Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

Maya und Domenico
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    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Angi90 - 17.05.2010, 20:12

    Wirklichkeit (Kurzgeschichte)
    Ich weiss nicht ob sich einige noch an meine kurzgeschichte 'unwirklich' erinnern.
    Eigentlich bin ich ja dagegen eine fortsetzung zu schreiben, bei kurzgeschichten, abe rmir ist letztens eine art fortsetzung in den sinn gekommen zu dieser geschichte und deshalb muss ich meine meinung halt ändern! ;-)
    und so ist jetzt halt eine art zweiter teil entstanden!

    viel mehr gibt es nicht mehr zu sagen! ;-)
    viel spass beim lesen und ich freue mich auf kommis! =)

    lg

    achja, wer 'unwirklich' nochmal lesen möchte, hier ist der link:

    http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=49020493nx60833&t=1861

    ___________________________________________

    Wirklichkeit

    Langsam lief sie den Weg entlang, der zwischen den Gräbern hindurch führte. Es regnete leicht und die Tropfen netzten ihre Haare und die dünne Jacke. Sie störte sich allerdings nicht daran, vor einem Jahr hatte es auch geregnet. Und sie war auch etwas froh, dass nicht die Sonne schien.
    Die Sonnenblume, die sie mit ihren Händen umklammerte, bewegte sich sanft zu ihren Schritten. Es war das einzige farbige an ihr, sonst war sie ganz dunkel gekleidet.
    Vor einem Grab blieb sie stehen. Jemand hatte einen Strauss orange Rosen hingelegt. Sie schüttelte leicht den Kopf, als sie es sah. Jeder hatte gewusst, dass er Rosen nicht gemocht hatte. Langsam legte sie ihre Blume nieder, die Hände zitterten.
    Dann sah sie den Grabstein an. Sie starrte auf den Namen, der in schöner Schrift eingehauen war, darunter sein Geburtsjahr und sein Todesjahr. Das ganze wurde umrandet von zwei Sonnenblumen. Dies war ihr Vorschlag gewesen. Sie hatte gewusst wie gerne er die schönen, grossen, gelben Blumen gehabt hatte. Sie hatte nie Rosen von ihm erhalten, er hatte ihr immer eine Sonnenblume mitgebracht, meistens dann, wenn sie es am wenigsten erwartet hatte. Dabei hatte er sie immer umarmt und ihr gesagt, dass sie ihn auch an eine Sonnenblume erinnere, weil immer wenn er sie sah, die Sonne aufging für ihn, egal ob es regnete oder schneite.
    Die Erinnerung daran tat immer noch weh, schmerzhaft zog sich ihr Herz zusammen.
    Es regnete immer noch, während sie weiterhin seinen Grabstein anschaute.
    Sie hatte am Anfang viel darüber nachgedacht, wie es wäre, einfach alles aufzugeben, auf eine Brücke zu stehen, einen Schritt nach vorne zu machen und ihn danach wieder zu sehen.
    Doch sie hatte gewusst, dass er das nicht gewollt hätte. So hatte sie sich langsam damit abgefunden, ihn nie mehr zu sehen, solange sie hier auf dieser Erde war.
    Langsam war es ihr wieder besser gegangen und ab und zu hatte auch für sie wieder kurz die Sonne geschienen. Ihr Leben war wie früher, bevor sie ihn gekannt hatte. Sie genoss das schöne Wetter, die Zeit mit ihren Freunden und das Schöne das sie erlebte.
    Doch all zu schnell holte sie die Wirklichkeit wieder ein, wenn sie einen Song im Radio hörte, der ihm gefallen hatte, jemand seinen Namen nannte, sie ihren Geldbeutel öffnete und darin den kurzen Artikel fand, den sie ein Jahr zuvor aus der Zeitung herausgerissen hatte, oder sie sich dabei ertappte, wie sie gedankenverloren auf ihr Handy starrte, in der Hoffnung, es würde eine Kurzmitteilung oder einen Anruf von ihm ankündigen. Dieser Wunsch würde allerdings nie mehr in Erfüllung gehen, dies war die schmerzhafte Wahrheit, mit der sie leben musste.
    Sie hatte sich oft gefragt, was gewesen wäre, wenn er früher gegangen wäre, an diesem Abend, was wenn er später gegangen wäre. Würden sie den Tag zusammen geniessen, ohne das er eine spezielle Bedeutung hätte oder wäre der andere Autofahrer dann auch früher oder später gewesen? Wäre sonst eine andere Person unschuldig verunglückt und wer würde jetzt anstelle von ihr auf dem Friedhof stehen und sich diese Person erinnern? Auf diese Fragen würde sie jedoch nie eine Antwort finden, so sehr sie auch suchen mochte. Es war passiert und sie musste die Tatsache annehmen, dass es so war, wie es war.
    Noch immer starrte sie den Grabstein an.
    Jetzt war die Erinnerung an den letzten Abend mit ihm wieder da. Sie erinnerte sich an das Billardspiel, wie sie einander geneckt hatten, wie sie gemütlich eine DVD geschaut hatten, seinen Arm, den er um sie gelegt hatte und ihr so Geborgenheit gegeben hatte, seine Lippen auf ihren, als sie sich zum Abschied geküsst hatten.
    Sie schloss, das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, ihre Augen.
    Sofort sah sie sein Bild vor sich, wie er im Regen stand, noch ein letztes Mal zu ihr umgedreht. Seine schwarzen Haare, die ihm nass übers linken Auge fielen, und sein Lachen, das nur ihr galt.
    Leise hörte sie seine letzten Worte im Wind: „Pass auf dich auf! Ich liebe dich!“
    Immer hatte er ihr gesagt, sie solle auf sich aufpassen, dabei hätte er besser auf sich aufgepasst. Doch sie schaffte es nicht wütend auf ihn zu sein, sie hatte keine Kraft dafür. Die Wirklichkeit, die sie wieder einholte und ihr zeigte, dass er nie mehr zurück kommen würde, raubte ihr alle Kraft.
    Sie fühlte wieder diese Ohnmächtigkeit und Hilflosigkeit der Situation gegenüber.
    Durch einen Tränenschleier schaute sie wieder den Grabstein an.
    Da kämpfte sich ein schwacher Sonnenstrahl durch die schwarzen Wolken und beleuchtete sie und das Grab sanft.
    Und während der Regen immer noch auf sie hinunter tropfte, huschte ein Lächeln, so schwach wie der Sonnenstrahl, über ihr Gesicht.
    Wo immer er auch sein mochte, ob als Engel im Himmel, als Geist im Jenseits oder als normaler Mensch im Paradies, genau in diesem Moment dachte er auch an sie und sah ihr dabei zu, wie sie hier stand.



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Angi90 - 19.05.2010, 22:26


    Tja, so wie es aussieht, hat mal wieder niemand lust mir einen kommi zu schreiben! xD
    ihr könnt mir auch sagen, dass die geschichte grottenschlecht ist, wenn ihr findet!
    ich bin nicht zimperlich! ;-)

    lg



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Violett_Cat - 19.05.2010, 22:33


    also ich find sie nicht schlecht im gegenteil ich find sie sogar super :D mir gefällt sie
    lg



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    sälä - 20.05.2010, 13:22


    ich finde deinen schreibstil super und die geschichte ist auch hammer^^ !



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Angi90 - 22.05.2010, 19:05


    Danke vielmals! =)
    bin froh, wenn sie jemandem gefällt! ;)

    lg



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Mele - 01.06.2010, 10:32


    *schnief* ich bin wie immer am heulen aber die Geschichte ist echt klasse ;)



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    mari - 02.06.2010, 16:03


    meine Güte angie so langsam solltest du wissen das wir manchmal ein bisschen im lesen sind^^
    ich finde sie echt cool und traurig :cry:



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Angi90 - 04.06.2010, 20:01


    Danke euch beiden! =)

    und ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr meine geschichten die leute berühren! xD

    lg



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Loveforgod - 04.06.2010, 20:13


    Oha, ich hätt auch fast anfangen weinen müssen!!!!
    Du musst unbedingt noch weiter schreiben!!!!!

    Respekt!



    Re: Wirklichkeit (Kurzgeschichte)

    Angi90 - 06.06.2010, 20:36


    Danke! =)

    aber bei dieser geschichte schreibe ich nicht mehr weiter!
    ist eine spontane idee gewesen 'unwirklich' weiter zu schreiben!

    aber ich habe ja noch andere geschichten! ;-)

    lg



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