the death parade

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    Re: the death parade

    Edge - 23.05.2010, 02:57

    the death parade
    Start/Ende: 17.10.2009 18:25

    Ein grausames, tiefes und röchelndes Lachen schallt durch das Unterholz des Straight Edge Waldes. Vögel folgen ihrem Instinkt und fliegen aufgeschreckt über die Baumwipfel des spröden und trockenen Waldes, lassen ihre Jungen im Stich um ihrem Trieb nach Selbsterhaltung zu folgen. Das Holz der Bäume ist stämmig und starr, ausgesaugt bis auf den letzten Tropfen Flüssigkeit. Ein paar wenige sind bereits in sich zusammen gebrochen oder abgeknickt. Die dicken Baumwipfel hielt das meiste Licht fern, und obwohl es Mittag war herrschte im Wald Zwielicht. Wie ein Schleier kämpfte die Helligkeit sich an den Blättern vorbei und trennte den Dschungel in angenehme schattarnartigen Stellen und blendender Lichtlinien, eine äußerst anstrengende Gegend für das Auge eines Wanderers. Der Boden ist mit hellen Streifen der Sonne markiert und präsentiert den verseuchten, staubtrockenen Boden des Waldes. Es ist ein Wunder, dass sich diese dicken Bäume noch am Leben halten können. Ihre Wurzeln kämpften sich an die Oberfläche in der Hoffnung bei Regen genug Wasserstoffe einzusaugen, aber es regnete kaum. Ein trostloser Ort des Herbstes an dem die Blätter sich nicht zu violetten, grünen oder gelben Farben veränderten, sondern lediglich zu einem verdorrten, ausgetrockneten braun. Nur die Angst vor dem Verlust ließ sie noch an ihren Ästen hängen.

    Ein weiteres Mal wandert ein schauriges Lachen umher, das klang wie die eines alten, buschigen Piraten der zuviel getrunken hatte. Die Kamera folgt diesem Geräusch und kommt an einer Lichtung vorbei an der man in weiter Ferne Copeland City sehen konnte, wenn man gegen den Reflex ankämpfte die Hände vor die Augen zu halten damit die Sonne die Netzhaut nicht beschädigte. Viel erkennen konnte man nicht, der Kameramann ist unfähig eine passende Einstellung vorzunehmen denn auch er war geblendet von den strengen Strahlen der Sonne. Unverständliches Gemurmel kam aus der Nähe die der Stimme des alten Mannes ähnelte und so entschied sich der Mann mit der Kamera dafür, sich lieber um dieser Lache zu kümmern anstatt die traurige Aussicht zur Industriestadt weiter zu genießen versuchen. Es ging zurück in den dunklen Wald, eine trockenere, totere Stelle des Baumbataillons, nicht einmal Büsche konnten hier noch überleben und der Boden begann matschig zu werden. Der Geruch von verbranntem Alkohol lag in der Luft und die einzigen Blätter die man als diese noch identifizieren konnte hangen so weit oben in den Baumkronen, dass man sie nur in der Masse erkennen konnte. Vor ihm war ein Weg aufgeschlagen, zwei tiefere Einbuchtungen wiesen auf ein schweres Transportmittel mit Rädern hin das hier entlang gezogen wurde. Ein Licht flackert einie Meter weiter den Weg entlang und so beeilte sich der Mann rasch dieses Bild einzufangen, solange er es noch konnte. Dieser Wald wirkte so traurig und leblos, dass es ihm auf die Psyche schlug. Hinzu kamen noch die Geräusche von Tieren die in seinem Kopf völlig irre Dimensionen herauf beschworen und sich nur nicht zeigten um einzuschätzen, an welchen Platz der Nahrungskette der Mann gehörte

    Am Platz angekommen, suchte sich der Kameramann ein Versteck. Da die Büsche aber wie abgrebrannt schienen, kniete er sich neben einem dickeren Baum und hoffte, dass die Stelle dunkel genug war um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Vor ihm sah er vier Transportzüge die im Halbkreis um das Lagerfeuer herum aufgestellt standen, alte Wagen mit Laternen die mit Kerzen betrieben wurden wie es die Zigeuner und Zoobetriebe früher für ihre Tiere besaßen. Eine schattenhafte Kreatur mit einem langen, zerzausten Bart und einem langen, schiefen Zylinder torkelte über den Platz und nippte begierig an seinem Krug.

    »HARR HARR!«, lachte er schon fast verschrien und deutete abwechselnd auf die vor ihm befindlichen Wagen. »HARR! HARR!« Mit zunehmender Lautstärke nahm die Glaubwürdigkeit seiner Lache ab und formte sich mehr zu einem Knäul von Frohsinn und Schadensfreude. Im Schatten der Gitterstäbe der Wagons die von der Ferne zu einem Klumpen Schwärze verschmolzen, bewegte sich etwas. Aber furchtlos trank der Mann weiter, so gierig, dass sich die Flüssigkeit an seinem Mund staute und er es nicht schnell genug einsogen konnte wobei vieles davon an seinem zotteligen Bart herunter lief und auf seine Kleidung tropfte. Als der Krug ausgetrunken war, warf er ihn zu Boden wie einen Football nach einem Touchdown, aber wie durch ein Wunder zerbrach das Gefäß nicht. Er drehte sich lachend im Kreis, das sich schallend wie eine Stichflamme durch die Umgebung trug. Dabei konnte man etwas mehr seiner Kleidung erkennen, das schmutzige, heruntergekommene Outfit eines Zirkusdirektors mit dutzenden Löchern versehen, ausgetrockneten Schweißsstellen und verschiedene Knöpfe die darauf hinwiesen, dass er sich öfters daran versuchte, seine Kleidung zu reparieren und seine Verluste zu ersetzen. Was dabei rauskam war die optische Vergewaltigung einer edlen Tracht der früher so viel Respekt gezollt wurde. Und nun schien es als verspottete diese Kreatur all das, wofür seine Vorfahren gestanden haben. Als masturbiere er auf ihre Häupter und schmiert die Soße wie Haarwuchsmittel über ihre Glatzen. Selbst seine rote Hose zeigte getrocknete Stellen die sich bis zum Fuße seines Beinkleids zogen, als habe er sich vor einiger Zeit in die Hose gepinkelt. Ein wiederwertiger Gedanke!

    Der Mann stolperte zum Lagerfeuer, unfähig seine Beine zu heben und sich den Unebenheiten des Bodens anzupassen. Er wirkte betrunken, aber noch genug bei Verstand um mit der Erdanziehung per du zu sein. Vor dem Lagerfeuer hatte er einen Berg von Flaschen angesammelt, einige halbleer, andere bis zum Halse voll, die meißten jedoch waren bis auf den letzten Tropfen ausgesogen worden. Er nimmt sich eine jener der halben Flaschen, wobei er stark aufpassen musste, dass er sich seinen schwarzen Bart nicht am Lagerfeuer verbrannte. Als er sich bückte und man einen Einblick auf sein Gesicht bekam, wurde man durch den ausgeprägten Bart immernoch nicht schlau wer es war. Seine langen, schmierigen, zerzausten Haare die bis zum Ende seiner Schulterblätter reichten fielen ihm vors Gesicht und versteckten seine ausgetrocknete Haut die sich zu schälen begann, sowie die schwarzen Ummalungen seiner Augenhöhlen und einem offensichtlichem Branding über seinen Augenbrauen gezogen das das Zeichen dieses Waldes darstellte, das Logo der Straight Edge Bewegung. Als er wieder aufblickte und man ein weiteres Mal versuchte, den Mann zu identifizieren scheiterte man erneut, denn sein Bart füllte jene Stellen an denen ein Bart im Gesicht wachsen konnte und der Hut verdunkelte wieder die Stellen die zuvor sichtbar waren. Der Mann wirkte unheimlich und teuflisch, wie ein wandelnder Zombie der irgendwie doch noch bei Sinnen war aber sich dennoch zwischen Verwahrlosigkeit und stetigen vor sich hin vegitieren einpendelte. Nun begann der Kameramann zu handeln und packte einen kleinen Knopf aus, die neuste Technik mit einer kleinen Kamera darin. Er wirft sie im hohen Bogen in die Nähe des alten Mannes. Als sich jener umdreht und auf den Boden blickt um nicht ständig zu stolpern, entdeckt er das kleine Knöpfchen und kniet sich nieder. Er zieht es aus dem schlammigen Boden wobei er sich seinen roten Frack beschmutzte und klebt den Knopf als eine Art Anhänger an seine Kleidung. Der Kameramann atmet erleichtert auf, schaltet seine schwere Kamera aus und sucht anschließend, froh darüber entkommen zu können, das Weite.

    Ein paar Schritte später hebt der alte Mann seinen vom feuchten Boden besudelten Krug auf und schüttet diese merkwürdige Flüssigkeit der Flasche hinein. Wieder setzt er an und lässt mehr davon über sein Gesicht laufen als in seinen Mund. Als er absetzt schmiert er sich mit dem edlen Ärmel seiner Kleidung die Flüssigkeit vom Mundbereich ab und kippt sich wieder etwas nach während er langsam auf die Wagen zusteuert. Als er wenige Meter vor dem ersten Wagen stehen blieb, drückte er seinen Oberkörper zurück um nicht nach vorne zu fallen, drückte ihn anschließend wieder nach vorne und stellte sich auf seine Zehen um nicht nach hinten zu fallen. Lobpreisend hebt er seinen Becher in Richtung des Wagens in dem sich ein edler Pfau befand. Nervös rannte es von einem Ende seines Käfigs zu anderen, seine artentypische Federn wurden zusammengebunden und auf seinen Rücken klebt ein Klumpen Gold der ihn zu Boden drückt. Das sonst so edle Tier stellt träge einen Fuß nach dem anderen, von seiner majestätischen Form ist kaum noch etwas übrig geblieben. Keines Blickes würdigt er dem Mann, der ihn eingeschlossen hat und nun so quält.

    »Du bist mir ein dummes Tier... Was kotzt dich mehr an, huh? Ist es das Gefängnis in das ich dich gesteckt habe, oder der Klumpen auf deinem Rücken der dich angeblich so stark machen soll? Du hast es dir selbst zuzuschreiben, du mieses Vieh. 'Dachte immer du wärst sowas wie'n Heiliger, der Vertreter des Rechts oder so einen Scheiss. Aber du bist ein Opfer deiner Apathie geworden. Anstatt mich zu hassen, Rache an mir zu nehmen der dir deine Freiheit und Würde genommen hat, ärgerst du dich über die Ballast deines Egos!«, lacht der Mann mit seiner kratzigen und rauhen Stimme und trinkt einen Schluck seiner Desillusion wobei er sich aber verschluckt und wie wild zu husten begann. Er wischt sich wieder den Mund ab und setzt sich breitbeinig vor den Wagen in den Matsch. »Wir hättens so gut haben können, du Mistvieh. Wir wären unschlagbar gewesen hättest du mich nicht beschissen wie all die anderen Holzwürmer die mir den Boden unter den Füßen weggefressen haben! Und ich sagte mir immer, DTA Motherfucker, aber bei denen kannste ne Ausnahme machen! HA! Jetzt sieh dich an und sieh mich an, du elender Holzbalken. Sieh wo du bist, eingesperrt und alleine, panisch wegen einer Kleinigkeit die du dir selbst zuschreiben hast wie der Rest hier. Wo ist deine Freiheit jetzt, huh? Komm doch her und schlag mich wenn du kannst! Offenbare mir dein innerstes, lass es raus und räche dich! RÄCHE DICH!«, schreit der Mann so laut, dass der Vogel vor ihm zusammenzuckt und sich in den Schatten verzieht. Dass der Mann dabei einen Schritt nach vorne trat und sein Gesicht gegen die Gitterstäbe knallte tat sein übriges um den Vogel zu schocken.

    »Ich wusste es, du bist nur ein Quacksalber. Redest nur Stuss von deinem Palast der Unbestechligkeit, einer Illusion in die du dich flüchtest um nicht angegriffen zu werden. Eine Sammelstätte in der du deine bösen Gedanken versteckst ehe sie dich kontrollieren. Aber eines wirst du niemals übergehen können, deiner Gier nach allem was glänzt! ... erbärmlich...« Langsam entfernt sich der Mann wieder von den Gittern und räuspert sich. Anschließend wirft er seine Flasche in den Matsch und schlägt seinen Frack zurück um den Schmutz auf seinem weißen Hemd zu präsentieren. »Ich bin meiner Loyalität treu geblieben, zwar kleide ich mich nicht wie es sich gehört, zwar benehme ich mich nicht wie es sich gehört, zwar trinke ich nicht was sich gehört, aber ich stehe... und zwar auf der anderen Seite der Gitter. Die Welt steht mir offen und ich sehe klar. Ich sehe das Licht und ich sehe die Schatten, greife bewusst in das was schmerzt damit die Narbe mich auf ewig an das erinnert was passiert ist. Niemals vergessen und umsichtig sein, das Staubkorn des Lebens das das Wasser zur Molke macht. Vielleicht wirst auch irgendwann du es begreifen«, wieder begann der Mann tief zu kichern wobei eine klebrige Flüssigkeit in seinem Rachen steckte was seiner Stimme etwas finster röchelndes verlieh. »Und du!«

    Sein Blick wandte sich zum nächsten Wagen, der kleinste der Vier, bestehend aus bloßem Metallstangen die so eng zueinander standen dass der Blick in das Gefängnis nahezu versperrt wurde. Eine Vogelstange hängt darin und ein schwarzer Kohlrabe nahm darauf Platz. Seine Augen sind vermolken, seine Sicht verschwommen und seine Glieder träge. Er wagte es nicht, sich auf seiner Stange zu bewegen so beschränkte er sich nur darauf, seinen Kopf ruckartig zur Seite zu schlagen und den alten verschwommenen Zombie vor sich zu beobachten. Auf dem Boden des Käfigs liegt weißer Dreck, vermischt mit kleinen Körnern die seine Nahrung sein sollte. Aber der Rabe ist zu alt und zu müde um sich die Arbeit zu machen, von seiner Stange zu springen und die Nahrung aufzunehmen. Der alte Mann nähert sich dem Wagen und schlägt mit der bloßen Hand gegen die Gitter. Eigentlich müsste der Rabe erschrecken, doch er weigert sich oder ist einfach nur taub. Er legt seinen Kopf schief als wolle er fragen, ob der Mann nicht mehr drauf hätte. Aber der alte Zombie lächelt nur müde und ergötzt sich an dem Nichtstun des Raben

    »Was für ein Rabe... müsstet ihr nicht bei dem kleinsten Geräusch aufschrecken und wie wild in einer Armee der Dunkelheit in den Himmel empor stoßen um das Unheil über die Welt zu verkünden? Tragt ihr nicht alle diesen Hang zur Dramatik mit euch? Der Vorbote des Todes, die Schöpfung der Dunkelheit, die Nager aller Leichen und der Alptraum jedes Kindes als Tiere des Sensenmannes? Doch nun sitzt du dort, einsam und verkommen, geschändet und besiegt mit einem grauen Star und einem anderen Auge das ich dir verpasst habe. Du kannst froh sein, dass du noch gerade aus laufen kannst. Ach nein, du läufst ja nichtmehr. Ich habe dir die wichtigsten Knochen gebrochen die dafür nötig sind. Erinnerst du dich an unser erstes Aufeinandertreffen? Als du mich vorgeführt hast wie ein gieriger Geier der über seine Beute kreist?« Der Mann trinkt einen Schluck seines Gesöffs ohne etwas zu verschütten und hebt anschließend seine Hände hoch in die Luft während er beginnt sich langsam zu drehen. Sein Blick ist starr nach oben gerichtet, forschend nach Aasfressern die auf den Tod des Rabens warten um sich daran zu leiben. Aber der alte Mann ist kein schlechter Mensch und hatte den Vogel nicht umsonst eingesperrt. In der freien Natur wäre er ein gefundenes Fressen denn er würde es ohnehin nicht lange machen. Und so darf er alleine sterben und sich auf dem Weg dorthin Gedanken über alles mögliche machen, anstatt plötzlich überrascht zu werden und sich im letzten Augenblick seines Todes mit dem Gedanken seiner schlechten Instinkte zu quälen.

    »Du solltest mir dankbar sein, Rabe. Du hast mich gerufen, hast mich geformt und versucht mich zu lehren. Alles du vorgebracht hast war etwas schlimmeres als das, was ich vorher war. Du hast das Schloss geöffnet und das Biest freigelassen, hast Gedanken in mir hervorgebracht die ich alleine nicht im Stande wahr zu denken. Ich bin dir dankbar dafür sowie du mir dankbar sein solltest, dass ich dir einen weiteren, schmerzlosen Tod gewähre. Du siehst mich nicht und doch krächzt du meinen Namen wenn du schläfst. Ich sorge für Alpträume, gebe dir einen Grund zu leben, ich bin dein Feind und doch stehe ich über dir in der Nahrungskette. Ich, den du als Opfer ansiehst, bin in Wirklichkeit der Jäger und zermürbe eure Knochen mit meinen bloßen Händen. Ich benötige keine Schusswaffen, keine fiesen Mittel, ich besiege dich im Zweikampf mit den Beinen auf den Boden und den Fäusten vor meinem Gesicht während du herumflatterst und wie wild nach mir zu stechen versuchst. Gelang es dir? Nein... ich stehe auf dieser Seite der Gittern, du im Gefängnis. Ich bin der Grund warum du geboren wurdest und ich werde der Grund sein wieso du sterben wirst. Ahaha hahaha hahahaa!«, lauthals lachend schlägt der Mann erneut gegen das Gitter und amüsiert sich über den Raben der ihn nach wie vor ausdruckslos anstarrt und seine Kehle schont. Diese Hilflosigkeit der Krähe erinnerte den Mann an seine eigene, einst waren die Seiten vertauscht und der Rabe war jener, der lachen konnte. Doch nun haben sich die Zeiten geändert, nun war es der Vogel der zur Tontaube wurde und auf den das Zielvisier gerichtet wurde.

    Das Lachen verging dem Mann als er zum nächsten und vorletzten Wagen spähte. Ein lauernder Koyote lief auf und ab, seine Augen blitzten finster auf als der Mann vor seinen Käfig trat und ihn begutachtete. Sein Fell war verwildert und ähnelte den Haaren des alten Zombie sehr. Das Maul des Kojoten war geschlossen und dennoch fletschte er die Zähne. Die Kratzspuren in seinem Gesicht wirkte noch recht frisch aber das Blut auf seinem Fell gerann bereits. Sein Ausdruck von Hass und Abscheu, abwartendem Zorn auf seinen Schänder geprägt. Im Dunkeln an der Wand des Wagens lag eine Hündin, ängstlich und zusammengerollt, müde und traurig. Verbissen drückte der alte Zombie sein Kinn nach vorne. Er denkt einen Augenblick nach und schlägt letztendlich gegen die Gittern woraufhin der Kojote plötzlich von der Stelle schießt und dem Mann entgegen springt. Sein Kopf passte durch das Gitter, doch seine muskolösen Vorderbeine nicht. Um ein Haar hätte er dem Alten das Gesicht zerbissen wäre dieser nicht zurückgeschreckt, gestolpert und in den Dreck gefallen. Der gebrochene Zylinder des Mannes fiel von seinem Kopf und für einen Augenblick bahnte sich pure Angst auf seinen finsteren Zügen ab als er die Augen aufriss. Immernoch verkeilt zwischen den Gittern bellte der Kojote und biss zähneknatternd weiter nach dem Mann der schon längst ausser Reichweite war. Seine Schnauze faltete sich und zeigte die gefährlich spitzen Zähne, seine Zunge zurückgezogen obwohl sie zu gerne von dem Fleisch des Mannes kosten würde. Die Augen des Kojoten brannten förmlich als der Mann sich fasste und zögerlich zu lachen begann während er aufstand. Er nahm noch einen Schluck seines Getränks das er nach dem Fall halb verschüttete und stampfte dem Kojoten entgegen. Er hebte den Fuß und wollte gerade nach dem Tier treten als es plötzlich nach hinten springt und einen weiteren Satz nach vorne machte um nach dem Mann, der dadurch das Gleichgewicht verlor, zu schnappen. Er erwischte einige der ungepflegten Haare des Zombies, rechtzeitig ehe der Mann wieder in den Matsch gefallen war. Panisch hängt der Mann und schreit sich die Schmerzen aus dem Leib als er nur noch durch den Wolf gehalten wird und seine Arme selbst nicht ausreichten um den Boden greifen zu können um sich abzustützen. Dann kommt es wie es kommen musste. Ein knirschendes Reissen zieht die Haarwurzeln aus seiner Kopfhaut und der Mann klatscht auf dem Boden auf. Der Kojote zieht sich zurück mit dem Buschel Haare im Mund und reisst es wie das Genick eines Tieres hin und her um es zu brechen, schleudert es in die Luft um es aufzufangen und noch einmal herumzureissen. Der alte Zombie schimpft irgendetwas vor sich her und kämpft sich auf. Als er wieder auf die Beine kommt, schiesst der Kojote wieder blind heran und will nach ihm schnappen aber der Mann springt einen weiten Satz nach hinten

    »Du elender Köter! Verbrennen sollte man dich bei lebendigem Leibe, du verdammtes Mistvieh! Es war sowieso schwer dich einzufangen, ständig bist du woanders, tust etwas anderes, handelst gegen deinen Instinkt und kümmerst dich um jene die du vorher töten wolltest! Was ist mit dieser Hündin da? Friss sie doch auf wie du es vorhattest! Reisse sie und friss ihr Fleisch von den Knochen, tu wofür du gottverdammt noch einmal geschaffen wurdest! Markiere dein Revier und handle naturgemäß! Du bist ein Kojote, kein Affe oder sonst irgendetwas! Akzeptiere was du bist und gib mir meine verdammten Haare wieder!«, schreit der alte Zombie und wirft seinen Krug nach dem Tier welches es genau gegen den Kopf bekam und mit einem Jaulen zurücksprang. Der Kojote zieht sich zu seiner Hündin zurück, neigt seinen Kopf nieder woraufhin diese die Stelle an der ihn der Krug traf zu lecken begann

    »So ists richtig! Renn zu Mami und verrecke an deiner Dummheit. Du, der für die Nahrung deines Rudels verantwortlich ist, wirst verhungern! Und da hilft es nichts, wenn du vor kurzem einen Löwen gefrühstückt hast. Ihr Tiere macht mich krank! Nicht zu eigenem Denken fähig, lasst euch leiten von dem was ihr Instinkte nennt und doch seid ihr abhängig von euren Gefühlen. Sozial, nennt man euch, dass ich nicht lache! Ich sollte euch alle in eine Zelle sperren auf dass ihr euch gegenseitig zerfleischt und der letzte unter euch noch ein paar Wochen überleben kann! Bin ich nicht barmherzig!?«

    Mit einem schmerzhaften Grinsen und einem bedauerlichen Streifen die Stelle entlang an dem zuvor noch ein Teil seiner Haare waren wandert der Mann zum letzten Wagen. Im Gegensatz zu den anderen sind die Metallstangen rausgesägt worden und sind somit offen zur Flucht. Ein neckisches Grinsen ziert das faltige, abblätternde Gesicht des Zombies der seinen Arm dort hinein steckt und eine braune Ratte hervor holt. Er hält sie fest und streichelt sanft über ihr Fell. Sie wehrt sich zuerst und beisst, aber daran scheint der Mann gewohnt zu sein sodass nach kurzer Zeit unzählige Bissspuren seine Hände bedecken. Genüsslich vertilgt er die Schmerzen, schließt die Augen und hebt den Kopf hinauf.

    »Ahh... mein Engel, mein Schatz, mein ein und alles. Du siegst wo ich fehlschlage, du schlägst fehl wo ich siege, du ergötzt sich an meinem Blut und frisst meine Haut während ich dir meine so offen darlege und diesen sanften Schmerz verspüre. Schmeckt es dir, meine Maus? Meine schmutzige, kleine Ratte? Liebst du es dich an mir zu leiben? In meiner Hand um dein Leben zu kämpfen das so nah vor deinem Auge abläuft? Ertrage den Schmerz, Liebling, ertrage es wie ich es ertrage. Du weißt, dass ich es dir erlaube und ich weiß, dass du keine Wahl hast. Du bist eine Ratte, eine Spezies die ewig existieren wird und unzählige Krankheiten und unmessbaren Schmerz erleiden kannst. Du, die um so vieles besser ist als ich. Siehst du wie ich versuche mich dir anzupassen? Wie ich mich auf dein Niveau begebe, mich in den Abgrund stürze nur damit wir ein paar mehr Gemeinsamkeiten haben?« Seine kratzige Stimme klang einfühlsam und schwer verliebt als vergöttere er diese Ratte die weiterhin an seiner Haut nagt wie an einem Stück Schinken. Sein Atem wirkt tief und schwer. Vorsichtig löst er den festen Griff, sodass die Ratte befreit wurde. Aber anstatt hinab zu springen, klettert sie unter seinen Ärmel und nagt dort weiter. Immer wieder klettert sie ein Stück weiter um an einer neuen Stelle zu beissen.

    »Oh du, die du meine Muse bist. Du die sich von anderen so unglaublich unterscheidet... die du nur mir gehören sollst. Forme mein Fleisch damit wir gemeinsam durch die Schächte ziehen können um diesem trostlosen Ort zu entschwinden. Ahhh ja, genau dort... argh, braves Tier. So unrein und doch so rein, so schwach und doch so stark, so voller Unschuld und doch hast du soviel Leid mit dir gebracht. Lehre mich diese Dinge, lehre mich wie du zu sein. Mein autodidaktives Verständnis reicht nicht viel weiter als bis zu diesem Punkt, nun bist du an der Reihe. Dein Fell ist so samtig und schmutzig, wie das meine. Nage an mir, oh kleine Julia.« Rückwärts geht er ein paar Schritte während die Ratte seinen Oberkörper befällt. Die Schmerzen werden intensiver und so kann er sie nicht länger leugnen, seine Reflexe sorgen für regelmäßige Zuckungen, der Alkohol in seinem Blut das so langsam aus seinem Körper floss ließ seine Wahrnehmung schrumpfen, doch reichte sie aus um zur Flasche zu torkeln die er vor einigen Augenblicken in den Matsch warf. Kraftlos wurde sein Körper, schwummrig vor seinen Augen, das Gleichgewicht bricht zusammen und so fällt er neben sie. Er konnte sich noch gerade drehen um die Ratte nicht zu gefähden. Mühsam greift er nach der Flasche und trinkt die letzten Tropfen aus. Sie wegzuwerfen war zur anstrengend und so lässt er sie einfach los. Sie fällt zur Seite, verfehlte um ein Haar seinen Augapfel und schleifte dann seine Wange herunter. Er stöhnt schmerzverzerrt auf und fährt mit seiner Hand seiner Kleidung entlang um die Ratte zu erspüren

    »Es fängt langsam an, meine Liebe. Ich kann es spüren. Mir wird schwarz vor Augen, meine Gedanken sind ganz dir gewidmet. Du musst langsam aufhören. Es funktioniert sonst nicht. Ich will dich haben... ich will dich in mir haben, ich will dir gehören mit allem was ich habe... und ich will dich besitzen, mit allem was du bieten kannst... und wenn es unser Tod bedeutet... Ich... argh!« Während er sprach konnte er die Ratte finden und greifen. Er mobilisiert alle Kräfte die ihm noch geblieben sind um die Ratte, die soeben an seiner Brustwarze nagte zu entreissen und hervorzuholen. Wie wild strampelte sie mit blutverschmierter Schnauze, aber der Griff war zu feste.

    »... zusammen... werden wir fliegen... zusammen werden... wir fallen... zusammen werden wir sehen... wie alle anderen sterben... schenke uns Flügel, Herr... und... nimm dich...uns an« Sein Griff wird schwächer als er die Ratte näher an sein Gesicht bringt. Doch anstatt sie loszulassen, lächelt er der blutverschmierten Fratze des Nagetiers entgegen, gibt ihr einen Kuss auf den Körper und steckt ihren Kopf anschließend in seinen Mund. Er spürt, wie sie panisch versucht sich zu befreien und in seine Zunge zu beissen in der Hoffnung, er würde den Mund wieder öffnen, doch stattdessen biss er zu. Er brach ihr das Genick und teilte die Ratte mit den letzten Kräften die ihm noch blieben inzwei. Die Hinterbeine der Ratte zuckten ein letztes Mal bevor ihr das Leben entgültig ausgehaucht wurde. Zufrieden lächelte der Mann während das giftige Blut der Ratte in seinen Rachen floß, unfähig es zu trinken und dennoch floß es hinein, füllte seine lebenswichtigen Röhren sodass er unfähig war zu atmen. Sein letzter Blick zum Himmel über den Baumwipfel hinauf war ein glücklicher und er konnte sich keinen schöneren Tod vorstellen.



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