Decadence of Gods

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    Re: Decadence of Gods

    Pitchaholic - 03.06.2010, 23:11

    Decadence of Gods
    Am Anbeginn der Zeit waren da Licht und Schatten.
    Zusammen schufen und vernichteten sie die verschiedensten Welten, wetteiferten stets um die Perfektion ihrer Werke.
    Was der eine errichtete, riss der andere nieder und keiner gönnte dem anderen einen Vorteil in diesem endlosen Kampf um die Gunst einer Macht, soviel größer als ihre eigene: die des Lebens. Doch die höchste aller Kräfte war der Schlachten überdrüssig, war ihr Wunsch doch die Balance in allem und Gleichheit im Sein. Das Leben beschloss den sinnlosen Streit zu beenden, wählte aus den tausenden Welten die dar waren eine aus, um dort seine Wurzeln tief in die Erde zu schlagen und diese mit seiner Essenz zu erfüllen. Licht und Schatten folgten ihm, dachten aber nicht daran ihr zielloses Treiben zu beenden und verwüsteten selbst diesen geweihten Ort, ungewiss über das, was unter ihnen geschah. Dort gediehen erste Pflanzen, Blumen und Bäume sprossen aus nacktem Boden und selbst kleine Tiere tauchten fast wie aus dem Nichts auf. All dies reichte aber noch nicht um die Streitenden zu beschwichtigen und als durch ihren Krieg selbst diese Welt zu sterben drohte, geriet das Leben in Unruhe, war erzürnt und besorgt um die Zukunft dieses kleinen Ortes und tat etwas, das die Ordnung der Schöpfung für immer ändern sollte, es gab der Welt einen Namen: Aidean, das Gleichgewicht.
    Wie an jedem Platz, an dem das Leben einen Teil seiner Macht zurückließ und eine Welt damit weihte, schoss ein unendlicher Turm in die Höhe, schneeweiss und wunderschön. Gleichzeitig war dieses Bauwerk eine Säule, die einen Schutzwall errichtete und damit Aidean vor der Zerstörung bewahrte. Als die beiden Kämpfenden bemerkten, dass sie diese Welt nicht weiter beeinflussen und verwüsten konnten, verließen sie den Planeten und zogen in das weite All hinaus, um dort ihren Streit auszufechten. Dennoch gaben sie Aidean nicht auf und hinterließen jeweils einen Bruchteil ihrer eigenen Existenz, das Licht im Norden und der Schatten im Süden. Aus diesen Stücken entwuchsen die Zwillingsgöttinnen Leiae, das helle Eis und Roeji, die finstere Flamme und warteten schlafend auf eine Gelegenheit, den Kampf ihrer Schöpfer weiter auszutragen. Und der Tag kam, an dem sich ihnen diese Gelegenheit bot, der Tag an dem die Yael erschienen, das "Singende Volk". Die Yael errichteten über Jahrhunderte und Jahrtausende eine gewaltige, fortschrittliche Zivilisation, lebten in Frieden mit der Natur und allem Leben und bezeichneten das Leben selbst, ihre "große Mutter", als einzige wahre Gottheit und verehrten diese mit Harmonie und Gleichgewicht in allen Dingen. Doch der Hauch des Lebens hatte Aidean schon sehr lange verlassen, da sie die Sterblichen ihrer eigenen Verantwortung überlassen wollte, übersah dabei jedoch die beiden Keime, die in Nord und Süd gediehen. Es dauerte fast zwölftausend Jahre, bis sich Leiae und Roeji genug gesammelt hatten um gegeneinander zu kämpfen, doch diese Zeitspanne kam den Yael nur zugute. Der weisse Turm, die "Säule des Seins", bildete inzwischen den Mittelpunkt ihrer Gemeinschaft und lag im Zentrum der Hauptstadt, deren Name schon vor langem in Vergessenheit geriet. Dort beteten, arbeiteten und lebten die hochgewachsenen und von Natur aus grazileren Menschenwesen gemeinsam, immer mit der Natur, nie dagegen. Dann kam der Tag, an dem die Zwillinge endlich erwachten und das Antlitz der Welt für immer veränderten.

    "Hier endet leider die Geschichte", schloss der Alte und beobachtete dabei mit träumerischem Blick die züngelnden Flammen des Lagerfeuers, an dem er und seine Enkelkinder saßen. Der erst achtjährige Lester klatschte lachend in die Hände und schien hellauf begeistert. "Danke Opi, das war schön!" "Shh, nicht so laut!", schimpfte seine ältere Schwester Keila sofort, "Sie könnten immernoch hier sein!" Im Gegensatz zu dem ausgelassenen Jungen wirkte die Siebzehnjährige ausserordentlich angespannt und blickte sich ständig um, scheinbar auf der Suche nach etwas.
    "Großvater, wie oft willst du uns diesen Kram noch erzählen? Niemand glaubt diesen alten Unfug, ausserdem verwirrst du mit deinem Gerede den Jungen."
    "Ich glaube daran!", warf der Kleine entrüstet ein.
    "Und ich sage, du sollst ruhig sein!"
    Entnervt ließ sie ihren Blick über die Hänge des nahen Gebirges gleiten und konnte von dem kleinen Hügel auf dem sie saßen sogar fast das gesamte Tal überblicken. Doch egal wohin sie auch sah, überall bot sich ihr das gleiche, trostlose Bild. Eine Wüste aus Schnee und Eis, endlos wie der Horizont, umgab sie zu allen Seiten und ließ nichts von einem Hauch des Lebens, den es einmal auf Aidean gegeben haben soll, erahnen.
    "Verzeih Ila, aber ein alter Mann wie ich es bin lebt nunmal von der Vergangenheit."
    "Du meinst wohl eher von frei erfundenen Legenden. Und nenn mich nicht Ila!"
    Betretenes Schweigen trat ein und wurde nur vom Knistern der Flammen und dem raschelnden Geräusch festgezurrter Pelze unterbrochen, wenn sich jemand bewegte. Über dem Feuer an einem langen Metallspieß briet ein Hase vor sich hin, mehr Haut und Knochen als Fleisch, aber dennoch besser als nichts. Frisches Wild war in diesen Zeiten äußerst rar und so wurde des öfteren auch zu bereits halb verwesten Kadavern gegriffen, vorallem abseits der größeren Systeme. So wurden die unterirdischen Städte genannt, in denen die Menschen mehr schlecht als recht ihr Leben fristeten und von besseren Tagen träumten, die niemals kamen. Die drei waren auf dem Weg zu der größten von ihnen, Halwehr, der letzten sicheren Zuflucht. Ihr Heimatsystem war vor einigen Monaten von Wendigos attackiert und ausgelöscht worden, flinken, blutrünstigen Bergwesen, denen Menschenfleisch besonders mundete. Überfälle dieser Art waren nicht selten und so war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis auch Haltor fallen würde. Als es soweit war, hatte Großvater Epius seinen Enkel unter den Arm geklemmt, einige Felle über die Schulter geworfen und aus der Stadt geflüchtet. Keila hatten sie unterwegs aufgegriffen, sie war bei der Jagd gewesen und schleifte gerade einen ausgewachsenen Hirsch auf einem Schlitten hinter sich her. Sie schmissen das Tier in den Schnee und rauschten den angrenzenden, Kilometer langen Steilhang hinab um sich von dort aus zu Fuß durchzuschlagen. Seit nun mehr als vier Monaten waren sie unterwegs, doch Halwehr war keine zwei Tagesmärsche mehr entfernt und nur diese Gewissheit hielt sie am Leben. Die Eltern der Kinder waren schon lange verschollen und Epius schwieg zu diesem Thema, wie oft Keila ihn auch schon gefragt hatte. Ihr und Lester versicherte er nur immer wieder, dass sie noch leben und irgendwann zurückkommen würden.



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