zu versuchen, die Welt unter ihre Herrschaft zu bringen?
    Nach einem Zögern fing er schließlich an: "Vor vielen vielen Jahren - ich wollte es schon längst vergessen; der Schmerz der Erinnerung ist so stark - habe ich einen Mann getroffen, der dieses Zeichen zum Symbol seines Lebens gemacht hatte. Dunkel und unheimlich. Seine Gesinnung konntest du wahrhaft spüren, sobald du nur in seiner Nähe warst. Die Aura war so stark, dass du sie sogar durch Wände hindurch gespürt hast. Gegen ihn kam ich nicht an. Dass Menschen so mächtig sei können, habe ich nie geglaubt bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich ihn traf. An seinen Namen erinnere ich mich leider nicht mehr, aber sein Gesicht kann ich noch heute deutlich vor meinem inneren Auge sehen. Das werde ich nie vergessen können.
    Dieser Magier gehörte einem Clan an, einst mächtig - heute nur noch im Untergrund tätig. Sie häuften sich früher in Scharen an und kämpften als wären sie Dämonen. Ihr Ziel war es unter anderem jeden auszulöschen, der sich ihnen nicht unterwarf. Sie waren machtgierig, hungerten nach Anerkennung ihrer Anführer, die behaupteten, die Befehle direkt aus der Hölle erhalten zu haben. Sie beteten sozusagen den Teufel an; Satanisten kann man so sagen. Ich hatte den Eindruck, dass sogar ein Teil davon stimmen könnte.
    Was haben sie mit dir zu tun, Junge? So wie du wirkst, bist du voller Tatendrang wie ich damals. Ich könnte mir vorstellen, dass du einem über den Weg gelaufen bist und du dich ihm entschlossen entgegengestellt hast. Das halte ich allerdings für nicht allzu wahrscheinlich. Heute lassen sich nicht mehr viele von ihnen blicken."



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 17.08.2009, 23:51


    "Wie ich Euch bereits sagte, kann ich mich an nichts dergleichen erinnern." Er musterte den Alten. Seine Stimme klang so bitter. Die Erinnerung musste sehr schmerzlich für ihn sein. "Wenn diese Magier so sind, wie Ihr es beschrieben habt, dann will ich nicht zu ihnen gehören. Macht allein um der Macht willen bringt nichts Gutes mit sich." Er schwieg einen Moment lang. Er wusste zwar nicht, woran er glaubte, aber bestimmt nicht an den Teufel. Peireas war nicht gegen den Magier angekommen. Dann hatte er ihn also bekämpft. Danach zu fragen wäre nicht gerade taktvoll.
    Der Namenlose ließ sich die Worte des Alten noch einmal durch den Kopf gehen. Dabei fiel ihm auf, dass Peireas ihn bereits seit einiger Zeit duzte. Er musste schmunzeln. Dieser Mann war ihm wirklich sympathisch. "Nach dem, was Ihr über meine Narbe gesagt habt, muss ich wohl mehr über diesen Clan in Erfahrung bringen. Wisst Ihr vielleicht, woher ich Informationen bekommen kann?"



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 18.08.2009, 06:51


    Purificia lehnte sich zurück. Der Reis hatte geschmeckt und das nagende Hungergefühl, das wie eine verzehrende Flamme in ihr gewütet hatte, war verschwunden.
    Mit Befriedigung stellte sie fest, dass sich der Schankraum leerte: die meisten der Gäste hatten sich entweder in ihre Zimmer begeben oder waren in die Häuser der Stadt gegangen, wo sie für diese Nacht bei Freunden oder Verwandten untergekommen waren. Diejenigen, die selbst nicht mehr gehen konnten waren von einem bulligen Kerl namens Thor zur Tür raus befördert worden. Er kümmerte sich jeden Abend wieder leidenschaftlich um diese Angelegenheit.
    Nur zwei zwielichtige Gestalten saßen noch in einer Ecke und schienen angeregt über etwas zu diskutieren, das einer der beiden kurz aus seiner Tasche geholt hatte. Die Pyromantin hatte es nicht erkennen können, aber es interessierte sie im Moment auch herzlich wenig.
    Zwei weitere Menschen zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich: Ein alter Mann, der trotz seines gebrechlichen Äußeren eine starke innere Ausstrahlung hatte und ein jüngerer, der körperlich in bester Verfassung schien, aber etwas desorientiert und nervös wirkte.
    Nach kurzem Zögern stand sie auf und schlenderte an den Tisch der beiden.
    "Einen guten Abend die Herren. Man nennt mich Purificia. Ist es wohl gestattet, sich zu Euch zu setzen?"



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 18.08.2009, 14:28


    Gerade als Peireas zu einer Antwort ansetzen wollte, kam die Frau an ihren Tisch. Beide waren sie überrascht, als sie sich zu ihnen setzen wollte. "Selbstverständlich, setzt Euch." Noch bevor er den Satz beendet hatte, saß Purificia auch schon. Sie wusste offensichtlich, was sie tat. Das Gefühl, dass ihr Anblick ihn an etwas erinnerte, war stärker geworden. Außerdem kam es ihm so vor, als wäre es in ihrer Nähe etwas wärmer. Das konnte aber auch daran liegen, dass Peireas so etwas gesagt hatte. Immerhin hatte sie nicht als Erstes nach ihren Namen gefragt. So langsam überlegte der junge Mann ernsthaft, sich bald einen Namen auszudenken. Die Frage nach dem Namen würde sicher noch kommen. "Verzeiht die Frage, Purificia, aber es ist etwas ungewöhnlich, dass eine Frau sich zu zwei Männern an den Tisch setzt..." Er sah sie an. Diese Frau war ganz und gar alles Andere als gewöhnlich.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 18.08.2009, 21:10


    Die Pyromantin lächelte kurz. "Weshalb denn? Ich denke, es ist furchtbar eintönig, wenn die letzten Gäste sich nur aufgrund der unterschiedlichen Geschlechter an verschiedene Tische setzen. Wie soll denn dann noch ein guten Gespräch zu Stande kommen? Und falls die Frage Eure Sorge um mich spiegelt, so seid beruhigt. Ich bin bei Weitem nicht so wehrlos, wie ich aussehe." Sie schaute kurz zu Peireas und erkannte ein wissendes Funkeln in seine Augen. "Aber verzeiht, dass ich Eure Unterhaltung unterbrach. Lasst Euch nicht stören, es schien wichtig zu sein."



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 18.08.2009, 22:21


    Peireas lächelte die Frau an. "Stören? Nein, bestimmt nicht. Ich habe meinem Freund gerade erzählt, was ich früher mal erlebt habe. Sehr lange her und nicht besonders angenehm. Man kann manche Dinge nicht vergessen, auch wenn man es manchmal gern würde; man sollte es meistens auch nicht. Erfahrungen lehren uns, was falsch und was richtig ist. Man sollte allerdings immer die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ich teile mit vielen Menschen mein Wissen in der Hoffnung, dass es nützlich ist und hilft.
    Ich bin übrigens Peireas und lebe hier in der Gegend. Erzählt Ihr mir, woher Ihr stammt? Was verschlägt Euch in unsere Stadt? Und dann auch noch um diese Jahreszeit? Hier passiert meist nicht sehr viel um diese Zeit; im Winter zu reisen ist schließlich nicht gerade angenehm."



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 18.08.2009, 23:37


    "Werter Peireas, habt bitte Verständnis dafür, dass ich Euch nicht Alles über mich erzählen möchte. Aber um Euch nicht ganz im Ungewissen zu lassen, was meine Person angeht, wisset, dass ich eigentlich nur auf der Durchreise bin. Wie ich an Eurem Blick sah, habt Ihr meine besondere Beziehung zum Feuer schon bemerkt. Ich habe sie schon seit meiner Kindheit, aber gelernt, sie zu nutzen habe ich erst später", antwortete Purificia. "Ich hörte von einem Mann, der diese Gabe ebenfalls hat und sie zu kontrollieren weiß, wie kein zweiter. Er soll eine Tagesreise zu Fuß von hier entfernt östlich der Stadt leben. Man redet über ihm als die wandelnde Glut der Liebe und das vernichtende Inferno des Zorns... sein eigentlicher Name ist, wenn ich mich recht entsinne, Flareos. Ein Anhänger der Flamme der Ignatia, Herrin der Sonne. Hat einer von euch schon von diesem Mann gehört und ist fähig, mir nähere Informationen zu geben, wo ich ihn finde?"



    Re: Die Taverne

    Feder - 19.08.2009, 00:17


    Mela gähnte. Die Frau hatte noch immer nicht ihr Zimmer aufgesucht. Sie war froh, dass sie über extrem warme Kleidung verfügte. Der schwarze, enganliegende Stoff machte sie selbst in dieser verschneiten Nacht fast unsichtbar. Fast schon gelangweilt betrachtete sie, wie sich die Frau zu zwei Männern setzte. Sie seufzte, wenn sie nur nicht so ungeduldig wäre. Die drei begannen eine Unterhaltung, obwohl die beiden Männer wohl gestört worden waren durch ihr Hinzukommen. Der jüngere von ihnen starrte sie an, aber nicht so, wie man es bei ihr vermuten konnte. Mela sah sich um, immer noch nichts Außergewöhnliches. Sie wandte sich wieder der Szene im Innenraum zu.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 19.08.2009, 22:27


    Ein kalter Wind blies ihm ins Gesicht. Araséth senkte den Kopf und zog den Mantel dichter zusammen. Schließlich erreichte er die Kreuzung und wandte sich nach rechts, genau wie die Wache am Tor es ihm gesagt hatte.

    Und dort stand es: das Gasthaus Greifenhorst. Er hörte Lärm heraus dringen und beschleunigte seine Schritte. Er drückte die Tür auf und trat ein. Sofort brannte ihm die Wärme des Gasthauses im Gesicht. Araséth musste sich erst and das Licht und die Wärme gewöhnen.

    Er legte seinen Mantel ab und blickte im Raum umher. Er musterte die Gäste. Ein Großteil war einfaches Volk, das hier den Abend genoss. Allerdings sah er auch eine junge hübsche Frau, die sehr dünne und merkwürdige Kleidung trug. Sie war in ein Gespräch mit zwei Männern verwickelt.
    Araséth beschloss, sich erst einmal an den Tresen zu setzten und sich den Bauch voll zu schlagen. Später wollte er sich dann mit den eigentlichen Gründen seiner Reise beschäftigen. Und vielleicht noch ein paar Worte mit dieser sehr faszinierenden Frau wechseln.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 20.08.2009, 12:05


    Peireas sah die Pyromantin überrascht an. Eigentlich hätte er es sich denken können, wenn er es sich recht überlegte.
    "Ja, ich habe auch schon von ihm gehört. Gesehen habe ich ihn leider nie; zumindest hat er sich nie zu erkennen gegeben. Er macht sich einen Spaß daraus, unerkannt zu bleiben. Er zieht die Einsamkeit vor und wechselt mit kaum jemandem ein Wort. Er lebt in und von der Natur. Aber es ist auch leicht nachvollziehbar; viele haben Angst vor ihm. Seine Kräfte sollen sehr groß sein und wer den Zorn dieses Mannes auf sich zieht, hat keine Chance gegen ihn.
    Ich kann Euch leider nicht viel weiterhelfen, da ich ihn noch nie selbst besucht habe. Er schätzt es nicht sonderlich, wenn man in sein Gebiet eindringt und ich habe es noch nicht riskiert, auch wenn ich sehr viel Respekt vor ihm habe und ich ihn sehr gern kennen lernen würde. Er soll, wie Ihr schon gehört habt, östlich der Stadt leben. Tief in den Wäldern, die dort sind, habe er sich eigenhändig eine Hütte gebaut, heißt es. Aber wo genau Ihr diese findet, weiß ich leider nicht zu sagen."



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 20.08.2009, 15:25


    Pegrin saß, den Kopf mit einer Hand auf den Tresen gestützt, vor der Bar und nippte an seinem Bier. Er war in Gedanken versunken und zuckte jedes Mal zusammen, wenn die Tür sich öffnete, doch glücklicherweise erschien niemand, den er erwartet hatte. Nur eine auffällig hübsche Frau in viel zu kurzer Kleidung für diese Jahreszeit und ein Mann, bei dem es schien, als hätte ein Penner die Rüstung eines Ritters übernommen. Der Kontrast zwischen der Sauberkeit seiner Rüstung samt Waffen und seinem eigenen Aussehen war immens. Und genau jene Person setze sich neben ihn. Er schien einem Orden oder ähnlichem anzugehören, denn auf seinem Wappenrock prangte ein Wappen, das der Krieger noch nie gesehen hatte.
    "N'abend", grüßte Pegrin und nutze seinen Redeschwall, um beim Wirt noch ein Bier zu bestellen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 20.08.2009, 19:23


    Er hatte sich grade an den Tresen gesetzt und beim Wirt ein Bier und ein Stück Spanferkel bestellt, als ihn sein Nebenmann mit "N´Abend" begrüßte.
    Araséth musterte den Mann von oben bis unten. Bei diesem Mann schien es sich um einen bewaffneten Kämpfer zu handeln. Aber Araséth bemerkte, dass der Mann keinen Wappenrock trug. Also war es nicht die Person, auf die er wartete. "Guten Abend, der Herr. Kann ich Euch helfen?", sagte er und schaute ihm dabei genau in die Augen.



    Re: Die Taverne

    Feder - 20.08.2009, 21:46


    Mela entschied, für diesen Abend aufzugeben. Immer noch kamen neue Leute in den Schankraum und die Frau schien immer noch nicht ans Schlafen zu denken. Sie hatte noch kein Zimmer genommen, so hatte sie nichtmal die Möglichkeit, sich ungestört umzusehn. Sie drehte sich um, als sie bemerkte, dass sich noch jemand dem Gasthaus näherte. Sie fluchte leise. "Wieso müssen genau in solchen Nächten die Leute immer unterwegs sein. Das Wetter ist schlecht, es ist dunkel...". Sie zog sich in den Stall zurück um dort auf den Fremden zu treffen. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich verstecken. "Bringt es hier unter, ich werde morgen früh nach ihm sehen. Sagt, ist schon jemand in Rüstung angekommen? Ich möchte hier jemanden treffen." Der Mann versschwand, nachdem ihm der Stallbursche Auskunft gegeben hatte. Mela seufzte, das war genug für heute, endgültig.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 20.08.2009, 22:20


    "Das war schon mehr, als ich erwartet habe. Seid bedankt für Eure Auskünfte. Ich werde mich dann gleich auf den Weg machen. Gibt es vielleicht etwas, dass ich vorher noch für einen von Euch beiden als Dank tun könnte?"
    Purifica musterte neugierig den jüngeren der Männer. Er strahlte jetzt, wo sie in seiner Nähe war, etwas anderes als Unsicherheit aus. Ihn umgab etwas Geheimnisvolles, aber die Pyromatin wollte ihn nicht darauf ansprechen. Wenn er es lieber für sich behielt, so hatte er sicher seine Gründe.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 20.08.2009, 22:38


    Der junge Mann dachte kurz nach. Was hatte er schon zu verlieren? Wie sonst sollte er an Informationen gelangen? "Nun vielleicht könnt Ihr mir etwas über einen Magierclan sagen? Wie es scheint, ist dies sein Zeichen." Er zog die Hand unter dem Tisch hervor und zeigte ihr seine Narbe. "Bevor Ihr fragt, ich weiß leider nicht, wie ich zu dieser Narbe kam." sagte er und beobachtete die Reaktion der Frau.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 20.08.2009, 23:32




    Purificias Mine verdunkelte sich merklich. "Der Zirkel der Blutklauen. Wo seid Ihr da nur reingeraten...", besorgt schüttelte sie den Kopf, "Ich kann Euch nur so viel sagen: Wer dieses Zeichen trägt, trägt es, um niemals Alles darüber zu vergessen. Wenn Ihr dennoch nichts mehr wisst, so seid Ihr aus irgendeinem Grunde aus ihm verstoßen und mit einem Bann belegt worden."
    Sie blickte ihm prüfend ins Gesicht.
    "Je weniger Ihr wisst, umso besser, aber Euer Fluch wird Euch wieder einholen. Wie ich schon sagte, die Narbe dient dazu, niemals Alles zu vergessen. Die Erinnerung wird wiederkommen. Schon bald. Ich hoffe für Euch, dass Ihr dann stark genug seid, um mit ihr zu leben."

    Sie stand etwas zu hastig auf, um noch gelassen zu wirken.
    "Ich danke Euch, werte Herren, doch verzeiht, ich muss meinen neuen Meister so bald wie möglich finden. Lebt wohl!"
    Schon im nächsten Augenblick stand sie in der Tür und warf noch einen kurzen Blick zurück, bevor ihre nackten Füße den Schnee auf ihrem Weg zum Schmelzen brachten.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 21.08.2009, 05:04


    Einen Moment lang starrte der junge Mann ihr nach. Die Pyromantin hätte kaum etwas Beunruhigenderes tun können, als nach diesen Worten so hastig zu verschwinden. "Verzeiht, Peireas, aber ich brauche jetzt etwas Zeit für mich und frische Luft." Er wartete die Reaktion des Alten nicht ab und verließ das Gasthaus. Er bemerkte eine glatte Spur auf dem Boden, wo der Schnee geschmolzen und bereits wieder gefroren war. Einen Augenblick spielte er tatsächlich mit dem Gedanken, der Frau zu folgen. Aber das hätte keinen Sinn. Außerdem wollte er sich nicht zu weit vom Greifenhorst entfernen. Sein Zimmer hatte er bezahlt also sollte er es auch nutzen.

    Die Kälte hier draußen tat ihm gut. Es war, als fiele eine gewisse Art von Trägheit von ihm ab, ohne dass er sich dieses Gefühl erklären konnte.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 21.08.2009, 13:06


    Er blickte dem Krieger lange und abschätzend an und meinte schließlich: "Mein Name ist Pegrin von Lyria und ich suche einen Söldner, der mir dabei hilft, eine Gilde von Mördern zu vernichten. Ihr würdet für Gerechtigkeit sorgen und meine Bezahlung würde... verdammt!" Pegrins Blick fixierte starr den Eingang, durch den in diesen Moment eine Person in schwarzer Kutte trat. An dieser hing ein Gürtel mit Schwert und verschiedenen Taschen. Das Auffälligste an ihr war jedoch das sichelförmige Brandmal, welches auf der Stirn dieser Person zu sehen war. Sie hatte Pegrin noch nicht bemerkt und dieser zuckte zusammen und straffte sich, nahm eine komplett andere Haltung an. Auch sein Blick veränderte sich und wurde kalt. Er zog einen Dolch aus einer Tasche, die voll davon war und bereitete sich auf den Wurf vor.



    Re: Die Taverne

    Feder - 21.08.2009, 14:18


    Stille lag über dem Gasthaus. Um ein Haar hätte sie verpasst zu sehen, wie die Frau ging. "Wäre ja auch zu schön gewesen. Dann muss halt jemand anderes sein Vermögen opfern. Es wird Zeit das ich wieder was Ordentliches in die Finger bekomme." Ein Pferd wieherte leise. Mela rollte sich zusammen und schloss die Augen, für den Wirt würde die Nacht noch lang sein, aber für sie nicht mehr. Entweder sie folgte morgen der Frau oder sie begab sich in die nächste Stadt.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 21.08.2009, 23:02


    Purificia kam an das Stadttor.
    "Halt, wer da?" fuhr sie der Posten barsch an, aber sein Blick wurde, nachdem er erkannt hatte, was er vor sich hatte, eher interessiert als fordernd. "Oh, gute Frau, was kann ich für Euch tun?" - "Du kannst mir das Tor öffnen." - "Jetzt? Aber es ist Nacht und ..." - "Spar dir deine Worte. Öffne einfach das Tor", sagte die Pyromantin. Die Wache zauderte noch, ob sie sich den Befehlen oder dem Drang, etwas für diese faszinierende Frau zu tun, beugen sollte. Aber als er das bedrohliche Lodern in ihren Augen erblickte, hastete der Wächter zum Tor und hob den Riegel aus den schmiedeeisernen Torhaken.

    Purificia lächelte spöttisch: "Danke".
    Damit trat sie in den Torbogen, blickte hinaus auf die Ebene und befand sich kurz darauf auf dem Weg gen Osten.
    Bald schon erhob sich majestätisch der Waldrand vor ihr und Dunkelheit umfing sie, als sie zwischen die Bäume trat.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 22.08.2009, 16:43


    Der Namenlose lief nun schon eine Weile ziellos umher. So langsam sollte er zurückgehen. Seine Erinnerung würde also bald zurückkehren. Scheinbar hatte er diesen Magiern selbst angehört und war verstoßen worden. Warum? Die Grübeleien brachten ihn nicht weiter. Zuerst sollte er sich überlegen, was er machen sollte, bis es soweit war.
    Er betrat das Gasthaus wieder.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 23.08.2009, 12:21


    " Und Eure Bezahlung würde? Was ist den los?" , sagte er fragend und schaute Pegrin an. Dieser jedoch blickte an ihm vorbei Richtung Tür. Araséth drehte sich also um.
    Dort stand ein schwarz gekleideter Mann. Der Fremde blickte im Schankraum umher und suchte anscheinend jemanden. Seine Blicke schweiften über ihn und blieben auf Pegrin ruhen.
    Plötzlich sprang Pegrin auf und stürmte auf den Fremden zu, dieser machte kehrt und rannte aus der Taverne. Pegrin folgte ihm.
    Araséth zögerte einen Augenblick, dann packte er seinen Mantel und rannte hinaus in die Kälte.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 23.08.2009, 12:39


    Pegrin sprintete zur Tür und rannte mehrere Leute um, prallte mit einer Person zusammen, die gerade das Gasthaus betreten wollte, rappelte sich wieder auf und rannte weiter. Glücklicherweise sah er, wie der Seth in eine Seitengasse einbog und beschleunigte seinen Schritt. Diese Person durfte ihr Ziel nicht erreichen, würde sie es tun, wäre sein Schicksal besiegelt. Der Krieger merkte, dass ihm sein Wurfdolch anscheinend beim Zusammenprall mit der Person am Eingang des Gasthauses aus der Hand gefallen war und zog einen neuen aus der Tasche, dann erreichte sie den Seitengang. Er hatte den Seth schon ein gutes Stück aufgeholt, doch bog dieser wieder ab, sodass er nicht einmal zielen konnte. Er achtete nicht auf die Schritte hinter ihm und spurtete weiter um die Ecke. Die Gasse, die sich nun auftat, war lang und gerade, sodass er gut zielen konnte. Pegrin holte aus, warf und der Seth ging zu Boden. Er rannte zu dem am Boden Liegenden und führte den Coup de Grace aus, sicher war sicher. Dann ließ er sich an einer naheliegenden Hauswand nieder und atmete tief durch, wobei seine Haltung wieder betrübt und niedergeschlagen wirkte, wie sie anfangs in der Taverne war. "Und ich hab's schon wieder getan", murmelte er betrübt.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 23.08.2009, 13:03


    Pegrin rannte auf dem Weg nach draußen jemanden an und ihm fiel ein Wurfdolch zu Boden. Araséth hob diesen im Vorbeirennen auf und sprintete hinterher. Die beiden waren um einiges schneller als er und er konnte nur mit Mühe mithalten. Er bog um eine Ecke, dann nochmal um eine und stolperte fast über etwas, das am Boden lag. Als Araséth sich wieder gefangen hatte, erkannte er, dass das am Boden eine Leiche war. Pegrin lehnte an einer Wand direkt neben der Leiche. "Wieso habt Ihr das getan? Wer ist das überhaupt?", sagte er und deutete auf die Leiche. Der Schnee um die Leiche färbte sich langsam rot. Araséth beschloss, nicht die Antwort abzuwarten, sondern durchsuchte den Toten direkt. In einigen Beuteln und Taschen fand er nur ein paar Phiolen mit unbekannter Flüssigkeit und etwas Kupfer und Silber. Dann jedoch fand er etwas was ihn beunruhigte. Er zog ein Medallion mit dem Wappen eines Bären heraus. "Oh, mein Gott. Das ist gar nicht gut", fluchte er. Das war ein ganz schlimmes Zeichen.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 23.08.2009, 14:27


    Der Namenlose war nicht wenig überrascht, als drei Männer ihm aus dem Greifenhorst entgegengestürmt kamen. Der erste rempelte ihn an, der zweite stieß mit ihm zusammen und verlor einen Dolch, den der dritte dann aufhob und mitnahm. Das reichte, um seine Neugier zu wecken. Er folgte den Männern bis zu einer Gasse. Dort lag einer von ihnen im Schnee, der sich um ihn herum rot färbte. Vermutlich war er tot. Ein anderer beugte sich gerade über ihn und durchsuchte seine Taschen. Der, mit dem er zusammengestoßen war, saß an der Hauswand daneben und sah ziemlich niedergeschlagen aus.
    Er hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Der Tod eines Fremden interessierte ihn eigentlich nicht.
    Die Männer hatten ihn bisher nicht bemerkt. Sollte er also zu ihnen gehen und fragen, was das sollte, oder einfach verschwinden? Unschlüssig zog er sich in den Schatten zurück und beobachtete sie weiter.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 23.08.2009, 22:56


    Als Purificia den Wald betrat, merkte sie, dass der Weg langsam anstieg. In seinem Herzen musste eine Erhebung sein. Instinktiv erahnte sie, dass sie dort finden würde, nach wem sie suchte.
    Anfangs hörte sie noch Tiere im Unterholz rascheln, Vögel singen und Insekten fliegen, doch je tiefer sie eindrang, umso stiller wurde es. Und noch etwas war seltsam: Der Wald wurde nicht dichter, sondern lichtete sich mehr und mehr... die Bäume wichen Gestrüpp, das Gestrüpp wich spärlichen Grasbüscheln und schließlich ging sie auf unbewachsenem, schwarzen Ascheboden dahin. Nirgendwo lag hier Schnee.

    Plötzlich blendete ein grelles Licht ihre Augen, die sich schon an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Meterhohe Flammen schossen wie eine Wand vor ihr empor, die sich einmal um den zentralen Berg wand und die Hitze streifte ihren Körper. Jeder Mensch hätte vor der sengenden Glut schleunigst das Weite gesucht, aber sie lächelte stattdessen. Dieser Spuk konnte nur darauf hinweisen, dass sie Ihrem Ziel näher kam. Entschlossen schritt sie durch die Flammen.
    Die Pyromantin konnte die Hitze des Bodens nun deutlich spüren. "Einen besseren Ort konnte er sich gar nicht aussuchen", dachte sie, "ein Vulkan. Wer würde als Pyromant dazu 'Nein' sagen?"
    "Flareos", rief sie,"zeigt Euch mir, die ich ebenfalls dem Feuer diene!" Als Antwort schossen drei lodernde Kugeln auf sie zu und hätten das wenige, dass ihren Körper als Kleidung bedeckte wohl sofort in Asche verwandelt, wenn es normaler Stoff gewesen wäre. Nach der Feuerwand konnte sie dies nicht so leicht schrecken. Doch dann tauchte lachend ein Mann einen Steinwurf weit entfernt von ihr aus dem Dunkel auf. Flammen umrahmten seine Haut und sein weißes langes Haar züngelte wie sie gegen die Schwerkraft empor. Er schien in der Luft zu schweben, doch dann erkannte Purificia die Aschewolke unter seinen Füßen.

    "Wenn du etwas von mir willst", begann er, "dann musst du erst einmal unter Beweis stellen, dass du würdig bist, um etwas von mir zu empfangen. Seien es Worte, seien es Taten, Alles will verdient sein."
    Er beschrieb mit der rechten Hand eine kreisende Bewegung in die Höhe und die Asche, die den Boden bedeckte, begann sich in einem düsteren Wirbel um die junge Pyromantin zu erheben. Bald schon fand sie sich in einer undurchsichtigen Wolke wieder. Sie rannte ein Stück auf die Stelle zu, wo sie den Mann zuletzt gesehen hatte, doch die Wolke folgte ihr und sie hörte, wie er ihr noch zurief "Solch einfacher Zauber hält dich auf? Wenn du ihn brechen willst, dann gib auf und flieh, oder besuche mich in meinem Haus." Amysiert setzte er hinzu: "Wenn du es denn kannst."
    Purificia schluckte die Enttäuschung und den Ärger hinunter und schwieg. Sie hörte, wie sich Flareos nach einer Weile entfernte und das mit einer rasenden Geschwindigkeit, wie sie neidisch erkennen musste.

    Erst versuchte sie weiter, aus der Wolke zu laufen, doch nichts geschah, außer, dass sie beinahe gegen einen Stamm gerannt wäre. Dann entfachte sie Feuer um sich herum, doch die Asche blieb undurchsichtig, der Schein der Flammen erhellten nicht einmal den Boden, auf dem sie stand.
    Schließlich gestand sie sich ein, dass sie nicht weiter wusste. Aber aufgeben würde sie nicht, dann wäre die weite Reise völlig vergeblich gewesen. Niedergeschlagen setzte sie sich auf den Boden und begann, als ihr dass Warten lang wurde, zu schlafen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 24.08.2009, 16:59


    Pegrin schaute träge zum Söldner, als er in die Gasse gerannt kam und regte sich nicht. Er war ihm also gefolgt, das hieß, dass Pegrins Angebot ihn interessierte. Und nicht nur das, es war, als hätte er etwas in den Taschen des Seth's wiedergefunden.
    "Was habt ihr gefunden?", fragte Pegrin müde und hob den Kopf um Araséth ins Gesicht zu blicken.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 24.08.2009, 18:59


    "Nun, nicht dass es Euch was anginge, aber...", er holte tief Luft, "Dieses Medallion gehörte einem Kämpfer eines mit meinem verfeindeten Clans," und deutete dabei auf das Wappen auf seiner Brust, "Diesen Kämpfer sollte ich zu Friedensverhandlungen zu meinem Clan führen. Nun, da er aller Wahrscheinlichkeit nach tot ist, wird es keinen Frieden mehr geben." Araséth senkte den Kopf und atmete einige Male tief durch. Dann stand er auf und schaute Pegrin tief in die Augen: "Und nun will ich von Euch wissen, wer dieser Mann ist. Was wollte er von Euch? Warum habt Ihr ihn getötet? Und was am wichtigsten ist: Warum hat er einen Boten in diplomatischer Mission getötet?"



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 24.08.2009, 21:49


    So viele Fragen, zu jeder hatte er eine Antwort, doch zu keiner vermochte er sie zu geben. Er war es leid, er war das Weglaufen leid, er war das Töten leid, er war es leid, dass ihm etwas Leid tat.
    Pegrin wusste nicht wie lang er schwieg, doch irgendwann begannen Araséth's Augen zu funkeln. Mit einem Mal riss er Pegrin hoch und hielt sein Schwert an den Hals des Kriegers. "ICH FRAGE NICHT NOCH EINMAL!", erinnerte er gereizt.
    Schwach nur konnte Pegrin antworten: "Bitte, nicht so", doch Araséth hielt das Schwert nur näher an seinen Hals.
    Erneut schien eine Welle durch Pegrin zu gehen und anscheinend verwunderte Araséth, was mit dessen Augen geschah, denn er lockerte seinen Griff. Diesen Moment nutzte Pegrin und trat den anderen Krieger von sich. Die Zeit, in der dieser stolperte nutzte er, um sein Schwert zu ziehen.
    "Ich habe euch gewarnt, wenn ihr Antworten wollt, nicht so!", seine Stimme schien die Luft zu durchschneiden, doch Araséth schien dies nicht zu stören.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 24.08.2009, 22:19


    Araséth fing sich wieder, starrte in die Augen des Kriegers und lockerte dabei den Gürtel, mit dem sein Schild befestigt war, um es jederzeit benutzten zu können. Das er so ausgerastet war, war sicher nicht klug gewesen, aber er hatte keine Zeit, um darauf zu warten das Pegrin sich beruhigen würde. Araséth hatte keine Angst vor dem Kampf, jedoch wäre es nicht schlau, den einzigen Menschen zu töten, der ihm helfen konnte. "Nun, dann bitte auf Eure Art. Es ist mir eigentlich auch egal wie Ihr mir die Antworten gebt, nur gebt sie mir. Ich habe nämlich nicht viel Zeit!" Araséth fixierte den Mann und wartete auf die Reaktion.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 25.08.2009, 06:48


    Auf den Ausläufern des Vulkan erwachte Purificia wieder. Sie blinzelte. Hatte sie das Alles nur geträumt? Die Aschewolke war verschwunden.

    Doch sie konnte sich nicht entsinnen, wie sie an diese Stelle gelangt war. Ihr Blick fiel auf ihre Hand und sie erschrak: Sie hatte zum ersten Mal im Leben eine Verbrennung erlitten.
    So war dies doch kein Traum.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 25.08.2009, 18:03


    Pegrin wollte reden, doch er konnte nicht. Er sollte sterben, wie die anderen. Sicher war er genauso schlecht, NIEMAND war bisher eine Herausforderung für den Krieger gewesen. Ein Knacksen kam aus dem Schatten und Pegrin riss herum: "WER DA?", fragte er in die Dunkelheit, während er langsam einen weiteren Wurfdolch aus seiner Tasche zog. Bald würde er gegen zwei auf einmal kämpfen müssen, endlich mal eine Herausforderung!



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 25.08.2009, 22:56


    Purificia dachte nach. Der Nebel war einfach verschwunden. Und da verstand sie: Der Nebel war nur eine Prüfung ihrer Geduld gewesen.
    "Was hatte Flareos gesagt? 'Besuche mich in meinem Haus.'"

    Was mochte wohl noch auf sie lauern?
    Kaum hatte sie dies gedacht, sah sie auf einmal zwei Warane hinter einer Kuppe hervorkommen. Um sie herum flirrte die Luft vor Hitze und sie bewegten sich zwar langsam, aber zielstrebig, auf die Pyromantin zu. Ein drohendes Fauchen klang zu ihr herüber. Sie wandte sich um, hinter ihr war alles frei. Sie hätte einfach weglaufen können. Aber sie blieb stehen.
    Dies sah zu sehr nach einer weiteren Botschaft ihres Mentors aus. Kein normaler Waran hatte schwarze Augenhöhlen, aus denen Flammen schlugen. Purificia überlegte kurz, dann beschwor sie eine brennende Kugel in ihrer rechten Hand und schleuderte den Feuerball auf den Waran, der ihr näher war.
    Er zeigte keinerlei Wirkung, als ein erneutes Zischen hervorzurufen. Zudem beschleunigte das Wesen nun seine Schritte und ließ keinen Zweifel mehr an dem Vorhaben, sie anzugreifen.
    Die Pyromantin wollte so schnell nicht aufgeben. Diesmal nahm sie beide Hände und beschwor einen größeren Feuerball, doch auch dieser verfehlte seine Wirkung gänzlich. Der Waran rannte nun in einem seltsam watschelnden Galopp auf sie zu. "Verflucht, bei den Dienern eines Feuermagiers hätte ich mir denken können, dass sie dieses Element ignorieren" Verzweifelt nahm sie eine Hand voll Asche vom Boden und warf sie dem Waran entgegen in der Hoffnung, dass er geblendet würde, seine Flammen erstickt, er wenigstens irritiert... aber nein. Zum Weglaufen war es jetzt zu spät. Und nun, wo sie die Geschwindigkeit kannte, mit der diese Wesen sich fortbewegen konnten, wusste sie, dass jeglicher Versuch davonzulaufen von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen wäre.
    In einem Reflex riss sie die Arme hoch, um sich zu schützen, als der Waran zum Sprung ansetzte.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 26.08.2009, 00:42


    Der Namenlose fluchte leise. Er konnte immer noch weglaufen. Er wusste aber nicht, welchen Sinn das haben sollte. Also trat er langsam aus den Schatten und zeigte den Männern die leeren Hände. Er wusste jetzt, dass beide bewaffnet waren - im Gegensatz zu ihm. Aus irgendeinem Grund mochte er Waffen einfach nicht. Die Hand desjenigen, der ihn entdeckt hatte, wanderte zu seiner Tasche. Vermutlich war ein weiterer Dolch darin.
    Der junge Mann wunderte sich kurz darüber, dass er keine Angst hatte, obwohl er nicht einmal wusste, wie er sich verteidigen sollte, wenn es zu einem Kampf kam.
    Er ging einige Schritte auf die anderen zu und rief dann:"Ich bin unbewaffnet."



    Re: Die Taverne

    Feder - 27.08.2009, 14:55


    Fluchend stapfte eine kleine Gestalt durch den Schnee. Jeder der sie gehört hätte, hätte sich gewundert, von einer Elfe solche Worte zu hören. "Da will man schlafen und dann wird man geweckt, weil sich irgendwer wieder prügeln muss. Es reicht mir so!", Mela steuerte auf ein Stück Stadtmauer zu, das im Schatten lag. Die Stadtwachen würden sie nicht durchlassen, aber eine solche Mauer war kein Problem für sie. Sie blieb stehen und musterte die Mauer noch einmal genauer. Um sie herum war es bereits wieder ruhig geworden. Sie wühlte in ihrer Tasche und warf ein Seil nach oben. Keine zwei Minuten später war sie verschwunden.
    Die Stadt schlief, versteckt im Schatten suchte Mela nach einem warmen Schlafplatz. Sie fragte sich, was zum Teufel sie dazu gebracht hatte die Taverne zu verlassen. Sie hielt nichts von den Leuten, die sich spät nachts besoffen prügelten. Aber die hier hatten anscheinend ihr Interesse geweckt. Manchmal verstand sie sich selbst nicht. An Schlaf war nicht mehr zu denken, aber sie wollte Ausschau halten.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 27.08.2009, 19:16


    Nur mit einem Auge begutachtete er die Person, die soeben aus dem Schatten getreten war. Sein Hauptaugenmerk galt immer noch Pegrin der mit gezogener Waffe da stand und einen amüsiert-kampflustigen Blick aufgesetzt hatte.
    "Wer seid Ihr? Warum beobachtet Ihr uns", fragte er und ließ den anderen Krieger nicht aus den Augen.

    Ob dies eine Falle war, konnte er nicht sagen. Dieser Fremde aus dem Schatten hatte auf den ersten Blick keine Waffen. "Vielleicht ein Zauberer", dachte er.
    Araséth konnte es nicht riskieren und öffnete den Gürtel an dem sein Schild befestigt war. In einer halbwegs flüssigen Bewegung schlüpfte er mit seinem linken Arm durch die Riemen.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 27.08.2009, 21:28


    Schon wieder die lästige Frage nach dem Namen... Der junge Mann überging sie einfach. "Ihr habt das Gasthaus recht hektisch verlassen und dabei habt Ihr einen Dolch verloren. Drei Männer, die es so eilig haben und mit gezogenen Waffen... Nun ja, ich war neugierig und, um ehrlich zu sein, bin ich es immer noch."
    Wenn er vernünftig gewesen wäre, hätte er sie nicht beobachtet, sondern wäre zurückgegangen, als er noch die Möglichkeit dazu gehabt hatte. Aber er hatte das Gefühl, dass es keinen Grund zur Furcht gab. Nur zu dumm, dass er noch immer nicht wusste, woher diese Gewissheit kam.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 28.08.2009, 06:42


    Purificia hatte schon mit dem Leben abgeschlossen, doch nichts geschah.
    Sie öffnete die Augen, doch kein Waran war mehr zu sehen.
    "Spielen meine Augen mir jetzt einen Streich?" fragte sie sich, doch ihr dämmerte, dass sie die zweite Prüfung ihres Mentors durchlaufen hatte: Indem sie nicht weggerannt war, hatte sie den Mut bewiesen, sich einem Kampf zu stellen.

    Trotzdem war sie erleichtert, dass die Warane nur eine Illusion gewesen waren. Sie stand auf und machte sich auf den Weg Richtung Gipfel. Der Vulkan war nicht besonders hoch, aber die Schwefeldämpfe und die unerträgliche Hitze machten es zu einer unangenehmen Wanderung.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 28.08.2009, 13:47


    Pegrins Augen glommen immer noch. "Das heißt keiner will kämpfen? WAS SOLL DAS?", schrie der Krieger. Seine Augen flackerten nun wild, doch sie schienen den kalten Glanz zu verlieren. Er schaute sich hektisch um und rannte zu einem Sack mit Walnüssen, um mit bloßer Faust darauf einzudreschen. Schließlich packte er den fast zerstörten Sack und warf ihn gegen eine Mauer vor sich. Überall auf dem Schnee verteilten sich nun Walnüsse und Pegrin sank erneut nieder.
    "Gebt mir nur einen Moment", meinte er schließlich zu Araséth, "Dann bekommt ihr Antworten."



    Re: Die Taverne

    Feder - 28.08.2009, 22:19


    Fast belustigt beobachtete Mela die Szene, sie schüttelte den Kopf. "Menschenmänner". Sie fragte sich, warum niemand in der Nähe wach wurde. Sie kauerte sich zusammen. Oben auf dem Turm des Herrenhauses, von dem aus sie Alles sah, war der Wind stärker und kälter als unten auf der Straße. Sie verfluchte die Idee, in den Norden zu reisen, ausgerechnet im Winter. Die Männer standen immer noch auf der Straße um die Leiche herum, aber sie schienen nicht zu wissen, was sie jetzt tun sollten. Mela beschloss - trotz der Bewaffnung - in nächster Zeit einen ihrer Mäntel zu stehlen, ihr war es hier in der Gegend eindeutig zu kalt. Sie sah sich die Leiche näher an, die würde ihren auf jeden Fall nicht mehr gebrauchen können. Hoffentlich hatte keiner von denen ein Loch reingeschnitten. "Oja, ich mag den Mantel, ich mag ihn wirklich... schickes Schwarz", flüsterte sie. Endlich wieder ein Ziel, sie musste nur noch nur noch warten, bis die Typen abzogen. Aber in der Stadt würden sie die Leiche sicher nicht zurücklassen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 31.08.2009, 18:51


    Araséth hob sein Schwert und deutete in Richtung des Fremden: "Wenn Ihr nur einen Laut von Euch gebt oder eine falsche Bewegung macht, schlage ich Euch den Kopf ab!" Er versetzte dem Fremden einen eindeutigen Blick, der ihm klar machen sollte, das er es ernst meinte.
    Danach steckte er sein Schwert in die Scheide zurück und ging mit raschen Schritten auf Pegrin zu. Er stellte sich neben ihn und versuchte trotz seiner Angespanntheit eine lockere und freundliche Stimme aufzusetzten. "Nun lasst mich euch aufhelfen", sagte er und hielt Pegrin die Hand hin.



    Re: Die Taverne

    Feder - 31.08.2009, 20:47


    Mela beobachtete das Geschehen angespannt. Sollten sie jetzt aufeinander losgehen, konnte einer alleine nicht die drei übrigen Leichen verschwinden lassen, die dabei entstehen würden, sodass es einfacher wäre, an den Mantel und sonstige Wertsachen zu kommen. Aber wahrscheinlich würde das doch Aufsehn erregen, es war ja schon fast ein Wunder, dass bisher keine Stadtwache gekommen war. Sollte sie eingreifen? Unten wurde die Stimmung ruhiger, sie entschied sich, zu bleiben, wo sie war.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 01.09.2009, 06:48


    Purificia fuhr sich erschöpft über die Stirn. Längst war sie schweißbedeckt. Die Hitze hatte stetig zugenommen, je weiter sie kam. Aufseufzend setzte sie sich euf einen Lavabrocken und betrachtete den Berghang.
    Es dämmerte langsam der Morgen, aber um mehr zu erkennen, ließ die Pyromantin einen Schwarm züngelnder Flammen über den Boden in alle Richtungen ausschwärmen.
    Überall die gleiche trostlose Aschelandschaft. Keine Pflanzen, keine Tiere. Ihr Blick blieb an einem dunkleren Fleck hängen. Die das erkaltete Vulkangestein hatte dort einen überhängenden Vorsprung. Sie ließ die Flammen zu diesem Ort kriechen und kletterte ihnen nach. Vielleicht konnte sie dort Zuflucht finden, falls es regnen sollte. Ein Ascheregen wäre ja nicht schlimm, aber wenn es im Umland geschneit hatte, so könnten die Wolken hier zumindest Regen bringen.
    Nicht, dass ihr Regen etwas anhaben könnte, oder er ihr unangenehm gewesen wäre, aber seit sie einmal als Mädchen beinahe in einem See ertrunken war, hatte sie das Wasser gemieden. Sie beneidete Fischer, die furchtlos in ihren Kähnen darauf herumfuhren. "Es soll sogar Menschen geben, die sich im Wasser ohne Hilfsmittel fortbewegen können", dachte sie noch immer fasziniert von dieser Fähigkeit, die ihr unverständlich geblieben war.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 03.09.2009, 19:37


    Pegrin blickte Araséth beschämt an.
    "Verzeiht!"
    Mit diesen Worten ließ er sich aufhelfen.
    Der Kämpfer riss ein Stück seiner Kleidung ab und verband seine blutig geschlagenen Hände.
    "Ich erzähle Euch gerne, was ich weiß, doch lasst uns gehen, bis die Stadtwachen uns erreichen.", er blickte den unbewaffneten Fremden an: "Und Ihr, wenn Ihr wollt, könnt ihr mitkommen, wir gehen zurück in die Taverne"



    Re: Die Taverne

    Feder - 04.09.2009, 18:42


    Mela konnte ihren Augen kaum trauen als die Männer anscheinend einfach gehen wollten. "Hirnlose Stümper", dachte Mela. Sie wartete darauf, dass sie wirklich gingen, wenn sie den Mantel nahm, tat sie ihnen nur einen Gefallen. Hoffentlich war sie vor der Stadtwache da.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 07.09.2009, 21:02


    Als Purificia näher kam, erblickte sie ein flackerndes Leuchten unter dem Vorsprung. Es drang aus einem Stolleneingang, der sich im bizarr geformten Vulkangestein gebildet hatte. Die Pyromantin wagte einen Blick in den Gang, doch das Einzige, was sich ihren Augen bot, war der Anblick eines Lavasees, der den sich in die Tiefe windenden Gang enden ließ. Bedrohlich schwappte er ihr entgegen und brachte Mal um Mal eine weitere Hitzewoge mit.
    Es schien ihr nicht ratsam, sich länger als nötig in der Nähe der Lava aufzuhalten und so stieg sie stattdessen auf den Vorsprung und streckte sich dort auf dem warmen Gestein aus, um neue Kraft zu tanken.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 09.09.2009, 19:39


    Araséth traute diesem Fremden nicht, aber Pegrin tat es wohl. Die drei verließen die Gasse und Araséth warf dem Fremden einen finsteren Blick zu. Als sie wieder auf der Straße waren, sah Araséth sich um und fand keine Stadtwache in der Nähe. Anscheinend hatte niemand außer dem Fremden sie gesehen. Sein Blick schweifte über die schneebedeckten Dächer. Auf dem Dach eines Herrenhauses sah er im Schatten eine dunkle Gestalt. Ohne das Licht des Mondes, welcher grade durch eine Lücke in der Wolkendecke schien, hätte er ihn wohl nicht gesehen. Erschrocken blieb Araséth Blick bei dieser Gestalt hängen. Innerhalb von Sekunden wurde ihm bewusst, dass sie entdeckt worden waren. "Was ist los Araséth?", fragte Pegrin. Araséth war, ohne es richtig wahrgenommen zu haben, stehen geblieben. "Da oben auf dem Dach", sagte er nur. Araséth wollte in Deckung gehen, falls die Gestalt mit einem Bogen oder einer Armbrust bewaffnet war, doch das erste Mal in seinem Leben gehorchte ihm sein Körper nicht. Er war wie festgefroren und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken runter.



    Re: Die Taverne

    Feder - 11.09.2009, 19:36


    Die Schritte waren nicht verklungen, sie mussten stehen geblieben sein. Mela verschwand wie ein Schatten vom Dach. Sie würden zurückkommen, da war sie sich sicher. Sie warf sich einen Lumpen um, wuschelte durch ihr Haar und schlurfte in entgegengesetzter Richtung davon. Niemandem würde der Junge auffallen, hoffte sie. Nur der Mantel, der lag nun ein paar Gassen weiter weg.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 14.09.2009, 23:39


    Der Schatten vom Dach verschwand, direkt nachdem der Namenlose ihn ausgemacht hatte. "Den kriegen wir wohl nicht mehr", sagte er. Wenn er sich in der Stadt auskannte, hatte er sich bestimmt schon längst versteckt oder war zur Stadtwache gegangen. Selbst wenn sie jemanden fanden, konnten sie nicht sicher sein, dass es der Richtige war.
    Die Leiche jetzt noch verschwinden zu lassen wäre auch nicht allzu einfach. Dann müssten sie auch den blutroten Schnee beseitigen. "Wir sollten wirklich in die Taverne zurückgehen. Wie viel kann er bei der Dunkelheit schon erkannt haben?" Und was spielte das schon für eine Rolle?
    "Außerdem ist es kalt." Eigentlich störte ihn das nicht so sehr, auch wenn seine Kleidung eigentlich für solche Temperaturen viel zu dünn war. Scheinbar war er daran gewöhnt. Er hatte einfach nur keine Lust, einem Schatten nachzujagen, in einer Stadt, die er nicht kannte. Und er war neugierig.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 15.09.2009, 19:10


    Als sie sich nicht mehr so matt fühlte, wollte die Pyromantin den weiteren Aufstieg beginnen, doch im Licht der aufgehenden Sonne erkannte sie, dass der Hang vor ihr bis zum Kraterrand öde und verlassen war. Nichts, was eine Behausung hätte darstellen können.
    "Vielleicht hat er sich auf der anderen Seite niedergelassen", dachte sie und begann den Vulkan zu umrunden.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 15.09.2009, 21:01


    Peireas schreckte auf. Er musste über seinen Grübeleien eingeschlafen sein. Er sollte die Vergangenheit eindeutig auf sich beruhen lassen.
    Schon wieder ging die Tür zur Taverne auf und ein kalter Windzug fuhr ihm unter seine Kleider. Eine Gänsehaut lief ihm über den ganzen Körper.
    Er erkannte die drei Gestalten wieder: der Namenlose und die beiden, die vor einer Weile aus dem Gasthaus gestürmt waren. Allerdings war da noch jemand gewesen, dem sie hinterhergerannt waren. Wo war der? Ein normaler Streit unter jungen Männern? Wie auch immer, was ging ihn das an? Aber etwas irritierend war es schon. Schließlich hatte der eine sofort ein Messer gezogen, kaum dass der andere aufgetaucht war.
    "Mal sehn, was sie jetzt machen. Irgendetwas muss ja kommen", dachte er und stellte sich schlafend. Er würde es schon rausfinden.



    Re: Die Taverne

    Feder - 15.09.2009, 21:57


    Der kleine Junge schlenderte durch die Gasse. Dunkel, kalt, aber still. Das Blut hatte den Schnee rot gefärbt. Wie wunderbar er jeden Ton schluckte. Arnd schloss die Augen, die Stille schien noch stiller zu werden. Der kleine Beutel in der Tasche war fast leer, dabei benutzte weder Mela noch Arnd gerne Magie. "Deswegen ja auch nur ein kleiner Beutel", er hatte noch nie gewusst wieso er oder Mela sich für den Gebrauch rechtfertigten. Vielleicht weil es nicht fair war, so ein mächtiges Mittel zu besitzen, es machte die Sache zu einfach. Obwohl der Junge kleiner war, hatte er dem Mann den Mantel in kürzester Zeit ausgezogen. Mehr wollte er nicht, Tote zu beklauen war zu einfach. Der Mantel roch muffig, aber mit ein bisschen Pulver verschwand der Geruch genauso wie das Blut aus dem Stoff. Der Junge ließ den Mantel unter seinem Lumpen verschwinden und tat daraufhin das selbe. Mitten vor den Toren erstarrte die kleine Gestalt. War es zu auffällig, wenn der kleine Junge wieder in der Herberge auftauchte? Und was war mit dem Pferd? Das Pferd. Der kleine Junge grinste, sobald die Stadtwache es holen würde, würde auch er es holen.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 19.09.2009, 00:50


    Mit einem hässlichen Quietschen schob eine halb verrottete Hand das rostige Gitter der Kanalisation auf. Dann zog sie sich wieder ins Dunkel zurück und war nicht mehr zu sehen.
    Eine Weile geschah nichts weiter, als dass man ein zugleich gequält und doch erlöst klingendes Stöhnen vernahm, gefolgt von dem dumpfen Aufschlag eines Leibes.
    Doch dann trat ein hagerer Mann in aus dem Schacht, der jeden Beobachter der Szene sofort hätte misstrauisch werden lassen. In einen langen schwarzen Mantel gehüllt blinzelte er geblendet ins Licht eines trüben Wintertages, aber das war nicht das, was hätte stutzig machen können. Es gab etwas Auffälligeres: Eine gleißende Kristallkrone, die sich das lichtscheue Gesindel, dass normalerweise die Kanalisation bewohnte niemals hätte leisten können - und auch nicht stehlen, denn dafür war es zu selten.

    Der Mann streckte sich und ächzte dabei, als hätte er zu lange auf hartem Stein geruht, was auch nicht unwahrscheinlich schien, wenn man bedachte, woher er gekommen war.
    Er sah den Schnee, berührte ihn fast zärtlich und lächelte. Die Kälte war seine Freundin. Seine einzige Liebe war lange verstorben, seitdem hatte er begonnen, alles Sanfte und Warme zu hassen. Seufzend richtete er sich wieder auf. Es gab wichtigeres, als in Erinnerung zu schwelgen.



    Re: Die Taverne

    Feder - 20.09.2009, 20:13


    Die Hand, die plötzlich auf seinem Rücken lag, ließ den kleinen Jungen zusammenschrecken. "So schreckhaft auf einmal?"
    Hinter Arnd stand eine junge Frau, die sich nicht wirklich der Jahreszeit entsprechend gekleidet hatte. "Du frierst wohl nie, was? Und du wirst mich auch nie in Ruhe lassen.", der Junge sah seine ungeliebte Begleiterin mürrisch an. "Du hast es erfasst, aber so kleine Jungs sollten nicht um die Zeit draußen sein." "Du meinst weil solche Verrückten wie du sonst hier auftauchen." "Vielleicht." Seine Begleiterin grinste, "wir sehen uns morgen auf dem Markt zur Mittagszeit, sei ja pünktlich du süßer kleiner Fratz." Die Frau verschwand spurlos im Dunklen.
    Arnd verdrehte die Augen, was war nur los in dieser Nacht. "Na vielleicht wird es endlich mal wieder spannend." Aber jetzt war es endgültig Zeit die Augen zu schließen, der Junge verschwand in einem Holzverschlag scheinbar spurlos.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 23.09.2009, 19:23


    Purificia lief. Der Ausblick auf den Wald unter ihr war atemberaubend schön, doch sie nahm sich nicht die Zeit, ihn zu genießen. Sie merkte sich lediglich markante Punkte wie Lichtungen und besonders hohe Bäume, um in der eintönigen Landschaft nicht die Orientierung zu verlieren.
    Als sie den Halbschatten des Berges hinter sich gelassen hatte und die Sonne ihre wärmenden Strahlen über ihren Körper tanzen ließen, machte sie Halt.
    Hätte sich ihr Mentor auf dem Hang niedergelassen, so hätte sie längst etwas erkennen müssen. Aber es blieb bei Asche und kargem Land.

    Da durchfuhr es sie wie ein Blitz: "Ein Pyromant fürchtet kein Feuer. Wie konnte ich nur so blind sein?" Mit diesen Gedanken machte sie kehrt und lief zielstrebig den Weg zurück, den sie gekommen war.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 25.09.2009, 17:04


    Der Fremde hatte Recht. Es war dunkel gewesen, man dürfte sie also nicht erkannt haben. "Ihr habt wahrscheinlich Recht", sagte er nachdenklich. Sie bogen in die Gasse der Taverne ein. Vor der Taverne sattelten gerade vier Reiter ab. Die Reiter übergaben ihre Pferde einem Stalljungen, während die drei Männer die Taverne betraten. Araséth schaute Pegrin an und sprach: "Sucht schonmal einen freien Tisch, ich hole uns etwas zu Trinken. Was haltet ihr von heißem Met?" "Gerne", antwortete Pegrin und machte sich auf dem Weg zu einem der Tische. Araséth ging zum Wirt. "Dreimal heißen Met", sagte er. Der alte Wirt nickte nur und ging zu einem Kessel der am Rand des Feuers hing. Er nahm eine Kelle und schüttete etwas Dampfendes, Gold-Gelbes in drei Tonbecher. Araséth beobachtete den Wirt dabei. "Sechs Kupferlinge", grummelte der Wirt. Araséth übergab dem Wirt die Münzen und nahm die heißen Becher. Pegrin und der Fremde hatten bereits einen freien Tisch ergattert. "Hier, das wärmt", sagte er und schob beiden einen Becher zu. "Nun Pegrin, würdet Ihr mir bitte erzählen, wer dieser Fremde war?"



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 25.09.2009, 20:09


    "Lasst uns erst trinken! Der Met lockert bekanntlich die Zunge!", Pegrin hob den Becher, "Auf den edlen Spender!".
    Was konnte es Schöneres geben, als heißen Met, der Körper und Seele belebt.
    "Nun gut, zu meiner Geschichte: Seit ich aus meiner Heimat gerissen wurde und in Gefangenschaft geriet, habe ich keinen festen Beruf. Ich gehe von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt und nehme die Aufträge an, die sich dort ergeben. Wie ihr euch vorstellen könnt, sind die meisten jene, bei denen sich niemand die Finger schmutzig oder blutig machen wollte. Eines Tages..."
    Der Krieger brach ab, als die Tür der Taverne aufschwang und die vier Reiter hereinkamen. Alle waren in eine dunkle Robe gehüllt, bei zweien konnte Pegrin jedoch eine Rüstung und ein Schwert erkennen. Einer der ungerüsteten Reiter hielt zu der Zeit eine Kugel in der Hand die aus Feuer zu bestehen schien.
    "Meine verehrten Gäste", erhob einer der Reiter seine Stimme, "Es freut mich, dass ihr an meiner Feier teilgenommen habt. Wenn ich euch nun allesamt bitten dürfte, mir euere Habseeligkeiten anzuvertrauen. Ihr werdet dafür mit eurem Leben belohnt."
    Die Probleme schienen sich zu häufen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 25.09.2009, 20:53


    "Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein", dachte Araséth. Er kramte in einer seiner Gürteltaschen nach Pegrins Wurfdolch und versteckte ihn in seinem Hemdärmel. "Was war eines Tages?", fuhr der Krieger fort. Pegrin starrte jedoch an Araséth vorbei. "Ihr! Steht auf!", sagte eine grobe Stimme, "Mir gefällt Euer Schwert!"
    Plötzlich brach nahe des Tresens ein Kampf aus. Einige Bauern stürzten sich auf die Geiselnehmer. Mit einem lauten Knall und Donnern schlugen Flammen in der Taverne umher.
    Araséth nutzte das Chaos und sprang auf. Der fremde Kämpfer starrte ihn an. Araséth trat auf den Fremden zu, sodass zwischen ihren Gesichtern nur noch eine Handbreit Abstand war. "Wollt Ihr sterben? Wenn nicht, tretet sofort zurück!", sagte der Fremde und seine Hand wanderte zu seinem Schwerthalter. Hinter ihnen hallten die Schreie vom Kampf durch die Taverne. "Mein Name ist Araséth und das war ein großer Fehler!", sagte er. Dann nahm er den Dolch und wollte ihm ihn in die Kehle stechen. Doch dieser fremde Krieger war schneller als Araséth und ergriff sein Handgelenk noch ehe der Dolch den Hals erreichte. Und er war auch um einiges stärker als Araséth. Er drückte mit Leichtigkeit sein Handgelenk nach unten. "Setzt Euch hin!", sagte der Krieger und holte mit seinem Kopf aus. Plötzlich wurde Araséth schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kam, lag er am Boden. Der Fremde stand über ihm mit gezogenem Schwert.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 26.09.2009, 12:09


    Peireas erschrak. Was sollte er jetzt machen als alter Mann? Kämpfen konnte er nicht mehr; außerdem schafften es anscheinend nicht mal die jungen Krieger hier im Raum, die Ritter in Schach zu halten.
    "He du!" Peireas zuckte zusammen und sah zu dem Mann auf. "Was wollt Ihr von mir? Ich besitze nichts, was Euch von Nutzen sein könnte." "Du siehst auch nicht gerade so aus, als hättest du was Wertvolles.", knurrte der abfällig. "Was machst du überhaupt hier? Verschwinde, oder ich werde meine Klinge an dir ausprobieren"
    Peireas stand hastig auf und beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. Er würde aber nicht so untätig bleiben, wie die Ritter wahrscheinlich jetzt erwarteten. Die Stadtwache war bestimmt nicht weit; er musste sie nur benachichtigen. Die bringen das wieder Ordnung. Entschlossen rannte er los.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 26.09.2009, 13:40


    Araséth wurde niedergeschlagen und lag am Boden. Der Geiselnehmer sprach einige Worte mit einem alten Mann, dann beugte er sich über den bewusstlosen Krieger. Die Augen flackerten, der Krieger war gerade dabei, das Bewusstsein wiederzuerlangen. Der Geiselnehmer holte mit seinem Schwert aus und wollte es auf das Herz von Araséth fahren lassen als er es reflexartig zur Seite zog um damit Pegrins Wurfdolch abzuwehren.
    Verdammt! Er scheint ein hervorragender Kämpfer zu sein. Keiner hatte bisher seinen Wurfdolchen wiederstanden.
    An der anderen Seite schoss der Hexer, der soeben die Taverne in Flammen gesetzt hatte, einen Windstoß von sich, um die Geiseln die vor ihm standen zurückzuwerfen, wandte sich danach direkt der Tür zu und sprach einige dunkle Worte. Ein schwarzer Schatten legte sich über sie.
    Über die Tür hatte sich nun ein Stille-Zauber gelegt, sodass jeder, der die Taverne verließ verstummte, bis er einen Gegenzauber dafür gefunden hatte.
    Der Anführer der Geiselnehmer hatte von Araséth abgelassen und ging nun auf Pegrin zu.
    "Was fällt dir ein, mich bei meinem Spiel zu stören?"
    Pegrin wich einige Schritte zurück, bis er weichen Widerstand hinter sich fühlte und plötzlich einen kalten Stahl an seiner Kehle fühlte.
    "Warum rennst du denn vor Caldor weg?", zischte der dritte Geiselnehmer hinter ihm. "Soll ich Ihn töten?", rief er zu seinen Anführer.
    Pegrin versuchte sich in dem eingeschränkten Blickfeld, der ihm nun blieb, umzusehen und erkannte den letzten Geiselnehmer, wie er vor dem Feuer, das ausversehen ausgebrochen war, stand und es mit einigen Worten schrumpfte.
    Es würde ein harter Kampf werden, sie hatten es mit einem Krieger namens Caldor, einem Meuchelmörder einem Hexer und einem Priester zu tun.
    "Töte unseren Gast noch nicht, Seth. Ich möchte ihn persönlich... rauswerfen."



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 26.09.2009, 15:39


    Bisher hatte der Namenlose das Geschehen nur aufmerksam verfolgt. Alles war sehr schnell gegangen und in dem Durcheinander hatte ihn niemand beachtet. Peireas durfte einfach gehen. Wenn sie feststellten, dass er keine Wertsachen bei sich trug, konnte er die Taverne vielleicht ebenfalls unbehelligt verlassen. Aber daran hatte er kein Interesse. Nach dem zu urteilen, was er gesehen hatte, waren Pegrin und Araséth keine schlechten Kämpfer. Das konnte noch spannend werden.
    Es war merkwürdig. Der junge Mann fühlte sich von Alledem nicht betroffen. Sollte er nicht Angst haben oder zumindest aufgeregt sein? Das Einzige, was er wirklich wusste war, dass er es nicht mochte, überfallen zu werden.
    Er ließ sich von seinem Stuhl in die Hocke sinken und hob einen Dolch auf. Caldor stand nur einen Schritt entfernt mit dem Rücken zu ihm. Aus dieser Position konnte er den Mann nicht tödlich verletzen. Also führte er die Waffe gegen seine Kniekehle, durchschnitt den Stoff der Robe und durchtrennte die Sehne sauber. Sofort wurde er mit einem Schrei belohnt. Das Bein Kriegers gab nach. Noch während er fiel, zog sich der Namenlose wieder hinter den Tisch zurück. Das war in jeder Rüstung eine fatale Lücke.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 26.09.2009, 16:49


    Fest in seinem Plan versunken, bemerkte Peireas nichts von dem Schweigezauber über der Tür. Er hastete hindurch und rannte durch die Gassen zum nächsten Wachhaus. Dort angekommen, platzte er sofort mit Erklärung los - und wusste nicht, wie ihm geschah. Er bewegte zwar die Lippen, aber kein Laut kam aus seinem Mund. Verzweifelt versuchte er mit Gesten den Soldaten klarzumachen, was los war. Ergebnis war allerdings nur lautes Gelächter. "Seht mal - Peireas hat seine Stimme verloren und jetzt vollends seinen Verstand! Ich hab doch immer gesagt, er ist verrückt. Was ist los, Alter? Weißt du was - ich bring dich nach Hause. Ich weiß ja, dass du direkt neben der Taverne wohnst. Also komm mit und trink das nächste Mal nicht so viel, damit du bei wenigstens halbwegs klarem Verstand bist." Ein Soldat stand auf, packte ihm am Arm und zerrte ihm durch die Tür wieder nach draußen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 26.09.2009, 17:45


    Der Krieger wandte sich Pegrin zu, welcher einen Wurfdolch nach ihm warf. Araséth packte sich mit seiner Hand an die Stirn, dort sickerte Blut hinunter. "Das war ein Fehler", sagte er mit schmerzverzehrter Stimme. Araséth stand langsam auf, als auf einmal der fremde Krieger aufschrie. Er sank auf die Knie. Araséth packte einen Stuhl direkt neben ihm und holte aus. Er traf den Fremden, welcher zu Boden ging. Dabei zersplitterte der Stuhl und der Clankrieger hatte nur noch zwei Stuhlbeine in der Hand. Plötzlich durchfuhr Araséth ein Schmerz im rechten Bein, er sank erneut zu Boden. Er tastete nach dem Bein und spührte dort den Griff einen Messers.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 27.09.2009, 15:06


    Durch eine Woge der Magie wurde der eigenartige Mann aus seinen Gedanken gerissen.
    In seinem Gesicht spiegelten sich Sorge aber sein kaltes Lächeln wies auch auf andere Gefühle hin. Er spürte die Furcht in der Luft. Ihr Zentrum lag nicht weit...

    "Magier..." dacht er. Mittlerweile gab es viel zu viele, die sich so nannten, ohne auch nur annähernd etwas von den Kräften zu verstehen, die sie zu nutzen versuchten. Allesamt waren sie armseliges Pack. Sie wollten doch alle das Gleiche: entweder ihre körperlichen Defizite durch Hokuspokus ausgleichen oder die Menschen schlicht und einfach verwirren.
    Nur wenige waren so weit wie er. Nein, er würde sich niemals in der Rolle einer der Vielen sehen, die mit ihrer Macht Allen überlegen sein wollten, die Alles beherrschen und für sich beanspruchen wollten. Seine Anhängerschaft hatte andere Ziele...

    Er machte sich auf, der Ursache der Furcht auf den Grund zu gehen.
    Er bewegte sich mit seltsam fließenden Bewegungen, so als würde er über den Schnee gleiten, aber seine Fußspuren verrieten, dass dies nur eine Täuschung war. Und doch gab es da etwas Unnatürliches: Ein kleiner Wirbel aus Schnee folgte ihm und verwischte seine Fährte bis zur Unkenntlichkeit.

    Schon bald sah er eine Herberge. Sie schien gut besucht zu sein, denn der Stall war fast gänzlich mit Reittieren belegt. Vor dem Gebäude standen fünf Rappen, scheinbar hastig verlassen und ein ebenfalls schwarz gekleideter Mann stand mit aufmerksamem Blick bei den Pferden. "Er versucht sie zu bewachen", dachte Algidan mit einem fast mitleidigen Lächeln.
    Er war die Mühe kaum wert, doch Algidan bewegte seine Hände, als würde er etwas über einem Feld ausstreuen und schon wurde setzte ein dichtes Schneegestöber ein, dass jedem die Sicht nahm. Eine schiebende Handbewegung und eine mannshohe Schneewehe blockierte den Eingang der Herberge. Die Pferde witterten die Gefahr und begannen zu wiehern, da zeichnete Algidan einen schimmernden Kristall in die Luft, der auf den Wächter zuschoss. Er hatte das Blinken in seiner Nähe kaum bemerkt und den Mund zum Schrei geöffnet, als ihn eine starre Haut aus Eis überzog.
    Etwas riss den Lenker des Frostes aus seiner Konzentration: zwei Wachsoldaten und ein heftig gestikulierender Mann kamen in Sicht.
    "Zu schade", dachte Algidan frustriert, "jetzt kann ich die Pferde doch nicht mehr bekommen, aber wenn ich sie schon nicht haben soll, dann sollen sie zumindest auch nicht mehr so schnell ihren Besitzern dienen."
    Er hauchte einen dunklen Nebel in die Luft und wandte sich dann hastig um, um hinter der nächsten Ecke zu verschwinden. Doch zu spät, man hatte ihn bereits entdeckt. Die Wachen ließen den alten Mann wo er war und beschleunigten die Schritte in seine Richtung.
    Da erreichten die Schwaden des schwarzen Hauches die Pferde.
    Sie bäumten sich auf, wieherten wie irr und brachen aus. Außer Kontrolle galoppierten sie wie besessen in unterschiedliche Richtungen davon. Eines rannte den Wachen entgegen und bevor er noch ausweichen konnte, war einer der Wächter von dem Pferd überrannt. Der zweite schien mit der Situation überfordert, blickte kurz zu dem alten Mann, dann zu dem Verursacher des Chaos und schließlich zu seinem Kameraden, der sich mit gebrochenen Rippen am Boden wand.
    Dieser Moment genügte. Als der Wächter wieder in Algidans Richtung sah, war der Hexer verschwunden.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 28.09.2009, 12:36


    Der kalte Stahl löste sich von Pegrins Hals, als der Anführer vor ihm schreiend in die Knie ging.
    "Was zur Hölle", entfuhr es dem Assassinen, doch als Pegrin mit den Ellenbogen nach hinten fuhr, traf er ins Leere. Er konnte den Assassinen nicht mehr erblicken.
    Plötzlich hörte er ein Krachen, gepaart mit dem Geräusch splitternden Holzes. Der Krieger drehte sich um und sah, wie Araséth mit einem Stuhl den Anführer der Gruppe niederschlug, dann schrie er jedoch auf. Pegrin konnte eine Bewegung unter dem Tisch links hinter Araséth erkennen. Das war bestimmt der Assassine. Instinktiv versetzte Pegrin dem Tisch einen Tritt und er kippte um und schob den Assassinen gegen die nächste Wand. Im Sprung zog der Krieger noch sein Schwert und bohrte es... ins Holz... der Assassine war dem Angriff entwichen. Nun spürte auch Pegrin den brennenden Schmerz in seinen Waden, als sich das Messer in sein Muskelfleisch bohrte. Seine Sicht verschwamm, doch trotzdem packte der Krieger nach hinten und schaffte es den Hals des Assassinen zu erfassen und ihn mit einem Ruck nach vorne zu ziehen. Erneut holte der Assassine aus, doch nun war es Pegrin der dem Angriff entwich und den Schwertarm des Meuchelmörders mit einem Tritt nach hinten beförderte... genau in Pegrins Schwert, welches noch in dem umgefallenen Tisch steckte.
    Der Arm des Assassinen flog ausser Sichtweite. Nun war der Rest ziemlich einfach.
    Der Krieger befreite sein Schwert mit einem Ruck und hieb nun nach dem wehrlosen Meuchelmörder, als ihn ein Luftzug gegen die Wand schleuderte.
    Pegrin sank bewusstlos zu Boden



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 01.10.2009, 18:24


    Peireas sah fassungslos zu. So schnell wie es abgelaufen war, hatte er die Situation nicht erfassen können. Seine unguten Gefühle sah er damit als bestätigt an. War nur die Frage, was er jetzt tun konnte. Sprechen konnte er nicht, er war alt und gebrechlich und man hielt ihn für verrückt. Keine großen Möglichkeiten, irgendetwas ausrichten zu können.
    Ihm viel auf, dass auch der Eingang seines kleinen Hauses vom Schnee blockiert war. Auch das noch. Wie sollte er da wieder reinkommen?
    Peireas spürte einen Blick auf sich ruhen. Er schaute auf und merkte, dass die eine Wache ihn ansah, während sie neben dem Verletzten kniete. Der Mann schien sich zu fragen, wieviel Peireas vorher davon wusste. Schließlich hatte der ihnen Bescheid zu geben versucht, dass etwas nicht stimmte. "Es heißt, du warst mal Heiler." Die Wache zögerte: "Kannst du hier nicht helfen?" Peireas zuckte mit den Schultern und trat näher. Vieleicht konnte er dem Verletzten wirklich helfen; aber sicher war er sich da nicht.



    Re: Die Taverne

    Feder - 01.10.2009, 19:52


    "Ich hasse euch, ich hasse euch, ich hasse euch", fauchte Mela. Nichtmal jetzt wo sie endgültig schlafen gehen wollte, konnte sie es. Lärm war ausgebrochen, ein Pferd durchgedreht und irgendwo schlug jemand anscheinend Alarm, denn eine Patrouille war aufgebrochen, nicht leise wie sich verstand. Sie warf sich den Mantel, den sie eben erst geklaut hatte, über die Schultern und begab sich wieder auf die Dächer. Noch war es dunkel genug, um sich dort zu verstecken. Würde sie eben die Nacht wach verbringen.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 12.10.2009, 02:48


    Der Namenlose stand ruhig zwischen den Tischen. Die Gegner behielten ihn im Auge. Aber sie griffen ihn noch nicht an. Er blickte auf die Waffe in seiner Hand herab. Wenn er nur wüsste, wie gut er damit umgehen konnte. Beim letzten Kampf hatte er keine Waffen benutzt und er konnte sich an keinen anderen erinnern. Er wechselte den Dolch in die andere Hand. Sobald der Griff die Narbe berührte, warf die Hand die Klinge von selbst nach dem Hexer. Im selben Moment stürzte sich ein Bauer erneut auf den Mann, sodass der Dolch ihn verfehlte und stattdessen den Bauern erneut zu Fall brachte.
    Nicht einmal die Tatsache, dass seine Hand sich ohne sein Zutun bewegt hatte, vermochte ihn zu beunruhigen. Es war ein ungutes Gefühl. Doch das Gefühl war zu weit weg, um etwas zu ändern.
    Darüber konnte er nun wirklich später nachdenken. Für den Moment sollte er sein Glück vielleicht im Nahkampf versuchen. Bei den Räubern im Wald hatte es funktioniert. Was hatte er schon zu verlieren?



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 14.10.2009, 13:22


    Während Peireas den Verletzten notdürftig versorgte, rief die andere Stadtwache die nächste Patrouille her. Peireas ärgerte sich im Stillen in sich hinein. Wieso mussten sie immer so laut sein? Jetzt waren die Angreifer in der Taverne gewarnt, dass von außen jemand kam. Aber was sollte er schon dagegen machen? "Nichts. Ich kann einfach nichts machen! Habe nicht einmal meine Stimme mehr, um den Wachen sagen zu können, wer da drinnen auf sie wartet", dachte er ärgerlich. Er griff dem Verletzten unter die Arme und half ihm auf seine eigenen zwei Beine. Ihn stützend entfernten er sich vom Kampfgeschehen. Dort standen sie nur im Weg. An einer Hauswand ließen sie sich nieder und beobachteten, was jetzt an der Taverne passierte.



    Re: Die Taverne

    Feder - 15.10.2009, 00:02


    Mela beobachtete die Wachen, die die Stadt verließen. "Na in der Taverne geht's aber ordentlich rund. Und das ohne mich. Aber bei den Wachen, da steht ein kleines Kind vielleicht doch nicht nur unauffällig im Weg rum." Sie drückte sich in den neugewonnen Mantel, doch ihr lief ein Schauer über den Rücken. Alle Magie der Welt und Alles was sie erlebt hatte, half ihr hier nicht. Für gewöhnlich mied sie Tote und klaute daher wenig von ihnen, sonst aber ohne Skrupel, denn sie brauchten ja nichts mehr. Aber der hier, sie rümpfte die Nase und verstreute noch mehr von dem magischen Pulver. Dann überlegte sie, wer ihr oder Arnd sagen würde was da los war. Aber ein Dieb ohne Informationen war ein schlechter Dieb und sie war ein guter, ein verdammt guter Dieb.



    Re: Die Taverne

    Calphyrion - 15.10.2009, 16:20


    Als Purificia wieder in dem Gang stand, der ins Herz des Vulkanes zu führen schien, war ihr doch leicht mulmig. Doch dann fasste sie sich ein Herz und sprang in die Lava.
    Im ersten Moment sah sie nur wirbelnden Wechsel von glühenden Rot- und Orangetönen vor ihren Augen. Man konnte sich nicht, wie im Wasser am Licht der Oberfläche orientieren und bei dem Schwappen der Lava war auch der Auftrieb eher Gefahr als Nutzen, konnte man doch im Nu an eine der Felswände geschmettert werden.

    Die Pyromantin versuchte hilflos, in der Mitte des Stroms zu bleiben, stieß aber doch an die raue Vulkanwand und riss sich den Arm auf. Sie wollte nach Luft schnappen, doch ihr Lungen füllten sich nur mit Feuer, als sie auftauchen wollte, spürte sie immer noch die Stollendecke über sich.
    "Das kann doch nicht sein", dachte sie verzweifelt, "verfluchte Flüssigkeit, das kann doch nicht mein Ende sein..."

    Da spürte sie auf einmal eine andere Wärme um sich herum.
    Eine leuchtende Sphäre bildete sich um sie und dehnte sich aus. Purificia schwebte in ihr wie in einer Luftblase.
    "Bist du nun endlich gekommen?", hörte sie eine vertraute Stimme, "ich habe früher mit deinem Eintreffen gerechnet."



    Re: Die Taverne

    Feder - 20.10.2009, 22:52


    Sie wusste schnell, was sie wissen musste. Oben auf den Dächern konnte sie eine große Truppe Stadtwachen Richtung Taverne abrücken sehen. Sobald die Sonne aufginge, würde sie zum Marktplatz gehen, sie ärgerte sich schon alleine bei dem Gedanken an das Treffen darüber, dass sie hingehen würde. Aber danach würde sie noch mehr wissen. Sie fröstelte trotz des neuen Mantels. Heute wurde es einfach nicht still in dieser Stadt, ihr war, als ob ein leichter Schimmer am Horizont zu sehen wäre. Sie erinnerte sich an einen Spruch, den sie mal gehört hatte:

    Die Welt ist einem ständigen Wandel unterworfen.
    Manchmal sind es die kleinen Dinge, die sich ändern.
    Und manchmal spührt man den großen Umbruch und alles ändert sich.

    "Vielleicht ist es ja jetzt soweit. Wenn man keine Ruhe mehr hat. Endlich ein bisschen Aufregung." Sie sank in eine einigermaßen bequeme Stellung zusammen und beobachtete das Geschehen bei der Taverne.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 03.11.2009, 19:04


    Es trafen immer mehr Stadtwachen ein. Es schien sich schnell zu verbreiten, dass es hier Ärger gab, der aus der Welt geschafft werden musste. Aber sie wussten immer noch nicht, was dadrinnen vor sich ging.
    Plötzlich kam Peireas eine Idee, wie er es ihnen doch schildern konnte, obwohl er nicht sprechen konnte: Er ging zu einem der Befehlshaber und brachte ihn dazu, ihm in eine nicht weit entfernte Gasse zu folgen. Dort fing er an, das, was er erlebt hatte und wusste, in den frischen Schnee zu schreiben.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 04.11.2009, 20:22


    Noch bevor er einen Schritt vorgetreten war, erloschen die Lichter. Der Namenlose stolperte gegen einen Tisch. Verdammt. So konnte er garantiert nicht kämpfen. Egal, ob er es sonst gekonnt hätte oder nicht. Die Orientierungslosigkeit war schlimmer als sie es gewesen war, als er im Wald augewacht war und festgestellt hatte, dass er nichts mehr wusste. Hier war er tatsächlich in Gefahr. Ein ungutes Gefühl ergriff ihn.
    Er hörte etwas krachen, gefolgt von lautem Stimmengewirr von draußen.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 16.11.2009, 18:46


    Plötzlich krachte es laut. Peireas und die Stadtwache wirbelten herum und mit einer Schnelligkeit, die man ihm kaum zugetraut hätte, stürtzte der alte Mann zurück zum Ort des Geschehens. Allerdings war alles dunkel, die Fenster der Taverne leuchteten nicht mehr einladend. Stattdessen fand Peireas aufgewühlte Stadtwachen vor, die sich noch nicht darüber im Klaren waren, was geschehen war. "Was ist los?", wollte er schon von Weitem rufen, aber seine Stimme tat immer noch nicht ihren Dienst. Innerlich fluchend sah er sich die Bescherung von Nahem an: Die Fenster waren in tausend Stücke zersprungen, die Tür geborsten. Holzstücke waren umhergeflogen und hatten die Umstehenden verletzt. Wie war das passiert?



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 18.12.2009, 19:34


    Araséth lag flach auf dem Boden, während Stühle, Tische und Krüge durch die Gegend flogen und zerbrachen. Die Fenster gingen zu Bruch und es herrschte Chaos und Verwirrung. Leute schrien nach Heilern. Araséth war mit Schutt bedeckt. Als er den Kopf hob, sah er noch zwei der vier Fremden stehen. Der eine war der Krieger, der andere war der Magier. Der Magier machte komplizierte Bewegungen und sprach in einer Sprache, die Araséth nicht verstand. Der Krieger stand daneben und blickte Richtung Tür. Der Clankrieger wendete seinen Blick ebenfalls Richtung Tür. Dort im Türrahmen standen zwei Soldaten der Stadtwache. "Die lass ich heute nicht mehr nach Hause", dachte sich Araséth und suchte den Boden nach seinem Schwert ab. Er fand es unter den Trümmern eines Tisches liegend. Er griff es und wuchtete sich hoch, dabei fuhr ihm der Schmerz von der Wunde durchs Bein. Araséth hob sein Schwert und schrie: "IHR WOLLTET MEIN SCHWERT! NUN DANN FORDERE ICH EUCH ZUM ZWEIKAMPF AUF!" Der Krieger drehte sich ihm um, lächelte und sagte: "Seid ihr bereit zu sterben?" "Nun, wir werden sehen, wer zu letzt lacht!", sagte Araséth ruhig.



    Re: Die Taverne

    Feder - 18.12.2009, 20:15


    Langsam war Mela fast froh, nicht in der Taverne geblieben zu sein. Da war eindeutig zu viel los, um unentdeckt zu bleiben. Mittlerweile waren bereits die ersten Wachen wieder abgerückt, um noch mehr Verstärckung zu holen. Sie tippte auf mindestens einen Magier unter den Eindringlingen, denn das schlagartige Dunkel in der Taverne war nur auf einen Kampf zurückzuführen, bei dem nicht nur normale Kämpfer beteiligt waren. Bei allem Interesse an der Rangelei war sie zu müde und sich ziemlich sicher, dass es dort nichts mehr zu holen gab, um noch mehr über das Geschehen aus nächster Nähe herauszufinden. Sie verharrte auf dem Dach und begann vor sich hin zu dösen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 20.12.2009, 23:00


    Pegrin erwachte aus seiner Ohnmacht. Den Rücken ihm zugewand stand der Magier, der einige Zauberformeln vor sich her murmelte. Der Anführer begann gerade einen Zweikampf mit Araséth. Die Überreste der Taverne waren überfüllt mit Leichen, Verwundeten und Unbewaffneten, die sich nicht aus der Taverne heraus trauten.
    Der Assassine, den er entarmt hatte, lag nun bleich am Boden und die Lache um ihn herum ließ wissen, dass ihm doch ein Großteil seines Blutes fehlte.
    Pegrin packte sein Schwert und richtete sich auf. Mit erhobenen Schwert schlich er auf den Magier zu, der immer noch einen Zauber murmelte, dessen glühende Gestalt sich einer leuchtenden Energiekugel gleich in seinen Händen manifestierte. Pegrin holte Schwung, doch als er den Streich ausführen wollte, endete der Magier abrupt, drehte sich um und jagte ihm den Zauber direkt in die Brust. Die Wucht dieses Zaubers trieb ihn durch das schon zerborstene Fenster und die Landung wurde glücklicherweise durch den hohen Schnee draußen gebremst, dennoch brannte es immer noch an der Stelle, an der der Zauber eintrat. Eine schier unendlich Hitze schien sich langsam vom Zentrum seiner Brust nach außen zu bewegen und es schokierte den Krieger, dass der Schnee um ihn herum in einer beängstigen Geschwindigkeit schmolz.
    "Was war das für ein Zauber?" , entfuhr es ihn.

    Da waren sie wieder, die Erinnerungen aus seiner Vergangenheit. Seine Gefangennahme, die Folterungen und die Experimente. Bei vollem Bewusstsein schnitt man ihm die Bauchdecke auf und untersuchte seinen Leib, legte magische Kristalle hinein, verschloss das Ganze und untersuchte die Wirkung. Das Brennen der Wunden war unerträglich.

    Das Brennen ist unerträglich. Der Schnee schmolz nun nicht mehr nur, das Wasser verdampfte um ihn herum sogar. Es zischte und die hohe Luftfeuchtigkeit machte ihm das Atmen schwer.

    Er hatte das Gefühl zu ersticken. Wie dutzende Gefangene dieses kranken Psychopaten, der sich einfach nur Professor nannte, wurde auch er in Wasser getunkt, um sein Verhalten bei Panik festzustellen. Oder wie lange er die Luft anhalten konnte. Verdammt, vielleicht tat er es auch einfach zum Spaß. Wie er es hasste. Blinde Wut stieg in ihm auf.

    Der Krieger verspürte nun, wie die Blutlust in ihm stieg. Er packte sein Schwert an, es knackte jedoch nur laut und zersprang. Es war eiskalt gewesen und seine Hände glühten. Doch nun war selbst das ihm egal. Im Laufschritt rannte er wieder zur Taverne. Dann sah er ihn, den, der ihm all das angetan hatte.

    Er hatte die Wachen niedergestreckt. Beim Essen erwürgte er eine Wache mit seinen Handfesseln und trat die andere nieder, ehe sie die Zelle verschließen konnte. Mit den Schlüsseln der Wache löste er seine Handschellen, packte ein Schwert und rannte den Weg entlang.
    Pegrin musste unzählige Krieger niedergestreckt haben, die Leibwache des Professors allerdings war zu stark gewesen. Zwei Wunden an beiden Armen, so tief, dass er nichts mehr halten konnte, hatten ihn gezwungen den letzten mit seinen Fäusten zu erledigen. Der Schmerz, der ihn bei jedem Schlag durchfuhr war ihm egal.

    Dann stand er vor ihm. Der verwunderte Blick, das Entsetzen in den Augen und die Gewissheit, diesen Kampf würde er verlieren.

    All das sah er nun auch bei dem Magier vor ihn. Ein Hieb in die Bauchdecke und der Geruch von verbrannten Fleisch verbreitete sich. Die Kutte, welche aus Stoff gewebt war, fing sofort Feuer. Dennoch stieß Pegrin den Magier nieder und schlug auf den Magier ein, bis man nichts mehr von ihm wieder erkennen konnte.
    Die Hitze nahm immer weiter zu und die Dielen um ihn herum fingen Feuer.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 20.12.2009, 23:42


    Der Fremde kam auf ihn zu. Hinter ihm sah Araséth wie Pegrin aus einem Fenster geschleudert wurde. "Verdammt", dachte er.

    Plötzlich sah er einen Schwerthieb von rechts oben kommen. Hastig stolperte Araséth zwei Schritte zurück, als schon der nächste Hieb von links kam. Doch diesmal war Araséth gefasst; er blockte und hob sein Schwert zum Kontern. Der Krieger parierte den Schlag und Araséth musste einen Schritt zurücktreten, um einem Gegenangriff auszuweichen.

    Jeder Schritt und jede Belastung schmerzte in seinem Bein. Diesen Kampf konnte er so nicht mehr lange durch halten.

    Araséth trat noch einmal zwei Schritte zurück und stand nun mit dem Rücken zur Wand. Er konnte nicht mehr, sein Bein blutete und schmerzte stark.

    Der Unbekannte kam auf ihn zu, holte aus und schlug zu.
    Araséth hatte keine andere Möglichkeit als sich auf den Boden zu schmeißen.
    Er hörte ein "Knirrsch" und dann Fluchte der Unbekannte. Araséth blickte über sich und sah, dass das Schwert seines Gegners in einer Mauerfuge steckte. Er biss die Zähne zusammen, stieß sich vom Boden ab und wuchtete sich mit seiner Schulter in den Bauch seines Gegners. Dieser stolperte einige Schritte zurück.

    Dann hob er sein Schwert...

    ... heißes Blut spritzte ihm ins Gesicht...

    ... der Kämpfer Schrie und sank auf die Knie...

    "Einer wird stehen... einer wird fallen", sagte er.
    Araséth holte aus und trennte den Kopf vom Körper. Dieser flog im hohen Bogen durch den Raum. Der Körper kippte einfach zur Seite um.

    Araséth sank auf eine zerbrochene Sitzbank und blickte Richtung Pegrin.
    Er war zwar ziemlich erschöpft, doch er war noch bei vollen Verstand. Doch er konnte erst nicht begreifen, was er dort sah. Pegrin stand in Flammen.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 21.12.2009, 01:18


    Was war das denn? Pegrin war hereingestürmt, hatte wie ein Irrer auf den Magier eingeschlagen und jetzt brannte es um ihn. Es war viel zu heiß. Der Namenlose wollte zurückweichen. Doch er blieb stehen. Sein Mund begann Worte zu sprechen, die ihm nichts sagten. Das Feuer breitete sich nicht weiter aus. Er spürte förmlich, wie es zurückgetrieben und erstickt wurde. Schließlich schloss er Pegrin und seine Hitze ein.
    Ratlos stand er da. Was tat er da? Er wusste es nicht.

    "Töte ihn!"
    Er verstand nicht, warum er das tun sollte. In diesem Moment stellte Pegrin keine Gefahr für ihn dar. Außerdem zog er keinerlei Vorteil daraus. Dennoch blieb die Stimme, die immer wieder flüsterte: "Töte ihn!" Im Grunde wusste der Namenlose nicht einmal, wie er Pegrin töten sollte. Er war sich aber sicher, dazu in der Lage zu sein.

    Er stand einfach nur regungslos da. Erneut fand er kein Gefühl außer der vagen Ungewissheit.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 21.12.2009, 21:39


    Die Hitze um ihn herum nahm ab und zog sich in seinen Körper zurück. Dort verschwand sie aber nicht ganz, sie blieb und pulsierte in seiner Brust, dort, wo ihm einer der Kristalle eingepflanzt worden war. Er brauchte in nächster Zeit also einen Heilkundigen, der ihm sagen konnte, was es damit auf sich hatte und wie er es loswerden konnte. Langsam stütze er sich auf, ihm schien es, als wäre all seine Kraft geschwunden.
    Er sah sich um und bemerkte, das keiner der Angreifer mehr am Leben war, doch die Erleichterung blieb aus. Mühsam hievte er sich zu Araséth und ließ sich neben ihm nieder.
    "Eure Wunde sieht schlimm aus", bemerkte er schwach, als er das Blut sah, welches aus seinem Bein rann, "Aber wartet, ich habe einen Heiltrank für euch."
    Er öffnete einen großen Behälter an der rechten Seite seines Gürtels und griff hinein, zog seine Hand jedoch blitzartig mit einem unterdrückten Schmerzensschrei wieder heraus.
    Blut tropfte von seinen Fingern und kleine Glassplitter steckten darin.
    "Mist!", entfuhr es ihm.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 21.12.2009, 22:20


    Araséth musterte Pegrin. Er hatte sich die Hände am Glas aufgeschnitten und es war als würde er glühen. Pegrin strahlte immer noch unnatürliche Wärme ab und sein Gesicht war schmerzverzehrt.
    Danach musterte Araséth sich selbst. Er hatte mehrere Abschürfungen, eine blutende Wunde am Bein und eine Platzwunde am Kopf, welche nicht mehr blutete.
    "Nein, ihr solltet den Heiltrank verwenden! Ich wurde nur von Waffen verletzt. Ihr hingegen wurdet von einem Zauber verwundet", sagte Araséth und suchte dabei den Boden nach seinem Rucksack ab. Dieser lag nur zwei Meter von ihm entfernt. Araséth stand auf und ging unter Schmerzen zu seinem Rucksack, setzte sich dort auf den Boden, krammte in seinem Rucksack herum und zog eine Verbandrolle heraus. Araséth hatte gerade begonnen, sich den Verband anzulegen, als sich vor ihm eine Person aufbaute "Was war hier los?", fragte diese. Araséth blickte hoch und sah den Hauptmann der Stadtwache. Er wandte sich wieder seiner Wunde zu und begann gleichzeitig dem Hauptmann vom Kampfgeschehen in der Taverne zu berichten.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 22.12.2009, 03:52


    "Was war das denn?", fragte der Namenlose Pegrin. Er beugte sich über ihn und sah die Glassplitter. Warum waren die nicht geschmolzen? Das spielte jetzt keine Rolle. Noch immer hörte er die Stimme in seinem Kopf flüstern. Doch nun schalt sie ihn. "Du sollst die Zauber nicht blocken. Zerschlage sie!" Er wusste nicht, was das heißen sollte. Doch es löste eine Erinnerung aus.

    Er hatte die Worte schon oft gehört. Meist jedoch waren sie ihm in die Ohren gebrüllt worden. Wenn er allein gelassen wurde, war alles voll von Blut. Es störte ihn nicht. Es war immer dasselbe.

    Er empfand bei dieser Erinnerung nichts. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er sie für die eines anderen gehalten. Doch das spielte gerade keine Rolle.
    Wortlos nahm er Pegrins Hand und zog einige Splitter heraus. Als er sich dabei selbst schnitt, legte er die Hand auf Pegrins Wunde. Ohne zu wissen, was er tat, heilte er sie. "Ihr glüht immer noch", stellte er fest, ohne ihn anzusehen. Er wusste nicht, ob er dagegen etwas tun konnte.
    "Araséth, braucht Ihr Hilfe?", fragte er und drehte sich um.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 22.12.2009, 12:56


    Als der Fremde weg war, musterte Pegrin seine verheilte Wunde.
    Er misstraute diesem Mann aus irgendeinem Grund. Dennoch war er sich nicht sicher aus welchem Grund er es tat. Er stand auf und verband einige der Verletzen und beruhigte die schockierten. Dabei bemerkte er, dass das Flimmern an der Tür langsam verebbte.
    Er war doch eben durchgelaufen, trotzdem war er noch in der Lage zu sprechen. Seltsam.
    Er glühte nun nicht mehr, aber eine unnatürliche Wärme blieb.
    Als das Flimmern nicht mehr zu sehen war, ging er durch die Tür, durch die nun endlich ein paar Stadtwachen rannten. Es schien, als hätten sie sich vorher nicht durchgetraut. Er ging zu der Stelle, an der er gelandet war, und untersuchte die Stelle. Sein Schwert war nicht mehr benutzbar, es bestand nur noch aus größeren Metallscherben, er würde also ein neues benötigen.
    In ihm stiegen Erinnerungen an die Kämpfe hoch, die er mit seiner treuen Waffe bestritten hatte. Sie war der Grund, warum er noch lebte.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 22.12.2009, 14:29


    "Nein, danke", sagte Araséth und machte einen Knoten, um den Verband zu befestigen.
    Während er dies tat, kamen Soldaten, Bürger und Heiler in die Taverne, um den Verwundeten zu helfen.
    Araséth stand auf, packte seine Sachen und suchte in den Trümmern nach seinem Schild. Er humpelte durch die Taverne und bemerkte dabei, dass Pegrin die Taverne verließ. Als er fast alle Sachen eingesammelt hatte, fand er auf dem Boden sein Schild, es war zerbrochen. "Nun, dann muss ich mir ein neues besorgen", dachte er wehmütig. Er blickte sich in der Taverne um und sah, dass das Schwert seines Gegners noch immer in der Wand steckte. "Das wird der wohl nicht mehr brauchen", dachte Araséth und begann das Schwert aus der Wand zu ziehen.
    Als er das Schwert raus gezogen hatte, verließ er die Taverne. Dort sah er Pegrin, der vor einem Haufen Metallscherben stand, die zu einem Schwert gehörten. Araséth konnte sich gut vorstellen, was in Pegrin vorging, denn die Waffe eines Kriegers war sein Heiligtum. "Hier nehmt das. Es ist vielleicht nicht wie euer eigenes, aber es sollte euch nützlich sein", sagte Araséth und hielt Pegrin das Schwert hin.



    Re: Die Taverne

    Arwenira - 23.12.2009, 01:03


    Peireas starrte immer noch entsetzt auf das Bild, dass das Kampfgeschehen hier hinterlassen hatte. Überall waren Verletzte, mehr oder weniger schwer; Blut hatte den Schnee an manchen Stellen rot verfärbt, die Taverne lag in Trümmern. Ihn hatte Gott sei Dank nichts getroffen; wer zog schon einen alten Mann mit in einen Kampf, wenn er nichts damit zu tun hatte und abseits vom Schlachtfeld war?

    Drückende Stille lag schwer auf seinen Ohren. Im Gegensatz zum Kampfgetümmel, dem Schreien der Männer, den Klingen, den Kettenhemden und laut wiehernden Pferden hörte man jetzt nur noch knirschende Schritte im Schnee, leises Stöhnen der Verwundeten und das Sprechen von Kämpfern.
    Was Peireas aber mehr Sorgen bereitete als die Verletzten waren die Menschen, die noch auf ihren zwei Beinen standen: Die Flammen, die einen dieser Männer umgeben hatten, standen ihm noch lebhaft vor Augen. Ein Schaudern lief ihm über den Rücken. Hier war für seinen Geschmack eindeutig zu viel an schwarzer Magie.
    Da fiel ihm wieder ein, dass er gerade eben noch nicht sprechen konnte. Jetzt war der Magier allerdings tot - hatte das eine Auswirkung? Er versuchte sich zu räuspern und stellte nur fest, dass sein Hals weh tat und er auch so keine Stimme hatte. "Verdammter Schnee, diese Kälte ist tödlich. Wieso hole ich mir immer eine Erkältung?", Peireas ärgerte sich und kramte erst einmal ein Taschentuch aus seiner Hosentasche hervor, bevor er sich dazu entschloss, auf die Krieger zuzugehen und sie mal anzusprechen - beziehungsweise sich irgendwie mit Zeichen mit ihnen zu verständigen.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 23.12.2009, 02:28


    Der Namenlose ging in sein Zimmer. Auch hier roch man das Feuer noch. Er nahm den kleinen Beutel mit dem übrigen Geld und verließ den Raum. Er hatte keine Lust hier zu bleiben.
    Vor dem Haus herrschte ein noch größeres Chaos als darin. Immer mehr Menschen kamen, um zu helfen oder auch nur um zu sehen, was hier geschehen war. Am besten wäre es wohl, wenn er vorerst unbemerkt blieb und sich ein ruhiges Plätzchen suchte, an dem er nachdenken konnte. Er ging in eine der weniger belebten Gassen und hoffte, dass er im Schatten nicht gesehen wurde.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 25.12.2009, 21:26


    "Danke.", sagte Pegrin etwas zerknirscht, "Es ist zwar nicht wie mein eigenes, aber es wird reichen." Pegrin blieb bei dem Haufen hocken.
    Araséth setzte zum Gebet an, als er den Namenlosen an sich vorbei gehen sah. "Der Kerl schuldet mir noch ein paar Antworten", dachte er sich und folgte ihm. In einer leeren Gasse blieb der Kerl im Schatten stehen. Araséth ging langsam auf ihn zu und sprach: "Nun, was Ihr mit Pegrin gemacht habt, war unglaublich! Doch wüsste ich immer noch gerne, wer Ihr seid. Seid Ihr von irgendeinem Orden? Woher beherrscht ihr Magie?"



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 25.12.2009, 22:41


    Warum hatte Araséth ihm folgen müssen? Warum musste er ausgerechnet ihm Fragen stellen? Der Namenlose lehnte sich an die Hauswand und seufzte, bevor er etwas lahm anwortete: "Gute Fragen..." Leider kannte er selbst keine Antwort. Damit würde Araséth sich wohl kaum zufrieden geben. Etwas anderes konnte er ihm allerdings nicht erzählen. "Ich habe keine Anwort für Euch", sagte er ruhig. Noch bevor sein Gegenüber etwas sagen oder tun konnte, hob er beschwichtigend eine Hand. "Ich kann euch keine Antwort geben, weil ich sie selbst nicht kenne." Das alles klang in seinen eigenen Ohren schon lächerlich. "Ich weiß, dass das nicht besonders glaubwürdig klingt, aber ich habe keinerlei Erinnerung mehr an alles, was mehr als fünf Tage zurückliegt." Von dem einen Erinnerungsfetzen, den er noch nicht einordnen konnte, sagte er nichts. Seine Narbe wollte er auch nicht zeigen. Noch nicht.



    Re: Die Taverne

    Feder - 26.12.2009, 23:34


    Langsam legte sich der Lärm wieder. Einige Stadtbewohner waren zum Gaffen und um Hilfe zu leisten zu der Taverne gegangen, die nun im Lichtschein einiger großer Laternen und eines Feuers ziemlich mitgenommen wirkte. Am Horizont schien bereits die Dämmerung einzustetzen und Mela beobachtete die kleine Gruppe von Männern, die sich langsam von der Taverne entfernte. Es wurde Zeit sich, ein wenig frisch zu machen und sich auf das Treffen vorzubereiten, das sie am liebsten ausfallen lassen wollte. Ein paar Dächer weiter fand sie auf einem Dachboden Gelegenheit sich umzuziehen und zu waschen. Dabei dachte sie über den Überfall nach. Selten gingen solche Überfälle so gewalttätig von Statten, hier musste sich also jemand gewehrt haben und zwar heftig. Wegen der seltsamen Frau, der sie eigentlich hatte folgen wollen? Oder hatte es was mit dem Mord zu tun? Sie kletterte wieder auf das Dach und von dort aus auf die Straße. Die Stadt würde in kurzer zeit vollständig erwachen.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 27.12.2009, 01:21


    Pegrin steckte das Schwert ein und rannte Araséth und dem Namenlosen nach nach. Er hatte einige Fragen an ihn.
    Als er ankam endete der Namenlose gerade damit, dass er keine Erinnerung mehr hatte.
    "Heißt das, Ihr wisst noch nicht einmal Euren Namen?", fuhr es dem Krieger heraus.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 27.12.2009, 20:25


    Araséth ließ sich auf einem Fass nieder. Sein Bein schmerzte immer noch. Dann sprach er langsam: "Nun ja, es klingt wirklich nicht glaubhaft. Aber Ihr habt uns im Kampfe zur Seite gestanden und nach diesem Eure Hilfe anboten, daher will ich Euch glauben. Ich bitte Euch jedoch noch um eine letzte Antwort. Woher wusstet Ihr dann, wie man diesen Fluch, der auf Pegrin lastete, bricht?"



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 27.12.2009, 20:48


    "So ist es, Pegrin. Ich kenne meinen eigenen Namen nicht. Ich weiß auch nicht, ob oder wie ich Flüche brechen kann", antwortete er wahrheitsgemäß. Es war so lästig, nichts zu wissen. "Ich habe lediglich getan, was mir gerade in den Sinn kam. Ich kann es weder begründen noch erklären. Ich weiß auch nicht, ob ich es wiederholen könnte." Er hatte auch nicht das Gefühl gehabt, einen Fluch zu brechen. Er mochte Feuer nicht. Also hatte er es zurückgedrängt.

    Noch immer hörte er leise die Stimme in seinem Kopf: "Hör auf zu reden!"



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 27.12.2009, 22:39


    "Allem Anschein nach seid Ihr ein Magier, ein sehr guter sogar.
    Ihr tragt weder Waffen noch Rüstung.
    Könnt Ihr Euch denn an Eure Ausbildung erinnern, an Personen?
    Selbst wenn es grobe Schemen sind, es dürfte Euch doch vielleicht helfen."



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 28.12.2009, 01:26


    "Eine Stimme, ein Satz und Blut... an mehr erinnere ich mich nicht", murmelte er. "Das ist nicht besonders hilfreich." Er ballte die Hand zur Faust. "Warum interessiert Euch das überhaupt?" Glaubte Pegrin etwa, er habe sich diese Fragen nicht selbst schon gestellt? In den Fünf Tagen war er zu keinem Ergebnis gekommen. Von der Stimme in seinem Kopf wollte er wirklich nichts sagen und eigentlich wollte er sie auch nicht mehr hören. Auch wenn sie ihm eine Erinnerung zurüchgebracht hatte.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 28.12.2009, 12:21


    "Mhh, ich hatte so einen ähnlichen Fall... bei einem Freund von mir. Nur scheint es mir so, als wolltet Ihr vergessen, was geschehen war.", an Araséth gewandt fuhr er fort: "Ihr hattet mit mir etwas bereden wollen, bevor dieser "Besuch" hier aufgetaucht war. Was war es?"



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 28.12.2009, 22:44


    Nun, Ihr wolltet mir erzählen, wer die dunkel gekleidete Person in der Gasse war. Und wie sie in den Besitz von dem hier kam?", sagte Araséth und dabei zog er das Medallion mit dem Bärenwappen aus seiner Gürteltasche.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 13.01.2010, 14:08


    "Wie ich bereits sagte, bin ich ein Söldner, der Aufträge von Leuten annimmt. Vor einem Monat ungefähr, bekam ich den Auftrag, einen Torin Berbein zu eliminieren. Wahrscheinlich wusste er zuviel über meine Auftraggeber, einen Clan, der sich 'Schattenläufer' nennt. Nun ja, ich wusste nicht viel darüber, nur wo sie wohnten und wie mein Ziel aussah. Die Belohnung war sehr hoch, ungewöhnlich, um genau zu sein.... Vielleicht war es das, was mich zögern ließ... Auf jeden Fall ging ich sofort zu dem mir beschriebenen Landhaus, in dem Torin leben sollte... Und... Was soll ich darum herum erzählen, ich entschied mich, ihn nicht zu töten, warnte ihn und gab meinen Auftraggebern das Bärenwappen und einen Schädel, der so lädiert war, dass man ihn nicht wiedererkennen konnte. Danach floh ich.
    Und was habt Ihr mit diesem Wappen zu tun?"



    Re: Die Taverne

    Feder - 15.01.2010, 23:05


    Nach einer Nacht auf den Dächern wie dieser waren die ersten Schritte auf der gewöhnlichen Straße ungewohnt für Mela. Arndt schlenderte durch die Straßen zum Marktplatz. Die Sonne ging erst auf, aber die Straßen füllten sich dennoch mit Menschen. Als Tagelöhner musste man früh aufstehen, um eine Möglichkeit auf Arbeit zu haben und die Händler auf dem Markt begannen bereits ihre Stände aufzustellen. Einige Wachen und ein Herold verkündeten die Geschehnisse aus der Taverne. Arndt hörte mit einem Ohr zu, während er sich sein Frühstück zusammenklaute. Er wartete auf seine Verabredung, die er lieber ausfallen lassen würde. Hoffentlich war sie nicht auch noch zu spät, weder Arndt noch Mela hielt es lang an einem Ort, selbst wenn sie immer wieder zurückkamen. "Komm!", ohne sich umzudrehen, erkannte er die bekannte Stimme. "Immer noch die alte Masche mit dem niedlichen kleinen Jungen, hm? Und es funktioniert auch noch.", sie spazierten gemeinsam über den sich füllenden Marktplatz. "Du musst zum nächsten Versammlungspunkt. Jemand hat einen Auftrag für dich.", die Stimme seiner Begleitung wurde ernst. Arndt sah die junge Frau an. "Ich erfülle keine Aufträge, das bedeutet nur Ärger. Es sei denn, sie versprechen den nötigen Kick.", sie antwortete ebenso ernst. "Dieser Auftrag hier ist anders. Er liefert dir auf jeden Fall die Aufregung, die du suchst. Aber du...", die Frau musterte Arndt fast so sorgenvoll wie die Mütter auf den Straßen sonst. "Hier verändern sich einige Dinge und bald werden wir keine Wahl mehr haben. Wenn die Zeiten sich ändern, muss man wissen wer man ist, denn man wird nicht mehr die Gelegenheit dazu haben, über sich nachzudenken. Gib Acht auf dich mein kleiner Junge, selbst wenn du so schnell wie der Wind bist wird dich die Veränderung einholen." Verwirrt blieb Arndt stehen. Er drehte sich um, solche Worte war er nicht von seiner Ziehschwester gewöhnt. Sie war zwischen den Menschen in den Straßen verschwunden. Zögerlich griff er in seine Tasche und zog einen beschriebenen Zettel hinaus. "Bis Vollmond... Was für ein Auftrag?", dachte er.



    Re: Die Taverne

    Anonymous - 24.01.2010, 19:54


    Araséth lauschte der Geschichte. Dann sagte er langsam: "Also habt Ihr das Wappen Euren Auftraggebern gegeben... und wie kam die Gestalt von vorhin zu diesem Wappen?" Während er sprach, zog er das Medallion mit dem Wappen aus seiner Tasche und blickte darauf. "Und meiner eigentlichen Frage seid Ihr ausgewichen, nämlich: Wer war diese Person und wie kam sie an das Medallion?", fragte er und ein Gefühl von Angst stieg in ihm hoch. Sollte es nämlich einer von dem Clan sein, mit dem er sich treffen sollte, hatte er ein großes Problem.



    Re: Die Taverne

    Golatas - 06.02.2010, 22:45


    Alarion lag auf einem Dach. Er hatte lange warten müssen, bis sich eine solche Gelegenheit ergeben hatte. Endlich hatte er freie Schussbahn. Er wusste zwar nicht, warum dieser Mann sterben sollte, aber er wusste, dass er sehr viel Geld dafür bekam. Damit konnte er sogar den Rest seiner Schulden loswerden.
    Eigentlich war das hier zu einfach. Er war gewohnt, dass seine Ziele Waffen oder zumindest eine Rüstung trugen. So fand er es seltsam, dass sein Auftraggeber ihn dafür angeheuert hatte.

    Er verzauberte das Holz des Pfeiles, damit es magische Barrieren durchschlagen konnte, falls der junge Mann doch nicht ganz schutzlos war. Als er zielte, lehnte sein Opfer noch immer nichtsahnend an der Wand. Er ließ die Sehne zurückschnellen und verschwand direkt auf der anderen Seite des Dachs.



    Re: Die Taverne

    Cyraja - 06.02.2010, 23:16


    Der Namenlose hörte den beiden aufmerksam zu. Mit seinen eigenen Gedanken kam er nicht weiter. Die Geschichten der anderen lenkten ihn zumindest von der Stimme in seinem Kopf ab.
    Plötzlich hatte er ein seltsames Gefühl, das er nicht zuordnen konnte. Es gab eine Art Einschlag. Der junge Mann blickte auf, als er das jähe Gefühl von Gefahr erkannte. Ein Pfeil raste auf ihn zu. Er erschrak und tat reflexartig das, was er gelernt hatte. Er zerstörte die Gefahr.
    Mit einem lauten Knall explodierte der Pfeil. Die Splitter fielen in den Schnee, ohne sich weit zu verteilen.

    Als der Namenlose zum Gegenüberliegenden Dach aufsah, waren dort nur Abdrücke im Schnee. Der Schütze war verschwunden.



    Re: Die Taverne

    Feder - 07.02.2010, 18:23


    Verwirrt zog der Junge durch die Straßen. Er verstand nicht, was mit all dem gemeint war, das er gerade gehört hatte. Arnd hatte noch Zeit, bevor er aufbrechen musste, damit Mela ihren Auftrag ablehnen konnte. So war es zumindest geplant. Um die Stadt im Auge zu behalten, entschied er sich, wieder auf die Dächer zurückzukehren. Für eine Elfe war es normal, Stellen aufzusuchen, die einen guten Überblick boten, für ein Volk, das häufig auch als Normaden unterwegs war, war es wohl auch unerlässlich. Oben auf den Dächern in der klaren Morgenluft konnte Arnd erstmal seinen Kopf von all dem seltsamen Gerede frei machen. Doch noch bevor er die Ruhe genießen konnte, fielen ihm die Fußspuren auf. Mela war auf diesem Dach nicht gewesen und sonst hielt sich in der Regel niemand auf den Stadtdächern auf. Neugierig folgte er der Spur, er musste zwar vorsichtig sein, denn bei Tag konnte man leichter gesehen werden, wenn man hier oben rumturnte. Die Spuren endeten auf einem Dach, anscheinend hatte sich die Person hier für einige Zeit niedergelassen. Vorsichtig warf Arnd einen Bilck hinunter auf die Straße und sah direkt auf eine gestikulierende Gruppe von Männern herunter, die in seine Richtung starrten und ihn bemerkten. Fluchend rutschte Arnd vom Dach, riss die Kapuze herunter und versuchte so schnell wie möglich wieder Mela zu werden. Doch auf der Straße angelangt rannte sie einem der Männer direkt in den Arm.

    ---MoC---



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