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Re: Die stehen sogar in der Zeitung
Reinhard CM - 30.05.2010, 23:45Die stehen sogar in der Zeitung
Dieser nette Artikel war im SONNTAG, in der Wiener Kirchenzeitung in der Ausgabe Nr. 15 vom 11. 04. 2010 8)
Helfen, wo Hilfe nötig ist
Vor 350 Jahren starben die Ordensgründer der Barmherzigen Schwestern: der hl. Vinzenz von Paul und die hl. Luise von Marillac.
Eine Londoner Filmproduzentin brachte kürzlich ihre Sicht der Dinge folgendermaßen auf den Punkt: „Armut ist nicht das Problem, sondern die Lösung.”
Provokante Sätze wie dieser sind in der Debatte um die gegenwärtige Finanz-, Wirtschafts- und Umweltkrise nicht selten zu hören. Was paradox klingt, ist durchaus nicht aus der Luft gegriffen.
Wir werden uns einen Lebensstil des entfesselten Konsums, der Ressourcenvergeudung und der Gewinnmaximierung um jeden Preis nicht mehr leisten können. „Arm” oder zumindest „ärmer” zu werden, bedeutet in diesem Zusammenhang genügsamer zu leben und das persönliche Glück nicht an Dingen und Konsumartikeln zu messen.
In diesem Sinn können Ordensgemeinschaften vorbildhaft sein, zeigen sie doch, dass man auch in Bescheidenheit ein erfülltes Leben leben kann.
Andererseits bleibt die Armut aber dennoch eine schreckliche Bedrohung des Lebens. Was arme Menschen – auch in unseren relativ reichen Gesellschaften – zu bewältigen haben, lässt sich mit „Genügsamkeit” nicht mehr beschreiben.
Es ist etwas ganz Anderes als das, was Ordensleute – die zwar nicht reich sind, aber auch keine Zukunfts- und Existenzängste kennen – vorleben.
Armut in diesem Sinne geht buchstäblich ans Leben. Sie macht krank, zerreißt Familien, isoliert, zerstört, stiehlt der Zukunft die Chancen. Sie krallt sich fest in der Existenz, weckt auf in der Nacht, zieht in den Abgrund. Sie hat viele Gesichter und Ursachen.
In Städten ohne Slums und Elendsviertel ist sie auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Trotzdem ist sie da. Eine Not für die Betroffenen, ein Appell an alle, die helfen können. Denn nicht alle rettet das soziale Netz.
Die Ordensgründer der Barmherzigen Schwestern, der hl. Vinzenz von Paul und die hl. Louise von Marillac, haben die Armut, die im Paris des 17. Jahrhunderts unübersehbar war, als Auftrag verstanden.
Sie sahen, dass gut organisierte, professionelle Hilfe nötig war. Aus ihrer Initiative entstanden die „Töchter der christlichen Liebe” oder „Barmherzigen Schwestern”, eine karitative Ordensgemeinschaft, die heute auf der ganzen Welt verbreitet ist.
Vor 350 Jahren starben die beiden großen Propheten der Nächstenliebe. Das heurige Gedenkjahr ist ein Anlass, über ihre Impulse und deren Umsetzung heute nachzudenken. Denn das Feuer, das sie entfacht haben, brennt noch heute.
Und die Armut ist Auftrag geblieben.
Re: Die stehen sogar in der Zeitung
Reinhard CM - 19.10.2010, 22:15
Auch das stand im "Sonntag" - in der Wiener Kirchenzeitung:
Bei den Barmherzigen Schwestern bekommen Arme zu essen.
Die „Frühstücksausgabe” der Barmherzigen Schwestern in Wien Gumpendorf hat seit vielen Jahren Tradition.
Nun wurde der ehemalige „Armenhof” umgebaut – als vinzentinische Initiative der Kongregation der Barmherzigen Schwestern in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern BetriebsGmbH.
Er wurde VinzenzGwölb genannt und Mitte September von Pater Leo Wallner SJ und Kaplan Reinhard Kofler CM feierlich gesegnet und mit einem fröhlichen Fest eröffnet.
30 Gästen bietet das VinzenzGwölb nun Platz. Die Obdachlosen werden vom Team der Frühstückshelfer, Schwestern und Ehrenamtlichen, gerne und mit viel Engagement bedient.
Armut als Auftrag
Die heilige Louise von Marillac (1591 – 1660) gründete gemeinsam mit Vinzenz von Paul die „Töchter der christlichen Liebe”, aus denen später die Barmherzigen Schwestern hervorgingen. „Der Impuls zur tätigen Nächstenliebe, den die beiden Heiligen setzten, ist heute noch genauso aktuell wie damals”, sagt Sr. Maria Michaela, Generalvikarin der Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, Wien Gumpendorf.
Nächstenliebe im Sinn der Bibel und im Sinn der großen Gestalten Louise und Vinzenz ist keine Wolke theoretischer Menschenfreundlichkeit. Sie lebt von konkretem Engagement und verlässlicher Zuwendung. Dazu gehört seit jeher, jenen etwas zu essen zu geben, denen die Mittel zur Ernährung fehlten.
Natürlich ist die Frühstücksausgabe nur eine von vielen Aktivitäten der Barmherzigen Schwestern. Kranken und alten Menschen, Kindern und Waisen galt und gilt ihre Sorge. Heute fehlt es an Nachwuchs, der Orden ist kleiner geworden. Aber das Engagement für die Armen und der Kampf gegen viele Aspekte heutiger Armut stehen nach wie vor im Zentrum seiner Spiritualität.
Einen Link mit einem Bild von der Frühstücksausgabe gibt es hier: http://www.dersonntag.at/news/articles/2010/09/29/a4686/detailinfo
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