balancing of black and red

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    Re: balancing of black and red

    Edge - 23.05.2010, 03:48

    balancing of black and red
    Start/Ende: 22.04.2010 18:54

    »Der Husten überfällt mich mit seinem gezogenen Schwert und sticht mir in die Kehle«

    Eine raue und tiefe Stimme hallt leise durch ein dunkles mager eingerichtetes Zimmer. Die Wände sind mit Schatten bemalt, die Tränen perlen auf den Boden und verschlingen auch ihn mit Finsternis und Boshaft zwischen den Zähnen. Kaltes Gemäuer, alt und heruntergekommen. Die Decke war eingebrochen als die Bombe einfiel, welche sich an der Seite des Mannes so gemütlich tat. Jetzt ist sie wieder weg, gebrochen durch die zerstörte Tür aus Holz und verrenkten Balken die den Weg versperren. Der Mann ist eingesperrt. Der einzige Fluchtweg ist das Loch in der Decke das zur Freiheit führt. Zurück unter das Sternenzelt mit Planeten und Monden, Regen und Schnee, Sonne und Hitze. Aber sein Finger reicht nicht soweit. Der Versuch gleichte einer Ratter in das Maul einer nahrungseinnehmende Giraffe zu springen. Alt und müde wirft der Mann sich aber zurück und landet in einem knarrenden, staubigen Schaukelstuhl. Seine Arme lässig auf den Lehnen gelegt, seine Hände leblos überschwappend und in der Luft pendelnd. Seine ledrigen Schuhe wirken wie ein Hammer der auf ein Stück Metall schlug wenn der Mann sie zum Gehen benutzte. Seine Kleidung ist erodiert und an einigen Stellen zerfetzt, ganz im Einklang mit den wuseligen Haare die wie bei einer männlichen Medusa als kleine, schwarze giftige Schlangen in sämtliche Richtungen stehen. Eine einzelne Strähne gilbte hervor. Silbernd und glänzend, wie der Rahmen eines frischgeborgenen Schatzes mit reichlich Gold und Alkohol als Belohnung. Seine schwarzummantelten Augen wie bei Krähen leicht zusammengezogen mit einem düsteren Blick der von Abwertung und Herablässigkeit kündete. Sein Mund war trocken, seine Lippen mehr ein Sammelort für Staub und Sand als ein Quell flüssigen Speichelmaterials.

    »War nicht ich derjenige, der das Schwert zog und in dein Leib trieb? Welch Unglück muss geschehen sein, dass nun du mir eine Wunde zufügen kannst? Eine Bahn muss verschoben sein. Das Spielbrett muss sich geändert haben. Welches Feld ist nun schwarz und welches weiß? Ist es eigentlich von Belangen? Trägt mich dieser Gedanke zu sehr, als dass ich es abstellen könnte?«, flüstert der Mann mit kratziger Stimme.

    Tippend klopft er mit den Fingerspitzen auf die Armelehne. Abwartend und auf der Lauer gelegt um den antwortenden Gedanken einzufangen wenn er durch die Luft flog. Aber statt ihn zu umarmen und dankbar die Stirn zu liebkosen, winkt der Mann dem Gedanken einfach nur zu als dieser den Raum betritt und auf dem selben Wege wieder verlässt. Mit lässiger Handbewegung zaubert der Mann eine Herz Dame hervor. Mit der anderen wiederholt er den Vorgang, zaubert jedoch eine Pik Dame hervor und wirft nun einen überprüfenden, schon fast einen analytischen Blick über die beiden.

    »Tränst du noch nach mir oder frisst du mich schon? Spiegelst du deine Reflexionen wieder oder tauchst du nur in Unschuld um den Schein zu wahren? Schmeckt das Wasser der Reinlichkeit? Zartbitter wie es sein sollte? Hast du deinen König darin ertränkt, ja? Damit der Bube endlich wachsen und gedeihen kann, ja? Trägst du die Tracht der Liebe oder den Mantel des Schalks? Verpestend oder blendend? Erstochen mit einem Dolch, umdreht in 360 Grad? Oder doch mit der Pieke in den Augapfel? Genüsslich wie es aufsticht, es in die Höhle hineinzieht wie eine verängstigte Schnecke.«, mit einer weiteren lässigen Handbewegung verschwand die Herzdame und tauchte in der anderen Hand neben der Pikdame wieder auf. Danach zückte der Mann eine silberne Rasierklinge und ließ sie aus dem Griff springen.

    »Fragst du mich, warum ich nichts unternehme? Fragst du mich, warum ich mich nicht bewege? Wozu sollte ich? Gibt es ein Ziel? Gibt es eine Hand die es auszuspielen gilt? Nein... Die einzige Hand ist abgeschlagen und ruht still und steif auf dem Boden. Sie lächelt, aber ist schon lange verstorben. Sie atmet nichtmehr, denn sie hat das wichtigste in ihrem Leben verloren. Einen Wirt der sie trägt. Einen Wirt den sie schlecht behandelte. Einen Wirt den sie zähmte und kontrollierte. Mit Zügeln und Sporen an den Fersen, stets bereit auszutreten wie ein wildes Pferd. Träge war sie in ihrer Nachsicht. Trägheit hatte ihre Leiche offenbart. Ergeht es mir nicht gleich? Sehnt sich mein Körper nicht ebenfalls nach der siegenden Nahrung und dem Blut das meinen Durst zu sitten weiß? Vielleicht... vielleicht auch nicht.« Der Mann seufzt und fährt mit der Klinge über beide Karten ehe er sie zu Boden fallen lässt. Herz und Pik Dame, ein Paar, ein Double, ein Sandwich wie es der alte Edge bezeichnen würde. Aber dieser war nichtmehr, zu viele Farben dessen breites Spektrum nun nichtmehr zu fassen war. Zu grell ist die Welt geworden. Einzig ein Wald aus Schwarz und Weiß, ein Schachbrett auf dem sich die Spalten verzogen haben. Der Lack verflüssigt sich allmählich und dringt aus den Fugen heraus, aber war das nicht abzusehen? Der Mann steht auf. Er hustet als er die ersten Schritte über die knarrenden Holzdielen geht. Staub wirbelte auf, das Wetter schlug um. Nebel machte sich breit.

    »Dürsten wir nicht alle nach etwas Blut? Ist es nicht das, was uns daran erinnert am Leben zu sein? Flüssiges, warmes Blut mit dem Geschmack von rohem Rost und klirrender Lava? Wie Rubinen sollte es regnen. Morgens... Mittags... Abends... Die Städte sollten geflutet sein. Jedes Haus würde dem anderen ähneln, getränkt im Lebenssaft ihrer Bewohner. Oder ist es vielleicht das Fleisch nach dem ich hungere? Das Fleisch der Begierde? Wohlduftend mit zwei prallen Schenkeln in der Hand und einem knusprigen Hähnchen vor der Flinte das nur auf den Verzehr wartete? Nein... diese Person ist verstorben, gemeinsam mit der Hand die ihn richtete. Zerfetztes Fleisch mit Federn im Gemächt, träge tröppelnd im Samtkleid der Pein mit Schuhen aus Eisen und Nägeln als Innenfutter. Ein Kettenhemd für das erste Date mit einem batteriebetriebenen Bohrer für Nylon und Seide, Rüschen und Spitzen. Hmmm...« Sein Kopf rotierte langsam und genüsslich in allen Winkeln die sein Hals ihm gestattete. Schon fast als würde er in einer wohltuenden Erinnerung schwelgen ehe eine stechende Reflexion seiner Klinge ihn wieder in die Gegenwart zurückholte. Wie ein Blitz der ihn blendete, dabei war der Raum so dunkel, dass sämtliche Licht darin ersticken würde. Verächtlich schreckt der Mann mit der silbernen Strähne zurück und legt sein Gesicht in abwertenden Falten.

    »Heuchler! Heuchler! War es nicht mir gestattet über das Spielfeld zu hüpfen wie eine Dame, vernichtend alles was ungedeckt in Reih und Glied stand? Und nun halte ich ein, wie ein verkümmerter alter Sack. Ruhend auf Holzkohlen und Gestein, ohne Feuer und Flamme. Ich schmecke nichtsmehr, weder Salz noch Zucker, weder Säure noch Essig. Die Luft ist so dürftig und kalt. Ich sehe meinen Atem, doch greifen kann ich ihn nicht. Zerschneiden kann ich ihn nicht. Meine Zunge zu spalten ist ein Hobby, aber genügt es? Offensichtlich nicht...«

    Der Mann öffnet seinen Mund und streckt die Zunge heraus. Sie fühlt sich pelzig und sandig an. Dick ist sie geworden und angeschwollen. Es fällt ihm schwer zu atmen, wenn er die Zunge herausreckt. Aber dennoch tut er es, warum? Mit der Klinge fährt er sich über den Geschmacksteppich wie eine Sense über das Maisfeld, was ein kratziges Geräusch verursacht. Ein Kratzen das mit jedem mal immer schriller und intensiver wurde bis es zu einem klirrenden Gekreische zwischen silberstählernes Eisen mutierte. Grinsend zog der Mann seine Klinge zurück und betrachtet sie wie ein Werkzeug das bis auf den letzten Fleck gereinigt werden musste.

    »Siehst du das auch so, mein Freund? Ist es nun an der Zeit die Mauern der Zurückhaltung niederzureissen und sich auszuleben? In Blut zu baden und dem knochendes Gemalme durch die Furchen des Heckslers zu lauschen? Geschrei... Gewimmer... betörendes Leidgestöhne... mhm... Ja... vielleicht hast du Recht. Vielleicht sollte ich auf deinen Rat hören, mein Freund. Sie hatte Unrecht, sie wollte mich vor dem Absturz bewahren, aber wusste nicht, dass dies zum Heilungsprozess gehören würde. Aber sie ist nicht da. Sie sagt es, aber ist es nicht. Verstehst du? Gaffendes Volk das im inneren sich für jeden zu opfern bereit fühlt, im letzten Moment aber stolpert und mit dem Gebiss auf einen Ast knallt der ihnen so sorgsam die Zähne ausschlägt.« Immer breiter wurde das Grinsen des Mannes.

    Seine Schritte lenkten ihn zu einer kleinen Schatulle. Wir kennen sie. Darin bewahrt der Mann seine Klingen auf. Er entriegelt das Schloss und öffnet sie. Eine Reihe, silberglänzender Rasiermesser lächeln ihm entgegen. Besäßen sie Arme und Beine würden sie ihm umarmend an den Hals springen. Aber stattdessen legt der Mann seine Klinge zu den anderen.

    »Erhole dich gut, mein Freund. Wir werden schon bald unsere Welt zurückgewinnen. Gier ist Gott... Ein Meer aus blutspritzenden Geysiren und einem Fluss aus verflüssigten Eingeweiden. Damit wir nicht zu kurz kommen, werde ich ein Baum pflanzen. Ein Baum an dem Herze wachsen... Ja... und er wird so prächtig sein... So... prächtig«

    Mit diesen Worten schließt er die Schatulle und das Bild schaltet sich aus



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