Der Spiegel der Seelen

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    Re: Der Spiegel der Seelen

    Vicati - 17.06.2010, 20:30

    Der Spiegel der Seelen
    Einst reisten der Alte Gott und seine Tochter, die Hohe Göttin, durch die Nebel der Ewigkeit. Die Hohe Göttin jedoch interessierte sich nicht für die Welten der Sterblichen und die Arbeit der Götter, sondern nur für sich selbst und für ihren geliebten Spiegel.
    Irgendwo in den Nebeln bemerkte der Alte Gott dies und wurde traurig. Dennoch wollte er seine Tochter umstimmen, indem er ihr eine Welt schuf. So sammelte er die Nebel um sich und schuf die Welt Arkoltoren. Wälder, Wiesen, Gebirgen, Schneeebenen, Wüsten und Schluchten schmückten diese und alle möglichen und unmöglichen Tiere wandelten au ihr. Doch selbst dann beachtete die Hohe Göttin die Arbeit ihres Vaters nicht und sie interessierte sich weiter nur für ihren Spiegel.
    Trauer übermannte den Alten Gott und er starb an gebrochenem Herzen. Als die Hohe Göttin das sah, wurde auch sie von Schmerz und Trauer durchflutet und der Spiegel entglitt ihrer Hand. Dieser fiel durch die Nebel auf Arkoltoren hinab.
    Obwohl er für die Götter nur ein Spiegel war, war er doch von göttlicher Hand geschaffen und besass deshalb auch in der Welt der Sterblichen göttliche Kräfte. So fiel er zwei Tage durch die Luft. Als er in die Sphäre von Arkoltoren eintrat, herrschte Naht und er warf die Schatten der Nacht zurück. So entstand die erste Zwillingswelt von Arkoltoren, Arkolnoret, die Schattenwelt. Als dann Die Sonne aufging und ihr Strahlen über Arkoltoren sandte, warf der fallende Spiegel dieses Strahlen zurück und die zweite Zwillingswelt von Arkoltoren entstand, Lorkatoren. Als er dann nahe der Erdoberfläche war, warf der Spiegel das Bild eines Waldbrandes zurück und rief so das erste Volk von Arkoltoren ins Leben, Die Ouri. Er fiel und drehte sich in der Luft. So warf er das Bild einer Lehmgrube zurück und die Menschen traten zu Tage. Eine weitere Umdrehung später erschien das Bild einer Geröllhalde auf der spiegelnden Oberfläche. Die Gnome entstanden. Und schliesslich, nach einer letzten Drehung warf er kurz vor dem Boden die Wurzeln eines uralten Baumes zurück. So trat das letzte Volk zu Tage, die Schrate. Dann landete der Spiegel am Boden.
    So entstanden die denkenden Völker Arkoltorens. Die Ouri gingen in die Wüsten und der Umgebung, die Gnome beherrschten die Berge, die Schrate machten sich in den Wäldern breit und die Menschen siedelten sich auf der ganzen Welt an.
    Bald schon entdeckten einige Menschen, Gnome, Ouri und Schrate, dass sie wenige von ihnen besondere Kräfte besassen. Sie beherrschten die Spiegelmagie. Diese Spiegelmagier wurden bald schon Spiegelwanderer genannt, denn von all ihren Zauberkräften stach jene Fähigkeit hervor, durch Spiegel gehen zu können. So standen die Völker in Kontakt zu einander.
    Dann entdeckten eine Menschenfrau, ein Gnom und ein Ouri Lorkatoren. Sie brachten die Nachricht über diese wundervolle Welt des Lichts in der immer Tag war, nach Arkoltoren. Jene, die keine Spiegelwanderer waren, wollten nun auch dorthin und so suchten die Spiegelwanderer nach einer Möglichkeit, ein Tor nach Lorkatoren zu öffnen.
    Die Schrate waren währenddessen verbittert, denn sie hatten immer weniger Kontakt mit den anderen Bewohner von Arkoltoren, diese wollten nichts mit den hässlichen, brutalen und bisweilen hinterhältigen Schraten zu tun haben. Einer der wenigen Schrat-Spiegelwanderer, Kradkh, entdeckte in seinem Hass auf die anderen Völker und seinem Bestreben, eine noch viel schönere Welt als Lorkatoren zu entdecken, die Schattenwelt Arkolnoret. Dort herrschte immer Nacht, doch Kradkh entdeckte die mächtige Schwarze Magie. Er suchte nach einer Möglichkeit, diese Magie seinem Volk zu bringen und schliesslich hatte er einen Plan.
    Er ging zu den anderen Spiegelwanderer, die immer noch nach einer Möglichkeit suchten, Arkoltoren und Lorkatoren zu verbinden und erzählte ihnen, wie dies möglich wäre.
    So kam es, dass dort, wo einst der Spiegel der Hohen Göttin auf die Welt fiel, zwei gewaltige Spiegel errichtet wurden, die Spiegeltore. Tatsächlich verband der ewige Gang, der durch diese zwei Spiegel entstand, ein Weg zwischen Arkoltoren und Lorkatoren, doch in die andere Richtung wurde die Schattenwelt mit Arkoltoren verbunden. So ging Kradkhs Plan auf und durch das Schattenspiegeltor drang die Schwarze Magie nach Arkoltoren und die Schrate konnten sie nutzen. Doch was er nicht ahnte, war, dass durch das Lichtspiegeltor die Weisse Magie drang, die bald darauf von den anderen Völkern genutzt wurde.
    Doch es drang nicht nur etwas aus den anderen Welten nach Arkoltoren, es drang auch etwas aus Arkoltoren in die anderen Welten. Die Gefühle und Taten ihrer Bewohner. Jedes Gefühl und jede Tat der Selbstlosigkeit, der Liebe und des Mitleids drang nach Lorkatoren und dort entstand ein Wesen des Lichts. Jedes Gefühl und jede Tat des Hasses, der Wut und der Niederträchtigkeit drang nach Arkolnoret und dort entstand ein Wesen der Schatten.
    Schon bald traten die Geschöpfe der Schatten durch das Spiegeltor und griffen die Bewohner Arkoltorens an. Die Schrate ergriffen ihre Chance und verbündeten sich mit den Schattenwesen. Ausserdem zogen sie einen Teil des Gnomenvolkes auf ihre Seite, die Höhlengnome. Die Gipfelgnome hielten sich treu auf der Seite des Lichts und diese riefen die Geschöpfe des Lichts zu Hilfe. Auch diese traten durch das Spiegeltor und griffen in die Kämpfe ein.
    Nach Monaten des Tötens kam es zu einer grossen Schlacht zwischen den Spiegeltoren. Die Hohe Göttin jedoch konnte das Töten in ihrer Trauer nicht ertragen und sandte ihre Macht durch ihren Spiegel. Diese brach hervor, vernichtete alle Wesen bei den Spiegeltoren und verwandelte alles im Umkreis von hundert Meilen in grauen Sand.
    Nur die wenigen Spiegelwanderer überlebten diese gewaltige Welle von Spiegelmagie. Eine menschliche Spiegelwanderin namens Feona entdeckte den Spiegel und ihr wurde als erste das Wissen um die Hohe Göttin zuteil. Dieses trug sie in die Welt und bald entstand ein grosser Kult um die Göttin. Doch die Hohe Göttin warnte Feona, dass der Spiegel, der seit neustem der Spiegel der Seelen genannt wurde, göttliche Macht besass und sie diesen deshalb verstecken müsse. So versteckte die Spiegelwanderin den Spiegel der Seelen und wirkte einen mächtigen Zauber. Fortan trug immer ein Spiegelwanderer das Wissen um das Versteck des Spiegels. Dieser besass grosse Kräfte und wurde „der Hüter“ genannt.

    Eddan stiess die Tür der Taverne von Narkon auf, schüttelte sich das Wasser aus den hellblonden Zöpfchen, die sich wie ein Sternenkranz um seinen Kopf bewegten und trat ein.
    Sein Blick schweifte durch den düsteren Schankraum. Die bullige Gestalt seines Onkels, dem Dorfschmied, war an der Theke zu erkennen, wo er mit einigen anderen Männern aus dem Dorf lautstark grölte und trank. Er hatte wohl schon einigen Alkohol intus. Solange er seine Trinkwut nicht an Eddan ausliess, sollte es ihm egal sein.
    Der schmale Junge ging eilend zwischen den grob gezimmerten Tischen hindurch, auf einen kleinen Tisch im hinteren Teil der Taverne.
    „Hey, Eddan“, die Stimme von Niol war unverkennbar. „Bist du deiner Tante endlich entkommen. dein Onkel ist schon seit einer guten Stunde hier und kippt sich unüberhörbar Bier nach Bier in den Rachen.“
    „Anria hätte mich wohl am liebsten an den Herd gekettet, aber ich bin ihr entwischt“, antwortete Eddan und liess sich grinsend auf der Bank neben seinem Freund nieder. Das würde Ärger geben, aber hatte sowieso keine Lust, den Abend mit seiner Tante zu verbringen.
    „Na dann“, Niol holte Luft und rief dann: „Liith, komm, bring uns was zu trinken.“
    Die strohblonde Tochter des Wirts nickte lächelnd und verschwand hinter der Theke. Nach wenigen Sekunden tauchte sie wieder auf und trug drei hölzerne Krüge zu ihrem Tisch.
    „Eddan! Schön, dass du es geschafft hast“, das Mädchen stellte die Krüge vor die Jungen und setzte sich dann, den letzten selbst in der Hand behaltend.
    „Ja…“, begann er.
    Irgendwo klirrte ein Fenster.
    Ein Mann in der anderen Ecke war aufgesprungen. Er hatte kurze, strubbelige, pechschwarze haare und durchdringende blaue Augen. Forschend liess er die Augen durch den Raum schweifen und er streifte dabei die silbernen von Eddan.
    Erneut wurde die Tür geöffnet, diesmal knallte sie aber mit voller Wucht an die Wand.
    Ein erster Schrei gellte durch das Dorf und auch in der Taverne wurden Rufe laut.
    „Schrate!“



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