the widow's window

Crushed Dreams
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    Re: the widow's window

    Edge - 23.05.2010, 02:50

    the widow's window
    Start/Ende: 09.05.2010 13:13

    »Ich habe ein Geschenk für mich.
    Es ist das Beste das ich noch von dir besitze.
    Getrunken um unsterblich zu sein.
    Versunken um erinnert zu sein.
    Tiefer... noch ein bisschen tiefer...
    So köstlich wie es fließt in Strömen
    Als kleines Lämpchen wirst du in mir blinken
    Und immer mich zur rechten Ausfahrt winken...
    Kannst du sie riechen? Die Lust...?
    Kannst du sie spüren? Die Lust...?
    Von Neuem gebährt ein neuer Wurm
    Mitten im Sturm, dieser steile Turm«
    Das Video springt an. Zuerst sieht man nichts. Kaum mehr als leere Schwärze der Düsterkeit. Dann wird es heller. Ein Meer von Blut erstreckt sich über das gesamte Bild und verschwindet in weiter Ferne im nächtlichen Dunkel. Der zähe, dickflüssige Lebenssaft ist ruhig. Keine Wellen, kein Luftzug, keine Bewegung ist auszumachen. Es ist warm hier. Das Blut ist warm, als sei es frisch gezapft worden. Eine rostige alte Öllampe wird ins Bild getragen, in der stoffvernetzten Hand des Rated R Superstar. Kurz darauf folgte der Rest seines Körpers und in der anderen Hand schob er ein dickes Holzbrett mit einem Grammophon darauf über das 'Wasser'. Das uralte Gerät und Vorreiter des Plattenspielers muss modernisiert worden sein, denn sonst würde das Brett wohl sofort mitsamt des Geräts untergehen.

    Dennoch bekommt diese obskure Atmosphäre durch Martha Tilton's "I'll Walk Alone" aus der Zeit des zweiten Weltkriegs nochmal eine besonders skurrile Note. Diese ruhige und melodische Musik in Kombination mit dem Blut wirkte so unheilvoll und beunruhigend. Es erinnerte an einen Psychokiller aus irgendeinem schlechten Slasher Movie. Denn auf Kleidung hatte Edge verzichtet, so zeichneten Muskeln und vergrößerte Schulterblätter seinen strammen und massiven Rücken. Seine Wirbelsäule gleichte einer Schneise der Versenkung, getragen von seinem Po bis hinauf zu seinem Schädel. Er watet durch den ruhigen Fluss aus Blut, mit aller Ruhe die ein Mensch besitzen konnte. Leicht hebt er die Lampe an als der Grund des Bodens sich absengte und ihm bis zu den Knien ging. Immer tiefer hinein bis es ihm schließlich zum Bauchnabel reichte und es der Kamera erlaubt war, ihn von vorne zu zeigen.

    Ein Seil mit einem Haken daran wurde hinuntergelassen. Mit einer langen Streckung hängte er die Lampe ein, die daraufhin nach oben gezogen wurde. Sein Blick folgte für eine kurze Zeit der Lampe bis er ins rote Wasser hinunter schaute und zu schwimmen begann. Mit jeder Bewegung die er mit Füßen und Händen tat, entwickelten sich kleine Wellen und wohltuendes Geplätscher. Er schwamm immer weiter hinaus ins Meer bis er mit den Füßen nichtmehr auf dem Boden stehen konnte. Es musste eine Unmenge von Blut sein und die Größe des Raums ließ sich nicht einmal erahnen. Dann tauchte er plötzlich ab und für einige Sekunden herrschte absolute Stille. Derweil hatte die Lampe eine angemessene Höhe erreicht, sodass man einen kleinen Blick auf die Decke werfen konnte. Sie wirkte merkwürdig und ungewohnt.

    Kein Beton, kein grau, kein Holz und auch sonst kein bekanntes Material. Es wirkte wie vertrocknetes, orangefarbenes Leder das mit dünnen Drähten zusammengehalten wurde. Dann tauchte Edge plötzlich wieder auf. Das Blut färbte seine schwarzen Haare und seine silberne Strähne in dunkles Rot und lief ihm wie Schweiß am Gesicht bis zu seinem borstigen, schwarzen Bart herunter. Das meißte tropfte dort von seinem Kinn hinunter, aber manches floss an seinem Hals zu seinem durchtrainierten Schultern hinunter und vermischte sich dort mit dem Meer. Edge hatte seine Augen verschlossen und genoss das warme Bad in der Flüssigkeit das Leben schenkte wenn man es besaß und Leben nahm, wenn man es verlor.

    Gelegentlich tauchte man ab, ließ sich von seinem Blut beherrschen und tat dabei nicht selten dumme Dinge. Ab und zu gab es ein Licht das einem den Weg deutete. Nicht selten zeigte es unschöne Seiten die man am liebsten ignorieren würde, aber das zu tun wäre dämlich. Jedes Licht war kostbar und erhellte die Umgebung. Es schenkt einem eine neue Perspektive, einen neuen Weg oder es erinnerte einen an etwas, das einem von äußerster Wichtigkeit war und vor lauter Blutzufuhr nicht erkennen konnte.

    »Du kannst sehen, dass ich nun durch dein Meer des Schmerzes schwimme. Meine neue Leidenschaft, für die es nötig ist Leiden zu schaffen. Du warst doch da als ich die ersten Steine für meinen Turm gelegt hatte, hast mich beobachtet und mir den Mörtel gebracht. Du hast gesehen wie ich zu Boden geworfen und über den kratzigen Asphalt gezogen wurde. Du hast gesehen wie sehr ich damit gekämpft habe, alles was ich besessen habe mit meinen Fingern zu balancieren. Irgendwann musste es geschehen. Alles war zerbrochen, jedes einzelne Stück. Und wo warst du?«

    Noch immer schwamm Edge in dem Sumpf der ihn sowohl an seine Vergangenheit als auch an seine Gegenwart und Zukunft erinnern sollte, mit all seinen positiven und negativen gedenken. Die Wellen die seine Bewegungen schlugen, brachte das Grammophon zum treiben. Es taumelte hin und her, fiel jedoch nicht ins Lebenselixir.

    »Ich fragte mich, was ist wenn ich den ganzen Turm nun einfach niederreisse und alles aufgebe? Stein für Stein. Extra mein Fenster auflasse wenn es regnet und stürmt, damit bloß nichts mehr übrig bleibt ausser ein verbitterter, gebrochener alter Mann!«

    Noch einmal holte Edge tief Luft und tauchte ab. Er schwamm durch eine Flüssigkeit in der man seine Augen nicht öffnen durfte. Blind und nach Gefühl. Der Orientierungssinn von äußerster Wichtigkeit. Seine Bewegungen sind grob. Es ist als würde er sich treiben lassen bis er am Grund angelangt war. Dort griff er blind zu Boden, packte einen Gegenstand und schwamm wieder auf die Oberfläche. Als er sie erreicht hatte und die rote Flüssigkeit an seinem Gesicht hinabperlte, öffnete er wieder die Augen und hebt seine Hand. Ein Weinglas hatte er vom Grund aufgehoben das nun gefüllt vom Rubinensaft war. Er schüttete es aus und hob es durch das Meer von Blut. Dann schüttete er es wieder aus bis das Glas halbvoll war. Mit kreisenden Bewegungen ließ er das Sekret im Glas umherschwenken bis er einen genüsslichen Schluck daraus nahm und fasziniert wieder auf das Gefäß schaute

    »Du schienst so perfekt für mich. Der Schmerz den du mir bereitet hast, hat mich umschlossen wie ein Panzer und ich liebte es. Du sagtest, es würde unser Zuhause werden. Du hast gesehen wie sehr ich mich darum bemühte, es so schnell wie möglich fertig zu bekommen. Du hast den Vorgang manipuliert und Erde in den Mörtel gegeben. Dadurch ist alles instabil geworden und zusammengebrochen.«

    Plötzlich fiel ein Stück Draht von der Decke und plätscherte ins Wasser. Kurz daraufhin löste sich lappenartig das Leder von der Decke. Jedoch war es noch gut genug befestigt um sich nicht gänzlich zu lösen. Der Kanadier schaute mit kritischem Blick hinauf und anschließend an die Stelle, an der diese stählerne Naht abgebrochen hinabfiel. Um nicht von seiner Message abzukommen widmete er sich wieder der Kamera

    »Vielleicht hast du dich gefragt: "Was ist wenn ich unseren Turm nun einfach niederreisse und alles aufgebe? Stein für Stein. Extra das Fenster auflasse wenn es regnet und stürmt, damit bloß nichtsmehr übrig bleibt ausser eine verbitterte, alte Frau und ein gebrochener Mann!"«

    Auf einmal gibt es ein merkwürdiges, hohles Glucksen. Das Geräusch eines tiefen Aufstoßes, einem langen Rülpsen das durch den Raum schallte. Der Kanadier jedoch war es nicht gewesen. Seine Unsicherheit machte sich auf seinem Gesichtsausdruck breit als er sich umschaute. Ihm war die Gegend nichtmehr ganz geheuer, weswegen er zurück ins seichte Wasser schwamm. Er tat gut daran, denn ein Wirbel entstand im blutigen Fluss als die rote Flüssigkeit an verschiedenen Punkten eingesaugt wurde. Stück für Stück wurde der Wasserspiegel niedriger und der See trocknete aus. Es war wie Wasser aus der Wanne zu lassen.

    »Du wusstest, dass ich dich nicht verlassen würde. Ich hatte keine anderen Wege zu gehen, so bliebe mir nichts anderes übrig als alles wieder aufzubauen. Aber es ging nicht. Durch dich war ich so müde, dass ich mich nichtmehr daran erinnern konnte wie es war, ganz frei auf meinen eigenen Füßen über eine Wiese zu laufen. Wir haben es gemeinsam niedergerissen und darum zog ich eine Linie. Denn es ist die Zeit gekommen an der ich stärker werde und mir die Erinnerungen an uns nichtsmehr anhaben kann.«

    Inzwischen gleichte der einstmalige See mehr einem alten Tümpel. Sämtliches Blut war entzogen worden und nur noch einzelne Rotpfützen sammelten sich an unebenen Stellen des Bodens. Zum Glück hatte der Kanadier zuvor noch sein Glas bis zum Rand gefüllt. Eine angedeutete Lotusposition nahm er ein, bog seine Knie nach oben damit er seine Arme darauf stützen konnte und nippte Schluck für Schluck am naturalen Ambrosia während sein lunzelnder Blick in der Gegend umher wanderte. Er suchte das Grammophon, aber es scheint verschluckt worden zu sein von eines der vielen Fussball großen Löcher im Boden. Es gluckste noch ein paar Mal ehe eine willkommene Ruhe einkehrte. Der Kanadier begann zu grinsen und kurz darauf wurde reines, klares Wasser aus den Löchern gepumpt. Kleine Bläschen entwickelten sich an der Oberfläche und Stück für Stückstieg der Wasserspiegel wieder an. Es kämpfte sich immer höher den riesigen Pool hinauf und schon bald hatte es die Zehen des Kanadiers erreicht.

    »Also baue ich den Turm wieder auf und fange von vorne an. Stein für Stein. Mit einem Meer aus Blut darum. Ich werde auf das Fenster verzichten damit es bloß niemand zerstören kann und am Ende wird nichts anderes auf mich warten als... eine gute Aussicht«

    Edge warf seinen Kopf zurück und ließ ihn knapp von Schulter zu Schulter rotieren. Die durchsichtige Flüssigkeit reichte ihm nun schon bis zu den aufgestellten Knien und war somit an der Norm angelangt. Der Kanadier trank sein Glas voll Blut aus und warf es anschließend nieder wobei es zu Bruch ging. Entweder befand sich darin ein starkes Färbungsmittel, schnitt Edge an einer äußert empfindlichen Ader oder die Pumpen sorgten dafür, dass sich das Wasser kurz daraufhin wieder in rachedurstigem, blutigem Rot färbte. Während Edge mit vorsichtigen Schritten aus dem Wasser streigt und die Szenerie verlässt, fiel das Lederstück der Decke nieder und riss so ein paar seiner Freunde mit. Ein klatschendes Geplätscher war noch zu vernehmen ehe das Bild sich schwärzte.



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