[Msg] Die Beobachter

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    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 22.04.2010, 11:55

    [Msg] Die Beobachter
    Seit je her gibt es Schöpfungsmythen, die einem erklären, wie man entstand, wodurch man entstand, und was der eigentliche Sinn seines Daseins ist. Das diese Schöpfungsmythen teilweise ziemlich absurd wirken ist dabei eine Art Norm. Denn wer kann sich schon vorstellen aus einer Art Affe entstanden zu sein, Oder irgendeine Echse als Vorfahren zu haben? Es mag seltsam klingen, aber soweit reicht die Fantasie von den meisten Humanoiden nicht. Von einem Götter-Geschlecht abzustammen, oder ähnliches, dafür scheint sie jedoch gerade noch zu reichen.

    Die Hurun in diesem Fall denken, dass der Weltenbeginn mit einer gigantischen Schlange begann, Rinji Alas, die durch einen leeren Raum streifte, stets auf der Suche nach Beute. Irgendwann kam es dann auch dazu das die astronomische Viper ein Ei legte. Ob die Schlange zuvor befruchtet wurde oder nicht scheint hierbei ungewiss. Nach etlichen Jahrhunderten, Rinji Alas hatte sich längst fort gewunden, hörte man durch den gesamten Raum ein knacken. Die Eierschale brach am oberen Ende des Eies, und der Urvater der Hurun entstieg ihr, Naduru. Durch die absolute Leere um ihn herum in tiefe Depressionen gestürzt riss er sich selbst den Brustkorb entzwei, und aus seinem inneren strömte das heiße Blut der Götter, schwappte über die Eierschale, erkaltete, und bildete so das Relief des Bodens.
    Nachdem der letzte Tropfen Blut aus ihm herausgeflossen war brach er zusammen, und aus seinem inneren strömte eine neue Rasse. Die eigentlichen Hurun. Die ersten welche den Brustkorb verließen beobachteten, wie der Leichnam, der Sohn der Sternenschlange, erstarrte, zu Stein wurde, und einen riesigen Gebirgszug bildete, das Gebirge, an dem heutzutage ihre Hauptstadt T’ch Alas liegt, der Viperhorn Gebirgszug. Vulkanausbrüche die dort stattfanden wurden als heilig betrachtet, und die Lava von den Hurun als das Blut ihres Vaters angesehen, dessen Herz trotz seines Todes immer noch pumpte. Sie begannen das Blut ihres Vaters zu verehren, und begannen ihm sogar Opfer darzubringen, nur damit er ihnen neues Blut schenkte.
    Als dann aus dem ehemaligen Magen des Riesen eine gewaltige Gestalt herausbrach, der Blutgott T’ch Alas, begannen sie damit ihn als das Herz des Riesen zu verehren. So entstand zwar tatsächlich der Kult des roten Goldes, entstanden sind die Hurun in Wirklichkeit jedoch aus einer gewalttätigen Affenart. T’ch Alas, der gefallen an ihrer Brutalität fand, lenkte deren Entwicklung ein wenig in die richtigen Bahnen, und das, was man heutzutage als Hurun kennt, entstand.
    Da Evolution aber nur eine dumme Idee war, die niemals stimmen konnte, erschufen sie ihre eigenen Mythen.

    Das auf diese oder ähnliche Weise noch weitere Völker entstanden ist gar nicht so absurd, tatsächlich sogar recht wahrscheinlich, denn auf „Egaro Naduru“, wie die Hurun den Weltenball bezeichneten, gab es nicht nur einen Gott. Tatsächlich gibt es hunderte. Manch einer ist passiver Beobachter, andere wiederum brutaler Eroberer und Tyrann. Da Götter solange es Leben gibt gefallen an Lebewesen fanden, die den eigenen Eigenschaften ähnlich waren, begannen etliche damit ihre eigenen Lebensformen aus bereits existierenden zu Gestalten, wieder andere ließen die Evolution ihre Rolle übernehmen, und nur die wenigstens ließen sich von dem Leben gar nicht beeindrucken und beobachten nur die Machtkämpfe der anderen Götter.
    Diese Beobachter werden als die „Großen Weisen“ betrachtet, da sie sich nicht nur an Macht von den übrigen unterschieden, tatsächlich war es hauptsächlich deren Weisheit die sie davon abhielt in die Evolution einzugreifen, nur damit man seinen Spaß haben konnte. Sie sahen das Leben als ein Geschenk, welches es nun auch tatsächlich ist, und vertreten die Meinung, dass man sich nicht einmischen sollte. Sie unternahmen zwar nichts gegen die Eingriffe der „niederen Gottheiten“, beobachten ihr verhalten aber.
    Sollte es jemals einen Grund geben in das Geschehen der Welt einzugreifen, so werden sie es tun. Das sie nicht nur auf der Existenzebene der Lebenden töten können ist der Grund, warum noch kein Gott seine Macht vollkommen auszunutzen wagte. Die großen Weisen sind Göttermörder. Sie wissen zwar, das auch sie auf der Existenzebene niederer Gottheiten sterblich sind, Gefahr besteht für sie jedoch kaum. Wer einen großen Weisen zu Gesicht bekommt, kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, nicht mehr lange ein Gesicht zu haben. Sie zerstören nicht nur den Körper, nein, sie vernichten die Existenz. Sie mussten zwar noch nie Gebrauch von dieser Fähigkeit machen, jedoch kann sich das Jederzeit ändern.


    Mögen die Spiele beginnen!


    "Hier kommt eine kleine Karte rein"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 22.04.2010, 13:24


    Seiten raschelten, als eine fellige Hand eine Seite umblätterte. Das Geräusch hallte durch die gewaltige Vorhalle der Bibliothek der Götter. Die andere Hand des Wesens, das an einem marmornen Schreibtisch saß, tauchte einen Federkiel in ein Tintenfass. Dann begann es zu schreiben. Hätte ein gewöhnlicher Sterblicher einen Blick in das Buch geworfen, er hätte nichts verstanden. Dies war die Sprache der Schöpfung, die Sprache der Großen Weisen. Und die Hand schrieb folgendes:
    Geschehenisse dieses Sonnenzyklusses:

    Zilean hielt inne. Die Ohren des Gottes zuckten. Aus der Ferne drang ein Geräusch an seine Ohren. War es wirklich schon Mittag? Die Gesänge der Sonnenpriester begleiteten den Gott auf seinem Weg zum Inneren Sanktum der Bibliothek. Nachdem er auf eine Tür seine Insignia gezeichnet hatte, öffnete sich der Blick auf auf eine Halle, deren Boden komplett aus Kristall bestand. In der Mitte bohrte sich ein Sonnenstrahl hindurch. Zilean trat hinein. Sofort erfüllte den Gott der Gesang einer Million von Stimmen. Alle priesen sie ihn. Auf einer Woge des Glaubens raste der Gott durch die Seelen seines Volkes, berührte jede kurz, zärtlich.

    Mijuri ließ den Gesang ausklingen. Dann lächelte die Virun. Von draußen nahm der Gesang aller Virun langsam an Lautstärke ab, als die Bevölkerung von Kaliriens Auge die letzte Silbe auskostete. Schließlich herrschte Stille. Die drei jungen Virun, die vor dem Lichtstrahl knieten, in dem Mijuri stand, sahen auf, als die Hohepriesterin zu sprechen begann: "Diese drei bitten um deinen Segen, Meister der Sande. Beschütz sie auf ihrem Weg und hilf ihnen die Prüfung der Sande zu bestehen."
    Die drei jungen Anwärter erhoben sich, wie man es sie gelehrt hatte, verbeugten sich und verließen den Raum des inneren Sanktums.

    "Los, mach schon, belad endlich das blöde Kamel", sein Vater ging Fayt langsam auf die Nerven. Was dachte er wohl, was Fayt im Stall tat? Däumchen drehen. Der Schwanz des Virun zuckte, um das Gewicht der Kiste auszupendeln. Puh, endlich auf dem blöden Vieh. Das Kamel bedankte sich für die schwere Last, indem es Fayt zielsicher ins Auge spuckte.
    Kajiri, Fayts Vater, betrat den Stall und nahm das Kamel an der Leine. Diese Virun waren Händler. Ihre Karawane durchquerte einmal im Monat die Wüste, um Handel mit den Ungläubigen zu treiben.

    Am Tor wurden sie von einer Reihe Sonnenkrieger angehalten, die den Weg versperrte. Die Elitekrieger der Virun bildeten ein Spalier, durch das die heutigen drei Anwärter schritten. Fayt bekam leuchtende Augen. Nur noch ein Jahr, dann würde er auch dort entlangschreiten, würde auch das innere Sanktum sehen und sich auf die Suche machen. Kajiri blickte seinen Sohn an, schmunzelte und trieb die Kamele weiter, nachdem die Sonnenkrieger das Tor freigemacht hatten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 22.04.2010, 20:46


    Fünf Tiary knieten vor der Chyael-Statue im Tempel von Nyllae.
    "Allmächtigel Chyael, Gott der Magie und Schutzherr des auserwählten Volk der Tiary! Teile deine Weisheit mit uns und leite unser Geschicke", rezitierte der Tiary in den roten Roben, Jequs, der momentane Hoheträger.
    "Teile deine Weisheit mit uns und leite unsere Geschicke!", wiederholten die anderen Träger.
    Langsam leuchteten fünf Lichter auf. Eines in Blau, eines in Rot. Eines in Gelb, eines in Gold und noch eines in Silber. Dann erschien zwischen den hellen Kugeln langsam eine hochgewachsene Gestalt. Sechs strahlende Silberschwingen breiteten sich vom Rücken der Gestalt in der gewaltigen Halle des Göttertempels aus. Chael, der Gott der Magie hatte das Rufen seiner höchsten Diener erhört.
    Die Träger warfen sich noch tiefer zu Boden und küssten ebendiesen. Dann hob Jequs langsam seinen Kopf und begann eine Lobhymne auf den Gott aufzusagen.
    "Oh, Chyael, strahlender Verteidiger der Tiary, wir, deine Auserwählten und treusten Diener, die Träger haben uns hier versammelt, um demütigst deine Weisheit in der Wahl des neuen Hoheträgers zu erbitten. Wir bitten Euch, allmächtiger Gott der Magie, wählt jenen aus unserer Mitte, der würdig ist, das Volk der Tiary zu führen."
    Ein amüsierten , aber auch überirdisch klingendes Lachen erfüllte den Tempel und ein verschmitztes Lächeln überzog das göttlich schöne Gesicht des Gottes, obwohl die Träger es nicht bemerkten, denn sie pressten ihre Gesichter schon wieder gegen den weissen Boden der geheiligten Stätte.
    "Aber du willst das Amt des Hoheträgers doch gar nicht abtreten, Jequs, nicht wahr? Du möchtest weitere fünf Jahre herrschen und dann nochmal fünf Jahre und dann nochmal fünf Jahre und dann nochmal fünf Jahre und dann nochmal fünf Jahre bis du die zweihundert Lebensjahre eines Tiarys überschritten hast und der Tod dich in seine Arme schliesst."
    "Oh nein, Chyael, Allmächtiger und Herr unserer Leben, diese unwürdigen Gedanken würden mich nie ereilen. Mein einziges Verlangen ist es, Euch zu Diensten zu sein und all mein Können, meine Macht und mein Wissen für die Verwirklichung Eurer Wünsche einzusetzen, ob ich nun Hoheträger bin oder Träger des Feuers."
    "Du willst einen Gott belügen, Jequs?", das Lachen ertönte ein weiteres Mal, diesmal noch amüsierter.
    "Nichts läge mir ferner, mein göttlicher Herr!", rief Jequs schon fast hysterisch und presst sein Gesicht noch fester gegen den Boden. "Vergebt mir meine unwürdigen Worte, bitte, oh Herr, bitte vergebt mir. Ich werde mich immer Eurem Willen fügen, Herr, oh, bitte, vergebt mir!"
    "Der Gefallen an Macht liegt nunmal im Wesen der Sterblichen, daran kann selbst ich nichts ändern. Aber nun werde, ich eurem Wunsch und den Gesetzen, die ich während des Baues von Nyllae erlassen habe entsprechend, einen von euch auswählen, der sich fortan Hoheträger nennen wird. Tritt vor, Träger des Feuers Jequs!"
    Jequs erhob sich gehorsam auf die Knie und robbte auf die Gestalt des Gottes zu. Dieser legte dem Tiary die Hände an den Kopf und ein Schimmern ging von dem Träger in die Hände des Gottes über.
    "Nun nenne dich wieder Träger des Feuers Jequs und nicht mehr Hoheträger Jequs. Kehre in die Reihen der Träger zurück, Träger des Feuers Jequs."
    "Ja, Herr", sagte Jequs mit leiser Stimme und robbte zu den Träger zurück.
    "Und nun...Trägerin der Sterne Tianna, erhebe dich und tritt vor deinen Gott!", befahl er und wand dabei sein Gesicht in die Richtung der einzigen Frau unter den Trägern, der Tiary in silbernen Roben. Diese erhob sich auch gehorsam auf die Knie und robbte nach vorne zu Chyael. Die anderen Träger pressten immer noch die Stirn gegen den Boden.
    Tianna kniete nun vor dem Gott und wand ihm ihr Gesicht zu.
    "Willst du die Tiary führen, in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten und gerecht über sie richten?", fragte dieser.
    "Ja, Herr, ich werde alles tun, um den Tiary gerecht und weise zu dienen", antwortete Tianna gerührt und mit leiser Stimme.
    "Und wirst du und deine Magier die Magie, die ich euch gab, vernünftig und zum Wohle der Tiary einsetzen?"
    "Ja, Herr, ich werde die Magie vernünftig und zum Wohle der Tiary einsetzen."
    "Dann empfang edie Gaben der Hoheträgerin und führe das Volk der Tiary weise und mit Vernunft!", sagte Chyael in feierlichem Ton als Antwort auf die traditionellen Worte. Langsam legte er seine Hände auf die erhobene Stirn der jungen Trägerin und ein silbernes Leuchten erfüllte ihren Körper und erlosch dann plötzlich.
    "Erhebe dich, Hoheträgerin Tianna und tritt vor dein Volk!", sprach Chyael und löste sich langsam auf.
    Als Chyael verschwunden war, standen die anderen Träger auch auf und Tianna sprach die Worte, die die Tradition von der Hoheträgerin forderte.
    "Wir danken dir für deine weise Wahl und wir werden deine Gaben nutzen!"
    Wir danken dir!", wiederholten die andern Träger. Dann wand Tianna sich um und trat an der Spitze der Träger aus dem Tempel des Gottes der Magie zu den versammelten Tiary, die schon gespannt auf ihren neuen Hoheträger warteten.
    "Wir haben eine neue Hoheträgerin!", schrien sie wie aus einem Mund als Tianna aus dem Tempel trat. Ein Lächeln überzog ihr schönes Gesicht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 22.04.2010, 21:10


    Im heiligen hain sass eine kleine gruppe um die quelle herum.Die Königin Datrias,Zwei Zöglinge,zwei priesterinnen und die Hohepriesterin.
    Nuria,Danas Hohepriesterin beugte sich über die quelle und liess ihre finger darüber gleiten."Herrin des hains,Herrin vom Seen,gnadenreiche Jägerin,wir bitten um deinen rat.Der könig ist während der jagd umgekommen ohne einen nachfolger.Die Königin hat noch keinen erben empfangen obwohl sie erst vor einigen tagen die heilige hochzeit mit ihrem könig gefeiert hat.Wir brauchen deinen rat auf der suche nach einem neuen König.Zeig uns,wen die königin erwählen soll."

    In der quelle erschien das gesicht einer Goldhaarigen Frau,die gütig lächelte."Die Königin hat mit ihrem herzen gesehen,doch der mann den sie wählte war nicht für sie bestimmt.Ich habe ihn zu mir genommen,da er einer meiner lieblinge war.Doch ihr herz wird einen neuen gefährten bekommen."Kurz erschien das gesicht eines jungen mannes,etwas jünger als die Königin.Nuria blickte auf das gesicht hinab und nickte."Wir danken dir herrin.Wir werden deinem rat folgen.Holt Jared herbei und bereitet ihn für die Zeremonie vor."
    Zelana,die Königin lächelte.Mit Jared konnte sie herrschen.Jared konnte sie lieben.Er war ihrer würdig.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 22.04.2010, 21:25


    Große, grüne Augen erblickten die Pracht der Ländereien von Dana, der Herrin des Hains. Vergnügt löste Zilean die Verbindung zu den Händlern. Auch, wenn sein Herrschaftsbereich die Wüste war, so konnte er sich nicht vor der Schönheit, die diesen Ländern innewohnte verschließen. Summend nahm der Gott ein Buch aus einem nahen Regal. Sorgfältig trug er dort ein, dass die Königin der Datrianer ihren Mann verloren hatte. Zilean hatte es sich zur Aufgabe gemacht eine Chronik dieser Welt zu erstellen.
    Natürlich erfuhr er nur das, was kein Geheimnis war. Wenn die anderen Götter etwas vor ihm verbergen wollten, so konnten sie dies.

    Fayt blickte sich immer noch mit großen Augen um. Nach der Ödnis der Wüste kamen ihm diese Länder prächtig und unsagbar schön vor.
    "Vater?", der junge Virun wandte sich an Kajiri, der das erste Kamel führte.
    "Ja?", Kajiri betrachtete weiterhin nur die Straße, auf der einige Einwohner auftauchten.
    "Hat Zilean dies alles geschaffen?"
    "Nein. Zilean ist zwar der prächtigste der Götter, aber dies hat er nicht erschaffen. Er ist weise genug auch den anderen, nicht so starken Göttern einen Platz einzuräumen", der alte Virun hatte ganz offensichtlich nicht bemerkt, dass einige Datrarianer in Hörweite waren.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 22.04.2010, 21:43


    Vier männer gingen auf die beiden Virun zu.Grimmig blickten sie drein."Ihr wagt es in unserem land abfällig über die herrin vom See zu sprechen?Aber anscheinend seid ihr nicht von hier,sonst wüsstet ihr das unsere Herrin eine mächtige Göttin ist." Der sprecher war ein etwa 35 jähriger krieger,anscheinend der anführer der gruppe.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 22.04.2010, 21:53


    Oh, Mist. Kajiri verbeugte sich hastig, dabei mehrfach Entschuldigungen murmelnd. Fayt schämte sich plötzlich dafür einen Vater zu haben. Es gab schließlich keinen Grund so vor diesen Ungläubigen zu kriechen. Kajiri hörte mit den Verbeugungen auf: "Ähem, es lag mir fern, abfällig über eure Herrin zu sprechen. Wir erfahren nur sehr wenig über andere Götter. Ich wiederhole nur, was die Priester uns sagen."

    Ein rascher Griff nach hinten und der Kaufmann förderte mehrere, schön gearbeitete Dolche zu Tage: "Kann ich euch vielleicht für einige Waffen interressieren. Ihr seid Krieger. Vielleicht benötigt ihr welche? Ich mache euch einen Sonderpreis."
    "Fayt, geh die Kiste mit den Bögen holen!", Kajiri begann nun auf die Krieger einzuschwatzen und wortreich die erstklassige Güte der virunischen Waffen zu preisen. Fayt kannte den Rest. Gleich würde sein Vater auf den Stoffmodus umschalten.
    "...die feinsten Stoffe in diesen Landen. Genau das richtige für eure Frauen." Jap, da war er. Gleich kam der Wein dran.
    ".... erlesenste Rebsorte. Wahrlich ich sage euch, ich würde meine eigene Großmutter für Flasche dieses Tropfens hergeben. Wird aus einer seltenen Wüstentraube gewonnen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 22.04.2010, 22:19


    Die Hämmer der Krohk schlugen donnernd auf den harten Fels, ihre Hacken gruben sich mit scharfem Klang in das Fleisch des Berges, bereit, ihm mit brachialer Wucht jene Schätze zu entreißen, die der große Jäger ihnen offenbart hatte. Große Brocken gesplitterten Steins lösten sich aus dem Hang, gaben der Kraft der sich anmühenden Hornträger nach. Deutlich waren die Spuren in den Brocken zu sehen, feine, rötliche Adern, die das grau des Steins durchzogen. Sie mochten unscheinbar wirken, nur dreckiges Geröll, doch die Krohk wussten genau, was einst aus diesen Brocken werden würde und der bloße Gedanke an die Waffen und Rüstungen, die die Schmiede daraus formen würden, ließen sie mit neuer Kraft auf den Fels einhacken.

    "Schneller", donnerte eine Stimme von oben herab, ein tiefes, durchdringendes Röhren. "Wir haben nicht ewig Zeit, das Erz aus dem Berg zu holen. Die Horden ziehen weiter!" Natürlich war es gleich, was die Horden taten, den der massige, hochgewachsene Krohk mit dem dunklen Fell im Gesicht und den beiden riesigen Hornpaaren auf dem Schädel - das eine gedreht und eng am Kopf mit den Spitzen nach vorne deutend, das andere emporschießend und dann in weitem Kreis in den Nacken gebogen - war niemand anderer als Tar'krom der Einiger. Er war es, der die einzelnen Stämme unter sein Banner gezwungen hatte und die Horden nun nach Süden führte und auf sein Zeichen würden die Krohk warten. Ebenso wie sie rennen würden, sobald er es ihnen befahl. Es hieß, dass Tar'krom mehr Stämme unter sich hatte als manch anderer Häuptling Krohk. Zusammen machte das mehr Äxte und Speere als irgendein Krohk zählen konnte. Und obwohl sie wussten, dass keine Gefahr bestand, von de Horden abgehängt zu werden schwangen die Krohk der Sturmhörner, Tar'kroms eigenem Stamm, ihre Hacken und Hämmer mit doppelter Wucht gegen die Flanke des Fels.

    Hoch über all dem schwebte Ghartok, Gott der Jagd, ätherisch, körperlos unter den Wolken. Der Marsch ging gut voran, die Krohk waren in Bewegung, eine gewaltige Walze aus Muskeln und Hörnern und doch, solange sie sich im Wald hielten, praktisch unsichtbar. Selbst seinem Blick entzogen die Wälder den Marsch der Stämme, doch Ghartok musste nicht sehen, um seinem Volk zu folgen. Er konnte sie spüren, die Kampfeslust der Krieger fühlen, die Begierde der Jungkrohk auf heißes Blut und natürlich den gleichmäßigen Herzschlag der Schamanen. Die Schamanen waren die Verbindung der Krohk zu ihm und ebenso waren sie seine Verbindung zu ihnen. Und im Augenblick schoss das Blut stolz und mächtig durch die Herzen der Schamanen, trug die wilde Freude der Stämme durch ihre Venen und ebenso zu Ghartok, dem Siegbringer. Er ließ sich von jenem Hochgefühl anstecken, gab sich selbst ganz der Anspannung und der Vorfreude auf Kampf und Ruhm hin.
    Die Jagd hatte begonnen!



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 23.04.2010, 09:31


    Das jubelnde Volk strömte durch die Gassen von Nyllae. Auf einigen grossen Plätzen hatte man Tische aufgebaut und nun feierte man die Erwählung der neuen Hoheträgerin in vollen Zügen. Der Wein floss in Strömen in die Kehlen der Tiary und die Tische waren überladen mit aufwändig zubereiteten Gerichten.
    "Das Volk scheint zufrieden zu sein", murmelte Tianna zu sich selbst, während sie das Gelage von der Spitze des Turms der Sterne beobachtete.
    "Ja, Tianna, das einfache Volk ist leicht zufrieden zu stellen", ertönte eine kehlige Stimme hinter hier. Sie drehte sich um und blickte in die violett leuchtenden Augen des heiligen Wolfes.
    "Es gibt aber noch andere Leute oder Wesen, die schon etwas mehr brauchen, als das Wissen, dass eine neue Hoheträgein erwählt wurde", sprach er weiter, ohne auf die Überraschung in ihren Augen zu achten.
    "Herr? Aber..ich wusste nicht, dass Ihr so schnell zu mir sprechen würdet", sagte Tianna immer noch ziemlich überrascht.
    "Nun, normalerweise lasse ich dem neuen Hoheträger ein wenig Zeit um sich in seinem neuen Amt zurecht zu finden, aber das sind keine normaeln Zeiten. Etwas geht vor..ich spüre ee und ich vermute, nein, ich weiss, dass du das auch tust."
    "..Ja, Allmächtiger, ich spüre es auch. Seit Îhr mir die Macht des Hoheträgers verliehen habt, fühle ich es. Aber, Herr, was hat das den zu bedeuten?"
    "Das erfährst du noch früh genug. Ich habe dir einen Auftrag erteilt und erwarte, dass du ihn ausführst", sagte Chyael mit dem Mund des Wolfes.
    "Einen..", sie dachte kurz über das nach was er alles gesagt hatte und als ihre Gedanken seine ersten Worte überdachten, erhellte Erkennen und ein Lächeln ihr Gesicht. "Ihr meint die Botschafter? Ich soll mit ihnen speisen?"
    "Das habe ich bereits angedeutet, ja", antwortete der Gott der Magie und löste dann seinen Geist von dem des Wolfes. Sofort verschwand das violette Leuchten aus ihnen und der Geist des Wolfes gewann wieder die Oberhand über seinen Körper. Er knurrte kurz und kehrte dann zu dem Podest mit den weichsten Kissen in ganz Hybuvia zurück, wo er sich scheinbar zufrieden niederlegte.
    Tianna rief währenddessen einen Diener.
    "Ruft die Botschafter! Ich wünsche mit ihnen zu speisen. Richtet den Sternensaal her!", befahl sie und verschwand dann in ihren Gemächer, um sich eine Robe anzuziehen, die für diesen Anlass bestimmt war.

    Eine halbe Stunde später trat Tianna in einer Robe, die aussah wie flüssiges Silber in den Sternensaal, den Saal, in dem die Träger der Sterne seit jeher speisten und kleine Feiern abhielten. Die Wände waren von silberner Farbe und mit Sternen verziert. Tianna war scheinbar die Erste, aber die Botschafter, die Gesandten anderer Völker, würden schon Die neue Hoheträgerin betrachtete sich ein letztes Mal prüfend in einem Spiegel neben der Tür. Ihr langen, silbernen Haare waren zu einer kunstvollen, verschlungenen Frisur hochgesteckt. Ja, sie war eine beeindruckende Erscheinung. Zufrieden trat sie zu ihrem Platz am Kopfende der langen - natürlich auch in Silber gehaltenen - Tafel und setze sich auf den weich gepolsterten, hohe Stuhl.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 23.04.2010, 09:33


    Der Anführer der gruppe betrachtete die waren der Virun."Soso,eure priester plappern euch vor das euer Gott der grösste gott ist?Ihr habt glück,das ihr an diesem tage zu uns stosst.Es wird heute eine zeremonie stattfinden zu Ehren von Dana,der Herrin vom See,um einen neuen König zu krönen.Vielleicht kann ich die Hohepriesterin ja bitten,zwei ungläubige zusehen zu lassen um die Stärke und herrlichkeit unserer Herrin zu demonstrieren.Kommt mit.Ihr könnt eure waren in unserer Hauptstadt anpreisen,da werdet ihr genug kunden finden."Der mann grinste."Ich bin Marik,bruder unserer Königin und der Herr der krieger."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 23.04.2010, 13:39


    Kajiri verbeugte sich hastig. Fayt verdrehte dazu die Augen. Es war einfach nur peinlich. Sein Vater kroch vor diesen ungewaschenen Barbaren wie ein Sklave umher. Bis eben hatte Fayt die Pracht der Länder bewundert, aber nun glaubte er, dass es sich mit den Leuten verhielt, wie mit den Ländern. Waren die Länder arm an Ressourcen und karg vom Bild her, wuchs dort ein starkes, zähes Volk heran, dass die Pracht des einzigen Gottes erkannte. Der Gegenschluss galt ebenfalls.

    In den Augen Kajiris zeigte sich ein ganz anderer Glanz. Man konnte beinahe die Goldmünzen, die er schon in seinen Händen wähnte, in seinen Augen sehen. Hastig flüsterte er seinem Sohn zu: "Hast du gehört, eine Feier. In der Hauptstadt. Gut gelaunte Leute mit prallen Geldbörsen. Etwas besseres hätte uns nicht passieren können."
    Stirnrunzelnd sah er seinem Sohn hinterher, der sich auf der Stelle umgedreht hatte und zum letzten Kamel der Karawane stampfte. Vermutlich nur wieder eine dieser Phasen.


    Spitze, perfekt manikürte Krallenfinger hielten die Einladung der neuen Hoheträgerin. Mirri seufzte. Die adlige Virun fungierte als Botschafterin zwischen dem Auge Kaliriens und Nyllae. Ein Job, der mit einigen Schwierigkeiten verbunden war, wenn man bedachte, dass sie an Zilean glaubte und alle anderen hier nicht. Ihren Mittagsgesang musste sie im Garten ihrer, recht üppigen, Villa abhalten. Im Auge hätte sie sich unter das Volk gemischt. Hier hatte sie das nur einmal probiert. Eine Virun konnte nur eine bestimmte Menge schräger Blicke ertragen.

    "Diener", ein ältlicher Virun betrat das Zimmer und verbeugte sich: "Befiel den Schreibern eine Antwort aufzusetzen. Ich werde an dem Essen teilnehmen. Verpackt das in Diplomatie und gebt es an die Hoheträgerin weiter."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 23.04.2010, 14:20


    Sana,die Botschafterin Datrias war ebenfalls in Nyllae zu gast und sass grade vor ihrem frisier tisch und machte ihre haare mit hilfe ihrer dienerin zurecht.Die einladung der Hoheträgerin lag vor ihr entrollt.
    "Jarus,bitte teile den dienern der Hoheträgerin mit das ich zu ihrem essen erscheinen werde." Jarus war ihr leibwächter,der sie überall hin begleitete.Schliesslich sollte ein Zögling Danas nicht allein in einer fremden stadt sein.Jarus machte sich also auf den weg zu dem Palast der Tiary um die nachricht Sanas zu überbringen.

    Marik und seine Männer geleiteten die beiden Virun nach Danara,wo er dann eine unterhaltung mit seiner schwester hatte.Kurz danach kam eine wunderschöne Goldhaarige Frau aus dem grossen steingebäude und begrüsste Kajiri."Seid gegrüsst,werter Händler.Ich habe meine diener angewiesen das gäste haus für euch und euren begleiter herzurichten.Für eure tiere steht ein platz in unseren ställen bereit,wenn ihr das wünscht.Ihr seid eingeladen so lange zu bleiben wie ihr wünscht und heute nacht der Krönung meines neuen gemahls bei zu wohnen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 23.04.2010, 14:26


    Ein Jahr lang! Es war nun schon ein Jahr lang her. Ein Jahr, seitdem er sich zuletzt hatte zeigen können. Sie lebten in ruhigen Zeiten. Wie er es hasste! Ruhige Zeiten! PAH! Es gab zwar reichlich Blutopfer um ihn zu besänftigen, aber was brachten einem verfluchte Opfer des eigenen Volkes? Er wollte mehr Blut lecken! Wenigstens war es am heutigen Tage wieder soweit. Er konnte zurück auf Egaro Naduru, die Wahl eines neuen Bluthäschers stand unmittelbar bevor. Spätestens Mittag halt es, den Schein der Sonne der auf seine Diener fiel rot zu färben. Der Tag der roten Sonne. Es war ein Spektakel das nur ein mal im Jahr stand fand, und auch nur für einige Minuten, aber während dieser Zeit färbte sich der ganze Erdenball in ein unheilvolles rot, durch das Licht der Sonne bestrahlt. Während dieser Zeit wäre Blutmagie am mächtigsten, gäbe es da nicht das Problem, dass noch nie jemand während dieser Zeit versucht hat die brennenden Lande anzugreifen. Sie wären vernichtend geschlagen worden! Es war nur noch ein Frage der Zeit bis er beschworen wurde...

    „Maden! Macht den Altar bereit!“ Narthun’arhan schrie über den gesamten zentralen Platz von T’ch Alas, während ein paar Speicheltropfen aus seinem Mundwinkel davon stoben. Er war der derzeitige Hohepriester, und so für die Zeremonie zuständig. Ohne ein anständiges Blutopfer würde die Zeremonie niemals stattfinden. Die Wahl des Opfers hingegen war eine schwierige Sache, denn kein Hurun ist unwürdig. Sie waren das höchste Volk, und keiner hatte es verdient zu sterben! Alle Ungläubigen müssen vernichtet werden, nur gab es keinen Unglauben bei den Hurun. Auf Grund dessen wurden meistens die schönsten Weiblichen Hurun gewählt, um sie dem Blutgott darzubieten. Warum gerade die Fruchtbaren? War schon immer Narthun’arhans Gedanke dazu gewesen. Während gerade einige Hurun auf den Altar geführt wurden, starrte er die 7 Welpen an, die sich vor ihm auf dem Boden krümmten und heulten. Eines von ihnen würde heute erwählt werden, die anderen würden, mit Glück, ihr Leben als Handlanger und Soldaten weiterführen.

    Es war kaum Zeit vergangen, und der grossteil des Volkes hatte sich auf dem Platz versammelt, welcher sich um den Altar streckte, direkt hinter ihm, der große Turm. Bereits ein gewaltiges Messer mit gezahnter Klinge erhoben, flüsterte er einige Phrasen vor sich hin, und wurde dabei immer lauter. Gerade hatte er die normale Gesprächlautstärke erreicht, da stimmte das gesamte Volk in das Gespräch mit ein. Ein tosender Lärm umspülte die gesamte Stadt, und reichte vom Wind getragen bis zu den Gehöften der außenstehenden. Die Worte verwandelten sich in einen Gesang, während er immer weiter anschwoll. Selbst das auf dem Altar liegende Opfer sang inbrünstig mit, und starrte verzaubert auf die Klinge. Gerade als der Gesang den Höhepunkt erreicht hatte, da fasste sich der Hohepriester mit der Freien Hand auf die Rune an seiner Stirn, die kurz darauf zu glühen begann. Der Opferdolch raste hernieder, durchstach die Brust des Opfers, und drang tief ins Herz ein. Als er die Klinge noch ein wenig in der Wunde herumdrehte, begann sich die Luft vor ihm zu verdichten. Ein gigantischer Schatten erhob sich über dem Boden und gewann mehr und mehr an Gestalt.

    WAS?

    Dröhnte es über den Platz, als der Blutgott erschienen war, obwohl beide Parteien, Gott wie auch Volk genau wussten was los war. „T’ch Alas!“ Narthun’arhan breitete seine Arme soweit aus wie möglich, „Die Zeremonie der roten Sonne steht unmittelbar bevor! Das neue Blut erwartet einen der Welplinge! Führe ihn auf der Weg des Blutes, lehre ihn, was MACHT wirklichn heißt!“ Während der Blutgott noch redete schob sich einer der Schlangenkörper des Blutgottes zu den 7 Säuglingen und musterte sie aufmerksam. „Lass seine Schwäche deine Macht werden! Es wird dir dienen bis in den Tod, wird dir gehorchen, ohne wenn und aber, erwähle es!“ Der Schlangenkopf packte zu, und einer der Säuglinge verschwand komplett im Magen der Schlange, als sich T’ch Alas den Kinder zuwandte. Ein kleiner Hauch, und Blut strömte aus seinem Mund auf die kleinen Hurun herab, dann riss er die Arme empor zum Himmel, und die Sonne begann rot zu Strahlen. Das ganze Volk tat es ihrem Gott gleich, während es in einem nicht hörbaren Rhythmus hin und her schwankte. Als das rote Licht die Blutüberströmten Säuglinge traf begann das Blut auf einem der Kinder mit dem selben rot zu schimmern, wie zuvor die Rune auf der Stirn des Hohepriesters.

    ICH HABE GEWÄHLT!

    Halte es erneut, als das restliche Blut plötzlich anfing zu sieden, und die anderen Kinder bei lebendigem Leibe verbrannte. Der Hohepriester nahm das Kind an sich, und verschwand in Richtung Tempel. Es gab viel zu tun... Der Avatar des Blutgottes verblasste, und das Volk machte sich daran den Platz zu säubern, während die Bluthäscher in einer langen Prozession zurück in den Tempel zogen. Es waren 233.

    T’ch Alas beobachtete das Geschehen was sich ihm darbot. Es hatte spaß gebracht, das musste er sich eingestehen. Und Narthun’arhan hatte recht. Es GAB viel zu tun. Er hatte schon lange keinen ordentlichen Krieg mehr durchlebt, es war an der Zeit in das Weltgeschehen einzugreifen. Er richtete seinen ätherischen Kopf auf die anderen Ländereien, und leckte sich über die imaginären Zähne.
    Ein lautstarkes Lachen hallte wie Donner über das Land.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 23.04.2010, 14:41


    Zilean runzelte die Stirn und kratzte sich im Nacken, während er die blutrote Säule in der Kristallhalle betrachtete. Normalerweise befand sich dort der Sonnenstrahl, der ihn mit seinem Volk verband. Der Gott konzentrierte sich und schickte seinen Verstand hinaus zu seinen Priestern. Deutlich spürte er den Schock, als sich sein Verstand mit dem von Mijuri verband.
    Herr?
    Mijuri, ein anderer Gott hat einen Zauber gewoben.
    Herr, die Sonne ist blutrot.
    Betet, dann wird es bald vorbei sein und nun. Lass mich sehen.
    Die normalerweise blauen Augen der Virun blitzten golden auf. Gehorsam wandte sich Mirun zur Sonne. Und Zilean sah.

    Es war wirklich schwer den Meister der Sande zu überraschen, aber jemand hatte es geschafft. Der hundegestaltige Gott marschierte durch die Bibliothek, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Folianten. Schließlich fand er es. Ein Buch, das zwei Meter in Höhe und Tiefe maß. Auf dem Deckel stand "Die Blutgötter dieser Sphäre" in einem schimmernden Rotton. Zilean begann zu blättern. Zeit, sich wieder um die anderen Beobachter zu kümmern. Das Verändern der Sonne war ein klares Eindringen in sein Hoheitsgebiet. Die Sonnenmagie war sein!


    Kajiri kam garnicht mehr aus dem Verbeugen heraus. Eine Audienz bei der Königin, um Gästehaus der Königin übernachten. Ganz schön viel Prunk für einen einfach Kaufmann. Insgeheim verglich er den Glanz der Hauptstadt Danatrias mit dem Auge Kaliriens. Für den alten Virun war es ein ziemliches Unentschieden. Fayt hingegen erhob grade in Gedanken sein Volk und seine Stadt über die Sphäre der Götter hinaus. Auch wenn er auf die Zeremonie der Heiden gespannt war.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 23.04.2010, 15:14


    Danas anhänger waren entsetzt als der Himmel sich rot färbte.Die Göttin sah durch die augen ihrer hohepriester und betrachtete das spektakel.
    Das war das werk eines anderen Gottes.
    Virun im reich ihrer schützlinge,der Blutige himmel eines anderen gottes und dann der tot des königs durch den heiligen hirsch..Dies waren schlechte vorzeichen.Dana fürchtete um ihr volk.

    Zelana zog sich in ihren palast zurück und eine gruppe junger frauen kümmerte sich um die beiden Virun."Ruht euch aus.Die zeremonie findet erst in der nacht statt.Wünscht ihr speis und trank?"fragten sie freundlich.

    Sana trat zusammen mit Jarus in den raum,in dem schon die Hoheträgerin platz genommen hat."Seid gegrüsst.Ich bin Sana,Botschafterin der Datrianer.Eure diener teilten mir mit das ich euch mit Hoheträgerin anreden muss.Ich hoffe es ist euch genehm,das mein leibwächter neben mir stehen bleibt.Er lässt mich nur ungern aus den augen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 23.04.2010, 15:37


    Zwei muskulöse Virun, bewaffnet mit Sensenklingen und Rundschild betraten den Speisesaal. Die Tür wurde prompt flankiert. Routiniert besahen sich die beiden Leibwächter den Raum. Schließlich nickten sie sich zu, nahmen die hochgewachsene Botschafterin der Virun in die Mitte und marschierten mit ihr zum Banketttisch.

    Mirri ließ sich auf einem der Stühle nieder und schickte ein spitzzahniges Lächeln in die Runde, das freundlich wirken sollte: "Guten Abend. Entschuldigt das Vorgehen der Wächter, sie sind leicht paranoid." Hinter der Botschafterin sahen sich die beiden Wächter an und grinsten. Es mussten Zwillinge sein.
    Mirri neigte leicht den Kopf: "Wir kennen uns ja bereits, Hoheträgerin. Ich gratuliere zu ihrem neuen Amt. Aber Euch kenne ich nicht", Mirri ließ ihren Blick auf dem weiblichen Menschen ruhen: "Mirri Wetterlicht, Botschafterin der Virun in dieser schönen Stadt. Seid ihr von den Rittern oder von Datria?"


    Eine der jungen Frauen machte sich einen Spaß daraus an Fayts Schwanz (Das Ding hinten, klar) zu zupfen. Verzweifelt versuchte der junge Virun ihn möglichst höflich aus der Reichweite der Menschin zu bringen. Es gelang ihm nicht.
    "Vater, kannst du ihr nicht sagen, dass sie das lassen soll?"
    Kajiri hatte sich das ganze mit einem breiten Grinsen angesehen: "Mein Sohn, du musst lernen, mit dem anderen Geschlecht umzugehen."
    "Aber die sind so...unbehaart."
    Die ganze Unterhaltung fand flüsternd statt, sodass niemand etwas hörte.

    Kajiri besah sich das Spektakel noch eine Weile, überlegend, was er dem Königspaar schenken könnte. Es wäre unhöflich ohne Geschenk zu erscheinen.
    "Sag mal, Fayt. Den Damasker-Bogen, den haben wir doch mitgenommen?"
    "Ja, Vater."
    "Und die Brosche, ich meine die, die Jashino gemacht hat?"
    "Die auch, Vater."
    "Gut."
    Womit sich die Frage der Geschenke geklärt hätte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 23.04.2010, 15:52


    Tianna musterte die Botschafterin mit kühlem Blick von ihrem Stuhl aus. Die Tiary konnte ihr angeborenes Misstrauen anderen Völkern gegenüber nicht ablegen.
    "Natürlich, lasst ihn nur hier. Sobald die anderen Botschafter hier sind, werde ich das Essen auftragen lassen", sagte sie dann. "Ich hoffe Euer Volk ist dem Fleisch nicht abgeneigt."
    Tianna konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sich ihr der Gedanke aufdrängt, wie die Datrianerin angewidert auf das Essen auf ihrem Teller starrte und sich dann dazu zwang, es hinunter zu würgen um nicht unhöflich zu wirken.
    Dann trat die Botschafterin der Virun ein, Mirri Wetterlicht. Ihr zwei Wächter folgten ihr zum Tisch, wo die Botschafterin sich setzte und lächelte.
    "Guten Abend. Entschuldigt das Vorgehen der Wächter, sie sind leicht paranoid", sagte sie und neigte den Kopf in Tiannas Richtung. "Wir kennen uns ja bereits, Hoheträgerin. Ich gratuliere zu ihrem neuen Amt. Aber Euch kenne ich nicht. Mirri Wetterlicht, Botschafterin der Virun in dieser schönen Stadt. Seid ihr von den Rittern oder von Datria?", stellte sie sich dann auch noch in Richtung Sana vor.
    Dann ertönte vom Eingang her ein Knurren. Der heilige Wolf war auch zum Saal gekommen und sein Knurren richtete sich scheinbar an Mirri und Sana. dann tapste er mit erhobenem Haupt am Tisch vorbei und legte sich auf ein weiteres, mit Kissen ausgelegtes Podest. Von dort beobachtete er die Botschafterinnen und Tianna mit stechendem Blick.
    Nach und nach trudelten die anderen Botschafter, vier an der Zahl, auch ein.
    "Nun, da alle da sind", Tianna klatschte in die Hände und mehrere Tiary in schlichter, schwarzer Kleidung trugen Platten mit aufwändig zubereiteten Fleischgerichten auf.
    "Ich hoffe das Essen ist nach eurem Geschmack!", eröffnete sie das Essen, aber insgeheim hoffte sie auf das Gegenteil.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 23.04.2010, 16:37


    Sana verbeugte sich höflich in richtung Mirri."Ich bin die botschafterin Datrias."stellte sie sich vor.Dann schaute sich das essen an und lächelte.
    Dann nahm sie sich etwas fleisch und ein paar zulagen und wartete höflich das auch die anderen sich etwas nehmen würden.


    In Darana wurden feuer entzündet.Fackeln erhellten die lichtung auf der die Zeremonie stattfinden würde.Zelana war in ein mit goldenen fäden verziertes kleid gehüllt und ihre haare waren hochgesteckt und glänzten im Feuer.Über ihre schultern trug sie das fell eines hirsches.Die Männer und frauen begannen zu singen und zu tanzen und ein junger mann wurde in die mitte geführt.Er trug nichts ausser einem lendenschurz.

    Feierlich wurde er mit dem blut des hirsches übergossen und ein Fell mitsamt dem geweih wurde ihm auf kopf und schultern drapiert.Die Hohepriesterin führte Zelana zu dem mann und legte seine hand in ihre."Dana,Herrin vom See,Herrin des Hains.Wir preisen deine Güte.Segne uns und unser Königspaar.Auf das du ihnen 20 jahre oder länger gewähren mögest um gemeinsam zu herrschen."Dann setzte sie beiden eine Krone aufs haupt,aus gold und juwelen und einzelnen blüten und kräutern.
    Eine gestalt erschien im feuer.Eine goldenhaarige frau,mit einem durchsichtigen schleier um den körper gewickelt."Ich bin Dana.Möget ihr herrschen über dieses Volk."Ihr blick fiel auf die Virun und sie lächelte."Möge euren gästen ein langes leben gewährt sein.Auch wenn sie einen anderen gott verehren,so sind sie doch teil dieser Welt.Bringt meinen gruss eurem gott dar.Vielleicht werde ich ihn einmal besuchen."wandte sie sich an die beiden Virun.Dann verschwand sie wieder und das paar war verheiratet.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 23.04.2010, 16:44


    Mirri neigte den Kopf in Richtung des Wolfs. Konnte nie schaden gegenüber den Ikonen eines anderen Volkes einen gewissen Respekt zu zeigen. Während sie mit einer Serviette ihre Hände verbarg, wirkte sie einen kleinen Zauber, der Gifte neutralisieren sollte. Eine solch schwache Magie entdeckte nicht einmal dieses Volk, wie die letzten Bankette gezeigt hatten. Auch, wenn derzeit kein Krieg dieses Land verwüstete, so musste man dennoch vorsichtig sein.
    Die beiden Wachen verschoben ihre Position leicht. Mirri begann zu essen. Das Fleisch war, nunja, ausländisch. Durchaus nicht schlecht im Geschmack, aber eben ungewohnt.
    "Sehr erfreut. Soweit ich weiß, hat sich eine unserer Karawanen auf den Weg zu eurem Land gemacht. Vermutlich sind sie bereits dort."


    Ein Finger erstach triumphierend das Buch. Zilean hatte die Seite des Gottes gefunden, der die Sonne rot gefärbt hatte. Tch'Alas war es also. Ein Kalender klemmte zwischen den Seiten, die den Blutgott behandelten. Zilean zog das Papier hervor und bemerkte, dass derselbe Tag im letzten Jahr rot markiert war. Der Gott verfluchte sein schlechtes Gedächtnis. Es war gut, wenn es um die Belange seines Volkes ging, aber sonst mehr oder minder ein Sieb.

    Der Foliant wurde auf dem Schreibtisch in der Eingangshalle platziert, als Erinnerungsstütze. Zilean begann die Seite über das, was er über den Blutgott und sein Volk in Erfahrung hatte bringen können, zu lesen. War zwar nicht viel, aber immerhin.


    Kajiri verbeugte sich tief vor der Göttin. Fayt tat dasselbe. Kajiri murmelte eine Antwort: "Wir werden ihn in unseren Gebieten Euren Gruß entbieten." Nach der Zeremonie stupste Kajiri seinen Sohn an: "Hol die Geschenke, mach schon."
    Der junge Virun entfernte sich höflich und ging dann die beiden Geschenke holen, die auf Samtkissen ruhten. Ein kaum verzierter, aber dennoch kunstvoll gearbeiteter Bogen aus dem Holz der Wüstenpeitsche. Die Kommandeure der Virun benutzten eben diese Bögen.
    Und eine Brosche, gefertigt aus Silber, mit einer Perle in der Mitte. Das Silber war mit Perlmutt durchwirkt.

    Die beiden Virun knieten vor dem Königspaar nieder und Kajiri sprach: "Es wäre uns eine Ehre, wenn ihr diese Geschenke von einem bescheidenen Kaufmann annehmen würdet, Königin und König. Im Namen meines Volkes. Und in meinem Namen.", die Augen des alten Virun leuchteten kurz golden, als er mit der Stimme des Gottes sprach: "möchten wir euch gratulieren und eine lange Herrschaft wünschen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 23.04.2010, 17:04


    Zelana lächelte leicht."Wir danken euch für eure geschenke."Dann blickte sie erstaunt."Seid gedankt,fremde gottheit.Es kommt selten vor das andere götter sich an uns wenden.Wir nehmen eure geschenke gerne an.Seid unsere gäste,esst und trinkt mit uns und bleibt so lange wie ihr wollt.Morgen könnt ihr in mein haus kommen und eure waren vorzeigen.Vielleicht bin ich geneigt etwas davon zu kaufen.Ihr dürft euch zu uns setzen."Zelana setzte sich neben Jared nieder und nahm einen teller entgegen,auf dem etwas fleisch und kartoffeln sowie möhren und erbsen lagen.

    Sana verneigte sich vor dem wolf und lächelte scheu.Sie war noch nicht lange botschafterin und musste sich in ihrem neuen amt zurecht finden.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 23.04.2010, 19:13


    Als sich in Thoan die Sonne rot färbte, schauten viele der Bauern, die ihre Felder bestellten, von ihrer Arbeit auf. Die meisten sahen einfach nur verwundert und ein wenig beunruhigt aus, einige waren verängstigt, und die weisesten Gelehrten nickten verärgert, weil sie wussten, welche Perversionen dieses Zeichen bedeutete. Auch der blaue Ritter, der stets unriuhig seinen Geist über die Ländereien streifen ließ, viele, viele Ackerflächen und Wiesen, dazwischen Hallenwälder und breite Bäche, die durch schmucke, ungewöhnlich saubere Städte liefen, sah das ungewöhnliche Vorkommnis. Es erregte seinen Zorn, aber es war ein anderer Herrscher - und einen Offensivkrieg würde er niemals starten.

    Immerhin war Thoan auch bei dem Empfang der Hoheträgerin vertreten. fünf Männer marschierten im absoluten Gleichschritt durch eine andere Tür in den Raum, vier davon in voller Rüstung, deren Helme ihre Gesichter verdeckten und sie wie Kriegsmaschinen aussehen ließen, aber weder ihre Schilde noch ihre Schwerter hatten sie dabei, sodass sie als die Machtdarstellung erschienen, die sie waren. In ihrer Mitte eskortierten sie einen Mann mittleren Alters mit schulterlangem schwarzen Haar und einem kleinen, gepflegten Kinnbart, in einem blauen Stoffhemd und einer ebensolchen Hose, die in einer Art gemacht war, wie es nur die Weber von Thoan verstanden; Darüber trug er eine feine Lederweste. Die vier Wachen blieben kurz hinter der Tür blieben sie stehen und stellten sich mit dem Rücken zur Wand, während der Botschafter weiter zur Tafel schritt und sich tief vor der Hoheträgerin verbeugte.

    "Hoheträgerin, ich grüße euch und alle anderen Anwesenden. Verzeiht mein spätes Erscheinen, die ... Vorkommnisse erforderten Klärung, ehe ich kommen konnte."

    Er richtete sich weider auf und wartete auf eine Entgegnung, freundlich lächelnd, als ob er der ganzen Welt der beste Freund sein wollte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 23.04.2010, 20:05


    Der blutige Glanz der sich plötzlich rot färbenden Sonne traf Ghartok gänzlich unvorbereitet. Sein Geist - noch immer frei und wild über die Länder fliegend - erstarrte auf der Stelle und die Hochstimmung, die er noch eben mit seinem Volk geteilt hatte, war wie weggeblasen. Er kante dieses Zeichen, es wusste, was die blutrote Sonne zu bedeuten hatte. Und - und das war noch wichtiger - er wusste, wer dafür verantwortlich war. Es kam nicht oft vor, dass ein Gott ein anderes Wesen als die Großen Weisen fürchtete, aber vor Tch'Alas, dem Blutgott, verspürte selbst Ghartok, nun, nicht unbedingt Furcht, aber doch zumindest einen tief empfundenen Respekt. Und dies war mehr als ungewöhnlich, sah er doch ansonsten in jeder fremden Macht vor allem die Herausforderung. In all den Jahren seiner Existenz hatte der Jäger noch keine Gelegenheit gehabt, seine Macht und sein Können mit Tch'Alas zu messen und, wenn er ehrlich zu sich selbst gewesen wäre, er hatte es auch noch nie darauf angelegt gehabt. Aber nun traf ihn das Wirken des Blutgotts in einem Vollkommen anderen Zustand. Sein Volk war einig und stark wie nie und mit der Macht der Krohk stieg gleichermaßen die Macht Ghartoks. Die Stärke und Wildheit seiner ergebenen Diener floß auch durch sein Wesen und jeder Triumph der Hornträger war gleichermaßen ein Erfolg des Siegbringers. Natürlich hätte nur ein Narr es gewagt, die Hurun zu eben jener Zeit anzugreifen, oder sich mit ihrem Gott zu messen, aber die Zeit, in der man Tch'Alas ignorieren konnte - das spürte Ghartok tief in seinem Inneren - war nun endgültig vorbei. Sein Geist griff nach dem Geist des Hochschamanen der Sturmhörner...

    Welche Macht konnte die Sonne in Blut verwandeln? Was beschwor dieses furchtbare Leuchten am Himmel herauf? Was mochte dieses Zeichen bedeuten? An all diese Fragen verschwendete Tar'krom der Einiger nicht einen einzigen Gedanken. Zu sehr war er Krieger, um sich ein Zögern zu erlauben und all seine Sinne schrien Gefahr, als der trübe Glanz des Himmelslichts auf einmal von unheilvollem Blutrot abgelöst wurde. Er wäre nicht zu dem geworden, was er war, würden in solchen Situationen nicht seine tierischen Reflexe die Kontrolle übernehmen, und so warf Tar'krom sich instinktiv zu Boden, rollte sich in die Deckung eines mächtigen Felsblocks und schnellte dort, die Äxte in beide Hände fliegen lassend, wieder in die Höhe. Seine Augen rasten wild in ihren Höhlen umher, spähten noch dem Feind. Soch alles was sie erblickten waren die Krieger der Sturmhörner, manche zusammen gekauert auf den Boden geduckt, andere in angespannter Kampfhaltung, Hämmern und Hacken zur Abwehr erhoben. Es dauerte nicht lange, bis das rote Leuchten wieder schwand, aber keiner der Krohk wagte es so lange auch nur, sich zu bewegen, geschweige den ein Wort zu sagen.
    Tar'krom war der erste, der sich von der Starre erholte. Er hatte schon mehr als genug erlebt, um sich von solch einem Zeichen nicht mehr einschüchtern zu lassen und nachdem er sicher war, das mit der roten Sonne nicht auch der Feind über die Krohk kam, enstspannte er sich wieder. Welcher Feind das hätte sein sollen, das wusste er nicht so genau, aber im Zweifelsfall war alles dort draußen, das einen guten Kampf liefern konnte, auch ein guter Feind. Das war das schöne an Feinden, im Gegensatz zu Freunden hatte man bei ihnen immer die volle Auswahl. Aber um Feinde zu bekämpfen brauchte man Waffen, also...
    "Zurück an die Arbeit, faules Pack!", donnerte die Stimme des Großhäuptlings den Hang hinab und augenblicklich erwachten die Krohk aus ihrer Starre und eilten sich, Tar'kroms Worten Folge zu leisten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 24.04.2010, 19:27


    Auch der Botschafter aus Thoan traf nun ein. Tianna lag schon eine wütende Zurechtweisung auf der Zunge, doch sie schluckte sie mit Müh und Not hinunter und antwortete auf die Begrüssung des Mannes mit einem mühsam erzwungenen Lächeln.
    "Welche Vorkommnisse erforderten denn einer Klärung, wenn ich einfach einmal so meiner Neugier Ausdruck geben kann?", fragte sie, immer noch mit einem schwachen Lächeln im Gesicht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 24.04.2010, 23:14


    Mirri nahm ein Glas und prostete dem Botschafter von Thoan zu. Dabei lächelte sie wieder ein nadeliges Lächeln: "Ich bin sicher, dass der werte Botschafter etwas wichtiges zu tun hatte. Immerhin müsste er sonst befürchten von seinem Gott bestraft zu werden. Der blaue Ritter reagiert angeblich empfindlich auf Unehrlichkeit. Wie war Euer Name doch gleich?", fragte sie den Botschafter Thoans. Die Virun schnitt sich ein Stück Fleisch ab und beförderte einige Beilagen auf den Teller. Nach einem Bissen stellte sie fest: "Wirklich. Exquisite Küche und das Fleisch ist von einer Qualität, wie man sie im Auge nicht bekommt. Meine Glückwünsche an den Koch."
    Über den Weinbecher beobachtete die Virun die Reaktion der Hoheträgerin.


    "Zuviel der Ehre, Königin, König", Kajiri verbeugte sich erneut, bevor er das Gesicht seinem zuwandte, der seinen Vater mit großen Augen ansah und zischte: "Fremde Gottheit? Fayt, mach den Mund zu, das ist unhöflich. Was meinte sie mit fremder Gottheit?"
    "Aber, Vater, hast du nichts bemerkt?"
    "Was soll ich bemerkt haben? Wie du mit offenem Mund im Thronsaal dieser bezaubernden Personen stehst?"
    "Nein, Vater, deine Augen... sie waren golden. Zilean hat dich erfüllt."
    "Red doch keinen Unsinn. Warum sollte Er sich herablassen ausgerechnet meinen Geist zu besuchen."
    "Frag doch die anderen, wenn du mir nicht glaubst", Fayt drehte sich beleidigt weg und schaufelte sich etwas Essen auf den Teller: "Hm, Vater, wir müssen etwas von diesen Möhren mitnehmen. Die verkaufen sich bestimmt rasend gut."
    Kajiri probierte ebenfalls, er musste seinem Sohn zustimmen.


    Das Triumvirat tagte. In der Halle der Sonne, wo sich der Strahl vom Himmel in den kristallenen Boden der Halle bohrte, hatten sich die Ratsmitglieder der Virun versammelt. Die politischen Führer wurden nach Wissen, Taktikverständnis, Weisheit und nicht zuletzt Glaube ausgewählt. Es hatte lange Zeit keinen Krieg gegeben und die wiederaufgenommenen Handelsbeziehungen mit den Nachbarländern waren recht erfolgreich. Datria beispielsweise hatte einiges, was die Virun interressierte. Ebenso Thoan, wobei die Händler mit ihrem Ehrgeiz einige Probleme mit den deutlich ehrenhafteren Dienern des Ritters hatten. Sorge bereitete nur das andere Waldstück, das an Kalirien grenzte. Dort lebten die Krohk und man hatte lange Zeit nichts mehr von ihnen gehört. In Nyllae hatten die Virun sogar eine Botschaft.

    Die Überlegung war nun, ob man nicht eine weitere, befestigte Straße durch die Wüste bauen sollte, um den Weg nach Datria und Thoan zu vereinfachen. Die Techniker hatten berechnet, dass der Weg mit einer Straße in der halben Zeit zurücklegbar sei. Während die Händler sich bereits die Hände rieben, warfen die Taktiker ein, dass dies die Verteidigung des Auges deutlich erschweren würde. Das Thema wurde rasch fallengelassen. Der Schrecken der roten Sonne saß den Virun noch tief in den Adern. Die Straße zum Meer würde vorerst die einzig befestigte bleiben.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 25.04.2010, 00:25


    "Wir sollten weiterziehen, Großhäuptling. Unverzüglich!", erklang eine Stimme in Tar'kroms Rücken, eine Stimme wie das Knarzen der Rinde eines uralten Baumes. Ganz langsam wandte der Großhäuptling sich um. Jedem anderen Krohk, der es gewagt hätte, ihn in diesem Ton anzusprechen hätte er wohl auf der Stelle einen Kopfstoß verpasst und Tar'krom war bekannt dafür, dass er schon so manchem Krohk auf diese Weise den Schädel zerschmettert hatte. Doch Galrokha konnte sich solche Worte herausnehmen, wohl als einziger im ganzen Volk der Krohk. Galrokha war der Schamanenälteste der Sturmhörner, ein uralter Krohk, vielleicht der älteste und weiseste seines ganzen Volkes. Langsam senkt Tar'krom den Blick, bis seine Augen auf dem zerklüfteten Gesicht seines Gegenübers lagen. Galrohka war einen guten Kopf kleiner als sein Häuptling, aber das lag daran, das er gebückt und auf einen langen, mit Schnitzereien verzierten und unzähligen Talismanen behangenen Stab gestützt lief. Das zottelige Fell des Schamanenältesten war schlohweiß und ein zerzauster Bart hing ihm in langen, bleichen Fransen auf die von Leberflecken übersähte Brust. Seine Hörner, sowohl das mächtige, gewundene Widderhornpaar wie auch die beiden kurzen Stummelhörner auf seiner Stirn wirkten abgewetzt und spröde, die Spitze des einen Horns war gar abgebrochen. Lediglich in den tief in ihren Höhlen eingesunkenen, stahlgrauen Augen konnte man die Stärke erkennen, die diesem Krohk innewohnte.
    "Wir ziehen weiter, wenn die Ader ausgebeutet ist", stellte Tar'krom mit schleppender Stimme fest, "Der große Jäger hat unsere Späher hier her geführt und wir werden sein Geschenk annehmen. Wir ziehen nach Süden, sobald das Erz geschlagen ist." "Wir sollten unverzüglich weiter ziehen, Großhäuptling", fiel der Alte ihm ins Wort, "Wir sollten all das Erz einsammeln, das wir aus dem Berg gebrochen haben, aber dann sofort weiter wandern. Der mächtige Ghartok hat zu mir gesprochen und es ist sein Wille, dass wir uns in Richtung des Landes der Hurun aufmachen." "Es hat mit der blutigen Sonne zu tun, richtig?", bemerkte Tar'krom und stellte damit wieder einmal unter Beweis, dass sich unter all seinen Muskeln und seinem wilden Wesen auch ein wacher Geist verbarg, eine Tatsache, die ihm wohl mehr als all seine anderen Fähigkeiten den Weg zum Großhäuptling geebnet hatte. Galrokha nickte bestätigend. "Ghartok sieht in dem Zeichen das Wirken des Blutgottes der Hurun. Das es jetzt am Himmel erscheint, wo du die Krohk nach Süden führst, ist ein Omen. Großes steht den Horden bevor. Wer weiß, was uns in den brennenden Landen erwartet? Wer weiß, was der Siegbringer dort mit uns vor hat? Aber es wäre töricht, sich seinem Willen zu widersetzen!" Tar'krom nahm sich Zeit, ehe er sich entschied. Es passte ihm gar nicht in den Kram, das wertvolle Erz im Berg zu lassen, aber ebenso wenig konnten die Krohk sich einem Befehl des Jagdgottes widersetzen. "Wir können uns ohnehin erst ins Land der Hurun wenden, wenn wir den großen Strom durchquert haben", bemerkte er schließlich, "Also setzen wir unseren Weg zu den Furten fort." Abermals nickte der Schamanenälteste. Tar'krom richtete sich auf und wandte sich wieder den schuftenden Krohk zu. Sein Blick glitt über ihre muskelbepackten, verschwitzten Körper, folgte den unerbittlichen Schlägen ihrer kräftigen Arme. Sie waren ein starkes Volk, das stärkste dieser Welt. Und beim Donner, sie würden dem Jagdgott zeigen, wie sie rennen konnten!
    "Brecht das Lager ab. Packt alles ein, was wir aus dem Berg gebrochen haben!", kommandierte er mit donnernder Stimme, "Heute Nacht laufen wir bis zum Fluss!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 25.04.2010, 01:45


    Narthun’Arhan, der älteste der Bluthäscher, und gleichzeitig der Hohepriester saß tief über ein Buch gebeugt in den verwinkelten Bibliotheks-Gängen in mitten des roten Turmes der Stadt. Es gab viel zu tun, hatte er sich selbst gesagt, und zuallererst galt es einen würdigen Feind zu finden. Er selbst kannte viele Rassen, hatte etliche andere Völker geschlachtet, und so viel Blut vergossen, wie kaum ein anderer Hurun, Gerade diese Blutlust, die ihm innewohnte, hatte ihm schlussendlich auch sein momentanes Amt gewährt, aber einen Gegner zu finden, der T’ch Alas wohlwollen erweckte, war eine der schwierigsten Prozeduren, die es zu bewältigen gab, im Leben eines Hohepriesters. Er hatte schon mehrere male beobachten dürfen, wie die obersten seines Volkes den Biss der Viper erhalten haben, weil sie ein schwaches Volk angreifen wollten. Es ging nicht nur um das Blut, es ging um Furcht. Wenn jemand hört, das T’ch Alas nur dazu in der Lage wäre ein paar Gnome zu zerschmettern, würde man die Hurun auslachen, jedoch wenn man hörte, er hätte... der Hohepriester blätterte blindlings in dem Buch herum, und schlug irgendeine Seite auf... die mächtigen Krohk vernichtend geschlagen, so zollte man ihm den nötigen Respekt, man fürchtete sich geradezu vor ihm! Allein die Präsenz eines Hurun in der Nähe eines Schlachtfeldes sollte dafür sorgen, das die Unwürdigen flohen.
    Narthun’Arhan blätterte in einem Teil der Chronik seines Volkes, die sich mit vergangenen Schlachten befasste, und die Seite, die er aufgeschlagen hatte... nun, sie befasste sich nicht direkt mit einer Schlacht mit den Krohk, jedoch mit den Berichten eines ausländischen Spähers, der versucht hatte sich mit nützlichen Informationen seine Freiheit zu erkaufen. Natürlich war er schon kurz darauf öffentlich hingerichtet worden. Angeblich hatten seine Schreie sogar bis in seine Heimat gereicht. Laut diesem Bericht waren die Krohk ein Stammeskultur, die nomadisch lebte, und pro Stamm einen Häuptling besaß. Mit anderen Worten, das Volk war zerschlagen, und leicht einnehmbar - sollten die Informationen denn noch aktuell sein.
    Er blätterte ein wenig zurück, und begann in den Berichten von vor seiner Zeit zu lesen. Die Tiary, Menschen, Virun, und anderes Gesöcks. Sie hatten wichtige Daten über sie alle sammeln können im Laufe der Jahre, einige von diesen Völkern hatten sie sogar schon demütigen können in Vorrausgehenden Schlachten.

    Nach langer Suche hatte er endlich einen vermeintlich würdigen Gegner gefunden, das Volk unterstand der Führung des blauen Ritters, so stand es in dem Buch. Ihre unerschütterlichen Schlachtreihen sorgen für optimalen Schutz, und ihre relativ geringe Kraft gleichen sie durch Zusammenhalt, Mut, und natürlich Rüstung wieder aus. Wenn nicht dieses Volk den Blutgott gnädig stimmen sollte, dann gar keins. Mit knackenden Knochen, sein Alter holte ihn nach all der Zeit nun doch langsam ein, erhob er sich, und machte sich langsam auf den Weg zum Zentrum des Turmes, in die inneren Gärten. Jeder Novize, Häscher, oder auch Meister der ihm begegnete senkte ehrwürdig sein Haupt, während er an ihnen vorbei Schritt. Sein Ruf, wie auch seine Grausamkeit, bei mangelnder Etikette eilten ihm weit voraus, und es gab einen Grund, warum nur noch 233 Bluthäscher die Hallen bewohnten. Wer vor ihm nicht sein Haupt beugte konnte mit harter Bestrafung rechnen, und war ihm diese Person schon lange ein Dorn im Auge, mussten die Novizen nicht mehr lange nach einem Testobjekt für die Blutmagie suchen. Die letzten Meter vor der großen Kuppel verlangsamte er seine Schritte erneut ein wenig. Die Novizen sollten Zeit genug haben aus den Gärten zu fliehen, bevor sie eingesperrt wurden, um dem Blutgott als „Beilage“ zu dienen.

    Im Zentrum der Gärten stehend breitete er seine Arme aus, riss sie empor, und schrie aus vollem Halse: „T’ch Alas, Jharik narhad! Ich habe gewählt! Dein Zorn soll über ein Volk kommen, welches sich hinter Wällen aus Stahl verschanzt, hinter einem unerschütterlichem Mut, und einem Tatendrang, der es ihnen erlaubt, fast alles zu vollbringen! Lehre sie, was es heißt, einen Blutzoll zu entsenden, fordere ein, was rechtmäßig dir gehört! Vernichte sie, auf das sie noch Jahrhunderte später von dieser Niederlage Alpträume erhallten!"

    Kaum 30 Minuten später versammelten sich 50 Bluthäscher auf dem zentralen Platz. Einem unsichtbarem Befehl folgend erhoben sie alle ein Horn, setzten es an ihren Mund, und bliesen hinein, woraufhin ein tiefer grollender Ton erklang. Die Zeremonie des Rüsthorns galt allen kampffähigen Männern, von den Gehöften, wie auch aus der Stadt, dass es Zeit war, die Werkzeuge niederzulegen, und die Waffen zu ergreifen. Sobald der Klang des Hornes über die Stadt hallte galt es die Produktion von Waffen und Rüstung an seine Grenzen zu bringen, damit es möglich war voll bewaffnet in die Schlacht zu ziehen. Bevor nicht alle Vorbereitungen getroffen waren zog kein Hurun aus, Blut zu vergießen. Sie mögen über große Körperkraft verfügen, aber sie waren nicht dumm. Ein einzelner Ausfall ist unnütz. Ein kompletter Ansturm, ein Vernichtungsschlag, war es, der die Gegner zu Fall brachte. Kaum war der Klang der Instrumente verhallt senkte sich eine unheimliche Stille über die Stadt, und kurz darauf erklangen die ersten Töne von Hämmern die Metal formten. Die Vorbereitungen liefen an.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.04.2010, 09:46


    Die trommeln der Datrianer verstummten allmählich und die feuer wurden gelöscht.Einzelne paare verliessen die feier und zogen sich in ihre häuser zurück.Zwei goldhaarige mädchen betrachteten Fayt neugierig und lächelten ihn scheu an.Zelana schmunzelte."Die beiden Zöglinge sind an eurem sohn interessiert,werter händler.Da ihr unsere bräuche nicht kennt,
    möchten wir uns entschuldigen wenn die damen etwas zudringlich werden.
    Wir ehren unsere göttin durch die vereinigung der körper.Männlicher und weiblicher.Die zöglinge möchten mit dem jungen mann die göttin ehren.Für viele männer ist es eine ehre wenn eine der Zöglinge Danas sie erwählt.Ich und Jared müssen uns nun auch zurückziehen.Ihr wisst ja sicher wie das bei Hochzeiten ist."Zelana schmunzelte wieder und kuschelte sich leicht an Jared.


    Sana beobachtete die anderen Botschafter und lächelte schüchtern.Da die Virun angefangen hatte zu essen,nahm sie auch einen bissen von dem fleisch.Zugegeben es war genauso schmackhaft wie in Danara.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 25.04.2010, 12:02


    "Vater, was hat sie gesagt?", Fayt war durchs Essen abgelenkt gewesen. Die beiden jungen Frauen hatte er nicht bemerkt. Mit einem Finger deutete Kajiri auf die beiden, ohne dass diese es bemerkten: "Die beiden jungen Damen dort würden gerne etwas von dir über unsere Heimat erfahren." Es fiel dem alten Virun schwer, nicht zu grinsen. Mit einem Blick zur Königin bat er diese die Lüge nicht zu entblößen.

    Nachdem die beiden Datrianerinnen seinen Sohn weggeführt hatten, verbeugte er sich vor der Königin: "Er wird schnell genug bemerken, was die beiden von ihm wollen. Nun, ich bin glücklich verheiratet, daher werde ich mich nun in meine Gemächer zurückziehen. Diese Nacht wird keine für verknöcherte alte Männer sein." Kajiri zog sich in den ihnen zur Verfügung gestellt wurde zurück. Mit Ehrfurcht in der Stimme begann Kajiri zu dem Sonnengott zu beten. Danach schloss er die Türe ab, damit ihn keine vorwitzige Dienerin Danas stören konnte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.04.2010, 12:25


    Zelana und Jared zogen sich in ihr schlafgemach zurück um der Göttin ehre zu erweisen und um ihre ehe zu vollziehen.

    Die beiden goldhaarigen mädchen waren höchstens siebzehn jahre alt und kicherten während sie Fayt in ein mit fellen und teppichen ausgelegten raum führten.Das bett war ebenfalls mit pelzen bedeckt und mit einem samtigen stoff bezogen."Setz dich.Ich bin Sumi,"stellte sich die eine vor,dann deutete sie auf die andere,"das ist meine zwillingsschwester Kira.Wie nennt sich dein volk und wie heisst du?"fragte Sumi neugierig.Kira reichte Fayt einen mit wein gefüllten kelch und lächelte schüchern.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 25.04.2010, 13:03


    Im Wald waren die Krohk in ihrem Element, nichts und niemand konnte sie dort aufhalten. Mühelos sprangen sie über Wurzeln und Felsen, duckten sich unter niedrigen Ästen hindurch und brachen durch das dichte Unterholz. Weder ihre Waffen, Werkzeuge und Rüstungen, die sie eng am Leib trugen, noch die Säcke voll Erzklumpen auf ihren Rücken konnten sie wirklich verlangsamen. Mit der Ausdauer und Zähigkeit, die ihrem Volk eigen war und die man im hohen Norden auch brauchte um zu überleben, hasteten sie durch den Wald, während die Sonne langsam versank.

    Tar'krom war fest entschlossen, sein Wort dem großen Jäger gegenüber zu halten und so trieb er die Sturmhörner unerbittlich weiter an. Er selbst rannte ganz an der Spitze des Stammes, die wuchtigen Äxte in Händen. Den schwächeren Völkern hätte diese Belastung wohl schnell die Puste ausgehen lassen, doch für die schier unermüdlichen Krohk bedeuteten die Waffen nur zusätzlichen Schwung, der sie in ihren Sprüngen noch rascher und noch weiter trug. Der Einiger verfiel langsam in einen Rausch, dem Kampfrausch nicht unähnlich. Das Gewicht seines Körpers schien fern, das Brennen in seinen Beinen belanglos, sein Atem ging schwer, aber gleichmäßig. Wilde Freude erfasste ihn, denn alle Krohk lieben es, durch die Wälder zu laufen.
    Tar'krom griff im Laufen nach dem mächtigen Horn an seinem Gürtel und stieß hinein. Ein tiefer, dröhnender Klang entstieg dem Instrument und kurz darauf vernahm er die Antworten der anderen Stämme, Hornstöße aus allen Richtungen, vor ihnen, an ihren Flanken, in ihrem Rücken. Manche kräftig, durchdringend. Nah. Andere, fernere, nur als leisen Hall. Aber sie waren da. Kein Stamm wagte es, hinter die Horden zurück zu fallen, sie alle waren dem Ruf des Jagdgottes gefolgt. Und auch seinem Ruf, dem Klang seines Hornes, dass sie zum Marsch aufrief. Nach Süden, Sieg und Ruhm entgegen. In den Kampf!

    Die Sonne machte einem fahlen, sichelförmigen Mond Platz, der fahles Licht auf die Wälder des Hochlandes warf, doch für die Krohk war das völlig ausreichend. Auch in dem schummrigen Zwielicht, dass sich über den Wald gelegt hatte mussten sie ihr Tempo kaum verringern, kamen noch immer gut voran. Das schwere Schnaufen der Krieger drang von deutlich an Tar'kroms Ohren und obwohl er selbst noch die ganze Nacht hätte laufen können, so wusste er, dass nicht alle im Stamm mithalten können würden.
    Galrokha war schon vor einiger Zeit zurück gefallen ud bildete das Schlusslicht der Sturmhörner, nur mühsam hielt der Älteste Schritt. Es kostete ihn Kraft, sich mit dem Stab nach vorn zu schwingen und sein Schritt war alles andere als sicher geworden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er straucheln würde. Immer undeutlicher wurden die Schemen der breiten Rücken der anderen Krohk, auf die er in der Dunkelheit zwischen den hohen Stämmen des Waldes hindurch immer seltener Blicke erhaschte. Doch Galrokha dachte überhaupt nicht an Rast, dachte überhaupt nicht ans aufgeben. Ein Krohk gab nicht auf! Der Siegbringer hatte sie geschaffen, um durch Wälder zu rennen, also würde er dies auch tun, bis sein alter Körper endgültig nachgab! Galrokha sandte ein Stoßgebet zu Ghartok dem Jäger und schwang den Stab nach vorn.

    Der erste Schein der Sonne war bereits leuchtend rot am Horizont zu sehen, als die Krohk das Ufer des Gromorog erreichten. Auch außerhalb der Zeit der Schneeschmelze war der große Fluss ein reißender Strom und die "Furt", die Tar'krom ausgewählt hatte lediglich eine besonders breite, ein wenig ruhiger fließende Stelle mit flachen Ufern auf beiden Seiten. Am Nordufer reichte der Wald bis fast an die Wasser hinab, doch im Süden durchbrachen nur noch vereinzelt Bäume das dichte Buschwerk, dass sich dort ausbreitete.
    "Schlagt Holz! Baut Floße!", brüllte Tar'krom mit kehliger Stimme gegen das Rauschen des Gromorog an. Sein Atem ging schwer und seine massive Brust hob und senkte sich in raschem Rhytmus. Manche Krohk hatten sich auf alle viere hinab gelassen um zu verschnaufen, andere hatten an Ort und Stelle ihre Beutel abgeworfen und hielten nun die Nüstern in den Wind, sogen begierig die kühle Nachtluft ein, während der Schweiß in ihrem Fell und auf der bloßen Haut im letzten Licht der Sterne funkelte. Nur langsam kam Bewegung in den Stamm, nach und nach erhoben sich zuerst die kräftigeren, ausdauernderen der Krieger und griffen sich Äxte und Beile, um dünne Stämme aus dem Unterholz zu schlagen.
    Galrokha wirkte geistesabwesend, als Tar'kroms Blick auf den Schamanenältesten fiel, der an einen Fels gelehnt zusammen gesunken war und die Augenlider halb geschlossen hielt. Der Großhäuptling hätte nicht sagen können, ob der Lauf ihn so sehr erschöpft hatte oder er gerade zu Ghartok betete, aber nach einer Weile schlug Galrokha die Augen auf, musterte den Einiger mit seinem stechenden, stählernen Blick und verkündete mit schwacher Stimme: "Der Siegbringer ist zufrieden mit dir, Großhäuptling. Unsere Eile gefällt ihm und er blickt wohlwollend auf unseren Kurs. Er wird uns eine sichere Überfahrt über den Fluss bescheren."

    Immer wieder erklangen nun die Hornstöße der Krohk zu beiden Seiten das Ufer entlang und kündeten von Stämmen, die den Gromorog erreicht hatten. Im Schein der sich langsam über den Horizont erhebenden Sonne zurrten die Sturmhörner grob behauene Birken zusammen, die in kleinen Hainen den Flus säumten. Kräftige Krohk schleppten allein ganze Stämme aus dem Wald, geschickte Schnitzer schnitten Kerben für Querbalken in das Holz und banden die Stämme mit festem Tau zusammen. Wie immer trieben der wachsame Blick Tar'kroms und seine unermüdlichen Befehle sie zu höchster Eile an, innerhalb kürzester Zeit entstand vor den Augen des Großhäuptlings eine kleine Flotte einfacher Floße. "Schiebt die Dinger ins Wasser", donnerte Tar'kroms Stimme das Ufer entlang, "Wir verlassen Norrsk und fallen in die Länder der Schwächlinge ein. Der Sturm auf den Süden beginnt jetzt!" Unter unter ohrenbetäubendem Brüllen und dem Trommeln von Waffen auf Schilden packten die Krohk und auch der Großhäuptling selbst an den sperrigen Holzkonstruktionen an und zogen die die flache Böschung hinab in den reißenden Gromorog.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 25.04.2010, 16:18


    Kurz huschte ein Anflug von Verärgerung über das Gesicht des Botschafters, aber sofort erzwang er sich wieder ein Lächeln.

    "Eure Astronomen haben der Sache die gleiche Dringlichkeit zugewiesen wie ich es tat, als ich zu ihnen eilte. Die Sonne färbte sich für einige Minuten rot, was ich für einen durchaus ernsten Anlass hielt."

    Dann wandte er sich zu Mirri und bedachte sie mit einem beinahe herausfordernden Ausdruck.

    "Mein Name ist Rhudyin, meine Dame. Es ist bedauerlich, dass ihr meinen Namen ebesowenig kennt wie meinen Herrscher. Ich würde mich freuen neben euch sitzen zu können, um euch über diese Dinge aufklären zu können, ja?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 25.04.2010, 16:46


    Die Botschafterin der Virun legte den Kopf schief, bevor sie eine Antwort gab: "Wie Ihr vielleicht wisst, Rhudyin, haben die Virun erst vor einem Monat ihre Grenzen wieder geöffnet. Auch wenn unsere Zurückgezogenheit nicht das Verschulden Eures Volkes war, so könnt Ihr doch nicht erwarten, dass wir in einem Monat alles über Euch und Eure Gottheiten lernen, oder?"

    Mirri deutete mit einem Arm auf den Stuhl neben ihr und sandte ein entschuldigendes Lächeln zu Rhudyin: "Aber ich wäre sehr daran interressiert mehr darüber zu erfahren. Bitte, setzt Euch neben mich." Die Sonnenscheibe auf der Stirn der Virun glühte matt im Licht des Esszimmers.


    Fayt war sichtlich nervös: "Erm, meine Name ist Fayt, Fayt Wüstenschreiter. Wir sind Virun. Zumindest nennt mein Volk sich so." Der Virun nahm den Wein entgegen und lächelte ebenso schüchtern zurück, nahm dann einen Schluck. Wärme schoss in seinen Magen und dann durch seine Glieder: "Der ist wirklich gut." Fayt spürte, wie seine Anspannung sich löste und so begann er vom Auge zu erzählen. Dem Sonnentempel und der großen Bibliothek.

    Vor einem Monat hatten die Virun wieder Kontakt aufgenommen zu den anderen Völkern dieser Welt und sie hatten dies auf Geheiß ihres Gottes getan. Nach Jahren des schrecklichen Krieges zwischen Virun und den Hurun, wie sie sich selber nannten. Das Resultat war gewesen, dass die Virun sämtliche Straßen in der Wüste zu Staub zerrieben hatten und die Oasen zugeschüttet, um endlich Frieden zu finden. Dieser Krieg hatte keinen Sieger hervorgebracht, nur Verlierer. Die Hurun hatten sich in ihr Land zurückgezogen, dass hinter den südlichen Wäldern, die an Kalirien grenzten lag. Die Virun hatten sich in Kalirien verschanzt.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.04.2010, 17:10


    Kira und Sumi rückten näher an Fayt und es schien fast als würden sie jedes wort von ihm in sich einsaugen."Möchtest du nicht dein hemd ausziehen?Dir muss doch warm sein.Ich kann dir den rücken massieren wenn du magst,"bot kira an.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 25.04.2010, 19:53


    Achso, der rote Sonnenschein. Wie ihr bereits sagtet, kümmern sich unsere Astronomen um solche Phänomene", sagte Tianna und schob sich dann auch ein Stück Fleisch von ihrem Teller in den Mund. "Oh ja, die Köche scheinen sich heute wirklich einige neue Gerichte einfallen lassen."
    Von den anderen unbemerkt war der silberne Wolf von seinem Podest hinunter zu Tianna getreten und blickte sie nun aus violett leuchtenden Augen an.
    Tianna, wisperte eine Stimme im Kopf der Hoheträgerin.
    Allmächtiger, antwortete Tianna in Gedanken, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte, fast ihre gabel verschluckt zu haben. Ihr könnt Euch auch über Gedankenmit mir reden?
    Natürlich, ich bin ein Gott, antwortete Chyael. Tianna hätt nicht gedacht, dass Gedanken amüsiert klingen können.
    Was möchtet Ihr mir mitteilen, oh Gott der Magie?, fragte die Hoheträgerin,ohne auf seinen Spott zu achten.
    Fragt die Botschafter, was der Name T'ch Alas sagt.
    "Meine Botschafter, ich möchte eine Frage an euch richten: Was sagt der Name T'ch Alas euch?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 25.04.2010, 20:10


    Der Schmuck der Virun klimperte, als sie sich am ganzen Körper versteifte. Langsam legte sie die Gabel und das Messer ab und legte die Hände an die Schläfen. Zwischen den Krallen hindurch auf Tianna sehend murmelte sie: "Ich hatte gehofft diesen Namen nie wieder hören zu müssen. Und nun sprecht ihr ihn aus. Einen besseren Weg einem Virun den Appetit zu verderben gibt es nicht."
    Mirri machte eine Geste, die den Raum einschloss: "Wie die Botschafter vermutlich wissen, hat mein Volk lange Zeit jegliche Kontakte mit der Welt außerhalb Kaliriens abgelehnt. Nun, Tch'Alas trägt ultimativ Schuld daran. Südlich von Kalirien liegen die brennenden Lande. Die Heimat eines Volkes, das sich selbst Hurun nennt."

    Die Sonnenscheibe auf der Stirn der Virun begann deutlich heller zu strahlen, als es mit dem Licht im Saal möglich sein sollte, während Mirri ruhig weitersprach: "Tch'Alas ist ein Blutgott. Er zelebriert das Töten anderer Wesen. Die Hurun führen Krieg um des Tötens willen. Lange Zeit haben wir sie bekämpft, schließlich zogen wir uns nach Kalirien zurück. Sämtliche Straßen wurden zerstört. Alle Oasen zugeschüttet. Wenn die rote Sonne etwas mit Tch'Alas zu tun hat, wird das Triumvirat ähnliche Schritte ergreifen."

    Die beiden Leibwächter bedachten Tianna mit unfreundlichen Blicken.


    Fayt zog am Hemdkragen. Einerseits war ihm wirklich warm, andererseits waren ihm die beiden jungen Frauen deutlich zu schamlos. Und unbehaart. Keine Virun wäre jemals auf den Gedanken gekommen, sich so an einen Mann heranzumachen. Die Datrianerinnen hatten doch einen Sprung in der Schüssel. Was dachten sie sich eigentlich? Fayts Einwände bezüglich der Behandlung wurden jedoch hinweggespült, als Kira begann ihm den Rücken zu massieren.


    Zilean schmunzelte, schüttelte den Kopf und schmunzelte wieder. Die Jugend war so leicht vom Pfad der Sonne abzubringen. Zeit, einer alten bekannten einen Besuch abzustatten. Das große Tor der Bibliothek schwang auf und Zilean trat seine Reise durch die Sphäre der Götter zu Danas Hain an. Bevor er die Sphäre der Göttin betrat, rückte sich der Gott noch einmal die Roben zurecht, bevor er höflich Laut gab, dass er eine Audienz wünsche.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.04.2010, 20:59


    Die Tore zu Danas räumen öffneten sich leise und ein wunderschöner garten erstreckte sich vor Zilean.Dana lächelte leicht."Sei gegrüsst Zilean.Fühl dich wohl in meinem reich.Was führt dich zu mir?"

    Kira massierte Fayts verspannte muskeln und streichelte sanft über sein weiches fell."Du bist süss,dafür das du soviel fell trägst.Hast du lust auf etwas spass mit uns beiden?Wir finden dich unheimlich attraktiv."
    Auch Suma liess es sich nicht nehmen ihn etwas zu streicheln.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 25.04.2010, 21:21


    Zilean verbeugte sich: "Seid mir gegrüßt, Dana." Der hundegestaltige Gott betrat den Gärten. Sanft pochte der Stab im Gras, während Zilean sich Dana näherte. Der Gott hielt zwei Finger hoch: "Zwei Sachen führen mich her. Die erste ist erfreulich, die zweite leider nicht." Über der rechten, geöffneten Hand des Gottes erschien eine Kugel. Sie gab den Blick in ein Schlafgemach frei, in dem grade ein Virun und zwei der Zöglinge Danas miteinander schliefen. Zilean lächelte milde: "Die Jugend ist immer so ungestüm, nicht wahr?"

    Der Gott schüttelte den Kopf: "Nein, ich werde es meinem Volk nicht verbieten mit den Vertretern anderer Rassen zu verkehren, solange dies auf einem akzeptablen Niveau bleibt. Ich verstehe und akzeptiere, dass es zu deinem Kult gehört. Aber ich werde es nicht akzeptieren, sollten deine Dienerinnen meine Virun in Massen verführen. Nicht, dass ich denke, du würdest sie dazu anstacheln. Ich bitte nur um Vorsicht. Demnächst werden weitere Karawanen in den Ländern rund um Kalirien eintreffen. Verständlicherweise möchte ich nicht, dass mein Volk zu Religionen abwandert, die ihnen möglicherweise, hrm, attraktiver erscheinen."

    Zileans Schmunzeln verschwand, als er die Hand schloss, wodurch die Kugel verschwand: "Die zweite Angelegenheit ist unerfreulicherer Natur. Tch'Alas rührt sich wieder. Eigentlich hatte ich gehofft, er und sein Volk, die Hurun, würden die anderen Länder in Ruhe lassen. Aber dies liegt wohl nicht in seiner Natur. Bei ihrem letzten Angriff haben die Virun unter großen Verlusten die volle Wucht des Angriffs getragen. Noch einmal werde ich das nicht von ihnen verlangen."
    Zilean seufzte: "Nun, dies war die Warnung, die ich dir zukommen lassen wollte. Falls nichts mehr ist, werde ich mich zurück zur Bibliothek begeben. Zeit, die Gebete zu beantworten."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 26.04.2010, 10:14


    Dana schmunzelte."Die mädchen meinen es bestimmt nicht böse,schliesslich haben sie ihn ja gefragt,deinen jungen Virun.Dein volk kann doch sicher nein sagen,wenn ein mädchen sie fragt ob derjenige mit ihr schlafen möchte.Oder andersherum wenn eine deiner frauen von einem meiner männer gefragt wird.Aber ich werde mein volk dementsprechend aufklären,das du es nicht gern siehst,wenn dein volk von seinem glauben abfällt.Du musst aber zugeben,das die jungen leute doch auch ihren kopf einsetzen können.Sein Vater hat ihn nicht aufgehalten.Vielleicht solltest du mit ihm schimpfen.Oder sag deinen priestern,sie sollen deinem volk sagen es ist in ordnung wenn sie mit Datrianern schlafen,aber sie sollten im hinterkopf behalten das sie dir dienen,was hälst du davon?"
    Dana kicherte leicht.Langsam kam sie auf Zilean zu und strich leicht über seinen handrücken."Weisst du noch als die welt jung war und wir hier grad ankamen?Ich fühle mich immer noch alleine und sehne mich nach einem gefährten." Sanft lächelte sie ihn an."Tch´alas mosert also wieder herum?ich hoffe er führt seine kreaturen nicht in mein land.Ich weiss nicht ob mein Volk seinem stand halten kann.Schliesslich bin ich eine friedliebende göttin.Mein volk hat zwar krieger aber jene sind naja..nicht so wie deine." Dana blickte ihn an und lächelte nochmal."Ich habe mich gefreut dich wieder zu sehen.Du bist jederzeit in meinem Garten willkommen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 26.04.2010, 12:10


    "Mein Volk ist frei. Im Körper und Geist. Die Virun können tun und lassen, was sie wollen. Es liegt mir fern ihnen Restriktionen aufzuerlegen. Was für ein Gott wäre ich dann? Es ist mir nur unangenehm, wenn sie meinen Schutz verlassen. Und es lag mir fern dir oder deinen Dienern einen Vorwurf zu machen. Ich möchte mich entschuldigen, sollten meine Worte diesen Eindruck erweckt haben", Zilean verbeugte sich abermals.

    "Die Virun haben sich seit mehrern Jahrzehnten im Waffengang geübt. Das Auge beherbergt einige wirklich kluge Köpfe, die Waffen ersonnen haben, deren Einsatz ich nicht einmal gegen die Hurun gutheißen würde. Aber dennoch würde ich nicht von ihnen verlangen sich dem Volk von Tch'Alas entgegen zu stellen. Bleibt nur die Hoffnung, dass sie Datria nicht angreifen."
    Zilean lächelte zurück: "Ja, ich erinnere mich an diese Zeit. Aber dennoch bevorzuge ich die Einsamkeit."
    Der Gott verbeugte sich erneut: "Das gleiche gilt für meine Bibliothek. Du bist jederzeit willkommen."

    Zilean zog sich durch das Sphärentor zurück und trat den Rückweg zur Bibliothek an. Der Umgang mit Dana war erfreulich. Zynisch fragte Zilean sich einen Moment lang, ob man wohl Tch'Alas einige Blumen schenken konnte. Der Gott schüttelte den Kopf.


    Zwei weitere Karawanen verließen das Auge. Die mit Richtung Nyllae, die andere in Richtung Thoan. Die Kamele waren beladen mit Waren aller Art, vor allem den Bögen und den technischen Spielereien aus Viruns Meisterwerkstätten. Ein wenig Schmuck befand sich ebenfalls darunter. Hauptsächlich aus Perlen gemacht, die von den Muscheln der Ostküste stammten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 26.04.2010, 15:38


    Noch einal verbeugte sich Rhudyin vor der Hochsprecherin, dann setzte er sich neben die Botschafterin der Virun. Dankend nahm auch er einen Teller entgegen und begann zu essen, während er ein Gespräch mit der Botschafterin begann.

    "Wisst ihr, unser Herrscher ist so wie eurer, im Großen und Ganzen, nur etwas ... nun, nahbarer vielleicht in der einen Hinsicht, aber gleichzeitig auh unnahbar. Er ist menschlich, noch nachsichtiger als eurer, ohne Zilean beleidigen zu wollen. Aber während ihr euren Tempel habt haben wir nichts. ... Wir wissen nicht, wo er ist, wir wissen nicht, was er tut. Alles was wir iwssen ist, dass er da ist, wenn wir ihn brauchen."

    Beinahe begeistert erläuterte der Mensch diese Dinge, ließ beinahe sein Essen deswegen stehen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 26.04.2010, 20:38


    Tar'krom der Einiger hatte befohlen, ein Lager aufzuschlagen, nachdem die Flottille den Gromorog überquert hatte, doch hieß dies nicht, dass die gesamten Horden sich nach dem anstrengenden Nachtmarsch nun ausruhten.
    Den Stamm der Windpirscher, die flinkesten und ausdauernsten Krieger der Krohk konnte nicht einmal eine Anordnung des Großhäuptlings im Lager halten und so waren sie als Kundschafter weiter in den Süden vorgedrungen. Mehr noch als alle anderen Krohk liebten die Windjäger den Rausch der Geschwindigkeit, schätzten die Tücken eines Spurts durch schwierigstes Gelände als Probe ihrer Fähigkeiten und ehren schnelle Läufer über alles.

    Kelor mochte nicht der schnellste Windpirscher sein - was natürlich trotzdem nur hieß, dass er die besten Läufer der anderen Stämme in jedem beliebigen Lauf hinter sich lassen konnte - aber er verband Geschwindigkeit, Ausdauer und Trottsicherheit wie kaum ein anderer Krohk und so kam es, dass er nun auch all seine Brüder abgehängt hatte. Am liebsten rannten die Windpirscher zwar mit ihren Brüdern und Schwestern, doch dies machte Kelor im Moment nichts aus. Er genoß den Gegenwind, der um seine Nüstern pfiff, gab sich ganz dem Laufrausch hin und vergaß doch nicht, dass er noch immer als Späher unterwegs war. Seine Augen wanderten rasch und scharf durch die Landschaft während links und rechts Hügel, Haine und Gehölze an ihm vorbei flogen. Kelor fühlte sich wunderbar leicht, denn sein weniges Habe hatte er im Lager zurück gelassen, lediglich der Rundschild hing auf seinem Rücken. Seinen Speer trug er wie jeder anständige Krohk beim Lauf in der Hand und zog sich in seinem Schwung nach vorn.

    Eine sanf ansteigende Hügelwand erhob sich zur Linken des jungen Windpirschers. Kurzerhand schwang er den Speer zur Seite, ganz automatisch folgte sein Leib im Sprung dem Gang der Waffe. Hügel versprachen Möglichkeiten zum Klettern, versprachen eine würdige Herausforderung und mit ein wenig Glück befand sich auf der anderen Seite ein Steilhang, den er hinab stürmen konnte! Der erste Krohk, der je diesen Hügel bezwingen würde! Es war doch eine wunderbare Sache, der Vordeste zu sein!
    Mit Leichtigkeit erklomm Kelor den Hang, trotz der Steigung fand jeder Tritt seiner schweren Stiefel sicheren Halt. Schroffe, gebrochene Felsen erhoben sich auf dem Kamm des Hügels und übermütig sprang Kelor die größten Brocken empor. Nur für einen Moment hielt er inne, beschattete mit der freien Linken die Augen gegen die aufgehende Morgensonne und ließ den Blick über das Land wandern. Doch was er erblickte war kein steiler Abhang, den man hinab stürmen konnte.
    Kelors Kinnlade klappte herunter. Keine halbe Meile entfernt erhob sich das größte Gebilde in den Himmel, das der junge Krohk je gesehen hatte. Natürlich kannte er die riesigen Bergrücken Norrsks und selbst gegen manche Gehölze seines Heimatlands nahm sich die Linie vor ihm eher kümmerlich aus. Aber dieser Wall - denn was anderes sollte dieses hoch aufgetürmte, schnurgerade Steinkonstruktion sein? - war ganz offensichtlich von irgendetwas - jemandem - geschaffen worden und im Vergleich zu den schlichten Hütten, die dir Krohk in ihren Rastlagern errichteten wirkte die Mauer wie ein gewaltiges Bergmassiv. Kelors Instinkte rieten ihm zur Vorsicht, doch immerhin war er ein Kundschafter, der erste Kundschafter sogar, und welcher Krohk schreckte schon vor einer wirklich würdigen Herausforderung zurück? Kurzentschlossen sprang er den Fels hinab und hielt auf die Mauer zu.

    Kelor mochte sich für den ersten Späher in Tar'kroms Horden halten, doch tatsächlich gab es einen, der selbst ihn mühelos überflügelt hatte. Ghartok, Gott der Jagd, hatte den hybuvianischen Wall bereits lange vor dem jungen Späher entdeckt und ebenso wie die blutige Sonne hatte dieses Wegzeichen alte Erinnerungen in ihm geweckt. Erinnerungen an einen weiteren Gott, an Chyael, den Herrn der Magie. Ghartok verachtete die Magie, jene mystische Kraft, die der Jagd jegliche Herausforderung nahm, der schäbigste Betrug, den man sich im großen Kampf des Lebens leisten konnte. Es wäre verlockend, die Krohk auf das verweichlichte Volk dieses Gottes loszulassen, aber etwas nagte noch immer in Ghartoks Hinterkopf. Was hatte Tch'Alas, der Blutgott vor? Noch deutlich sah er die rote Sonnenscheibe vor sich. Nein, solange er nicht wusste, was in den brennenden Landen geschah konnte er die Krohk nicht an den Mauern Hybuvias aufreiben. Aber andererseits... der kürzeste Weg in den Süden führte quer durch Chyaels Land. Zwar flog Ghartoks Geist losgelöst und ätherisch über das Land, doch hatte er eine körperliche Gestalt gehabt, er hätte den Kopf in den Nacken gelegt und gelacht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 26.04.2010, 20:49


    Chyael bewegte sich im Zeitpunkt einer einzigen Sekunde durch die Welt und sein Körper materialisierte sich in der Bibliothek des Zilean. Die sechs Silberschwingen waren auf dem Rücken gefaltet und der Blick des Gottes schweifte durch die Halle der gewaltigen Götterbibliothek. Er suchte nach Zilean, dem Sonnenbibliothekar, wie Chyael ihn nannte.
    "Zilean, wo bist du?", rief er schliesslich, als er auch nach einigem Suchen den Gott nicht entdecken konnte. Sein Stimme klang kräftig und charismatisch, eben einfach göttlich. "Ich habe eine wichtige frage, die dich auch interessieren könnte!"
    Seine Augen zuckten weiter durch die Räumlichkeiten, um zu sehen, ob der Gott nun auftauchte, während er regungslos da stand.

    Tianna hörte dem Botschafter aus Thoan, Rhudyin, lächelnd und scheinbar interessiert zu, in Gedanken jedoch, langweilte sie sich schrecklich, doch sie prägte sich alles ein, was er erzählte, den sie wusste, dass Wissen Macht war, falls es einmal zum Kampf gegen den blauen Ritter und seine Untertanen kommen sollte.
    "Das klingt wirklich sehr interessant", sagte sie, als er kurz innehielt, um Luft zu holen. "Aber an Mirris Wissen über die Hurun möchte ich gerne teilhaben, wenn sie erlaubt. Diese Informationen könnten auch für Euch wichtig sein, schliesslich klingen diese Hurun nach einem gefährlichen und mordlustigen Volk."
    Sie richtete ihren Blick auf die Virun-Botschafterin.
    "Ich wäre wirklich sehr erfreut, wenn Ihr mir mehr über diese Wesen und ihren Gott erzählen könntet."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 26.04.2010, 21:10


    Die Tore der Bibliothek öffneten sich knarrend. Im Gegensatz zu Chyael benutzte Zilean den normalen Eingang, anstatt einfach auf der anderen Seite zu manifestieren. Der Gott schien grade eben erst in seine Sphäre zurückgekehrt zu sein und hatte wohl nur Chyaels letzten Satz mitbekommen: "Ich habe viele Fragen, die mich interressieren. Aber ich denke, ich kann in meinem Verstand Platz für eine weitere machen. Sei mir gegrüßt, Chyael. Was führt dich her? Möchtest du dich nicht setzen?"
    Ein Stuhl rückte in Chyaels Nähe. Zilean nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.


    Mirri legte ihre Hand auf die Rhudyins und lächelte dem Menschen entschuldigend zu: "Es war sehr interressant Euch zuzuhören. Es wäre mir eine Ehre, würdet Ihr gewillt sein später mehr zu erzählen. Aber ich fürchte, das Anliegen der Hoheträgerin hat höhere Priorität."
    Die Virun wandte sich an Tianna und legte die Fingerspitzen aneinander: "Nun. Ich werde euch erzählen, was ich weiß, was ich zu wissen glaube. Die Hurun leben in den brennenden Landen. Einem Landstrich noch südlich von dem Wald, der am südlichen Ende Kaliriens liegt. Kein Virun hat es jemals zu Gesicht bekommen. Die Hurun ließen sich niemals so weit zurückdrängen. Soweit wir wissen, ist das Land dort geborsten und das Blut der Erde quillt aus den Adern hervor."

    "Die Hurun selbst, nun, um die meisten Berichte um ihre Aussehen haben sich mittlerweile Legenden gerankt. Die einen beschreiben sie als Dämonen mit sechs Armen, wieder andere als kleine Wichte. Fakt ist, dass sie mehr als die Hälfte der Sonnenarmee ausgelöscht haben. Ihr Kampfdurst wird nicht duch Verwundungen gebrochen, im Gegenteil, der Anblick von Blut treibt sie erst richtig an. Die größten Schrecken bringt jedoch Tch'Alas. Während einer Schlacht begann es Blut zu regnen, der Regen wurde stärker, je mehr Verletzte auf dem Schlachtfeld waren. Zilean entfesselte den Zorn Kaliriens, um den Rückzug der Armee zu decken. Seither haben wir uns in Kalirien verschanzt."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 27.04.2010, 10:46


    Sana hatte aufgehört zu essen und lauschte dem was Mirri erzählte.Jarus blickte angewiedert drein als Mirri von dem blutregen erzählte.

    Dana schaute von ihrem Garten aus dem treiben ihres volkes zu.Nach einer weile wanderte sie zu den grenzen ihres reiches und schaute über die grenze zu den anderen bereichen.Kurz nahm sie das bewusstsein ihrer botschafterin war und schwebte zu ihr um durch ihre augen und ohren zu lauschen.Sanas augen glitzerten leicht auf während dana in ihren leib huschte und dem gespräch interessiert lauschte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 27.04.2010, 17:12


    "Nein, danke, mit Flügel sitzt es sich schlecht. Ich habe mich nur gefragt, ob du nicht ein Buch über den Gott Tch'Alas hast. Deine Botschafterin erzählt mir und meiner neuen Hoheträgerin zwar gerade, was sie über ihn und sein Volk weiss, aber über die Jahrhunderte weg verblasst nunmal das Wissen der Sterblichen und sie erfinden immer neues dazu. Aber in deinen Büchern bleibt alles so wie es ist, jahrtausendelang", antwortete Chyael.

    Tianna hörte der Virun-Botschafterin aufmerksam und nun tatsächlich interessiert zu. Auch die Augen des Wolfes waren immer noch von violetter Farbe, was darauf schliessen liess, dass der Gott der Magie immer noch einen Teil seines Bewusstseins mit dem Tier verbunden gelassen hat.
    "Diese Hurun scheinen schreckliche Bestien zu sein", sagte die Hoheträgerin. "Wenn sie Euer Volk angreifen sollten, ruft uns zu Hilfe. Unsere Magie ist nicht zu unterschätzen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 27.04.2010, 17:21


    "Sie haben schon einmal versucht das Auge anzugreifen. Sie werden es nicht wieder tun. Es sei denn, die Hurun wollen sich blutige Nasen holen. Nein, eure Länder", Mirri blickte die restlichen Botschafter an: "sind es, die euch Sorgen machen sollten. Und nach meinen Informationen tagt das Triumvirat und der Ältestenrat noch, ob wir im Falle eines Angriffs eingreifen sollen. Die Tendenz ist eher, dass sich die Virun aus den Kriegen der anderen Völker heraushalten sollen. Es tut mir Leid."


    "Auch meine Bücher können fehlerhaft sein. Was sie enthalten schrieb ich auf und ich kann getäuscht worden sein", Zilean schob einen Folianten, der eine Ecke des Schreibtischs in Beschlag nahm, vor und drehte ihn um. In blutroten Lettern prankten die Worte "Die Blutgötter" auf dem ebenfalls roten Ledereinband. Unter dem Titel zeigte sich die Insignia Zileans. Die schwarze Sanduhr vor der goldenen Mittagssonne.
    "Dies ist natürlich nur das elemtarste Wissen, was in der Bibliothek gesammelt ist, aber die anderen Bücher muss ich noch suchen."

    Zilean drückte mit dem Daumen auf seine Insignia, die kurz aufleuchtete: "Du kannst das Buch jetzt mitnehmen. Mach dasselbe wie ich, wenn du es nicht mehr brauchst. Es wird seinen Weg zu mir finden. Und noch eine Warnung. Ich kann nicht abschätzen, welche Macht Tch'Alas über das ihm gewidmete Kapitel hat. Traue keiner Information leichtfertig. Ich hoffe, ich habe dir helfen können."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 27.04.2010, 18:03


    "Ja, sicher. Ihr habt recht."

    Rhudyin bezähmte seinen Aufklärungsdrang und widmete sich stattdessen dem wirklich köstlichen Fleisch. Er selbst wusste zu wenig von den Hurun, um von Nutzen zu sein, aber er hörte aufmerksam zu; Potenzielle Verbündete und ihre Sorgen waren schließlich sein Job.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 30.04.2010, 22:56


    Tar'krom hatte Waffen und Panzerung abgelegt und die ersten, milden Sonnenstrahlen fielen auf seine bloße, vernarbte Brust. Der Großhäuptling der Krohk saß mit unterschlagenen Beinen auf der sanft von Gras überzogenen Erde vor seinem Zelt, dass die Sturmhörner auf einem das ganze Lager überblickenden Hügel errichtet hatten und ließ den Blick schweifen. Es war ein beeindruckendes Lager, vor allem, wenn man bedachte, in welcher Zeit es aus dem Boden gestampft worden war. Kleine Hütten, wenig mehr als Zelte, aus schlanken Stämmen und Ledertüchern gruppierten sich um die Lagerfeuer und eine Barriere aus angespitzten, in den Boden gerammten Pfählen auf einem schmalen Erdwall umgab das ganze Lager. Wenn es etwas gab, dass die Krohk neben dem Jagen wirklich beherrschten, dann war es das Improvisieren. Doch im Moment, war von den Kriegern selbst wenig zu sehen: die meisten erholten sich in ihren Zelten von den Strapazen des Nachmarschs. Tar'krom nickte zufrieden, als seine Augen die schier endlosen Zeltgruppen überflogen. Sein Volk war stark wie nie. Er hatte mehr Krohk unter seinem Banner geschart, als je ein Großhäuptling vor ihm in den Süden geführt hatte. Sie würden sich den mächtigsten Völkern der Reiche jenseits des Gromorogs stellen und wenn die wieder nach Norrsk zurück kehren würden, dann würde der Name Krohk noch für etliche Jahre wie ein böser Fluch über den Südlanden hängen.

    "Großhäuptling!" Galrohkas Stimme riss Tar'krom aus seinen Gedanken. "Karmon Bleichhorn von den Bluthauern ist hier. Er verlangt nach euch", fuhr der Schamanenälteste fort und zog sich dann mit einer angedeuteten Verbeugung in sein Zelt unmittelbar neben dem des Großhäuptlings zurück. Tar'kroms Züge verfinsterten sich und instinktiv langte seine Hand nach den Äxten, die ein wenig abseits von ihn lagen. Karmons Auftauchen bedeutete Ärger. Die Bluthauer waren einer der mächtigsten Kriegerstämme der Krohk. Sie waren wild und unbeherrscht, selbst für die Maßstäbe von Tar'kroms Volk, und Karmon war der Schlimmste von ihnen. Er würde vorsichtig sein müssen, oder dieses Treffen konnte ihn mehr als nur sein Ansehen kosten.

    Tar'krom hatte kaum genug Zeit, sich aufzurichten und die Äxte in den Gürtel zu haken, da erschien auch schon die massige Gestalt des Häuptlings der Bluthauer schnaufend auf der Hügelkuppe. Karmon Bleichhorn war sogar dem Großhäuptling der Krohk an Wuchs und Muskeln überlegen, ein Berg aus Muskeln, Sehnen und rostrotem Fell, auf den Schultern der mächtige Schädel eines Stiers und zwei Paar riesiger, nach vorn gewandter, vollkommen weißer Hörner. Im Gegensatz zu Tar'krom trug Karmon Bleichhorn einen vollen Panzer samt Helm und der riesige Zweihänder baumelte unheilvoll in einer Pranke. Ein eisfarbenes Auge musterte Tar'krom mit unverhohlener Verachtung. Das andere jedoch war blind. Der Einiger hatte es Karmon Bleichhorn höchstpersönlich ausgeschlagen, als er mit ihm um die Herrschaft über die Bluthauer rang. Es war der schlimmste Kampf gewesen, den Tar'krom je zu bestreiten gehabt hatte, der Großteil aller Narben, die nun seine breite Brust zierten, stammte aus diesem Duell, aus dem beide Kontrahenten damals mehr tot als lebendig hervorgegangen waren.
    Der Blick des Häuptlings der Bluthauer versprach den Tod, doch Tar'krom hielt ihm eisern stand, zeigte nicht das kleinste Zeichen von Schwäche und wartete ab, bis Karmon schließlich widerwillig das Knie vor ihm beugte.

    "Was gibt es, Häuptling der Bluthauer?", verlangte der Einiger barsch zu wissen und augenblicklich antwortete Bleichhorn, der sich sofort wieder zu seiner vollen, beeindruckenden Größe aufgerichtet hatte: "Die Horden sind unruhig. Wir wollen eure Pläne wissen. Wir wollen kämpfen. Ihr habt uns eine Jagd versprochen, wie es sie nie gab. Löst euer Versprechen ein! Jetzt!"
    Ganz langsam wanderten Tar'kroms Hände an die Griffe seiner Waffen. Der Bluthauer legte es darauf an, mal wieder. Er versuchte, einen Kampf zu provozieren, einen Kampf, in dem er selbst zum Großhäuptling werden könnte. Jetzt ganz vorsichtig, sich bloß keine Blöße geben. Ohne Kettenhemd und Schulterplatten würde der Riese ihn zerfetzen wie einen Hasen. Bloß nicht zulassen, dass Bleichhorn dazu kam, seine Ehre anzuzweifeln. Dann hätte er keine andere Wahl, als sich auf den Kampf einzulassen...
    "Der große Jäger wünscht, das wir nach einem Volk suchen, dass sich die Hurun nennt." Galrohka war plötzlich wieder im Eingang seines Zelts erschienen. Neben den beiden Häuptlingen wirkte der gebeugte, alte Schamane mit dem struppigen, ausgeblichenen Fell wie ein Winzling, doch die Autorität, die von ihm ausging, war beinahe greifbar. Nicht einmal Karmon Bleichhorn würde es wagen, sich gegen Ghartok den Siegbringer zu stellen, also würde er auch dem Schamanenältesten seinen Respekt zollen. Und wirklich, er neigte den Kopf. Dennoch wand er sich gleich darauf wieder Tar'krom zu und beharrte: "Wir wollen kämpfen!" Die Drohung in seiner Stimme war unüberhörbar und langsam stieg der Zorn in Tar'krom auf. Wie er diesen aufgeblasenen Stiernacken hasste. Hätte er ihm damals nur den Kopf abgeschlagen...
    "Ihr wollt einen Kampf, Bluthauer? Also gut!", knurrte Tar'krom gefährlich. Er hatte die Stimme nicht erhoben, sondern ganz ruhig gesprochen, doch gerade dies allein ließ die selbstsichere Fassade des Häuptlings der Bluthauer in sich zusammen fallen. Er musste spüren, was sich Tar'krom aufstieg. "Ihr sollt euren Kampf haben. Wir haben den Gromorog überquert und von hier an heißt es, dass jedes Wesen, dass wir zu Gesicht bekommen Beute ist. Wir folgen dem Befehl des Gottes und suchen nach den Hurun, aber jedes Volk, dass sich in unseren Weg stellt, wird bluten. Und glaubt mir, Karmon Bleichhorn, das werden viele sein!" Tar'krom atmete schnaubend aus, auf Bleichhorns Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Enttäuschung über die entgangene Herausforderung und Vorfreude auf die versprochenen Kämpfe, Galorhkas Miene war unergründlich. "Richte deinen Männern aus, dass wir marschieren, sobald die Nacht über dieses Land herein bricht, Häuptling der Bluthauer. Und sollten die Späher bis dahin Spuren von Bewohner dieser Lande gefunden haben, dann gnaden ihnen ihre Götter!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 30.04.2010, 23:30


    Türen knallten, als ein Bote durch die Hallen von Nyllaes Festung sprintete. Der Virun hielt seine Garderobe mit einer Hand fest, das die Kleidung, die im Stile des Wüstenvolks nur lose um den Körper drapiert war, sonst ihren Abschied genommen hätte. Die beiden Wachen vor dem Speisesaal hielten ihn nur kurz auf. Das Siegel des Triumvirats auf dem Schreiben wirkte wahre Wunder. Atemlos kam der Bote im Speisesaal zum stehen und verbeugte sich reichlich unelegant: "Verzeiht, die Damen, der Herr. Ich habe eine dringende Botschaft aus dem Auge an Dame Wetterlicht." Einer der Leibwächter schritt zu dem Boten hinüber und nahm die Botschaft entgegen, die er seinerseits Mirri überreichte.
    Mit einer Hand hielt die Virun das Pergament, das über und über mit den Hieroglyphen der Virun überzogen war. Mehrfach schüttelte sie den Kopf. Schließlich legte sie das Pergament auf den Tisch, faltete die Hände und murmelte etwas, das die Sonnenscheibe auf ihrer Stirn hell aufleuchten ließ. Ein Strahl der untergehenden Sonne fiel auf das Pergament, dass in Sekundenschnelle zu Asche verbrannte.
    Mirri sah auf: "Das Triumvirat ruft alle Sonnenpriester nach Kalirien zurück. Die Gründe kann und werde ich hier nicht offenlegen. Meine besten Grüße an eure Herrscher. Hoheträgerin." Die Virun verbeugte sich und verließ eilends den Saal.

    Wenig später waren die Besitztümer der Botschafterin zusammengepackt. Die Karawane stand bereit. Die Pferde waren gefüttert und genug Wasser hatte man ebenfalls im Gepäck.


    "Mijuri, Mijuri, hältst du das wirklich für nötig?" der muskelbepackte Virun, dessen Spitzname Zorn Kaliriens lautete, hastete hinter der Hohepriesterin her. Die Virun drehte sich halb um und blitzte den Feldherren an: "Das letzte Mal, als ich nachgesehen habe, hatte ich noch das Kommando über die Priester, Lynure."
    "Aber alle Sonnenpriester?", Lynure war stehengeblieben. Mijuri schnaufte und schritt weiter zur Sonnenkammer.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 01.05.2010, 14:42


    Dana löste sich aus dem körper ihrer botschafterin und verliess das Land der Tiary.Auf dem heimweg machte sie einen umweg über die spähre von Zilean.

    Als sie in der Bibliothek erschien betrachtete sie die vielen bücher und schaute diese ehrfürchtig an."Entschuldige Zilean,das ich dich so schnell behellige.Ich wollte dich etwas über deine Virun fragen.Können sie sich mit den anderen Völkern vermischen?"

    Sana blickte erstaunt drein als die Botschafterin der Virun sich vom tisch entfernte.Dann dachte sie über die frage nach."Unser Volk weiss nur wenig über diesen Tch ´alas.Wir wissen nur das jedes jahr dieser blutige Himmel erscheint und uns erschreckt.Es gibt zwar Mythen unserer Urahnen,das dieser Himmel erscheint weil das der tag ist an dem die Mutter erde getötet wurde,aber das hiesse ja das unsere Göttin schwach sei,und das wollen wir nicht glauben.Die heutige generation glaubt das es das blut ist das sie bei der geburt verströmte als sie die tiere und menschen auf diese welt brachte."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 01.05.2010, 15:07


    Tianna blickte der davoneilenden Virunbotschafterin nach und kochte innerlich vor Wut. Wie konnte diese Frau es wagen, ein Fest der neu erwählten Hoheträgerin vor dieser zu verlassen! Diese Beleidigung musste gesühnt werden! Aber nicht heute. Vielleicht würde sie die Virun angreifen und sie vernichten für diese Tat, aber zuerst musste sie sich mit den Hurun befassen.
    Die Botschafterin aus Datria sagte etwas über die rote Sonne und über das, was ihr Volk glaubt.
    "Nun, die Tiary glauben, dass das rote Licht an dem Tag die Sonne verfärbt, an dem Chyael in Gestalt eines Wolfes das Tiarymädchen rettete, das die ersten Träger gebärte. Das Rot steht für das vergossene Blut der Berusc an diesem Tag und fü den Anfang des Tötens dieses brutalen Volkes", sagte Tianna und ergriff ihren Weinkelch, nippte kurz daran und stellte ihn dann wieder hin. "Wisst ihr, vor langer Zeit lebten in desem Land die Berusc und sie haben die Tiary gejagt. Doch Chyael segnete uns mit der Magie und wir erhoben uns und vernichteten unser Unterdrücker. Wir haben sie alle, bis auf den letzten ihrer verfluchten Bälger, getötet und die Welt so von ihrer Grausamkeit befreit."
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl.
    "Aber nun, da uns schon jemand verlassen hat, möchte ich die Tafel aufheben und mich zu Bett begeben. Es war ein langer und ereignissreicher Tag, aber er war auch anstrengend. Gute Nacht, Botschafter."
    Die Hoheträgerin verliess mit hocherhobenem Haupt den Sternensaal und schritt in ihre Gemächer, dicht gefolgt von dem heiligen Wolf.

    Chyael ergriff das Buch und liess es unter seiner Tunika verschwinden.
    "Danke, Zilean", sagte er und verschwand, kurz bevor Dana auftauchte.
    Sein Bewusstsein sauste wieder von einem Punkt der Erde zum anderen und vereinte sich wieder mit dem des Wolfes.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 01.05.2010, 15:51


    Alles lief nach Ghartoks Plan. Die Krohk würden über das Land der Tiary herfallen und dem Volk des eitlen Gottes der Magie eine Lektion erteilen, die sie so schnell nicht vergessen würde. Ebenso wenig, wie Chyael es vergessen würde. Was für ein Narr, sich auf jene Kräfte zu verlassen, so fern, so unberechenbar, so unzuverlässig. Lediglich im ehrlichen Kampf Mann gegen Mann, lediglich in den Armen und den Klingen von Kämpfern lag die wahre Macht!
    Ghartok war es gewesen, der Karmon Bleichhorn die Rastlosigkeit und die Kampfeslust eingeimpft hatte, die ihn zu dem Treffen mit Tar'krom veranlasst hatten. Natürlich hätte er auch einem seiner Schamanen eine Vision senden können, aber wozu so offen in die Geschicke der Welt eingreifen, wenn es auch subtilere Methoden gab? Sollten die Krohk doch glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung, letztendlich gehörten sie ihm! Und sein Champion, Tar'krom der Einiger hatte ihn nicht enttäuscht. Er hatte den Krohk Kämpfe versprochen sobald sie einen Feind fanden und er würde dazu stehen. Nicht, weil er eine so ehrliche Seele wäre, falls er das war, dann war es Ghartok gleich, sondern lediglich, weil ihn alles andere die Großhäuptlingswürde und den Kopf kosten konnte. Und der nächste Feind, gegen den Tar'krom den Zorn der Krohk entfesseln konnte, waren die Tiary. Es galt lediglich noch, ihn ein wenig auf sie stoßen zu lassen. Welch unverschämtes Glück, das Ghartok dies nicht dem Zufall überlassen musste. Sein Geist, der mit Wind hoch am Himmel flog, senkte sich hinab auf das Hügelland südlich des Gromorog, rauschte den mächtigen Wall von Hybuvia entlang und berührte schließlich sanft einen jungen Späher der Krohk, der dort auf einem Hügel stand und auf die Mauer hinab blickte. Ghartok kannte den Wall und er kannte dessen Schwachstelle. In ihrer Eitelkeit hatte Chyael sich auf die Höhe des Bollwerks und die Standhaftigkeit des Fels verlassen, aber hatte keine Verteidigungsanlagen errichtet. Und törichter noch, er hatte Tore in den Wall gesetzt, Brechen, die quasi schon gebrochen waren und nur darauf warteten, von den Krohk gestürmt zu werden. Ghartok kannte diese Tore und nun sandte er dem Krohkspäher die Eingebung, dem Wall nach Osten zu folgen. Zum nächsten der Tore...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 01.05.2010, 16:14


    Sana verliess mit Jarus zusammen den saal und begab sich zu dem haus das sie als botschafterin bewohnte.Diese nacht wollte sie nicht alleine schlafen und schmiegte sich leicht an den starken körper ihres leibwächters.Dieser blickte sie etwas erstaunt an,doch er nahm die einladung an und gemeinsam verschwanden sie in Sanas schlafzimmer.

    Marik sass allein draussen am Feuer und blickte hoch in den nachthimmel.Er hatte den bluthimmel schon viele male gesehen,aber doch immer noch bekam er eine gänse haut wenn er sie sah.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 01.05.2010, 17:10


    Mit wehenden Fahnen, auf denen Zileans Insignia prangte, verließ die Karawane der Botschafterin Nyllae in Richtung des östlichen Teils der Mauer. Bis zum Mittag hatten sie eins der Osttore erreicht. Ein kurzer Weg durch den Wald würde sie zu den Ausläufern Kaliriens bringen. Die fünfzig Soldaten Begleitschutz hatten sich um die Sänfte der Botschafterin verteilt. Fünf Sonnenpriester führten den Trupp an. Die Wachen waren wenig aufmerksam. Immerhin, was sollte passieren? Die Völker der Nordlande hatten sich ewig nicht blicken lassen.


    Kaum, dass Chyael Zileans Sphäre verlassen hatte, betrat ein anderer Gott die Bibliothek. Ein Lächeln huschte über Zilaens Gesicht, als er Dana erkannte. Über die Frage der Göttin musste er allerdings nicht lange nachdenken. Mit einem weiteren Lächeln antwortete der Gott: "Ich weiß es schlicht nicht. Bis gestern hatte kein Virun Verkehr mit einem Mitglied eines anderen Volkes. Wenn eine deine Dienerin ein weiteres Herz unter ihrem spürt, werden wir es wissen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 01.05.2010, 17:30


    Dana blickte ihn an und schien zu überlegen."Nun,wenn Kira oder Suma von dem jungen schwanger würden,müssten wir uns gedanken machen.Wem gehört das kind,den virun oder den datrianern und in welchem glauben sollen sie erzogen werden,meinen oder deinen.Solche dinge sind wichtig wenn zwei völker mit unterschiedlichem glauben sich vermischen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 03.05.2010, 19:16


    Als die Sonne sich weiter am Himmel empor hob und fahl scheinend - und zum Glück kein bisschen blutig - im Schutz der dünnen Wolkendecke ihren Weg zum Zenit suchte, zog sich auch Tar'krom der Einiger in sein Zelt zurück und gönnte sich einige Stunden wohlverdienter Ruhe. Der Schamanenälteste Galrohka war bereits unmittelbar nach dem Eintreffen Karmon Bleichhorns in seinem Zelt verschwunden, aber das rasselnde Schnarchen, das unter der niedrig gespannten Lederplane hervordrang ließ keinen Zweifel daran, dass er anwesend war. Nur ein einziger Krohk auf dem Hügel des Großhäuptlings schlief nicht.

    Brakh Splitterhorn wachte über den Schlaf seines Häuptlings und des Schamanenältesten. Neben Galrohka war er einer der wenigen, auf deren Rat der Einiger hörte. Brahk und Tar'krom waren Waffenbrüder, seit frühester Kindheit zusammen aufgewachsen. Gemeinsam hatten sie getobt, gejagt und gekämpft und waren zu den mächtigsten Kriegern der Sturmhörner heran gewachsen. Das auf halber Höhe abgebrochene Horn, dass ihm seinen Beinamen eingebracht hatte, verdankte Brahk Tar'krom, der es ihm in einem Übungskampf zerschmettert hatte. Und obwohl kräftige, imposante Hörner einem Krohk höchstes Ansehen unter seinesgleichen verschaffen, so war Brahk seinem Häuptling doch nicht böse über die Verstümmelung. Denn mehr noch als mächtige Hörner schätzten die Krohk Kampfesspuren und je grausamer und brutaler die Wunden waren, von denen die Narben kündeten, desto höher wurde der Träger geachtet, dann solche Spuren kündeten vom Kampf gegen einen wahrlich mächtigen Feind und die bloße Tatsache, dass der Narbenträger noch lebend da stand machte deutlich, dass er sich tapfer geschlagen hatte. Und so brachte das gesplitterte Horn Brahk noch mehr Ruhm, als es ein Unversehrtes getan hätte.

    Doch wichtiger noch als all seine Narben und das Splitterhorn war für Brahks Ansehen etwas ganz anderes. Brahk Splitterhorn war nicht nur Tar'kroms Waffenbruder. Er führte auch dessen Banner in die Schlacht. Die Banner der Krohk waren denkbar schlicht gefertigt. Vor einem Kampf nahm der Häuptling des Stammes seinen Umhang ab und gab ihn einem besonders verdienten Krieger, der ihn an seinen Speer band und hoch in den Himmel reckte, sodass jeder Feind die Trophäen erkennen konnte, die der Häuptling an seinem Mantel trug. Bei einem Großhäuptling wie Tar'krom, der eigenhändig unzählige Feinde - Bestien und Krieger gleichermaßen - erschlagen hatte war dies ein furchteinflößender Anblick. Kein Wunder also, dass die Ehre, dieses Banner tragen zu dürfen, Brahk Splitterhorn mit unbändigem Stolz erfüllte. Und ebenso sah er es als seine Pflicht, über seinen Häuptling und Waffenbruder zu wachen. Eine Pflicht, die er geradezu mit Leidenschaft versah.
    Und so saß Brahk Splitterhorn auf dem Hügel, regungslos, das mächtige Rufhorn quer über den Schoß gelegt, den Speer mit der Rechten in den Boden gestemmt, die Linke am Griff seines Streitkolbens, wachend. Nur ein gelegentliches Blinzeln verriet, dass Brahk keine Statue war und während sein Blick starr geradeaus nach Süden spähte, zog über ihm die Sonne ihre Bahn...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 03.05.2010, 19:50


    Das Lachen des Gottes hallte durch die Halle der Bilbiothek. Zilean hob entschuldigend eine Hand, während die andere Hand das Lachen zu verstecken suchte. Schließlich brach es aber doch hervor, Zilean kicherte immer noch, als er Dana mit Tränen in den Augen anschaute: "Meinst du nicht, die Eltern würden andere Sorgen haben, falls ein Kind geboren wird."
    Das Lachen war zu einem Grinsen abgeklungen: "Sieht dir Fayt vielleicht so aus, als wäre er bereit Vater zu werden? Nach den Gesetzen der Virun ist er nicht einmal ein Mann. Er ist ein Kind. Ein verdammt übermütiges noch dazu."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 03.05.2010, 19:55


    Chyael spürte, wie die Informationen aus dem Buch in seinen Gesit flossen. Allerdings waren sie ziemlich spärlich und nicht gerade beeindruckend und neu. Mit einem sphärischen Seufzen liess er das Buch aus seinen Händen gleiten und es verschwand mit einem kurzen Leuchten und einem unangenehmen, leisen Ploppen. Mit den selben Effekten tauchte es wieder in der Bibliothek des Zilean auf.
    Chyaels Gesit durchforstete währenddessen das Gehirn all seiner Diener, ob Träger, Magier, Handwerker oder Krieger. Bei einem bei einer Bastion am Nordtor, dem zwölften Tor, positionierten Späher. Er hatte einige seltsame Gestalten auf den Hügeln gesehen, die das Reich der Tiary von den barbarischen Nordlanden abgrenzte. Er war sich unsicher, ob er sich das nicht nur eingebildet hatte oder ob es echt gewesen war, weshalb er geschwiegen hatte. Doch Chyael wusste es besser. Das mussten die Krokh gewesen sein, ein barbarisches Volk das in den Nordlanden lebte und dem ebenfalls barbarischen Gott Garthok diente. Oh ja, Chyael erinnerte sich. Garthok war ein Gott, der den Kampf liebte und die Magie verachtete. Deshalb waren sie beide in der Vergangenheit schon öfters miteinander zusammengestossen. Zwar liebte Chyael den Krieg ebenfalls, doch er setzte mehr auf Intrigen und eben auf die von Garthok verachtete Magie.
    Der Gott der Magie liess sein Bewusstsein nach Norden gleiten und erspürte bald einige wache Geister. Ja, es waren die Krokh und sie waren sehr nahe am Land der Tiary. Zu nahe. Chyaels Bewusstsein glitt auf Nllae zu und verband sich mit dem des heiligen Wolfes.
    Tianna, rief er im Geiste. Die Hoheträgerin lag noch im Dämmerschlaf auf ihrem Bett, es war schliesslich erst früh am morgen und als Hoheträgerin hatte sie es nicht nötig, so früh aufzustehen.
    "Herr?", fragte sie leise.
    Ja. Hör mir gut zu. Ein Volk von Barbaren, die Krokh, nähert dich von Norden her. Sie werden in Hybuvia einfallen. Sammle morgen die Armee und setzte dich zum zwölften Tor in Bewegung. Du musst sie aufhalten und vernichten.
    "Aber..", Tianna wollte noch etwas sagen, doch das violette Leuchten war schon aus den Augen des Wolfes verschwunden. Sie lies sich seufzend wieder in die weichen Kissen zurück sinken.
    Ich habe gedacht, dass Leben einer Hoheträgerin sei luxuriös und komfortabel. Ein Krieg, wieso unbedingt während meiner Herrschaft?, dachte sie.

    Eine halbe Stunde später liess Tianna sich von ihren Dienerinnen ein prunkvolles, natürlich silbernes Kleid bringen und sich die Haar kunstvoll frisieren. Dann begab sie sich in das Kriegszimmer. Ein grosser runder Tisch mit einer gewaltigen, detaillierten Karte der Welt darauf, stand mitten in dem mit Waffen, Rüstungen und den Statuen wichtiger Feldherren und Träger geschmückten Raum. Die anderen Träger un die hohen Offiziere der Tiary sassen bereits um den Tisch herum.
    Tianna setzte sich auf einen silbernen, hochlehnigen Stuhl und sagte: "Ich habe Befehl von Chyael, das Heer einzuberufen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 03.05.2010, 19:57


    "Entschuldige..Wenn ich mich vor etwas fürchte mache ich mir über andere dinge gedanken.Und das passiert nicht sehr oft.Aber ich sag dir was,auch kinder können kinder zeugen."

    Dana schmunzelte."Ich werde in meine spähre zurückziehen.Wir sehen uns ein andern mal."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 03.05.2010, 20:29


    Es gefiel dem Botschafter der Menschen von Thoan ebensowenig wie der Hoheträgerin einfach sitzen gelassen zu werden, aber er kannte den Anlass. Vermutlich. Die rote Sonne hatte auch in Thoan einige Aufmerksamkeit verursacht, die Heerübungen liefen mit doppelter Häufigkeit, zweimal pro Woche traten die Ritter zusammen. Er blieb dennoch ruhig, aß, tauschte Höflichkeiten mit den um ihn her sitzenden Botschaftern und anderen Besuchern aus, aber mit seinem Herzen war er in Thoan. Krieg? Wenn es Krieg gäbe ... Thoan lag seit den großen Friedensschlüssen mit den umliegenden Reichen an keiner Front mehr, aber es war klar, dass sie ihre Verbündeten verteidigen würden - falls es bis dahin zu einem Bündnis kam.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 04.05.2010, 21:55


    Für einen kurzen Moment, einen Herzschlag nur, durchzuckte etwas Ghartoks Geist. Nichts greifbares, nur eine Ahnung, ein Gefühl. Eine schwache Präsenz. Jeder andere hätte es wohl als üblen Gedanken abgetan und es nicht weiter beachtet, aber wer, wenn nicht Ghartok, der größte Jäger dieser Welt, hatte je gelernt, sich derart auf seine Instinkte zu verlassen? Und all seine Instinkte schrien in diesem Moment Alarm. Etwas war hier. Jemand. Ganz in der Nähe. Trotz seines Falkenblicks konnte Ghartok ihn nicht sehen, aber dennoch, er wusste es. Er witterte es. Und diese Witterung beunruhigte ihn mehr, als es ein am Horizont auftauchendes Heer vermocht hätte.
    Für Ghartok gab es keine Zweifel: der Gott der Magie hatte die Krohk entdeckt und er würde alles in seiner Macht stehende veranlassen, um sie aus seinem Land fern zu halten. Jetzt hieß es rasch handeln...
    Wieder ließ Ghartok seinen Geist schweifen und fahndete nach den Gedanken seines treuesten Dieners: des Schamanenältesten Galrohka.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 05.05.2010, 19:42


    Die Sonne erhob sich über Datria und die meisten bewohner der stadt hatten kopfweh von zuviel wein.Zelana schmiegte sich an ihren gemahl und genoss seine wärmende stärke.

    Kira und Suma lagen eng an Fayt gedrängt und schliefen noch zufrieden.
    Die nacht hatten sie sehr genossen.

    Marik liess seinen blick über die stadt gleiten und streckte sich.
    Plötzlich hörte er ein wispern in seinem kopf."Marik,du musst die männer versammeln.Ihr müsst euch auf einen krieg vorbereiten"Dana hatte sich an den herrn der krieger gewandt um ihn vorzuwarnen.

    "Ich höre und gehorche,herrin."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 05.05.2010, 19:58


    Tianna stand erneut vor dem Tempel des Chyael, um eine Ansprache an das versammelte Volk der Tiary zu halten.
    "Volk von Nyllae! Tiary von Hybuvia! Kinder der Magie! Barbaren aus dem Norden nähern sich unsere Grenze. Auf Befehl von Chyael, dem allmächtigen Führer und Herren unseres Volkes und Gott der Magie habe ich die Armee einberufen, um sie zurück zuschlagen und das brutale Volk der Krokh zu zerschlagen, zu jagen und zu vernichten, wie es einst meine Vorgänger mit den Berusc getan haben!"
    Die Versammelten auf dem Platz jubelten lauthals und mit erhobenen Fäusten. Die Erwähnung der Anfänge des geeinten Volk der Tiary erfreute auch noch die Generationen, die schon seit über tausend Jahren im friedlichen System der Träger lebten.
    "Die Armee ist, wenn auch noch nicht vollzählig, bereit, um sich den Barbaren entgegen zu stellen. Ich und die anderen Träger werden uns nun in den heiligen Tempel zurückziehen, um den Almächtigen um seinen Segen in der Schlacht zu bitten. Dann werden ich, Jequs, der Träger des Feuers, Gasard, der Träger des Lebens, zweihundert Magier und zehntausend Soldaten aufbrechen, um die Feinde zurück zu schlagen!"
    Erneutes Jubelgeschrei brandete der Hoheträgerin wie eine Welle am Meer entgegen und sie sonnte sich in der Bewunderung des gemeinen Volkes. Ja! Sollten sie ihr zu jubeln und sie verehren, schliesslich war sie ihre Herrin.
    Nach einer knappen Minute ununterbrochenen Jubelns hob sie beide Hände mit den Handflächen voran den Tiary auf dm Platz entgegen. Sofort verstummten alle und blickten erwartungsvoll zu ihrer Herrin auf. Diese setzte zu einem letzten Teil ihrer Rede an.
    "Wir werden uns nun zurückziehen und um den magischen Segen des Allmächtigen bitten. Betet zu ihm und bittet ihn um all seine Macht für die bevorstehende Schlacht!"
    Tianna wand sich um und ging, gefolgt von den anderen Trägern, Richtung Tempel davon.
    Die versammelten Tiary warfen sich währenddessen auf die Knie, pressten ihre Stirn gegen den weissen Pflasterboden und schickten all ihre Gebete zu Chyael, dem Gott der Magie, hinauf.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 05.05.2010, 21:50


    "Verdammte, bei allen Wüstendämonen verfluchte Scheiße", der Hauptmann der Karawane war außer sich vor Wut, fast spuckte er beim fluchen. Der unglückliche Zimmermann beugte sich noch tiefer über das Rad. Beim größten Wagen der Karawane war die Achse gebrochen. Der Zimmermann besah sich den Schaden, schließlich schüttelte er den Kopf: "Vor morgen werden wir die Achse nicht reparieren können. In dem Wald da drüben können wir uns einen Baum fällen und zurechtsägen, aber das wird dauern." Der Hauptmann ließ noch einen Fluch los und machte dann das Zeichen für eine Wagenburg. Mehrere Soldaten wurden für die Wache bestimmt. Feuer wurden keine gemacht, das ruinierte nur die Nachtsicht. Die restlichen Soldaten bereiteten sich hinter dem Wall der Wagen ein dürftiges Nachtlager. Die meisten hatten ihre Bögen griffbereit. Bei einem Angriff würde sich die Wagenburg binnen weniger Sekunden in ein vor Waffen starrendes Etwas verwandeln.


    Leise genug, um anzudeuten, dass er eigentlich nicht stören wollte, klopfte Kajiri an den Thronsaal Datrias. Ein Diener, mit centimeterbreiten Rändern unter den Augen und einer Hand am Kopf, machte auf und fragte unwirsch, was denn sei.
    "Die Königin bat mich am Morgen herzukommen."
    "Morgen, es is' grad' mal swölf."
    Kajiri zog eine Augenbraue hoch. Um zwölf waren die meisten Virun schon seit Stunden auf den Beinen. Andererseits schlief dieses Volk vermutlich nicht am Mittag.
    "Wenn ihr so freundlich wärt, dennoch nachzufragen, ob sie mich empfangen würde?"
    "Na gut. Aber dass du mir nich' wieder so früh ankommst. Sonst kriegs' was."
    Kajiri lächelte freundlich: "Ich werde es mir merken, Herr."

    Was für eine Nacht. Fayt wagte es nicht, sich zu strecken, aus Angst die beiden Mädchen aufzuwecken. Vorsichtig, mehr als vorsichtig schlängelte er sich zwischen den beiden hervor. Wo war seine Kleidung? Ah, da und da und da.....Wie kam das Hemd an die Lampe? Möglichst leise pflückte der Virun seine Kleidung zusammen und zog sich an. Ob er Kajiri hiervon erzählen sollte? Wohl nicht, vermutlich wusste der alte Knacker Bescheid. Eigentlich, so dämmerte es Fayt nun, musste er Bescheid wissen. Zeichen, die er im Weinrausch gestern nicht zu deuten vermocht hatte, blinkten ihm nun wie die Mittagssonne entgegen. Apropos Mittagssonne. Zeit für Frühstück. Mit dem ungefähren Gefühl, dass es Kira und Suma es ihm wohl übelnehmen würden, wenn er ohne Nachricht verschwände, kritzelte er rasch etwas in gebrochenem Datrianisch auf einen Zettel. Er war nicht gut mit der Schriftsprache. Vermutlich drückten die Worte "Bin Frühstück holen, gleich wieder da" aus. Irgendwie so etwas jedenfalls.
    Mit dem festen Wunsch seinem Vater mitzuteilen, dass er hier bleiben wolle, um einen Handelsaußenposten zu errichten (Natürlich im Interresse der Familie) machte sich Fayt auf die Suche nach der Küche, wobei er sich den einen oder anderen wissenden Blick der Datrianer einfing.


    Tick, tock, tick, tock, tick, tock. Das Wissen Kaliriens ließ wieder einmal auf sich warten. Lymure und Mijuri sahen sich an und verdrehten beide die Augen. Es gab kaum etwas entnervenderes, als im Wartezimmer der Handwerksgilde auf jemanden warten zu müssen. Das eintönige Ticken der Uhr verwandelte nach kürzester Zeit das Hirn in eine breiige Masse, die langsam in ihrer eigenen Trägheit schmorte. Gefühlte Jahrzehnte später betrat dann endlich Jakresh das Zimmer. Der Virun hatte kein einziges farbiges Haar mehr am Leib. Sein Bart reichte bis auf Hüfthöhe hinab. Als Wissen Kaliriens durfte er sich beim Gehen auf einen Stab stützen, der dem Zileans nachempfunden war. Segen und Zorn Kaliriens standen auf und verbeugten sich.
    "Lasst das, lasst das", Jakresh winkte ab: "Mir wird ganz übel, wenn ich euch so auf und ab gehen sehe. Kommt lieber mit." Die beiden anderen des Triumvirats beeilten sich hinter dem erstaunlichen flinken Greis zu bleiben.

    Eine Hitzewelle schwallte den dreien entgegen, als sie die Schmiedekammer betraten. Die Schmiedekammer war der innerste Raum der Handwerksgilde. Hier wurden die Metalle, die die Virun erbeutet oder erhandelt hatten geschmolzen und verarbeitet. Zu Waffen, Schmuck oder Kriegsmaschinerie. Segen und Zorn waren schon oft hier gewesen, aber etwas fing sofort ihren Blick ein. In der Mitte der Halle hing ein etwa humanoides Ding. Klobige Beine und Arme, ein Auge auf der breiten Brust. Das Auge schien aus Rubin zu bestehen, der Körper des Dinges aus Metall.
    "Was ist das, Jakresh?" Mijuri deutete auf das Ding.
    "Das ist, ahahaha, die größte Errungenschaft dieser Meisterhandwerker. Wir nennen es einen Go'Lem, einen Virun aus Metall, hmhm." Stolz strahlte von Jakresh ab wie eine kleine Sonne. Lymure verzog das Gesicht: "Und was nützt deine Erfindung, Wissen? Ich meine, das Ding wird sich nicht bewegen können."
    "Ahaha! Hatte ich das nicht erwähnt? Wo hab ich nur meine Gedanken? Segen, wenn Ihr bitte Eure Magie auf das Auge konzentrieren würdet?"
    Mijrui schaute Lymure kurz an, zuckte dann mit den Schultern und tat dem Alten den Gefallen. Die Sonnenscheibe leuchtete sanft auf, ebenso wie das Auge des Go'Lems. Kurz bewegten sich die Arme und Beine, dann hielt das Ding wieder still.

    Nach einer Weile wagte es Lymure wieder zu sprechen: "Und wie viele Priester braucht es, dass Ding kämpfen zu lassen?"
    "Um die einhundert. Zur Mittagszeit. Für etwa eine halbe Stunde."
    "Eine halbe Stunde, mit einhundert Priestern? Die hätten mehr Nutzen, würden sie ihre Kraft auf den Kampf konzentrieren. Zudem, wie soll das Ding durch die Wüste kommen?"
    Wissen sah zu Boden und plötzlich reichlich geknickt aus: "Ja, über das Problem haben wir uns noch keine Gedanken gemacht." Mijuri legte dem Alten eine Hand auf die Schulter: "Ich bin sicher, sollte das Auge angegriffen werden, wäre uns Eure Maschine eine große Hilfe."
    Die Hohepriesterin zog die Nase kraus: "Alle meine Priester werden derzeit beim Ritual für den Sonnenwall gebraucht. Es tut mir Leid, aber ich werde in nächster Zeit keine für dich abstellen können, Wissen."
    Der alte Virun sah mit leuchtenden Augen auf: "Ein Sonnenwall? Warum?"
    "Die Hurun müssen durch die Ausläufer Kaliriens, um die anderen Länder zu erreichen. Es kann nicht schaden, wenn wir sie auf diesem Marsch etwas behindern, meinst du nicht?"


    Man hätte nicht sagen können, ob die Karte, die sich auf dem Kristall zeigte, wirklich nur eine Imtitation der echten Welt war oder die echte Welt selbst. Zilean beugte sich darüber. Eine Hand fuhr zum Auge, sofort raste Macht wie ein elektrischer Stoß den Arm des Gottes hinauf. Er hörte die Gesänge der Priester, die die Sonne anpriesen und damit ihn. Er fühlte, wie sie eins wurden mit der Macht der Sonne. Fühlte, wie diese Macht sich wie eine Welle vom Auge ausbreitete und über Kalirien hinwegspülte. Wie sie am äußersten Ende Kaliriens Halt machte. Wie sie in Sekundenschnelle alles pfanzliche Leben im südlichen Grenzland verdorren ließ und alles tierische Leben in Löchern und Höhlen Zuflucht finden ließ. Das südliche Grenzland hatte sich in eine Todeszone verwandelt. Die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel und erschwerte zutiefst das Durchkommen der Hurun. Sie würden bei Nacht marschieren müssen. Das sollte den anderen Völkern zumindest Zeit geben. Zilean vermutete, dass sich zumindest Datria und Nyllae zum Kampf rüsteten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 05.05.2010, 22:22


    Der diener klopfte am Schlafgemach an und wartete.Er hörte ein "herein" und trat ein.Zelana hatte sich angezogen und der könig war nicht zu sehen,wahrscheinlich war er im bad."Der Virun händler ist hier,er sagt ihr wolltet ihn sehen,Meine königin." Zelana blickte den Diener an.Dann lächelte sie."Bringt ihn in den audienzraum und bietet ihm etwas zu essen und trinken an.Ich bin gleich da."

    Der diener kam zu Kajiri und verneigte sich."Die Königin kommt gleich.Sie bittet euch im Audienzsaal platz zu nehmen.Bitte folgt mir."Der diener ging zu dem saal voraus.Zwei mägde trugen essen und krüge mit trinkwasser auf und bedienten den Händler während er warten musste.

    Suma wachte auf und streckte sich.Sie bemerkte das Fayt nicht mehr da war und stand auf.Dann sah sie den zettel und lächelte.Er würde also wieder kommen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 06.05.2010, 11:48


    Seit die Sonne sich rot gefärbt hatte war in Thoan ide Rüstung los. Aus dem ganzen Land zogen die Veteranen von den Feldern und von den Burgen an die Städte der östlichen Grenze, die am ehesten von den Hurun bedroht werden würde. Jeder von ihnen besaß eine Rüstung und einen Schild, und die meisten auch ein Schwert oder eine andere Handwaffe. Einige, die in der Zeit des Friedens in finanzielle Not geraten waren bekamen eine neue Ausrüstung gestellt und jede alte wurde verbessert und repariert. Einer von ihnen war Vaanen von Habichtstein, einer Grafschaft nah am Gebirge im Norden Thoans.
    Obwohl die blauen Ritter keinen wirklichen Anführer hatten war Vaanen unter ihnen angesehen, und sein Wort galt etwas in ihrem Rat. Und sie hatten beschlossen, ihn nach Datria zu schicken, um zu sehen, wie die Lage dort war, ob sie vielleicht Hilfe brauchen würden. Und ob sie vielleicht Interesse an einem Bündnis hätten ...
    Aus den mächtigen Eichentoren der Stadt Metlyn an der Ostgrenze Thoans ritt er, zusammen mit einer Gefolgschaft aus zehn weiteren Rittern, alle in ihrer vollen Rüstung, denn sie wollten nicht nur bereit sein, was auch immer kam, es gehörte einfach zu den Rittern, sich in der schimmernden Rüstung und dem blauen Umhang zu zeigen.
    Mehr noch als nur die Ritter des blaeun Banners war in die Richtung Datrias unterwegs: Auch der blaue Ritter selbt hatte beschlossen, sich von seiner Heimat zu entfernen, so schwer es ihm auch gefallen war. Niemand sah es, aber als er die Grenzen Thoans kreuzte war den Menschen des Reiches, als fiele ein Schatten auf ihre Felder, auf die Wälder, die Länder, über die er wachte. Sie irrten sich: Es kam kein Schatten, es ging das Licht.
    Später, schneller als je ein Mann hätte reisen können befand er sich bei den Gemächern Danas, die sich anders als er als Göttin verehren ließ. Er gab sich zu erkennen, aber sie schien nicht anwesend zu sein; So wartete er geduldig und blickte auf Datria herab. Hübsches Land, aber Thoan fand er schöner ... das Land, in dem er selbst gelebt hatte, das Land, das er seit bald hundertfünfzig Jahren bewachte. Er war der jüngste der Beobachter, aber das merkte man ihm unmöglich an.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 06.05.2010, 14:17


    Dana erreichte ihre spähre nachdem sie eine weile bei ihren leuten zugebracht hatte um zuzusehen,wie die krieger sich versammelten.Schnell bemerkte sie den besucher in ihrem Garten.Lächelnd trat sie auf den Blauen Ritter zu."Seid gegrüsst in meinem Garten.Was verschafft mir die ehre eures besuches?"


    Die krieger Datrias waren ein roher haufen,doch mann konnte merken das sie eine disziplinierte armee waren.Marik sass vor den leuten und erläuterte den männern den grund ihres hier seins.Fünf männer schickte er zu der Siedlung ans meer,auch dort sollten sich die krieger zusammen setzen um für die Bedrohung gewappnet zu sein.Andere männer sandte er in grüppchen an die beobachtungsposten um aufzupassen wer ihrer heimat zu nahe kam.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 06.05.2010, 19:37


    Ein unsanfter Stoß in die Rippen riss Brahk Splitterhorn aus dem Schlaf. Die Sonne stand tief am Himmel, es musste bereits stark auf den Abend zugehen. Scham stieg in Brahk auf. Wie hatte er nur einschlafen können? Er wollte doch Wache halten! Wollte den Schlaf des Großhäuptlings und des Schamanenältesten beschützen! Das wäre seine selbstauferlegte Pflicht gewesen. Und nun, nun lag er hier, zusammen gesunken auf dem Boden, offenbar eingenickt und von seinem Posten, einem groben Felsblock, in den Dreck geglitten. Sollte der Donner ihn dafür holen! Was zählte es, dass er seit drei Tagen kein Auge zugetan hatte, sie waren schließlich auf dem Weg in den Krieg! Er hatte wachsam zu sein, er war nicht umsonst der Waffenbruder des Einigers!
    Nur mühsam konnte Brahk den Drang, laut loszuschimpfen, herunter würgen. Was ihm vor allem darum gelang, weil seine Zunge sich furchtbar taub anfühlte und wie ein schaler Lappen in seinem Mund hing. Stattdessen hob er also den noch immer verschwommenen Blick um herauszufinden, wer ihn da geweckt hatte. Die Abendsonne stach ihm blendend in die Augen und tauchte die Gestalt vor ihm in lange Schatten, doch diese Silhouette hätte Brahk unter tausenden erkannt.
    "Tar'krom!", keuchte Brahk und bemühte sich eiligst, zumindest auf die Knie zu kommen, "Es ist nicht... ich wollte nicht... ich sollte nicht..." Sein Redeschwall endete abrupt, als etwas schweres, dunkles auf ihn zuschoss und gegen seinen Oberkörper prallte. Reflexartig fing er es auf. Er fühlte weiches Fell in seinen Fingern. Es dauerte einige Herzschläge, bis Brahl begriff, dass es der Umhang des Großhäuptlings war, den er da in Händen hielt und trotz seiner Schlaftrunkenheit ging ihm sofort auf, was dies bedeutete. "Wir ziehen in den Kampf, Großhäuptling?", fragte er mit kaum verhohlener Begeisterung in der Stimme, "Jetzt!"
    "Richte mein Banner, Bruder", antwortete Tar'krom nickend, "Ich habe den Kriegsrat bereits eingerufen."

    Mit dem noch immer nicht ganz wachen Brahk Splitterhorn im Schlepptau betrat Tar'krom die eilig aus unbehauenen Stämmen und Lederplanen errichtete Hütte am Fuß des Hügels. Die Häuptlinge der wichtigsten Stämme hatten sich bereits versammelt, dicht gedrängt standen sie, vielleicht vier oder sechs Handvoll, um das knisternde Feuer in der Mitte der Hütte gedrängt. Das Feuer brannte nicht, um Wärme zu spenden. In der Tat fanden die meisten der Versammelten das Wetter hier im Süden wohl unerhört mild. Es diente rituellen Zwecken und wo es um Rituale ging, da fehlte auch Galrohka nicht. Der alte Schamane wandte sich vom Feuer ab als der Großhäuptling die Hütte betrat und warf ihm ein listiges Lächeln zu. Auch die Augen der anderen richteten sich gebannt auf Tar'krom. Der Einiger ließ den Blick schweifen, ließ ihn kurz auf jedem der Anwesenden ruhen. Ein wenig länger nahm er sich Zeit, um Karmon Bleichhorn anzublicken, der demonstrativ gelangweilt in der hintersten Ecke, weit außerhalb des Lichtkreises des Feuers lungerte.
    "Häuptlinge der Krohk, meine Brüder", ergriff Tar'krom schließlich mit rauher Stimme das Wort, "Ich habe euch eine Jagd versprochen, wie sie unser Volk seit Urzeiten nicht mehr erlebt hat und heute soll sie beginnen!" Für einen Moment ließ er diese Worte verhallen und weidete sich in der beinahe greifbaren, angespannten Stille ebenso wie in dem unmittelbar folgenden ohrenbetäubenden Jubel, dem sich nicht einmal der Häuptling der Bluthauer entziehen konnte. "Unsere Späher haben den Feind heute morgen entdeckt und ehe der nächste Tag anbricht werden wir unseren ersten Sieg gegen ihn erringen", fuhr Tar'krom fort, nachdem das freudige Gebrüll der Häuptlinge abgeebt war. "Der Feind verschanzt sich hinter mächtigen Mauern und wähnt sich dort in Sicherheit, doch wir werden ihnen beweisen, dass weder Stein noch Stahl die Krohk aufzuhalten vermag! Sie mögen sich feige verkriechen und sich vor einem ehrlichen Kampf drücken, aber damit erwecken sie unseren Zorn nur noch mehr! Wir werden ihre Tore brechen und wenn die Sonne aufgeht sollen die Köpfe ihrer kümmerlichen Verteidiger den Wall zieren. Als Warnung für ihre Brüder und als Futter für die Krähen!" Abermals erschallten die Kriegsschreie der Häuptlinge und erst als Tar'krom gebieterisch die Arme hob kehrte wieder Ruhe ein. Er konnte sie gut verstehen, auch er selbst fühlte das freudige Glimmen in der Brust, die gierige Anspannung, das Verlangen nach dem Kampf. Aber noch gab es Dinge zu sagen...
    "Aber seid nicht zu voreilig, Häuptlinge der Krohk", wandte nun Galrohka ein, die Stimme ruhig, mysteriös, so ganz anders als die dröhnenden Worte des Großhäuptlings, "Unsere Anwesenheit ist dem Feind nicht verborgen geblieben. Das Volk, das hinter jenem Wall aus weißen Stein lebt, nennt sich die Tiary und sie dienen einem feigen, ehrlosen Gott, der die Magie der Jagd vorzieht und den der Siegbringer deshalb aus tiefster Seele verachtet. Ein närrischer, erbärmlicher Wicht. Und doch, so sagte mir der mächtige Ghartok im Traum, hat dieser Gott uns endeckt und wird nun seine Diener warnen. Wir müssen rasch und entschlossen handeln und ihre Tore nehmen, ehe die Wachen dort gewarnt werden. Unser Ziel liegt nach wie vor im Süden dieses Landes und Ghartok der Siegbringer würde es nicht dulden, wenn wir uns unnötig aufhalten ließen..."
    "Wir marschieren bei Anbruch der Nacht", übernahm Tar'krom nun wieder, der die Drohung in den Worten des Schamanenältesten nur zu gut spürte, "Unsere Späher haben einen kleinen Wald in unmittelbarer Nähe zum Tor ausgemacht. Dort werden wir uns auf die Lauer legen und uns einen Rammbock besorgen. Kurz bevor die Sonne den ersten Strahl über den Horizont schickt, dann wenn die Wachen am müdesten und unachtsamsten sind, schlagen wir zu! Geht jetzt zu euren Kriegern, Häuptlinge der Krohk. Brecht dieses Lager ab und lasst nichts zurück, was wir noch gebrauchen können. Wenn die Sonne den Boden berührt ziehen wir in den Kampf!" Abermals mündeten Tar'kroms Worte in den ohrenbetäubenden Jubel der versammelten Krohk.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 07.05.2010, 14:47


    Mit einer Verbegung bedankte sich Kajiri bei den Mägden. Erst, als die beiden den Saal verlassen hatten, setzte er sich hin und nahm ein Stück Brot und einen Schluck Wasser. Während er noch kaute, eilte Fayt hinein und setzte sich langsam, vorsichtig auf den anderen Stuhl.
    "Vater, ich möchte dich um etwas bitten."
    Kajiri zwinkerte seinem Sohn zu: "Du möchtest hierbleiben. Habe ich Recht?"
    Der junge Virun schaute kurz überrascht, dann lächelte er: "Du wusstest es bereits?"
    "Seit gestern Abend, mein Junge. Nun, ich habe nichts dagegen..."
    "Vielen Dank, Vater." Kajiri hob eine Hand und unterbrach seinen Sohn: "Ich war noch nicht fertig. Ich erlaube dir hierzubleiben, ich gebe dir sogar Geld für einen kleinen Handelsaußenposten. Aber dafür wirst du heute der Königin unsere Waren vorstellen. Wenn du mich überzeugst, hast du meinen Segen."
    Fayt schluckte. Klar, an der Sache hatte ein Haken sein müssen, so nickte er dennoch: "Ich werde das tun, Vater."
    "Du hast mir schon oft zugesehen. Entspann dich, schreie nicht, sprich klar und deutlich. Werd nicht schneller."
    "Danke dir."
    Kajiri nickte: "Und natürlich wirst du zur Prüfung der Sande zum Auge zurückkehren."
    "Natürlich, Vater."
    Der alte Virun lächelte erfreut, dann holte er ein Schmuckstück aus einer Jackentasche und reichte es seinem Sohn. Eine Sonnenscheibe.
    "Und vergiss nicht, welchem Gott du dienst. Wenn du kannst, nimm an ihren Ritualen teil, vereinige beide Religionen, wo es möglich ist, aber übertritt niemals die Gesetze, die Zilean unserem Volk gab."
    "Ja, Vater."
    "Gut, warten wir auf die Königin. Meine Güte, du brauchst neue Gewänder, wenn du hier Handel treiben willst."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 07.05.2010, 15:14


    Kurze zeit später trat Zelana in den Audienzsaal,in begleitung von Jared,wobei jener aussah als hätte er noch etwas schlaf nötig,Die königin lächelte freundlich und setzte sich auf ihren Thron."Seid gegrüsst,werter händler.Nun was habt ihr anzubieten?"

    Die Männer die Marik losgeschickt hatte waren schon recht weit gekommen,doch sie würden noch eine gute strecke brauchen.
    Auch in richtung gebirge waren männer aufgebrochen um die dortige siedlung aufzusuchen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 07.05.2010, 16:38


    "Nun ... Meine Männer, die Ritter des blauen Banners, sind auf dem Weg in euer Land. Ihr wisst ja, dass die Hurun im Süden wieder marschieren. Sie wollen sehen, wie es euch dabei geht ... Und ein Bündnis schließen. Ich wollte nur einmal Bescheid sagen. Und natürlich gutnachbarliche Beziehungen pflegen ..."

    Der blaue Ritter drehte sich zu Dana um, ebenfalls in voller Rüstung. Er liebte seine Rüstung einfach. Sein weißes Haar war ein paar Zentimeter kurz geschoren, sein Kinn- und Schnurrbart ebenfalls; seine klaren grauen Augen blickten warm auf die etwas kleinere Herrscherin.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 07.05.2010, 17:36


    Dana lächelte."Ich habe meinen herrn der krieger bereits motiviert,die krieger zusammen zu rufen.Ich denke sie werden ein bündniss mit euren männern eingehen."

    Mit anmutigen schritten kam sie näher an den ritter heran und betrachtete ihn aufmerksam."Ihr habt euch gut gehalten,dafür das ihr selber mal ein sterblicher wart.Das leben als Beobachter ist manchmal recht einsam.Und ich bin die einzige frau.Zumindest hab ich noch keine andere getroffen."Dana schmunzelte.

    "Ihr seid jederzeit in meinem Garten willkommen.Wie jeder der mir freundlich gesinnt ist."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 08.05.2010, 17:14


    "Nun ... Ich bin ein wenig zu früh gestorben, als mich dieser hässliche Drache entzweibiss. Ich weiß immer noch nicht, weshalb ich wieder lebe ... Aber ich weiß, dass ich als Wache Thoans bestellt bin. Ein einsamer Auftrag, könnte man meinen, aber ich habe so viel mit Menschen zu tun wie nie zuvor ..."

    Mit einem leichten Lächeln strich er über die anscheinend liebevoll gepflegten Pflanzen des Gartens.

    "Schön habt ihr's hier ... Aber einsam. Sucht ihr nie die Gesellschaft eures Volkes?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 08.05.2010, 17:36


    Dana lächelte.

    "Nun,ich bin gerne unter meinem volk.Ich habe nur keinen gefährten für mich."
    Anmutig setzte sich sich auf einige kissen und machte es sich bequem.
    "Ich habe einen teil meines gartens meinem volk zur verfügung gestellt wo sie nach ihrem irdischen dasein zuflucht finden können.Das ist ihr lohn für ihren dienst."

    "Möchtet ihr etwas essen oder trinken?Oder müsst ihr wieder zurück zu euren leuten?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 08.05.2010, 23:20


    Stups. Stups. STUPS. Fayt blickte seinen Vater an, der ihm immer wieder den Ellbogen in die Rippen gerammt hatte. Der alte Virun wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Also dann, schreiten wir zum Gemetzel.
    "Verehrte Königin, verehrter König. Mit eurer Erlaubnis werde ich nun die Waren präsentieren."
    Kajiri entnahm einer der aufgestapelten Kisten einen Bogen. Fayt machte eine ausholende Geste auf die Waffe: "Diese Bögen werden von Damasker hergestellt. Er ist der beste Bogenbauer der Virun. Natürlich ist dies nur ein Beispiel seiner Waren und eines der niederen Qualtitätsstufen. Der König besitzt einen Bogen der besten Klasse."
    Kajiri holte ein Sortiment Schmuck hervor. Fayt schluckte und sprach weiter: "Der Schmuck, deren bestes Stück wir bereits der Königin zum Geschenk machten, wird aus Perlmutt hergestellt, dass wir an der Ostküste finden. Leider fehlt uns das Metall. Ich denke, hier ließe sich ein Handelsabkommen schließen."
    Kajiri holte einen winzigen, smaragdgrünen Frosch hervor, der mit goldenen Flügeln ausgestattet war.
    "Nun präsentieren wir ihnen die Werkzeuge aus den Meisterwerkstätten des Auges. Vater, wenn du so freundlich wärst."
    Kajiri hauchte auf den Frosch. Sofort begannen die kleinen Flügel sirrend zu schlagen. Eine rubinfarbene Zunge schnappte nach einer Fliege.
    "Wir benutzen diese Geräte, um Seuchen einzudämmen, die von Insekten übertragen werden. Er muss nur für drei Stunden in die Sonne gelegt werden, damit sich die Magie in ihm erneuert."
    In dieser Art sprach Fayt weiter, während er dem Königspaar die Waren präsentierte. Alle Waren, die die beiden liefern konnten, wurden kurz vorgestellt.
    Kajiri stupste seinen Sohn erneut an, nachdem dieser geendet hatte und nickte ihm lächelnd zu. Fayts Herz machte einen Höhensprung. Erneutes Stupsen und deuten auf die Königin.
    Fayt sank auf die Knie: "Königin, ich bitte um Erlaubnis ein Stück Land in dieser Stadt kaufen zu dürfen. Um zu lernen möchte ich hierbleiben, um zu handeln. Ein kleiner Handelsaußenposten des Auges."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 09.05.2010, 13:51


    Zelana lächelte.Dann winkte sie einem Diener.
    "Zeichne auf was ich sage,diener.Die königin Zelana kauft von den Virun den wein den sie mitführen.Dazu einige stücke ihres besten schmuckes.
    Die bögen die sie uns gebracht haben,werden auch gekauft und an die krieger verteilt.Alle krieger sollen üben damit umzugehen.
    Dafür kriegen sie ein Stück Land für den handelsposten den sie sich erwünschen.Der landvermesser soll gerufen werden damit die Virun ein schönes stück land erhalten.Und Gold aus unseren minen und edelsteine sollen ihrem volk zugänglich gemacht werden."Die königin endete.
    Dann blickte sie auf Fayt."Bei uns ist es sitte,eine Frau zu nehmen wenn mann sich niederlässt.Es ist keine pflicht,aber es ist ein rat.Die mädchen würden euch reihenweise zu füssen legen,dessen bin ich mir sicher."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 10.05.2010, 20:16


    "Ich habe Zeit ... Heute Nacht möchte ich wieder da sein, aber ihr wisst ja, uns sind weniger Beschränkungen auferlegt als den Sterblichen. Eure Gesellschaft würde mich sehr erfreuen, und ein guter Wein diesen Genuss vertiefen."

    Er blieb stehen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt; Sie hatte ihn nicht aufgefordert sich zu setzen, und in seinem Blut war immer noch das Bewusstsein des Rittertums, wie man mit Damen umzugehen hatte. Jedenfalls nicht so locker wie sie es vielleicht annehmen mochte!



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 10.05.2010, 20:30


    OoC

    Wettervorhersage für Mitternacht

    Diese Wettervorhersage ist für den Marsch der Krohk zur Mauer und den darauf folgenden Angriff.

    Es ist eine kalte Nacht, und der Atem aller warmblütigen Geschöpfe spiegelt sich in kondensierendem Atemn wieder. Zu allem Übel hängen noch pechschwarze Wolken am Himmel, die dem gesamten Bild eine düstere Note hinzufügen. Die Wolken sorgen für eine relativ dunkle Nacht, und verheißen starken Regen, der so gegen 2Uhr morgens einhergehen wird, und zusammen mit dem Regen ziehen Sturmböen auf, die einen zuvor mittelstarken Wind ablösen. Eine Gruppe die gegen Kälte nicht gewappnet ist wird seine Schwierigkeiten haben.


    Effekte:
    - Wasser-, Eis-, Schatten- und Windmagie sind gestärkt
    - Feuermagie ist stark geschwächt
    - Sonnenmagie ist stark geschwächt
    - Ziele die vor Kälte ungeschützt sind sind leicht demoralisiert und haben geschwächte Ausdauer.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 10.05.2010, 20:57


    Dana lächelte und auf dem tisch vor ihr erschien ein Weinkrug und zwei kelche."Setzt euch,mein freund und trinkt etwas wein."
    Dann goss sie den wein in die kelche und wartete das er zuerst nahm.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 10.05.2010, 20:57


    Die Ghartok-Rune, das Zeichen des Gottes, prangte fahl im Sternenlicht schimmernd auf Tar'kroms Stirn. Galrohka selbst hatte sie ihm aufgemalt, hatte den Helm des Großhäuptlings mit dem gesegneten Zeichen versehen. Es war Tar'kroms Wunsch gewesen, dieses Zeichen zu tragen, dass sich so viele der Krieger vor der Schlacht erwählten. Er fürchtete keine Magie und er hatte es auch nicht nötig, sich zu beweisen. Auch wenn die meisten Häuptlinge die Krohk-Rune bevorzugten, so fühlte sich Tar'krom wohler mit dem Zeichen des Gottes auf seinem Leib. Ghartok hieß bei seinem Volk auch der Siegbringer und einzig der Sieg war es, der für den Einiger zählte. Sieg zum Ruhme Ghartoks, Sieg zum Ruhme der Krohk!
    Die Stämme hatten sich, angeführt von den Windpirschern und dem jungen Kelor, der als erstes da Tor entdeckt hatte, in einem kleinen Gehölz ganz in der Nähe des auch in der Nacht strahlend weißen Bollwerks versammelt. Keiner der Krieger gab einen Laut von sich, lediglich das gelegentliche, nervöse Scharren eines Stiefels und das schwere Atmen der wuchtig gepanzerten Krohk durchbrach die nächtliche Stille. Zwar waren die Krohk normalerweise wild und undiszipliniert und selbst, wenn sie nicht dem Blutrausch verfallen waren war es für einen Häuptling meist ein Ding der Unmöglichkeit, sie alle zu dem zu bringen, was er von ihnen wollte. Aber ebenso, wie sie unruhig und aufmüpfig waren, so waren die Krohk doch auch beseelt von ihren uralten Raubtierinstinkten. Und eben jene Instinkte ließen die Krohk sich nun geräuschlos verharren. Wartend, lauernd. Dem Feind nur nichts von der eigenen Anwesenheit verratend. Und so standen die Stämme um Tar'krom versammelt, der sich auf einem Felsblock inmitten einer kleinen Lichtung niedergelassen hatte, lautlos, regungslos.

    Tar'krom wechselte einen Blick mit Galrohka, der, seelenruhig auf seinen Stab gelehnt, an der Seite des Großhäuptlings stand. Falls ihn die selbe Unruhe gepackt hatte, die die Krohk so still und angespannt verharren ließ - die Vorfreude auf den kommenden Kampf - dann ließ er es sich nicht anmerken. Er warf Tar'krom ein ermutigendes Nicken zu. Bald.
    Plötzlich kam Unruhe in die Horden, Lärm wie von einem Aufruhr ertönte und etwas wälzte sich durch die starr dastehenden Reihen. Tar'krom hob den Kopf, saugte die Luft scharf durch die Nüstern ein und suchte nach der Quelle des Tumults.
    Sie erschien unmittelbar vor ihm, als sich die Reihen öffneten und eine Gruppe von vier Krohk ächzend unter ihrer Last vortrat. Auf ihren Schultern trugen sie zwei lange, überkreuzte Äste, an die ein gewaltiger, zuckender Leib gebunden war. Der Mond beschien die Kreatur und Tar'krom konnte einen riesenhaften Bären mit annähernd schwarzem Fell erkennen. Mächtige Muskeln wölbten unter dem dichten Pelz, doch die Bestie leistete wenig Gegenwehr und der Großhäuptling erkannte auch rasch, warum. Dunkles Blut rann aus einer klaffenden Wunde am Schädel des Bären, als hätte ihn ein gewaltiger Keulenhieb gefällt. Was, wenn man sich die verschwitzten, blutverschmierten Leiber und Rüstungen der Jäger ansah, vermutlich zutraf.
    "Ausgezeichnet!", knurrte Galrohka und trat vor, umrundete die gefangene Bestie und begutachtete sie kritisch. "Ein würdiges Opfer für Ghartok!", befand er schließlich.
    "Bereitet die Opferung vor!", grollte Tar'krom mit rauher Stimme und sogleich kam Bewegung in die Reihen der Krohk. Sie rückten näher zusammen, drängten sich um die besten Plätze, nahe an dem Schauspiel. Hier und da kam es zu Rangeleien und gedämpften Rufen, doch noch immer verhielten sich die Krohk viel ruhiger, als man es von wohl jeder anderen Kriegerhorde dieser Welt so kurz vor dem Angriff hätte erwarten können.
    Die vier Jäger wuchteten ihre Last auf den Felsblock in der mitte der Lichtung, zusätzliche Seile wurden heran gebracht, die Gliedmaßen des Bären festgezurrt. Kräftige Krohkjäger stemmten sich in die Taue, als die Stangen entfernt wurden und Galrohka, begleitet von zwei jüngeren Schamanen, vortrat. Der Bär schien zwar kaum bei Bewusstsein, doch seine Ausmaße wirkten dennoch einschüchternd. Selbst Tar'krom war bei der Vorstellung, die Bestie könne sich losreißen, nicht wohl. Der Schamanenältesten schien jedoch nicht die geringste Furcht zu verspüren und trat unerschrocken näher. Aus seinem Gürtel zog er eine lange, silbrig schimmernde Klinge und reckte sie in den nächtlichen Himmel. Mit leisem, kehligem Jubel beantworteten die Krohk seine Geste.
    Sodann trat einer der jungen Schamanen, ein kräftig gebauter Kerl, der annähernd Tar'kroms Größe erreichte, vor, in seinen Händen einen massigen Spalthammer. Er baute sich hinter dem Kopf des Bären auf und hob die Waffe über seinen Kopf, verharrte dann, blickte zu Galrohka.
    "Ghartok, der Schöpfer und Herr der Krohk, belohnt Tapferkeit, Brüder und Schwestern!", verkündete Galrohka mit seiner rauhen, alten Stimme, "Unsere Brüder haben Tapferkeit bewiesen, als sie diese Kreatur unter Einsatz ihres Lebens einfingen. Und ebenso werden wir alle Tapferkeit beweisen, wenn wir heute Nacht gegen jenes scheinbar unüberwindbare Bollwerk im Süden anstürmen werden. Hierfür erbitten wir deinen Segen, Herr der Jagd! Lass uns deinen Ruhm und die Furcht vor deinem Namen in die Herzen der verweichlichten Südlinge tragen! Lass dein erwähltes Volk heute siegen!" Immer weiter war die Stimme des Alten angeschwollen, sodass sie am Ende einem wahren Orkan glich und mit zum Himmel erhobenen Händen, die Silberklinge in der Rechten, den Stab in der Linken, wirkte sogar der drahtige, alte Galrohka mächtig und furchteinflößend. Nun ließ er den Stab mit dumpfem Knall auf den Stein schmettern und in dem Moment, da das Holz auf den Fels schlug, da fuhr auch der Spalthammer des hünenhaften Schamanen herab. Mit durch den ganzen Wald hörbarem Knacken für die Klinge des Werkzeugs ins Brustbein des wild aufbrüllenden Bären und die Jäger mussten all ihre Kraft aufbieten um die sich in ihrem Schmerz wendende Kreatur in Zaum zu halten. Mehr als nur einzelne Krohk wichen grimmig zischend einen Schritt zurück, Galrohka und die beiden Schamanen jedoch warfen sich auf das zuckende Bündel aus Muskeln, Sehnen und Fell. Mit wuchtigen Beilen und kruden Haken rissen die beiden Helfer den zerschmetterten Brustkorb des Bären weiter auf und entschlossen stürzte Galrohka sich, das Messer fest umklammernd, in das blutige Fleisch. Das Gebrüll des Bären scholl ohrenbetäubend durch den Wald, hier und da stiegen Vogelschwärme panisch in den Himmel.
    Dann plötzlich tauchte Galrohka wieder auf, die Klinge in der Rechten nun bis zum Heft mit einem tiefroten Film überzogen, Wams, Arme und Schnauze, das weiße Fell und das dunkel Leder des Harnischs gleichweimaßen vom Blut des Bären gedrängt. Und in der Linken hielt er das mächtige, noch immer schlagende Herz des Bären. Jubel erscholl und Galrohkas kreischende Stimme schrillte durch die Nacht: "Ghartok, Jagdgott!! Nimm das Herz der Bestie und schenke uns heute den Sieg!!"
    Und mit manischem Leuchten in den Augen bohrte er die Silberklinge durch das pumpende Herz...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 11.05.2010, 16:59


    Die Vorbereitung der Hurun liefen im vollen Gange. Die Minen wurden überbeansprucht, die Schmieden glühten die ganze Nacht, und Hurun Krieger versammelten sich immer wieder zu Taktik-Besprechungen und Übungsstunden. Die Hurun mochten zwar über große Körperkraft verfügen, waren aber bei weitem nicht dumm. Die Theorie das sie dumm währen hatte schon mehrere Völker der Auslöschung ausgeliefert. Nein, Taktik war für die Hurun ein wichtiger Teil einer jeden Schlacht und es galt mit eben dieser, gepaart mit ihrer Kraft, die Feinde in die Knie zu zwingen. Seit den Sonnenkriegen war die Taktik sogar noch wichtiger geworden, da ein wilder Sturm in eine Wüste nur ins Verderben führte.
    Während also die Hämmer Ambösse zum klingen brachten, waren auch die Blutmagier aktiv. Es wurden einige Hurun-Opfer vorbereitet für jene Blutmagier die noch nicht gezeichnet waren, für eine Schlacht aber nicht ohne das Zeichen auskommen würden, es wurden sämtliche Informationen über den Feind herangetragen die zu finden waren, und zu guter letzt wurde geübt, so gut geübt wie es denn möglich war.

    Wohlwollend blickte T’ch Alas auf das Treiben hinab. Die blutlüsterne Geschäftigkeit seiner Diener stimmt ihn nahezu fröhlich, und lies seine Gestalt in seiner Spähre erzittern. Die Spähre des T’ch Alas. Noch nicht viele Götter hatten je seine Hallen betreten, und noch nie war einer in friedlichen Absichten gekommen, aber das hatte ihn selbst nie getsört. Er pflegte kaum Verbindungen mit anderen Gottheiten, denn wozu? Die meisten waren schwach, und er hatte es bisher noch nicht einen getroffen den er als würdig empfand, aber er war immer auf der Sucher nach einem würdigen Gott. Nur bis er einen gefunden hatte, würde noch Zeit vergehen, vermutete er. Egal. Es gab viel zu tun. T’ch Alas dematerialisierte, sofern man das von seiner Gestalt sagen konnte.

    Schon seitdem die Hörner geblasen wurden herrschte die regeste Betriebsamkeit auf dem Hauptplatz der Stadt, und Narthun’Arhan stand dort, während er den Bau eines Elfenbeinfarbenen Objektes begutachtete. Das Gerät würde später mehr als nur eine Warnung für alle sein, die seine Funktion mitbekamen, und es würde einen geben, der sich nur zu gut erinnern würde. „Baut schneller, ihr Hunde!“ schrie der alte Bluthäscher über den gesamten Platz, während er mit dem Fuß aufstampfte. „T’ch Alas soll euch fressen, ihr unwürdigen Bastarde! SCHNELLER SAGTE ICH!“ Die Arbeiter legten einen Zahn zu. So wie der Hohepriester seinen Gott kannte würde er jegliche Verzögerung bestrafen, und darin bestand seine Hauptsorge. Da er für das Geschehen hauptsächlich verantwortlich war, würde man ihn zu Rechenschaft ziehen, und das nicht zu knapp. Im Schlimmsten Fall würde der Blutgott seinen Tod nicht nur beordern, sondern selbst durchführen. Und bei den Tötungsmethoden die Narthun’Arhan bisher beobachten durfte, sorgte er lieber dafür, das alles glatt lief.

    Soweit es der ätherischen Gestalt T’ch Alas möglich war materialisierte er ohne zu zögern in der Bibliothek des Gottes Zilean, und schien dort scheinbar im Schneidersitz auf einem Stuhl zu sitzen. T’ch Alas Sphärengestalt war keineswegs die selbe die er auch in der Welt der Sterblichen inne hatte, sie war nicht mal ein annäherndes Abbild von diesem. Nein, T’ch Alas war nicht viel mehr als ein Schemen, welcher grob menschliche Züge besaß, aber als jede Art menschenähnlicher Humanoider eingeordnet werden könnte. Und dieser Schemen war immerzu von einer nebligen Wolke umgeben welche, die Extremitäten komplett verschluckte, und immer nur eine Ahnung seiner Bewegungen preis gab. Man konnte sein Aussehen also bei weitem nicht als Eindrucksvoll einstufen, aber jeder, der die wahre Gestalt T’ch Alas kannte, wusste mit wem er es zu tun hatte.
    „Ich habe es nicht auf DICH abgesehen Zilean.“ Sprach er einfach in den Raum, „aber ich werde nicht zögern den Sonnenkrieg erneut zu entfachen, solltest du mir nicht die Pforten öffnen. Du weißt so gut wie ich, dass es diesmal kein zurück geben würde, und ebenso weist du, das ungewiss ist, wer gewinnt. Lass mich passieren, und deinem Volk wird nichts geschehen. Mein einziges Ziel ist das Land des blauen Ritters.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Ich weiß das du nicht dumm bist und dieses Angebot des Waffenstillstandes annehmen wirst. Wirst du es aber doch nicht annehmen, oder gar brechen... wehe dir und deinem Volke. Vergiss das nicht.“ T’ch Alas schien sich auf seinem Sitzplatz zurückzulehnen. „Wie ich sehe ist deine Bibliothek gewachsen.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 11.05.2010, 18:53


    "Sie hat einige interressante Exemplare dazubekommen, in der Tat", Zilean trat mit einige Schritten hinter einem Bücherregal hervor, ein Buch in der Hand: "Es ist freundlich, dass du das bemerkt hast. Weniger freundlich ist dein Anliegen." Der Gott ließ sich in den Schreibtischstuhl fallen und legte das Buch so auf den Tisch, dass Tch'Alas den Titel nicht lesen konnte. Den Stab lehnte er gegen den Schreibtisch.
    "Nun, ich bin hier in einer Zwickmühle, Tch'Alas. Einerseits möchte ich nicht, dass die Virun fallen, andererseits werde ich kein Volk nicht ungehindert durch die Welt marodieren lassen. Irgendwann würdest du doch wieder an die Ausläufer Kaliriens kommen und mit lauter Stimme Einlass verlangen. Dazu werde ich es nicht kommen lassen."

    Zilean stand auf. Eine kleine Sandhose begann sich um seine Füße zu drehen. Das Gesicht des Gottes verzerrte sich vor Zorn, als er den Stab in die Hände nahm und Tch'Alas das Buch auf die Brust warf.
    "Zu viele Völker, Tch'Alas, die du ausgelöscht hast. Zu viele Kinder, Alte, Frauen und Männer. Zu viele Städte, die du geschliffen hast. Zu viele Länder, die nie wieder fruchtbar sein werden."
    Der Sandsturm hatte nun dieselbe Größe erreicht, wie der Gott selber und wuchs immer noch. Der Titel des Buches lautete: Ausgelöschte Völker. Zilean stieß es mit dem Stab an, wobei er brüllte: "Ein ganzes Kapitel ist dir gewidmet. Ein ganzes. verdammtes. Kapitel." Der Stab durchstieß das Buch und berührte Tch'Alas an der Brust.
    "Und nun kommst du hierher, bedrohst mich in meiner eigenen Sphäre? Drohst mir damit mein Volk zu vernichten. Jeder, der über den Verstand einer gewöhnlichen Ente verfügt, kann sehen, dass es dazu sowieso kommt, wenn ich dich gewähren lasse. Hältst du mich für so dumm?"

    Der Sandsturm löste sich von Zilean und hüllte Tch'Alas ein. Der Bibliothekar betrachtete den Blutgott über seinen Stab hinweg: "Ich habe den Aufstieg und den Untergang von Völkern gesehen. Ich habe gesehen, wie die letzte Sonne starb und eine neue geboren wurde. Ich bin der Bibliothekar dieser Welt. Ihr Schriftführer. Und ich werde nicht zulassen, dass ein weiteres Volk dieser Liste", der Stab pochte erneut gegen das Buch: "hinzugefügt werden muss."
    "Ich werde Anweisung geben den Sonnenwall aufzuheben. Aber erwarte nicht, dass ich die anderen Beobachter nicht warne. Solltest du dich entscheiden, die Virun zu vefolgen, wirst du sehen, wie dein Volk langsam in der Wüste dahinsiecht. Am Ende wird nicht einmal Blut übrigbleiben, dass du nutzen kannst. Bei Zeiten, mag ich selbst in die Schlacht eingreifen, wenn und wann ich es möchte. Und nun, hinaus aus meiner Bibliothek, Abschaum der Schöpfung."
    Der Blutgott wurde vom Sturm erfasst und aus der Sphäre gedrängt. Zilean hob das Buch auf, das auf den Boden gefallen war und zeichnete eine Rune auf den Umschlag. Dieser leuchtete kurz auf und regenerierte sich von selbst.

    Zeit einige Besuche zu machen.

    Zilean betrat Danas Sphäre dieses Mal ohne sich vorher anzumelden. Für Höflichkeiten war keine Zeit. Mit angenehmer Überraschung stellte der Gott fest, dass der blaue Ritter ebenfalls anwesend war. Zilean hob eine Hand: "Entschuldige mein abruptes Eindringen, aber ich möchte euch warnen. Die Hurun marschieren und sie wollen in dein Land", der Gott deutete auf den blauen Ritter, dann auf Dana: "Und durch dein Land müssen sie. Lest dies." Ein Foliant erschien auf dem Tisch, der den Titel Die Blutgötter trug.
    "Ich werde nun wieder gehen. Finstere Zeiten brechen an."

    "Warum den Sonnenwall aufheben?", Mijuri schaute verwundert auf die Lichtsäule. Irgendetwas stimmte hier nicht. Der Sonnenwall war grade erst errichtet, wie jedes Jahr nach der Blutsonne. Es war nicht Zileans Natur die Rituale der Virun zu unterbrechen. Die Antwort des Gottes nahm der Hohepriesterin jedoch den Atem. Die Hurun marschierten wieder. Und auch wenn die Virun nicht das direkte Ziel waren, so musste man sie dennoch aufhalten. Zeit, die Armee einzuberufen. Und die Priester würden für das Schlachtfeld gewappnet werden müssen. Es gab viel zu tun. Mijuri verließ die Sonnenkammer, auf der Suche nach Zorn und Wissen.

    "Ich danke Euch, Königin, von ganzem Herzen", Fayt fühlte sich, als hätte er soeben die Sonne berührt, wie die Virun sagten. Der Virun machte eine tiefe Verbeugung. Dann runzelte er die Stirn. Ganz offenbar waren die letzten Worte etwas verspätet im Hirn angekommen: "Was die Sache mit dem Heiraten anbelangt. Dafür erbitte ich Zeit. Etwas so Großes nun schon zu tun, wäre übereilt und daraus erwächst selten etwas Gutes."


    "Was betrübt Euch, Zilean?", das geisterhafte Abbild eines alten Virun stand in der Eingangshalle der Bibliothek. Der Gott erlaubte es den verstorbenen Mitgliedern des Triumvirats in der Bibliothek zu verweilen, so sie es denn wollten. Nach einer Zeit wurden die meisten aber der Existenz überdrüssig. Nicht so Kalyen. Der allererste Zorn Kaliriens.
    "Tch'Alas ist auf dem Vormarsch, Kalyen. Und ich weiß nicht, wie ich ihn aufhalten soll."
    "Hm, das sind düstere Aussichten. Wen wollen sie angreifen?"
    "Das Volk des blauen Ritters."
    "Ich habe über sie gelesen, hmhm. Ich glaube nicht, dass die Hurun, nachdem sie gesiegt haben irgendeine Gefahr darstellen werden."
    Zileans Kopf ruckte in die Höhe: "Du möchtest, dass ich ein Volk opfere, um die Hurun danach auslöschen zu können? Nein. Nein! Das ist falsch, schlichtweg falsch. Ich würde es mir selber nicht verzeihen können."
    Der Virungeist schwieg, während Zilean über die Weltkarte gebeugt nachgrübelte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 11.05.2010, 19:50


    Dana blickte auf das buch,nachdem Zilean gegangen war."Ich muss mein volk vorbereiten."Geschmeidig ging sie zu ihrer quelle und blickte hinein.Durch den spiegel hin durch sah sie was sich in Danara abspielte.Dann blickte sie zu dem Blauen ritter."Ihr solltet euer volk warnen."


    Zelana blickte zu Fayt.Sanft lächelte sie ihn an."Nun vom heiraten hab ich auch nicht gesprochen.Aber ihr braucht jemanden der euch unsere gebräuche näher bringt."
    Die Tür öffnete sich und ein etwas älterer mann trat ein."Ah,Nerean.Dies sind unsere gäste.Setz dich mit ihnen zusammen,denn sie wollen ein stück land kaufen.Gib ihnen ein gutes stück land,damit sie sich bei uns wohlfühlen."
    Zelana blickte zu Fayt und Kajiri."Nerean ist unser landvermesser.Besprecht mit ihm was ihr euch vorstellt.Mein zahlmeister wird euch bald aufsuchen um unseren Handel zu bestätigen und euch zu bezahlen.Liefert die gekauften waren einfach in mein haus und macht euch keine sorgen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 11.05.2010, 20:16


    Es geschah genau das was T'ch Alas erwartet hatte, denn wie sollte es auch anders kommen? Zilean und er wussten besser übereinander bescheid als manch ein anderer Gott je vermuten würde. Nein, Zilean musste so reagieren. Ebenso war sein Zorn nur berechtigt, denn T'ch Alas hatte eine beinahe unmögliche Forderung gestellt, die der Herr der Virun niemals angenommen hätte.
    Den Zorn des anderen Gottes aushaltend saß der Blutgott seelenruhig da, und starrte den Sonnengott aus schemenhaften Augen an. Er regte sogar nicht einen ätherischen Muskel, als die Windhose ihn hinforthob, und aus Zileans Spähre zu werfen drohte. Auf der Grenze der Sphärenlosigkeit flüsterte er noch einige letzte Wörter in den Wind.

    Und was ist, wenn ich dir mein Wort gebe, alter Freund?

    Die Worte mussten, genauso wie die Windhose, in das Reich des Zilean zurückkehren, denn die Macht eines niederen Gottes wirkt nie Sphärenübergreifend, und so hallten auch die Worte des T'ch Alas wieder, von den Wänden, Regalen und den abertausenden Buchrücken, die der Gott in seinem Hort angesammelt hatte. Zilean würde sie hören. Sie würden so lange Hallen, bis der Sonenngott sie wahrnahm.

    Als T'ch Alas schließlich vollends in die Sphärenlosigkeit gewechselt wahr, öffnete er seinen Geist für den Ort und begann mit der Reise in sein eigenes Reich. Er würde ihn hören...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 11.05.2010, 20:54


    Der Hochschamane Galrohka hatte den heftigen Platzregen, der kurz nach dem Opferritual eingesetzt hatte, als Zeichen des Jagdgottes gedeutet, der ihre Gabe wohlwollend angenommen und ihrem Unternehmen seinen Segen gegeben hatte, doch Kelor wäre es lieber gewesen, wenn es trocken geblieben wäre. Das hatte die Warterei wesentlich angenehmer gestaltet.
    Natürlich störte sich ein Jägervolk wie die Krohk nicht daran, auf der Lauer zu liegen und als Bewohner des hohen Nordens konnte weder Nässe noch Kälte sie schrecken. Aber das hieß ja noch lange nicht, dass man es auch mögen musste!
    Stunden musste es gedauert haben, in denen sie ruhig dagelegen hatten, wartend. Reglos ins Unterholz gedrückt, dem schonungslosen Regen hilflos ausgeliefert. Das kalte Nass war in Kelors Mähne gesickert, hatte sich zu Bächen gesammelt, die seinen Nacken entlang unter die lederne Rüstung geronnen waren. Ja, sogar in seinen Helm war das Wasser gedrungen und hatte große, schwere Tropfen an seinen Wimpern gebildet. Der junge Krohk jedoch blinzelte nicht einmal. Wartete weiter. Auf ein Zeichen des Großhäuptlings. Das Zeichen zum Angriff.

    Schließlich - es musste bereits stark auf den Morgen zugehen, in wenigen Stunden musste es dämmern - ließ der Regen nach. Das stetige Prasseln der Tropfen auf Blättern und Nadeln der niedrigen Bäume des Gehölzes verebbte und zurück blieb nur das Geräusch von Kelors eigenem, ruhigen Schnaufen. Der heißte Atem, der aus seinen Nüstern drang, bildete feine Wölkchen vor seinem Gesicht und wenn er nach links und rechts blickte, so sah er die selben Wolken aus den Nüstern der anderen Krieger steigen.
    Aber nicht nur die Krohk, auch die Erde selbst schien zu schnaufen, den auch vom Boden vor ihnen erhob sich dichter, weißer Dampf. "Ghartoks Atem!", knurrte ein alter Krieger an Kelors Seite. Verwirrt wandte der junge Kundschafter sich ihm zu, wollte nachfragen, was der Veteran damit meinte, doch in diesem Moment erschallte ein einzelner, klarer Hornstoß.
    "Vorwärts!", zischte er Häuptling der Windpirscher und wie eine Armee von stummen Nebelgeistern erhoben sich die Krohk um Kelor herum aus ihren Verstecken und verschwanden schweigend in der undurchdringlichen Nebelwand. Das war es also! Es ging los! Kelor gab sich einen Ruck, schüttelte sich den Regen aus dem Nacken und folgte seinen Stammesbrüdern in das weiße Nichts...


    Hauptmann Galqum, der wachhabende Tiary-Offizier am Zwölften Tor, hatte denkbar schlechte Laune. Die ganze Nacht hatten er und seine Truppe auf dem mächtigen Torhaus Wache gehalten. Im Freien! Im Regen! Während der Rest der Garnison ungestört in ihren weichen, trockenen Betten lag. Warum musste der Dienstplan in solchen Nächten ausgerechnet ihn treffen? Und jetzt, zu allem Überfluss, stieg - kaum das der Regen aufgehört hatte - auch noch Nebel auf. Nun, Nebel war so nah an den Nordlanden nichts ungewöhnliches, aber dieser Nebel war... anders. Wie eine dicke Wolke lag er vor dem Wall von Hybuvia, eine weiße, undurchdringliche Wand, in der man kaum weiter sah als man den Arm ausstrecken konnte. Wäre jetzt ein Reisender vor dem Tor gestanden, der Einlass begehrte, Galqums Männer hätten ihn von hier oben nicht ausmachen können und selbst wenn er gerufen hätte hätte der Nebel das Geräusch auf dem Weg nach oben wohl verschluckt.
    Galqum trat an die vordeste Brüstung, lehnte sich weit hinüber, mitten in den Nebel hinein. Was war das nur für eine besch...eidene Nacht?!

    Und dann geschah etwas, das Galqum vor Schreck beinahe das Gleichgewicht hätte verlieren lassen. Aus den Tiefen, unmittelbar unter ihm, erklang ein Hornstoß, ein tiefer, langegezogener, dröhnender Ton.
    "Wer ist da?". brüllte der Hauptmann über die Brüstung hinweg und reflexartig fuhr seine Hand zur Klinge. Auch seine Mannschaft, die nun zögerlich zu ihm aufschloss, zog die Waffen. Angespannt warteten die Tiary, doch keine Antwort kam aus der Tiefe. "Wer ist da?", rief Galqum noch einmal.
    Und auf einmal erklang ein dumpfer Knall und ein Ruck ging durch das Torhaus, der sogar den festen Stein unter den Füßen der Tiarywächter erzittern ließ. "Was ist das?", fragte ein junger Krieger ängstlich. Noch bevor Galqum antworten konnte fuhr ein weiterer Stoß durch das Tor, sodass das Beben bis in ihre Beine fuhr.
    Hauptmann Galqums Stimme klang belegt, als er leise, fast flüsternd, sprach. "Lauf zur Garnison", wandte er sich an den Jungen, "Weck das ganze Kontingent. Ihr anderen, besetzt die Mörderlöcher. Da draußen ist etwas. Etwas, das rein will." Der junge Tiarykrieger nahm die Beine in die Hand und tat wie ihm geheißen, die anderen jedoch kamen nicht mehr dazu, ihre Befehle auszuführen.
    Kaum, das Galqums Worte verklungen waren, da schälte sich eine Gestalt aus dem Nebel vor ihnen. Zuerst erschien es, als würde sie einfach aus dem Nebel wachsen, doch dann schlug etwas, ein krude behauener Baumstamm mit unregelmäßig auf halber Höhe abgehacken Ästen, wie auf den zweiten Blick zu erkennen war, gegen die Mauer und die Gestalt, die offenbar auf der Spitze der Konstruktion geseßen hatte, sprang wild brüllend auf den Wehrgang. Die Kreatur mochte anderthalb mal so groß wie ein Tiary sein und mindestens dreimal so breit. An den frei liegenden Armen und Beinen zeichneten sich gewaltige Muskelstränge unter der Haut ab, die eisernen Schulterklappen, die sie noch breiter wirken ließ, waren mit einem merkwürdigen, fahlweiß schimmernden Zeichen verziert. Doch was die Tiary wirklich vor Angst erstarren ließ waren der riesige Stierschädel auf dem massigen Nacken des Wesens und der riesige, grob geschmiedete Zweihänder in dessen Griff.
    Hauptmann Galqum konnte spüren, wie seine Männer in seinem Rücken langsam davon wichen, doch ihn selbst erfüllte in diesem Moment ein Anfall wahnwitzigen Mutes. Die Klinge aus der Scheide reißend und den Namen des Gottes der Magie auf den Lippen stürmte er der Bestie entgegen. Diese jedoch schien davon wenig beeindruckt hob ihre Waffe.
    Das letzte, was Hauptmann Galqum in seinem Leben sah, war die schartige Schneide eines gewaltigen Zweihänders, die unblockbar auf seinen Schädel nieder fuhr.

    Karmon Bleichhorn ließ die Waffe sinken und blickte auf den zuckenden Leib, der in zwei Hälften gehauen vor ihm auf den regennassen Wehrgang sank. In seinem Rücken wurden weitere Leitern an das Torhaus gelehnt, Krieger sprangen von ihnen und schlossen zu ihm auf und aus der Tiefe drang noch immer das dumpfe Pochen des Rammbocks an sein Ohr. Ein heißer, metallischer Geruch stieg von dem Kadaver auf und vermischte sich mit dem Duft der klaren, vom Regen rein gespülten Luft. Wieder einmal hatten die Bluthauer das erste Blut vergossen. Karmon legte den Kopf in den Nacken und ließ seinen Schlachtruf erschallen: "Blut für den Jagdgott! Blut für die Krohk!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 11.05.2010, 20:54


    "Es sieht so aus, als hätten die Weisen meines Volkes Recht damit getan, misstrauisch zu sein. Ich muss zurück. Ihr wisst, meine Männer sind auf dem Weg; Ich bitte euch um eure Hilfe und biete euch unsere Macht an. Geht in Frieden."

    Abrupt und mit einer kleinen Zornesfalte auf der Stirn trank er das Weinglas aus und wandte sich zum Gehen, aber kurz vor der Tür drehte er sich noch einmal um.

    "Ich bedaure, nicht länger bleiben zu können. In besseren Zeiten wieder. Und ... Zilean ... Danke für die Warnung."

    Dann ging er wirklich, und sein wehender blauer Umhang verschmolz mit dem Himmel, schien sich auszuweiten, bis er seine Gestalt verdeckte, und dann war er fort.

    ~

    Tatsächlich, beinahe in diesem Moment kam die Gesandschaft der Ritter an den Wachposten der Datrianer vorbei, würdig und schweigend, aber gleichzeitig neugierig auf das fremde Land. Sie wussten noch nichts von der Bedrohung, aber ein Bündnis würden sie trotzdem schließen wollen. Schließlich standen sie vor dem Palast, und wie eine Blüte öffnete sich ihre Formation, sodass Vaanen zum Tor reiten konnte und absaß; Er wartete auf einen Diener oder einen Hofadeligen, der ihn empfangen würde, wie er es von Thoan gewohnt war.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 11.05.2010, 21:18


    Änderung des Wetters am Tag:


    Das Wetter wird in etwa gleichbleibend mit dem der Nacht sein, nur die nächtliche Dunkeltheit weicht einer Düsternis die immer bei Stürmen auftaucht.


    Veränderung der Effekte:
    - Schattenmagie ist nicht mehr gestärkt
    - Sonnenmagie ist nur noch geschwächt



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 11.05.2010, 21:25


    Einige Frauen und männer sassen und standen in der nähe des palastes als die Ritter von Thoan in ihre stadt kamen.Neugierig betrachteten sie die reiter und die tür des palastes öffnete sich.Eine junge frau mit Goldenen haaren trat heraus und schaute zu den Reitern."Seid gegrüsst die herren.Was können wir für euch tun?"fragte sie freundlich.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 12.05.2010, 15:59


    Die Tür der Garnison knallte gegen die Wand und ein zitternder und schwer keuchender Tiarykrieger stand vor der Öffnung.
    Einer der Männer, die durch den Lärm aus ihrem Schlaf aufgeschreckt wurden, erhob sich von seinem Bett und blaffte den Neuankömmling wütend und zuglecih mit verschlafener Stimme an.
    "Was soll der Lärm, Ervan? Wachablösung ist erst in ein paar Stunden solange wird es Galqum ja noch aushalten. Verfluchte Memme, dieser Typ, ich hab keine Ahnung, wer den zum Hauptmann befördert hat."
    Der Angesprochene brachte vor lauter Zittern und Keuchen kaum ein Wort heraus.
    "Ange...angegriffen..Nebel..Tor gerammt...irgendenetwas...irgendetwas aus den Nordlanden..", brachte Ervan stotternd und mit immer wieder versagender Stimme heraus.
    "Wir werden angegriffen?", fragte der andere und war mit einem Schlag hellwach, als die Worte des jungen Kriegers von Kampfeslärm aus Richtung Mauer unterstrichen wurde.
    "Wir werden angegriffen! Los, aufstehen! Wir müssen die Mauer verteidigen! Weckt die Magier!", schrie er, wäjhrend er zu seinem Bett rannteund dort in Windeseile den Brustpanzer anzog, nach Schwert und Schild griff und nach draussen eilte.


    Eine weitere Tür knallte gegen die Wand, als eine Kriegerin in voller Rüstung und mit Schwert und Schild in den Händen in diê Quartiere der Magier stürmte.
    "Meister Sakkor! Meister Dipurin! Meistrin Utysa! Wir werden angegriffen! Ihr musst uns helfen!"
    Sakkor, ein älterer Magier, war sofort auf den Füssen. Seine violette Robe raschelte, als er an der Kriegerin vorbeirannte, die ihm verblüfft hinterher sah. Eine solche Reaktionsschnelle hatte sie bei Sakkor eigentlich nicht erwartet.
    "Wo werden wir angegriffen?", erklang nun eine Frauenstimme in ihrem Rücken. Utysa. Sie und Dipurin blickten die Tiary erwartungsvoll an.
    "Draussen auf der Mauer. Sie wollen durch das Tor brechen. Ich bringe euch hin", antwortete diese und wandte sich, gefolgt von den beiden Magie nach draussen, um zur Mauer zu eilen.


    Sakkor hatte inzwischen die Mauer erreicht und blickte zu den Krokh hionauf, die in ein Gefecht mit einigen Tiary verwickelt waren. Gerade wieder fiel einer der Männer durch durch eine Waffe.
    "Was sind das für Monster?", flüsterte Sakkor und hob dann die Hände. Knisternde Elektrizität bildete sich an ihnen und zwei sich immer wieder verästelnde Blitze schossen zur Mauer. Gut zwei Dutzend Krokh wurden von dem mächtigen Zauber erschlagen und ihr zuckenden Leiber fielen nach hinten in die anrückenden Reihen der Angreifer. Sakkor sackte, durch den Zauber geschwächt, zusammen, richtete sich aber sofort wieder auf und schickte einen weiteren Blitz gegen die Angreifer, diesmal aber nur ein normaler.
    "Beim Chyael, dem Allmächtigen!", erklang hinter ihm Utysas keuchende Stimme. Dipurin starrte nur fassungslos zu den Krokh hinauf.
    "Los, nutzt eure Macht! Wir müssen diese Monster zurückschlagen!", befahl Sakkor.
    Die beiden Magier nickten und Dipurin beschwor zwei Wirbel aus Eissplittern herauf, während Utysa von silbernem Licht umströmt wurde. Dutzende Eissplitter, Kugeln aus Sternenmagie und zuckende Blitze schossen gegen die Mauer und hielten blutige Ernte unter den Krokh. Doch alle Gefallenen wurden sofort ersetzt. Und dann erklang ein unheilvolles Knacken vom Tor her...


    Tianna stieg in die bereitstehende Sänfte mit den silbernen Vorhängen. Kurz nachdem sie sich niedergelassen hatte, wurde diese hochgehoben und setzte sich in Bewegung. Mit ihr die Armee der Tiary und zwei weitere Sänfte, eine mit feurig roten und einen mit goldenen Vorhängen, sowie gut zweihundert schlichtere Sänften mit violette Vorhängen. Das Heer, das, von Chyael entsandt, auszog, um die Krokh in die Nordlanden zurück zuschlagen, bewegte sich vom Tempel in Nyllae durch die Strassen der Hohe Stadt. Tausende Adlige, gewöhnliche Bürger und Handwerker säumten die Ränder der weissen Wege und jubelten der Hoheträgerin und den anderen Trägern zu, wünschten den Krieger viel Glück und den Magier die Gunst Chyaels.
    Aus ihrer vornehmen Sänfte heraus beobachtete Tianna die jubelnde Masse und sonnte sich in ihrer Verehrung und ihrem Glauben an sie und ihre Macht.
    Ich werde dich nicht enttäuschen Volk von Nyllae. Ich werde diese Krokh vernichten, wie einst unsere Vorfahren die Berusc vernichtet haben, dachte sie und lehnte sich in den unglaublich weiche Kissen der Sänfte zurück.
    Wir werden in etwa sechs Tagen auf diese Nordländer treffen. Weniger, wenn sie uns entgegen kommen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 13.05.2010, 10:40


    Der blaue Ritter kehrte zurück, furchtbar missgestimmt von dem, was er gerade erfahren hatte. Natürlich hatte es dazu kommen müssen, weshalb veranstalteten sie denn jedes Jahr die Rüstung, aber er hatte gehofft, es bliebe noch Zeit bis zur Konfrontation. Nichts als selbstbetrügerische Hoffnungen, aus der Freude am Frieden geboren. Dennoch hellte sich seine Laune auf, als er wieder in Thoan war, denn er sah sein Volk, das er liebte. Noch wussten sie nichts vom Krieg. Einmal noch wollte er sie sehen, sls die, die sie waren. Er kam zu einem Fluss, an dessen einem Ufer sich Weizenfelder wiegten, während am anderen alte, knorrige Bäume auf einer Weide standen. Ein Junge lag unter einer alten Weide und träumte vor sich hin, für den Tag fertig mit der Arbeit, ein Bild von Frieden und Vertrauen in die Welt, und lange sah er einfach nur auf diesen Jungen, der bald den Krieg erleben würde. Er kam zu einem Dorf, auf dessen Dorfplatz Männer an langen Tischen saßen und tranken und sich den Nachmittag gemeinsam vertrieben, denn kaum einer arbeitete den ganzen Tag, und sie freuten sich aneinander und an den Gaben ihres schönen Landes. Lange sah er einfach nur auf diese Männer, die bald kämpfen müssen würden. Er kam zu einem Haus, in dem sich Bauersfrauen versammelt hatten und redeten, redeten wie Wasserfälle und zusammensaßen und Milch tranken und die Kühle des dämmrigen Hauses genossen, frei von Sorge. Lange sah er einfach nur auf diese Frauen, die bald um ihre Männer bangen müssten, vor dem Feind fliehen. Er kam zu einem Turm in einer Stadt, in dem ein Gelehrter saß und den Himmel beobachtete und Bücher darüber schrieb, wie sich die Gestirne bewegten und wie sie wohl beschaffen waren und was ihr Einfluss auf Thoan war. Er hatte genug davon, zu sehen, was er bald verlieren würde. Niemand hatte ihn auf seiner Reise erkannt, immer war er nur als ein Ritter von vielen aufgetreten, hatte am Rand gestanden und war bald wieder fort gewesen. Diesmal aber gab er sich zu erkennen.
    Mit einem beinahe kindlichen Lächeln strahlte ihn der alte Mann an, als er sah, wer sein Gast war. Aber der blaue Ritter fasste sich kurz und schilderte, was er wusste. Schickt Boten los, berichtet dem ganzen Land vom Krieg, waren seine letzten, bitteren Worte, bevor er sich wieder abwandte, um nicht die plötzliche Angst und Unsicherheit sehen zu müssen. Ich bin bei euch, sagte er doch noch. Dann ging er wieder.
    Er eilte über Weinberge, über Kornfelder, über Städte, über Flüsse und Wälder und zuletzt über das Gebirge hinweg, bis er irgendwann die Bibliothek vor sich sah, schon nicht mehr auf der eigentlichen Welt. Entschlossen schritt er zur Tür und öffnete sie; Das war ungehörig, aber er würde ja nicht einbrechen wie ein Dieb in der Nacht. Nein. "UND, auf welcher Seite steht ihr, Zilean?", rief er den Gang entlang, und er wusste, dass der Beobachter ihn gehört haben musste. Warum hatte er den Ritter gewarnt - gewarnt, und nicht mehr? Er würde nicht zulassen, dass Zilean sich aus seiner Verantwortung schlich ...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 13.05.2010, 12:59


    "Ich bin meine eigene Seite, Ritter", wie immer, wenn ein Besucher in der Bibliothek erschien, trat Zilean mit einem Buch in der Hand hinter irgendeinem Bücherregal hervor. Der Gott setzte sich, ebenfalls wie immer auf seinen Schreibtischstuhl, dann legte er die Hände aneinander. Der andere Stuhl vor dem Schreibtisch rückte in des Ritters Nähe, als wollte er ihn auffordern sich doch zu setzen.
    "Bist du ebenfalls gekommen, um mir zu drohen?", unverhohlener Zorn schwang in der Stimme des Meisters der Sande mit: "Ich muss dich warnen, mein Geduldsfaden ist derzeit sehr kurz." Zilean schüttelte den Kopf: "Nein, ich zeige es dir lieber. Komm."
    Auf der ausgestreckten rechten Hand des Gottes erschien eine kristalline Kugel. Sie schien sich auszuweiten, bis sie den Ritter und Zilean einschloss.
    Sofort fanden sich die beiden im Wüstensand wieder, eine Schlacht direkt um sie herum tobend. Zilean sprach weiter, während in der Illusion Hurun über die Virun herfielen und umgekehrt: "Dies ist die erste Schlacht zwischen Hurun und Virun. Sie hat schwere Verluste bei meinem Volk gefordert. Und die Hurun vermehren sich schneller als meine Virun. Ihre Zahl hat schon wieder die alte Stärke erlangt, während die Virun maximal bei zwei Dritteln von damals angelangt sind. Ich möchte nicht von meinem Volk verlangen, noch einmal solche Opfer zu bringen."
    Ein illusionärer Zilean, dem die Tränen in den Augen standen, hob beide Hände zum Himmel. Ein furchtbarer Sandsturm tobte über das Schlachtfeld hinweg, fegte Virun und Hurun gleichermaßen hinweg und erstickte jeglichen Kampf im Keim. Das ältere Ich des Gottes schüttelte den Kopf: "Es mag dir egoistisch und gemein vorkommen, aber ich werde von meinem Volk nicht verlangen, noch einmal ein solches Opfer zu bringen."
    Die beiden Beobachter fanden sich in der Bibliothek wieder. Zilean deutete zur Türe: "Ich möchte, dass du gehst. Lass mich allein mit meinen Gedanken."

    Und was, wenn ich dir mein Wort gebe, alter Freund? Unhörbar für den anderen Beobachter in der Bibliothek, spürte Zilean doch das Echo, was Tch'Alas dem Wind mitgegeben hatte. Der Gott schloss die Augen und konzentrierte sich. Vor den Augen des ältesten der Bluthäscher begannen einige Sandkörner zu tanzen. Schließlich bildeten sie die Worte: "Und was ist dein Wort wert, Freund, wenn du erst die gesamte Welt mit Blut überzogen hast?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 13.05.2010, 14:30


    Das Blut pochte heiß in Karmons Schläfen und deutlich konnte der Häuptling den aufkommenden Kampfrausch spüren. Er versuchte sich nicht, dagegen zu wehren, er hieß ihn willkommen wie einen alten Freund. Ein Freund, der Blut und Tod mit sich bringt.
    Ein Krieger der Tiary stellte sich Karmon entgegen, den Speer eingelegt, den Körper unter einen mächtigen Schild gekauert. Welch erbärmlicher Wurm, aus seiner ganzen Haltung sprach die blanke Furcht. Er würde ihn von dieser Furcht erlösen! Mit zwei gewaltigen Schritten stand Karmon vor dem Soldaten, der Speer zuckte vor, doch der riesige Krohk wich ihm behände aus. Dann ließ er den wuchtigen Zweihänder in weitem Bogen niedergehen. Der Schild splitterte unter dem Hieb als sei er aus Ton und die Klinge schnitt sich weiter durch den Arm des Tiary und bis tief in dessen Brustkorb. Das kleine Wesen hatte keine Zeit mehr, von der Heftigkeit des Angriffs überrascht zu sein, das Licht seiner Augen brach sofort. Das Schwert zwischen seinen Rippen gefangen ging der Soldat zu Boden.
    Karmon beugte sich hinab um seine Waffe wieder frei zu reißen und in diesem Moment zuckte etwas grelles, horndickes und heißes über seinen Schädel hinweg. Gleichzeitig ertönte ein kurzes, rollendes Donnern, das Ghartoks Horn alle Ehre gemacht hätte. Ein Blick über die Schulter zeigte Karmon, wie etliche seine Krieger von dem brausenden Schlag gefällt, versengt oder gar zerfetzt zu Boden gingen oder durch die Luft geschleudert wurden. Zwar stand er an der Schwelle zum Kampfrausch, doch noch hatte Karmons Verstand nicht ganz ausgesetzt. Magier!
    "Köpfe runter!", brüllte er in eben jenem Moment, als ein weiterer Blitzschlag heran schoss und seinen Bannerträger von den Füßen und über die rückwärtige Brüstung hob. "Die Flagge wieder hoch!", bellte Karmon den nächstbesten Krieger der Bluthauer an und tief vornüber gebeugt um ein schlechteres Ziel zu bieten eilte der Krohk zu dem fallen gelassenen Speer, an dem noch immer Bleichhorns Umhang baumelte.
    Karmon selbst war hinter den Zinnen der vorderen Brüstung in Deckung gegangen, ebenso wie die wenigen verbliebenen Verteidiger der Tiary. Einer von diesen entdeckte inmitten des magischen Hagels, der nun auf die Krohk niederging, den Häuptling der Bluthauer, der hernieder gekauert wie er sich da duckte keinen Platz hatte, um seinen Zweihänder zu schwingen. Eine kurze Klinge zückend ging der Tiary auf Karmon los.
    Doch er hatte die bloßen, urtümlichen Kräfte in den Armen des Krohk unterschätzt. Mit der bloßen Hand fiel ihm dieser in den Schwertarm, bekam den Angreifer um das Handgelenk zu fassen, knackend gaben Elle und Speiche unter dem unerbittlichen Druck seiner Faust nach und brachen. Ohne zu zögern packte Karmon den vor Schmerz aufheulenden Tiary mit der zweiten Hand an dessen Gürtel, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und schleuderte den Krieger über die Brüstung hinweg in die sich auf der anderen Seite des Tores versammelnde Tiary-Garnison...

    "Fester!", donnerte Tar'kroms tiefe Stimme über die Menge der Krohk hinweg und mit der zusätzlichen Wucht der von ihrem Großhäuptling aufgestachelten zwei Dutzend Krohk schmetterte der Rammbock, ein riesiger, mit Eisenbändern umwickelter Baumstamm, gegen das Tor. Holz und Stahl ächzten, Splitter barsten aus dem hoch aufragenden Bollwerk. "Noch einmal, Krieger!", feuerte Tar'krom die Träger an. Ein Donnerschlag rollte unmittelbar über das Tor und plötzlich flog ein halbes Dutzend gepanzerter Krohkleiber über die Brüstung des Tores. "Schneller, Brüder! Sie wehren sich! Reißt es nieder, Brüder, Jäger sterben dort oben!"
    Und brüllend rannten die Träger abermals gegen das Tor an. Der Aufprall warf die Krieger beinahe zu Boden, die Angeln des Tores ächzten und die Querbalken gaben ein Knacken von sich, das selbst auf der Außenseite noch deutlich zu vernehmen war. "Noch einmal!" Die Krohkträger fingen sich, nahmen einige Schritte Anlauf. Dann, auf Tar'kroms Zeichen, stürmten sie schreiend vorwärts, weitere Krieger waren sich mit den gepanzerten Schultern gegen das Tor und diesmal gab das Holz nach. Balken splitterten, Stahl verbog sich, einer der Riegel verbarst in Stücke und ein spannebreiter Spalt tat sich zwischen den Torflügeln auf, durch den die Krohk einen deutlichen Blick auf die in aller Eile versammelten, ungeordnet hinter ihren Magierkommandanten antretenden Tiary werfen konnten. Dichte, weiße Nebelschwaden suchten sich ihren Weg durch den Spalt und als die Krohk erneut Anlauf für den finalen Stoß nahmen stieß Tar'krom der Einiger in sein gewaltiges Horn. Und aus der versammelten Menge antworteten ihm die Hörner hunderter Krohk...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 13.05.2010, 14:49


    So war es also. Die Hurun würden wieder entfesselt werden, und das, ohne Zweifel, auf alles, was er verlangte. Sie würden rauben, morden, opfern und zu guter letzt schänden. Tempel würden brennen, ganze Haine abgeholzt werden, und der Boden unter den Feinden wird mit salzigem Blut unfruchtbar gemacht werden. Eine ewige Prozedur, die schon oft die Welt heimgesucht hatte. Man könnte sie sogar einen Virus für das Weltenrund nennen, die Hurun. Aber das waren sie nicht. Theoretisch wären die Hurun niemals die Aggressoren, die sie heute sind, währe nicht T’ch Alas ihr Anführer in geistlicher wie auch kriegerischer Sicht. Und das alles hatte so unscheinbar begonnen...

    T’ch Alas lehnte gedankenverloren an einer Linde, die, als wäre es Herbst, braune Blätter gen Boden rieseln lies, während er über die Worte Zileans nachdachte. Abschaum der Schöpfung. Dieses Wort hatte er das letzte mal gehört als.... ja, wann eigentlich? Es musste nach der ersten Schlacht gegen die Virun gewesen sein, sein treffen mit dem Meister der Sande, welcher ein so großes Opfer hatte bringen müssen. Er hatte nicht nur den Grossteil der kämpfenden Hurun getötet, sondern auch eine ebenso gewaltige Menge seines eigenen Volkes. Dieser Tag, es war wohl der Tag, an dem der Schriftführer einen wohl ewigen Groll auf T’ch Alas gewonnen hatte, dieser Tag war ein herber Verlust gewesen. Eine Tatsache, welche T’ch Alas nie vor Zilean erwähnt hatte war die einzige, die ihn besänftigen könnte, falls er sie denn glauben sollte.
    Die Hurun hatten sich seinem Befehl wiedersetzt. Sie hatten sich ohne seinen Befehl auf diesen Marsch begeben, der den Untergang zweier Völker in Aussicht gestellt hatte. Der damalige Hohepriester hatte eine Blutlust geschürt, welche die Hurun nicht unterbinden konnten. Hirnlose Berserker stürmten unvorbereitet in die Wüste, kämpften sich bis fast zur Stadt des Zilean hindurch und wüteten dort wie ein Erdbeben, bis zu dem einen Moment...

    Im Schneidersitz saß T’ch Alas auf einem Stuhl und starrte in das Nichts, während vor ihm ein verschleierter Schemen auf ihn einbrüllte. T’ch Alas hatte Tränen in seinen Augen, während sein Gegenüber auf ihn mit Worten einprügelte, und fühlte sich wie ein untreuer Hund, der einen frischen Schinken geklaut hatte, während sein Herrchen ihn nun anbrüllte. Sehen konnte man seine Tränen jedoch nicht. Die ewigen Rauchschwaden die ihn umgaben verhüllten ihn stärker denn je, während Zilean über ihn herfiel, wie es die Hurun vorher mit den Virun getan hatten, nur nicht annähernd so blutig. Es war die wohl schlimmste Schlacht die beide Völker jemals erlebt hatten, und das gerade gegeneinander.
    „... Abschaum der Schöpfung!“
    Es war wie 10000 glühende Nadeln die in seinen ätherischen Leib gestochen wurden, als der Herr der Virun diese Worte aussprach, und ihn so besiegte wie es noch nie jemand zuvor geschafft hatte. Der Schleier vor seinen Augen löste sich, und er starrte Zilean aus Blutroten Augen an. „Abschaum der Schöpfung? Soso...“ flüsterte er, und mit einem geistigen Befehl verschwand er aus der Behausung des Sonnengottes.

    Genau wie damals lehnte er an dem Baum, und hatte bei der Erinnerung an das Geschehen genau eine einzelne Träne im Auge, riss sich jedoch sofort wieder zusammen. Es hatte kein zurück gegeben, er war beobachtet worden. Was für eine Ironie, ein Beobachter, der beobachtet wurde... .
    Ihm Wurde gesagt, das Geschehen der Welt müsste in seinen natürlichen Bahnen verlaufen. Es wurde gesagt, er war Schuld, er habe die Sonnenkriege entfesselt. Es wurde gesagt, er müsse nun die Konsequenzen tragen, wenn er nicht seiner Existenz beraubt werden wollte. Und zuletzt wurde gesagt: „Kämpfe. Kämpfe gegen Zilean. Wir werden dich weiterhin beobachten, T’ch Alas, und solltest du jemals versuchen dein altes Bündnis zu erneuern...“ dann war es ruhig geworden, und T’ch Alas wurde direkt vor Zilean gestellt. Und so wurde die Schlacht öfter wiederholt als es die Hurun seit je her erlebt hatten. Kein Volk hatte es vermocht ihnen so lange stand zu halten, und so kam es, dass sich unter dem Volk der Hurun ein Respekt vor den Virun breit machte, der seines gleichen suchte. Ein weiterer Sonnenkrieg, und es gäbe kein zurück mehr. Totale Annihilation, oder Sieg, so würde die Devise lauten, und genau diesen Schritt wagte T’ch Alas nicht zu gehen. Zilean öffnete ihm die Pforten unter Vorbehalt, und er würde nur am Rand des Landes marschieren. Keine offene Feindseligkeit, einfache Reisen am Rande des Geschehens, so lautete zumindest der Plan...

    Das Kriegswerkzeug, welches sich mittlerweile groß vor Narthun’Arhan aufbaute nahm langsam Formen an, und wie in den Legenden würde man den Kriegsruf der Hurun bald über die gesamte Landmasse hören können, sollte die Arbeit genau befolgt werden. „Ihr missratenen Söhne einer Wölfin, die von einem Menschen geschwängert wurde! Schneller, macht schneller! Wehe dem der trödelt! Baut! Verflucht noch mal BAUT! Wenn ihr es nicht fer..tig be... Was zum Teufel ist das?“ fügte er schließlich leise hinzu, als sich die Sandkörner in seinem Blickfeld zu einem Satz formten. „Sand...“ wisperte er, blieb 10 Sekunden lang reglos stehn, und rannte dann zum Zentrum des großen Turms, so schnell ihn seine alten Füße tragen konnten.
    Dort angekommen scheuchte er die letzten Häscher im Garten heraus, und schloss, ohne auf Hurun zu achten die das Zentrum vielleicht nicht rechtzeitig verlassen konnten, die Türen. Wiederum im Zentrum des Gartens riss er die Hände empor, und konzentrierte sich auf die Beschwörungsformel seines Gottes. Lautlos formten seine Lippen Worte, und ließen ihn 3 Minuten ohne einen Atemzug zu tun, eine Formel rezitieren, bis er schließlich atemlos auf den Erdboden sank, seinen Kopf auf den Sand drückte, und schwach atmend auf erste Anzeichen seines Herrn wartete.

    „Was willst du?“ ertönte es richtungslos aus der Baumbefüllten Halle, und ein unsichtbarer Blick richtete sich von allen Seiten auf den Hohepriester. „Und was ist dein Wort wert, Freund, wenn du erst die gesamte Welt mit Blut überzogen hast?“ wiederholte der Hohepriester die Worte originalgetreu, die sich ihm in Sand dargeboten hatten. „Eine Botschaft, Herr!“ fügte er hinzu. Ein Blick aus allen Blutbäumen zugleich heftete sich auf seinen Religionsführer.
    Alle Bäume in dem zentralen Trakt waren in einem gigantischen Wurzelgeflecht miteinander verwunden, und waren eine Widmung. Die Samen der Bäume waren einst das Blut lebender Wesen gewesen, genauer noch Blut von Virun, und er hatte die Bäume erschaffen um sie zu ehren. Diese Ehrehrweisung war schon damals von Zilean als ein Frevel angesehen worden, wie konnte T’ch Alas die Leichen seines Volkes schänden?, aber er wollte wenigstens irgendwie die Virun im Gedächtnis behalten, die wegen ihm geschändet wurden. Und jetzt war seine Blutlust eine Pflicht die es einzuhalten galt.
    „Zilean....“ schallte es von den Wänden der Halle wieder. „An die Arbeit, Made!“ herrschte er seinen Hohepriester an, und die Präsenz die den ganzen zentralen Trakt erfüllte verschwand vom einen Moment auf den nächsten. Narthun’Arhan stand auf, klopfte seine Kleidung ab, und machte sich dann so würdevoll wie möglich auf den Weg zurück zum Bau des Kriegsverkünders.

    Jeden tag verletzt sich jemand. Er schneidet sich, kratzt sich an einem Dornengebüsch, oder gerät in eine Schlägerei. So war es auch kein wunder, das sich an diesem Tag noch jemand im Auge schnitt, als er ein Essen zubereiten wollte. Sofort drangen ein paar Tropfen roten Goldes aus der Wunde, plätscherten zu Boden, und begannen dort umher zu fließen. Der Virun der das ganze Spektakel mit ansah, schrie kurz spitz auf, als sich das Blut wie eine Schlange wandte, und schlussendlich einen Schriftzug bildete. „Mein Wort ist etwas das ich halte, Meister der Sande.“ Hieß es in der Botschaft. Nur ein wenig später besah sich ein Sonnenpriester Zileans die Blut-Botschaft, und machte sich schlussendlich auf die Nachricht zu überbringen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 13.05.2010, 15:25


    "Ich kenne diese Geschichte. Ihr wollt sie wiederholen. Mit dem Blut meines Volkes. Ich verstehe eure Sorge ... Ich fühle sie."

    Mit schwerem Schritt wandte sich der blaue Ritter um und ging aus dem Raum, wie Zilean es gewünscht hatte. Langsam, als ob er eine Last trüge. Schließlich drehte er sich noch einmal um.

    "Ich habe Angst um mein Volk. Ich brauche Hilfe ... Habt ihr denn keine Angst mehr?"

    Dann verschwand er, mit gebeugten Schultern.


    ~


    "Wir sind Gesandte Thoans und erbitten eine Audienz bei der Königin Datrias. Es geht um eine Angelegenheit höchster Bedeutung für beide Nationen."

    Die Ritter hinter Vaanen saßen ab und hielten nach jemandem Ausschau, der ihnen die Zügel abnehmen würde, und Vaanen selbst drückte seine einem neben ihm in die Hand, ehe er sich ein wenig lässig verbeugte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 13.05.2010, 15:34


    Ein paar jungen nahmen den reitern die zügel ab und brachten diese in den stall der direkt neben dem palast angebaut war.Das mädchen öffnete die Tür weiter um die Männer einzulassen."Königin Zelana und König Jared befinden sich noch im Audienzsaal,zusammen mit den beiden Virun.Ich werde euch anmelden.Bitte wartet im vorraum."

    Das Mädchen trat in den Audienzsaal und ging zu königin Zelena."Verzeiht,Königin.Ein Botschafter aus Thoan wünscht eine Audienz mit euch."Zelana schaute zu dem mädchen und nickte."Führt ihn rein."Dann blickte sie zu Fayt und Kajiri."Bitte entschuldigt mich.Geht mit dem landvermesser,er wird euch bestens beraten."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 13.05.2010, 16:10


    Für einen Moment blieb der Meister der Sande sitzen, die Augen geschlossen. Er fühlte, wie der Ritter die Sphäre verließ. War es rechtens, was er tat? Konnte er es mit sich selbst vereinbaren ein Volk zuz opfern, um sein eigenes zu retten. Die Ritter Thoans würden großen Widerstand leisten, der Ausgang der Schlacht war ungewiss. Der alte Virungeist, Kalyen trat schweigend aus einem Gang und stellte sich wie ein Mahnmal vor den Schreibtisch, während Zilean in dem Stuhl zusammensackte und sich die Schläfen rieb. Im Grunde blieb nur eine Möglichkeit das herauszufinden. Zilean hatte Angst. Angst davor, die Zukunft zu sehen. Schließlich beherrschte er die Sonnenmagie, die Sandmagie und die Zeitmagie. In seiner ganzen Existenz hatte er erst ein einziges Mal von letzterer Gebraucht gemacht. Aus Neugierde. Zilean hatte die Schöpfung beobachten wollen. Die Geschehenisse damals hatten ihn verändert. Bis heute hatte er nicht alles verstanden, was er gesehen hatte und vermutlich würde er es niemals verstehen. Dies ging weit, weit über seinen Verstand hinaus.

    "Kalyen, du wirst hier aufpassen, während ich weg bin", Zilean erhob sich. Der Virun nickte, obwohl er eine Augenbraue hob. Hinter dem Schreibtischstuhl schoben sich zwei Wandplatten beiseite und gaben den Blick auf einen Sandstrom frei, der immerwährend wie ein Wasserfall die Mauer hinabfloß. Zilean trat hindurch.
    Die Kammer, die sich dem Gott nun eröffnete, war über der Kammer der Sonne und hatte nur diesen einen Eingang. Sand floß in Strömen die Wände hinab, bildete einen Strudel um die Plattform, zu der Zilean nun schritt. Der Gott rückte seine Roben zurecht, griff seinen Stab fester und streckte die Arme zu dem Strudel aus. In dem Raum brach die Hölle los. Der Sand löste sich von den Wänden, bildete Tentakel, die nach dem Gott griffen. Der Strudel erhob sich und bildete sich um den Gott neu. Dann schlossen sich die Sande und Zilean spürte, wie etwas nach seiner Essenz griff, sie gleichzeitig in die Zukunft und in die Vergangenheit reißen wollte, der kompletten Annihilation entgegen. So abrupt, wie es begonnen hatte, endete es.

    Der Meister der Sande stand nun auf einem Stück Wüstenboden, das frei in einem sternerfüllten Raum schwebte. Von diesem Stück zogen sich ebenfalls schwebende Wege aus Sand in den Himmel hinein. Der Meister drehte sich um. Hinter ihm lag nur ein Pfad, in der Ferne waren einige Szenen erkennbar. Die Schlacht um das Auge, wie er die Virun gefunden hatte. Und ganz weit hinten der Beginn seiner Existenz.
    Vor ihm lagen die Wahlmöglichkeiten. Jeder Weg schloss alle anderen aus, bis zur nächsten Gabelung. Irgendwo mochten sie sich wieder verzweigen, doch so weit konnte man nicht sehen. Zilean sandte einen Ruf alle Wege entlang. Weit hinten waren nun auf jedem Weg Bewegungen erkennbar. Zilean beobachtete, wie er selbst in mehrfacher Ausgabe auf jedem der Wege einer, ihm entgegenkam. Mit den Zukunftsbildern waren einige, subtile Veränderungen vorgegangen. Einem Zilean stand die Sorge ins Gesicht geschrieben, während ein anderer das Gesicht vor Zorn verzerrte. Nur einer sah immernoch genauso aus, wie Zilean nun.
    "Sagt mir. Was soll ich tun?"
    Die Abbilder begannen alle gleichzeitig zu sprechen.
    "Dich mit den Hurun verbünden, gemeinsam herrscht ihr...."
    "Den blauen Rittern helfen, du kannst sie...."
    "Verschanze dich, noch mehr deines Volkes dürfen nicht....."
    "...über die Welt. Macht wirst du haben....."
    "..... nicht sterben lassen, weil du Sorge um......"
    ".....in einem sinnlosen Kampf sterben, nur weil du....."
    "...mehr als du dir vorzustellen wagst. Und du wirst....."
    "..... dein Volk bist. Du wirst...."
    "...dein Volk nicht gefährden möchtest. Du wirst...."
    "...in deinem Erfolg baden."
    "...dir selbst Vorwürfe machen."
    "...doch vernichtet werden."
    "Du sollst tun, was du für richtig hälst", die letzten Worte waren ruhig gesprochen. Von dem einen Zilean, dem der Zorn ins Gesicht geschrieben stand. Die Wogen glätteten sich jedoch, als das ältere Ich das Elend des jüngeren sah.
    "Man könnte meinen, ich sei damals weiser gewesen, als ausgerechnet diese Möglichkeit zu wählen."
    Zilean sah zu dem nun freundlich blickenden Abbild, dann verbeugte er sich: "Ich danke euch allen für euren Rat und eure Zeit."
    "Die Zeit war nie ein Problem. Gehen wir, überlassen wir ihn seinen Gedanken", die anderen Abbilder nickten widerstrebend. Dann wurden sie rissig, bräunlich und zerfielen schließlich in den Sand, der die Wege bildete. Sie hatten Zilean mit noch mehr Fragen und keiner Antwort mehr verlassen.

    Der Sandfall teilte sich, als Zilean in die Eingangshalle der Bibliothek zurückkehrte. Die Reise in den Fluss der Zeit hatte doch etwas bewirkt. Ein Entschluss war gefasst.
    "Kalyen, du musst zu deinem Volk zurück."
    Der alte Virungeist riss die Augen auf: "Zurück? Ich bin tot, Herr."
    "Das ist kein Grund dich vor deiner Pflicht zu drücken. Du hast mir im ersten Krieg gedient, nun sollst du mir dabei helfen einen zweiten zu verhindern."
    "Eine Frage, Herr?"
    "Sprich."
    "Wenn ich noch einmal sterbe, kann ich dann in die Bibliothek zurück? Es gibt viel, dass ich noch lernen muss."
    Zilean kratze sich kurz am Kinn, dann nickte er: "Ja, ich denke. Du führst meinen Auftrag aus, dann darfst du zurück."
    "Und noch eine Frage."
    "Ja?"
    "Könntet Ihr nicht noch einmal einer Frau erlauben hierherzukommen? Es ist manchmal furchtbar langweilig hier oben."
    Für einen Moment stutzte der Gott, dann begann er tief und hallend zu lachen. Manchmal lachte man, weil man Angst vor etwas anderem hatte.

    Ein gleißender Sonnenstrahl raste durch den Himmel und traf schließlich den Grabbau von Kalyen Sonnensturm, erster Zorn Kaliriens. Während noch die Sonnenpriester zu dem kleinen Hügelgrab eilten, wurde der Stein vor dem Eingang bereits beiseite geschoben und Kalyen trat heraus. In voller Rüstung, aber mit einem goldenen Leuchten in den Augen. Der alte Feldherr zog sich grade noch vor erstaunter Priesterschaft seinen rechten Plattenhandschuh an. Nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, brüllte er schließlich im Befehlston: "Was steht ihr hier rum und haltet Maulaffen feil? An die Arbeit! Es gibt viel zu tun. Wo ist das Triumvirat? Macht die zileanverdammten Schiffe fertig. Beladet sie mit Proviant. Warum hat sich noch keiner von euch bewegt? Hoch die Ärsche!"
    Die Priester stoben nach allen Seiten auseinander, während Kalyen einen tiefen Atemzug nahm. Zilean hatte die Zeit für seinen Körper zurückgespult. Vermutlich lag der Gott immer noch ohne Kraft auf dem Fußboden der Eingangshalle, aber er hatte Kalyen einige Anweisungen mitgegeben, die der alte Virun auszuführen gedachte. Kurz berührte er seine Stirn, auf der eine glänzende Rune prangte. Zilean hatte ihm Zeit gegeben. Nicht viel, aber hoffentlich genug, um das zu bewerkstelligen, was er tun wollte.

    Tch'Alas...Tch'Alas... Ich glaube dir, aber dennoch werde ich tun, was ich für richtig halte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 14.05.2010, 15:54


    Freundlich dankten die Ritter den Jungen und folgten Vaanen, der widerum der Dame folgte. Endlich kamen sie vor die Königin; Die Ritter teilten sich in zwei Fünfergruppen auf und flankierten die Tür, Vaanen trat vor umd kniete sich vor den Sitz Zelanas.

    "Herrin, wir sind Botschafter aus Thoan, gesandt mit der Bitte um eine engere Beziehung mit Datria, damit beide Länder von Handel, Austausch und gegenseitiger Hilfe profitieren können."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 14.05.2010, 15:57


    Die Tiarytruppen mussten langsam, aber sicher immer mehr Boden an die anrückenden Krokhleiber abtreten, die durch das geborstene Tor strömten und über die Garnisonshüter herfielen.
    "Es werden immer mehr!", schrie Dipurin, während er seine Frostsplitterstürme noch einmal verstärkte.
    "Utysa! Du musst das Tor verschliessen!", befahl Sakkor und beschwor erneut seinen mächtigen Doppelblitz herauf. Die Elektrizitätsstränge schlängelten knisternd und sich immer wieder spaltend gegen die Krokh und erschlug zum zweiten Mal gut zweu Dutzend von ihnen. Das kostete Sakkor jedoch soviel Kraft, dass er zusammen sackte und in die Knie gehen musste. Kurz wurde es ihm sogar schwummrig.
    Im selben Moment in dem der Blitz einschlug, erschien eine silbern schimmernde Wand vor dem zerstörten Tor und verschloss dieses luftdicht.
    "Das werde ich nicht lange aufrecht erhalten können!", sagte Utysa keuchend, stemmte jedoch weiter die Hände gegen das Tor, als müsse sie die Kraft der gegen die magische Wand drückenden Krokh aushalten. Auch sie ging in die Knie, um ihre Kraft für ihren Zauber aufwenden zu können.
    Nun unterstützte nur noch Dipurin die Garnisonstruppen gegen die Krokh, die die Tiary auf dem Garnisonsvorhof abschlachteten. Die Truppenstärke der Verteidiger war schon auf die Hälfte zusammengeschrumpft und sie wurden immer weniger. Sobald Utysas Zauber seine Kraft verlor, würden auch noch die Krokh, die draussen ausgesperrt waren über die Tiary herfallen.
    "Wir werden verlieren..", murmelte Sakkor, während er sich langsam aufrichtete.
    "Nein! Noch ist nichts verloren! Wir müssen weiterkämpfen! Chyael, der Allmächtige ist auf unserer Seite!", entgegnete Dipurin zwischen dem Zischen seiner Eissplitter.
    "Nur wenn Chyael selbst erscheinen würde, könnten wir siegen, Dipurin", sagte Sakkor leise. "Aber wir müssen die Träger warnen. Mit der Armee können sie diese Bestien vernichten."
    Der alte Magier gab einem jungen Tiary zu verstehen, dass er zu ihn treten solle. Dieser kam sofort angerannt. Es war Ervan, der Krieger, der von Galqum geschickt wurde, die Garnison zu warnen. Der Krieger, dem sie zu verdanken hatten, dass sie noch lebten und kämpfen konnten, obwohl sowohl ihr Leben als auch ihr Kampf nicht mehr lange währen würde.
    "Herr! Wir müssen weiterkämpfen!", sagte er.
    "Du nicht. Du nimmst dir eines der Pferde, die ein Reisender hier gelassen hat und reitest nach Nyllae, um die Träger zu alarmieren und ihnen von unserer Niederlage zu berichten. Warne auch alle Dorfbewohner, denen du begegnest. Sie sollen nach Süden, in die Hohe Stadt fliehen. Wir werden die Stellung hier so lange halten, wie wir können."
    "Aber, Herr.."
    "Kein Aber. Mach dich auf den Weg."
    "Aber.."
    "Ich sagte: Kein Aber! Mach dich auf den Weg. Chyael wird dich bestimmt sicher deines Weges führen."
    "Ja, Herr. Ich werde tun, was ihr befehlt", antwortete Ervan niedergeschlagen und liess, dazu passend, den Kopf hängen.
    "Los, jetzt!", spornte Sakkor den Jungen noch an und wand sich dann wieder den Anstürmenden zu, um sie mit Blitzen zu traktieren.
    "Ja, Herr."
    Ervan wischte seine Niedergeschlagenheit weg und machte sich entschlossen auf den Weg zum Stall, um sich ein Pferd zu holen.
    Eine Minute später preschte ein Schimmel mit einem Reiter die weisse Pflasterstrasse entlang davon.
    "Na also, geht doch, Junge", brummte Sakkor zwischen seinen Blitzen.
    "Auf ins letzte Gefecht!", sagte Dipurin neben ihm und beschwor sogar noch einen dritten Frostsplitterwirbel herauf, der die Krokh mit nadelspitzen Frostschrapnellen beschoss.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 14.05.2010, 18:48


    Die beiden Virunhändler verbeugten sich tief vor der Königin von Datria. Dann erneut vor dem König: "Es ist uns eine Ehre." Kajiri schmunzelte und holte ein kleines Säckchen Gold hervor, dass er seinem Sohn überreichte. Während sich Fayts Hand darum schloss, murmelte sein Vater nur: "Setz es gut ein, mein Junge."
    "Das werde ich, Landvermesser, wollen wir?"
    Kajiri sah seinem Sohn hinterher, den er lange nicht mehr sehen würde. Dem alten Virun wurde das Herz schwer. Aber dies war der Weg, für den sich sein Sohn entschied. Wer war er, es ihm zu verbieten?


    Eine befellte Hand krallte sich am Schreibtisch fest. Langsam, wie ein Erdrutsch zog sich Zilean auf die Beine. Sein Mund fühlte sich an, als hätte ein Kamel darin übernachtet und in seinem Kopf tanzten die Virun vermutlich einen Stepptanz. Der Gott schloss die Augen, bis die tanzenden Lichter verschwunden waren. Er musste zur Sonnenkammer, sehen, ob Kalyen das tat, was er sollte. Langsam schleppte sich der Gott durch die Bibliothek.

    "Uuuund zieht. Uuuund zieht!", Kalyen stand mit einem Bein auf der Reling. Kaum, dass das Triumvirat den alten Feldherren zu Gesicht bekommen hatte, war auf einmal alles sehr schnell gegangen. Kalyen musste zugeben, dass die Virun heute effizienter waren, als zu seiner Zeit. Zum Beispiel dieses neue Gerät. Wissen nannte es einen Kran. Im Grunde basierte es auf einigen simplen Mechanismen, aber es erleichterte das Beladen der Schiffe ungemein. Mit großer Begeisterung trieb Kalyen die weniger begeisterten Arbeiter an der Kranwinde an. Es gab so viel Neues zu sehen. Schade, dass er bald schon wieder zurück musste. Die rechte Hand des Virun barg ein Stundenglas aus Obsidian, in dem der Staub von der unteren in die obere Hälfte rieselte. Kalyen hatte versucht es umzudrehen, aber der Sand hatte sich davon nicht beirren lassen und war weiter in dieselbe Richtung geflossen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 14.05.2010, 19:47


    Zelana lächelte freundlich."Seid gegrüsst,werte Botschafter.Euer anliegen ehrt uns.Erzählt,was könnt ihr anbieten und was erhofft ihr euch von uns."


    Nerean ging zusammen mit Fayt hinaus und führte ihn zu dem handelsviertel der stadt."Wir haben hier drei leer stehende Häuser die ihr für euren handel nutzen könnt.Wenn ihr aber ein neues haus bauen wollt gibt es natürlich auch freistehende flächen.Wollt ihr nur ein Haus oder wollt ihr auch eine weide oder ackerfläche?Wollt ihr einen garten hinter dem haus oder reicht das haus ohne?"fragte Nerean geschäftstüchtig.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 14.05.2010, 20:42


    Wie Donner rollte der Klang des aufprallenden Rammbocks durch die Nacht, das Bersten der splitternden Riegel war ohrenbetäubend. Die Wucht des Stoßes ließ die demolierten Torflügel in ihren Angeln nach innen schwingen und gegen die Mauern des Torhauses knallen. Wie Wasser aus einem gebrochenen Damm ergoss sich der Nebel nach Hybuvia hinein und geschützt durch die alle Blicke abschirmenden Schwaden stürmten die Krohk vor, allen voran die Träger der Ramme, die den schweren Stamm einfach fallen gelassen und ihre Waffen aus den Gürteln gezogen hatten. Wie unheilvolle Dämonen schälten sich ihre Schemen aus dem Nebel, als sie die voranflutenden Schwaden überholten. Herzschläge später prallten sie von der ihrem Blut innewohnenden Urwut beseelt in die hastig geordneten Reihen der Verteidiger.
    Die Tiary erwehrten sich tapfer ihrer Haut, heldenhaft stießen sie mit ihren Speeren zu und hier und dar ging einer der Jäger durchbohrt zu Boden. Doch trotz allen Mutes konnten die Linien der Wucht des Krohkangriffs nicht trotzen. Äxte zerschmetterten Schilde und gruben sich durch Panzer in weiches Tiaryfleich, Jagdspeere zuckten vor, durchbrachen mühelos die Deckung der Verteidiger. Schon die erste Angriffswelle durchbrach die Linien der Tiary, verstreute die Soldaten heillos und verwickelte sie in erbitterte Nahkämpfe, die weniger durch Raffinesse als vielmehr durch jahrelange Kampferfahrung und rohe, körperliche Kraft gewonnen wurden.
    Und bereits die vordesten acht Handvoll Krohk hätten wohl ausgereicht, um die müden, ungeordneten und verwirrten Verteidiger aufzureiben, wäre da nicht der zweite Blitzstoß heran gefahren. Wie eine Sturmflut brandete er heran, fraß sich durch Stahl und Fleisch gleichermaßen und wer in seinem Weg stand und nicht die Durm-Rune trug, der ging als verkohltes, zuckendes Bündel zu Boden.

    "NEIN!" Tar'kroms Wutschrei hallte selbst über den Lärm der Schlacht und der brüllend voran stürmenden Krohk hinweg und traf jeden, der ihn hörte, bis ins Mark. Blanker Hass loderte in dem Großhäuptling auf, als er mit ansehen musste, wie die Jäger seines Stammes von der feigen Magie hinweg gefegt wurden. Irgendetwas in ihm schien durchzubrennen, den fauchend wie ein wildes Tier riss er seine Äxte hervor und warf sich nun selbst, sich mit seinen breiten Schultern einen Weg durch die eigenen Krieger rempelnd, in die Schlacht. Fast hatte er das Torhaus durchquert, da schoss plötzlich etwas vor ihm in die Höhe und er schmetterte mit der Wucht eines anstürmenden Ebers gegen die silbrige Barriere. Taumelnd versuchte er, sein Gleichgewicht wiedeer zu gewinnen und trat dabei auf mehrere Krohk, die der Aufprall glatt von den Beinen geworfen hatte. Mitleid oder gar Schuld empfand er dabei nicht. Wer nicht standfest genug war, der verdiente Tritte. Viel mehr beschäftigte ihn eine ganz andere Frage: Was war das für ein neuer fauler Zauber? Und wie war er zu brechen?
    Tar'krom entschied sich - der Blutrausch pochte bereits in seinem Schädel - für den direkten Weg. Mit beiden Äxten drosch er auf die Sternenwand ein und tatsächlich zitterte das Gebilde unter der unbändigen Kraft seiner Hiebe. "Die Ramme hoch!", donnerte er den Kriegern in seinem Rücken entgegen, "Reißt es nieder! Zerschmettert das Hexenwerk!" Herzschläge später schlug der eisenbeschlagene Stamm, aufgenommen von den kräftigen Händen mehrerer Dutzend Krieger, gegen die ätherische Barriere.

    Brahk Splitterhorn, der Bannerträger der Sturmhörner und des Großhäuptlings selbst, fand sich plötzlich in einer höchst unangenehmen Situation wieder. Die Hälfte der Stammesbrüder, die noch eben an seiner Seite gekämpft hatten, lagen tot oder verwundet am Boden, überrollt von einem gewaltigen Gewitterblitz, ein bis zum Decke des Torhauses ragender Schild aus silbrigem Licht trennte ihn von den übrigen Krohk und Tar'krom, seit der Blitz ihn getroffen hatte sah er auf dem rechten Auge nichts mehr und zu allem Überfluss drangen nun gleich drei dieser kümmerlichen Tiarykrieger auf ihn ein.
    Einen Menschen hätte eine solche Aussicht wohl das Heil in der Flucht suchen lassen, der Krohk jedoch schnaubte nur und spuckte verächtlich aus. Brüllend, den heißen Schmerz, der sich seinen Nacken hinunter zog, ignorierend, stürmte er vorwärts. Die Bannerstange schmetterte einen der Angreifer von den Beinen und ließ ihn gegen eine Treppe prallen, an der er keuchend herunterglitt, der dornenbewehrte Streitkolben schlug durch die Deckung eines weiteren Tiary und ließ den Schädel unter dem Helm hörbar bersten. Die Klinge des dritten glitt an Barhks Schuppenpanzer ab und schnitt ihm harmlos ins Bein. Erbärmliche Kreaturen! Dieser Wicht war es nicht einmal wert, Kolben oder Speer zu spüren. Mit einem Kopfstoß schickte Brahk den letzten Tiary in den Dreck, mit dem Stiefel zerquetschte er dem Gefallenen die Kehle.
    Gerade blickte er sich nach einem weiteren Gegner um, da fiel sein Blick auf einige Gestalten in bunten Roben. "Macht die da nieder!", brüllte er den verbliebenen Jägern auf seiner Seite der Barriere zu, doch diese waren arg damit beschäftigt, sich ihrer Haut gegen die Übermacht der Tiary zu erwehren, immer wieder ging einer der Krohk zu Boden. Auch vor Brahk schlossen sich die Reihen der Verteidiger wieder und trennten ihn von den Magiern.
    Langsam stieg die Ahnung in Brahk auf, dass dies hier übel enden würde und schon bereitete er sich auf sein letztes, heldenhaftes Gefecht vor, da erschallte plötzlich eine wohlbekannte in seinem Rücken.
    "Blut für Ghartok! Blut für die Krohk!" Brahk wandte sich um und erblickte Karmon Bleichhorn, mächtig gebaut wie eh' und jeh', den Zweihänder in der Pranke, in einer Pforte des Torhauses stehend, von der eine schmale Treppe bis in den Garnisonshof herab führte. Und hinter dem Häuptling drangen die überlebenden Krieger der Bluthauer, manche mit versengten, nässenden Wunden, andere von Krusten festgefrorenen Eises und Bluts überzogen, aus dem Torhaus.
    "Da lang, Bleichhorn!", wies Brahk die Neuankömmlinge an und deutete abermals auf die Tiarymagier, ehe er sich ach selbst mit erneut angefachtem Mut gegen die Feinde warf.
    Karmon zögerte keinen Augenblick lang. Noch von der Treppe warf er seinen riesigen Leib mitten in die Menge der Verteidiger und zermalmte die, auf denen er landete. Mit einem einzigen gewaltigen Hieb fegte er die verbliebene Garde der Magier zur Seite, brüllend und mit blutigem Schaum vor dem Maul wandte er sich ihnen zu. Dann stürmte er los. Von allen Seiten warfen sich Tiarywächter auf ihn, doch nichts konnte ihn nun mehr aufhalten. Nur einem der Magier gelang es, dem Hünen elegant auszuweichen. Ein weiterer konnte sich nur knapp unter der Klinge hinweg ducken, wurde jedoch von der gepanzerten Schulter des Krohkhäuptlings zur Seite und in die umstehenden Krieger geschleudert. Den dritten, einen völlig verausgabten Mann, der sich ohnehin nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte, traf das Schwert mit voller Wucht. Die Schneide drang durch seinen Leib wie durch Butter und spaltete ihn sauber in zwei Hälften.

    In dem Moment, in dem Karmon Bleichhorn den Beschwörer der Tiary aus dem Weg schleuderte, brach auch dessen Barriere in sich zusammen. Nur für die Zeit eines Blinzelns waren Tar'krom und seine Krieger verwirrt und hielten mitten in ihren Hieben inne. Dann fassten sie sich wieder, verschwendeten keinen Gedanken mehr an den Silberwall und warfen sich begierig auf den Kampf den verbliebenen Verteidigern entgegen. Eine Welle aus Leibern, Äxten und Speeren, noch gewaltiger als die erste, brach über die Tiary herein und gab den Schlachtreihen nun endgültig den Todesstoß.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 15.05.2010, 10:26


    Dipurin konnte sich gerade noch elegant aus der Linie dieses tobenden Berserkers von einem Krokh drehen, doch Utysa und Sakkor hatten nicht so viel Glück. Utysa wurde zur Seite gefegt wie Staub von einem der Strassenkehrer in Nyllae, verlor dabei zu allem Übel auch noch die Kontrolle über ihren Wallzauber, so dass dieser zusammenbrach und Sakkor wurde gar von der Klinge durchbohrt.
    "Nein..", hauchte Dipurin. "Nein.."
    Auch Utysa keuchte erschrocken, ob nun aus Trauer um den ältere Magier oder aus Schmerz und Erschöpfung. Doch schnell hatte sie sich wieder gefasst und begann die Krokh um sie herum mit silbernen Sternenblitzen zu bombardieren. Einer, drei, fünf fielen. Dann griff einer dieser Bestien von hinten an und zertrümmerte den Schädel der Frau.
    "Utysa!", schrie Dipurin, so erschrocken und fassungslos, dass seine Zauber zusammenbrachen und die Krokh nun nicht mehr von Eissplittern bombardiert wurden.
    Ohne magische Unterstützung wurden die übrigen Tiarykrieger von den Krokh hinweggefegt, nun, da diese durch das Tor gebrochen waren, war sowieso alles vorbei.
    Das zwölfte Tor ist gefallen. alleine kann ich sie nicht mehr vertreiben. Aber ich kann zumindest so viele von ihnen mitnehmen, wie möglich, dachte Dipurin schicksalergeben und begann seinen letzten Zauber zu wirken. Schlagartig kühlte die Luf um ihn ab und er verwandelte gut drei Dutzend Krokh in Eisstatuen.
    "Chyael, ich habe alles getan, was ich konnte, aber es war nicht genug. Ich hoffe, du bist trotzdem mit dem zufrieden was ich getan habe", wisperte Dipurin und sein Atem wurde zu eisigen Wolken vor seinem Mund. Das brach er zusammen. Die Krokh mussten ihn nicht mehr töten, das hatte die Kälte, die der Magier selbst heraufbeschworen hatte schon erledigt.
    Sekunden später war auch der letzte Tiary tot, erschlagen durch die Waffen der Krokh. Einzig die Eisstatuen um den Leichnam des Magiers war noch auf dem Platz, als ein Mahnmal an die Krokh, dass die Tiary sich wehren würden.


    Ervan war so schnell geritten, wie nur möglich und so erreichte er bald das erste Dorf. Friedlich lag es im Dunkel der Nacht da, alle seine Bewohner fühlten sich sicher, weil ganz in der Nähe eine Garnison und drei Magier - Magier! - zugegen waren, die das zwölfte Tor gegen alle verteidigen würden.
    Ervan tat es leid, dass er diesen Frieden und diese Sicherheit zerstören musste, doch die Dorfbewohner mussten fliehen, sonst wären sie des Todes.
    Er ritt auf den Dorfplatz und schwang sich vom Rücken des Pferdes. Da dieses Haus, das grösste und prachtvollste, musste das Haus des Dorfvorstehrs sein. Er eilte zur Tür und hämmerte mit erhobener Faust, solange dagegen, bis jemand kam und diese öffnete.
    Ein verschlafen aussehender Tiary mit unzähligen Falten im Gesicht, aber mit einer Aura der Autorität blickte dem jungen Tiarykrieger entgegen. Dieser redete sofort auf den Dorfvorsteher ein.
    "Das zwölfte Tor wurde angegriffen und ist jetzt wahrscheinlich schon gefallen. Ihr müsst alle das Dorf verlassen und nach Nyllae fliehen!"
    "Das Tor kann nicht gefallen sein. Sie haben Magier und die Magier haben die Unterstützung Chyaels uind Chyael wurde dafür sorgn, dass das Tor nicht fällt", antwortete der Mann stirnrunzelnd, so dass sich die vielen Falten in seinem Geischt verdoppelten.
    "Aber Bestien aus den Nordlanden haben angegriffen und wir waren zuwenige. Nur wenn Chyael selbst erschienen wäre hätten wir siegen können."
    "Dann..sind sie gefallen?"
    Der Unglauben im Gesicht des Dorfvorstehers war deutlich zu sehen.
    "Ja, sie sind nun wahrscheinlich gefallen und ich wure ausgesandt, um Dir Träger zu alarmieren. Ich wollte euch nur warnen, damit ihr diesen Monster nicht zum Opfer fallt."
    "Dann geh, Junge. Ich werde das Dorf versammeln und wir werden fliehen", antwortete der Mann und Ervan nickte, wand sich ab und eilte zu seinem Pferd zurück. Schon bald war er nur noch als Schemen am Horizont Richtung Süden zu erahnen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 16.05.2010, 00:22


    Sorgenvoll betrachtete Sag’war den größten Berg des Vipernhorngebirgszuges, den Nadwar, oder auch die Herzkammer, wie die meisten Hurun ihn nannten, welcher verhängsnisvoll rumorte. Nadwar bildete unter allen Bergen des Gebirges den wohl monumentalsten Anblick, denn er überragte alle anderen Erderhebungen um etliche Hundert Meter. Zudem war er es, der das brennende Blut Nadurus über das Land verteilte, und deswegen seit Anbeginn des Zeitalters der Hurun von diesen verehrt wurde. Sorge bereitete er dem hochgewachsenen Hurun jedoch ganz einfach aus dem Grund, dass das pulsieren des Herzens wieder mächtiger wurde, und es nicht mehr lange dauern würde, bis die frisch verschorfte Wunde wieder aufreißen würde. Und das wiederum hieß einen Stopp aller Bergbauaktivitäten seines Volkes. Das Blut würde sich über der Mine verkrusten, den Eingang für Tage unpassierbar machen, und erst nach harter Arbeit aller Bergbauer würden wieder Erze an die Oberfläche gelangen. Und das mitten in den Vorbereitungen zum Krieg. Narthun’Arhan würde das gar nicht gefallen... .
    Die Peitsche zum schlag erhoben lies er sie auf den nächst besten Hurun niedersausen, der sich wegen Unwürdigkeit selbst in die Minen manövriert hatte. Sag’war war Herr, Vorarbeiter, Sklaventreiber, und vor allem Verantwortlicher für die Minen. Verzögerungen gingen auf sein Konto, und das konnte er sich nicht erlauben, wollte er nicht wie der letzte Vorarbeiter als eine Blutlache enden. „BAAAUUUUT!“ brüllte er, begleitet von etlichen kleine Sabbertropfen quer über das Gelände auf dem die Hurun arbeiteten. „Baut ihr vergammelten Bastarde! Wenn es sein muss KRATZT ihr die Blutsteine aus dem Gestein!“ Wieder knallte die Peitsche auf den Rücken eines Arbbeiters. „Und wehe dem der die Adern des Gottes verletzt!“ Speichel lief aus dem Mundwinkel des Minenherrn, während er in einem Blutrauschähnlichen Zustand die Hurun zu höherer Produktivität antrieb.

    Die Adern des Gottes, so nannten die Hurun ein silbern glänzendes Metal, welches sich in langen Bahnen durch das komplette Gebirge fraß, und mittels besonderer Behandlung zu den edelsten Rüstungen verarbeitet werden konnten, welche die Hurun kannten, war ein ganz besonderes Metall. Es war das Material, welches für den Bau des Kriegsverkünders verwendet wurde, und so in ritueller Hinsicht höchste Bedeutung für die Anhänger des Blutgottes hatte. Das Erz war nach Verarbeitung trotz einer relativen Festigkeit noch immer sehr leicht, und ein weiterer Vorteil war, das es weder rostete, noch spröde wurde. Nur die Prozedur es zu verarbeiten war zu aufwendig um es in Masse zu produzieren.
    Angefangen tat es damit, dass man die Adern aus dem Berg holen musste, und schon da fingen die Schwierigkeiten an. Die Adern durften nicht verschmutzt sein, zudem waren Löcher unbedingt zu vermeiden, und jeder Kratzer war geradezu eine Schmach für jeden Vorarbeiter der Wert auf seine Arbeit legte. Das Erz musste so rein und unversehrt sein wie möglich, und das war beinahe unmöglich, wo man es doch aus festem Gestein klopfen musste. Über die Jahre hinweg hatten die Hurun jedoch eine Möglichkeit gefunden mittels einer Säure das Gestein um eine Ader so spröde zu machen, das es leicht entfernt werden konnte, was jedoch einige Stunden Einwirkzeit brauchte.
    Die Säure war ein Gemisch aus Blut, dem Blutapfel, und einigen weiteren Kräutern, und wurde nur von ein paar Bluthäschern hergestellt. Zudem war der Ertrag der bei der Herstellung der Säure abfiel eher gering, und so war der Massenabbau von Adern, wenn man sie so rein haben wollte wie möglich, unmöglich.
    Sobald das Erz unversehrt aus dem Gebirge entnommen wurde, und unter sorgfältiger Beobachtung in der Stadt angekommen war begannen einige Eingeweihte Schmiede sofort damit es in einem Wasserbad aufzubewahren, und es in diesem bis zur Produktion feucht zu halten. Das Schmiedefeuer wird dann mit dem wenigen Holz, was die brennenden Landen boten bis zu einer extrem hohen Hitze angefacht, und das bis dahin im Wasser befindliche Erz wird kurz darauf mit einer Zange in die Glut gehalten, bis sich ein zart roter Schimmer von innen heraus am Erz zeigt. Sobald dieser vorhanden ist wird das Erz im Wasser abgekühlt. Dieser Prozess wird immer wieder wiederholt, und bei jedem weiteren mal ins Feuer halten wird das rot satter, bis es in einem blutigen Rot leuchtet.
    Dann wird es per Schmiedehammer in die gewünschte Form gebracht, und zwischendurch immer wieder erhitzt, damit es Formbar blieb. Nach und vor jedem erhitzen wird wieder ein wenig der Säure über das Erz gegossen. Sobald die gewünschte Form fertig gestellt ist wird das bearbeitete Objekt zurück in ein Wasserbad gelegt, und dort muss es dann für 5 Stunden ruhen. Nach den 5 Stunden wird es noch einmal mit Tierblut bestrichen, dieses lässt man dann antrocknen, und dann schmirgelt man es mit der Rinde der Bäume wieder ab. Dieser Prozess lässt das Erz später an anderen Erzplatten haften. Angeblich haftete es mit dem Blut von Humanoiden besser, das konnte jedoch noch nicht bestätigt werden, da man nicht so viele Hurun dafür opfern wollte, und nicht genug Gefangene vorhanden waren. Warum es durch die Bearbeitung mit Blut überhaupt haftete war jedoch komplett ungewiss.
    Das andere aus dem Gebirgszug geschlagene Erz nennt sich Blutstein, und ist von seiner Beschaffenheit der von gewöhnlichem Eisen sehr nahe, nur hat es eine rostrote Farbe, und ein ungeschultes Auge würde in diesem rostiges Eisen erkennen. Auch die Herstellungsprozedur mit diesem Material gleicht der von Eisen. Blutstein ist das Erz welches bei den Hurun für Großproduktionen verwendet wird.

    Wieder ein kleines Beben. Auch Narthun’Arhans Blick hatte sich Nadwar zugewannt, und mit sorgenvoller Miene beobachtete er den größten ihm bekannten Berg . Würde das so weiter gehen, wären die Kriegsvorbereitungen für Tage gestoppt.. Die Beben waren noch sehr unscheinbar, und kaum ein Hurun bemerkte sie wirklich, jedoch hatte er Hohepriester schon viele Blutströme erlebt, und konnte die vorhergehenden Ereignisse deuten. Blieb nur zu hoffen, dass die Minen genug Erz beschaffen konnten, bevor es soweit war. ’Will uns T’ch Alas damit zeigen, dass er unzufrieden mit uns ist?’ dachte der Hohepriester, verscheuchte den Gedanken aber schnell wieder und wandte sich seinen Untergebenen zu. „DAS nennt ihr Arbeit? Wenn ihr nicht bald voran kommt prügle ich euch jeden einzelnen Tropfen Blut aus dem Leib und biete diese unserem Gott als mildernde Gabe dar!“ Würde man von der Speichelproduktion und dessen Flugweite ausgehen, so könnte man Sag’war und Narthun’Arhan für Brüder halten, jedoch herrschte zwischen den beiden Personen ein Altersunterschied von etwa 150 Jahren. „NA LOS!“ brüllte er noch einmal, und wandte sich schließlich wieder dem Berg zu.
    Der letzte Bruch des Schorfes lag über 10 Jahre zurück. Warum musste das Herz also gerade jetzt wieder Aktivität zeigen? Vielleicht ging irgendetwas mit seinem Gott vor? Nein, niemals. Das einzige Gefühl, welches T’ch Alas kannte war Zorn, und momentan hatte er keinen Grund zornig zu sein. Oder etwa doch? Der Anführer des Blutkultes zuckte unweigerlich zusammen. WENN T’ch Alas zornig war, so würde er nicht mehr lange zu leben haben, so viel stand fest. Ein mal kräftig schluckend lenkte er seine Gedanken wieder um. Es würde später genug Zeit geben sich Sorgen zu machen.

    T’ch Alas lehnte wieder an der Linde und sah sich in seiner Domäne um. Wenn man von einem Blutgott eine finstere Grotte, in welcher Blut von der Decke tropfte, oder eine Festung mit blutroten Zinnen erwartete, so wurde man bei T’ch Alas enttäuscht. Seine Sphäre war ein einziger Herbstwald, der sich über einen gewaltigen Bereich erstreckte. Zwar war Größe im Fall einer Göttersphäre relativ, denn jeder konnte selbst darüber entscheiden wie gewaltig er sie darstellen würde, aber sein Gebiet konnte gut mit der Fläche einer Großstadt verglichen werden. Und das einzige was nicht pflanzlicher Natur war, war ein Brunnen im Zentrum des ganzen. Dieser Brunnen war komplett versiegt, und nichts deutete darauf hin, dass jemals etwas durch ihn durch geflossen war. Der Blick des Blutgottes blieb nun an eben jenem Brunnen heften.
    „Viel zu lange schon warst du vom fließenden Rauschen beraubt. Aber sei dir gewiss, bald geht es wieder los...“ murmelte er zu sich selbst, schloss seine ätherischen Augen, und lies so seinen Blick über die brennenden Lande laufen. Ein Vulkanausbruch stand unmittelbar bevor, und das während der ganzen Vorbereitungen. Das warf seine Pläne komplett durcheinander, sollten die Hurun nicht schnell genug arbeiten. Diese jedoch zeigten rege Produktivität, und wenn nicht noch irgendwas unvorhergesehenes geschah, so würde er es doch noch rechtzeitig schaffen aufzubrechen.
    Thoan, das Reich des blauen Ritters. Er war ein junger Gott. T’ch Alas nahm dies jedoch nicht als Grund ihn zu unterschätzen. Soweit er wusste setze er auf eine sehr defensive Taktik, und wenn es nicht gelang diese zu durchbrechen, so würden auch die körperlich überlegenen Hurun untergehen. „Nimm dich in acht Ritter.“ Flüsterte er noch mal in das Rauschen der Herbstwinde die durch das Geäst streiften, und schloss dann auch seinen Geist für das Bild des Landes der Sterblichen Völker. T’ch Alas schien eingeschlafen zu sein.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 16.05.2010, 12:11


    Ein Hornstoß, grollend wie Donner, rollte durch die Sphäre Chyaels, des Gottes der Magie, und einen Herzschlag später manifestierte sich Ghartok aus einem Sturmwirbel. Der Gott der Jagd hatte die Gestalt eines hochgewachsenen, alten Kämpen angenommen, ein mächtiger, grauer Bart lugte unter seinem dunklen, eisernen Helm hervor und ein ebenso grauer Pferdeschwanz fiel seinen Rücken heran bis zu seinem Becken. Die bloße, narbenüberzogene Brust war mit unzähligen Runen und Mustern verziert und ein gewaltiger Umhang, nach Art der Krohk - oder sollte man besser sagen: nach Ghartoks Art, die die Krohk von ihm übernommen hatten? - mit den Trophäen seiner früheren Siege behangen, fiel ihm über die Schultern bis zum Boden herab. Waffen trug der Gott keine.

    Ghartok richtete sich zu seiner vollen Größe auf und ließ den Blick schweifen. Er konnte den Gott der Magie nirgends entdecken, doch er wusste, dass Chyael sein Kommen gespürt hatte und ihn nun beobachtete. Und dies sicher nicht mit freundlichem Blick.
    "Chyael, Gott der Magie!", rief Ghartok. Seine Stimme war rau und tief, wie die Stimmen der Krohk. Und sie war laut, rollend, weit tragend. Chyael würde ihn nicht ignorieren können. "Zeig dich, Chyael. Ich komme nicht, um dich zu bekämpfen! Lass uns doch ein wenig plaudern... ich habe auch Met mitgebracht..." Ghartok lachte glucksend, aber nicht unfreundlich. Und tatsächlich manifestierte sich ein lederner Trinkschlauch in seinen Händen. "Nun komm schon, Chyael!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 16.05.2010, 14:33


    "Wir wissen um Dinge, die euch verborgen blieben; Eure Männer tragen etwa keine Rüstunen wie die unseren, denn unsere Schmiede haben Geheimnisse, die sie gerne teilen würden. Ich kenne eure Architektur nicht, aber auch darin meine ich, dass wir euch zum Nutzen sein können. Die Dinge, die ihr uns zu bieten ahbt sind sicher von so unermesslicher Fülle und Schönheit, dass diese einfachen Professionen daneben verschwinden. Doch der größte Punkt, wegen dem ich euch aufsuche, ist der Osten. Jedes Jahr werden wir daran erinnert, was dort lauert, ein ganzes Volk zum Gedenken. Lasst uns dagegen zusammenstehen."

    ~~

    Der blaue Ritter war inzwischen auch in seiner Domäne, einem Schloss, das an den Rändern irgendwie ... ausfranste. Unvollständig schien, nur mit dem Wichtigsten da, wo es hingehörte. Auf den Treppen begegneten ihm Schatten in Rüstung, sie saßen auf Mauern und unterhielten sich, spazierten durch eingefriedete Gärten oder sahen aus den Fenstern zur fernen Silhouette eines unwirklichen Waldes. Hier lebten diejenigen, die nach ihrem Tod noch ein wenig Spaß haben wollten, feierten ihre Feste. Und hier truf jeder eine silberne Rüstung, sei es ein Kind, sei es ein alter Gelehrter, der vor Schwäche kaum noch gehen konnte, als er starb.
    Der Hüter Thoans grüßte sie nur müde, als er die Treppen hinauf in seinen eigenen Raum ging, entgegen der allgemeinen Pracht eine spartanische Kammer mit einem Fenster und einem Schreibtisch, an den er sich nun setzte und einen Bogen Papier aus einer Schublade hervorzog. Mit einer schönen, aber schnörkellosen Schrift setzte er aufs Papier:

    T'ch Alas,
    Trauert ihr weder um das Blut eures Volkes noch kümmert euch das meines? Weshalb wollt ihr diesen Krieg führen? Gibt es keinen Weg daran vorbei? Ich freue mich nicht am Töten und nicht am Krieg; Ihr kennt seine Finsternis und wisst, dass der Glanz, mit dem ihn unsere Rüstungen umgeben, nichts als eine Lüge ist. Bedenkt das Glück aller Völker, ehe ihr entscheidet!

    Dann trat er ans Fenster und ließ den sachten Wind den Bogen aus seiner Hand tragen. Bald schon entschwand er dem scharfen Blick des Ritters, und er wusste, der Brief würde seinen Weg finden. Und vielleicht würde er sogar etwas bewirken. Die Erinnerung an den Krieg der Sande musste an dem anderen Beobachter nagen, egal, wie herzlos er war. Es war unvorstellbar, dass einer von den Wächtern eines ganzen Volkes es ohne einen guten Grund in den Krieg treiben würde!



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 16.05.2010, 16:17


    Zelana nickte leicht."Unsere Krieger tragen keine rüstung,weil sie ohne viel beweglicher sind.Sie würden in den Wäldern stecken bleiben.
    Wir bauen unsere Häuser aus den steinen der Berge,weil die Bäume Danas heiligtum sind.Wir fördern edle metalle und edelsteine aus den bergen,schmieden schmuck und waffen.Und auch wir fürchten uns.
    Als unser Volk Dana das erste mal begegnete,war es von dem Volk der Brianer versklavt worden.Unsere Ahnen mussten bäume fällen und alles tun was die Brianer ihnen sagten.Als sie zu Danas hain kamen wurden die Brianer ausgelöscht." Jared betrachtete die rüstungen der Thoaner."Wir müssten lernen uns in diesen rüstungen zu bewegen.Sie sehen sehr schwer aus."Zelana blickte zu Vaaren."Wir nehmen euer Bündnis an und Handeln gerne mit euch.Der Herr der Krieger heisst Marik.Er ist mein bruder.Mit ihm könnt ihr über die krieger reden,sofern ihr das wünscht."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 16.05.2010, 19:34


    Chyaels Sphäre war seltsam. Abstrakt traff es wohl ganz gut.
    Sie sah aus wie ein gewaltiger Strudel aus unzähligen Farben, Bildern, Geräuschen. Dazwischen waren immer wieder geisterhafte Gestalten zu sehen. Die Seelen, jener, die dem Gott der Magie in ihrem Leben gedient haben. Es waren Tiary zu erkennen, aber auch andere Wesen, Wesen, die schon vor Jahrtausenden ausgestorben sind und die Chyael damals gedient hatten.
    "Garthok!", erklang Chyaels Stimme. Der Gott der Magie materialisierte sich in der Mitte des Strudels. Seine Engelsschwingen hatte er asugebreitet und flog so auf den anderen Gott zu.
    "Garthok", sagte er erneut. "Was willst du hier? Du bist in das Reich meines Volkes eingefallen. Ich habe zwar nichts gegen Krieg, aber du hättest es mir vorher sagen können, dann hätte ich es nicht selbst herausfinden müssen. Erwartest du etwa, dass ich dein Volk überleben lasse? Das habe ich mit den Berusc auch nicht gemacht."
    Auf einen lautlosen Befehl des Gottes hin formte sich aus dem Nichts ein überdachter Platz und ein reichgedeckter Tisch und Stühle erschienen.
    "Setz dich."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 16.05.2010, 21:06


    Weiße Segel fingen den Wind ein. Rauschend schoss das Wasser unter den schlanken virunischen Schiffen dahin. Eine Flotte von fünfzig Schiffen verließ die Hand Kaliriens, mit einem Ziel, das nur Kalyen Sonnensturm bekannt war. Die Sonne glänzte auf den vergoldeten Spitzen der Ballisten. Der Name Sonnensturm war im Grunde nur ein Spitzname. Kalyen hatte die Ballisten zu seiner Zeit gerne eingesetzt. Und da die vergoldeten Pfeilspitzen in der Sonne schön goldig glänzten, hatte ihm dieser Pfeilregen seinen Spitznamen eingebracht. Nun, mit etwas Glück wäre dies nicht nötig. Das heißt mit wahnsinnig viel Glück. Die Schiffe segelten der Mittagssone entgegen, verschmolzen mit dem Licht, bis sie vom Auge aus nicht mehr zu sehen waren.

    ... Die Leere zwischen der Zeit:
    Alle Magier, die die Zeitmagie gemeistert haben kennen dieses Phänomen. Während der Magier auf einem sandigen Weg steht, erstreckt sich um ihn herum ein Sternenhimmel. Dies ist die Leere. Verbringt der Magier zu viel Zeit auf dem Weg, so sickert seine Lebensessenz in die Leere. Um den Weg ist normalerweise ein Schirm gelegt, der die Leerenwesen vom Magier fernhält. Untalentierte oder unkonzentrierte Magier können allerdings einen schwachen Schild erschaffen, der von den Leerenwesen durchdrungen werden kann. Diese Leerenschatten ernähren sich von der Lebensessenz unvorsichtiger Magier.
    Anhang: Gerüchte um die Leere:
    Unter den wenigen Zeitmagiern gibt es ein Gerücht bezüglich der Leere. Wer zu lange hineinstarrt, wird anscheinend wahnsinnig. Augenzeugen berichteten davon, wie ein Magier den Verstand verlor und immerzu "Die Leere starrt zurück" brüllte. Das Gerücht besagt, dass der Magier selber zu einem Leerenwesen wurde und von den anderen Zeitmagiern verbannt werden musste. Bewiesen ist dies jedoch keinesfalls.
    Anhang: Warnung:
    Die Zeitmagie ist zwar leicht zu erlernen, aber nur schwer zu meistern. Keinem sterblichen Wesen ist es empfohlen eine Wanderung in der Zeit mehr als einmal in sieben Jahren zu unternehmen.

    Zilean schlug den staubigen Folianten zu. Kurz leuchtete seine Insignia auf dem Einband auf, dann verschwand das Buch und sortierte sich selber wieder ein. Der Gott streckte eine Hand aus. Kurz flimmerte eine goldene Kugel, schwächlich, wie ein krankes Glühwürmchen über der Handfläche. Mit einem Seufzer erhob sich der Gott und schritt zu der kristallenen Karte. Goldene Pünktchen deuteten die Positionen der Virun an. Zwei Punkte in Datria. Einer auf dem Weg dorthin. Eine ganze Menge Punkte beim östlichen Tor von Nyllae. Die Mitte Kaliriens leuchtete wie eine kleine Sonne. Die Hand wurde durch einen kleineren Sonnenball markiert.

    "Kaufmann Kajiri. Kaufmann Fayt. Auf Befehl des Triumvirats habt ihr zum Auge zurückzukehren."
    "WIE BITTE?", Fayt spürte, wie alle Zukunftspläne in sich zusammensackten. Alles, was er sich ausgemalt hatte, vernichtet. Mit einfachen, aber harten Worten aus dem Mund des berittenen Sonnenkriegers, der mit seinem Pferd auf der Straße stand. Kajiri legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter: "Wir müssen gehorchen." Kajiri zwinkerte. Verständnislos beglotzte der junge Virun die Geste: "Aber Vater."
    "Kein aber. Ab in den Wagen mit dir." Fayt verbeugte sich vor dem Landvermesser: "Bitte richten sie meine Grüße Kira und Sumi aus und vielen Dank für ihre Gastfreundschaft."

    "Okay, Kajiri, heraus damit", die beiden Kaufmänner saßen in dem Wagen. Der Sonnenkrieger führte das Leitkamel, daher ging die Karawane auch ohne sie in die richtige Richtung.
    Kajiri zwinkerte erneut: "Warte, ich hab da noch etwas." Während sein Vater eine Bodendiele entfernte, sah Fayt nach hinten aus dem Wagen, wie die Hauptstadt Datrias immer kleiner wurde.
    "Hier", Metall schepperte leise, als Kajiri seinem Sohn eine Rüstung in die Hand drückte.
    "Die ist sehr schön, Vater, aber was soll ich damit?"
    "Sie anziehen, du Depp. Darunter erkennt dich niemand als Virun, wenn du deinen Schwanz um die Hüfte legst."
    Fayt spürte, wie in seinem Herzen eine Sonne aufging. Kurz fiel er seinem Vater um den Hals: "Aber was, wenn sie merken, dass ich nicht in der Karawane bin?"
    "Dann bist du einfach im Auge vorher abgesprungen, um einem Mädchen nachzusteigen. Das werden sie schon glauben."

    Wenig später machte sich ein Ritter in einer weißen Rüstung mit goldenen Verzierungen auf in Richtung Datria. Das Schwert an seinem Gürtel hatte eine Sonne im Knauf. Der Speer war mit einem Luchsfell behangen. Der Schild hingegen zeigte einen Löwen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 16.05.2010, 21:38


    Abermals lachte Ghartok glucksend. Die Worte Chyaels, obwohl - verständlicherweise - alles andere als freundlich, schienen ihn köstlich zu amüsieren. Die offensichtliche Drohung in den Worten des Gottes der Magie schlichtweg ignorierend nahm er an dem aus dem Nichts erscheinenden Tisch Platz, ließ selber ein mit goldenen Beschlägen verziertes Trinkhorn in seiner Hand erscheinen und füllte es sich bis zum Rand mit Met. Ghartok hob das Horn an seinen Mund, doch anstatt zu trinken schob er den Schlauch mit der freien Hand über den Tisch in Chyaels Richtung, offensichtlich erwartend, dass dieser ebenfalls trank.
    "Chyael", sagte er schließlich langsam und unter sachtem Kopfschütteln, "Warum hätte ich dich warnen sollen? Ist die Überraschung nicht Teil jenes Spiels, dass die weniger herausforderungswillige Welt Krieg nennt? Ist das nicht der Sinn, warum deine Tiary Wächter an deinen Wällen postiert haben? Wenn sie nicht einmal in der Lage sind, die Krohk rechtzeitig zu entdecken, dann haben sie es vielleicht schlichtweg nicht verdient, weiter auf dieser Welt zu wandeln..."
    Ghartok legte den behelmten Kopf in den Nacken und warf einen nachdenklichen Blick dorthin, wo normalerweise der Himmel gewesen wäre. In Chyaels Sphäre war selbstverständlich auch dort der tosende Strudel der Magie. Dann, nach einer kurzen Pause, fuhr er fort: "Vielleicht verstehst du den Grund meines Kommens auch falsch. Vielleicht denkst du, ich wäre hier, um dich zu beschwichtigen, um Vergebung für die Taten meines Volkes zu bitten. Wisse, dass ich es war, der sie nach Hybuvia geführt hat. Wisse, dass sie auf meinen Wunsch über das zwölfte Tor herfielen und dass es ebenso mein Wunsch ist, der sie mordend und brandschatzend durch dein Land ziehen lassen will. Wenn die Tiary sie aufhalten oder vertreiben können - so sei es! Das sind die Spielregeln. Der Stärkere lebt, der Schwächere geht unter!
    Halte die Krohk nicht für böse oder grausam. Sie sorgen lediglich dafür, dass sich niemand aus dem großen Spiel heraus hält und das niemand gegen die Regeln des Lebens verstößt. Dies ist ihre Rolle in diesem Wettkampf!
    Ich habe deine Methoden, deine Magie, die du dem ehrlich Kampf schon mmer vorzogst und noch immer vorziehst, stets verachtet, aber die Krieger deines Volkes haben sich heute tapfer geschlagen. Deshalb bin ich hier. Um dich zu beglückwünschen. Und um mit dir auf die Sieger des Scharmützels ebenso trinken wie auf die tapferen unter den Verlierern. Was viele sind. Auf beiden Seiten.
    Du hältst es vielleicht für merkwürdig, dass ich dich gleichzeitig angreifen lasse und mit dir trinken möchte, aber ich sehe da keinen Widerspruch. Ich schätze die Starken! Und wer stark ist, dem zolle ich meinen Respekt. Heute gehörst auch du dazu.
    Also komm schon, nimm ein Horn und lass uns trinken. Auf den Krieg, wie du es nennst. Auf die Jagd, wie ich es nenne. Möge der Stärkere gewinnen!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 18.05.2010, 19:15


    "Du willst ein Spiel spielen? Gut, lass uns spielen, schliesslich habe ich die Tiary dafür nach meinem Willen geformt. Doch falls deinen Diener unterliegen, werde ich sie jagen lassen, bis ich auch den allerletzten von ihnen aus der Welt geschafft habe", antwortete Chyael.
    Er liess sich ebenfalls an der gedeckten Tafel nieder und griff nach einem kristallinen Kelch gefüllt mit klarem Wein.
    "Aber wir sind Götter und du solltest wissen, dass die Magie alle Wesen und die Schöpfung selbst, einfach alles, durchdringt und deshalb gehört sie zum ewigen Kampf um Leben und Tod, zum Spiel der Götter dazu, ja, sie ist ein fester Teil davon. Deine Schamanen nutzen auch Magie, wenn sie ihre Runen wirken, auch wenn es eine in anderer Form ist."
    Die Seele eines Tiarys trat an Chyael heran und wisperte im kurz etwas ins Ohr.
    "Sie haben sind schon auf einen Boten getroffen?", fragte er halblaut.
    Die Erwiderung des Seelentiarys war nicht zu verstehen, aber Chyael nickte wissend.
    "Beobachtet weiter, ich werde mich gleich selbst dieser Angelegenheit zuwenden."
    Die Seele nickte, drehte sich um und verschwand kurz darauf in den Wirbeln des magischen Strudels.
    "Garthok, ich muss dich nun leider bitten, meine Sphäre zu verlassen. Ich muss mich einem Aspekt unseres Spieles zuwenden."
    Chyael erhob sich und faltete seine Flügel auseinander, schlug probeweise damit. Dann hob er die Hand, ein violettes Leuchten ging von ihm aus.
    "Auf ein baldiges Wiedersehen, Gott der Jagd."
    Mit einem geistigen Befehl warf er Garthok kurzer Weise aus seiner Sphäre und löste seine Sphärenform auf und betrat mit seinem Geist die stoffliche Welt.


    Ervan stoppte sein Pferd und blickte erstaunt zu den anrückenden Reihen der nyllaenischen Armee.
    Was tun sie hier?, dachte er.
    Schnell gab er seinem Pferd die Sporen und galoppierte auf die Armee zu. Die ersten Soldaten blickten ihm ebenfalls erstaunt, aber auch misstrauisch entgegen.
    "Halt!", brüllte schliesslich einer von ihnen, anscheinend einer von höherem Rang und trat auf Ervan zu. Er wartete, bis dieser abgesessen war und richtete dann erneut das Wort an ihn, nun in normaler Lautstärke.
    "Wer bist du? Was willst du hier?"
    "Ich muss euch warnen, Bestien aus den Nordlanden haben das zwölfte Tor angegriffen. Wir haben es verteidigt, so lange wir konnten, doch wahrscheinlich sind sie nun gefallen. Sie waren uns zahlenmässig ums hundertfache überlegen. Sakkor, einer unserer Magier, hat mich losgeschickt, um die Armee von Nyllae zu alarmieren."
    Der Mann, der ihn angesprochen hatte und die umstehenden Soldaten lachten.
    "Nun, das hat schon der Allmächtige übernommen. Chyael hat die Hoheträgerin gewarnt und sie hat die Armee hereinberufen, um sich den Krokh entgegenzustellen. Du da", er deutete auf einen der Soldaten, "geh zur Hoheträgerin und erzähl ihr von dem Kerl da."
    Der Mann nickte und schwang die Beine.
    "Die Hohträgerin wird dich sicher anhören wollen, also warte", sagte er dann zu Ervan. "Sie wird wahrscheinlich jemanden schicken, um dich abzuholen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 18.05.2010, 20:28


    Ein splitterte unter Tar'kroms eisenbeschlagenem Stiefel. Es hatte die rostrote Farbe von Blut. Wie ein blutiger Spiegel bedeckte es den Boden in weitem Kreis, dort wo der Tiaryhexer seinen letzten Zauber entfesselt und sämtliche Wärme aus dem Land wie auch den Leibern der Kämpfenden vertrieben hatte. Krohk und Tiary gleichermaßen waren auf dem Spiegel darnieder gesunken, steif wie Bretter, mitten in der Bewegung erstarrt. Schweiß und Blut hatten feine Eiskristalle in Fell, Haaren und Kleidung gebildet und die Gefallenen so mit einer feinen Schicht aus Reif überzogen.
    Langsam, mit gemessenen Schritten trat Tar'krom zwischen die Erfrorenen. Jeder Tritt rief ein leises Knacken hervor, als der Teppich aus gefrorenem Blut aufplatzte.
    Viele derer, die dort lagen, hatte Tar'krom gekannt. Tapfere Jäger der Sturmhörner lagen dort reglos neben den wilden Bluthauerkriegern, kampferfahrene Veteranen Seite an Seite mit kaum dem Knabenalter entwachsenen Jünglingen. Tar'krom empfand weder Trauer noch Mitleid mit ihnen, denn dies lag nicht in der Natur der Krohk. Der Tod gehörte unabänderlich zum Leben dazu. Was zählte war nur, wie man ihm begegnete. Wer tapfer kämpfend fiel, der hatte sein Schicksal erfüllt. Wozu also um die Toten weinen?
    Neben einem vertraut erscheinenden Kadaver ging Tar'krom in die Knie. Abermals barst das Eis, als der Großhäuptling sein Gewicht auf das Bein verlagerte und nach der Schulter des Gefallenen griff, den steif gefrorenen Leib auf den Rücken drehte. Trotz seiner Handschuhe drang die Kälte des Leibes bis in Tar'kroms Fleisch. Reglose Augen blickten ihn aus reifumkrusteten Höhlen an. Bekannte Augen. Darga war Häuptling der Frostjäger gewesen, eines Stammes, der durch die weiten, unwirtlichen, von eisigem Wind geplagten Tundren der Nordlande streifte. Wie passend, dass es die Kälte war, die ihn schließlich dahin raffte! Nun, die Frostjäger würden einen neuen Häuptling wählen. Oder sich einem anderen Stamm anschließen...

    "Großhäuptling!" Karmon Bleichhorn trat auf Tar'krom zu, der seinen Weg zwischen Toten und Verwundeten hindurch fortgesetzt hatte. Der Einiger umfasste den Unterarm des Hünen im Kriegergruß und klopfte ihm mit der freien Hand auf die Schulter. "Du hast heute gut gekämpft, Karmon von den Bluthauern", befand er lobend. Auch wenn er ein unausstehlicher Hetzer und Nörgler war, das er kämpfen konnte konnte niemand Karmon Bleichhorn absprechen. Und das war es schließlich, worauf es in der Schlacht ankam.
    "Das waren keine Gegner, Großhäuptling. Diese Tiary sind weich, unwürdig. Sie zu zerschmettern ist keine Herausforderung."
    "Du wirst deine Herausforderungen bekommen, Karmon. Geh jetzt, versorge deine Wunden und stärke dich. Wir ziehen weiter, sobald die Horden das Tor passiert haben..."
    Ohne Widerworte zog sich der riesige Kämpfer zurück. Tar'krom hingegen setzte seinen Weg in die andere Richtung fort. Sein Blick war auf eine weitere bekannte Gestalt gefallen. Oder besser gesagt: auf zwei.
    Galrohka hatte sich tief über einen am Boden liegenden Krohk gebeugt. Einen Krohk, dessen eines Horn auf halber Höhe abgebrochen war. "Großhäuptling!", grüßte Brahk Splitterhorn schwach, als Tar'krom an seine Seite trat. Er sah fürchterlich aus. Man hatte ihm Panzer und Wams abgenommen, sodass die grausigen Verbrennungen voll zu sehen waren, die sich von seinem vollkommen zerfetzten Ohr über den massigen Schädel den Nacken hinab und bis zum Gürtel über die Brust hinzogen.
    "Was ist mit ihm, Ältester?", wandte der Einiger sich an Galrohka und diesmal keimte tatsächlich so etwas wie Sorge in ihm auf. Es war eine Sache, in der Schlacht zu fallen. An einer Wunde zu krepieren war eine ganz andere...
    "Er kann von Glück reden, dass er die Durm-Rune getragen hat", antwortete Galrohka und warf Tar'krom eine rußbedeckte Schulterplatte zu, auf der schwach leuchtend das dreieckige Zeichen des Schutzes prangte. Nachdenklich ließ der Großhäuptling den Blick darauf ruhen, geistesabwesend wischten seinen Fingern über das geschwärzte Eisen.
    "He, ich lebe noch, Großhäuptling. Und ich komme schon wieder auf die Beine!", riss Brahk den Einiger aus seinen Gedanken. "Das stimmt!", bestätigte Galrohka, "Es sieht schlimmer aus als es ist. Mit ein paar Tinkturen kriege ich das wieder hin. Nur das Auge ist nicht mehr zu retten. Und jetzt halt' still, Splitterhorn, ich muss das hier rausschneiden, wenn du nicht willst, dass es dir im Schädel fault!" Und mit für seine hagere Statur erstaunliche Kraft drückte er den hochgewachsenen Krieger zurück auf den Boden. Ruckartig zuckte die Silberklinge in seiner Hand heran und bohrte sich an dem trüben, verkohlten Gallertklumpen vorbei in Brahks Augenhöhle. Der Bannerträger brüllte auf und auch Tar'krom zuckte bei diesem unappetitlichen Anblick zusammen, aber da hatte der Schamane das Messer bereits mitsamt dem zerstörten Augapfel wieder aus der Wunde gezogen. "Du bleibst hier liegen!", ordnete Galrohka an den stöhnenden Brahk gewandt an, erhob sich dann und trat auf Tar'krom zu.
    "Wir haben gesiegt, aber es war kein glorreicher Sieg", stellte der Alte fest, "Wir waren zu langsam und das hat diesen verdammten Zauberwirkern ermöglicht, sich geschickt aufzustellen. Das hat uns mehr Männer gekostet, als es nötig gewesen wäre. Noch immer weniger als es sie gekostet hat, aber trotzdem zu viele. Das nächste mal müssen wir schneller und entschlossener sein. Also, was sind deine Pläne, Großhäuptling?"
    "Wir schwärmen aus und ziehen nach Süden. So wie bisher. Jeder Stamm für sich, die Horden in losem Verbund. Wir brennen nieder, was uns in den Weg kommt. Wenn sie sich uns in den Weg stellen, dann greifen wir an. Und diesmal werden wir uns das Gelände aussuchen!"
    "Ghartok leitet dich, Großhäuptling", antwortete der Schamanenälteste nur und schritt dann von dannen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 19.05.2010, 18:07


    Wenn Götter träumen....
    Wenn Götter träumen, so bleibt das nicht ohne Konsequenzen für das Leben ihrer eigenen Sphäre, so wie die Welt der sterblichen Völker, denn ein Göttertraum hat Auswirkungen auf diese Welten. Wie diese wiederum ausfallen hängt von dem momentanen Gemütszustand des Gottes ab. Im Falle von T’ch Alas wird die Blutgerinnung, sofern er schlecht gelaunt ist, vermindert, so dass selbst ein kleiner Schnitt lange braucht um zu verkrusten. Andere Götter entfachen kleine Windhosen und ähnliches in diesem Gemütszustand. Da es Göttern jedoch gewährt ist ohne körperliche Beeinträchtigungen zu leben, ist es ihnen auch ebenso möglich nicht zu schlafen. Schläft ein Gott, so hat dieser es herausgefordert, kann es jedoch auch jederzeit wieder unterbrechen.
    Im momentanen Fall schlief T’ch Alas und trauerte, und genau diese Trauer färbte Tränen blutig rot. Und für jede blutrote Träne wurde der Brunnen in Zentrum von T’ch Alas Sphäre um einen kleinen Tropfen gefüllt. Bisher war es nur eine kleine Lache...

    Langsam bemerkte auch die normale Bevölkerung die ersten Anzeichen des brennenden Blutes. Das wenige Vieh was sie besaßen wurde unruhig, die Beben wurden immer auffälliger und außerdem bemerkten sie es an den Gesichtern der alten Hurun, die diese Anzeichen zu deuten wussten. Ein bersten des steinernen Schorfes würde ein Ritual zu Folge haben, um den Berg zu besänftigen, sodass nicht auch die Hauptstadt von dem heißen Gold überschüttet würde. Und eine solche Zeremonie erforderte ein Opfer, welches in die Träge Masse des langsam gerinnenden Blutes gestoßen wird. Da jedoch das schönste Opfer schon für die Zeremonie des neuen Blutes genutzt wurde, würde man ein unwürdiges Opfer verwenden müssen, und das wiederum würde zum frühzeitigen erneuten Aufbrechen führen, und das verlangte dann erneut ein Opfer. Ein Teufelskreis, wie ihn die Hurun schon des öfteren erleben mussten.
    „BLUT FÜR DEN BLUTGOTT!“ Spie Sag’war aus, als er die Peitsche in weiteres mal auf den Rücken eines Hurun-Arbeiters knallen lies. „GRABT ES AUS! FÜR SEINE EHRE!“ Ein weiterer schalender Hieb riss den Rücken eines Hurun auf, und einige Bluttropfen wurden mit dem Seil der Peitsche zurückgerissen. Das Beben der Erde machte den Aufseher ungeduldig, und auch wenn er die Möglichkeit hatte sich abzureagieren, seine Arbeiter hatten das nicht. Wenn er ihnen nicht bald irgendeine Möglichkeit bot sich von der ständigen Angst begraben zu werden zu erholen, so würden sie einen Aufstand in die Wege leiten. Er wäre nicht der erste Vorarbeiter der so seinen Tod fand. Ein letzter Hieb hallte über das Gelände, bevor Sag’war die Peitsche fallen lies. „Nur noch ein bisschen, dann könnt ihr Pause machen.“ Er lies sich auf den Felsen sinken auf dem er stand, und besah sich im Sitzen die letzten Anstrengungen der Hurun.
    Der unruhige Blick Narthun’Arhans glitt ebenfalls immer wieder zum Nadwar, während er sich fragte, wie schnell es zum Ausbruch kommen würde. Er hoffte nicht zu bald, denn der Kriegsverkünder war noch nicht fertig, und es war noch nicht genug Erz in der Stadt um ihn zu vollenden. Und ohne Kriegsverkünder gäbe es keinen Krieg. Und ohne Krieg gäbe es ihn selbst bald auch nicht mehr... „Du da!“ schrie er einen der Hurun der am Bau des Verkünders beteiligt war herbei, und nach dem dieser an ihn herangetreten war fügte er in ein wenig gemäßigterem Tonfall hinzu, „Gib den Schmieden bescheid, sie sollen ihre Produktion maximieren. Lauf!“ Der Bote eilte mit raschen Schritten davon. Ein erneuter Blick zum Nadwar teilte ihm mit, dass schon die ersten Rauchsäulen sich einen Weg zum Himmel wanden. Es würden entweder nur noch wenige Stunden oder noch 1-2 Tage sein. Wer wusste schon, welche Launen das pochende Herz noch hatte?

    Ruckartig schlug T’ch Alas seine Augen auf und blickte sich besorgt um. Etwas war in seine Sphäre eingedrungen, er hatte es deutlich gespürt. Nur was? Sich selbst aufrichtend spähte er umher. Wenn etwas beinahe unbemerkt sein Reich betreten hatte, dann gab es nur wenige Möglichkeiten, was es denn sein konnte, und eine davon wollte er sich nicht ein mal ausmalen. Sein Blick schweifte noch unruhig über das Land, als ihm ein kleiner Punkt im Himmel auffiel, der immer näher schwebte. Er konzentrierte sich, und ein vom ihm erzeugter Wind treib das etwas in seine ausgestreckte Hand. Eine Botschaft eines anderen Gottes, so direkt in seine Domäne eingeschleust... und er hatte sich schon sorgen gemacht, dass es etwas schlimmes war. Ein wenig beruhigt las er sich die Nachricht durch.
    Der Ritter versuchte also an seine Vernunft zu appellieren, an sein Gewissen. Und das bei einem Blutgott! Hämisch auflachend lies er eine hauchdünne Schicht Blut über das Papier laufen, und es rot färben. Nur einzelne leicht durchschimmernde Linien des vom Rittern geschriebenen Textes leuchteten noch durch die Blutschicht. Mit einem nur zu erahnenden Fingernagel ritzte er eine eigenen Botschaft in das getrocknete Blut.

    Komm zu mir.

    Lautete sie schlicht und ergreifend. Er hauchte sie leicht an, und die in seiner Domäne von ihm kontrollierten Winde trieben es aus seiner Sphäre zurück zu der des blauen Ritters.
    Mal sehen ob er meine Einladung annimmt, dachte er grinsend.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 20.05.2010, 18:28


    Wieder einmal war der blaue Ritter unter seinen Leuten. Niemand erkannte ihn, als er mit anderen zusammen auf einem Feld arbeitete und sich ein wenig die schweren Gedanken aus dem Kopf schaffen wollte. Schließlich kam einer der Boten vorbei, die der Gelehrte inzwischen losgeschickt hatte: Mit Unsicherheit, ein wenig Angst, nahmen die Bauern die Nachricht auf, aber der Familienvater und seine zwei ältesten Söhne machten sich sofort auf, ihre Ausrüstung zu holen und loszuziehen, während die Frau, die Töchter und zwei jüngere Söhne daheim bleiben würde. Obwohl der ältere der beiden, ein Vierzehnjähriger, so aussah, als ob er gerne mitgekommen wäre.

    Niemandem fiel auf, dass der sonderbare Gast, der für ein einfaches Essen mit seiner Arbeit gezahlt hatte, auf einmal ein blutbeflecktes Stück Papier aus der Luft griff, und niemandem fiel auf, dass er einfach verschwand, sich in eine für einen Menschen eher ungewöhnliche Richtung aufmachte. Und bald darauf stand er an den Grenzen eines riesigen Herbstwaldes, abermals feierlich in seiner vollen Rüstung. Seine Stimme klang leise, aber fest in den Wind.

    "T'ch Alas? Hier bin ich ..."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 20.05.2010, 20:02


    Chyaels Verabschiedung war knapp und brüsk gewesen - und obendrein unnötig, denn Ghartok hatte überhaupt nicht vorgehabt, sich einer Bitte zu gehen zu widersetzen - aber der Gott der Jagd war ihm nicht böse deshalb. Tatsächlich hatte das kurze Treffen ihn überaus amüsiert, ja, er hatte sich bestens unterhalten gefühlt. Und war nun weiser als zuvor. Chyael hatte also vor, selbst in den Krieg einzugreifen... Das hieß natürlich, dass er selbst es ihm gleichtun würde. Gleichzutun hätte, wenn er nicht wollte, dass der Zug der Krohk in einem schädlichen Sturm aus feiger Magie endete. Nun, dass könnte interessant werden. Er hatte schon lange nicht mehr in einer großen Schlacht gekämpft. Er zog es vor, sich einzelne, würdige Gegner zu suchen, anstatt Massen und wehrlosen Kreaturen niederzustrecken. Nun, Chyael hingegen schien mit so etwas nicht die geringsten Probleme zu haben... Aber er, Ghartok der Jagdgott, würde dafür sorgen, dass die elenden Tiary sich ihr Recht auf dieser Welt zu wandeln hart würden erkämpfen müssen.

    Ghartok war nicht an die Front zurück gekehrt, noch hatte er sich vom Wind weiter ins Land des Magiergottes tragen lassen, um die Bewegungen der Tiary auszuspähen. Das Treffen mit Chyael hatte ihn auch nachdenklich werden lassen und so hatte er sich in seine eigene Sphäre - Sturmhall, wie er sie nannte - zurück gezogen. Einem einsamen, ewig sturmumtosten Wachtum an einer hochaufragenden Klippe, umgeben von wildem, tiefem, finsterem Wald. Unwirtlich, aber umso passender für jenen, der nur den Stärksten zugestand, zu sein...
    Wie auf einen unsichtbaren Befehl öffneten sich die Tore des Turms, als sein Herr durch Wind und peitschenden Regen auf ihn zuschritt, zuckende Blitze warfen ihren Lichtschein in die karge, schroff gemauerte Halle und Donnergrollen rollte über den Himmel. Mächtige Fackeln flammten auf, als Ghartok über die Schwelle trat, warfen ihr blakendes Licht auf die Gestalt des Gottes. Nur die ewige Finsternis in seinem Helm, die sein Gesicht vor jeglichen Blicken verbarg, konnte es nicht durchdringen.
    Ghartok achtete nicht auf den hohen, hölzernen Thron, der am Kopfende der Halle seiner harrte, noch auf das Lager aus den riesigen Fällen ehemals mächtiger Kreaturen, das einladend vor dem munter prasselnden Kamin aufgeschichtet war. Grübelnd, den Blick gesenkt, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, wandte er sich einer gewaltigen Wendeltreppe zu, die ihn bis zur Spitze des Turmes führen würde. Eintausend Stufen in die Höhe. Ghartok erklomm sie ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen. Durch ein weiteres hölzernes Portal trat er ins Freie. Wie laut das Heulen des Sturms doch hier oben war, wie greifbar nah die finsteren Wolken. Eiskalte Regentropfen trommelten gegen die bloße Brust des Gottes, Windböen zerrten an seinem Umhang, ließen ihn knatternd in seinem Rücken flattern.
    Ghartok trat an die Brüstung des Turmes und ließ den Blick über das tobende Nordmeer wandern. Er mochte diese Aussicht. So rau und sturmdurchwühlt, so hatte die Welt zu sein! Nur wer dem Sturm trotzte sollte leben. Was waren schon all jene wert, die zu weich waren, um dem Unwetter zu widerstehen? Die Welt gehörte den Starken!

    Der Regen hatte wieder eingesetzt. Schwer. Kalt. Beständig. Unmittelbar als die Nebelschwaden begannen sich aufzulösen, als die Sonne den Mond vom Himmel vertrieben hatte, da hatten auch die schwarzen Wolken ihre Last nicht mehr gehalten. Der Regen prasselte auf das Schlachtfeld, auf die Leichen der Toten, auf die geschliffenen Ruinen der Garnison und auf das schier entlose Meer der schweigend durch das Tor schreitenden Krohk. Tar'krom stand auf einer halb niedergerissenen Mauer der ehemaligen Kaserne und folgte ihnen mit seinem Blick. Auch er schweigend. Die Krohk machten sich nicht viel aus Worten. Es waren Taten, die zählten! Taten, die es nun zu vollbringen galt! Ungeordnet zogen die Horden an ihrem Großhäuptling vorbei, ein Wald aus Speeren in einem Meer aus matt schimmernden Eisenhelmen. So viele... Und jeder einzelne ein großer Jäger! Tar'krom konnte die bedrohliche Macht, die von dieser Horde auszog förmlich in der vom Regen gereinigten Luft schmecken.
    Hier und dort ragte ein Banner aus der Masse hervor, das Zeichen eines Häuptlings. Jedes behangen mit den Trophäen früherer Siege, Krallen, Pelzen, Schädeln, jedes ein Symbol der Macht. Nichts würde sie aufhalten können! Das mächtige Bollwerk, dass die Tiary vor den Gefahren des Nordens schützen sollen war im Handstreich gefallen und wer sollte sie nun noch stoppen? Würden die Tiary ihnen etwa ihr Heer entgegenwerfen. Das wäre närrisch... aber umso besser für die Krohk. Sie würden die Sache rasch und brutal erledigen...
    Tar'krom richtete sich zu seiner vollen Größe auf, hielt die Nase in den Wind. Er blies aus Süden und trug in sich das Versprechen von Kampf und Blut. Sie würden seinem Ruf folgen.
    "Schwärmt aus!", brüllte der Großhäuptling den unter ihm vorbei ziehenden Massen entgegen, "Durchkämmt ihr Land! Brennt ihre Häuser nieder! Schleift ihre Mauern! Tötet jeden, den ihr seht! Zeigt keine Gnade mit den Schwachen! Und horcht in den Wind, denn wenn mein Horn erschallt, dann ruft es euch zur Schlacht!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 21.05.2010, 12:26


    Ein Speer tippte den leblosen Körper an. Pfeile hatten den Krohk durchbohrt, ließen ihn mehr wie einen Igel, als wie einen aufrecht gehenden Stier aussehen. Der Hauptmann der Karawane schüttelte den Kopf. Kein Virun hatte so etwas schonmal gesehen. Zumindest die in der Karawane nicht. In der großen Bibliothek würde man vermutlich etwas über dieses Volk wissen. Jedenfalls war der Humanoide ziemlich mutig gewesen. Er hatte mit erhobener Axt einen virunischen Wächter angegriffen. Die anderen, die mit Bögen bewaffnet gewesen waren hatte er vermutlich nicht bemerkt. Falls das Wesen überhaupt männlich war oder intelligent genug so etwas zu bemerken. Nun, jedenfalls wurde es Zeit durch das nordöstliche Tor zu verschwinden. Die Karawane machte sich erneut auf den Weg und passierte das Tor, wo sie erfuhren, dass die Krohk, Kreaturen aus dem rauen Norden das Land angegriffen hatten. Mirri beschloß dennoch zum Auge weiterzuziehen.

    Mit einem gewaltigen Krachen setzte das erste Schiff auf den Sand der Wüste. Kalyen wollte ins Westmeer und der kürzeste Weg bestand darin die Schiffe durch die Wüste zu bringen. Wüstenschiffe, haha.
    "In Ordnung, ich erkläre es noch einmal. Die Baumstämme werden vor dem Schiff abgelegt. Wenn das Schiff hinten nicht mehr auf den Stämmen rollt, wird dort einer weggenommen und vorne hingelegt. Ist doch nicht schwer, oder?"
    Die Arbeiter sahen den Feldherren an, als hätte er den Verstand verloren. Schließlich fügten sie sich aber dennoch ihrem Schicksal. Die Beladung der Schiffe bestand im Grunde nur aus Proviant, einigen Priestern, den Arbeitern und der nötigsten Besatzung. Aus der Hand hatte man eine kleine Menge Kamele mitgenommen, die die Schiffe ziehen würden. Hier, in den Ausläufern der Wüste war der Sand nicht mehr so rutschig, sodass Kalyen dieses Manöver durchführen würde. Wenig später bewegte sich das erste Schiff langsam, aber stetig durch den Sand.

    Moment. Warum war ein Licht auf der Karte in Datria. Zilean konzentrierte sich und erhaschte einen jungen Verstand.
    Fayt, der grade an die Tür einer Gaststätte klopfen wollte erschrak, als jemand zu ihm sprach.
    Du junger Narr. Ziehst du diese zwei Menschenmädchen einem Leben in Sicherheit vor?
    "Wer spricht da?", die Menschen in der Umgebung sahen den Ritter an, als hätte er den Verstand verloren.
    Wer werde ich wohl sein? Hol die Sonnenscheibe hervor, die du hast, ich möchte sehen können.
    Au, Schei au Schei au Schei. Das musste Zilean sein.
    Sehr gut. Wenigstens erkannt hast du mich, auch wenn du meinen Befehlen nicht gehorchst. Aber vielleicht kann ich mit dir etwas anfangen. Schließe dich einem Kriegstrupp der Datrianer an, wenn du das möchtest. Ich werde Verwendung für dich haben.
    Als wären alle fünfhundert Wüstendämonen hinter ihm her, sprintete Fayt zu dem Heerführer der Datrianer.

    Hach ja, der freie Wille. Insgesamt vermutlich eine gute Sache, aber im Einzelfall ausgesprochen nervend. Zilean betrachtete erneut die Karte. Mirris Karawane hatte soeben von den Tiary erfahren, dass die Krohk, vermutlich unter der Leitung ihres Gottes, den Namen würde Zilean nachschlagen müssen, Nyllae angriffen. Einen unpassenderen Zeitpunkt hätten sie sich nicht aussuchen können. Im Moment sah es so aus, als würden die vier Völker in der Mitte von den Hurun auf der einen und von den Krohk auf der anderen Seite in die Zange genommen. Der Meister der Sande schüttelte den Kopf und ging das Buch suchen, in dem die Krohk verzeichnet sein mussten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 21.05.2010, 15:18


    Marik stand grade auf dem dorfplatz,wo er mit einigen kriegern die vorbereitungen besprach.Es musste vieles erledigt werden.Die Schmiede mussten die waffen und rüstmaterial reparieren und neu schmieden.Marik wollte einige teile der Ritter von Thoan übernehmen und ausprobieren,wie mann mit soetwas am körper kämpfen kann.Von weitem sah er schon den jungen krieger anlaufen und blickte neugierig zu ihm.


    Sana und Jarus hatten sich eilig ihre sachen geschnappt und waren auf dem weg nach datria als sie hörten das die Tiary angegriffen wurden.Sie wollten keinesfalls opfer dieses kampfes werden.Wenn es ruhiger werden wird,wollen sie zurückkehren.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 22.05.2010, 15:43


    Das hatte ja gut funktioniert. Keine langen Verhandlungen, kein zähes Diskutieren um verschiedene Abkommen, kein Herumgestreite mit verschiedenen politischen Fraktionen. Wunderbar. Vaanen erhob sich aus seiner knienden Position, verbeugte sich, bedankte sich noch einmal und wandte sich dann beschwingt zum Gehen. Draußen trafen er und seine Männer auf den, der augenscheinlich die Bewaffneten führte, der Marik genannt wurde. Schnell erfuhr er vom Objekt der Neugierde der Männer dort.

    "Diese Panzerplatten sind tatsächlich ein wenig schwer, aber wir können leichtere, weniger vorstehende und trotzdem stabile machen. Natürlich nicht so fest wie diese hier, aber trotzdem fähig, einen Schwertstreich abzulenken."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 22.05.2010, 18:05


    Marik sah die ritter bereits als sie aus dem palast seiner Schwester und Königin herauskamen.Freundlich nickte er ihnen zu."Habt ihr jemanden dabei,der unseren schmieden zeigen kann wie mann solche panzer herstellt?Auch würde ich persönlich gerne lernen so ein tier zu reiten.Wie nennt ihr diese tiere,Pferde?" Marik setzte sich auf eine bank."Wir besprechen grade was noch alles getan werden muss um uns vorzubereiten auf eventuelle angriffe.Vielleicht könnt ihr uns ja mehr sagen über diesen Feind,auf den wir vorbereitet sein müssen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 23.05.2010, 14:37


    Wieder bildeten die Windpirscher die Speerspitze der Horden, wieder waren sie, die schnellsten von allen, allen anderen Stämmen voraus geeilt. Sie rannten, wie es nur die Windpirscher vermochten, pfeilschnell, waghalsig. Sie genossen den Wind, der ihre Nasen umwehte und das weite, unbekannte Land. Hügel, Ebenen, Wäldchen flogen unter ihren Stiefeln dahin. Es war ein weites Land, nicht so weit wie der Norden, nicht so wild, nicht so unwegsam, aber dafür fremd und unbekannt. Und feindlich. Wo mochten sie lauern, die Weichlinge, die sich Tiary nannten? Sie, die Windpirscher, würden sie finden. Sie würden sie stellen, würden sie umschwirren wie Mücken und während der Feind noch nach der Mücke schlug würde der Hammer der Haupthorden auf sie nieder gehen. Dies war ihre Aufgabe, hier lag ihr Ruhm. Sie mochten nicht die besten Kämpfer sein, nicht so wild wie die Bluthauer, nicht so mächtig wie die Sturmhörner, nicht so zäh wie die Frostjäger. Dafür waren sie die geborenen Kundschafter. Niemand hätte dies bestritten. Und die Windpirscher liebten diese Rolle!

    Kelor schwang seinen Speer in weitem Bogen, ließ sich vom Schwung der Waffe über einen schmalen Bach tragen. Laub knirschte unter seinen hohen, ledernen Stiefeln, als er am anderen Ufer in die Knie ging und abfederte, nur am augenblicklich wieder hoch zu schnellen und, noch immer den Schwung des Sprungs nutzend, weiter rannte. Ihr Weg hatte die Windpirscher in einen lichten Waldgürtel geführt, schmale Birken erhoben sich in den Himmel und das Licht der aufgegangenen Sonne funkelte zwischen ihren Kronen hindurch und warf gesprenkelte Schatten auf den moosigen, laubbedeckten Grund. Im Wald lief Kelor noch immer am liebsten. Zwar hatte dieser Wald, im Gegensatz zu den mächtigen Urwäldern Norrsks, einem Läufer nicht viel zu bieten, aber immerhin, es war ein Wald. Und allein dies und die Tatsache, laufen zu dürfen, war ein Grund zur Freude.
    Kelor hatte seine Stammesbrüder und - schwestern aus den Augen verloren, doch er ahnte, dass sie nicht weit entfernt sein konnten. Vielleicht eine halbe Meile zu beiden Seiten von ihm würden sie ebenso durch den Wald hetzen wie er. Ein Hornstoß würde sie an seine Seite rufen, sollte er auf den Feind stoßen. Und eine halbe Meile konnte einen Windpirscher nur wenige Herzschläge lang aufhalten...

    Plötzlich lichteten sich die Bäume vor Kelor und gaben den Blick auf offenes Land frei, das sich gleich einem Felsvorsprung, der ins Meer ragte, in den Wald geschoben hatte. Und auf eben jener Lichtung standen einige Gebäude, niedrig, aus hellem Stein errichtet und gedeckt mit Stroh. Zwei größere und eine ganze Reihe kleinerer Häuschen, eng aneinander gedrückt, als fürchteten sie den Wald. Nun, jetzt hatten sie allen Grund ihn zu fürchten!
    Instinktiv verlangsamte Kelor seine Schritte, ließ den Speer sinken und pirschte geduckt näher. Er erkannte den Baustil, es war der selbe, die die Gebäude der Garnison aufgewiesen hatten, ehe Tar'krom sie schleifen ließ. Tiaryhäuser also! Einen Moment erwägte Kelor, in sein Horn zu stoßen, doch dann entschied er sich dagegen. Es war niemand zu sehen, vielleicht waren die Häsuer unbewohnt. Erst einmal nachsehen. Rasch, geduckt, huschte Kelor auf das größte der Häuser zu. In der ihm nächsten Wand war ein Durchbruch, etwa auf Bauchhöhe. Sollte das eine Pforte sein? Aber warum dann so hoch? Diese Tiary hatten merkwürdige Angewohnheiten...
    Kelor schwang sich durch des eckige Loch ins Innere des Hauses. Es war schlicht eingerichtet, nur wenige Möbel standen herum. Es erweckte nicht den Anschein, als würde es leer stehen, eher, als wäre es überhastet verlassen worden. Im Herd glomm sogar noch eine schwache Glut. Ob die Tiary noch hier waren...?
    Nachdem er alle Räume des Hauses rasch durchsucht und dabei nichts entdeckt hatte verließ Kelor die Hütte, diesmal durch eine richtige Tür, die auf er auf in der anderen Wand gefunden hatte. Aus dem zweiten großen Gebäude konnte er Geräusche vernehmen, leises, monotones Scharren. Da waren sie also! Den Speer stoßbereit umklammert pirschte Kelor näher. Die Tür der Hütte war verschlossen, doch schon ein leichter Ruck mit der Schulter ließ den Riegel aus dem Schloss springen. Mit einem Satz, einen Schlachtruf auf den Lippen, warf Kelor sich ins Innere und musste verdutzt feststellen, dass sich keine Tiary im Inneren befanden. Stattdessen sah er sich einer Herde offensichtlich nicht weniger verwirrter Tiere gegenüber, die ihn aus dummen Augen anstarrten.
    Tiere wie diese hatte Kelor noch nie gesehen. Sie waren augenscheinlich alles andere als gefährlich und erinnerten ihn ein wenig an Rehe, die man nur des Fleisches und nicht der Ehre wegen jagte. Nur, dass diese Tiere im Gegensatz zu Rehen nicht die gerinste Furcht vor dem Jäger empfinden zu schienen. Warum die Tiary sie hier wohl eingesperrt hatten, wenn sie doch ohnehin nicht wegliefen?
    Nun, wie auch immer, jedenfalls sahen sie essbar aus. Kurzentschlossen trat Kelor auf sie zu und stieß der nächsten Kreatur den Speer ins Herz. Mit einem erstickten Schrei brach das Tier zusammen und nun endlich wurden auch die anderen unruhig, versuchten Abstand zu dem Krohk zu gewinnen und drängten sich in die hinterste Ecke der Hütte. Kelor ließ sich neben dem toten Tier nieder, tippte zwei Finger in das aus der Wunde schießende Blut und steckte sie dann in den Mund. Ein feiner, metallischer Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Eindeutig essbar! Mit einer groben Klinge schnitt er einen Streifen Fleisch aus dem Kadaver und verschlang ihn roh. Schmeckte nicht mal schlecht!
    Und dennoch, es lag nicht in der Natur der Krohk, sich mit unnützem Gepäck zu beladen. Das eine Tier würde ausreichen müssen, der Rest sollte leben. Die Krohk töteten nicht um des Tötens Willen. Sollten sie doch in den Wald laufen. Dort gehörten Tiere ohnehin hin, nicht in die Steinhäuser der Tiary. Er würde ihnen einfach die Pforte offen lassen...

    Das tote Tier hinter sich herschleifend verließ Kelor die Hütte wieder. Er war sich nun sicher, dass keine Tiary mehr hier lebten. Es wäre also Zeitverschwendung, hier weiter zu verweilen. Er erinnerte sich an die schwelende Glut im Hauptgebäude und betrat es abermals. Einige Scheite Holz auf die heiße Asche geschichtet, eine Weile kräftig in die Glut gepustet und schon flackerte das Feuer wieder. Kelor suchte sich ein paar lange Holzscheite, steckte sie in die Flammen bis die Spitzen loderten. Mit seinem Fackelbündel verließ er das Haus wieder und trat auf den Platz, um den die Hütten angeordnet waren. Erbärmliche, nichtswürdige Hütten. Ein wahrer Jäger schlief unter bloßem Waldhimmel. Er empfand nichts als Verachtung für diese Gebäude. Mit Schwung schleuderte er die erste der Fackeln in das strohgedeckte Dach des Haupthauses...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 23.05.2010, 20:44


    T’ch Alas horchte auf. Da war es wieder gewesen, ein fremdes Eindringen in seine Sphäre, und als ihn wenige Momente später auch die Worte erreichen war er sich sicher, dass ihn nichts gefährliches holen wollte. Ein breites Grinsen breitete sich auf den verschwommenen Zügen des Blutgottes aus, als er langsam einen Teil seiner Macht in sein Reich fließen lies.

    Für den blauen Ritter musste es sich anfühlen, als wäre er gepackt, herum gerissen, und quer durch einen Raum geschleudert worden, als sich die Welt um ihn herum zu einem schwarzen etwas verdichtete, von innen heraus zu leuchten begann, und mittels einer Lichtexplosion wieder seine alte Gestalt annahm, nur dass der Brunnen nun den Aufenthaltsort des anderen Gottes darstellte. Der Brunnen, welcher noch nur von einer kleinen Pfütze bewohnt war.
    Die neblige Gestalt T’ch Alas schob sich gemächlich aus dem dichten Unterholz, direkt auf den blauen zu, und blieb nur einige wenige Meter von ihm entfernt. „Ah, du bist also gekommen.“ Sagte er freundlich, faltete die Hände, und setzte sich auf den steinernen Rand des Brunnens. „Der Krieg...“ bedächtig sprach er diese Worte aus, „dieser Krieg, mein lieber...“ ein leises Seufzen ertönte, „Dieser Krieg, Ritter, ist unvermeidlich. Du bist dir meiner Existenz, meines Ranges, und meiner Publikation bewusst. Du weißt, was für Geschichten über die Hurun über die Jahre die Völker heim suchten. Und ebenso die Geschichten über mich selbst. Ich bin blutrünstig, brutal, und unnötig gewaltbereit. Und ob es der Wahrheit entspricht, dass Urteil kannst du selber fällen. Aber ein Blutvergießen wird nicht abzuwenden sein. Meine Gründe, sie mögen dir bewahrt bleiben, sind dir nicht zugänglich, und wenn du sie erführest, würdest du sie wohl nicht verstehen. Ich weiß nur dies: Dein Volk wurde gewählt, weil es stark ist. Stark... ein so dummer Begriff. Stärke ist bedeutungslos im Angesicht von List, aber genug davon. Hast du wirklich geglaubt mich mit deiner Nachricht umstimmen zu können?“ Der ganze Monolog wurde von T’ch Alas in einer ruhigen Tonlage ausgesprochen, und deutete auf keinerlei Emotion hin. Es war wie ein Tatsachenbericht.
    Erneut lies T’ch Alas ein wenig Macht in seine Welt branden, wodurch sich die herbstlich roten Blätter blutig einfärbten. Ein wenig Eindruck schinden konnte nicht schaden. Erwartungsvoll wartete er auf die Antwort des Ritters.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 25.05.2010, 09:21


    "Warum ist dieser Krieg unvermeidlich? Ist er es nicht nach eurem Willen? Weshalb könnt ihr diesen Krieg nicht vermeiden? Ich glaube nicht, dass es euch nach meinem Land verlangt, ebensowening nach etwas darin, und nach dem letzten Krieg dürfte auch die Zahl eurer Untertanen noch nicht an ihr Maß gestoßen sein. Nein, ich muss glauben, dass ihr diesen Krieg wollt, solange ihr mir keinen Grund nennt. Und ich weiß, dass es einen Grund gibt, und sei er eure Grausamkeit. Was ich aber nicht glaube."

    Der blaue Ritter lehnte sich an einen Baum nahe bei dem Brunnen, und er schien sehr müde zu sein. Und tatsächlich strengte ihn dieser Streit an, weil er wusste was für eine Verantwortung auf ihm lastete, einen Krieg zu verhindern. Ein einzelnes rotes Blatt trudelte in seine Hand, andere bildeten bald darauf einen feurigen Besatz seines Umhangs, aber dieses eine färbte sich Grün, als es die Hand des Ritters berührte.

    "Ihr habt mein Volk gewählt, aber mit welchem Recht? Ihr seid kein Gott, und ihr habt keines der Rechte eines Gottes. Wer seid ihr, über mein Volk zu entscheiden?"

    ~~

    "Wir wissen selbst zu wenig über sie, aber unsere Gelehrten daheim sind besser informiert als wir. Es scheint aber, dass sie seh auf Demoralisierung setzen. Sie damit zu überraschen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen, scheint mir erfolgversprechend."

    Vaanen war schon damit beschäftigt, einen seiner Männer herbeizurufen, damit er einem der Datrianer seine Rüstung gebe, und einen der Jugendliche nebenso, dass er eines der Pferde hole.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.05.2010, 11:22


    Schnell war das pferd herbei geholt und Marik betrachtete das tier neugierig.Dann liess er sich die rüstung geben und probierte sie an."Nun,wenn wir diese dinger so hin kriegen das sie bequem sitzen und auch noch schützen,dann werd ich meine krieger damit ausrüsten."
    Jared war nun ebenfalls rausgekommen und blickte neugierig zu den kriegern.Marik schaute ihn an und nickte ihm höflich zu."Nun was soll ich nun tun,werter herr Ritter?"wandte er sich dann fragend an Vaanen.


    Sana und Jarus waren schon recht weit gekommen und hofften,das sie nicht den angreifern über den weg liefen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 26.05.2010, 20:52


    Als der Ritter mit seinem ersten Dialog fertig war fing T’ch Alas schallend an zu lachen. „Nicht ihr altes Maß erreicht? Mein Volk vermehrt sich wie die Maden im Speck! Wenn nicht sie ihr altes Maß erreicht haben, dann kein Volk!“ Als er sich schon kurz darauf wieder beruhigt hatte fügte er neutral hinzu: „Hör mir zu Ritter...“ als er gerade versucht hatte seinen Satz anzufangen, hatte auch sein Gegenüber wieder das Wort ergriffen, und diesen vorlassend hörte er sich seine Worte an, während die Umgebung immer stiller wurde, bis der andere Gott buchstäblich seinen Punkt gesprochen hatte.

    „KEIN GOTT?“ brüllte T’ch Alas so laut, dass die Trommelfälle eines normalsterblichen einfach geplatzt währen. „ICH soll kein Gott sein?“ Er schnaubte verächtlich „DU kleiner Ritter, DU bist hier der einzig unwürdige GOTT!“ das letzte Wort spöttisch aussprechend fuhr er fort, „fristest deine Zeit in den Sphären der Götter seit nunmehr.. wie vielen Jahren? Dass ich nicht LACHE! HAH! Ich lebe seit ÄONEN! Tausende von Jahren passierten mein Antlitz! Als du noch aus der Wagschale der großen Weisen entsprangst habe ich schon unterjocht! Gemordet!“ Sich gegenseitig aufwallend, wie es die Worte des Blutgottes taten, bildete sich ein Sturm der sich immer weiter selbst entfachte, geradezu die Gewalt hatte Bäume aus den Boden zu reißen und als hätten sie nur darauf gewartet verließen die blutigen Blätter ihre ehemalige Position, und stoben mit dem Wind davon, sodass ein einziger Koloss aus Blutblättern über den Himmel brandete. „Du NARR eines Ritters wagst es MICH zu beleidigen? Mich als ein einfaches... GESCHÖPF zu verunglimpfen?“ ein weiteres Brüllen erschütterte die Sphäre, und von einem Moment auf den anderen verschwand T’ch Alas und ein paar stechend gelber Augen blickte aus einem Meer von Blättern am Himmel, welches sich immer mehr zu einem Schlangenschädel formte.
    „RITTER!“
    Donnerte es aus den oberen Sphären, als der vermeintliche Schlangenschädel sein Gebiss spaltete, und aus den geifernden Reißzähnen Blut tropfte, und den Brunnen mit purpurnem Leben füllte.
    „WAGE ES NIE WIEDER MICH IN MEINER SPHÄRE ZU BELEIDIGEN!“
    Der zischelnde Kopf schoss aus dem Himmel herab, und blieb nur knapp einen Meter vor dem anderen Gott stehen.
    „DU MAGST NICHT STERBEN KÖNNEN, ABER SCHMERZEN KANNST SELBST DU SPÜREN!“
    Mit diesen Worten fuhr der Schlangenkopf, die Reißzähne voran, entgültig hervor, und barst in einer roten Explosion gefüllt mit Blatt und Blut, welche die Sphäre nur für einen kurzen Augenblick komplett ausfüllte.
    Ein Wimpernschlag verging, und die Sphäre war wieder wie zuvor. Nur die vergrößerte Lache im Brunnen deutete auf die zuvorigen Ereignisse hin. Der Schemen, welcher T’ch Alas in seiner Götter-Gestalt darstellte stand nun, wie der Schlangenkopf zuvor nur einen Meter von dem Ritter entfernt und starrte ihn aus glühenden Augen an. „Wag es nicht!“ flüsterte er erneut, und lies sich auf den braunen Erdboden sinken.
    Wieder in einem beunruhigend ruhigem Tonfall sprach er schließlich: „Ich denke du weist selbst, dass es spätestens jetzt kein zurück mehr gibt.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 26.05.2010, 20:58


    "Hochmut, mein Freund, und eitler Stolz."

    Trotz der Verachtung in diesen Worten verschwand der blaue Ritter schneller als vielleicht nötig. Größtenteils aus Abscheu, aber er wollte auch nichts riskieren. Mit einigen Schritten entfernte er sich, trat immer weiter in eine unwirkliche Wolke ein, in der seine Konturen verschwammen, bis nur noch das Blau seines Umhangs zu sehen war.
    Nein, dieser Narr hatte sich selbst jede Möglichkeit eines Friedens genommen. Sollte er erfahen, was es hieß, die Wälle von Thoan zu berennen!

    ~~

    "Wollt ihr die Rüstung testen? Wir könnten uns ein wenig schlagen ... Oder ihr versucht zu reiten. Ihr seht aus, als würde euch ein Pferd mögen. Macht es einfach ..."
    - Vaanen schwang sich auf sein eigenes Ross -
    "so."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 27.05.2010, 19:19


    Ghartok konnte es drehen und wenden, wie er mochte, alles schien doch immer auf das selbe Ergebnis herauszulaufen. Es war nichts, was er gerne tat. In der Tat war es vermutlich sogar das letzte, was er getan hätte, wäre es nicht das einzig sinnvolle. Aber so, wie sich ihm die Lage im Moment darstellte - der hart erkaufte Sieg am zwölften Tor, das Gespräch mit Chyael und all das, was er ansonsten aufgegriffen hatte, gab es keine andere Lösung. Er würde sich mit dem treffen müssen, der mehr als jeder andere jene Stärke verkörperlichte, die Ghartok wirklich respektierte und die das einzige war, in dem er eine Gefahr sah. Er würde sich dem Blutgott Tch'alas stellen müssen.
    Ghartok war alles andere als zögerlich. Zögern bedeutete Schwäche, Zögern bedeutete, dem Feind einen Vorteil - und sei es nur der von Sekundenbruchteilen - zu überlassen. Ein Fehler, den ein Jäger sich nicht erlauben konnte. Also machte er sich auch, kaum, dass er den Entschluss gefasst hatte daran, ihn zu verwirklichen. Die muskulösen Arme mit geballten Fäusten zum Himmel gereckt legte er den Kopf in den Nacken und blickte hinauf zu der pechschwarzen Wolkenfront, die sich über Sturmhall, direkt über seinem Kopf verdichtete. Wild rollender Donner erklang und aus den Wolken schoss ein Blitz, der auf die Spitze des höchsten Turmes, genau auf Ghartok zuhielt. Mit gleißendem Funkel schlug er ein und als das die Nacht zerreißende Licht verklungen war, war keine Spur des Gottes der Jagd mehr zu sehen.

    Herzschläge später schlug aus heiterem Himmel ein Blitz in der Sphäre Tch'Alas' ein und aus dem Donnerkeil manifestierte sich Ghartok. Was er erblickte war nicht das, was er sich unter dem Domizil eines Blutgottes vorgestellt hatte. Tatsächlich wirkte die Sphäre weder düster noch morbide, sondern strahlte vielmehr eine Präsenz der Ruhe und einen Hauch von Melancholie aus. Ein herbstlicher Wald, weniger wild, gefährlich und geheimnisvoll als jener, der Sturmhall umgab, aber immerhin: ein Wald. Ghartok konnte nicht behaupten, dass es ihm hier nicht gefallen hätte...
    Und dann sah er ihn. Er hatte ihm den Rücken zugewandt und schien den Blick auf einen Brunnen vor ihm zu richten: Tch'Alas, den Blutgott, eine neblige, unscharfe Gestalt, die irgendwie schwer mit dem Auge zu erfassen war. Selbst mit den Falkenaugen des Jagdgottes. Ansonsten jedoch wirkte er weit weniger furchteinflößend als der Ruf, der ihm voraus eilte. Ghartok blieb dennoch vorsichtig. Es konnte auch bloße Tarnung sein.
    "Die Welt ist in Aufruhr!", sprach Ghartok die Gestalt mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme an, "Ich bin Ghartok der Jäger und du musst Tch'Alas der Blutgott sein. Ich entbiete dir meinen Gruß." Seine Augen ruhten aufmerksam auf dem Rücken der Gestalt. Dieser Gott war ein Gegner, der nur sehr schwer einzuschätzen war.
    "Du wirst dir sicher denken können, warum ich dich aufsuche, Blutgott. Du bist es, der jenen Aufruhr verursacht hat, der die Länder des Südens durchzieht. Die Blutsonne hat den Ruf des Krieges mit sich gebracht und ich selbst bin der letzte, der ihn nicht beantworten würde, ist doch der Krieg das edle Spiel, dass klärt, wer des Lebens und wer des Todes würdig ist. Er ist der Grund, der es wert ist, auf dieser Welt zu wandeln.
    Und doch gibt es jene, die zu schwach oder zu feige sind, sich dem Spiel zu stellen. Boten reisen durch die Südlande und die schwächlichen Völker haben erkannt, dass im Zusammenhalt eine Macht liegt, die die Schwachen den Starken ebenbürtig macht. Sie schmieden Bündnisse um dem prüfenden Sturm zu widerstehen... Ich nehme nicht an, dass euch dies neu ist, Blutgott, nicht wahr? Und doch betrifft es euch ebenso wie mich..."
    Ghartok schöpfte tief Atem nach dieser Rede, dann legte er den Kopf schief und ließ den Blick abwartend auf Tch'Alas ruhen. Die Botschaft war überbracht, nun galt es abzuwarten, wie der Blutgott reagierte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 28.05.2010, 23:41


    Unfassbar! Es... es war einfach unfassbar! Seine Sphäre... erneut besudelt! Kaum war der Ritter fort brach der nächste Tumult los, und wer auch immer eingedrungen war, er spielte auch noch mit seinem Reich herum! Langsam aber sicher wurde T’ch Alas wütend. Sein Reich war sein Heiligtum. Und an diesem Tag wurde er schon zu oft besucht, beleidigt, und verhöhnt. Der laute Donnerschlag, den der neue Eindringling hinterlassen hatte, hatte ihn aus einer Tiefen ruhe gestoßen, in einem Pulk von Unruhe zurückgelassen, und ihr dort noch ein mal bespuckt. Lärm. Hier! Seufzend wand sich der Gott dem marmornen Brunnen zu, welcher sich vor ihm erhob, und starrte in das Blutwasser. Vielleicht brachte ihn der Anblick der Hurun vorerst zur Ruhe...
    Tief ein und ausatmend hörte er, wie sich ihm kräftige Schritte näherten. Wer auch immer ihn störte, er hatte eine massige Gestalt gewählt. Einen prüfenden Blick im Nacken spürend sprach der Fremde mit einer Stimme wie ein Gewitter T’ch Alas an. ’Ghartok der Jäger?’ dachte T’ch Alas überrascht, als dieser seinen Namen genannt hatte. ’Der Gott des Nordens, der Herr der Eislande... im Reich des Gottes der brennenden Lande?’ verdutzt starrte er in den Brunnen vor sich, wo anstatt eines Spiegelbildes der Hohepriester der Hurun Befehle erteilte. Sein anfänglicher Zorn war wie verflogen, vertrieben durch die Verwunderung. „T’ch Alas der Blutgott... ja, so nennt man mich.“ Sprach er, den nachdenklichen Blick noch immer in den Brunnen geheftet. „Und du Ghartok der Jäger... auch ich grüße dich... und bin mir dessen bewusst, dass nur der Krieg euch hierher geführt haben kann...“ Andächtig schob er einen seiner Nebel verhüllten Finger in das Blut, hob genau einen Tropfen heraus, und wand sich nun schlussendlich langsam um. Den Blutstropfen einfach in der Luft schweben lassend blickte er sein Gegenüber prüfend an.

    „Schau.“ Sagte er kurz und bündig, und auf einen Schlag vervielfachte der Blutstropfen seine Ausmaße auf eine Fläche die gut einen Meter im Durchmesser hatte. Bilder zeigten sich in diesem. Erinnerungen. Die Blutsonne prangte majestätisch und zugleich beunruhigend am Himmel. Ihre roten Strahlen beschienen den Erdboden, und nur wenig der Szenerie veränderte sich pro Bild. Der Blutstropfen zeigte vergangene Tage der Blutsonne. Völker, wie sie sich versteckten, verkrochen, versuchten sich zur Wehr zu setzen, oder einfach erstarrt gen Himmel blickten. „Du kannst dir denken, dass sie alle nicht ohne Grund so reagieren, selbst wenn die Hurun, und ebenso ich, nur noch Legenden bei vielen Völkern sind. Jedoch... warum dieses mal?“ Seine ätherische Faust durch den vergrößerten Blutstropfen treibend, sodass dieser in tausende Blutspritzer zerbarst fügte er hinzu, „warum gerade dieses mal? Was war an dieser Blutsonne anders als an den letzten? Haben die Völker zu lange kein Blut mehr geleckt? Blut... jeder Krieg wird mich stärken. So war es schon immer, ganz egal wie er ausgegangen ist. Ich schaue dem anbrechenden Krieg wohlwollend entgegen, dass tue ich wirklich, nur frage ich mich: Was hat die anderen dazu geführt erst jetzt einzugreifen?“
    Er schwieg eine Weile, und eine leichte Brise lies die Lichtung rings um rascheln. „Ich habe die Geschehnisse beobachtet, habe die Schwäche der Fremden Völker nur zu gut im Blick, und noch viel wichtiger, ich weiß, dass sie schwach sind. Eines der Völker wird von einem so jungen... naiven Gott geführt... es ist verwunderlich, dass dieses Volk sich nicht schon selbst ausgerottet hat. Ein weiteres ist Zahlenmäßig so niedrig vertreten... es ist schwach! Nur eines... eines dieser Völker bereitet mir Kopfzerbrechen. Die Virun...“ einmal kurz seufzend zog er seine Faust wieder zurück, und lies sie baumeln.
    „Aber genug davon. Dein Kommen überrascht mich. Werde präziser. Was genau führt dich hierher? Brauchst du Unterstützung?“ Er schüttelte kurz langsam seinen Kopf. „Ich kenne dich nur aus Erzählungen, wir treffen uns das erste mal. Bedenke dass bei deinen Worten.“ Es mochte sein, dass er schwach klang. Aber der andere musste bereits genug von ihm gehört haben. Wenn nicht hätte er über Jahrtausende weggehört. Den Kopf hebend starrte er den Jäger nun aus Blutroten Augen an, während Blatt um Blatt leise von den Bäumen um die Lichtung herum abfiel.


    Wütend gab die Erde ein Grollen von sich, als gerade die letzten Arbeiter aus dem Minenschacht flohen. Von einem heftigen Beben so stark gerüttelt, das Sig’war fast von seinem Podest fiel, fluchte er lauthals, fand seine Balance wieder und lies seine Peitsche schnalzen. „Schneller! Schafft alles hier weg! Wir haben kaum noch Zeit!“ Die Peitsche knallte lautstark auf Stein, als Hurun hölzerne Wägen anhoben und so schnell wie möglich über einen Pfad zur Stadt zogen. Die Erze polterten wild herum, und beschädigten sich so selber, jedoch gab es einfach nicht mehr genug Zeit um alles sorgsam zu erldeigen. Sie, und damit war nur er selbst gemeint, hatten den strikten Befehl bekommen so lange wie nur irgendwie möglich zu arbeiten. Sie hatten den Bau bis zum äußersten getrieben, mussten nun leider doch abbrechen. Sig’war selbst platzierte sich auf einem der hinteren Haufen, und behielt den Zug aus Leibern im Blick. Die Beben, welche immer mehr an Gewalt gewannen erschütterten die Karawane immer wieder, welche sich auf dem Weg zur Stadt befanden, und ein Blick des Aufsehers zum Nid’war verriet ihm, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorstand. Dicker, pechschwarzer Dampf strömte aus den Poren des Toten Körpers des Urvaters, und verdunkelte den Himmel zusehends. Die Asche machte das Atmen aller Lebewesen schwieriger, was die Hurun, die das ganze bereits kannten, jedoch noch am wenigsten störte. Ihr einziges Ziel war es zu dem Zeitpunkt in die Sicherheit der Mauern zu gelangen, denn es mag zwar ehrenhaft sein Naduru geopfert zu werden, die Existenz blieb danach dennoch ausgelöscht. Immer wieder schreiend, brüllend und schlagend trieb er die Arbeiter zur Eile an, während die rettenden Mauern immer näher rückten. Hoffentlich hatten sie genug Erze beschaffen können...

    Narthun’Arhan schrie nun schon mit beinahe krächzender Stimme seine Befehle. Die ganze Zeit über hatte er nur geschriene und befohlen, selbst gegessen hatte er kaum. Das einzige was für ihn galt war der Kriegsverkünder. Sein Podest hatte er jedoch verlassen, nachdem er einmal nach einem heftigen Beben einfach herunter gestürzt war. Die Schmieden klangen den gesamten Tag über, machten einen ohrenbetäubenden Lärm, und ließen alles zu jeder Zeit unheilvoll glühen. Der Kriegsverkünder an sich nahm immer mehr an Form an, ein guter Beobachter hätte sogar erraten können, was dort gebaut wurde, würde es jedoch auch ohne diese Beobachtung bald erfahren können was es war.
    Der Hohepriester war halbwegs gut gelaunt. Es schien alles soweit geklappt zu haben, und genug Adern waren geborgen, und so genoss er den Anblick der schuftenden Hurun einfach, natürlich ohne aufzuhören zu brüllen, und wurde nur noch durch das Aufreißen der Wunde beunruhigt. Das erkaltende Blut würde den Marsch wohl um einen Tag verzögern, aber das wäre nichts im Vergleich zu den Wochen gewesen, welche das zuschütten der Minen nach sich gezogen hätte. Wenn es so weiter ging war ihm T’ch Alas wohlwollen gewiss!



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 29.05.2010, 00:45


    Mit einer Flutwelle tauchte das erste Schiff der virunischen Flotte wieder in die Fluten. Die anderen folgten. Es hatte Zeit gekostet die Schiffe über die Landenge zu bringen, zumal Kalyen kaum Soldaten zur Verfügung standen. Die Besatzung der Schiffe bestand ausschließlich aus Arbeitern, der Deckmannschaft und Priestern. Weiße Segel, die die letzten Tage schlaff vom Mast hatten herunterhängen müssen, fingen nun freudig den Wind ein. Die Schiffe setzten ihren Weg nach Westen fort. Der untergehenden Sonne entgegen, die ihr samtiges Licht über das Deck ergoss. Kalyen wertete dies als Zeichen seines Gottes. Hoffentlich war es ein gutes.


    Im Auge liefen die Vorbereitungen für einen Kampf auf Hochtouren. Niemand, nicht einmal das Triumvirat wusste, wohin oder gegen wen die Virun ziehen sollten, aber niemand ließ Zweifel daran, dass es wichtig sein musste. Soldaten rüsteten sich mit neuen Waffen und Rüstungen aus. Priester trainierten ihre Sonnenmagie noch öfter. Und die Schmieden von Wissen Kaliriens kamen nicht mehr dazu abzukühlen. Die Gesänge der Priester fluteten aus dem Auge heraus, wanden sich an dem Sonnenstrahl, der zur Sphäre Zileans führte entlang und erfüllten die Hallen der Bibliothek mit ihrem Klang.

    Tick. Tack. Tick. Tack. Zileans Augen folgten dem Pendel der großen Uhr, die in der Eingangshalle stand. Der Gott saß schlaff auf seinem Stuhl. Er hatte Bücher gewälzt, die seinen Lebensinhalt umfassten. Die Zeitmagie. Zeitmagie war mächtig. Sie konnte jemanden nicht nur vernichten, sondern sogar dafür sorgen, dass er nie existiert hatte. Und sie konnte noch einiges mehr. Zilean hatte Zauber gefunden, die zu benutzen er niemals wagen würde. Eigentlich war er sich da nicht mehr so sicher.
    Ein Zauber beispielsweise zerriss die Zeitstränge. Zerrte die Verbindungen außeinander, die Vergangenheit mit Gegenwart verbanden und hinterließ einen Scherbenhaufen. Nur Wesen, die in Zeitmagie bewandert waren, würden zwischen den Scherben reisen können. Und nun musste er nachdenken, ob die Umstände den Einsatz eines solchen Zaubers jemals rechtfertigen würden. Keine leichte Entscheidung.
    Er würde die Entscheidung vertagen. Es gab dringenderes zu tun.

    Zileans Essenz raste durch den Raum. Er suchte eine Sphäre, eine, die er lange nicht mehr besucht hatte. Die Sphäre zu erhalten war einer der ersten großen Zeitzauber gewesen, die er gewirkt hatte. Sie hatte einem Gott gehört, der Zilean sehr verbunden gewesen war. Die beiden hatten nahezu gleich ausgesehen und hatten sich auf dieselbe Magie spezialisiert. Zeitmagie. Eines Tages war der andere Gott schlichtweg nicht mehr dagewesen. Zilean hatte die Zeit für die Sphäre angehalten und ein Mausoleum aus ihr gemacht. Früher hatte er sie oft aufgesucht, wenn er nachdenken wollte. Aber in letzter Zeit waren seine Besuche immer seltener geworden.

    Die Sphäre stelle sich als Halle dar. In der Mitte schien die Sonne durch ein Loch in der Decke und hüllte die Statue Kalyens in einen goldenen Umhang. Natürlich war der Virun namens Kalyen nach diesem Gott benannt. Zilean hatte ein wenig im Verstand der Eltern herumgespielt. Stumm hockte sich der Meister der Sande vor die Statue. Dann schlossen sich seine Augen. Es war immer leichter hier in den Fluss der Zeit einzusteigen und sich treiben zu lassen. Auf den Erinnerungen an bessere Zeiten zu reiten. Bis jetzt hatte er noch nicht herausfinden können, was mit Kalyen passiert war. Vermutlich war irgendein Zeitzauber daneben gegangen.

    Auch hier fand Zilean keine Antworten auf seine Fragen. Aber dennoch war es gut und richtig gewesen dem alten Freund noch einmal die Ehre zu erweisen. Mit einem Augenzwinkern begab sich Zilean zurück in seine Bibiothek. Liebend gerne hätte er nun den Ritter besucht, ihm Mut zugesprochen, aber er selbst war sich nicht sicher, ob der Plan funktionieren würde. Wie konnte er es da verantworten Hoffnungen zu erwecken, die sich vielleicht nicht einmal erfüllen würden? Ein nachdenklicher Blick fiel auf die kristallene Karte. Ein kleiner Haufen Lichtpunkte war nun auf dem Meer südlich von Datria unterwegs. Ein einziger in Datria selbst. Bis auf die Karawane der Botschafter, die soeben die Ausläufer Kaliriens erreichte, waren alle restlichen Virun im Auge oder in der Hand.

    Fayt erfuhr einen Schock. Kurz schien es, als würde sein Gehirn zu den Ohren aus dem Kopf quillen wollen, dann war es vorbei.
    Ich habe dir ein Kampferfahrung und Taktikverständnis eingeflößt. Vor allem aber möchte ich, dass du überlebst, Fayt. Ich brauche dich dort, wo du bist und vor allem brauche ich dich lebendig.
    Es hing wirklich eine ganze Menge davon ab.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 30.05.2010, 12:27


    "Unterstützung?", Ghartok hob ungläubig eine Augenbraue, "Nein, das wohl kaum. Ich habe ein Volk als das meine erwählt, dass stark genug ist den Gefahren der Nordlande zu trotzen und ebenso werden sie mit all jenen fertig werden, die sich ihnen hier im Süden in den Weg stellen werden. Und wenn sie das nicht tun... nun, dann soll es so sein. Wenn die Krohk versagen, dann waren sie vielleicht nicht das würdige Volk, auserwählt um in diesem großen Spiel, das Leben genannt wird, zu gewinnen. Nur den mächtigsten, den würdigsten steht der Sieg zu. Vielleicht sind das die Krohk, vielleicht sind sie aber auch nur ein Werkzeug um die Unwürdigen zu zermalmen und die Würdigen zu testen. Mehr erwarte ich nicht von ihnen. Siegen sie, so ist es mir recht. Gehen sie unter, dann erhebt sich ein neuer Stern am Himmel, dann steigt ein neues Volk zur Macht auf. Und auch das ist gut. Du siehst, wie dieser Krieg ausgeht ist mir letztendlich gleich... solange es nur die Würdigen sind, die als Überlebende und somit als Sieger daraus hervor gehen. Doch das ist ohnehin die Natur des Krieges..."
    Für einen Moment hielt er in seiner Rede inne, schien nachzudenken. Vielleicht wollte er seine Worte auch nur für einen Moment wirken lassen. Dann jedoch fuhr er fort:
    "Was mich hierher gebracht hat, Tch'Alas, Blutgott, sind deine Pläne. Und behaupte nicht, du würdest keine hegen. Nicht gegen mein Volk, daran glaube ich nicht, aber dennoch: Pläne, die für mein eigenes Vorhaben wichtig sein könnten. Die Völker würden nicht so unruhig reagieren, wenn sich nichts zusammen brauen würde. Und nach allem, was ich über dich gehört habe kann es nur ein Krieg werden, blutiger als alle Krieg vor ihm, den du planst."
    Wieder eine kurze Pause.
    "Bedenke, Blutgott, dies betrifft mich genauso wie dich. Die Krohk fallen aus dem Norden ein und deine Hurun ziehen aus dem Süden. Und die Völker dazwischen finden sich plötzlich zwischen Hammer und Amboss. Für sie gilt es nun, so hart zu sein, dass sie dem Hammerschlag widerstehen und den Amboss brechen. Wie auch immer dieser Krieg ausgeht, entweder werden unsere beiden Völker vernichtet oder sie sind die einzigen, die überleben. Die übrigen Völker werden angesichts der doppelten Bedrohung zusammen stehen. Sie siegen als ganzes oder gehen gemeinsam unter. Und ebenso hat das Schicksal auch uns zusammen geschweißt. Keiner von uns wird siegen, wenn er den anderen als Feind sieht.
    Was ich dir vorschlage ist kein Bündnis, denn ein guter Jäger verlässt sich letztendlich nur auf sich selbst. Aber ich will wissen, was deine Pläne sind, denn nur wenn jeder von uns weiß, was der andere plant können wir so zuschlagen, dass der Pakt zwischen sich dem Hieb nicht widersetzen kann. Nur gemeinsam können wir sie spalten. Und spalten wir sie nicht, lassen wir zu, dass sie zusammen stehen, dann wird der Hammer splittern und der Amboss brechen."
    Zum dritten Mal legte Ghartok eine Pause ein, gab dem Blutgott Zeit, über seine Worte nachzudenken. Er würde es einsehen. Er musste es einsehen. Denn sie beide hatten keine Wahl. Hier spielte eine höhere Macht als die zweier Götter mit hinein. Das Schicksal war eine Kraft, der sich selbst die Mächtigsten beugen mussten.
    "Also, Blutgott, was sagst du?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 31.05.2010, 20:50


    Es war... interessant. Ja, so konnte man es beschreiben. Der Jagdgott war ein Spieler, und dazu kein schlechter. Er war geübt im Spiel des Lebens, er musste mindestens genauso viele Jahre auf seinem eigenen Rücken haben, wie T’ch Alas selbst, wenn nicht sogar um einiges mehr... Er setzte seine Bauern wie Könige. Über seinen eigenen Vergleich schmunzelnd folgte er weiter den Worten des anderen Gottes, wurde jedoch durch das fehlen an Führsorge am Volk des Jagdgottes verdutzt. War es ihm wirklich egal, ob sein Volk abgeschlachtet wurde? Es mag ein treffender Vergleich sein, gerade für einen Gott seines Ausmaßes, das Leben als ein Spiel zu bezeichnen, doch... Auch Spiele haben einen gewissen Einfluss. Er schüttelte sachte den Kopf, es gab jetzt wichtiges an das er denken musste. Zum Beispiel an die Worte von Ghartok.
    Als der Jagdgott schließlich geendet hatte begann T’ch Alas zaghaft zu reden. „Zwischen Hammer und Amboss, ein guter Vergleich... doch... merke: was zwischen uns liegt ist nichts als Rohmasse. Ungeformtes Erz. Unrein. Ein Bündnis, so zerbrechlich wie verbranntes Holz. Fahre mit dem Hammer hernieder und es wird fester, lasse ihn auf dem Amboss erklingen und es wird ausgehärtet. Die Glut der Schlacht schweißt. Sie schweißt zusammen, FÜHRT zusammen. Schlägst du zu, und bleibe ich stabil, so wird das Bündnis der Völker im Hammerschlag so hart wie Stahl. Es wird glühen durch das Feuer der Zusammenkunft, und das ist es, was unsere tatsächliche Sorge sein müsste. Wie lassen wir diese rohe Metall zersplittern? Eine kalte Dusche? Es muss sie wie ein Ausbruch des Nad’war treffen, unerwartet, und unvorbereitet, doch... dieser Vorteil ist, so vermute ich, von uns beiden bereits verspielt. Wie also, wollen wir unseren einzigen Joker im Spiel der Spiele einsetzen, wenn wir ihn schon benutzt haben? Es hilft nur einen neuen zu finden.“

    Ein Feuer begann den herbstlichen Wald komplett einzunehmen, und unheilvoller Wiederschein der Flammen erhellte die Lichtung auf dem der Blutbrunnen stand. „Wir müssen Feuer mit Feuer bekämpfen, und damit meine ich kein Bündnis. Wir müssen das Schmiedefeuer zur Weißglut treiben. Sie müssen schmelzen unter deinen kräftigen Schlägen, und meiner unüberwindbaren Festigkeit. Die Völker sind in der Kriegsvorbereitung, meine eigene ist so gut wie abgeschlossen. Nur ein Aufplatzen der Naht, damit meine ich einen Ausbruch von flüssigem Gestein aus dem Erdinneren, verzögert meinen Vormarsch. Wir, die Aggressoren haben den Bonus des Erstschlages, sollte es uns nicht komplett unerwartet treffen, diese Chance müssen wir nutzen. Jedoch genug der Spielereien...“ das Feuer, welches sich ausgebreitet hatte wie eine Flutwelle, die über das Land rast verblasste, verlosch und lies verbrannte Erde zurück.
    „Du willst meine Pläne wissen? Nun gut, du sollst sie hören: nördlich meines Reiches liegt eine gewaltige Wüste, dort herrscht Zilean, und sein Reich gilt es zu umgehen. Ich werde am Rande der Wüste reisen, keine direkte Provokation erzeugen, denn dies solltest du wissen: Ein Krieg mit ihnen in ihrem eigenen Land währe mein sicherer Ruin. Ein Angriff in den Rücken ebenso. Doch was sollte man da wählen? Den sicheren, oder den wahrscheinlichen Ruin? Ich habe mich für den Wahrscheinlichen entschieden.
    Ist die Wüste durchquert, so Falle ich in das Land Datria ein, dort, immer im Schutz des Waldes, ungesehen vom Auge des dortigen Volkes reise ich nach Thoan, und dort beginnt der eigentliche Krieg. Der blaue Ritter führt ein Heer, sein ganzes Land ist eine einzige Streitmacht. Doch kann er nicht seine ganzen Ländereien mit seinen Rittern umringen. Ich werde dort einfallen, wo sich der wenigste Wiederstand formieren kann, und von dort beginnt mein Siegeszug in die Zentren des Reiches. Dies, Ghartok der Jäger, war mein Plan, nun gilt es herauszufinden, wie dein eigener aussieht. Lasse die Glut des Krieges so hell erglimmen, wie sie es seit Äonen nicht mehr getan hat."

    Mit diesem Satz beendete T’ch Alas seinen Monolog, wodurch sich das Bild seines Reiches komplett erneuerte. Das blutrot der Blätter gewann wieder seine herbstlichen Farben, und der Boden strahlte Fruchtbarkeit aus. Es war genug mit seinem Reich passiert, so sollte es vorerst bleiben. Einen neutralen Blick auf den Jagdgott werfend, verlosch das glühen seiner Augen komplett, und es blieb nur die neblige Ahnung von diesen zurück. Es dürfte interessant sein, wie der Gott der Krokh auf ihn reagieren würde.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 02.06.2010, 19:05


    Also Krieg. Wieder Krieg. So lange Frieden, so lange keine Trauer über Gefallene, so lange keine zerrissenen Familien, so lange, dass sich die jüngste Generation schon nicht mehr erinnern konnte. Das letzte Problem, dass dem blauen Ritter in den Sinn gekommen wäre war, dass Thoan nicht zum Krieg bereit gewesen wäre: Überall im Land hatten über die Jahre die Männer geübt, als ob sie ein Berufsheer seien, nicht nur der Gefahr eines neuen Krieges bewusst, sondern auch bestrebt, ihrem hohen Ideal zu entsprechen, dem blauen Ritter. Gedankenvoll trat er aus den Wolken, als sei sein Umhang ein Seil, das aus dem Himmel herabgelassen worden war, und landete auf dem Dach einer Hochburg des Nordens. Rote Ziegel über weißen Mauern, beinahe ein Kloster, auf einem hohen Berg. Die Aussicht war wunderschön, in ein Tal konnte man sehen, in dem zwei Dörfer nicht weit auseinanderlagen, eingefasst von grünem Wald, und in der Ferne die Gebirgskette, zu der dieser hier gehörte, die die Nordgrenze Thoans bewachte. Unter dem Ritter spielten Kinder. Ja, Kinder! Jungen waren es, die jüngsten vielleicht elf Jahre alt, und sie alle trugen einen stählernen, in Thoans Silber schimmernden Armschutz, als Zeichen ihrer Berufung. Das waren die Ritter des blauen Banners, die kommen würden - die kommen wollten. Freiwillig hatten sie sich gemeldet, Krieger für Thoan zu werden. Um eine Statue herum spielten sie Fangen und ihren Wettlauf, als ob die Hurun nichts als ein lachhafter Traum in der Ferne sei, ein Nachtgespenst, das der Tag zerreißt. Die Statue war das Andenken eines derer, dem die Jungen nacheiferten, einem fahrenden Ritter. Tybald von den Klingenklippen, aus dem Süden, vom Meer. Er wurde gezeigt, wie er seinen Knappen vor einem Greifen schirmte, wie sie gemeinsam das Tier besigt hatten, das davor eine Reihe von Dörfern bedroht hatte. Nicht die höchste seiner Taten, aber Drachenstatuen passten nicht in den Innenhof, und auch der Greif war schon unterlebensgroß und steigend dargestellt. Solche Männer hatten die Kreige der Vergangenheit gewonnen. Aber viele von ihnen waren gefallen, Tybald bei seinem dritten Drachen. Zwei von denen zu erschlagen war eine Tat, die eines Epos würdig war, bei dem dritten war er schon alt. Er hatte angeboten, den Drachen von dem Dorf abzulenken, auf das er zuflog, bis die anderen Ritter eingetroffen waren, und als die Dorfbewohner abgelehnt hatten es dennoch gemacht. Stärke, Liebe, Selbstlosigkeit, Opferbereitschaft, Mitleid, Unbeugsamkeit, eiserner Wille. Die Älteren der Hochburg fochten auf dem Rasen, bereits in Rüstung, und der blaue Ritter sah sie bereits auf dem Schlachtfeld. Kämpfen, Siegen, Sterben.
    Genug gesehen. Er wusste, es war an der Zeit, bekannt zu geben, dass es vorbei war mit der Ruhe, dass die Frauen wieder ihre Männer verlieren würden, die Kinder ihre Väter, die Dörfer ihre Beschützer. Wie ein Glockenschlag erklang die Stimme des Ritters nun, im ganzen Land, von jedem seiner Leute zu hören, auch von denen, die sich nicht in Thoan aufhielten.
    "Es ist Krieg. Die Hurun haben ihn erzwungen. Bereitet euch vor ..."
    Ängstlich stoppten die Kinder ihr Spiel und sahen in den Himmel, aus dem die Stimme gekommen war. Und der blaue Ritter wusste, dies geschah im ganzen Land.
    Ach, sie waren vorbereitet! Waren die Grenzen nicht schon von Burgen gesichert, an denen sich Heere der Vergangenheit gebrochen hatten, als Thoan noch uneins gewesen war? Stand nicht ein Heer, das es an Macht mit dem der Hurun mehr als aufnehmen können musste? Aber vorbereitet waren sie dennoch nicht. Sie wollten nicht kämpfen und sterben. Aber sie würden. Und der blaue Ritter war mit ihnen.

    ~~

    "Wollt ihr die Rüstung testen? Wir könnten uns ein wenig schlagen ... Oder ihr versucht zu reiten. Ihr seht aus, als würde euch ein Pferd mögen. Macht es einfach ..."
    - Vaanen schwang sich auf sein eigenes Ross -
    "so."
    Er grinste fröhlich, bis auch er eine Stimme aus dem Himmel vernahm, die ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischte.
    "Der Krieg hat angefangen. Wir müssen die Taktik besprechen, ehe sie angreifen. Das hat noch Zeit ... Und eilt dennoch."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 02.06.2010, 19:25


    "Der blaue Ritter also...", murmelte Ghartok und fuhr mit der Rechten unter den Rand seines Helmes, offensichtlich, um sich nachdenklich das Kinn zu reiben. Der lange Bart seiner körperlichen Form schwang sanft hin und her, als seine Finger darüber fuhren. Eine gnaze Weile sagte er sonst gar nichts, sein Blick schien sich abzuwenden, als er in Gedanken versank.

    Dann plötzlich zog er die Rechte wieder hervor und deutete damit auf die Brust der nebligen Gestalt Tch'Alas'. "Hör mir zu, Blutgott!", begann er, "Du hast vollkommen recht und genau deshalb werden wir rasch handeln müssen. Dieses Bündnis ist am schwächsten, solange es frisch ist, aber der Krieg wird es härten wie die Glut den Stahl. Dies ist es, was wir verhindern müssen. Die Krohk sind mächtige Krieger und nach allem, was ich gehört habe, ist dein Volk das auch. Sie können jedes der übrigen Völker vernichten, solange es sich ihnen nur allein in den Weg stellen muss. Wir müssen also verhindern, dass die Völker ihren Bündnispflichten nachkommen können. Wir müssen sie binden, sodass sie sich nicht gegenseitig zur Hilfe eilen. Dann wird der Krieg sie einen nach dem anderen verschlingen."

    Erneut legte Ghartok eine Pause ein, rieb sich diesmal den Nacken. Wieder schien er nachzudenken. "Die Krohk ziehen im Moment nach Süden. Sie marschieren durch das Land von Chyael, dem Gott der Magie und seinem Volk, den Tiary. Sie verwüsten Felder und Dörfer und töten die Bauern. Die Tiary müssen handeln. Sie müssen die Krohk stellen, aber genau das ist es, was ich beabsichtigt hatte. Wenn sie ihre gesamte Armee entblößen, dann kann sie von den Krohk vernichtet werden und fällt das Heer, dann fällt auch das wehrlose Volk. Die Tiary haben keine andere Wahl, als in ihren eigenen Untergang zu laufen.
    Aber wenn die Krohk das Heer der Tiary stellen, dann werden sie geschwächt aus dem Kampf vervorgehen und enden als leichte Beute für die Entsatzheere aus Datria und Kalirien. Die Datrianer und die Virun können ihre gesamte Macht entfesseln, gegen die Krohk und auch gegen deine Hurun. Unsere Völker würden nieder gemacht werden und der Krieg endet rasch, wenn wir nicht handeln. Wir brauchen einen Plan..."
    Er ließ diese Worte für einige Herzschläge im Raum stehen, doch anstatt eine weitere Pause einzulegen fuhr er dann unverzüglich fort:

    "Die Krohk sind schnell und wendig und selbst in ihren Heimatländern werden die Tiary und ihre Verbündete es schwer haben, sie zum Kampf zu stellen, wenn es nicht die Krohk selbst darauf anlegen. Wenn sie wollen, dann können sie sich der Heeresmacht von Hybuvia lange entziehen. Dies müssen wir nutzen um die Tiary abzulenken. Die Krohk werden es verabscheuen, vor einem Kampf davon zu laufen, aber wenn sie weiter mordend und brennend durch die Lande ziehen, dann sind die Tiary gebunden und der Norden Thoans steht offen. Verbleiben die Datrianer und die Virun, die du für so mächtige Krieger hältst. Auch sie müssen wir ablenken, damit du das Reich des Ritters zertreten kannst.
    Meine Krohk sind zu wenige, um es mit ihnen und den Tiary zugleich aufzunehmen, aber sie können allemal all diese Länder zugleich bedrohen. Wenn die Krohk in die Grenzlande zwischen Datria und Kalirien einfallen, dann kann keines der Reiche seine Grenzen entblößen um Thoan beizustehen. Sie werden die Krohk jagen müssen, um ihre eigene Heimat zu schützen, aber die Krohk werden ihnen zeigen, dass man Jäger nicht jagen kann! Sie werden die Kräfte jener Feinde binden und wenn erst Thoan gefallen ist, dann werden auch die übrigen folgen...!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 02.06.2010, 19:28


    Marik schaute Vaanen zu wie er sich auf sein pferd schwang und tat es ihm nach.
    Als wäre er schon immer auf pferden geritten sass er auf dem tier und hielt den zügel fest.Als Vaanen ihnen sagte das es krieg geben würde,verdüsterte sich sein blick."Dann sollten wir uns vorbereiten auf diesen krieg."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 06.06.2010, 07:44


    "Sie waren riesig, mit unzähligen Narben und riesigen Zähnen und Hauern. Sie kamen mit einem seltsamen Nebel und sind wie ein plötzlicher Sturm mit schartigen Klingen und primitiven Waffen über uns hergefallen. Sie waren uns mindestens um das Zehnfache überlegen, obwohl die Magier auf unserer Seite standen!", Ervans Erzählung neigte sich dem Ende zu und der Tiary verstummte.
    "Haben sie irgendwelche Magie angewandt?", fragte die Hoheträgerin Tianna, nachdem der Soldat verstummt war. Kaum hatte sie die Nachricht, dass ein Bote vom Zwölften Tor angekommen sei, erreicht, hatte sie ihn schon zu sich gerufen. Nun kniete er vor ihr in dem Zelt, das die Soldaten in aller Eile für ihre Hoheträgerin aufgebaut hatten und erzählte, was er gesehen hatte. Allerdings übertrieb er ziemlich.
    "Zumindest keine sichtbare, Herrin", antwortete Ervan demütig auf die Frage. Er dachte kurz nach, dann erhellten sich seine Züge, als ihm etwas einfiel."Aber vielleicht war da doch etwas. Diese Monster haben alle irgendwelche Zeichen auf der Brust und manche überstanden einen magischen Angriff."
    "Sie haben Magie wiederstanden?", fragte Tianna. Ihre Stimme klang nun lauter und sie starrte den Boten verblüfft an.
    "Ja, abe nur wenige. Es ist mir nur aufgefallen, weil eines dieser Monster mich gerade angegriffen hat und dann von einem Geschoss aus Sternenmagie getroffen wurde. Er hat sich aber gleich wieder erhoben, aber da hab ich ihm sofort den Kopf abgeschlagen. Danach ist mir immer mal wieder aufgefallen, dass einige von ihnen der Magie widerstanden.
    "Nur wenige? Gut", Tianna winkte einem Soldaten, der am Zelteingang stand, zu sich.
    "Hol die beiden anderen Träger", befahl sie ihm. Er verneigte sich kurz und eilte dann aus dem Zelt. Tianna wandte sich wieder Ervan zu.
    "Und an dich habe ich noch eine letzte Frage: Wie lange denkst du, wird es dauern, bis wir auf die Krokh treffen?"
    "Krokh, Herrin?"
    "Das ist der Name, den sich diese Monster gegeben haben. Chyael hat ihn mir verraten, als er mir befahl die Armee einzuberufen. Dir wurde bestimmt schon gesagt, dass der Allmächtige uns gewarnt hat."
    "Achso. Ja, Herrin, das habe ich schon gehört. Nun, ich denke, die Armee und die Krokh werden in zwei oder drei Tagen aufeinander treffen, wenn wir uns aufeinander zubewegen."
    "Gut, du kannst gehen."
    Ervan verneigte sich und verliess das Zelt. Kurz nach ihm traten die zwei Träger, Jequs und Gasard, in das Zelt.
    "Hoheträgein Tianna, wieso habt ihr uns rufen lassen?", fragte Gasrd. Er hatte eine tiefe, angenehme Stimme und diese passt gut zu seinem ebenfalls angenehmen Äusseren.
    "Ich habe gerade mit einem Boten vom Zwölften Tor gesprochen. Das Tor ist gefallen und die Krokh sind in Hybuvia eingefallen. Wir werden wahrscheinlich in zwei oder drei Tagen auf sie treffen. Bereitet die Magier und Soldaten vor", antwortete Tianna. "ich werde Chyael um seine Macht für die bevorstehende Schlacht bitten."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 06.06.2010, 19:04


    Mit erhobenen Händen, stand Narthun’Arhan in imposanter Pose auf einem Balkon des großen Turmes, und starrte auf die Masse an Leibern, die sich am Fuße des monumentalen Bauwerkes versammelt hatte, während sich ein triumphierendes Lächeln auf seine Lippen stahl. Von unten nur ein kleiner Schatten breitete sich der Hurun zu seiner gesamten Größe aus, streckte sein Rückrad durch, und reckte seinen Hals empor, wobei seine Adern am Hals pochend auf der Haut zu sehen waren, wenn man nah genug dran gewesen wäre. Wie ein Berg seine Position wahrend brachte ihn nicht ein mal das nahe Beben ins straucheln, und so am Himmel stehend klappte er seinen Mund auf und schrie zum Himmel. Den Tiefen kehligen Laut dem Reich seines Gottes entgegenschleudernd wurde der Ruf vom Fuße des Turmes erwidert, und tausende von Leibern riefen ihn an, ihren einen Gott.
    An gewaltigen Seilen aufgehangen hing der silberweiße Kriegsverkünder mehrere Köpfe über der Menge, und sein imposantes Erscheinungsbild wackelte im Takt des Bebens. Die geschwungenen Formen gaben erste Töne von sich, den Schrei aufnehmend.

    „So sei es also. Während du sie noch aufreibst, und sie daran hinderst die Länder der attackierten Völker zu beschützen fallen meine Hurun in ihren Rücken, und zerstören sie, bevor sie überhaupt wirklich da sind. Der blaue Ritter, Chyael, Datria... sie werden fallen müssen. Doch um eines muss ich dich bitten, und hinterfrage nicht. ich bitte dich, die Ländereien des Zilean nur im äußersten Notfall anzugreifen. Greif sie an, wenn sie es provozieren, aber provoziere nicht selbst. Wir sind die zerstörende Glut, sie das weiche Metall.“
    Das Bild des Blutgottes veränderte sich von einem Moment auf den anderen, als sein Ätherischer Körper plötzlich in den Boden gesaugt werden zu schien. Die Dunstschwaden gerieten in Wallung , und der sonst so ungreifbare Körper begann sich zu verdichten.

    Es ist also soweit...

    Flüsterte es im Wind, während T’ch Alas Gestalt anschwoll, und die Dünste begannen sich aufzulösen.

    Schau in den Brunnen

    Sprach die Stimme mit einem letzten Wink seiner sich verformenden Arme gen Steingebilde, bevor sein Körper komplett Gestalt annahm, und für den anderen Gott nur für den Bruchteil einer Sekunde seine körperliche Gestalt zeigte, bevor er verschwand.
    Kaum war dies geschehen geriet die kleine Blutlache im Brunnen in Bewegung, und kleine Wellenberge bewegten sich vom Zentrum aus an den Rand, bis sich Bilder formten, der schreienden Hurun-Masse auf dem Platz vor dem Heiligtum der Bluthäscher.

    Wie eine Sonnenfinsternis breitete sich ein kleinen Moment lang Schatten auf dem Platz aus, auf dem beinahe alle Hurun befanden, bevor sich dieser komprimierte, zusammenfloss, und schließlich die gewaltige Gestalt des Blutgottes zeigte. Während die gewaltigen Schlangenleiber unheilvoll zischten warf sich das komplette Volk in den Staub, und senkte ehrwürdig ihr Haupt. Einen tief roten Blick auf den Kriegsverkünder werfend, riss er diesen aus seiner hölzernen Verankerung am Boden, und stieg mit dem Instrument gen Himmel auf, während einige Meilen hinter ihm der Nad’war unheilvoll rumorte.

    In der Sphäre des Blutgottes wurde das ganze Geschehen aus der Sicht des Hohepriesters, wie er es mit seinen Augen sah, gezeigt, wie sie seinem Gott in den Himmel folgten, bis er nur noch eine kleine Gestalt war. Diese nahm nun das Horn und...

    ... blies hinein, sodass sich um T’ch Alas herum die Aschewolken fortfegten, und ein Geräusch, lauter als ein explodierender Berg seinen Weg über die Welt suchte. Der tiefe Laut des Horn-ähnlichen Gebildes flog über Feld und Wiese, Berg und Tal, und schien von allen Seiten auf die Hurun einzudringen, während der Nad’war erstes „Blut“ in den Himmel spie, und die Sonnenstrahlen sich zunehmend verdunkelten. Der Nachhall des Kriegsverkünders, weitreichender als bis zum Ende des Landes der Krokh, gab nun entgültige Sicherheit. Die Hurun waren wieder da. Und diese stimmten nun jubelnd und kreischend in den Laut des gigantischen Instrumentes ein.
    Zusammen mit dem Horn verschwand die Gestalt des Blutgottes, und er...

    Erschien nur wenige Augenblicke später wieder in seiner normalen Gestalt in seiner Sphäre, der Brunnen um ein Hornornament bereichert. „Ich hoffe die Show hat dir gefallen,“ wandte T’ch Alas trocken ein, „Ich werde marschieren, sodass wir uns gegenseitig unterstützen mögen. Bis dahin, lebe wohl.“
    Er machte sich nicht die Mühe den Eindringling aus seinem Reich zu werfen, er war sich sicher, dass der andere selbst wusste, wann er verschwinden sollte. Außerdem blieben diesem so Zeit für letzte Worte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 06.06.2010, 21:08


    Bedächtig, beinahe träge, richtete Ghartok, der sich auf den Rand des Brunnens gestützt und die Geschehnisse in den blutroten Fluten beobachtet hatte wieder auf, als sich Tch'Alas abermals vor ihm manifestierte, wieder ganz in der nebligen, undurchdringlichen Gestalt, die er nur für so kurze Zeit aufgegeben hatte - und, dessen war sich Ghartok sicher obwohl er den anderen kaum kannte, die er wohl auch in Dekaden nicht mehr als einmal aufgab.
    "Dein Volk ist stark!", verkündete er, an den anderen gewandt. Es war kein Kompliment, lediglich eine bloße Feststellung. "Du gebietest über eine gewaltige Macht. Eine Macht, die es wagen könnte, die Krohk herauszufordern und auch wenn ich es bevorzuge allein zu jagen, so könnte ich mir wohl keinen besseren Partner hierfür vorstellen. Ich werde veranlassen, dass die Krohk über die Länder der Schwachen herfallen. Ich werde Angst und Verzweiflung säen und wenn diese Frucht aufgeht, dann ersten wir gemeinsam den Sturm des Krieges, den wir entfesselt haben. Das Antlitz dieser Länder soll neu geformt werden unter den Schlägen des Hammers und der unnachgiebigen Härte des Amboss'. Wir, Blutgott, werden uns wiedersehen. Doch nun gilt es, den Ruf der Jagd erschallen zu lassen."
    Ghartok hob beide Arme zum Himmel, die Handflächen geöffnet und Herzschläge später fuhr mit einem Donnergrollen, dass durch die ganze Sphäre des Blutgottes rollte, der Blitz in sie und verschlang den Gott der Jagd.

    Im Norden der fruchtbaren Ebenen von Hybuvia warf Tar'krom, Einiger der Stämme und Großhäuptling der Horden der Krohk, den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel, als plötzlich ein Ton, wie noch keiner der Krohk ihn je vernommen hatte, gedehnt und drohend über aus dem Süden erschallte und über das Land zog. Lange hielt der Hall an, erfüllte die Luft und sprach von Blut und Tod. Es war der Ruf eines Kriegshornes wie auch die Krohk sie vor der Schlacht bliesen und doch so gänzlich fremd. Fremd und beunruhigend.
    Doch dann, auf einmal, erklang ein zweiter Ton, diesmal aus den Wolken direkt über den Krohk. Ein Ton, nicht weniger mächtig und donnernd und mit nicht weniger wilder Botschaft. Ein Hornstoß, der von eiliger Hatz und unerbittlichem Kampf sprach. Ein Klang, den die Krohk nur zu gut kannten, denn dies war das Horn ihres Gottes, Ghartoks, des großen Jägers. Und Tar'krom griff nach seinem eigenen Horn, das an seinem Gürtel hing und antwortete dem Ruf und rings um ihn herum taten die Krieger der Krohk es ihm gleich.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 09.06.2010, 20:09


    "...Allmächtiger..."
    Ein Laut erschütterte die Luft. Ein gewaltiger, von Tod und Blut kündender Laut erklang über die südliche Mauer vom Sechsten Tor her über Hybuvia strich.
    Tianna erhob sich, als der Hornstoss sie in ihrer Anrufung unterbrach.
    "Was bei den fünf Magie..", entfuhr es ihr leise.
    Ein weiterer Hornstoss erklang, wilder diesmal, aber auch er kündete von Tod und Zerstörung. Der zweite war aber ungleich lauter, weil er über dem Himmel Hybuvias ertönte.
    Tianna ging hastig, aber doch noch anmutig aus iohrem Zelt.
    "Du da!", sie deutete auf einen Soldaten, der neben ihrem Zelt Wache hielt. "Informiere Jequs und Gasard und ruft die Generäle. Die Armee soll sich formieren und das Lager abbrechen. Ich habe das Gefühl, dieser Hornstoss war ein göttliches Zeichen, von Chyael gesandt. Wir sollen uns bereit machen."
    "Ja, Hoheträgerin", antwortete der Soldaten und nahm die Beine in die Hände.


    Auch Chyael hörte die Hornstösse der beiden Götter, Er hörte sie nicht nur, nein, er konnte sie spüren, wie sie in seinen Astralleib griffen und Wellen hindurchsandten.
    Der Krieg..Das alte Spiel der Götter..Es beginnt von neuem, dachte er. Aber ich bin ja ein talentierter Spieler.
    Wenn er eine Gestalt gehabt hätte, hätte er nun gegrinst.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 09.06.2010, 22:38


    Dana seufzte leise als sie die kriegshörner vernahm."Männer..immer müssen sie krieg führen und mein volk muss darunter leiden."

    Marik schwang sich vom pferd der thoaner und gab dem ritter die rüstung zurück.Dann legte er eine grosse karte auf einen holztisch."Hier sind wir.
    Die anderen siedlungen sind jeweils zwei tagesreisen von hier entfernt.Ich habe bereits boten hin geschickt,damit sie gewarnt sind.Wir haben kaum schutzmauern,da wir schon seid ewigkeiten keinen krieg mehr führen mussten.Nerean!Nehmt euch ein paar männer.Wir brauchen den kompletten steinvorrat um eine Mauer um die stadt zu bauen.Lasst auch einige männer zum steinbruch gehen.Wir brauchen alles was wir kriegen können."

    Sana und Jarus hatten schon einen guten teil des weges zurückgelegt auf dem weg nach Datria und hofften das sie bald wieder in der heimat und in sicherheit waren.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 10.06.2010, 15:13


    "Wie werden wir unsere Verteidigung strukturieren?"
    Einige Männer und zwei Frauen standen um einen Tisch herum. Sie befanden sich in einer der beiden Hauptstädte Thoans, in Tamoerne, der westlichen. Diese Adeligen repräsentierten die Führung aller Teile Thoans, und sie waren sich uneins, wie sie auf die Bedrohung durch die Hurun reagieren sollten. Laendra aus dem Süden meinte, man müsse sich auf Angriffe von der See her einstellen und Truppenkontingente in diesem Teil des Landes aufstellen, aber die meisten sahen die Hauptbedrohung im Osten und Norden, wo die eigentlichen Grenzen lagen. Vor allem aus dem Osten. Man hatte nicht viel Kontakt mit dem Volk Chyaels im Norden, aber sie waren sich ziemlich sicher, dass das Gebirge sie schützen würde.
    "Der Hauptteil der Ritter muss jedenfalls im Osten platziert werden. Unsere Feinde werden von dort angreifen."
    Ingjald hatte gesprochen, ein ziemlich starrsinniger Mann aus der Provinz im Nordosten. Er kannte das Gebirge; Nur Verrückte und Verzweifelte würden dort angreifen wollen. Ein besonnenerer Fürst antwortete ihm, Reginald aus dem eigentlichen Norden, dessen Region vollständig an das Gebirge angrenzte.
    "Meine Männer kennen das Gebirge. Es ist möglich, dass der Feind von dort angreifen wird. Er kann es sich doch gar nicht erlauben, erst durch Datria zu ziehen und dann die gesamte Macht unseres Heeres herauszufordern. Wir müssen auch den Norden verteidigen."
    Jetzt sprach Latva, die Fürstin aus dem Westen, der Krieg beinahe schon fremd war. Gelegentlich schlugen sie sich mit einem Piratenschiff herum, aber Grenzen zu verteidigen gab es nicht. Dennoch war sie eine kühle Strategin.
    "Wir können es uns nicht leisten, beide Grenzen zu verteidigen - Am Ende greifen sie an einer Front an, siegen und rollen die andere auf. Das geht einfach nicht, wir haben nicht unendlich viele Männer."
    "Wir müssen in Erfahrung bringen, ob Chyaels Volk unsere Nordgrenze behüten kann."
    "Ist dafür noch Zeit?"
    "Wenn das Bündnis mit Datria zustande kommt haben wir eine viel bessere Spähposition."
    "Wenn. Und wer weiß, wie zuverlässig diese Waldschrate sind!"
    "Vielleicht sollten wir keine von beiden Grenzen besetzen."
    Dieser Vorschlag Reginalds war wirklich verblüffend. Skeptische Gesicher begegneten seinem Vorschlag, wie als Aufforderung, sich doch bitte erwas mehr darüber auszulassen. "Die Grenzen liegen nicht allzu weit auseinander. Was hindert unsere Truppen daran, zwischen beiden Gebieten zu bleiben und sich erst in Marsch zu setzen, wenn Gefahr besteht? Wir könnten einige Regimenter auf Pferde setzen."
    "Woher bekommen wir so kurzfristig die Pferde? Die Schlachtrosse sind unmöglich in so iener Zahl zu züchten. Und auch nicht so schnell."
    "Wofür brauchen wir den Schlachtrosse? Ganz normale ..."
    Ein gewaltiger Krach, der sich anhörte, als sei er direkt vom Himmel herabgefahren, durchbrach die Diskussion. Unsicher sahen sich die Herrscher an, aber jeder vermutete genau dasselbe. Gerade wollte Reginald wieder den Mund öffnen, als ein übermenschlicher Hornklang durch die Welt schallte.
    "Mir scheint, das war eine Kriegserklärung. Von zwei Völken. Aber an wen? Und von wem? Das erste Mal ist offensichtlich, natürlich, aber das Horn? Haben wir zwei Feinde? Wir werden Nachforschungen anstellen müssen."
    Bald darauf setzten sich schon Boten in Bewegung, um Befehle und Kommandos in alle Städte und Regionen Thoans zu bringen. Und zwei große, thoanische Schiffe zerschnitten bald darauf das Wasser in östlicher Richtung. Ihnen begegnete ein kleineres Schiff, das nur leicht besetzt schien, aber sie schenkten ihm wenig Aufmerksamkeit. So sahen die Schiffe der Hurun sicherlich nicht aus, wenn sie überhaupt welche bauten.
    ~~
    Vaanen saß ebenfalls ab und ging zu Marik hinüber.
    "Ruft schnell alle verfügbaren Heerführer zusammen, die Zeit drängt. Wir müssen unsere gemeinsame Taktik besprechen."
    Und wie sie drängte! Als die Insignien von Hurun und Krohk im Himmel widerhallten rief Vaanen sofort einen der Ritter zu sich, wohl wissend, was der Schall verhieß.
    "Ithain, reite sofort zurück nach Thoan. Sie müssen von dem Bündnis wissen, Details folgen später."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 10.06.2010, 16:18


    Marik lächelte leicht."Die leute aus Danara mit denen ihr reden müsst sind bereits um diesen tisch versammelt.Ich bin der Herr der Krieger,was bei euch wohl Herrführer heissen mag.König Jared wird ebenfalls als Herrführer agieren,aber nur um die moral aufrecht zu halten.Die Krieger aus Seriad und Jelgard werden in vier tagen höchstens eintreffen können,wenn sie sofort aufbrechen,sobald die boten angekommen sind.Nuria wird sicher auch gleich dazu kommen um sich zu beteiligen.Sie ist unsere Hohepriesterin und Sprecherin Danas."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 10.06.2010, 20:28


    Die sehnigen, von Leberflecken übersähten Hände Galrohkas krampften sich um den Stab, die verbliebenen Muskeln seiner Arme waren angespannt und für einen Moment schien es, als sei der schwere, krohkhohe Stab aus grob geschnitzter Eiche das einzige, was den alten Schamanen noch auf den Beinen hielt. Doch dann fuhr ein Windstoß von hinten durch seine lange, schlohweiße Mähne und den zauseligen, beinahe bis zu Gürtel reichenden Bart und hüllte das Haupt in eine bleiche, haarige Krone, die die dürre Gestalt des Ältesten zu neuer Größe aufzublähen schien. Und dann waren da diese Augen, aus denen die Weisheit des Alters ebenso sprachen wie der Scharfsinn der großen Kriegsherren des Volks der Hornträger und ihr Blick verriet mehr als deutlich die Macht, die noch immer in diesem alten Leib hauste.
    Neugierig wanderten sie der Reihe der Gefangenen entlang, die die Jäger vor dem Felsvorsprung, auf den Galrohka geklettert war, aufgereiht hatten, aufmerksam blieben sie an jedem kleinen Detail hängen und ihr Blick schien tief, tief bis unter die Haut der Tiary zu dringen. Es waren acht an der Zahl, der einfachen Kleidung nach nichts weiter als Bauern und Knechte und jeden von ihnen hatten die Jäger, die sich nun hinter ihrer Beute aufgereiht hatten, brutal auf die Knie gezwungen.

    "Wo sind sie her?", wandte Galrohka sich an den Anführer des Trupps und seine Stimme klang dabei wie das Knarzen eines uralten Baumes.
    "Wir haben hinter der Hügelkette eine Ansammlung von Gehöften entdeckt", antwortete der Jäger, Jok'lar mit Namen, "Dort, wo der Rauch aufsteigt." Er wies mit ausgestrecktem Zeigefinger nach Westen, wo sich tatsächlich eine dünne Rauchfahne in den Himmel wand und konnte sich dabei ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. "Wir haben alle Gebäude in Brand gesteckt und die Überlebenden mitgenommen. Das hier sind sie." Diesmal wanderte sein Finger weiter und deutete auf die knienden, übel zugerichteten und vor Angst bebenden Tiary.
    "So, Gefangene also...", knarzte Galrohka nachdenklich und es war unmöglich herauszuhören, ob er dies begrüßte oder für bloße Zeitverschwundung hielt. Jok'lar und die Jäger hatten die Blicke gebannt auf den Schamanenältetsten gerichtet, harrten seines Urteils, doch der Alte kratzte sich lediglich mit den langen, dürren Fingern an seinem bärtigen Kinn und musterte die Tiary erneut.
    "Waren sie tapfer, als ihr angegriffen habt?", fragte er schließlich, wieder an den Jägerführer gewandt und nickte dabei mit dem Kopf grob zu den Gefangenen hinüber. Jok'lar verstand die Frage ganz offensichtlich nicht, denn seine Gesichtszüge entglitten ihm zu einer halb verwirrten, halb neugierigen Miene, sodass Galrohka erklärend hinzufügte: "Es wäre eine Beleidigung für den Jagdgott, würden wir ihm schwache und zaghafte Herzen opfern. Nur die Tapferen und Beherzten sollen ihm auf dem Altar dargebracht werden..."

    Galrohka wusste die Antwort noch ehe Jok'lar erneut die Lippen öffnete. Aus seinen Gesichtszügen konnte man lesen wie von einem Runenstein. Und so, wie dem Jäger nun die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand waren die Gefangenen offensichtlich völlig nutzlos. Dennoch machte der kräftige Krohk einen beherzten Anlauf, sich zu rechtfertigen.
    "Sie haben sich uns in den Weg gestellt...", setzte er an, "...mit ihren Hacken und Forken und Beilen... doch als sie erkannten, mit wem sie es zu tun hatten... da... da hat sie wohl der Mut verlassen... Haben uns um Gnade angebettelt nachdem die ersten paar Hiebe gefallen sind und wir das erste Dutzend in den Dreck geschickt hatten... und... ja... ähm" Seine Stimme wurde zunehmend leiser, unsicherer und schließlich brach er ganz ab.
    Galrohka hatte sich bereits halb auf seinem Felsen abgewandt, da erklang die Stimme eines anderen Krohk in seinem Rücken: "Diese Beiden hier waren tapfer! Mussten ihnen die Waffenb mit aller Mühe abnehmen und haben sich sogar dann noch gewehrt, als wir sie gefesselt haben. Haben sogar noch gestrampelt, als wir sie weggetragen haben..."
    Abrupt wandte der Schamanenälteste sich wieder den Gefangenen zu und ein unschönen, schiefes Grinsen lag plötzlich auf seinen faltigen Zügen. Der Sprecher war ein junger, hochgewachsener Jäger gewesen, der eines der gefangenen Wesen grob mit der Pranke in dessen langem Haar festhielt. Und dennoch zuckte der Leib des Tiary noch hin und her, er wand sich in seinen Fesseln und gegen den unerbittlichen Griff.
    Mit einem Satz, den ihm wohl niemand zugetraut hatte, sprang Galrohka von dem Felsen herab, noch immer geschickt schwang sein alter Leib den Stab und trug ihn durch die Luft auf die Jäger zu, die Spitze des Eichenastes bohrte sich in den Boden als der Alte einige Meter vor den Gefangenen auf dem Boden aufkam und leicht taumelnd sein Gleichgewicht suchte. Rasch hatte er sich wieder gefangen, wand sich dem widerstrebenden Gefangenen zu. Interessant! Und da, neben ihm, noch eines dieser Wesen schien noch nicht verzagt zu sein, kämpfte, warf sich herum. Wie köstlich! Das war besser, als er es zuerst angenommen hatte. Galrohkas scharfer, erfahrener Blick hatte eben etwas erkannt, was sogar dem stolzen jungen Jäger entgangen sein musste. Ganz offensichtlich strebten die beiden gar nicht von ihren Häschern fort, sie mussten genau wissen, dass sie keine Chance hatten zu entkommen. Sie strebten zueinander zu! Galrohkas Grinsen wurde noch breiter, als er die beiden genauer musterte. Tatsächlich!
    "Da sieh' einer an", kicherte er meckernd und trat gemächlich auf die beiden zu. "Wenn mich meine alten Augen nicht täuschen, dann haben wir es hier mit einem Jungen und einem Mädchen zu tun. Und so wie die beiden sich mühen, zueinander zu gelangen, würde ich fast sagen...", er legte eine dramatische Pause ein, "... dass sie ein Paar sind. Die Liebe ist es, die ihre Herzen stark macht und ihnen Tapferkeit schenkt! Das ist gut, sehr gut sogar! Liebe ist ein starker Trieb, er macht sie zu mächtigen Opfern. Der Siegbringer wird zufrieden sein, sehr zufrieden, ja..."
    Jetzt, nachdem er es erklärt hatte, schien es auch den Jägern zu dämmern und sogar der vorher zu verlegene Jok'lar fing dröhnend an zu lachen.
    "Das war gute Arbeit, Jäger", lobte Galrohka, "Wir werden sie rasch für das..." Plötzlich brach er ab, schien auf einmal zu erstarren. Seine Augen begannen in ihren Höhlen zu rollen, verdrehten sich bis nur noch das Weiße zu sehen war. Dann brach der Schamanenälteste unter dem erschrockenen Aufschrei der Jäger in die Knie, diesmal war es wirklich nur noch der krampfhaft umklammerte Stab, er ihn hielt. Sein alter Leib begann unkontrolliert zu zucken, schüttelte sich, brach schließlich ganz zusammen. Und dann, so schnell wie es begonnen hatte, endete der Spuk. Noch ehe die zur Hilfe eilenden Jäger ihn erreichten hatte sich Galrohka, bleicher und zittriger denn je, aber dennoch lebendig, wieder mühsam auf die Knie gestemmt. "Schamanenältester? Geht es euch gut?", erkundigte Jok'lar sich vorsichtig, "Können wir euch irgendwie helfen?"
    "Schafft die Gefangenen weg", antwortete Galrohka mit schwacher Stimme, aber ohne auf den Vorfall auch nur im Entferntesten einzugehen, "Haltet die beiden getrennt, aber nicht zu fern von einander. Sie sollen den anderen sehen und doch unerreichbar fern von einander sein. Tötet die anderen! Ich kümmere mich später um das Opfer. Jetzt muss ich den Großhäuptling suchen. Der Siegbringer hat große Pläne..."
    Und ohne ein weiteres Wort hatte er sich an seinem Stab wieder in die Höhe gewuchtet und kehrt gemacht, die verwunderten Jäger ließ er einfach stehen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 14.06.2010, 03:15


    Die beiden Hornstöße hallten über die Mauern des Auges hinweg. Brandeten auf die weißen Steingebäuden und echoten tausendfach durch die Gassen. Dann schwoll vom zentralen Platz her ein anderer Laut an. Aus vielen tausend Kehlen erklang das Lied vom Zorn der Wüste. Vom Kreis des Lebens. Wie alles Leben einmal enden musste und zu Sand zerfiel. Wie dieser Sand wiederrum Kalirien nährte, bis die Wüste die ganze Welt beherrschte. Das Lied war voller Melancholie, aber ebenso voller Lebenswille. Das Leben zu leben, solange es möglich war. Selbst, als die Virun verstummt waren, schien es, als würden Geister weiter die Verse wispern.
    Mirri hob ihre Arme, auf einem hastig errichteten Holzpodest stehend: "Volk der Wüste. Unser Gott hat uns offenbart, dass der alte Feind sich wieder regt."
    Zorn nickte neben der Hohepriester, voller Wohlwollen die Sonnenkrieger betrachtend, die sich fein säuberlich auf dem Hauptlpatz aufgereiht hatten.
    Segen sprach weiter: "Den ersten Hornstoß kennen wir bereits. Die Hurun marschieren."
    Die Armee begann zu tuscheln, verstummte aber rasch wieder.
    "Der zweite hingegen kommt von einem Gott, dessen Volk wir noch nicht kennen. Aber ich frage euch: Kann es Zufall sein, dass die beiden Hörner so kurz hintereinander erklingen?"
    "NEIN!", die Menge reckte die Fäuste in die Luft, einige mit blankem Stahl darin.
    "Zweifellos wollen sie die vier Völker brechen. Eines nach dem anderen. Lassen wir das zu? Lassen wir zu, dass die Hurun über ein anderes Volk herfallen, wie sie es einst mit uns versucht haben?"
    "NEIN!"
    "Lassen wir zu, dass ein anderer Gott dasselbe Leid erfahren muss, wie der Sonnenkönig?"
    "NEIN!"
    "Lassen wir zu, dass die Horden des Nordens und des Süden ungestraft und ungehindert durch diese Länder wandeln?"
    "NEIN!"
    "Werden wir jeden Meter erst mit ihrem Blut wässern, bevor wir sie in ihre Länder zurücktreiben, wie die Hunde, die sie sind?"
    "JA!", die Menge raste. Hätte man die Virun jetzt auf den Feind losgelassen, vermutlich hätten selbst die Alten und Schwachen mit Klauen und Zähnen angegriffen.
    "Gut gesprochen, Segen."
    "Danke, du solltest gehen."
    Zorn nickte. Dann machte er eine Geste zu den Sonnenkriegern. Eine Zweihundertschaft löste sich aus der Armee und marschierte in Richtung Westtor. Am nächsten Tag würde sie Datria erreichen.

    "Noch ein oder zwei Tage", Jusin rollte das Pergament zusammen, von dem er Segen vorgelesen hatte. Mijuri nickte zufrieden. In zwei Tagen wäre die wirkliche Armee der Virun abmarschbereit.
    "Und was ist mit den Steinmetzen?"
    "Sind bereit zum Marsch, ebenso die Zweihundertschaft Bogenschützen, die zu ihrem Schutz abgestellt wurden."
    Segen warf dem Virun eine Dattel zu: "Setz dich zu mir, Jusin, iss, trink. Der Sonnenkönig weiß, du hast es dir verdient."

    "Und was tun wir hier?", Kapitän Syrio Forel marschierte ungeduldig auf dem Deck seines Schiffes hin und her. Kalyen machte sich nicht einmal die Mühe den Strohhut zu heben. Der Heerführer fläzte sich in einer Hängematte. Auf dem Meer der Südküste herrschte eine Backofenhitze.
    "Wir ... warten."
    "Auf was, Heerführer, auf was?"
    "Du hast die Hörner gehört. Es kann nicht mehr lange dauern."
    Der Kapitän schnaubte und nahm seinen unruhigen Kreis wieder auf. Der ältere Virun schmunzelte unter seinem Hut, dann versuchte er wieder wegzudösen.

    "Blauer Ritter? Der Meister der Sande sendet seine Grüße und erbittet Einlass", die Essenz Zileans verharrte vor der Sphäre des anderen Gottes.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 14.06.2010, 13:43


    Von oben im Palast des Ritters war zu hören, wie eine Tür ins Schloss geschmettert wurde, und mit einem gepanzerten Stampfen, bei dem die Wände zu zittern schienen, kam der blaue Ritter die Treppe hinab. Eilig wichen ihm die anwesenden Thoani aus und tuschelten vorsichtig mit einander. Als der Ritter jedoch seinen Besucher sah hellte sich sein Gesicht etwas auf, ein paar Furchen und Falten schwanden, aber er sah immer noch müde und zornig aus.

    "Zilean. Ihr seid immer wilkommen ... Tretet ein."

    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zu einer freien Rasenfläche in einem Innenhof, in der in flachen Steinrinnen breite Bäche flossen, die von Brunnen gespeist wurden. Froschmäuler entließen flache Wasserschirme in ebenso flache Schalen.


    "Nehmt Platz ... Ich habe leider nicht sehr viel Zeit wegen den Kriegsvorbereitungen, aber was ist euer Anliegen? Habt ihr euch entschieden?"

    ~~

    "Dann lasst uns umso schneller beginnen. Also ... Eure militärische Macht kann es wohl kaum mit der der Ritter aufnehmen, oder? Der Plan, den ich im Hinterkopf verfolgte war, dass ihr den Vormarsch des Feindes beobachtet. Wir versuche nihn vor Datria aufzuhalten, misslingt das, bekämpft ihr sie in den Wäldern. Ihr evakuiert eure Dörfer, sobald sie bedroht sind, und zieht im Notfall nach Thoan, wo wir Befestigungsalnlagen haben, die ihen Schutz bieten werden. Erschöpft von eurer Zermürbung, unseren Gefechten und dem Mangel an Nachschub sollten sie dort aufgehalten werden können. Wie hört sich das an?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 14.06.2010, 15:30


    Zilean nickte: "Ja, ich habe mich entschieden. Eine Zweihundertschaft Sonnenkrieger wird demnächst in Datria eintreffen. Zweihundert Bogenschützen ziehen morgen nach. Nicht mehr, nicht weniger. Lasst mich Euch etwas zeigen", Zileans goldener Stab erschien in einer kleinen Lichtexplosion. Der Gott wirbelte ihn einmal kurz. Ein goldener Kreis erschien in der Sphäre des anderen Gottes. Ein unsichtbares Auge raste über die Armee der Virun, die zwar fast abmarschbereit war, aber keinerlei Anzeichen zeigte, eben dies zu tun.
    "Die Virun werden marschieren, aber nicht gegen die Hurun", das Auge raste in den Nordwesten des Landes. Über raue Klippen und dunkle Wälder hinweg. "Aus diesen Ländern kommt ein Volk, das an Wildheit und Unbändigkeit ihrer Wiege in nichts nachsteht. Und sie greifen Hybuvia an. Was meint ihr wird passieren, wenn Hybuvia fällt?"
    Die Sonnenscheibe zeigte nun eine Szene aus Zileans Erinnerung. Wie die Hurun die äußersten Städte des Sonnenreichs brandschatzten, mordeten, plünderten.
    "Ich sage Euch, was passieren würde. Die Krohk würden sich ihren Weg durch Hybuvia brennen und danach würden sie Euch oder Dana angreifen."

    Die Sonnenscheibe verschwand. Ein grimmiger Ausdruck hatte sich über Zileans Gesicht gelegt. Sein Stab verschwand in einer weiteren Lichtexplosion.
    "Ich erwarte nicht, dass Ihr die Wege versteht, die ich beschreite, ebensowenig wie ich die Euren verstehe, aber akzeptieren werdet Ihr sie müssen. Ihr habt die Hörner gehört. Ich weiß nicht, ob sie sich wirklich verbündet haben, aber ich vermute Schlimmes."
    Der Gott sah auf: "Noch etwas, Kalyen Sonnensturm liegt vor Thoans Küste. Ich habe eine kleine Überraschung für die Hurun in petto. Sie wird...hm.... durchschlagende Wirkung haben. Im Grunde warte ich nur darauf, dass sie losziehen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 14.06.2010, 16:24


    Marik nickte leicht."Datrias krieger sind läufer,flink,agil und wild.Seriad liegt am Meer.Sollten die feinde Thoan durchqueren,ist Seriad als erstes betroffen.Es wäre gut,wenn euer volk einige reiter erübrigen könnten als boten zusätzlich zu unseren Feuern.Jelgard hingegen liegt an den bergen und ist eigentlich eine bergwerksstadt.Alle die nicht kämpfen können werden während eines kampfes in die höhlen unter der stadt gebracht.Dort sollten sie sicher sein.Ansonsten schicken wir sie auf schnellstem weg in eure städte."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 14.06.2010, 17:14


    Heiße Winde peitschten den Himmel über den westlichen Ausläufern der Wüste Kaliriens, doch der Gott der Jagd spürte sie nicht. Ätherisch, körperlos raste seine Gestalt durch den wolkenlosen Himmel, scharf wie das eines Falken spähte sein Auge in die endlosen, sandigen Weiten. Dieses Land als trocken zu bezeichnen wäre mehr als untertrieben gewesen. Eine trostlose, unwirtliche Einöde. Nur schwer konnte Ghartok sich vorstellen, dass hier ein Volk leben sollte. Und ebenso wenig konnte er verstehen, warum der Blutgott dieses Reich einst angegriffen hatte. Warum sollte er in die Wüste ziehen, wenn er Blut suchte. Gewiss, ein hartes Land würde ein hartes Volk hervorbringen - ebenso wie es die eisigen Nordlande getan hatten - doch der Blutgott schien Ghartok aus weit banaleren Gründen in den Kampf zu ziehen...
    Es würde ein harter Kampf für die Krohk werden, diese Grenzen zu bedrohen. Er selbst würde aufpassen müssen, dass Hitze und Durst sie nicht hinweg rafften, ehe sie auf den Feind treffen würden oder - schlimmer noch! - sie in einen abgerissenen, jämmerlichen Haufen von Trauergestalten verwandeln würde, die nicht einmal die Kinder dieser Wüstenhunde noch fürchten würden. Nur ein starkes Volk konnte Kalirien bedrohen, nur eine mächtige Kriegshorde konnte die Kräfte der Wüste in dieser binden. Es lag viel Arbeit vor Ghartok...

    Tar'krom legte die breite Stirn in Falten, misstrauisch musterte er die sich mühsam auf ihren Stab stützende Gestalt seines Schamanenältesten.
    "Die Horden aufteilen? Und dann auch noch vor dem Feind weglaufen?", fragte er mit unverhohlenem Missfallen in der Stimme, "Jetzt? Wo wir so kurz vor dem Zusammentreffen mit ihrem Heer stehen. Die Kundschafter haben sie kaum mehr als anderthalb Tagesmärsche entfernt entdeckt. Der Augenblick loszuschlagen ist jetzt..." "Wir dienen dem Gott der Jagd, Großhäuptling!", erwiderte Galrohka und abermals strafte der feste, keinen Widerspruch zulassende Ton seiner Stimme sein ausgelaugtes Äußeres Lügen, "Er war es, der dich zu dem gemacht hat, was du bist, Einiger. Und ebenso kann er es dir wieder nehmen! Und das wird er, wenn wir uns seinen Befehlen widersetzen! Die Gedanken des Siegbringers sind unergründlich! Wenn er glaubt, dass wir die Völker des Südens so am ehesten vernichten können, dass liegt es nicht an uns, dies anzuzweifeln! Er ist weise und mächtig! So mancher Jäger ist auf seiner Jagd schon zur Beute geworden. Den Krohk darf dies nicht geschehen! Wir werden tun, was Ghartok wünscht und dafür wird der Siegbringer uns zum Ruhm führen!"
    Wie Klingen bohrte sich der Blick des Alten in Tar'kroms Augen und schließlich, nach einer Ewigkeit, wie es ihm schien, wandte der Großhäuptling den Blick ab. "Es passt mir nicht, Galrohka, aber du hast mich noch immer gut beraten", knurrte er, noch immer ohne den Blick des anderen wieder aufzunehmen, "Ich werde auch diesmal deinem Rat folgen. Wenn es der Wille des großen Jägers ist, dann soll es so sein. Ich führe die Horden in den Osten und falle über jene Länder her, die dort noch im scheinheiligen Frieden ruhen. Karmon soll sich weiter um diese Tiary kümmern. Ich schicke Brahk mit ihm, damit der Bluthauer keinen Unsinn anstellt. Ich werde ihm befehlen, nach Nordwesten abzudrehen, damit er das Heer des Feindes umgehen kann. Aber erstmal, verpasse ich ihm noch eine Abreibung, die ihn lehren wird, sich an meine Worte zu halten!"
    Und mit den Knöcheln knackend, feste Entschlossenheit im Blick, trat Tar'krom der Einiger aus seinem Zelt hinaus und ins Heerlager der Horden des Nordens.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 15.06.2010, 18:40


    "Warum meint ihr, ich könnte euch nicht verstehen? Ich verstehe euch sehr gut, wenn ihr euer Volk verteidigen wollt. Es ist gut, dass ihr den Norden vor diesem Volk schrimt; Ich werde meinen Männern mitteilen, das in dem Bereich beinahe Entwarnung gilt. Ihr solltet aber mit Chyael darüber reden ... Er wird sicher dankbar sein."

    ~~

    "Thoan ist erst in Gefahr, wenn Datria bereits gefallen ist, also lass tuns hoffen, dass das nicht geschieht. Zur Versorgung ... Wie lange können eure Dörfer wohl unter Angriffen auf Datria aushalten? Habt ihr Vorräte? Je länger ihr die Hurun aufhaltet desto mehr könnte Thoan euch unterstützen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 15.06.2010, 18:48


    Marik nickte verstehend."Nun wir haben mehrere ställe und weiden voll mit schlachtvieh,Hühner,kühe,schweine und schafe.Die Felder mit dem getreide und dem Gemüse wird momentan abgeerntet.Nahrung sollten wir genügend haben.Wir haben auch noch geheime nahrungslager für den notfall.Nebenbei sammeln wir nüsse und beeren im wald,und einige der pilze sind auch essbar."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 15.06.2010, 19:20


    Heller Klang ertönte hinter einem Hügel vor der Hauptstadt Datrias. Eindeutig Blechblasistrumente und davon eine ganze Menge. Weiß blitzte es auf, erst wenig, dann deutlich mehr, dann ergoss sich eine Flut weißgekleideter Wesen die Straße hinunter. Vorne ritt Zorn, hoch erhoben auf einem braunen Pferd, vermutlich das einzige, das es in Kalirien gab. Virun mit Instrumenten marschierten hinter ihrem Kommandanten.
    Zorn saß vor dem Kriegsherren Datrias ab, zum Glück hatte Segen ihm eine Beschreibung gegeben. Zusammen mit der Zweihundertschaft Sonnenkrieger kniete sich der Virun vor dem Menschen hin. Wie eine Welle fielen die Sonnenkrieger ebenfalls auf die Knie.
    "Herr, meine Krieger und ich stehen zu Eurer Verfügung."

    "Heh, mit Chyael reden", Zilean schmunzelte: "Und Ihr meint, er wird meinen Rat annehmen? Bevor er seine Armee gegen die der Krohk getestet hat? Nein, er wird auf seine Magie vertrauen, so wie er es immer getan hat."
    Der Sonnenkönig verbeugte sich: "Aber ich denke, ich muss noch jemand anderem einen Besuch abstatten. Die Hauptarmee wird sich bereit halten. Mehr nicht, für's erste. Auf Wiedersehen, Ritter, hoffentlich in besseren Umständen." Der Gott verließ die Sphäre.

    Vor einer anderen Sphäre hielt Zileans Essenz an: "Tch'Alas. Darf ich eintreten?" In Zileans Stimme klang Trauer mit.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 15.06.2010, 19:50


    "Karmon!" Rasch hatte Tar'krom den Häuptling der Bluthauer gefunden. An einem der größten Lagerfeuer hatte er es sich mit etlichen seiner Jäger bequem gemacht, eines der Tiere, die die Tiary allerorts in Häuser und Gatter sperrten brutzelte fetttriefend über den Flammen. Die Laune war ausgelassen, Schläuche mit Met hatten bereits begonnen,
    die Runde zu machen, obwohl es erst früher Abend war und allerorts erschallte Gegröhle.
    "Was gibt es, Großhäuptling?", knurrte der riesige Krohk, stemmte sich mühsam auf die Beine und trottete dann provokant gemächlich auf Tar'krom zu. Nur schwer gelang es diesem, die Stimme ruhig zu halten. Dieser Hornochse schrie ja jetzt schon geradezu nach einer Abreibung, dabei hatte er noch gar nicht gesagt, was er zu sagen hatte. "Du kriegst einen Auftrag, Karmon Bleichhorn. Einen wichtigen Auftrag. Und ich erwarte, dass du mich nicht enttäuschen wirst..."
    "So? Greifen wir etwa ihre Streitmacht an?", forschte Karmon nach und auf einmal wich sein demonstrativ unbotmäßiges Desinteresse einem regen Tatendrang. Auch die übrigen Krohk um das Feuer herum wurden plötzlich still. Doch Tar'krom schüttelte den behäbig Kopf.
    "Hör mir gut zu, Karmon Bleichhorn, denn was ich dir jetzt sage ist verdammt wichtig!", fuhr er schließlich fort, "Ich teile die Horden auf und führe den Großteil in die Länder im Osten. Du wirst den Rest anführen und dich nach Nordwesten wenden. Macht weiter wie bisher, brennt alle Dörfer nieder, die ihr trefft, tötet jeden Tiary den ihr seht und streut Furcht in ihren schwachen Herzen. Aber lasst euch nicht von ihrem Heer einholen! Ohne den Rest von uns würden sie euch restlos aufreiben!"
    Doch noch ehe Tar'krom mit seinen Ausführungen am Ende war konnte er sehen, dass Karmon sie nicht verstanden hatte. Oder besser gesagt: nicht verstehen wollte. "Wir greifen nicht an? Wir lassen sie am Leben? Jetzt? Wo wir ihnen so nahe sind? Was ist in dich gefahren, Einiger?", fuhr er den Großhäuptling an, die Stimme bebend vor Entrüstung und kaum verhohlenem Zorn. Geifer flog von seinen Stierlefzen und rann in kleinen Tröpfen an Tar'kroms Kettenhemd hinab.
    "Es steht dir nicht zu, meine Pläne in Frage zu stellen, denn es sind die Pläne Ghartoks des Jägers!" Auch in der Stimme des Großhäuptlings lag nun eine nicht zu überhörende Drohung. "Du wirst meinen Befehlen folgen und genau das tun, was ich von dir verlange, Karmon von den Bluthauern!"
    "Und wenn ich das nicht tue? Was, wenn ich lieber kämpfen will?" Mehr als eindeutig hatte Karmon damit seinen Standpunkt deutlich gemacht, mehr als eindeutig zeigte er dem Großhäuptling, was er von ihm hielt. Doch damit war er nun zu weit gegangen!
    Ohne eine Warnung, blitzschnell war Tar'krom heran. Sein mächtiger Schädel ruckte kurz nach hinten und schmetterte dann mit voller Wucht gegen die Schnauze des Hünen. Karmon Bleichhorn mochte größer und breiter als Tar'krom sein, doch nichts hätte diesen Stoß und die brachiale Wucht der heranschmetternden Hörner aufhalten können. Blut schoss ihm aus der Nase und wie ein gefällter Baum stürzte er zu Boden, schlitterte mehrere Schritte durch den aufgewühlten Dreck auf das Lagerfeuer zu. Ein Aufschrei, erstaunt und empört zugleich, lief durch die Menge der Krohk, doch noch ehe sie hätten reagieren können kam der Häuptling der Bluthauer wieder auf die Beine, blanker Hass loderte in seinen Augen und seine Pranke griff nach dem Zweihänder, der neben ihm am Feuer gelegen hatte. Mit einem wilden Schrei stürzte er auf Tar'krom zu, doch auch dieser hatte bereits seine gewaltigen Äxte gezogen und fing den brutalen Schwerthieb mit gekreuzten Klingen ab. Doch sogleich setzte der riesenhafte Bluthauer nach, riss die Waffe frei und ließ einen gewaltigen Überkopfhieb auf den Großhäuptling nieder gehen. Nichts und niemand hätte die Klinge jetzt noch aufhalten können, doch obwohl seinem Kontrahenten an Kraft und Wuchs unterlegen war Tar'krom doch der ungleich Wendigere und Geschicktere der Beiden. Mit einem raschen Seitschritt entging er dem Schwert und landete seinerseits einen gewaltigen Tritt gegen die Hüfte des Gegners, der Karmon, dessen Zweihänder sich tief in den Boden gefressen hatte, ins Straucheln brachte und um ein Haar zu Boden befördert hätte.
    Immer mehr Krohk eilten nun, vom Kampflärm angezogen, hinzu, begierig, sich dieses Duell der Titanen nicht entgehen zu lassen. In weitem Kreis drängten sich die Hornträger heran, anfeuerndes Gejohle erschallte von überall her. Zwar waren solche Kämpfe zwischen Krohk - zu Übungszwecken, um Streitigkeiten auszuräumen oder auch einmal um Weiber oder gar die Häuptlingswürde - allgegenwärtig, doch selten sah man einen Kampf wie diesen und zumal viele Krohk hier die Entscheidung dessen seit langem unterschwellig lodernden Koflikts um die Würde des Großhäuptlings sahen, wollte sich keiner dieses Spektakel entgehen lassen.

    Wieder prallte Stahl auf Stahl, Muskeln spannten sich bis zum Zerreißen, schnaubend stemmten sich die beiden riesigen Krohk in ihre Waffen. Schweiß und Blut rannen ihnen über die Leiber, überall hingen zerfetzte Kettenglieder aus ihren Panzern. Mit der Zähigkeit ihrer Art parierten sie Hieb um Hieb, der jeden Menschen oder Tiary in die Knie gezwungen hätte, kämpften mit Fäusten, Knien, Schädelstößen. Funken stoben, Stahl kreischte und obwohl sämtliche Muskeln in Tar'kroms Leib brannten dachte er gar nicht daran, auch nur an Aufgeben zu denken. Karmon war wesentlich übler dran. Obwohl der Hüne eine Konstitution besaß, um die jeder Bär oder Riesenelch ihn beneidet hätte hatte er dutzende Treffer einstecken müssen. Nur mühsam gelang es ihm, sich von Tar'krom loszureißen, die Klinge zur Deckung zu heben. Doch Schmerz und Erschöpfung zeigten ihre Wirkung, deutlich konnte Tar'krom die Lücke erkennen. Auch den Großhäuptling kostete es all seine Überwindung, gegen die siedende Qual in seinen Muskeln anzukämpfen und die brennenden, blutigen Risse an seinem Leib zu ignorieren, doch dann warf er sich mit urtümlichem Brüllen nach vorne, beide Äxte mit aller verbliebenen Kraft nach oben reißend. Mit der Wucht eines Wirbelsturms fegten die massigen Waffen den Zweihänder zur Seite, zu langsam war Bleichhorn, um dem Angriff noch standzuhalten. In hohem Bogen segelte seine Waffe durch die Luft und noch ehe sie scheppernd zu Boden fiel hatte ihn die Schulter des anstürmenden Großhäuptlings erwischt. Noch während dem Sturz drosch Tar'kroms Stirn gegen den Schädel des Hünen und als er diesmal auf den matschigen Grund aufschlug machte Karmon Bleichhorn keine Anstalten mehr, wieder aufzustehen. Schwer atmend blieb er zu Füßen des nicht weniger heftig schnaufenden Großhäuptlings liegen, der nun langsam seine Äxte senken ließ.
    "Sobald der morgige Tag dämmert wirst du nach Nordwesten ziehen, Karmon Bleichhorn, Häuptling der Bluthauer!", keuchte Tar'krom, "Und du wirst tun, was ich dir befohlen habe." Dann wandte er sich ab und schlurfte so aufrecht es ihm noch möglich war von dannen. Tar'krom der Einiger hatte bereits unzählige Kämpfe in seinem Leben bestanden, doch er konnte sich nur an einen einzigen erinnern, der so heftig, so brutal und so knapp gewesen war wie dieser: der Kampf gegen einen Häuptling, der seinen Stamm nicht den Horden des Einigers eingliedern wollte. Gegen Karmon Bleichhorn.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 15.06.2010, 20:53


    Die bewohner Danaras blickten erstaunt auf als die musik erklang und eine grosse Armee einritt.Marik und Jared waren ebenso erstaunt,als die Virun sich vor ihnen niederknieten."Bitte steht auf.Und seid willkommen in Danara.Wir besprachen grade mit dem Botschafter von Thoan die taktik für den anstehenden krieg."



    Während die krieger um den tisch und die Virun standen waren eine grosse anzahl handwerker zu gange und hatten angefangen eine Mauer zu errichten.Den anfang nahmen sie am ortseingang und bauten nun eine mauer in richtung Hain.Später sollte auch noch in die andere richtung eine mauer entstehen und in der mitte ein grosses Tor.Es war das erste mal das Danara eine mauer bekam.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 15.06.2010, 21:03


    "Es wäre mir eine Ehre", Zorn nickte den beiden anderen Heerführern zu: "Ah, ein Ritter aus Thoan. Segen ließ mir ausrichten, dass ein Bote zu Eurem Rat unterwegs ist. Er sollte morgen eintreffen." Der Virun wandte sich an Marik: "Und macht Euch keine Sorgen um unsere Verpflegung, wir haben selbst vorgesorgt." Kritisch beobachtete der Virun die Bauarbeiten an der Mauer: "Einige meiner Männer sind in Friedenszeiten Steinmetze, dürfte ich sie anweisen beim Bau zu helfen?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 15.06.2010, 21:33


    Marik schmunzelte."Sicher,denn es ist unsere erste mauer überhaupt.Bis jetzt haben wir nur mauern für die weiden gebaut.Und die sind einfacher zu bauen als eine stadtmauer."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 16.06.2010, 17:13


    Chyael beobachtete in astraler Gestalt den Kampf der Krokh. Ja, das waren wirklich Bestien! Langsam bewegte er sich zu den gefangenen Tiary. Dort verband er seinen Geist mit dem Tiarymann. Schnell hatte er herausgefunden, was er wissen wollte und sich wieder zurückgezogen, nachdem er einen unbewussten Befehlin den aufgewirbelten Gedanken des Gefangenen hinterlassen hatte.
    Ja, die beiden waren für seinen Plan bestens geeignet!
    Sein Astralleib bewegte sich nach Süden, zum Heerlager der Tiary. dort verband er seinen Geist mit dem des heiligen Wolf.
    Tianna!, rief er im Geiste seine höchste Dienerin.
    "Allmächtiger!", keuchte Tianna. Die anderen Träger und die Generale sahen sie erstaunt an.
    "Was habt Ihr, Herrin?", fragte einer der Generäle.
    "Ich muss mich entschuldigen, dringende Angelegenheiten warten auf mich", antwortete die Hoheträgerin und erhob sich.
    "Aber, Herrin, die Armee.."
    "..kann warten. Das ist wichtiger."
    Ohne ein weiteres Wort verliess sie das Kommandozelt und ging im Eiltempo in ihr eigenes. Dort wartete schon der Wolf mit leuchtend violetten Augen auf sie und blickte ihr erwartungsvoll entgegen.
    "Chyael!", sie warf sich vor ihm auf die Knie. "Was möchtet Ihr mit mir besprechen, Allmächtiger?", fragte sie dann.
    "Tianna..", erklang die knurrende Stimme Chaels durch sein Medium. "Schicke einen kleinen Trupp nach Norden. Sie werden dort in einem kleinen Wäldchen, etwa eine Tagesreise bei gemächlichem Tempo entfernt, eine junge Tiaryfrau finden. Sie sollen sie sofort hierher bringen, denn sie hat wichtige Informationen für dich."
    "Allmächtiger", antwortete Tianna. "Ich werde deinem Wunsch sofort nachkommen."
    "Gut", das violette Leuchten in den Augen des Wolfes verschwand und dieser trottete wieder zu dem Kissenberg zurück, auf dem er sich für gewöhnlich niederliess.
    Tianna erhob sich und ging, nun gemächlicher, zurück ins Kommandozelt.
    "General Horon! Schicke einen Spähtrupp nach Norden. Sie sollen einige Pferde nehmen, die wir von den Fremdlingen bekommen haben, dann sind sie schneller. In diesem Wald werden sie auf eine junge Frau treffen. Sie sollen sie herbringen."
    Einer der Männer sprang auf und eilte aus dem Zelt. Beim Vorbeigehen bei Tianna verneigte er sich kurz und murmelte: "Eure Befehle werden sofort ausgeführt, Hoheträgerin!"


    Wenige Minuten später preschte ein Trupp von gut zehn Männer auf Pferden Richtung Norden davon. Unter ihnen war auch die violette Robe eines Magiers zu erkennen.


    Lharisen hatte es fast geschafft, Khandras Fesseln zu lösen. Diese Wesen aus dem Norden mochten ja schreckliche Kämpfer und mit übernatürlichen kräften ausgestattet sein, aber ihre Fesslungskünste hielten sich in Grenzen. Zumindest für die feingliedrigen Hände eines Tiary.
    Noch während er arbeitete, schwenkten seine Gedanken zu den Monstern ab. Dieser Alte, der zusammengebrochen war, hatte von Opferung gesprochen und dann hatten die anderen, die sie gefangen hatten, sie näher zum Lager geschleppt. Von den anderen hatten sie nur noch spitze Todesschreie gehört. Und dann hatten zwei dieser Bestien auch noch angefangen, sich zu bekämpfen. Der eine hatte verloren und der andere hatte ihm dann befohlen: "Sobald der morgige Tag dämmert wirst du nach Nordwesten ziehen, Karmon Bleichhorn, Häuptling der Bluthauer! Und du wirst tun, was ich dir befohlen habe."
    Diese Worte mussten nach Nyllae gebracht werden. Die Träger mussten davon erfahren und wenn dabei auch noch Khandra entkommen konnte, um so besser.
    Die Fesseln fielen von Khandras Armen ab und sie zog sie nach vorne und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Handgelenke.
    "Los, halt still, dann kann ich dich besser befreien", sagte sie dann und drehte sich um. Schnell hatte sie auch Lharisens Fesseln gelöst. Er sprang auf und legte die Arme um sie. Ein leises Seufzen glitt über ihre Lippen, als sie seinen Körper an ihrem spürte.
    "Du musst nach Nyllae gehen und die Träger warnen. Du hast die Worte des anderen doch gehört, oder? Ich bleibe hier und halte sie auf", sagte er und löste sich von ihr.
    "Nein, ich werde dich nicht verlassen, Liebster!", rief sie aus.
    "Leise!", zischte er. "Du musst. Ausserdem trägst du unser Kind unter dem Herzen und ich will nicht, dass einem von euch beiden etwas zustösst."
    "Aber.."
    "Kein aber. Geh jetzt", er drückte ihr einen letzten flüchtigen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann ab. Khandra rannte leise den Hügel hinauf und lief dann so schnell sie konnte nach Süden. Knapp drei Meilen von ihr entfernt lag ein Tannenwäldchen. Dort würde sie sich verstecken können, um auszuruhen.


    Chyael konzentrierte sich auf die Sphäre eines Gottes und in unglaublichem Tempo bewegte er sich darauf zu.
    "Blauer Ritter!", rief er und ein Zittern in der Sphäre ging seinem Ankommen voraus. Chyael war nicht gerade für seine Höflichkeit bekannt, weshalb er sich auch nicht die Mühe macht, annzuklopfen. Schnell nahm er vor dem anderen Gott Gestalt an, kaum hatte Zielan dessen Sphäre verlassen. Die Engelsschwingen lagen wie immer sauber gefaltet auf seinem Rücken und auch seine Tunika war wie immer penipel sauber.
    "Blaer Ritter", wiederholte er. "Ich muss dich warnen: Die Krokh, die in das Land meines Volkes eingedrungen sind, haben ihre Horden aufgeteilt und ich muss dich warnen, dass sie wohl vorhaben in dein Reich einzufringen. Eventuell werden sie auch das Land Danas angreifen, aber da ihr beide ja verbündet seit...Jedenfalls solltet ihr euren Rücken decken, die Tiary werden zuerst um die verbliebenen BEstien kümmern, bevor ich dir sie zu Hilfe senden kann."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 16.06.2010, 19:58


    Kaum war der eine fort, da stand der Andere schon auf der Türschwelle, oder, im Fall von Chyael, direkt im Raum. Gerade noch wollte er darüber nachdenken, was die Worte Zileans für die Taktik bedeuteten, da kam schon ein anderer mit neuen Vorschlägen.

    "Es ist unhöflich, einfach so in eine Sphäre hereinzuplatzen ... Seid froh, dass ich euch nicht daran gehindert haben. Derweil, ich verstehe eure Eile. Allerdings ... Ich denke, ihr seid nicht auf dem Stand der Dinge. Zilean, der Fürst der Sande, wird euch Verstärkung schicken. Gemeinsam sollten eure Truppen es eigentlich schaffen, mit den Barbaren fertig zu werden - aber danke für die Warnung, sollten sie durchkommen werden wir auf sie warten."

    Der blaue Ritter stand auf und begann, durch den Garten zu spazieren. Die Wassergräben waren wirklich schön und entspannend. In den Städten wurden sie zur Kühlung verwendet, hier aber war es immer angenehm.

    "Es tut mir leid, so wenig Zeit für euch zu haben, aber die Taktik der Thoani bedarf einiger Überarbeitung ... Wenn ihr nich ein Anliegen habt bin ich natürlich nicht so eilig."

    Freundlich lächelnd drehte er sich wieder zu seinem Gast um. Die Dinge entwickelten sich gar nicht übel für Thoan.


    ~~

    "Willkommen, Virun ... Wir freuen uns, dass ihr auch Anteil an der Verteidigung nehmt. Fürchtet ihr keine Vergeltung durch die Hurun?"

    Vaanen hatte inzwischen begonnen, kleine Steine auf der Karte zu platzieren, um eine brauchbare Aufstellung für die Ritter zu finden, die Datria verteidigen würden.

    "Was meint ihr ... Wie groß wird die Armee der Hurun sein?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 16.06.2010, 21:00


    Einen Bund also... er war einen Bund eingegangen. Vielleicht keinen Bund an sich, eher eine Zweckgemeinschaft, aber immerhin eine Art von Bund. Mit den Krokh ließe sich einiges anfangen, es war gut sie nicht direkt zum Feind zu haben. Sie waren ein starkes Volk, vermutlich noch stärker als die Hurun, und ebenso wild. Hätte er bei anderen Völkern Zweifel gehabt diesen Bund einzugehen, war er sich dies mal ziemlich sicher, dass es eine richtige Wahl gewesen ist.
    T’ch Alas lehnte wieder an einem der Bäume in seinem Wald und genoss die herbstliche Stille des unbewohnten Waldes. Vielleicht... wenn er weiter so melancholisch war lies er vielleicht noch ein paar Tierchen durch seinen Wald hoppeln. Grinsend schüttelte er den Kopf, nein, so weit würde er es nicht kommen lassen. Er genoss dafür die leblose Stimmung zu sehr, die sich ihm darbot. Aber... ein verstohlenes Lächeln machte sich, unsichtbar hinter den Nebelschleiern die seinen Körper umwaberten breit, in seinem Gesicht breit. Ja, das war eine grandiose Idee. Der Blutgott schloss nur für einen kurzen Moment die Augen, und die komplette Szenerie veränderte sich. Als er seine ätherischen Augen wieder öffnete boten sie ihm ein beunruhigend anderes Bild vom sonstigen Standart dar. Er lies seinen Körper ein wenig zusammensinken, als er seinen nebligen Rücken gegen den jungen Baum drückte.

    Hol’thar war unglaublich beeindruckt und beunruhigt zugleich, als sich der Hornstoß des Gottes mit dem Vulkanausbruch vereinte, und konnte seinen Blick kaum noch von der Aschewolke reißen, die sich aus dem Bergesinneren gen Himmel streckte. Der Blutgott war einfach unglaublich mächtig! Es gab niemanden der seine Macht übertrumpfte. Er beeinflusste das Spiel der Sonne, er brachte den Schorf des Berges zum ausbrechen, und er war mächtig genug den Kriegsverkünder zu blasen, der für Angst und Schrecken unter allen säte die ihn hörten. Nur der Nachhall des Kriegshorn stimmte ihn nachdenklich. Oder... war es überhaupt der Nachhall?
    Der junge Schildträger der Hurun riss seinen Blick nun doch von der Rauchsäule die aus der Brust Nadurus stieg und sah sich in seiner direkten Umgebung um. Die jungen Hurun starrten beeindruckt, die alten besorgt. Was war das gewesen, dieser merkwürdige zweite Hornstoß? Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. Gab es etwa noch einen Kriegsverkünder? Wurde dieser im Norden gebaut, und hatte den ersten Ruf erwidert? Er konnte sich das einfach nicht vorstellen. Niemand außer T’ch Alas konnte ein so mächtiges Gebilde wie den Kriegsverkünder blasen! Er schüttelte die unnützen Gedanken von sich. Als Schildträger war seine höchste Aufgabe sich auf die Verteidigung der eigenen Reihen zu konzentrieren, und das war ihm nicht ermöglicht, wenn er sich ablenken lies. Er straffte seinen Körper, setzte sich so gut in Pose wie es ging, und stimmte schließlich in den Jubel der Masse mit ein. „KRIIIIIIIEG!“ brüllte er in den Sturm aus Stimmen. „Blut und Ehre dem einen Gott!“ Er brüllte so laut er nur konnte, und schlug gleichzeitig scheppernd auf seine Schild ein. Er würde zum ersten mal in seinem Leben in den Krieg ziehen! Blut vergießen! Der Meister des Blutes würde mit ihm zufrieden sein.
    Unter allen Kriegern der Hurun stellte Hol’thar einen der massigsten dar. Er war muskulös, athletisch gebaut, und so wissbegierig, was Taktiken betrifft, dass man ihn sofort hätte als Heerführer einsetzen können. Und er hatte sich für den Schild entschieden. Der Schild in den Reihen der Hurun war einer der ehrenvollsten Aufgaben. Er schützte nicht nur die Flanken des Heeres, nein, er sorgte auch für die nötige Moral. Ein Heer das von hinten niedergemacht wird ist schließlich lange nicht mehr so mutig wie es sein sollte. Anders gesagt, hielt Hol’thar das Schild für seine Pflicht. Ohne ihn würde er niemals in den Kampf ziehen, denn ohne ihn war er ehrlos. Nackt. Und das durfte kein Hurun riskieren.

    Narthun’Arhan war zufrieden mit den Ergebnissen des Kriegsverkünders. Die Hurun waren so erfüllt von den Ereignissen, dass sie ihm aus der Hand fressen würden. Er, als oberste Stimme des Volkes, als direkte Verbindung mit dem Blutgott... er konnte sich ALLES erlauben! Ein hämisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er langsam die Treppen des Turmes herunter stieg, Ebene um Ebene...

    Sag’war lächelte so breit wie es ihm möglich war, während er die Faust, in der die Peitsche war in der Luft schwenkte , und mit der anderen einen Krug hob und an seinen Mund hob, nur um einen Großteil des Getränkes zu verschütten. Er hatte seine Aufgabe mehr als bravourös erledigt und feierte nun mit der gesamten Minendelegation in einem der großen Gasthäuser in der Stadt des Blutes. Er war selten so ausgelassen gewesen, und hatte gleich allen Arbeitern ein Getränk ausgegeben, nur um diesen herrlichen Triumph zu feiern. „Für den Blutgott!“ brüllte er mit vollster Seele, und konnte sein Glück kaum fassen. Es war wirklich die letzte Fuhre gewesen, die sie machen konnten, die dem Kriegsverkünder das letzte benötigte Material gebracht hatte.

    „Hehehe“ T’ch Alas lächelte leise vor sich hin. Da hatte er doch glatt etwas gespürt! Na wenn das kein andrer Gott war. „T’ch Alas. Darf ich eintreten?“ Nun, mit dieser Stimme hatte er tatsächlich nicht gerechnet, und schaute noch ein mal über sein verändertes Reich. Nur der Brunnen war gleich geblieben...
    „Komm nur rein..“ sagte T’ch Alas, in einer Stimmlage, die auch an die Ränder seine Sphäre gelangte.

    Während sich der Meister der Sande noch materialisierte musste sich vor ihm ein scheinbar undenkbares Bild ausbreiten. Nun... fast undenkbar. Schließlich war die Sphäre eines Gottes zu jederzeit und in jeder Art veränderbar.
    Vor Zilean tat sich ein Meer aus Blumen auf, es war eine wahre Pracht an buntem Geschiller, in allen Farben des Regenbogens und mit etlichen Blütenkelchvariationen, und drum herum und mitten drin Gräser und Farne in undenkbaren Mustern und Längen. Selbst ein kleiner Bambushain schmückte das Gesamtbild. Die Tierwelt, natürlich keine echte, die das Reich belebte hatte eine Vielzahl, die man höchstens noch in dem Reich von Datria erwartete. Vögel mit schillerndem Gefieder und Schnäbeln die von rot bis gelb reichten, etliche kleine Nagetiere, die durch die Felder wuselten wie geschäftige kleine Ameisen, und zuletzt friedliches wild, das auf den Wiesen speiste. Unterstrichen wurde das ganze noch von mehreren Bäumen die sich hoch in den Himmel erhoben und Schatten warfen unter denen man sich perfekt ausruhen konnte, so man denn Ruhe brauchte, was für einen Gott eher selten der Fall war. Das ganze Spektakel an Leben und Farbe erstreckte sich bis weit an den Horizont, weiter als ein normales Auge blicken konnte, und schien nicht enden zu wollen. Das einzige wiederum welches dem Anblick einen Bruch tat war der graue Brunnen, der sich in der Mitte des Reiches befand, und in dem das Blut in der Sonne glitzerte. Er war das einzige Ornament, welches noch an den wahren Blutgott erinnerte.
    „Ich grüße dich, Zilean.“ Sagte der Blutgott, und hielt sich gerade so davon ab zu kichern.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 16.06.2010, 21:41


    "Sei mir gegrüßt", nun schwang noch mehr Traurigkeit in der Stimme des Hundegottes mit. Schwer ließ sich Zilean auf einem Stein nieder. Sein Stab materialisierte in der rechten Hand und der Gott stützte seinen Kopf darauf ab. Lange Zeit herrschte Schweigen, während zwei goldene Augen den Blutgott musterten.
    "ich vermute, nichts, was ich sage oder tue, wird dich von deinem Pfad abbringen. Ich bin gekommen, um dir etwas zu sagen. Auch, wenn ich seit den Sonnenkriegen einen Groll gegen dich und dein Volk hege, so habe ich doch gehofft, dass die Hurun nie wieder angreifen würden."
    Der Stab zeigte nun auf Tch'Alas: "Und ich glaube dir deine Blutrünstigkeit nicht. Ich glaube nicht, dass du einen Krieg vom Zaun brichst, nur, weil du Freude daran empfindest. Ein Blick in deine Sphäre bestätigt mir das."
    Der Gott seufzte: "Aber meine Entscheidung steht fest. Mit allem, was mir zur Verfügung steht werde ich die Hurun bekämpfen. Auch, wenn ich es schweren Herzens tue. Lebe wohl, Tch'Alas. Auf dass wir uns unter besseren Umständen wieder sehen." Weißer Stoff knisterte, als Zileans Gestalt zu Sand zerfiel und fortschwebte. Der Gott hatte gesagt, was er sagen wollte.


    "Größer als jede, die wir aufstellen könnten. Selbst mit Euren Truppen und denen aus Datria zusammen. Und, ohne beleidigend wirken zu wollen, Jared, Eure Männer sind keine geübten Krieger. Ein Kampf auf offenem Feld ist daher, meiner Meinung nach, unsere schlechteste Wahl. Auch wage ich zu bezweifeln, dass diese Mauer sie stoppen wird. Segen hat zwar einen Plan für die Versorgungslinien der Hurun, aber es wird dauern diesen umzusetzen. Um ehrlich zu sein, ich bin ratlos", Zorn stupste einen weißen Stein an, der die Truppen der Virun darstellte.
    "Unser Vorteil besteht darin, dass unsere Truppen, zumindest die der Datrianer und der Thoaner deutlich mobiler sind als die Hurun und das Gelände kennen. Von daher würde ich empfehlen die Hurun während des gesamten Marsches mit Guerillakampf zu bearbeiten."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 18.06.2010, 19:33


    T’ch Alas stierte überrascht auf die Stelle, an der Zilean sich kurz zuvor noch befunden hatte. Hatte dieser wirklich geglaubt dies wäre sein wahres Reich? Dies, das Reich eines Blutgottes? Der Scherz war ordentlich in die Hose gegangen, das musste er sich selbst eingestehen. Nach einem kurzen Augenzwinkern nahm sein Reich wieder die Form des herbstlichen Waldes ein, und T’ch Alas starrte in den Blutbrunnen, in dem sich heftige Aktivität zeigte. Die Hurun begannen damit die allerletzten Vorbereitungen zu treffen. Die letzten Hurun wurden bewaffnet, und in Rüstung gesteckt, große Vorräte wurden angesammelt und auf Karren beladen, und bei den Bluthäschern wurden letzte Meditationen vorgenommen. Kräfte sammeln für den bevorstehenden Krieg. Noch wusste keiner in seinem Volk über die Pläne des Blutgottes bescheit, aber das würde sich bald ändern.

    Auch der Hohepriester des Kultes des roten Goldes befand sich im Meditationsraum und bereitete sich vor. Er war Heerführer und Religionsführer zugleich, weshalb auf seinen Schultern eine doppelte Bürde lastete, und dafür brauchte er einen klaren Geist. Seine Meditation war so wie es eine Konzentrationsübung war auch gleichzeitig eine Geistreinigung. Er befreite sich von allen vergangenen Sorgen, und lenkte sein Momentanes Denken auf die bevorstehenden Taten. Er saß so unbeweglich da wie eine Statue, und nicht mal zu atmen schien er. Er war vollkommen zur Ruhe gekommen, und war nun beim aussortieren von lästigen Gedanken, als ihn Worte aus seiner Übung rissen. Keine gesprochenen Worte, die konnte er schon lange während der Meditation verbannen, nein, eher eine Manipulation seiner Gedanken. „Komm in den Hain, Hohepriester. Dein Gott verlangt es.“ Hastig kam dieser in die Höhe, und mit flatternden Roben drehte er sich um und ging, ein schnelles Tempo anschlagend, los, um seinen Gott im Hain der Blutbäume zu sprechen. Die „Gärtnernovizen“ erneut vertreibend schloss er den Raum ab, und hörte sich die Pläne seines Gottes an. Als er einige Zeit später wieder aus der Halle heraustrat zeigten sich nachdenkliche Züge auf seinem Gesicht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 18.06.2010, 20:40


    Brahk Splitterhorns Wunden waren gut verheilt. Nun, jedenfalls so gut, wie eine leere Augenhöhle eben verheilen kann. Noch immer trug er einen groben Verband über die Hälfte seines Gesichts, doch inzwischen mehr aus Gewohnheit, als dass er ihn gebraucht hätte. Das Volk der Krokh war zäh, Wunden, die ihren Körpern geschlagen wurden, heilten schnell und die Schamanen - allen voran natürlich der Schamanenälteste, der Brahk persönlich versorgt hatte - verstanden sich auf ihr Handwerk.
    Brahl wusste von Tar'kroms Plänen, wie immer hatte er sich nahe dem Zelt des Großhäuptlings gehalten, auch als dieser sich mit Galrohka besprochen hatte. Er wusste, dass er zusammen mit Karmon Bleichhorn einen Teil der Horde durch Hybuvia zu führen. Es mochte ihm gar nicht schmecken, so von seinem Waffenbruder getrennt zu werden, doch Brahk Splitterhorn war zu ergeben, als dass er die Pläne des Großhäuptlings angezweifelt hätte. Auch hatte er mit bekommen, wie dieser davon gestürmt war um sich mit dem Häuptling der Bluthauer im Zweikampf zu messen. Um sicherzustellen, dass dieser seinen Befehlen auch folgen würde. Nun, dass war selbst im besten Fall ein mehr als riskantes Unterfangen. Man konnte Karmon Bleichhorn nicht so einfach herumschubsen wie einen Jungkrohk. Er würde Tar'krom einen titanischen Kampf liefern und würde er gewinnen, so würde er keine Gnade zeigen. Ein Zweikampf zwischen Krohk ging solange, bis beide Gegner ihn beendeten, den Verlierer zu verschonen war zwar üblich, aber keinesfalls die Pflicht des Siegers. In der Tat lag das Leben des Besiegten ausdrücklich in dessen Händen, so wollte es die Tradition. Und Karmon war nicht der Krohk, der Gnade zeigte. Erst recht nicht im Blutrausch.
    Zwar sorgte Brahk sich um seinen Waffenbruder, dennoch war er dem Kampf ferngeblieben, auch als das Geklirr der Waffen und das Brüllen der Kontrahenten bereits weit über das Lager hallten. Alle Krohk waren dort hin geeilt, hatten ihre Posten verlassen. Doch irgendjemand musste Wache halten. Für den Großhäuptling! Für die Krohk! Brahk erfüllte diese Pflicht mit Hingabe. Er war die Hand und die Augen des Einigers! Nun, jetzt wohl nur noch das Auge. Und doch, dieses eine Auge sah noch immer so scharf wie es ein Falke mit beiden getan hätte...

    A propos sehen... Eine Gestalt stach in Brahks Auge, klein, schlank drückte sie sich zwischen Zelten und Hütten herum, geduckt huschte sie von Schatten zu Schatten. Schlich. Aber nicht sehr gut. Es war dem Kämpen ein leichtes, ihr mit dem Blick zu folgen. Das war eindeutig kein Krohk, nicht einmal ein sehr junger. Das war ein Tiary! Einer der Gefangenen!
    Fließend löste sich Brahk von seinem Posten, setzte dem Fliehenden nach. Rasch holte er auf, seine langen Beine flogen förmlich über den zertrampelten Grund. Jetzt hatte der Tiary ihn bemerkt, wandte sich um. Stieß einen erstickten Schrei aus und rannte. Es war der Mann des Gefangenenpaares und er war bewaffnet. Hatte sich einen Speer geschnappt, einen Krohkspeer, der wohl irgendwo herum gelegen war. Die Waffe war viel zu groß, viel zu schwer für ihn. Was klammerte er sich so daran, mit der Last der massigen Waffe würde er nie entkommen, ebenso wenig konnte er ernsthaft vorhaben, sie im Kampf einzusetzen. Nun, er wäre Brahl auch ohne den Speer nicht entkommen. Sein Schicksal war besiegelt, seit er ins Blickfeld des Krohk gelaufen war.
    Schritt um Schritt holte Brahl auf, er hetzte sich nicht, lief gemächlich und federnd, wie ein Jäger, der sich an eine aufgescheuchte Herde Wilds heran pirschte. Trieb den Tiary förmlich vor sich her. Und kam ihm langsam näher. Brahk konnte den Schweiß in dessen flatterndem Haar sehen, konnte die Angst der erbärmlichen Kreatur riechen. Dies war nicht die ruhmreiche Jagd auf einen gefährlichen Feind, dies war die Jagd auf eine kleine Kreatur, die man nur jagte, um zu essen...
    Und dann machte Brahks Beute den entscheidenden Fehler. Bog zwischen zwei aus grob behauenen Baumstämmen und Häuten errichtete Hütten ab und fand sich plötzlich vor der niedrigen Palisade aus angespitzten Stämmen wieder, die die Krohk um ihr Lager gezogen hatten. Eine Sackgasse. Brahk Splitterhorn stoppte in seinem Lauf, als der Tiary sich zu ihm umwandte und den Speer hob. Ruhig, den eigenen Speer locker an der Seite, pirschte der gewaltige Krohk sich näher, die Beute nicht aus dem Auge lassend.
    "Ich töte dich, wenn du näher kommst!", zischte der Tiary hasserfüllt, doch er konnte die in seiner Stimme mitschwingende Furcht nicht unterdrücken.
    "Du? Mich töten?" Brahk lachte dröhnend. "Du Made bist keine Herausforderung. Mit dir nehme ich es unbewaffnet auf!" Und wie um seine Worte zu unterstreichen rammte er den Speer mit der Spitze in den feuchten Boden. Die gewaltigen Pranken griffbereit erhoben tat er einen weiteren Schritt auf den Tiary zu. Dann noch einen, den Blick fest auf das Gesicht des Winzlings gerichtet. Wann gingen die Nerven mit ihm durch, wann gewann die Panik? Noch ein Schritt. Sie waren kaum noch vier Krohklängen von einander entfernt. Dann geschah es. Mit einem Aufschrei stürmte der Tiarymann auf ihn zu, den erbeuteten Speer mit beiden Händem umklammernd, die Spitze auf Brahks bloße Brust gerichtet. Doch dieser blieb seelenruhig stehen. Dann übernahmen seine jahrzehntelang geschärften Kampfreflexe die Kontrolle. Ein wuchtiger Schwung mit der Rückhand der Linken fegte den Speer zur Seite, die Masse der Waffe arbeitete gegen ihren schwächlichen Träger, machte es ihm unmöglich, sie gerade zu halten. Dann schoss auch schon die Rechte des Krohks heran, griff nach dem Schaft der Waffe, bekam sie dort zu packen, wo auch der flüchtige Gefangene sie hielt. Seine Fingerknochen knackten befriedigend, als die massige Pranke des Hornträgers sich um sie schloss und zudrückte. Sogleich erschlaffte der Griff des Tiary, löste sich von der Waffe. Im selben Augenblick traf ihn das heran sausende Knie seines übermächtigen Feindes gegen die Brust, schickte ihn in den Dreck und ließ ihn mehrere Schritt weit durch die feuchte Erde schlittern.
    "Kämpfe!", donnerte Brahk auf die sich vor Schmerz krümmende Gestalt herab und war ihr den eroberten Speer achtlos vor die Füße. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, die Rechte eng gegen die Brust gepresst, stemmte der kleine Mann sich auf, hilfesuchend griff seine unverletzte Linke nach dem Speer. Ganz so, als wolle er wirklich noch einen Angriff wagen. Nein, dass würde er nicht tun! Er musste wissen, dass er sterben würde!
    Wieder ließ Brahk ein Lachen erschallen, mit diabolischem Grinsen griff er hinter seinen Rücken und zog ein gewaltiges, breitklingiges Messer hervor. Das Gesicht zu einer furchterflößenden Fratze verzerrt leckte er mit seiner dicken, fleischigen Zunge über die Klinge, bis der Geschmack seines eigenen Blutes seinen Mund erfüllte. "Los!", brüllte er und in seiner Stimme klang der heraufdämmernde Kampfrausch mit, "Greif an!"
    Und tatsächlich, dieser tapfere kleine Kerl versuchte es erneut. Schreiend stürmte er an, wie ein Besessener schwang er den Speer, der Wahnsinn lag in seinem Blick. Abermals wartete Brahk den Angriff ab, stemmte sich ihm entgegen. Genau im rechten Moment schlug er seinerseits zu, ließ den Speer harmlos an seiner Schulter abgleiten, dann hatte der eigene Schwung den Tiary auch schon heran getrieben. Kurz blitzte das Messer in der roten Abendsonne auf, dann fuhr es in den schwachen Leib des Gefangenen. Für einen Moment schien er zu erstarren, dann erschlaffte er und glitt wie ein Sack Mehl zu Boden.

    "Schamanenältester?", zögerlich näherte Brahk sich dem Weißfelligen, der soeben die Wunden des Großhäuptlings versorgte, doch dieser bedeutete ihm mit einem Nicken fortzufahren. "Schamanenältester, eure Gefangenen. Sie... sie sind geflohen. Es... es tut mir leid. Ich konnte nur noch einen von ihnen einfangen." Er ließ den schlaffen Leib des toten Tiary vor sich zu Boden fallen.
    Langsam wandte Galrohka ihm dem Blick zu, etwas unergründliches lag darin. "Ich habe gewusst, dass dies geschehen würde. Ich habe es gesehen", sprach der Alte mit seiner knarzigen Stimme, "Aber gräme dich nicht deshalb, Brahk Splitterhorn. Dies musste geschehen. Der große Jäger hat mit all diesem gerechnet. Wir können den Lauf des Schicksals nicht ändern. Aber das Schicksal - vergiss das nie, Brahk Splitterhorn - begünstigt die Starken. Begünstigt uns!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 18.06.2010, 21:05


    Jared blickte zu dem Virun und lächelte leicht."Nun,was die krieger angeht müsst ihr euch an Marik wenden.Er ist der Herr der Krieger.Bevor ich zum König ernannt wurde,war ich selber einer seiner kriegsschüler und kenn mich noch nicht so gross aus mit dem ganzen,was er so weiss."
    Marik nickte."König zu sein ist eine andere aufgabe als der Herr der Krieger zu sein."fügte er hinzu.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 18.06.2010, 23:42


    "Ist es das?", Zorn zog verwirrt die Stirn kraus und zuckte dann mit den Achseln: "Wir haben weder König noch Heerführer in dem Sinne. Ich bin nur für die Sonnenkrieger, die Nahkämpfer und Bogenschützen zuständig. Segen verwaltet die Priester und Wissen die Technomanten. Josein, schick die Männer, die sich mit Steinmetzarbeiten auskennen zur Mauer."
    Ein Virun mit goldenen Klappen auf den Schultern salutierte und begann auf Virunisch auf die Armee einzubrüllen. Rasch lösten sich einige Soldaten aus dem Verbund und schritten zu der angefangenen Mauer.

    "Deeeelarie krasaaalien, jusarooooon", die Gesänge der Priester hallten durch den Sonnentempel und die große Bibliothek. Die Armee der Virun war abmarschbereit und die Krieger erbaten den Segen des Sonnengottes, für eine sichere Heimkehr, für einen Sieg. Noch wusste hier niemand, dass der Großteil nicht gegen die Hurun, sondern gegen die Krohk ziehen würde, aber es wäre den Sodaten ohnhin gleich. Was Zilean erbat, war ihnen Befehl.

    "Schickt einen Falken zu Zorn", Kalyen versiegelte die Botschaft und übergab sie dem Kapitän, welcher salutierte: "Sehr wohl, Heerführer."
    "Gut, gut", Kalyen nickte. In loser Formation näherten sich die Schiffe der Küste Datrias. So, wie sie jetzt segelten, bildeten die schlanken Rümpfe einen Kreis.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 19.06.2010, 12:24


    "Wenn wir die Hurun nicht vor Datria aufhalten werden sie das Land verwüsten und als Nachschubbasis nutzen. Sollte euchbekannt vorkommen. Wenn sie uns allerdings so stark überlegen sind ... Habt ihr vor sie an der Mauer zu zermürben bis sie durchbrechen und ihnen dann im Wald den entscheidenden Stoß zu versetzen? Dann müssten wir mehr Kräfte von Thoan hierher verlegen."

    Mit einem Stirnrunzeln schob auch Vaanen einige Steile hin und her, dass einige eine Mauer bildeten, andere lockere Truppenverbände von Datrianern dahinter.

    "Wenn wir die Mauern halten sollen brauchen wir einen sicheren Rückzugsweg, sonst riskieren wir, dass unsere Zenturien eingeschlossen werden. Mindestens zwei ... Oder sogar vier."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 19.06.2010, 15:37


    Marik blickte nachdenklich drein."Der hain ist unser heiligtum.Dort zu kämpfen ist uns strengstens untersagt.Wir versuchen so lange wie möglich die mauer zu halten,damit sich alle in sicherheit bringen können,die nicht mit kämpfen werden.Dann werden wir sie zu den dichten Wälder in der nähe des sees locken,wo wir weitere krieger postieren werden.Wenn wir unterliegen sollten,werden wir dafür sorgen das König Jared in sicherheit kommt.Er muss überleben.Und Dana wird uns beim kampf helfen.Die Hohepriesterin wird sich darum kümmern."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 19.06.2010, 17:39


    Dicker, schwarzer Qualm stieg in den Himmel empor, rußige Flocken umwirbelten die körperlose Gestalt des Gottes der Jagd. Dieser ließ seinen Blick über das Land unter ihm schweifen, verfolgte, was dort unten geschah. Das Lager der Krohk brannte. Tar'krom der Einiger, Großhäuptling der Horden und Champion des Siegbringers hatte einen Eilmarsch angeordnet. Alles, was nicht gebraucht wurde, wurde zurück gelassen. Und verbrannt. Der Feind sollte sich nicht an dem Korn laben, dass sie erbeutet hatten, sollte sich nicht in die Felle kleiden, die sie so weit im Süden nicht mehr benötigten. Planen, Hütten, Palisaden, alles hatten die Krohk in Brand gesteckt. Zwar setzten sie damit ein weithin sichtbares Zeichen, doch die Armee der Tiary war fern. Bis sie hier wären würden sie nur noch kalte Asche vorfinden.
    In zwei gewaltigen Strömen, wie Ameisenstraßen in den Augen des hoch am Himmel schwebenden Ghartok, zogen sich die Heere der Krohk dahin, ließen das Lager hinter sich, strömten neuen Bluttaten entgegen. Der eine Arm, schlanker und doch noch immer eine gewaltige, brodelnde Masse aus dunkel befellten, in schwarzes Eisen und zähes Leder gekleiderter Gestalten, stieg weiter in die Ebenen hinab, bahnte sich einen Weg zwischen sanften Hügeln und saftigen Wiesen gen Westen. Der andere Arm, noch breiter noch mächtiger, hatte sich nach Nordosten gewandt. Er zog wieder in Richtung des Grenzwalles, eine dunkle, todbringende, durch nichst zu stoppende Flut. Dieser Arm sollte der Speer des Jagdgottes sein, wenn er seinen Feinden unerwartet in die Seite fahren würde. Tiary, Datrianer, Virun, schon bald würden sie alle Zittern, wenn der Schall der Kriegshörner vom Horizont her erschallte.
    Gleich einem Habicht, der Beute erspäht hat, ging Ghartok plötzlich in den Sturzflug über, segelte über den schnell marschierenden Zug der Krohk hinweg, bis an ihre Spitze. Eine steife Brise folgte ihm, bließ den Krohk in die Nacken und zerzauste die Mähnen. An der Spitze der Horden preschte der Stamm der Windpirscher voran. Ghartok senkte sich auf sie hinab, sachte berührte er den Verstand eines jungen Jägers. Und von einer plötzlichen Intention getrieben nahm dieser im Lauf sein Horn vom Gürtel und stieß kräftig hinein und von überall erklangen die Hörner der Krohk zur Antwort. Ghartok zog nun auch an den vordesten der Läufer vorbei, gleich einem Donnerkeil hetzte er seinem Volk voran, bildete die Spitze der Horden. Abermals war die Jagd eröffnet!



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 24.06.2010, 11:59


    Die Datrianer arbeiteten zusammen mit den Virun und den Thoanern an der Mauer,während Marik und Jared zusammen versuchten eine Taktik im kampf gegen die Hurun ersonnen.

    Nuria hatte sich inzwischen zu den männern gesellt und nickte den Männern grüssend zu."Danas segen sei mit euch und möge euer Herz erhellen.Wie ich sehe sind die Männer bereits dabei einen krieg zu planen?Mein name ist Nuria,ich bin die Hohepriesterin,Stimme der Dana."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 24.06.2010, 15:39


    "Möge die Sonne auf Eurem Pfad scheinen", Zorn erwiderte den Gruß der Priesterin mit dem seines eigenen Gottes. Dann wandte er sich wieder dem Ritter aus Thoan zu, sich das Kinn kratzend: "Das ganze ist ein Unsicherheitsfaktor. Als wir die Hurun bekämpften, sind sie nicht bis zu den Wällen des Auges vorgedrungen. Der Sonnenkönig sah sich vorher gezwungen den Zorn Kaliriens zu entfesseln. Einen Sandsturm, der alles vernichtet, was ihm in den Weg kommt. Die Heere beider Völker wurden vernichtet. Aber es war der einzige Weg. Von daher wissen wir nicht, wie sie gegen Mauern vorgehen werden."

    Ein Finger wanderte über die Karte Richtung Kalirien: "Ein Rückzugsweg in die Wüste ließe sich leicht halten, andererseits würden wir die Datrianer dieser unwirtlichen Umgebung aussetzen, an die sie nicht gewöhnt sind, sollte es zu einer Flucht kommen. Außerdem hat das Auge nicht genügend Nahrungsmittel um zwei Völker zu ernähren." Zorn zuckte mit den Schultern, während sein Schweif unruhig zuckte: "Ich kann euch nur beraten, die Entscheidungen müsst ihr treffen. Eure Länder sind bedroht, daher fällt dies euch zu und bei der Sonne, ich würde nicht mit euch tauschen wollen."
    Der Virun starrte die beiden anderen Heerführer eindringlich an.
    "Mir persönlich gefällt allerdings Mariks Plan gut. Damit haben wir zwei Vorteile auf unserer Seite. Erstens, die Ortskenntnis der Datrianer und zweitens, dass wir keine Kräfte aus Thoan abziehen müssen. Ihr werdet sie dort brauchen, wo sie sind."

    Josein, Zorns rechte Hand, klopfte dem Heerführer auf die Schulter: "Zorn, eine Nachricht von Sonnensturm." Nickend nahm der Virun die Rolle entgegen und las sie durch, dann grinste er hinterlistig.
    "Hm...ja, das könnte funktionieren. Der Auserwählte meines Gottes lässt den Thoanern ausrichten, dass die Kämpfe möglichst nahe am Wasser stattfinden sollen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 27.06.2010, 13:59


    Narthun’Arhans Blick schweifte bedächtig über die Masse seiner Truppen, die sich ihm darbot. Es war der grossteil der Truppen der Hurun, der sich auf dem Platz versammelt hatte, und sich nun ungeduldig gen Nordtor der Stadt wandte. Das Blut Nadurus war erkaltet, und deshalb waren die Hurun nun marschbereit. Ein Grinsen bahnte sich einen Weg durch die Muskelstränge des Religionsführer, erreichte sein Ziel, das Gesicht, und sorgte dafür, das sich zu dem zufriednen Blick des Hohepriesters nun auch ein Lächeln gesellte. „Si’war Naduru! Wir, die Söhne des einen! Wir, die den höchsten Anspruch auf den Ball haben, auf dem wir leben, wir erheben erneut Anspruch auf ein Reich, welches sich einem unwürdigen Gott zugewandt hat. Wir werden es zerschmettern, wie Naduru einst die Schale seines Eies! Gan’war T’ch Alas! Möge der Blutgott uns segnen!“ Kurz nach den Worten von Narthun’Arhan brach gewaltiger Jubel unter den Truppen der Hurun los. Dieser wandte sich nun ab, und ein hämischer Schein blitzte durch seine Augen. ’Sie fressen mir aus der Hand...’ dachte er munter.

    Hol’thar riss seine Faust empor, und brüllte aus Leibeskräften gen Hohepriester. Sein Blut wallte vor Vorfreude, hinter seinen Augen breitete sich ein roter Schimmer wie im Blutrausch aus, und seine Adern pulsierten. Er war geladen von Energie, und vor allem Kampfbereit. „Gan’war! Gan’war T’ch Alas!“ brüllte er inmitten der Masse aus Leibern, die jeden, welcher in ihr weilte zu zerdrücken drohen schien. Der Blick des jungen Schildträgers wandte sich zum Himmel, und schob sich über die Wolkendecke. Die Viper lag auf der Lauer...

    Die pure Essenz von Stolz strahlte in den Zügen von Sag’war, während er von einem nahen Hausdach die Szenerie beobachtete. Das waren seine Waffen, Schilde, Rüstungen! Er fühlte sich wie eine Mutter, die seinen Sohn in die Welt entlies, und er wusste einfach, dass seine „Kinder“ ihr Werk gut vollenden würden. Als die Rede des Hohepriesters vollendet war brandete der Jubel ebenfalls an die umliegenden Häuser und auf dessen Dächern, er war nicht allein auf diesen, wurde er erwidert. „Blut für den Blutgott! Badet meine Kinder in dem Blut unserer Feinde! Lasst sie den Zorn des Blutes spüren!“ Sag’war fing grölend an zu lachen. Er war einfach gut gelaunt! Immer noch lachend wandte er sich von der Masse ab, und kletterte zurück in die Taverne um einen Schluck zu trinken. Seine Kinder zogen endlich in die Schlacht, seine Arbeit trug Früchte!

    Im Gegensatz zu seinem Volk schweifte T’ch Alas Blick eher besorgt als triumphierend über die Krieger seines Volkes. Er machte sich sorgen über das Verhalten seines Hohepriesters. Vielleicht würde er so handeln, wie es der in den Kriegen gegen Zilean gemacht hatte. Würde er seine Befehle missachten? Die Hurun waren schon immer ein eigenwilliges Volk, und der Hohepriester, der Hurun mit der größten Macht im Volk, lief Gefahr ein machthungriger Tyrann zu werden. Sobald dies geschah musste er eingreifen, jedoch wäre das Volk dann ohne Führung, und das hieße das komplette taktische aus. Schlachtreihen würden nicht mehr eingehalten, die Schildträger würden nach vorne stürmen, und die Bluthäscher würden einfach alles niedermähen, was sich ihnen näherte, egal ob Freund oder Feind. Zumindest sah so das Szenario in seinem Kopf aus. Der Blutgott wandte seinen Blick von dem Brunnen ab, und setzte sich zurück an die Linde, die auch schon zuvor sein Sitzplatz in seinem Reich gewesen war. Vorerst würde er nichts machen können, also hieß es sich zurücklehnen, und den Marsch der Hurun im Auge zu behalten, wann immer es nötig wäre.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 27.06.2010, 14:33


    "Auf jeden Fall brauchen die Datrianer einen Rückzugsweg ... Und noch mehr. Wenn wir keine Kräfte aus Thoan einsetzen um Datria zu schützen werden die Hurun durch Datria ziehen ... Und sie werden alles zerstören, auch eure heiligen Haine. Wenn ihr euch das leisten könnt ... dann könnt ihr sie hier zermürben und euch nach Thoan zurückziehen. Nicht einmal durch die Wüste, es sei denn, sie habe neuch bereits umgangen."

    Vaanen fuhr mit dem Finger die Gebirge nach, die Datria im Osten deckten.

    "Wenn ihr in Kalirien die Nachschubwege zum nördlichen Pass blockiert, die Wege zerstört und was euch noch einfällt sind die Hurun gezwungen, den südlichen Pass am Meer zu nehmen. Das käme eurer Planung doch entgegen?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 27.06.2010, 14:55


    "Dana wird nicht zulassen, das ihr hain zerstört wird.Sie hat schon die Brianer vernichtet die es wagten ihren hain zu betreten ohne ihre erlaubnis.Sie ist unsere mutter und unsere todesmaid.Glorreiche Jägerin und Zerstörerin.Sie kann alles sein was sie will.Auch wenn sie von sich sagt das sie Göttin des lebens ist.Aber ist das leben nicht auch Zerstörung?" Nuria blickte zu den Männern."Ihr werdet im kampf fallen.Wir frauen müssen den preis zahlen.Die sieger werden uns schänden,sofern sie sowas im sinn haben oder uns opfern oder einfach nur Töten."
    Nuria seufzte und blickte auf die karte.

    "Die Hohepriesterin hat recht.Aber wir können sie nicht hier zermürben.Wir haben zu wenige krieger.Und es wird jahre dauern bis unser volk sich erholen wird,sollten die Hurun und diese Krokh über uns herfallen."erwiederte Marik.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 27.06.2010, 15:56


    Brahks Streikolben schmetterte auf den jungen Tiaryverteidiger herab, mühelos fegte er dessen Deckung zur Seite, ließ die erbärmlich, kleine Kreatur zurück taumeln. Die Linke des Krohk, die den wuchtigen Speer hielt, zuckte vor, trieb die Spitze der Waffe tief in den Brustkorb des Tiary. Brahk kämpfte mit einer Wildheit und Brutalität, wie er sie seit Jahren nicht mehr hatte an den Tag legen können: als Bannerträger Tar'kroms hatte ihn die Bürde der Standarte im Kampf immer zurück gehalten. Und doch, jetzt, wo er frei davon war und sich vollkommen seinem blutigen Werk widmen konnte, wollte die grimmige Freude, die ihn sonst so zuverlässig im Kampf erfasste, nicht aufkommen. Er hatte gern das Banner getragen, mit Stolz und Würde. Doch nun trug Tar'krom selbst seinen Umhang und der Einiger mochte bereits dutzende Meilen entfernt sein, während er hier an der Seite von Karmon Bleichhorn kämpfte. Nicht, dass der Häuptling der Bluthauer ein schlechter Kampfgefährte war, er war der Turm in der Schlacht, der Hammer, der mit unaufhaltbarer Macht auf ihre Feinde nieder ging. Und doch war es etwas anderes, an seiner Seite zu kämpfen als an der Tar'kroms. Karmon war ein Schlächter, ein Berserker, der sich ganz dem Blutrausch hingab. Kein brillianter Taktiker, wie der Großhäuptling. Und doch, es war Tar'kroms Wunsch gewesen, dass er, Brahk, jenen Teil der Horden unter Karmon Bleichhorn begleiten sollte und dem Großhäuptling zu widersprechen war das letzte, was Brahk Splitterhorn vor hatte. Mit grimmigem Blick, seinen Unmut und seine Verachtung in einem schweren Schnaufer ausdrückend, riss er seinen Speer aus der Leiche des gestürzten Tiary frei. Und stürzte sich erneut in das Meer aus Blut, Angst und Flammen, das Karmon Bleichhorn in diesem erbärmlichen Dorf der Tiary entfacht hatte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 28.06.2010, 13:56


    Zorn runzelte bei den Worten der Hohepriesterin die Stirn: "Kämpfen die Frauen Eures Volkes nicht? Keine Virun würde sich einem Feind kampflos ergeben. Die besten Sonnenpriester und viele der Sonnenkrieger sind Frauen." Zorn zuckte mit den Schultern: "Wie dem auch sei. Zilean hat befohlen die Hurun durch die Ausläufer Kaliriens unbeschadet ziehen zu lassen. Falls sie sich nicht ins Kerngebiet wagen, sind mir die Hände gebunden." Man sah dem Virun deutlich die Unverständnis an. Erneut zuckte er mit den Schultern.

    Durch das östlichste Tor der Mauer raste ein Virun auf einem der wenigen Pferde. Den Wachen wurde eine Parlamentärsflagge und ein Sigil mit dem Zeichen der Sanduhr vor der Sonne hingehalten.
    "Eine Nachricht für die hohe Trägerin."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 28.06.2010, 17:13


    Artyon runzelte die Stirn und musterte den Virun misstrauisch.
    "Das heisst Hoheträgerin, Fremdling. Und was ist das für eine Nachricht?", fragte er.


    "Nein, das wäre alles. Ich werde dir die Tiary zu Hilfe senden, sobald die Krokh-Bedrohung in Hybuvia ausgemerzt ist. Ihr und Eure Verbündeten werdet wieder von mir hören, wenn es soweit ist, Ritter", antwortete Chyael und seine Gestalt verpufft in unzählige kleine, violette Lichtpunkte.
    Sein Geist hingegen hingegen sauste durch die Luft und...


    ...erschien in der Sphäre des Blutgottes.
    Chyael war, wie schon erwähnt, nicht gerade für seine Höflichkeit bekannt, weshalb er auch hier einfach in die Göttersphäre platzte. Der Gott der Magie war etwas erstaunt über das Aussehen der Sphäre des Blutgottes. Einen Herbstwald hatte er nun wirklich nicht erwartet, ein Schlachtfeld oder eine Klippe mit Aussicht auf ein Meer aus Blut wäre ihm passender erschienen.
    Davon liess er sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Stattdessen ging er auf die neblige Gestalt zu, die sich an eine Linde lehnte. Er blieb etwa drei Meter von dem Blutgott entfernt stehen.
    "Tch'Alas", begann er. "Liege ich richtig mit der Vermutung, dass du dich mit Garthok, dem Gott der Jagd verbündet hast?"
    Er trat einen Schritt näher.
    "Wenn du ihn verrätst, mah ich dir folgendes Angebot: Ich werde nicht den anderen Völkern helfen, sondern ihnen in den Rücken fallen und sie von hinten zermürben. Sie wissen, dass die Krokh kommen, doch wenn ich meine Tiary sende, werden sie denken, ich wollte ihnen zu Hilfe eilen. Ihre Moral würde ins Bodenlose fallen, wenn sie sie aber angreifen."


    Der Reitertrupp preschte in einem letzten Spurt auf das Wäldchen zu, zu dem der General sie befohlen hatte. Dort sollten sie eine junge Frau finden und sie zur Armee bringen.
    Der vorderste Reiter hatte die ersten Bäume passiert, als ihnen schon eine kleine Gestalt mit silbernen Haaren entgegenlief. Es war eine Tiaryfrau, die ihnen angstvoll entgegenblickte. Ihre violetten Augen waren so furchterfüllt, dass jedem klar war, dass sie schreckliche Dinge gesehen hatte. So war es nicht erstaunlich, dass sie sich vor den Männern schluchzend zu Boden warf und sie verzweifelt anflehte: "Oh bitte, bringt mich hier weg. Diese Monster...", sie wurde von heftigen Schluchzern unterbrochen und durchgeschüttelt. "Diese Monster...sie haben mein Dorf überfallen und.. und alle getötet. Nur ich konnte fliehen. Oh bitte, bringt mich einfach weg!"
    Der vorderste Mann beugte sich über den Hals seines Reittiers und berührte sie sanft am Arm.
    "Habt keine Angst, meine Dame. Wir wurden geschickt, um Euch zu retten", er stieg ab und half ihr aufs Pferd. Dann schwang er sich hinter sie und schlang die Arme um sie. Die Männer drehten um und trieben die Pferde in einen leichten Trab.
    "Bald sind wir in Sicherheit. Wir reiten zurück zur Armee. Dort ist auch die Hoheträgerin. ihr braucht also keine Angst mehr zu haben.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 28.06.2010, 18:10


    "Wir Datrianerinnen sind zum grössten teil Priesterinnen und zauberkundige.Wir werden schon mit kämpfen,seid gewiss.Doch der kontakt mit den Brianern hat uns gelehrt das Männer mit uns frauen tun können was sie wollen,wenn es ihnen in den sinn kommt.Unsere männer sind zum glück nicht so.
    Also wann werden die feinde unser land erreichen?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 30.06.2010, 19:40


    Erneut zuckte Zorn mit den Schultern. Diese haarlosen Wesen waren so verschieden. Eine Virun würde selbst ohne Waffen oder magisches Wissen noch kämpfen. Zur Not mit Klauen und Zähnen. Ein Finger deutete auf die südlichen Ausläufer Kaliriens: "Ich habe zwar Späher postiert, aber Zilean hat Befehl gegeben die Hurun passieren zu lassen. Solange sie das Kerngebiet nicht betreten sind mir die Hände gebunden. Es tut mir Leid. Meine Späher haben unsere besten Pferde, sie werden vor den Hurun eintreffen."

    Mirri schaute den Wachmann verärgert an: "In Ordnung, Hoheträgerin. Die Nachricht ist vom Triumvirat. Ein Angebot der Virun sich mit den Tiary zu verbünden." Die Virun zügelte das unruhige Pferd und blickte durch das Tor auf die Ebenen Hybuvias. Ob sie bald brennen würden?



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 06.07.2010, 14:16


    "Ihr müsst sie nicht bekämpfen. Ihr müsst ihnen einfach nur die Route erschweren. Reißt eure Straßen ab, zerstört die Brunnen auf ihrem Weg, was auch immer, aber alsst sie nicht die nördliche Route nehmen. Dann können wir sie hir kanalisieren."

    Vaanen hatte bereits umfangreiche Pläne zur Verteidigung der Mauer, und zu allem Überflüss würde sie auch noch am Meer liegen, wie die Kalirianer es anscheinend wollten. Wenn die Mauer nur hielt ... Auf jeden Fall würden sie eine oder zwei Legionen hierher verlegen müssen, wenn Zilean nicht bald einlenkte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 06.07.2010, 15:11


    Abgrundtiefer Hass lorderte in den Augen des Tiary-Feldwebels, doch für Galrohka war dieses zornige Funkeln nur die rechte Würze in der Suppe. In der Tat versüßte es ihm die bevorstehende Arbeit erheblich und es bewies, dass seine Wahl - wieder einmal! - richtig gewesen war. Es bewies, dass ein tapferes Herz in dieser - zumindest für Krohkverhältnisse - schmächtigen Brust schlug. Eisern blickte der Tiarysoldat seinem Ende entgegen und das ohne daran zu zerbrechen, zu verzweifeln, nur voller Verachtung für seine Häscher.
    Den Blick starr auf Galrohka gerichtet folgte der Kopf des Tiary dem alten Schamanen, als dieser langsam um ihm herum schritt, kreiste auf dem dürren Hals. Der Kopf war alles, was der Tiary bewegen konnte. Fingerdicke Taue lagen um seine Arme und Beine, hielten ihn unerbittlich auf dem Altar fest. Ob der Tiary wusste, ahnte, dass es ein Altar war, auf dem er lag? Oder hielt er es nur für den Baumstumpf, den er darin sehen musste? Nun, Galrohka wusste es besser. Allein dadurch, dass er dort lag wurde der Baumstumpf zum Altar, sein Blut würde ihn zum Altar machen, einem weiteren Altar für Ghartok, wie es so viele davon an allen Pfaden gab, die die Krohk je beschritten hatten. Galrohka wusste, dass andere Völker prächtige Gebäude aus Stein um ihre Altäre herum errichteten und ihren Göttern immer an diesen ewig selben Stellen huldigten. Doch dies lag nicht in der Natur deer Krohk. Der Altar war dort, wo geopfert wurde. Während der Zeremonie war es ein Altar, danach konnte es wieder ein Baumstumpf, ein Fels, ein umgestürzter Karren sein. Nur blutbesudelt. Aber keine heilige Stätte, die es zu bewachen, zu verteidigen galt, wie es die anderen Völker zu tun schienen. So etwas lag nicht in der Natur der Krohk. Sie ehrten ihren Gott dort, wo sie gerade waren, dort brachten sie ihm ihre Opfer dar. So wie nun gleich auf diesem Baumstumpf.
    "Brüder, Schwestern, Kinder des Nordens!", erhob Galrohka knarzend die Stimme und auf eine gebieterische Geste mit erhobenen Armen verstummte Augenblicklich das Getuschel und Geraune, dass zuvor durch die Menge der versammelten Krohk gegangen war, "Unsere Späher sind zurück gekehrt und sie bringen uns Kunde von unserem Feind. Sie haben ihn gefunden, kaum einen Tagesmarsch von hier. Abermals hat er sich in Gebäuden aus Stein verschanzt und abermals bewacht er ein Tor, dass wir niederreißen zu suchen, doch diesmal befindet er sich auf der falschen Seite der Mauer. Es ist ein rascher, brutaler Sieg, der uns bevorsteht und es ist mehr eine Notwendigkeit, denn die Aussicht auf einen würdigen Feind, die uns in den Kampf treibt. Nur ein kleines Scharmützel, das uns bevorsteht, ein einzelner Hammerschlag, den wir zu tun haben. Nichtsdestotrotz wollen wir für diesen Schlag um den Segen unseres Gottes, Ghartoks des Siegbringers bitten!"
    Galrohka verstummte und auch die Menge war so still, dass man eine herabsinkende Feder gehört hätte. Dann schob der Schamanenälteste den Kopf in den Nacken und wandte sich mit grollender Stimme an den Himmel: "Ghartok, großer Jäger, Siegbringer! Deine Kinder erflehen deinen Segen um dein blutiges Werk zu vollbringen. Führe unsere Äxte und behüte uns vor der feigen Zauberei unseres Feindes! Schenke uns einen großen Sieg, auch wenn der Feind unwürdig ist! Lass uns die Tore niederreißen, die uns auf deinem Weg behindern! Nimm jenes tapfere Herz des Feindes, das wir dir als Opfer bieten!"
    Und noch ehe seine Worte verklungen waren hatte Galrohka sich vor dem gebundenen Tiaryfeldwebel aufgebaut, einen wuchtigen Spalthammer in den sehnigen Händen. Vor Mühe ächzend, aber dennoch mit festem Griff hob der Älteste ihn hoch über seinen Kopf, hielt ihn dort für einige Herzschläge für alle Umstehenden sichtbar empor und ließ ihn dann auf die Brust des noch immer furchtlos zu ihm aufblickenden Tiary herab sausen. Mit widerlichem Knacken brast der Brustkorb, Blut spritzte auf, als die Kante des Hammers die bloße Haut des Opfers durchstieß und gesplitterte Rippen sich tief in dessen Lungen bohrten. Ein plötzliches Raunen ging durch die Menge, dass jeden der Krohk zu erfassen schien. Nur Galrohka selbst blieb gänzlich ungerührt. Er schleuderte den Hammer beiseite und zog mit großer Geste den Opferdolch aus seinem Gurt. Kurz blitzte die Klinge im Sonnenlicht auf, dann zuckte sie auf den zerschmetterten Brustkorb hinab und stieß tief in das weiche Fleisch des Tiary. Nur ein paar Augenblicke später tauchte Galrohka weder auf, Weste und Bart rot gefärbt vom Blut seines Opfers und in den Händen das herausgetrennte, noch schlagende Herz des Tiary. Theatralisch reckte er es hoch über die Menge empor und durchbohrte es dann mit dem silbrig funkelnden Dolch. Die Menge brach in brüllenden Jubel aus.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 06.07.2010, 15:48


    Die beiden leuchtenden Punkte die sich als T’ch Alas Augen erahnen ließen fixierten sich auf den Gott der Magie als dieser näher trat. Schweigend starrte er den anderen an, während er, und noch ein wenig nachdem er gesprochen hatte. Hätte der Blutgott eine Miene gehabt, so hätte man ihn überlegen sehen können, da jedoch sein Nebelkörper jegliche Mimik nur zu Andeutungen verkommen lies konnte keiner sein Verhalten deuten. „Ich? Verbündet mit dem Gott der Jagd? Ich bin diesem nur ein einziges mal begegnet bisher, und ich konnte nie den Eindruck gewinnen er sei ein geeigneter Bündnis-Partner. Wie also kommst du, Gott der Magie, auf die Idee, dass ich ein Bündnis mit dem Jäger vereinbart habe? Und überhaupt: Wie soll ich jemanden verraten, mit dem ich nicht ein mal ein Bündnis geschlossen habe?“ Die Augen des Blutgottes verengten sich zu kleinen rot glühenden Schlitzen. „Und denkst du etwa... ich könnte die Moral der Feinde nicht selbst ins Bodenlose stürzen lassen?“ Die Frage war ruhig gesprochen worden, hatte jedoch eine kaum zu ignorierende Schärfe.

    Während der Besuch des Magiers noch stattfand in der Sphäre des Blutgottes hatte der Marsch der Hurun begonnen, und in breiter Reihe, und stets in Formation flutete nun eine gewaltige Masse aus Leibern in die brennenden Lande auf direktem Weg zu Blut und Ehre. Der Marsch war nicht der schnellste, jedoch wurde dieser, gerade durch die Wahrung der Formation, zu einem wahren Bollwerk, an dem sich so mancher die Zähne ausbeißen würde. Die Formation zwischen den Schildträgern war locker gehalten, und mehrere Wägen voll beladen mit Proviant wurde zwischen den Reihen transportiert. Die Nahrung darauf würde bei knapper Nutzung für mehrere Tage halten, zumindest der Marsch durch die Wüste war unter allen Umständen gesichert, und da die darauffolgenden Gebiete voll von Frucht, Fleisch und anderem waren hatten die Hurun keine Sorgen was die Versorgung betraf. Die erste Sorge betraf das Land Datrias. Sicher, der Plan war es, sich aus dem direkten Zentrum dieser Gottheit fern zu halten, aber wer wusste schon wie die Fremden Gottheiten reagierten. Es waren sicher schon Bündnisse geschlossen worden.

    Hol’thars Blick war ein einzelnes Wandern. Er versuchte alles um ihn herum im Auge zu behalten, und versuchte dadurch gleichzeitig vor und hinter sich zu gucken. Sie waren kaum aus der Stadt draußen, aber der junge Hurun rechnete selbst jetzt schon mit einem heftigen Angriff. Die Virun waren seine Sorge. Sie WÜRDEN angreifen! Sie waren Todfeinde, so war es ihm von klein auf eingetrichtert worden, und er würde jedem anlaufendem Pelzmantel das Fell vom Körper abtrennen, den nackten Körper aufspießen und im Sand der Wüste stehen lassen. Zumindest falls sie angreifen würden. Er rechnete mit einem Marsch von mehreren Tagen, und während dieser Zeit hatte er sich vorgenommen der wachsamste Hurun der Truppe zu sein. Er wollte als aller erstes den Feind entdecken, sollte es zu einem Angriff kommen, und das, obwohl er viel zu weit hinten stationiert war. Dann würden ihn selbst die Ältesten respektieren. Wer so gute Augen hatte, der musste gut sein. Der Gedanke allein lies das Herz des jungen Hurun schneller schlagen...

    Kaum hatte der letzte Krieger der Hurun die Stadt verlassen hatten die Schmiede, und andere Arbeiter, unter anderem auch Sag’war begonnen die Stadt zu befestigen. Es war kaum noch Verteidigung zugegen, und deswegen hieß es die Mauern auszubessern, Fallen zu errichten, und Gräben zu ziehen. Sollte es zu einem Ausbruch des Vulkans kommen, so der Plan, sollte ein Ring aus kochendem Blut um die Stadt gezogen sein, der jegliches durchkommen für die Feinde erschweren sollte. Sag’war war an dem Mauerbau beteiligt, und arbeitete so wie auch zuvor in der Mine mit Peitschenschlägen und anderen sadistischen Methoden, während er aus vollem Hals brüllte. Er war wieder in seinem Element, und das galt es voll auszukosten. Sein Blick schweifte über das gesamte Land außerhalb der Stadt. Es wurden Löcher gegraben aus denen Spitze Metallstangen ragten, und ähnliches. Wer auch immer die Stadt attackierte, die erste Welle würde mit mehr als nur wenigen Verlusten rechnen müssen. Es waren nicht die Bürger der Stadt die es zu fürchten galt, es war die Stadt selbst. Sobald sich tatsächlich eine feindliche Armee zeigte würde sogar innerhalb der Mauern der Tod auf diese warten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 06.07.2010, 16:10


    Bwaaaaaaaaaa. Der Ton eines blechernen Horns schallte durch die südliche Wüstenregion Kaliriens. Die Hurun merkten auf, als sich auf einer Düne weißgewandete Gestalten zeigten. Eine Zweihundertschaft Bogenschützen. Diese machten jedoch keine Anstalten anzugreifen, hatten die Bögen nur lose in der Hand und keine Pfeile in der anderen. Eine einzelne, hochgewachsene Frau löste sich aus den Reihen und näherte sich der Armee. Außer Schussweite sämtlicher Waffen blieb sie stehen und wedelte mit einem weißen Stofffetzen, dem Symbol für Unterredungen. Zweifellos würden die Hurun die Virun überrennen können, wenn diese denn dumm genug wären stehen zu bleiben. Etwas, was keinesfalls passieren würde. Dies war Kalirien. Virun-Territorium.

    Der Falke auf Kalyens Hand machte ein "Kwork"- Geräusch und biss dem Kapitän in die Hand. Fluchend suchte sich der andere Virun ein sauberes Wasserfass. Kalyen hingegen schmunzelte. Die Hurun marschierten. Mit etwas Glück würden sie ihr blaues Wunder erleben.
    "Setzt Segel zum Festland. Bleibt außer Sichtweite der Küste. Wir haben etwas Zeit, aber nicht viel, um zur Schlacht zu gelangen."

    Ein weiterer Falke landete auf der Schulter von Zorns Adjutant. Der Virun las die Botschaft und lächelte dann grimmig: "Ich möchte empfehlen die Kämpfe gegen die Hurun möglichst nah am Wasser stattfinden zu lassen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 06.07.2010, 17:20


    "Meint ihr das meer?Wenn ja müssen wir nach Seriad.Die krieger sollten hierher kommen.Aber wenn ich noch einen boten hin schicke wird er sie sicher auf halbem weg treffen.Zwei tage dauert die reise dorthin.Zumindest zu fuss."erwiederte Marik.Nuria nickte und betrachtete die anderen krieger.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 07.07.2010, 19:56


    "Gut", knurrte der Wachmann missmutig. "Reitet einfach immer nach Süden, dann werdet Ihr Nyllae erreichen. Dort sollte die Hoheträgerin residieren."
    Der Tiary trat zur Seite, um die Virun durchzulassen.


    "Nun, aber du hast mit ihm gesprochen und ihr werdet bestimmt nicht mit Drohungen um euch geworfen haben. Zumindest eine Absprache wird stattgefunden haben. Und ich biete dir nun meine Hilfe an, denn die anderen Völker werden sich verbündet haben und zusammenstehen. So werden sie stark genug sein, um die Armee der Hurun zurückzuwerfen und vielleicht werden sie ihnen folgen und die Stadt des roten Goldes in Schutt und Asche verwandeln. Du hast nun die Wahl: Entweder verbündest du dich mit mir und wir zermalmen die Krokh, die Thoani, die Datrianer und die Virun oder ich verbünde mich mit den anderen Göttern und dann werde ich keine Gnade walten lassen und das Volk der Hurun wird vom Antlitz dieser Welt gefegt."
    Chyael lächelte arrogant und blickte Tch'Alas selbstsicher entgegen.
    "Du hast die Wahl: Sieg oder Vernichtung."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 07.07.2010, 22:15


    Zorns Finger wanderten wieder über die Karte. Einmal über einen Weg nach Kalirien hinein. Das zweite Mal über einen Weg an der Küste entlang nach Thoan: "Ich glaube nicht, dass die Hurun die Datrianer verfolgen werden, wenn diese sich nach Kalirien zurückziehen. Die Wüste gehört den Virun. Stattdessen werden sie vermutlich nach Thoan weiterziehen. Dort gibt es reichere Beute und weniger Blutzoll als bei einem Gewaltmarsch hinter den Datrianern her, quer durch Kalirien. Und dann können wir sie am Meer stellen. Entweder teilen die Hurun ihre Armee oder sie geben Datrianern und meinen Virun Gelegenheit sie von Norden anzugreifen."


    Mirri nickte, dann gab sie ihrem Pferd die Sporen und preschte durch das Tor und über die Ebene davon.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 08.07.2010, 14:26


    "Also warten wir bis zu dem Durchbruch. Okay, aber dann ist Datria dran. Die Bevölkerung kann wegziehen, sicher, wir haben ihnen ja schon angeboten, dass sie in die Festungen Thoans kommen können - aber ihr Wald? Ihre Heiligtümer? Das wird geschändet werden ... Wenn wir sie nicht dort in der Schlacht zerschmettern. Und ich säße lieber in einer Festung, wenn der Feind mich angreift, denn das würde auch unseren Blutzoll verringern. Wie auch immer ... Keine Entscheindung scheint zufriedenstellend."

    Vaanen war mit der Taktik Zorns nicht besonders zufrieden. War der Wall noch nicht nahe genug am Meer? Mit seiner eigenen kam er aber auch nicht zurecht - wenn die Legionen, die er hier stationieren wollten, eine Niderlage hinnehmen mussten war Thoans Verteidigung enpfindlich geschwächt.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 08.07.2010, 21:27


    Der Grenzwall von Hybuvia mochte das größte, mächtigste Bollwerk sein, dass jemals errichtet wurde, doch er hatte eine entscheidende Schwäche. Wer auch immer ihn einst errichtet hatte, er hatte es darauf angelegt, etwas aus dem Land der Tiary heraus zu halten, nicht jedoch, etwas im Land selbst festzuhalten. Niemals hätte wohl je irgendwer in diesem Land damit gerechnet, von innerhalb Hybuvias angegriffen zu werden und so hatte das mächtige Tor, dass im Nordosten des Landes den Pass nach Datria bewachte, keinerlei nach innen gewandte Verteidigungsanlagen. Die Garnison, nicht vom Erbauer des Walls errichtet sondern in späteren Zeiten von den Tiary dort angefügt, war durch wenig mehr geschützt als die aus grobem Stein gemauerten Wände der Schlafsäle, die Treppen zum Torhaus hinauf lagen offen und ungeschützt dar und obwohl das Tor nach außen hin selbstverständlich fest verriegelt und gesichert war, so war es nach innen hin frei zugänglich. Warum sollte es auch anders sein? Noch nie war es einem Angriff aus dem eigenen Land ausgesetzt gewesen. Bis jetzt!

    Ghartok schwebte ätherisch am Himmel über dem Tor und beobachtete, wie der Sturm der Krohk den erbärmlichen Widerstand der Tiary hinweg fegte wie ein Sturmwind. Er hatte sogar darauf verzichtet, den Nebel des Krieges herauf zu beschwören, die einbrechende Dunkelheit, ihr unermüdlich heran preschender Sturmangriff und die bloße Tatsache, dass die Tiarywachmänner nicht im Traum mit einem Angriff von dieser Seite des Walls gerechnet hatten und dementsprechend halt erwischt wurden, hatte die Krohk ohne Gegenwehr bis in den Nahkampf getragen. Und im Nahkampf waren sie nicht zu schlagen. Ganze Regimenter eilig heraneilender, verwirrter Tiarytruppen wurden von der anstürmenden Horde in den Boden getrampelt, Äxte und Keulen fuhren in die ungeordneten Reihen und holten blutige Ernte ein. Hätte Ghartok in diesem Moment einen Körper gehabt, er hätte laut und schallend gelacht. Dies war keine Schlacht mehr! Selbst wenn der Kampf am Nordtor, durch welches die Krohk in Hybuvia eingefallen waren, schon ein grausiges Schlachten gewesen war, so war dies nicht weniger als ein Massaker!
    Wie eine Sturmflut ergossen sich die Krohk nach Blut dürstend über die Garnison und zerschmetterten alles, was in ihren Weg kam. Es war nicht nötig, dn Widerstand der Tiary zu brechen, dieser kam schlichtweg nicht dazu, sich zu formieren und bald schon flatterte der Umhang Tar'kroms des Einigers über den Zinnen des gewaltigen Torhauses.
    Nicht lange würde er dort hängen, denn ebenso wie die Krohk keine festen Opferstätten kannten, so machten sie sich auch nichts darauf, feindliche Festungen zu besetzen oder gar für sich zu beanspruchen. was erobert wurde, das wurde geschleift und als rauchende Trümmer zurück gelassen. Das Feldzeichen würde mit den Horden weiter ziehen, den ein Feldzeichen gehörte ins Feld. Sobald sie weiter zogen würde dem Umhang wieder die Schultern des Großhäuptlings zieren, doch nun, solange die Krohk durch das zerschmetterte, aus den Angeln gerissene Tor strömten um in das fremde Land dahinter einzufallen, solange wehte Tar'kroms Banner von Torhaus herab und verkündete allen, die darunter entlang marschierten, vom erneuten Sieg des Einigers.

    Ghartok stieß aus dem Himmel herab, zog über die Schar der Krohk hinweg und ließ zum Salut einen heftigen Windstoß in das Banner fahren. Auch wenn einige der Tiary, die sich im Haupthaus der Garnison verschanzt hatten, noch immer Widerstand leisteten, so war es nur eine Frage der Zeit, bis auch sie fallen würden. Der große Jäger hatte genug gesehen. Es war an der Zeit, nach Sturmhall zurück zu kehren...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 08.07.2010, 21:40


    Wie eine dunkle Wolke legte sich ein Schatten über Zorns Gesicht: "Manchmal muss man Opfer bringen, um noch gewinnen zu können. Das werden ihr lernen müssen. Ihr alle. Die Virun haben schon einmal unter dem Ansturm der Hurun geblutet. Wir werden es nicht wieder tun, nicht wieder alleine." Der Virun wandte seinen Blick nach Osten: "Die ersten zehn Kilometer östlich des Auges sind ein einziger Friedhof. Dort haben wir nach den Sonnenkriegen unsere Streiter begraben, zumindest die, die wir fanden. Ich werde meine Krieger nicht in einer Verteidigung opfern, die nicht standhalten kann." Zorn sah zu der Hohepriesterin Datrias hinüber: "Ich nehme Euren Zorn und den Eurer Göttin in Kauf, wenn ich dafür das Leben meiner Leute retten kann. Wir werden mit euch ausharren, so lange noch Hoffnung besteht. Nicht länger. Adjutant. Wir gehen."
    Der Virun drehte sich um und trat zu seinen Männern, wobei er das Visier seines Helms herunterklappte.

    Wie konnte Zorn so etwas sagen? Sah er denn nicht, dass dieses Land, dass die Menschen rettenswert waren? Auch, wenn dies ein Opfer von Seiten der Virun benötigen würde. Nein, so etwas hatten die Datrianer mit ihrer Herzensgüte nicht verdient. Fayt bebte vor Zorn. Und in dem jungen Virun reifte ein Plan heran, für den ihn Zilean sicher im Herzen der Sonne verbrennen lassen würde.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 08.07.2010, 22:39


    Marik blickte auf die karte und dann zu dem Virun.Sein gesichtsausdruck verdüsterte sich.Dann wandte er sich an Jared."Mein könig.Nehmt die königin und alle die nicht mit kämpfen werden in die tunnel unter Danara.Führt sie richtung Thoan.Die Krieger und die priesterinnen und die zauberkundigen werden hier bleiben und auf den rest aus Jelgad und Seriad warten.Dann werden wir uns in die bergfeste zurückziehen und das land beobachten.Sollten die Hurun kommen und nach uns suchen werden wir sie dort in empfang nehmen.Dana wird den hain schützen.Und häuser kann mann neu errichten."Kurz wischte er sich über sein gesicht."Sollte ich fallen,wisst ihr was zu tun ist."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 12.07.2010, 21:15


    Wie immer verhingen schwarze Gewitterwolken den Himmel über Sturmhall und tosender Sturmwind brauste um die Ecken des Turmes, lediglich unterbrochen vom gelegentlichen Aufleuchten des Blitzes und dem dröhnenden Schlag des Donners. Schwere, dicke Regentropfen prasselten unermüdlich herab als wollten sie die Sphäre des Jagdgottes ersäufen und das Meer am Fuß der Klippen wogte mit Urgewalt gegen den schroffen Fels.

    Inmitten des Sturmes, auf dem höchsten Dach des Turms von Sturmhall, stand Ghartok, Gott der Jagd, genannt der Siegbringer und trotzte dem Wüten der Elemente. Sein Umhang, sein Bart, sein Haar peitschten wild im Wind umher und die eisigen Tropfen trommelten unermüdlich gegen seine breite, bloße Brust, doch Ghartok lachte nur. Er genoß das Wüten und Toben des Gewitters, eines Gewitters, wie es nur seine eigene Sphäre zu bieten vermochte. Im zuckenden Licht der Blitze schienen die Runen, die seinen Leib bedeckten, zum Leben zu erwachen und über seine Haut zu tanzen. Der unverkennbare Duft von salzigem Meerwasser und klarer, vom Blitz gereinigter Luft drang in seine Nase und tief sog der Gott der Jagd ihn in sich ein.

    Schließlich trat er an die Brüstung des Turmes heran, ungeachtet des drohend grollenden Donners und der fauchend nach ihm zuckenden Blitze riss er die Arme in den schwarzen Himmel empor und ließ seine Stimme erklingen, die trotz des Tobens des Sturms weit in seine Sphäre hinaus rollte.
    "Jäger der Lüfte, Scharfaugen, Reiter des Sturmes kommt herbei! Folgt dem Ruf eures Meisters!", donnerte Ghartok in den Sturm hinaus und wenig später schälten sich die Umrisse der Gerufenen aus dem dichten Regen hervor. Es waren riesige Raubvögel, die dort auf den Turm zuhielten - Falken - doch Falken wie diese bekam man außerhalb der göttlichen Sphärer kaum zu Gesicht. Ihr Gefieder hatte die Farbe der Nacht, wie aus Messing ragten Schnäbel und Klauen rasiermesserscharf von ihren Leibern hervor und gleißende Funken, winzigen Blitzen gleich, umspielten die Schwingen der Sturmjäger. Wie Donnerkeile stürzten sie aus dem schwarzen Wolkenmeer herab, erst einer, dann noch einer, dann immer mehr bis es schließlich fünf oder sechs der gewaltigen, menschengroßen Kreaturen waren, die den Turm in weiten Kreisen umflogen un dabei gellende Schreie in die Nacht ausstießen.
    "Fliegt hinaus in die Welt der Sterblichen, meine Kinder!", erschallte Ghartooks Stimme befehlend, die Arme hatte er noch immer zum Himmel erhoben, "Fliegt hinaus und seid meine Augen! Findet die Feinde der Krohk und des Siegbringers! Späht sie aus und berichtet mir! Reitet mit dem Sturm! Jagt! Sieg den Starken!"
    Und mit abermaligem Kreischen nahmen die Sturmfalken Formation an. Ihre gewaltigen Flügel peitschen kräftig durch die Nacht und nur wenige Herzschläge später waren sie im Sturm verschwunden. Zurück blieb Ghartok, der Jäger, einsam auf seinem Turm stehend. Nun erst ließ er die Arme sinken und stützte sich die Brüstung des Turmes. Es lief alles nach Plan. Schon bald würden die verweichlichten Völker des Südens in ihrem eigenen Blut ertrinken.
    Abermals erfüllte das Lachen des Jagdgottes die Nacht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 15.07.2010, 18:07


    Das erste Mal seit 1000 Jahren regte sich tief im Schattengebirge etwas. Tief in diesen Gebirge lag die Stadt Mortalis und in der Mitte dieser Ruinenstadt, lag das Heiligtum welches hoch in den Himmel reichte, wie die Berge um es herum. An jeden Eingang ins Heiligtum war eine Mauer aus Knochen errichte und eben diese begann nun zu bröckeln. Nur einen Moment später fielen eben diese Mauern ein und gaben die Eingänge frei, dabei fiel ebenfalls die Magische Barriere, wobei ein schwacher Impuls ausgesandt wurde. Dadurch wachten die Luins aus ihren 1000 Jährigen Schlaf auf, sofort strömten die ersten der Luins in die Stadt. An der Spitze des Heiligtums traten die drei Auserwählten heraus und sahen die Stadt hinunter. Nach 1000 Jahren waren sie endlich wieder erwacht und sie waren gespannt wie sich die Welt verändert hatte.

    „1000 Jahre…und unsere Stadt sieht noch so aus wie damals“, begann Leben, während er die Luins betrachtete die die Stadt wieder bevölkerten. „Unsere Handwerker bauen nun mal für die Ewigkeit“, sprach Geburt, während Tod leicht den Kopf schüttelte. „Als erstes müssen unsere Krieger auf Erkundung geschickt werden, damit wir wissen ob nicht irgend ein Feind noch im Schattengebirge ist“, erklärte Tod als er neben seinen beiden Brüdern stand, doch sein Blick lag auf den Obersten Kriegshetzer und den Hohepriester, welche sich auf den Weg zur Spitze des Heiligtums machten. „Nun das wird den alten Kriegshetzer aber freuen, wenn seine Krieger was zu tun haben“, meinte Leben nur mit einen leichten Lächeln, „Aber ich finde unsere oberste Priorität das sicher Stellen der Lebensmittel, nicht das es kurz nach unseren erwachen eine Hungersnot ausbricht“ „Ich würde sagen wir sollten erst einmal unsere Stadt überprüfen und das was repariert gehört wieder reparieren“, erklärte Geburt und alle drei Auserwählten sahen sich an, jeder mit einer anderen Meinung. Währenddessen erreichten der Hohepriester und der Oberster Kriegshetzer die drei Auserwählten und somit die höchste Plattform, bevor sie sich verbeugten leicht. „Einige Kriegertrupps sind bereits ausgeschwärmt und durchsuchen die Gegend ob sie sicher ist. Der Meisterarchitekt ist bereits daran die Gebäude zu untersuchen und im gegebenen Fall reparieren, während einige Handwerker daran sind die Nahrungsmittel zu ernten“, erhob der Hohepriester das Wort, worauf die drei Auserwählten ihn ansahen und besonders Tod ihn wütend anfunkelte. „War es nicht so ausgemacht dass wir uns erst beratschlagen nach den 1000 Jährigen Schlaf?“, kam es wütend von ihm, während er auf den Hohepriester und den Kriegshetzer zu schritt, „Eure Entscheidung mag zwar richtig gewesen sein, aber wehe ihr übergeht noch einmal eine meiner Anweisungen!“ Beide nickten nur leicht, während sie vor Tod etwas zurück wichen.

    Während dessen regte sich nun auch Umbra wieder und mit seinem Erwachen hatte sich auch seine Sphäre wieder geöffnet. Er war sich sicher dass die anderen Götter den schwachen Impuls gespürt hatten, wie sie ihm wahrscheinlich vor 1000 Jahren ihm auch gespürt hatten, als er die Barriere errichtet hatte. „Nun, so sicher ist es auch nicht…es ist nur ein sehr schwacher Impuls und wer sollte schon wissen was er zu bedeuten hat“, sprach er zu sich selbst, bevor er sich erst einmal streckte und dabei knackten einige Gelenke, „Was sich wohl in den 1000 Jahren verändert hat? Was sich wohl alles getan hat?“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 15.07.2010, 20:03


    Dana sass in ihrem prächtigen Garten,als sie eine veränderung wahrnahm.Ein schwacher impuls einer Göttersphäre.War es etwa soweit?Waren die 1000 jahre vorbei? Unruhig stand sie auf und wanderte etwas herum.Dann sandte sie einen geistigen Gruss in die richtung aus dem der Impuls gekommen war.


    Jared seufzte."Eigentlich sollte ich hier bleiben,Marik.Die Moral der Krieger wird stärker sein,wenn ich anwesend bin."
    "Ich weiss,aber du solltest gehen,Schwager.Die Leute brauchen deine führung.Ich und die krieger kommen schon zurecht."
    Jared nickte den Virun und den thoanern zu."Ich hoffe wir sehen uns wieder."Dann ging er los und erteilte anweisungen für die Räumung Danaras.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 15.07.2010, 21:07


    Umbra hielt kurz inne als er den geistigen Gruß von Dana empfing und dabei leicht zu lächeln begann. Sie hatte es also bemerkt, schien sich jedoch nicht sicher zu sein. //Meine Liebste, ich bin wieder da\\, war seine Antwort auf ihren Gruß, bevor er sich überlegte ob er nicht gleich zu ihr sollte. Sein Blick fiel kurz auf die Stadt der Luin und lächelte leicht, sie kamen zurecht und würden sich rasch zu Recht finden. „Dann werde ich sie mal besuchen“, meinte er leise zu sich selbst, bevor er seine Sphäre verließ und sich auf den Weg zur Sphäre von Dana machte.

    Langsam nahm er auch wieder seine Gestalt in ihrer Sphäre an, wobei sein Blick sofort durch die Sphäre gleiten ließ. Kaum etwas hatte sich in ihrer Sphäre verändert und als sein Blick auf Dana fiel musste Umbra sanft lächeln. „Es ist schön dich nach all der Zeit wieder zu sehen.“

    Die Handwerker der Luin marschierten durch die Straßen und überprüften die Gebäude, wobei die meisten in erstaunlich guten Zustand waren. Immer wenn ein Sektor begutachtet war, berichtete der Luin der diesen Sektor vorstand den Meisterarchitekten. Dieser war ganz zufrieden, hatte er doch selbst den Großteil der Stadt errichtet und nun nach 1000 Jahren stand sie noch, während es nur kleine Mängel zu berichtigen gab. Wenn es nach ihm ginge würde die Stadt in zwei Tagen wieder komplett in Ordnung sein, doch er hatte die Vermutung dass noch etwas dazwischen kam, so wie es ihm immer passierte. Er hoffte dass Umbra ihm gnädig war und nichts dazwischen kam.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 15.07.2010, 21:42


    Glitzernde Kugeln schwebten vorbei. Jede einzelne von ihnen enthielt etwas. Erst auf den zweiten Blick ließ sich feststellen, dass jede Kugel die Welt enthielt. Auf den dritten Blick sahen alle Kugeln gleich aus. Und nur der aufmerksamste aller Beobachter hätte sehen können, dass die Welt in jeder Kugel unterschiedlich war. Jede Entscheidung eines jeden Lebewesens erzeugte eine neue Welt, diese Entscheidung wiederum beeinflusste andere Wesen, die eine andere Entscheidung trafen als in der Welt daneben. Ein Pfad aus Sand zog sich durch dieses farbenprächtige Spiel. Und, ohne dass sich der Sand bewegt hätte, schritt Zilean diesen Pfad entlang. Auf der Robe und dem Stab des Gottes hatte sich Raureif gebildet. Zwischen den Zeiten war es kalt. Goldene Augen streiften Welten mit ihrem Blick, Welten, die erblühten, Welten, die starben und Welten, in denen die Gewalt regierte. Welten, die im Blut ihrer Bewohner ertranken und solche, die friedlich waren. In diesem Gewirr durcheinanderschwebender Kugeln war es unmöglich eine spezifische Welt zu finden. Festzustellen, ob die Geschichte anders verlaufen wäre, hätte man eine andere Entscheidung getroffen. Bis jetzt hatte Zilean etwa gleich viele Welten gefunden, in denen Virun und Hurun in Harmonie herrschten, weil sich seine anderen Ichs mit Tch'Alas verbündet hatten, wie Welten, in denen sich die beiden Völker gegenseitig zerfleischten. Der Gott erkannte sich selbst in den Ichs dieser anderen Welten nicht wieder. An diesem Ort kam man sich selbst als Wesen höchster Macht, wie es kaum ein anderes gab, seltsam.... machtlos vor. Die Entscheidungen eines Gottes waren nicht wichtiger als die eines Käfers. Und hier erkannte auch ein Gott, dass seine Zeit kommen würde. Wo man sich zurückzog, seine Existenz von dieser Ebene trennte und weiterzog. Wohin? Das würde sich zeigen.

    Der peitschende Sandsturm, der eben noch durch die Halle der Sande gefegt war, beruhigte sich wieder. Einzelne Körner türmten sich auf der Plattform in der Mitte auf und setzten sich wieder zu Zileans Gestalt zusammen, der gebeugt und auf seinen Stab gestützt dastand. Dies war tiefste Zeitmagie gewesen. Natürlich wäre es einen Versuch wert gewesen, die Welt zu finden, in der alles nach Zileans Wünschen ablief, aber der Gott war nicht der Former der Zeit, sondern vielmehr ihr Revisor. Ein Knoten verdichtete sich in Zileans Brust, als er an Tch'Alas dachte. Eine kalte, verzehrende Wut stieg in dem Gott auf, die jegliche Bedenken bezüglich eines Zeitzaubers gegen die Hurun hinwegbrannte. Zilean würde mit allen Mitteln kämpfen und wenn das nicht reichte, würde diese Welt unter den Sanden der Zeit begraben werden. Der Sand in der Kammer reagierte auf den Gefühlszustand seines Herren und formte Mahlstrom. Wie konnten solch mächtige Wesen so töricht sein?

    Zorn sah auf. Weit entfernt im Osten sah man einen gleißenden Strahl Sonnenlichts irgendwo in der Wüste einschlagen. Vermutlich nicht direkt im Auge. Sondern irgendwo in den westlichen Ausläufern. Kurz wurde die Sonnenscheibe des einzigen Priesters, der die Truppe begleitete glühend rot, dann verlosch das Licht wieder. Auch der Strahl in der Wüste fiel in sich zusammen.
    "Irgendetwas hat den Sonnenkönig verärgtert."
    "In der Tat", Josein blickte besorgt zur Sonne, die sich aber verhielt wie immer: "Wir sollten weiterarbeiten, Herr."
    "In der Tat", Zorn griff sich den nächsten Stein und setzte ihn in die Mauer ein.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 15.07.2010, 23:13


    Dana lächelte als Umbra sich in ihrer spähre materialisierte.
    "Ich grüsse dich,mein lieber.Ich habe lange nichts von dir gehört.
    Wie ist es dir ergangen?"fragte sie freundlich.
    "Mir geht es gut soweit.Doch mein Volk muss seine hauptstadt verlassen,da Tch´Alas,dein guter freund,sein volk losgeschickt hat.Ich habe angst das mein volk vernichtet werden könnte,"sprach sie sogleich weiter.Dann ging sie zu ihren sitzkissen und wies darauf."Setz dich doch."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 15.07.2010, 23:33


    Das Dröhnen der Hörner versetzte von einem Moment zum nächsten die gesamte Hurun-Masse in Aufmerksamkeit und schweifende Blicke suchten nach der Ursache des Tones. Die Anspannung wurde sogar noch gestärkt, als die scheußlichen Virun auftauchten. Das einzige Problem war, sie griffen nicht an. Was war mit diesen Biestern los?
    Narthun’Arhan bahnte sich einen Weg durch die Hurun, auf den Weg zu der Flagge schwenkenden Frau um diese in Empfang zu nehmen. Eine Botschafterin zu töten war ehrlos, also hieß es sie zu empfangen... solange sie nicht beleidigend wurde... Der Hohepriester löste sich aus dem Verbund seines Volkes und baute sich kurz darauf vor der Virun auf. „Ihr stört den Marsch des Blutgottes, was ist euer Begehr, Virun?“ das letzte Wort hatte er geradezu ausgespieen.

    Der Blick von Hol’thar richtete sich finster auf das feindliche Volk, während das Blut in seinem Körper in Wallung geriet, und sich ein Blutrausch anbahnte. Aber er zwang sich ruhig zu bleiben. Er würde später noch genug Gelegenheit haben Virun-Blut zu vergießen. Und wie er es vergießen würde! Er malte sich aus, wie er einen nach dem anderen der Pelzbiester töten würde, wie er sich in Blut suhlen könnte... aber alles zu seiner Zeit.


    „Nun...“, der Blutgott schwieg eine kurze Weile, „nun, wir könnten uns natürlich auch nur unterhalten haben... aber egal. Du redest von den anderen Völkern. Die anderen Völker haben sich verbündet, aber was ist mit dir? Du hast dein Volk garantiert Vorkehrungen treffen lassen, ein provisorisches Bündnis mit den Völker. Warum schließt du dich nicht mit in diese Gruppe ein? Und was noch wichtiger ist... wie kann ich dir trauen, wenn du so ein Bündnis einfach auflösen würdest? Was sagt mir, das ich dir trauen kann? Du könntest auch mir in den Rücken fallen. Und selbst wenn sie die Stadt des roten Goldes angreifen. Denkst du ich hätte keine Vorkehrungen getroffen? Ich bin kein Narr. Ich weis, das meine Stadt momentan ein leichtes Ziel darstellt. Nun. Zumindest glauben das wahrscheinlich die anderen Völker. Nein, jedes Volk das mich angreift wird zu großen Teilen zerschmettert werden. Ich gehe da gar nicht von einem Sieg aus. Aber was will ich mehr? Blut wird vergossen werden! Und verdammt, ich bin ein Blutgott!“
    T’ch Alas atmete kurz tief ein und wieder aus. „Aber reden wir noch ein mal über dein Angebot. Die Krokh, die Datrianer, die Thoani und die Virun... unter diesen Umständen werde ich dir nicht zustimmen können. Geh du davon aus, das ich mit dir zusammen die Krokh, die Datrianer und die Thoani vernichten würde, aber die Virun... da müsstest du auf jegliche Unterstützung von meiner Seite aus verzichten. Eine weitere Bedingung meinerseits wäre eine Absicherung, das du auch garantiert dein Wort hältst, denn von dem was ich bisher feststellen durfte bist du eine hinterhältige Schlange.“ Der Blick des Gottes richtete sich eine Weile auf den anderen. „Und sei dir deines Sieges nicht zu...“ T’ch Alas Augen leuchteten einen kurzen Moment lang auf. „Hast du das gespürt? Irgendetwas hat die Welt erschüttert! Kurz und schwach, aber...“ die Miene des Blutgottes veränderte sich unter den Schattenschleiern die sein Gesicht verdeckten. Die Möglichkeit ein solches Pokerface zu haben war wirklich hilfreich. „Ist das etwa?“ murmelte er sich selbst zu, bevor er sich wieder an den Gott der Magie wandte „ Sei dir nicht zu sicher. Wenn ich die Krokh verrate, dann werden diese einen neuen Bund ersuchen. Und die Krokh sind mächtig.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 16.07.2010, 05:18


    Umbra ging langsam weiter zu ihr, bevor er sich auf eins der Sitzkissen setzte. „Nun die 1000 Jahre haben sich leider nur so dahin gezogen, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, das ich dich das letzte Mal gesehen habe, Liebste. Verzeih mir das ich damals nur so eine spärliche Nachricht hinterließ, doch ich war in Eile“, begann er und betrachtete sie mit einen sanften Lächeln. Sein Lächeln verschwand jedoch als er hörte was vor sich ging und er begann sich Sorgen zu machen, während er nicht wusste wie er helfen könnte. „Das ist in der Tat nicht besonders gut. Ich würde dir und deinen Volk gerne Unterstützung schicken, doch mein Volk ist eben erst wieder erwacht und hat nichts damit es die Reise antreten könnte. Zu Fuß würden die Krieger lange brauchen bis sie da wären, aber vielleicht finde ich eine Lösung, doch selbst dann ist es gefährlich mich ein zu mischen, da ich die Freundschaft mit T’ch Alas nicht gefährden möchte.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 16.07.2010, 08:52


    "Wir könnten Euren Marsch noch viel mehr stören, wenn wir wollten und es uns erlaubt wäre", Mijuri berührte kurz die Sonnenscheibe an ihrer Stirn und steckte dann die Fahne in den Sand. Eine Hand wanderte zu den Bogenschützen: "Nur eine kleine Erinnerung, dass das hier unser Territorium ist und ihr hier nur solange willkommen seid, bis ihr die Wüste durchquert habt." Die Virun förderte ein Blatt Papier zu Tage: "Eine Karte, auf der die Oasen in den südlichen Ausläufern eingezeichnet sind. Bedient euch dort am Wasser und dann macht, dass ihr aus unserer Wüste verschwindet. Und eine Warnung: Solltet ihr nach Norden ziehen, wird sich die Wüste gegen euch erheben. Unsere Hellseher haben einen Sandsturm vorhergesagt, der nördlich von euch durchziehen wird. Eventuell erreicht er euch sogar noch. Ich rate, Vorkehrungen zu treffen."
    Mit einem abschätzenden Blick auf die Armee drehte sich Mijuri um: "Zilean lässt Tch'Alas ausrichten, dass der Sandsturm nicht sein Werk ist." Die Sonnenscheibe blitzte kurz rot auf. Mijuri berührte sie erneut und wandte sich dann um. Die Virun auf der Düne warteten, bis die Hohepriesterin in ihren Reihen war, dann wandten sie sich wie ein Mann um und verschwanden hinter der Düne. Ein einzelner Wachposten blieb zurück. Auf der gesamten Marschlänge der Armee fand sich nun immer ein Wachposten in Sichtweite. Als stumme Erinnerung, dass die Wüste nicht den Hurun gehörte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 16.07.2010, 10:53


    Hoffentlich hatte Zorn recht. Dass sie nur den südlichen Weg benutzen würden. Aber die Last des Angriffes würde auf den Schultern der Thoani liegen.

    "Wenn wir die Mauer hier ohnehin nicht halten können, dann sollten wir vielleicht gleich die Front nach Thoan verlegen. Hier so lange die Stellung halten bis euer Volk in Sicherheit ist. Wie gesagt, wenn die Virun nicht helfen ... Müsst ihr Opfer bringen."

    ~~

    Auch der blaue Ritter spürte einen schwachen Impuls. Der stammte von ... Er hatte es beinahe vergessen. Eintausend Jahre, so lang war seine ... Dienstzeit kaum. Aber die Erinnerung kam. Dieser Kerl aus dem Schattengebirge, weit, weit weg zum Glück. Eine Variable mehr. Mh ... Da war doch etwas mit Dana gewesen? Vielleicht sollte er danach fragen. Vielleicht ein Verbündeter.
    Momente später stand er auch schon vor dem Garten Danas, räusperte sich gerade so laut, dass Dana es hören musste. Dann sah er Umbra - Mist, war das etwa dieser Kerl aus dem Schattengebirge?



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 16.07.2010, 12:30


    Dana wollte sich auch grade setzen als sie das räuspern hörte.Sanft lächelte sie."Seid gegrüsst,ritter.Kommt,setzt euch zu uns.Mein freund Umbra ist aus seinem schlaf erwacht.Was führt euch zu mir?"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 16.07.2010, 19:51


    Heiße Winde stiegen vom glühenden Boden der brennenden Lande empor, bildeten himmelhohe Säulen heißer Luft. Auf ihnen ritt, getragen von den Schwingen des Sturms, ein Sturmfalke, ein Späher des Jagdgottes. So hoch flog er, dass nur ein Wesen mit sehr scharfen Augen ihn am Himmel erkannt hätte und selbst solch ein Wesen hätte ihn wohl für einen ganz normalen Vogel gehalten. Nichts war vom Boden aus von dem Messingschnabel oder den Blitzschwingen zu bemerken. Dem Blick der stahlblauen Falkenaugen entging jedoch nichts. Kein Wurm, der sich durch die endlosen Ebenen schlängelte, entging ihm, jedes winzige Zucken eines verdorrten Grashalms nahm er wahr. Die Sturmfalken waren die Augen Ghartoks und wie ihr Meister waren sie vor allem eines: Jäger. Und nichts würde diesen Jäger von seiner Beute fern halten...

    Ein schwacher Impuls, ein kurzes Aufblitzen einer fremdartigen Macht durchzuckte die Welt und während hunderte Meilen weiter im Norden der greise Schamanenälteste Galrohka von einer jähen, nicht einzuordneten Ahnung durchzuckt in seinem Lauf innehielt durchfuhr auch den Sturmfalken, der über die Länder der Hurun hinweg zog, die sanfte Erschütterung der Macht. Er stieß ein gellendes Kreischen aus und stürzte sich dann von der thermischen Säule, auf der er lange geglitten war, hinab und wandte sich mit kräftigen Flügelschlägen nach Westen, wo sich finster die mächtigen Gipfel des Schattengebirges vor ihm erstreckten. Es war der Wille des Jagdgottes, der ihn trieb, denn auch in Sturmhall war der Impuls zu spüren gewesen. Und etwas tief in seinem Inneren, eine unterbewusste Ahnung riet Ghartok, seinen Blick auf jenes Bergmassiv zu lenken.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 16.07.2010, 20:56


    Umbra sah zum Blauen Ritter welcher nun ebenfalls in der Sphäre von Dana auftauchte. Er musterte interessant diesen Gott, während er sich überlegte ob er jemals was mit ihm zu tun hatte. Doch er konnte sich nicht erinnern diesen Gott je gesehen zu haben oder sein Volk beobachtet zu haben, doch vielleicht ergab sich nun die Gelegenheit. Umbra stand wie es die Höflichkeit gebot auf und verbeugte sich leicht. „Seit mir gegrüßt, ich bin Umbra. Ich bin mir sicher wir hatten noch nie das Vergnügen“, begrüßte Umbra den Ritter.

    Im Schattengebirge wimmelte es nach 1000 Jahren wieder von Leben. Im Moment zogen kleiner Kriegertrupps um die Stadt Mortalis und suchten die Gegend ab, doch was sie bisher gefunden hatten waren Staub und Knochen. Zu einen waren die Krieger enttäuscht keinen Kampf vor zu finden, doch der Oberste Kriegshetzer hatte ihnen bereits gesagt das es sehr wahrscheinlich wäre das niemand mehr im Schattengebirge war. In der Stadt selbst kümmerten sich die Handwerker um die Reparaturen der Gebäude, während der Meisterarchitekt am Hauptplatz der Stadt stand und glücklich wirkte, das seine Stadt die Zeit so gut überstanden hatte. Außerdem versammelte sich die Elite der Kriegerkaste, damit ihre Rüstungen erneuert werden konnte und sie ihr Training wieder aufnehmen konnten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 17.07.2010, 12:59


    "Ah, ihr. Ich habe von euch gehört. Ich bin als der blaue Ritter bekannt; Mein Land, Thoan, liegt weit von eurem entfernt, also hatten wir bisher nicht allzuviel miteinander zu tun. Ich hoffe allerdings, dass sich das ändert ... in dieser Zeit kommt kein Verbündeter unverhofft."

    Der blaue Ritter trat heran und setzte sich zu den beiden, hielt auf einmal eine Flasche Wein in der Hand.

    "Wollt ihr vielleicht einmal erfahren, was für gute Weinbauern die südlichen Thoani sind? Selbst in den härtesten Zeiten bleibt einem ein wenig Trost im Wein."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 17.07.2010, 13:28


    Dana lächelte leicht."Nun mein volk braut bier und ein getränk namens Met.Ich erfuhr das sie es aus dem honig von gezähmten bienen herstellen.
    Aber ich glaube nicht das ihr hier seid um über getränke zu sprechen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 17.07.2010, 13:59


    "Nun, ich habe die Wahl: Entweder ich verbünde mich mit den anderen Völkern und die Hurun und die Krokh werden ausgelöscht. Das sind zwei kriegerische Völker weniger, allerdings ist es nicht sicher, ob die anderen nicht Gnade walten lassen und nur eure Armeen vertreiben. Ausserdem besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Hurun und die Krokh gemeinsam stark genug sind, um die Armeen der Thoani, der Datrianer, der Virun und der Tiary zu besiegen und zu zerstreuen. Und dann besteht die Gefahr, dass die Tiary ausgelöscht werden und das wäre wirklich ärgerlich, denn dann müsste ich mir ein neues Volk suchen oder schaffen.
    Die andere Möglichkeit ist, dass ich mich mit dir verbünde und wir die anderen in die Zange nehmen und es schaffen, sie auszulöschen. Das wäre das Ende von vier Völkern und das würde mir besser in den Kram passen, so haben die Tiary weniger Krieg zu führen. Natürlich besteht auch hier die Gefahr, dass wir beide verlieren, aber wir hätten den Überraschungseffekt auf unserer Seite und so wären unsere Chancen deutlich grösser", erklärte der Gott der Magie. "Dann könnten wir die bekannte Welt unter zwei Völker aufteilen und das würde mehr Maht bedeuten. Wenn ich mich mit den anderen Göttern verbünde, würde mir wohl nur die Nordlande bleiben und dieser Ort ist so endlos trist.
    Und was deine Sorge mit den Krokh betrifft: Wer, denkst du, würde sich schon mit diesen dummen, brutalen Barbaren verbünden?"
    Chyael erklärte das in einem abgeklärten, gleichgültigen Ton, der sich nicht einmal änderte, als er über das mögliche Ende seines eigenen Volkes sprach. Dann kam er auf die letzte Frage des Blutgottes zu sprechen.
    "Du meinst diesen magischen Impuls? Ja, der war ja nicht zu 'überspüren'. Allerdings weiss ich nicht von wo oder von wem er stammte. Aber mir scheint, du ahnst etwas."


    Die Reiterschar erreichte das Heerlager der Tiary. Sofort wurde die junge Frau zum Zelt der Hoheträgerin eskortiert.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 17.07.2010, 15:00


    Umbra betrachtet den Ritter und sein Blick fiel kurz auf die Weinflasche, bevor er den Ritter wieder ansah. „Interessant, so wie es sich anhört passiert vieles und diese Welt scheint von Krieg überzogen zu werden“, begann Umbra mit einen leichten Lächeln, „Nun, ich würde nicht ablehnen den Wein zu kosten.“ Dann sah er zu Dana und lächelte sanft. „Es wäre Zeit mich auf zu klären, was genau alles vor sich geht…wie es aussieht ist die Sache größer als das es nur dein Volk betrifft. Wenn ich mich entschließe zu helfen…dann wäre es im Moment höchstens deinen Volk. Wie gesagt für mich ist eine Einmischung etwas schwierig“, sprach er dann, während er Dana betrachtete, „Wenn ich mich Entschließe dir oder euch zu helfen, bleibt die Frage wie ich meine Truppen rechtzeitig zu euch bringen soll?“ Kurz wurde sein Blick leicht traurig während er seufzte. "Ich wünschte nur wir hätten uns unter schöneren Bedingungen wieder gesehen...", flüsterte er leise.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 17.07.2010, 16:31


    "Verstehe", mischte sich der blaue Ritter trocken ein, "wir sind schon beim geschäftlichen. Solltet ihr tatsächlich ein Bündnis mit uns beiden anstreben wäre es wohl unmöglich, an eurer Seite zu kämpfen ... Wenn man allerdigs bedenkt, dass ihr bereits im Rücken der Hurun sitzt? ..."

    Trotz des Themenwechsels sah sich der Ritter nach Bechern um. Man konnte doch das Angenehme mit dem Nötigen verbinden, oder etwa nicht ...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 17.07.2010, 19:30


    „Nun, da stoßen wir aufs erste Problem. Im Moment würde ich keinen Angriff auf die Hurun befehlen oder verlangen. Verteidigen ist etwas anderes, als einen Angriff durch zu führen“, erklärte Umbra, während sein Blick wieder auf den blauen Ritter fiel, „Krieg und Schlachten machen mir nichts aus, es fasziniert mich eher noch. Euer Vorschlag würde sich daran richten den Hurun in den Rücken zu fallen?“ Nun war er gespannt, was der Ritter genau wollte. Langsam glitt Umbras Blick wieder zu Dana, während dessen fühlte er sich hin und her gerissen. Er wollte helfen und doch wollte er seine Freundschaft nicht riskieren.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 17.07.2010, 20:00


    Dana winkte kurz mit einer hand und ein junger mann mit einem tablett erschien.Auf diesem tablett standen 3 becher.Der junge mann stellte das tablett auf den tisch und verschwand.
    "Bitte sehr.Füllt ein.Nun,Ritter.Umbra ist mit dem Blutgott befreundet.Wenn er die hurun angreifen lässt riskiert er seine freundschaft."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 17.07.2010, 20:42


    „Was du mir hier erzählst ist nichts was mich überraschen würde. Das sind Fakten die man sich in kürzester Zeit zusammenreimen kann. Warum also erzählst du mir das? Du scheinst sogar noch mein voran gehendes Wort zu verspotten. Habe ich dir nicht Bedingungen genannt, die unser Bündnis betreffen? Du redest davon die Virun mit mir auszulöschen, aber sagte ich nicht, dass ich nicht mehr gegen die Virun antreten werde?“
    Der Blutgott musterte den anderen kurz. „Denkst du überhaupt nach bevor du anfängst zu reden? Steht es mit dir auf einem Schlachtfeld genauso? Allein die Frage wer sich mit den Krokh verbünden würde ist sinnlos. All die schwachen Völker würden ein Bündnis mit dem Jäger ersuchen wenn du ihnen in den Rücken fällst. Es wäre eine verzweifelte Suche nach Verbündeten, und da nehmen sie unter Garantie jede Möglichkeit wahr. Und was glaubst du über die Krokh zu wissen? Du hältst sie für dumm? Ich kann mir nur zu gut vorstellen das sie um einiges einfallsreicher sind als deine verwöhnten Tiary.“
    T’ch Alas seufzte leise auf. „Du hast recht damit, das wir den Überraschungseffekt auf unserer Seite hätten. Dein Angebot ist nicht dumm, aber du solltest wenigstens das Ultimatum deines Gegenübers beachten. Ich kämpfe nicht gegen die Virun, und verlange ebenso eine Versicherung dafür, dass du mir nicht in den Rücken fällst. Solange wir uns in einem dieser Punkte nicht einig werden kannst du dich direkt bei deinen mickrigen Tiary verkriechen und auf die Gnade des Siegbringers hoffen, denn etwas anderes bliebe dir wohl kaum über.“


    Der Himmel war rot. Blut rot. Ein unheilvoller Wind trieb durch das Gebiet des Schattengebirges, während von der Ferne tosendes Gebrüll näher rückte. Die Sonne war wie schon so viele Male zu vor in Blut getränkt, während eine Armee von Hurun die Berge stürmen wollte. Es war ein Gewaltmarsch, angefacht durch die Glut des Hasses die in T’ch Alas brannte. Die Wahrnehmung seines Volkes war ausgeschaltet, während eine Armee aus tosenden Berserkern durch die engen Pässe des Gebirges drängte. Selbst als die Feinde bereits begannen das Feuer mit Geschossen zu erwidern, die Hurun drängten immer weiter vor, getrieben von einem nie da gewesenen Blutrausch der sie in Rage versetzte.

    Welle um Welle stürmten sie das ihnen Fremde Reich und schlachteten einen Gegner nach dem anderen ab. Es war ein Gemetzel aus dem das Fremde Volk nicht entkommen konnte, eingekreist von einem Gebirge in dem sie sich selbst niedergelassen hatten, für dessen Untergang sie selbst die Schuld trugen. Es war die Rache für tausend Jahre. Die Bluthäscher ließen ganze Körper platzen, brachten das Blut auf den Körpern der Anderen zum Kochen, und brachten sie durch Horrorvisionen dazu sich selbst abzuschlachten. Die rote Sonne hatte ihnen Macht verliehen. Und im Gegensatz zu den anderen Tagen der roten Sonne wollte diese nicht weichen, zumindest nicht so schnell. Sie wurde getragen durch eine unaufhörliche Quelle an Opfern, welche die Fremde Rasse unfreiwillig darbieten musste. Sogar der Boden verfärbte sich nach nur kurzer Zeit Rot, getränkt von dem Blut etlicher Leichen. Das wahre Spektakel fand jedoch erst später statt, als das tiefe Dröhnen eines Hornes das Gebirge erschütterte. Aus tiefster Dunkelheit manifestierte sich zuerst der Schatten, und schlussendlich die gesamte Gestalt des Blutgottes auf dem Schlachtfeld, begann Terror unter allen Lebenden Feinden zu stiften. Die Natternköpfe rasten auf sie hernieder wie Hagel, die Pranken des Dämons schlugen sich durch deren Reihen wie eine Klinge durch Butter, und die Magie des Blutgottes raffte einen nach dem anderen hin. Das ganze dauerte vielleicht nur ein paar Minuten, als der Avatar des Gottes jedoch schlussendlich verschwand war der grossteil eines Volkes ausgelöscht und der Rest wurde nur kurz darauf von den marodierenden Hurun nieder gemetzelt.

    Waren es Stunden oder Minuten gewesen? Was war überhaupt passiert? Die damaligen Hurun waren aus einem Traum erwacht, nachdem der letzte Feind gestorben war. Ein Traum von Blut Gewalt und Hass. Keiner wusste was geschehen war, und es kam doch gewaltiger Jubel auf, als diese das von ihnen angerichtete Spektakel sahen. Sie plünderten die Überreste, und zogen ab in Richtung Heimat, ohne sich weiter in der Stadt umgesehen zu haben. Warum auch? Das hatten sie bestimmt schon gemacht. Und was gab es bei solchen Ungläubigen schon zu holen? Die Knochenmauer hatten sie scheinbar übersehen...


    T’ch Alas blinzelte überrascht und starrte dann Chyael an. Wie viel hatte dieser gesehen? Seine Gefühle hatten sich schon immer in der Sphäre wiedergespiegelt, warum nicht auch seine Erinnerung? Hatte er das Schlachtfeld gesehen? Hatte er überhaupt etwas gesehen? Der Blutgott schwieg noch eine kurze Weile, während er sich selbst beruhigte, dann erhob er erneut das Wort. „Ja... ja, ich habe da so eine Ahnung, was die Erschütterung im Weltgefüge verursacht haben könnte...“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 17.07.2010, 21:07


    In Datria herrschte hohe betriebsamkeit,menschen liefen eilig hin und her,beluden karren und trieben eine grosse anzahl tiere in richtung der Tunnel.Nahrungsmittel sollten in den unterirdischen kavernen gelagert werden,damit es genügend davon gab,sollte Danara überrannt und ausgelöscht werden.Die bewohner hatten mit den kriegern die plätze am mauerbau getauscht und sammelten soviele habseeligkeiten ein die sie tragen konnten.

    Kinder,Schwangere,Alte und schwache wurden in die richtung der tunnel gelotst.Händler und handwerker folgten dem zug.Jeder der nicht kämpfen konnte verliess die stadt.

    Dana blickte zu ihrer quelle und verfolgte das geschehen,während der blaue ritter und Umbra an ihrem tisch sassen.Gedankenverloren griff sie nach einem apfel und biss hinein.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 18.07.2010, 12:15


    "Die Virun werden die Menschen unterstützen, zumindest diese werden wir vernichten müssen. Danach kann ich die Tiary immer noch alleine gegen das Auge Kaliriens einsetzen", sagte Chyael. "Die Krokh werden keine Verbündeten finden, weil sie zwischen jenen, die ihre Hilfe gebrauchen könnten, und zwischen den Tiary aufgerieben werden, bevor sie bemerken, wie ihnen geschieht. Was deine Befürchtungen angeht, dass ich dich täuschen könnte, so versichere ich dir, dass die Tiary kein Schwert gegen die Hurun erheben werden."
    Plötzlich lenkten Bilder am Himmel der Sphäre seine Aufmerksamkeit auf sich. Bilder einer blutigen Schlacht, von Töten und Unmengen von Blut, irgendwo im Gebirge. Wahrscheinlich Erinnerungen, ausgelöst von diesem magischen Impuls, der den Blutgott scheinbar so verunsicherte.
    Chyael beschloss, den Blutgott nicht darauf anzusprechen, dieser tat es ganz von alleine.
    "Ja... ja, ich habe da so eine Ahnung, was die Erschütterung im Weltgefüge verursacht haben könnte..."
    "Ist es eine Gefahr für uns oder ein wilkommener Verbündeter?", fragte der Gott der Magie.


    "Das waren also die Worte dieser Bestie?", fragte Tianna aufgeregt. "Er sagte: Sobald der morgige Tag dämmert wirst du nach Nordwesten ziehen, Karmon Bleichhorn, Häuptling der Bluthauer!?"
    Schnell wandte sie sich von der vollkommen in Tränen aufgelösten Tiaryfrau ab, die die Wachen eben hereingebracht hatten und die ihr gerade nach einigem Nachfragen die schlimmsten Augenblicke ihres jungen Lebens erzählt hatte.
    "Das wäre unsere Chance. Wir könnten die Krokh abfangen und aufreiben, jetzt, wo sie sich scheinbar getrennt haben. Und dann könnten wir den anderen Teil der Horden suchen und vernichten", sagte sie zu den Versammelten, Generäle und die beiden Träger.
    "Ja, Herrin", sagte einer der älteren Offizier. Wenn ich mich recht erinnere, ist das Gelände auf der nordwestlichen Route der Bestien sehr günstig für einen Hinterhalt mit verheerender Wirkung."
    "Holt die Karten und bereitet das Heer zur Abreise vor. Die Details werden wir während der Reise besprechen!", befahl Tianna.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 18.07.2010, 12:56


    "Wir sind soweit, Segen", der Handwerker salutierte zackig. Mijuri nickte: "Gut, die Hurun sind in den südlichen Ausläufern Kaliriens. Der Sandsturm wird sie nicht zurückzwingen. Und Kalyen dürfte gleich hier sein." Die Augen der Anwesenden wandten sich zum fernen Meer, auf dem soeben das erste weiße Segel über den Horizont kam. Segen nickte zufrieden. Bis jetzt ging alles nach Plan.
    "Schickt einen Falken zu den Technikern am nördlichen Pass", dem Befehl wurde sofort Folge geleistet. Die Hurun hatte die Pässe zu den Feuerlanden nicht befestigt und Wachen hatten die Virun keine gefunden. Vermutlich rechnete Tch'Alas nur mit einem Angriff auf seine Hauptstadt. Recht tat er.

    Ein Falke landete auf der Hand Wissens. Der alte Virun entrollte das Pergament und begann zu lesen. Gut, Segen war in Position.
    "Bringt die Pulverfässer an", Techniker schleppten die Bomben zu ihren Positionen: "Nein, das eine dorthin. Gut."
    Eine Explosion rollte durch das Gebirge, dann das noch lautere Geräusch berstenden Steins, der zusammenbrach und sich in einer Lawine in den Pass ergoss. Wissen nickte zufrieden. Der nördliche Pass war unbegehbar. Und sich dort durchzuwühlen würde einiges an Zeit benötigen. Die Techniker begannen ihren Rückweg zum Auge.

    Das Ausladen der Schiffe war in vollem Gange. Kalyen ließ dem Kommandanten der Bogenschützen noch einige Instruktionen da, dann bestiegen Mijuri und er das Flagschiff. Die Schiffe setzten Segel, sobald die Laderäume leer waren. Im südlichen Pass entstand langsam aber sicher eine kleine Festung, die ein Durchkommen durch den Pass zu einer tödlichen Falle machen würde. Währenddessen kreuzten die Schiffe gegen den Wind an der Küste entlang in Richtung Thoan. Vermutlich würden sie dort gebraucht werden.

    Die Sande in der Zeitkammer waren in Aufruhr. Als Spiegel des Gemüts ihres Meisters rauschte der Sand hin und her, bildete verwirbelte Muster, mehrfach einen Mahlstrom. Zilean selbst saß in der Eingangshalle der Bibliothek, den Stab über den Knien. Unablässig tappten die Finger auf die Lehnen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 18.07.2010, 13:49


    Der blaue Ritter schenkte den Wein aus, und sofort quoll das reiche Aroma aus den Bechern in den Garten. Er war wirklich gut, und erst nachdem er eingeschenkt hatte fing der Ritter wieder an zu sprechen.

    "Euer Freund also ... Sagt mir, wie kann man gleichzeitig Freund einer Kreatur sein, die sich vorrangig mit der Vernichtung von Leben befasst und dann auch noch mit demjenigen, der drauf und dran ist, von ersterem vernichtet zu werden?"

    ~~

    Drei Legionen der Ritter waren auf dem Marsch, den südlichen Pass zu verstärken. Zwei waren im Osten geblieben, weitere zwei deckten den Norden, für den Fall, dass Krokh durchbrechen würden - wovor Chyael ja gewarnt hatte. Und zwei Fähnlein der blauen Ritter selbst waren auch auf dem Weg, eine Zahl, wie sie schon lange nicht mehr gesehen worden war. Zweihundert Ritter, das würde Ausfälle geben, die die Hurun in ihre Träume verfolgen würden. Wenn sie denn welche haben ...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 18.07.2010, 15:07


    „Nun, das ist ein Problem wo ich nicht weiß wie ich verfahren soll. Einerseits möchte ich Dana helfen und ihr Volk schützen, andererseits möchte ich auch keine Aggressiven Handlungen gegen die Hurun führen, zumindest im Moment nicht“, erklärte Umbra, bevor er nach einen Becher griff, „Wenn ihr einen Weg findet meine Kinder in euer Land zu bringen, damit sie Helfen euch zu verteidigen, werde ich ihnen anweisen einen Trupp für diesen Zweck zusammen zu stellen.“ Umbra betrachtete den Blauen Ritter, bevor er lächelte. „Die Unterschiede bei meinen Freunden ist das was das ganze faszinierend macht und leider auch kompliziert.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 18.07.2010, 19:03


    Ghartok saß auf seinem Thron im großen Saal von Sturmhall und wartete. Worauf, das konnte er nicht genau sagen. Auf Nachricht von seinen Spähern, den Sturmfalken. Auf Ereignisse, die den Marsch der Krohk betrafen. Auf irgendetwas... Denn mehr als Warten konnte er im Moment nicht. Die Dinge waren ins Rollen gebracht und so sicher wie ein Steinschlag an den Hängen der Sturmspitzen eine unaufhaltbare Lawine zu Tal schickte, so sicher würden auch die Krohk wie eine Lawine über jene kommen, die er als ihr Ziel auserkoren hatte. Und sie würden nicht weniger vernichtend einschlagen wie der weiße Tod in den Bergen des Nordens. Bald schon, bald würde der Hammer herab fahren. Nur eine Frage von Tagen, Stunden vielleicht... und Datria würde brennen. Dort würde der erste Schlag in diesem Krieg fallen. Es war lange her, aber Ghartok glaubte noch immer, das Land und die Leute zu kennen. Sie würden der Macht der Krohk nichts entgegen zu setzen haben...

    Mit hohlem Knacken splitterte der dünne Ast als ein wuchtiger, eisenbeschlagener Stiefel auf ihn traf. Einen Herzschlag lang verharrte er am Boden, dann hob er sich erneut und wischte dabei die Bruchstücke des Astes zur Seite. Laub raschelte, als der Stiefel erneut nieder ging. Das Knacken der Äste, das Rascheln des Laubes; es waren vertraue Geräusche, die an das Ohr des Trägers des Stiefels drangen. Tar'krom der Einiger lächelte. Dieses Land gefiel ihm. Bewaldete Berge, fast wie im hohen Norden. Nur weniger kalt, weniger dicht, weniger steil. Weniger wild. Ein zahmes Land. Den Nordlanden so ähnlich und doch so ungleich harmloser. Es wurde Zeit, dass Räuber diese Wälder heimsuchten. Jäger. Zeit, dass diese Wälder so wild und tückisch wurden, wie es die Wälder Norrsks waren, wie es - nach Meinung des Großhäuptlings - alle Wälder sein sollten. Oh, sie würden es sein. Sie, die Krohk, waren die Jäger, die diesen Wäldern fehlten. Und wer auch immer hier lebte, wen auch immer der Siegbringer als ihre Opfer auserkoren hatte, schon bald würden sie die Macht dieser Jäger zu spüren bekommen. Krieg schimmerte am Horizont auf. Er war nicht mehr fern...



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 25.07.2010, 16:43


    Dana nippte an ihrem glas und blickte dann zu den beiden."Wir sollten Zilean bescheid geben,das du wieder zurück bist.Er kann sicher helfen,sein volk besitzt schiffe.Vielleicht können sie ja in die nähe deines volkes gelangen.Es muss ja sicher eine verbindung zum meer geben oder nicht?"


    Marik blickte zu den thoani und den Virun."Nun meine herren,beeilen wir uns lieber mit unseren vorbereitungen.Wer weiss wie nahe die hurun uns bereits sind."

    Nuria lauschte kurz dann ging sie zum tisch."Dana teilte mir grade mit das der Herr des Todes aufgewacht ist.Der Gott Umbra ist momentan bei der herrin und macht ihr seine aufwartung."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 25.07.2010, 17:55


    „Eine wunderbare Idee, Liebste. Wenn er bereits Schiffe in diesen Teil des Meeres hat, dann sollte es ein leichtes werden einen Trupp in dein Land zu bringen“, antwortete Umbra begeistert auf den Vorschlag von Dana, „Wenn er und sein Volk hilft, dann wäre der beste Punkt wo mein Trupp an Bord gehen kann im Norden des Schattengebirges, dort ist ein wunderbarer Strand wo die Schiffe nahe ans Ufer kommen können.“ Dabei betrachtete er nun Dana mit einen leichten Lächeln, bevor er einen Schluck aus seinem Glas nahm. Noch immer war ihm nicht ganz wohl, doch solang er seiner Liebsten helfen konnte war es wohl das Richtige was er tat.

    Auf einen der Berge im Schattengebirge war ein Trupp Luins unterwegs, wobei einer von ihnen zu der Elite gehörte und mit Stolz seine Knochenrüstung trug. Im Moment stand er in der Nähe der Klippe und ließ seinen Blick schweifen, wobei sein Blick auf die Brennenden Lande gerichtet war. Anfangs glaubte er sich versehen zu haben, doch dann bestätigte es sich. Er sah einen Vogel weit oben am Himmel und wunderte sich. Wieso flog er in die Richtung des Schattengebirges? Doch seine Aufmerksamkeit richtete sich nun auf einen anderen Luin, welcher mit einen typischen Grinsen vor ihm stand und dabei seine scharfen Zähne entblößte. „Wir haben das Nest der wilden Venenumwurm gefunden und die Eier erbeutet“, kam es von diesen Kriegerluin, während die anderen der Gruppe stolz die Eier in die Höhe hielten. Der Elite nickte nur leicht, während er die Ausbeute betrachtet. „Wenn unsere Brüder ebenso viel Erfolg haben, werden wir nicht hungern müssen und unser Vater wird Stolz auf uns sein“, kam es von ihm und lobte somit die Krieger vor ihm. Er wusste wie lächerlich die anderen diese Mission fanden, er fühlte genau so, denn sein Herz schrie wie das eines jeden Kriegers seines Volkes nach dem Kampf und den Tod. Sie wollten ihren Vater zeigen dass er stolz auf sie sein konnte und dass sie bereit waren für ihn in den Tod zu gehen. Nach ihren Glauben war der Tod der Anfang des ewigen Kreislaufes des Lebens. Doch er musste ihnen ein gutes Beispiel abgeben und auch die kleinen Missionen hoch zu würdigen. „Zurück nach Mortalis“, war nun seine Anweisung, bevor er mit seinen Brüdern den Rückweg antrat.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 25.07.2010, 19:51


    „Natürlich werden die Virun die Menschen unterstützen, daran hatte ich bisher keinen Zweifel, und gerade die Menschen waren mein zuvor auserkorenes Ziel, also werde ich mit voller Stärke gegen diese vorgehen. Und was deine Tiary danach anrichten, das bleibt natürlich komplett dir überlassen. Was du aber immer noch nicht, trotz Wiederholung nicht verstanden zu haben scheinst: was ist das Wort eines Betrügers wert? Warum sollte ich mich auf dein Wort verlassen? Ein Wort reicht mir nicht, ich möchte eine Versicherung, und nichts so unbindendes wie ein Wort, wie dein Wort. Gib mir etwas, auf das ich mir sicher sein kann, das du, der du sowieso schon betrügst, mich nicht auch noch betrügst.“ T’ch Alas war klar, das seine Worte wie eine Beleidigung sein mussten, aber hatte er denn nicht recht? Wenigstens irgendeine Versicherung wollte er haben, für den Ernstfall. Wenn der verwöhnte Magier das nicht einsehen würde, so würde dieses Bündnis niemals zustande kommen. „Ohne Absicherung kein Bündnis, das sollte dir spätestens jetzt klar geworden sein.“
    „Und was diese kleine Unterbrechung betraf... ich kann sie zu gegebenen Zeitpunkt noch nicht einschätzen, lass dir jedoch zumindest eins gesagt sein: Ich habe Einfluss auf diese Erschütterung im Weltengefüge.“


    „Arrogantes Pack...“ murmelte der Hohepriester der Hurun als die kleine „Unterredung“ mit der Virun-Frau beendet war. „Sollen sie in ihrer eigenen Wüste verschmoren, oder noch besser, soll ihnen ihr verfluchter Sandsturm das Fleisch von den Knochen reißen. Narthun’Arhan seufzte resigniert, bevor er wieder seinen alten Ton anschlug. „WAS GLOTZT IHR SO, MADEN? MAAAAARSCH!“ brüllte er übers gesamte Heer, und nur Augenblicke später setzte sich der Heerzug in Bewegung.
    Als schließlich der Abend dämmerte hatten die Hurun eine der auf den Karten eingezeichneten Oasen erreicht, und Rast wurde befohlen. Sie hatten bereits ein gutes Stück des Weges geschafft, und nun wurden Zelte aufgestellt, Decken ausgebreitet und mehr, um die Nacht zu überstehen. Einige Hurun bereiteten etwas zu Essen zu, und andere gingen Wasser schöpfen. Insgesamt herrschte hohe Betriebsamkeit im Heerlager, außer im äußersten Ring, welcher von den Schildträgern markiert wurde, die aufmerksam in die Wüste starrten, jederzeit einen Angriff der Virun erwartend. In der Ferne hörte man das aggressive Rauschen des prophezeiten Sandsturmes, und ansonsten lies sich keine Regung erkennen... mit Ausnahme eines einzelnen Virun, der den Heerzug beobachtete, wie sie es seit dem Treffen, und vielleicht auch schon davor, mit der Virun getan hatten. Jedoch hatte der Hohepriester befohlen diese in Ruhe zu lassen. Es wäre sowieso aussichtslos.

    Deprimiert starrte Hol’thar in die Wüste, während er nur noch unterbewusst nach Angriffen Ausschau hielt. Wie gern wäre er jetzt in den brennenden Landen, da gab es wenigstens irgendwas zu sehen! Die ganze Wüste war so... öde. Und der Kampf wurde ihnen auch noch untersagt. In der Stadt des roten Goldes gäbe es jetzt etwas gutes zu essen, hier hab es nur halbwegs geschmacklosen Müll, der lange hielt. Was für eine Verschwendung von Ressourcen! Wer trocknete bitte leckeres Fleisch oder Früchte, und klaut ihnen so den Geschmack, nur damit man länger was hat? Dann geht man halt im angestrebten Land jagen, konnte auch niemand verhindern. Vielleicht zerstörte man so auch ihre Nahrungsmittelversorgung? Na ja, hier in der Wüste war das natürlich nicht möglich... aber was solls. Mit langsam doch müden Beinen lies er sich in de Staub sinken, und lies die Ausläufer des Windes vom Sandsturm, leider nur eine halbwegs leichte Brise, über seinen Körper streichen. Selbst der Wind war hier scheußlich! Anstatt zu kühlen trieb er einem Sand in die Augen, oder trocknete einen völlig aus. Einfach ein deprimierendes Land.

    Die Krieger waren fast alle weg, und die Stadt war nahezu vollkommen befestigt. Die Zeit nach der Abreise war durchgehend sinnvoll genutzt worden, neben den Fallen, dem Graben und kleinen Befestigungen, wurden nun auch ganze Teile der Stadt blockiert, um die Angreifer auf mehrere Wege zu fokussieren. Natürlich waren auch diese Wege mit diversen Fallen ausgebaut. Jegliches bauunfähige Volk war zu dem Zeitpunkt zu Küchendienst und ähnlichem verdonnert worden. Die Gesamte Zeit wurde sinnvoll genutzt, beinahe ohne Pause. Die Veteranen die schon mehrere Kämpfe hinter sich hatten, aber selbst nicht mehr mitmischten, schätzten die Entfernung der Soldaten auf weit im Land der Virun, also wurde zu jedem Zeitpunkt mit einem Angriff gerechnet, und diverse Spähposten waren bereits postiert worden, die alle 6 Stunden ausgetauscht worden. Die sonst recht ruhige Stadt des roten Goldes wurde zu einer tückischen Festung umgebaut. Vielleicht umsonst, aber man konnte ja nie wissen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 03.08.2010, 19:54


    "Eh ... Ich verrate euch einmal etwas. Ich habe bereits Schiffe dort. Verratet das dem Blutbarbaren und ich habe ein Problem. Wie auch imme,r es könnte euer Transportproblem lösen ... Was sie da machen ist noch allzu geheim, aber in etwa vier Tagen könnten sie eure Männer am Rande des Schattengebirges abholen. Wenn die Vorräte reichen."

    Der blaue Ritter lehnte sich zurück und runzelte die Stirn; War es richtig gewesen, Umbra so viel zu verraten? Schlimmstenfalls würde er zwei Legionen verlieren. Zwei große, wertvolle Legionen ... Und einen entscheidenden Vorteil.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 03.08.2010, 20:33


    Umbra sah nun zum blauen Ritter und betrachtete diesen. „Nun, dann werde ich meinen Kindern sagen das sie einen Trupp zum Strand schicken sollen…damit Fremde sie übers Meer bringen“, meinte Umbra, bevor es kurz schien als würde er etwas überlegen, „Ihr solltet euren Leuten sagen das dieses Volk das sie übers Meer bringen sollen, den Menschen nur bedingt ähnelt. Selbst ihr habt mein Volk wohl noch nie gesehen.“ Umbra lehnte sich leicht zurück und schloss kurz die Augen, während seine Gedanken nur so rasten. Er wusste schon dass er noch mit seinen alten Freund reden musste und wenn dieser sich nicht verändert hatte, dann würde es Umbra schwer fallen sich zu entscheiden. Im schlimmsten Fall würde er beiden Seiten seine Kinder zur Unterstützung geben. Langsam öffnete er seine Augen wieder und sah den blauen Ritter wieder an.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 03.08.2010, 21:54


    Langsam, ganz langsam, erhob sich der Nebel in dünnen Schlieren aus dem vom morgendlichen Tau feuchten Gras. Noch war er dünn, noch waren es kaum mehr als vereinzelte Nebelfäden, die sich hier und dort erhoben, doch Tar'krom wusste, dass diese sich binnen Minuten zu undurchdringlichen Schwaden verdichten würden. Er hatte dies schon oft erlebt. Der Nebel des Jägers. In all den Jahren hatte er ihn kennen und schätzen gelernt. Er gab den Krohk nicht nur Deckung und sähte Furcht in den Herzen jener, über die sie wie Dämonen aus dem Nebel herfallen würden, er auch auch das Zeichen des Wohlwollens Ghartoks. Ein Segen des Siegbringers. Er verhieß eine erfolgreiche Jagd...

    Vielleicht siebzig oder achtzig weitere Krohk lagen hinter Tar'krom im struppigen Dickicht, das den Rand des Waldes säumte, auf der Lauer. Der Rest der Horden war bereits weiter gezogen, immer weiter durch den Wald, immer tiefer in das Land Datria hinein, wie der große Jäger es dem Schamanenältesten im Traum aufgetragen hatte. Für jenes Dorf, das in der Senke am Waldrand vor ihm lag würde Tar'krom nicht mehr als jene paar Dutzend Jäger benötigen, die ihm nun folgten. Wer sollte sie schon aufhalten, wenn doch der Siegbringer selbst mit ihnen war? Die Bewohner des Dorfes mochten den Krohk an Zahl kaum ebenbürtig sein und noch dazu waren diese Datrianer kümmerliche Menschen! Selbst wenn es alles Krieger gewesen wären hätten die Krohk leichtes Spiel mit ihnen gehabt, doch kaum einer der Menschen, die Tar'krom aus der Deckung des Unterholz aus schon zu so früher Stunde erspäht hatte, trug auch nur eine Waffe. Frauen, Kinder, Greise, sie alle wären keine Herausforderung für seine Krieger. Es würde ein Massaker werden, ein Schlachtfest, dass Angst und Schrecken in den Herzen der Bewohner dieses Landes sähen würde. Aber genau das war schließlich das Ziel...

    "Brennt alles nieder, lasst keinen Stein auf dem anderen!", schärfte der Großhäuptling seinen Männern im Flüsterton ein, während mehr und mehr Nebelfäden sich vom Boden erhoben und ein weißlicher Film sich langsam über den Hügel bis hinab zum Dorf legte, "Macht jeden nieder, der sich euch in den Weg stellt, verschont weder Weiber noch Kinder. Schlachtet sie ab, haut ihnen die Köpfe ab und reißt ihnen die Gedärme heraus. Aber achtet darauf, dass ihr ein paar von ihnen am Leben lasst. Sie sollen berichten können, was hier vorgefallen ist. Sie sollen die Krohk fürchten lernen!" Zustimmendes Knurren von allen Seiten verkündete dem Großhäuptling, dass die Jäger verstanden hatten.
    Der Nebel war inzwischen so dicht geworden, dass selbst die scharfen Augen der Krohk ihn nicht mehr zu durchdringen vermochten. "Es ist soweit!", verkündete Tar'krom und erhob sich aus der kauernden Position, in der er seit beinahe einer Stunde in einem Brombeergestrüpp gehockt hatte, "Geben wir ihnen noch eine letzte Chance zu fliehen! Lasst sie hören, was hier auf sie zukommt!" Tief sog er die vom Nebel feuchte Morgenluft in seine Lunge, dann stieß Tar'krom einen gewaltigen Kriegsschrei aus, den jeder Datrianer dort unten im Dorf vernehmen musste. Und auch seine Krieger stimmten brüllend und ihre Hörner blasend in den Ruf der Jagd mit ein.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 03.08.2010, 22:10


    Braaaaah. Braaaaah. Braaaaah. Der Laut hallte durch die Wälder Datrias, während die Armee marschierte. Der Großteil der Streitkräfte der Virun hatte sich in Richtung Nyella in Bewegung gesetzt. Ganz vorne marschierten die Sonnenkrieger, edel anzusehen in ihren weißen Rüstungen, dahinter die einfach Fußsoldaten und die Bogenschützen. Noch dahinter die Sonnenpriester. Blechbläser kündigten die Armee an, damit die Datrianer sich nicht erschreckten. Der Zweite General brummte zufrieden, als er ein Dorf der Datrianer vor sich sah. Laut der Karte machten sie einen guten Schnitt. Braaaah. Erneut hallte der Laut eines Kriegshorns durch nebligen Wald.

    (Selbes Dorf, Grimbor.)

    Etwas drang in die Wüste ein. Ein Stück eines anderen Gottes. Zilean schnupperte in der Luft der Bibliothek. Ja, definitiv niemand, der ihm bekannt war. Also jemand unerwünschtes. Die Schale mit der Kristallkarte darin veränderte ihre Struktur. Der Kristall wurde glatt, gab ein Bild wieder. Ein Falke, deutlich größer, als ein normales Tier, segelte über der Wüste dahin. Ein Späher des Gottes im Norden, vermutlich.
    "Hah, ich bin der Sonnenkönig. Nichts, das in meinem Reich unter der Sonne wandelt entgeht mir. Ihr Narr", Zilean dirigierte einige Sandkörner dazu, dem Falken in die Augen zu fliegen. Wenn das Tier die Warnung nicht verstand, bitte, aus einige Körnern würden viele werden.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 06.08.2010, 12:45


    Chyael seufzte und nickte dann.
    "Nun gut. Duz bekommst deine Absicherung. Ich werde einen meiner Träger, die höchsten Magier der Tiary, zu deiner Armee entsenden. Falls ich mein Wort breche - das werde ich nicht - , kannst du ihn töten lassen. Ein toter Träger wäre ein herber Verlust für die Tiary."
    Aber nicht für mich.
    "Denk darüber nach und sende mir so schnell wie möglich eine Botschaft", fügte der Gott noch an, drehte sich dann um und löste sich in einen violette Funkenregen auf.
    Der Geist des Gottes sauste durch den Himmel und schlüpfte.....


    ....ins Bewusstsein des heiligen Wolfes. Wie schon so oft, begann die Augen des Tieres violett zu glühen, als der Gott sich in seinem Hirn niederliess.
    Das Lager der Armee war abgebrochen worden und die Truppen waren marschbereit. Der Wolf befand sich in einer grossen Sänfte, allerdings war es eine besondere, für Besprechungen während der Reise. Sehr detaillierte Karten waren auf einem sehr niedrigen Tisch ausgebreitet worden und Tianna, die beiden anderen Träger und mehrere Offiziere sassen darum herum. Einer dieser Offiziere hatte gerade das Wort ergriffen.
    "Die Bestienarmee steuert, wie wir wissen in Richtung Nordwesten. Dort liegt wohl einer der günstigsten Punkte für einen Hinterhalt in ganz Hybuvia. Mehrere höhere Hügel, auf die wir zusteuern, liegen günstig, um eine ganze Armee zu verbergen und bieten die Möglichkeit, einen Feind überraschend anzugreifen und einzukesseln. Wir werden den Hauptteil der Armee hinter den Hügeln ausser Sicht der Bestien verbergen und zwei kleinere Kompanien, je angeführt von den Trägern des Feuers und des Lebens, werden sich so postitionierne, dass sie den Krokh nach Beginn des Gefechtes in den Rücken fallen können. Wir werden einen kleinen Trupp abkommandieren, um die Bestien in den Hinterhalt zu locken und wir vertrauen darauf, dass sie im Blutrausch nichts bemerken werden."
    Mit einem Räuspern beendete er seine Ansprache.
    "Gut. Leitet alles in dei Wege", befahl Tianna.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 08.08.2010, 14:36


    Vom Talgrund herauf ertönte Hörnerschall, heller, metallener Klang. Gut, hatten sie sie also bemerkt! Vielleicht würden ihnen diese Menschen ja doch einen anständigen Kampf liefern. Umso besser! Aber einschüchtern lassen würden sie sich garantiert nicht, sie waren die Krohk, die Kinder des Jägers! Kein Hornstoß - noch dazu ein solch glockengleicher Klang, der jede Wildheit eines Krohkhorns vermissen ließ - würde Tar'krom den Einiger, den größten Großhäuptling, der je in diesen Landen wandelte, aufhalten. Unbeeindruckt schritt er seiner Horde voran in den Nebel hinein, eine grimmige Vorfreude erfüllte ihn. Der kühle, belebende Geruch von frischem Tau auf Gras stieg in Tar'kroms Nüstern als die weißen Schwaden ihn umfingen, gemischt mit dem rauchigen Duft der Fackeln, die seine Jäger entzündet hatten um dieses erbärmliche Dorf in Flammen aufgehen zu lassen.
    Zunehmend gewann Tar'kroms Lauf an Geschwindigkeit, der Schwung seiner bloßen Masse trug ihn den Hügel hinab. Kaum einen Arm weit konnte er im dichten Nebel weit sehen, doch seine Instinkte leiteten ihn. Ganz nah war der Feind! Und dann plötzlich zerriss der weiße Schleier und spuckte Tar'krom mitten in das Dorf. Doch seine Hoffnung auf Widerstand zu treffen wurde enttäuscht. Kein Schildwall und keine Schützenlinie erwartete ihn, lediglich einzelne Männer mit Speeren und Beilen - mehr Werkzeug als Waffen - standen dort bereit, die Augen voll Furcht auf den Nebel gerichtet. Furcht, die in blanke Panik umschlug als sie erkannten, was dort aus dem Nebel auf sie zukam: gewaltige gehörnte Bestien, einen Kopf größer als ein Mann und mit Schultern breit wie Türstöcke. Noch ehe Tar'krom die kleiner Schar der Verteidiger erreichte nahmen die ersten die Beine in die Hand.
    Abermals ließ der Großhäupling sein Brüllen ertönen ehe er sich auf die verbliebenen Menschen warf. Sie fielen wie Korn vor dem Schnitter, mühelos durchschlugen seine Äxte ihre Deckung, fraßen sich durch das Leder ihrer Wämser, die es kaum verdienten als Rüstung bezeichnet zu werden und drangen tief ins Fleisch. Zwei Männer streckte Tar'krom allein nieder, dann waren seine Jäger heran und fielen über die Verbliebenen her. Feuer loderten auf wo Fackeln auf die strohgedeckten Dächer geschleudert wurden, Funkenflug erfüllte die Luft. Menschen brüllten in Panik auf, rannten um ihr Leben, an Gegenwehr schienen sie nicht einmal zu denken. "Ihnen nach! Macht sie nieder!", brüllte Tar'krom, mit der einen Axt in Richtung der Fliehenden weisend. Und dann fiel sein Blick auf einmal hinüber zu den Hügel auf der anderen Seite des Dorfes. Das verräterische Blitzen von Metall hatte sein Auge dort hin gelenkt und nun erblickte er - nicht eingeschüchtert aber zumindest verblüfft - wie dort eine ganze Horde fremdartiger Gestalten aufzog. Gestalten in schimmernden Rüstungen, mit Schwertern und Speeren in den Händen - und Bögen! Tar'krom hasste Bögen! Es war nichts ehrenvolles daran, den Feind aus der Ferne mit Pfeilen zu spicken, das hatte nichts mit Kampfkraft zu tun. Die Waffe eines Feiglings! Und doch, eine äußerst todbringenden Waffe. Und diese Kerle richteten eine ganze Menge Pfeil auf ihn und seine Horde!
    "Deckung!", brüllte der Großhäuptling und warf sich gegen die Mauer eines Schuppens.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 09.08.2010, 14:15


    Vielleicht war es eine schlechte Idee gewesen, Umbra einzuweihen. Immerhin, so weit der blaue Ritter wusste galt er auch als Freund von T'ch Alas. Zuerst hatte er nicht gedacht, dass jemand gleichzeitig mit zwei gegensätzlichen Charakteren befreundet sein konnte, und vielleicht hatte er einen großen Fehler gemacht.

    "Ich habe mich gefreut, euch kennenzulernen, und auch Dana entbiete ich meinen Abschiedsgruß ... Denn ich muss wieder gehen, der erste Zusammenstoß von Thoani und Hurun steht bevor. Meine Truppen brauchen ihre letzte Vorbereitung, und dann erwarten wir, was die Schlacht bringt. Entscheidet euch am besten, Umbra. Weder ich noch T'ch Alas sehen einen in der Mitte sehr gerne, glaube ich. Vielleicht solltet ihr an diesem Kampf gar nicht teilnehmen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 09.08.2010, 14:20


    Dana lächelte dem ritter kurz zu,dann wurde ihre aufmerksamkeit wieder von ihrem orakelteich gefesselt."Mein volk wird von den krokh angegriffen.Sie sind bereits in einem der Dörfer.."Erschreckt hüpfte sie auf und blickte zu den beiden."Wir sehen uns Ritter.Ich muss meinem volk beistehen.Umbra,versuch dein volk in mein land zu bringen.Ich muss runter und schauen was ich retten kann."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 09.08.2010, 15:17


    Umbra sah zum Ritter und verbeugte sich leicht. „Es hat ich auch gefreut euch kennen zu lernen“, entgegnete Umbra, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Dana richtete, „Ich werde mein möglichstes Tun, meine Liebste und ich hoffe das dein Volk bis dahin überlebt. Bis bald, meine Liebste und viel Erfolg.“ Kurz nach diesen Worten löste sich Umbra in schwarzen Nebel auf, bevor sich dieser schnell aus der Sphäre von Dana verschwand.
    Nur um Sekunden später sich in seiner eigenen Sphäre sich wieder zu materialisieren, wobei er sich erst einmal auf einen skelettierten Schädel eines großen Wesen setzte. Nun hieß es seine Schritte genau überlegen und er musste auch noch T’ch Alas einen besuch abstatten, wenn dieser nicht schon vorher bei ihm auftauchte. Doch davor musste er sich um etwas kümmern.

    In Mortalis knieten während dessen die drei Auserwählten um den Schattenbaum. Zwar sprach Umbra immer nur mit einen, doch es war Tradition dass alle drei anwesend waren. Langsam stand Tod auf und so erhoben sich auch Leben und Geburt wieder. „Ich werde eine kleine Armee aufstellen und auf Fremde an der Nordküste warten. Sie werden mich und meine Brüder in ein fernes Land bringen, wo wir ein Volk unterstützen werden“, erklärte Tod, während er zu seinen Brüdern sah und diese nickten nur, „Ich werde mich um alles kümmern, während ihr unser wieder erstarken vorantreibt.“ „Das werden wir, die Stadt ist in einen guten Zustand und die Nahrungsmittel Beschaffung ist schon in Vollen Gange.“, erklärte Leben, während alle drei Langsam den heiligen Bereich verließen und die Stufen hinab blickten. Unten in der Stadt wimmelte es bereits von Leben, auch wenn die meisten Luin dort unten von der Handwerkkaste waren.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 13.08.2010, 17:44


    ’Ein einzelner Tiary im Tausch gegen meine Treue?’ Der Blutgott wanderte rastlos durch den Herbstwald der ihn umgab. ’Wie geht Chyael mit einem Volk um? Ich kenne ihn nicht. Trifft es ihn persönlich wenn einer seiner Träger stirbt? Wer weiß das schon?’ T’ch Alas strich sich nachdenklich über den im Nebel befindlichen Kopf. ’Selbst mit solch einem Pfand... ich traue dem Magier nicht, was ist er anderes als ein Illusionist, mit seiner Magie? Als ob er sich an seine eigenen Regeln halten würde. Aber... die Tiary im Rücken wären wiederum ein starker Zuwachs an unserer gesamten Stärke. Magie ist nun mal ein mächtiges Werkzeug, selbst wenn andere sie als feige ansehen. Haben sie denn noch nie gesehen, wie eine Gruppe von Magiern einen ganzen Landstrich in Brand setzen? Haben sie nie die Macht erlebt, die ein solcher Zauber mit sich bringt? Der Magier schon. Und ich ebenfalls. Es wäre nicht das erste Volk von Zauberern, welches ich kennen lerne, aber das erste mit dem ich mich verbünde. Wobei... verbünde? Eher eine Zweckgemeinschaft, die störenden Völker ein für alle mal zu vernichten. Und danach? Was wäre danach? Würden die Tiary und die Hurun sich nicht gegenseitig auslöschen?’ Zu viele Unklarheiten breiteten sich im Geiste des Gottes des roten Goldes aus. ’Wird Zeit für einen kleinen Szenenwechsel.’ Sagte er zu sich selbst, und nur wenige Momente später war die herbstliche Sphäre des Blutgottes verwaist.

    Der geschwächte Teil des Blutgottes trat die Reise durch den gottlosen Raum an, und überbrückte eine theoretisch unendlich große Distanz, während er reiste, wäre er in menschlichen Schritten unterwegs gewesen, es wären tausende Menschenleben gewesen, die diesen Weg hätten zurücklegen müssen. Ein Gott jedoch... sagen wir es mal so: nur einen Wimpernschlag später fand sich der Blutgott vor der Sphäre eines anderen Gottes wieder. Ein schwacher geistiger Impuls kündigte sein erscheinen vor der Sphäre des Todesgottes an. „Umbra! Ich komme jetzt rein, alter Freund.“ Und wieder, ein Wimpernschlag verstrich, und der Blutgott stand in der Sphäre des Anderen. „Grüße.“

    Während dessen marschierte die Armee des Blutgottes langsam auf den Rand der Wüste zu, durch die sie seit mehreren Tagen wanderten. Bald würden sie die ersten Ausläufer des Reiches von Dana erreichen, und dieses so ruhig wie möglich zu durchqueren, um schließlich in das Reich des blauen Ritters einzufallen wie ein Schwarm gefräßiger Heuschrecken über ein Feld.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 13.08.2010, 18:31


    Die männer und frauen in dem kleinen dorf schrien entsetzt auf als die bestien über sie herfielen.Viele waren bereits gestorben und die krieger versuchten die angreifer abzuwehren.Auf dem feld vor dem dorf waren einige frauen und kinder bei der ernte und hörten die anderen im dorf schreien.Ängstlich flohen sie in die Richtung von Danara.Die anderen mussten gewarnt werden.


    Dana liess ihren geist über ihr land fliegen und sah die krokh,wie sie über ein Dorf ihrer kinder herfielen.Sie sah die frauen und kinder fliehen und die leute im dorf sterben.Und sie sah wie die Virun ihr land verteidigten.Sorgenvoll glitt sie nach Danara um ihren kindern von diesem angriff zu berichten.

    (entsprechende stellen geändert)



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 14.08.2010, 10:48


    Umbra stand langsam auf und verbeugte sich leicht vor T’ch Alas. „Ich grüße dich, mein alter Freund“, begrüßte er den Blutgott mit einen leichten lächeln, „Es freut mich sehr dich wieder zu sehen.“ Dabei wieß er auf eine der größeren Schädel und bot dem Blutgott so einen Sitzplatz an. „Wie du siehst hat sich hier nichts verändert. Ich wollte mich gleich auf den Weg machen um dir einen Besuch abzustatten, aber die Ereignisse überschlagen sich.“, begann Umbra, während er sich wieder setzte, „Aber wie gesagt ich freue mich sehr dich wieder zu sehen, mein Freund. Aber ich bin mir auch sicher das es noch einen anderen Grund gibt warum du hier bist, also darf ich dich fragen was dich zu mir führt?“ Dabei sah Umbra zu T'ch Alas und lächelte immer noch leicht, doch er hatte schon eine Befürchtung warum er hier war.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Warmonger - 15.08.2010, 17:16


    Die Stellungen waren beinahe fertig befestigt. Die einfache Mauer der Virun war inzwischen von Legionären besetzt, die ihre übliche Ausrüstung von Schwert und Schild um einen Bogen ergänzt hatten. Kaum eine Armee dürfte wohl so schwer gepanzerte Bogenschützen haben, dachte sich Vaanen mit einem kleinen Lächeln, als er vor der Mauer herritt. Hinter der Mauer lagerten drei Legionen, dreitausend Zelte zu je zwei Mann, organisiert wie eine kleine Stadt. Vor der Mauer selbst, etwa hundertfünfzig Meter entfernt, war ständig ein Großteil der Männer mit dem Bau von Gräben beschftigt, etwas mehr als einen Meter tief, die in einem unregelmäßigen Muster über das Schlachtfeld verliefen. Von oben waren sie recht gut einzusehen, da sie nicht sehr steil abfielen, aber einen Vormarsch von Infanterie sollten sie gut abhalten können. An der Seite der Mauer war ein kleines Ausfalltor geschaffen worden, eigentlich eher eine Verschiebung, die eine Lücke verdeckte. Fast zweieinhalb Meter breit war hier der Durchlass, aber in der Schlacht würde er gut bewacht und mit Barrikaden verschlossen sein. Falls die Hurun es überhaupt finden würden, eigentlich war es für einen Ausfall der Ritter gedacht. Was immer die Hurun anstellen würden, sie würden es nicht leicht haben.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 16.08.2010, 17:41


    Der Etikette folgend verbeugte sich nun auch T’ch Alas vor Umbra, und nahm das Angebot an sich auf dem Schädel niederzulassen. „Es tut gut dein Gesicht nach all den Jahrhunderten wiederzusehen.“ Begann der Blutgott das Gespräch mit seinem alten Freund. „Und es freut mich wiederum, dass du mich nach, wie viele Jahre waren es nun? 1000? Dass du mich nach all der Zeit scheinbar nicht vergessen hast.“ Er musterte eine Zeit lang den anderen Gott. „Ist die Welt nach tausend Jahren so wie du sie dir vorgestellt hast? Sie ist wilder geworden. Erstrecht seit du zurück bist. Die Natur spielt deinetwegen verrückt, jede Seereise ist momentan ein Risiko für alle beteiligten. Wer auch immer momentan Schiffe auf See hat: Sie sollten bald zurück in die Häfen reisen, oder die Wellen werden sie zerschmettern. Aber ich bin natürlich nicht hier um dir die Veränderungen des Weltgeschehens darzulegen, das meiste weist du sicher schon selbst. Ich bin eher hier um dich um etwas zu bitten.“ T’ch Alas starrte den Todesgott lange an, bevor er erneut das Wort erhob.
    „Du weist, was ich für dich auf mich genommen habe. Ohne mich würde es dein Volk nicht mehr geben. Oder viel eher: Spätestens JETZT würde es dein Volk nicht mehr geben. Sie sind doch wieder an die frische Luft gekommen nicht wahr? Wäre ich nicht gewesen, so wären sie mittlerweile abgeschlachtete worden. Ich möchte mit meinem erscheinen auch keine alte Schuld einfordern, das würde ich nicht von dir verlangen. Meine bitte ist eine andere.“ Der Blutfürst atmete einmal tief ein und aus. „Ich bitte dich, mein Freund, dich nicht in den bevorstehenden Krieg einzumischen, nicht mal, obwohl deine ach so geliebte Dana in scheinbarer Gefahr ist. Halte dich heraus, ich möchte mein Opfer von damals nicht wieder zu Nichte machen, nur weil du dein Volk in den Tod schickst, und das obwohl Dana nicht mein Ziel ist. Ich hatte nie den Plan sie heimzusuchen, ich hatte vor ihr Gebiet zu umgehen, nur leider hat sie sich selbst dazu entschlossen in Gefahr zu sein. Ich möchte dich nicht den selben Fehler machen lassen. Darum bitte ich dich als Freund, und als Retter deiner Luin. Und das ich dir von den Naturereignissen erzählt habe war nicht ohne Hintergedanke: Schickst du deine Luin übers mehr sterben sie schon auf See, schickst du sie durch die brennenden Lande, so kommt jede Hilfe zu spät.“ T’ch Alas schaute dem anderen tief in die Augen. Vielleicht würde sich von diesem Wahnsinn abspalten. Vielleicht.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 16.08.2010, 18:41


    Umbra hörte seinem alten Freund aufmerksam zu und lächelte leicht. „Die Welt ist so wie ich es mir dachte, wilder und voller Gefahren. Je älter die Völker werden, desto mehr streben sie nach Macht und Land. So wie bei den Göttern, die immer versuchen ihre Macht und ihre Ideale durch zu setzen. Außerdem wäre eine friedliche Welt nicht nach meinen Geschmack…sie wäre zu langweilig“, begann er und sah zu T’ch Alas, „Es ist auch interessant was mein Erwachen derzeit in der Natur auslöst.“
    Dann ließ er seinen Blick über den Friedhof schweifen und ein Blick blieb auf den einen oder anderen Skelett hängen, während es schien als würde er sich an die Vergangenheit erinnern und an die letzte Schlacht der Luin bei denen sie beinahe untergingen. „Du hast wohl recht…ich danke dir das du mir dieses eine Volk vom Hals geschafft hast. Und da ich nun weiß dass ihr Volk nicht dein Ziel ist, werde ich nicht eingreifen“, erklärte Umbra wobei er während er das sagte immer leiser wurde, „Ich würde dich nur darum bitten, mir zu erzählen was die sterblichen Völker und ihre Götter vorhaben. Ich werde keine Armee zu ihnen schicken und mich vorerst aus den Kämpfen halten. Außerdem, nur wenn du es möchtest, alter Freund, wenn du Hilfe brauchst deine Hauptstadt zu sichern würde ich dir diese geben. Meine erste Reaktion war einfach Dana zu helfen, auch wenn ich wusste dass meine Truppen wohl nie rechtzeitig ankommen würden.“
    Dabei stand Umbra auf und ging zum Blutgott. „Ich bin dir wie gesagt sehr dankbar, das du mir und meinen Volk geholfen hast, auch bin ich dankbar dass du mich über die Lage der Welt etwas besser in Kenntnis gesetzt hast.“ Er blieb kurz vor dem Blutgott stehen und lächelte wieder leicht. „Und wenn du möchtest können wir unser Gespräch in deiner Sphäre fortsetzen, wenn du dich dort wohler fühlst.“



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 16.08.2010, 19:36


    Ein gewaltiger Blitz zuckte über den ewig sturmverhangenen Himmel von Sturmhall, dröhnender Donner brauste durch die Sphäre des Jägers und wo noch eben das Wetterleuchten gezuckt hatte ritt plötzlich eine Gestalt auf dem Sturm. Einen normalen Vogel hätte der Wind wohl einfach davon geblasen, nicht so jedoch die Sturmfaken des Jagdgottes. Kreischend, aber nicht vom Weg abweisend hielt der Greifvogel, heftig mit den blitzumspielten Schwingen schlagend, auf den Turm seines Herren zu.
    Von selbst öffnete sich eine verrammelte Luke in der Mauer und ließ den Falken ein. Abermals kreischte er, mit raschem Flattern verlangsamte er seinen Flug um nicht an der gegenüberliegenden Mauer zu zerschellen. Einen Herzschlag lang schien er in der Luft zu stehen, dann stürzte er sich in die Tiefe.
    Ghartok hatte das Tier bereits erwartet. Es war auch Zeit geworden, dass dieser, der letzte seiner Späher, zurück kehrte. Ohne Hast erhob er sich von seinem Thron in der Halle des Turms, schritt einige Schritte hinaus in deren Mitte und reckte dann den rechten Arm in die Höhe. Folgsam kam der Falke heran, ließ sich auf dem Gelenk des Gottes nieder, die messerscharfen Krallen schnitten in das Leder der Armschienen. Behutsam, beinahe Zärtlich, ließ Ghartok den Arm mit der majestätischen Kreatur darauf sinken, nahm ihn bis zur Brust hinab, sodass die Augen des Vogels auf einer Höhe mit den seinen waren. Bannend fing er den Blick des Falken, ohne auch nur zu Blinzeln starrten sie einander an. Keinen Ton gab der Vogel von sich, doch dem Gott musste er dennoch etwas mitteilen, denn ernste Falten bildeten sich auf dessen Stirn.
    "So, dann ist es also tatsächlich geschehen...", murmelte Ghartok, mehr zu sich selbst als zu dem Falken, "...der Todesgott ist aus seinem Schlummer erwacht und mit ihm auch sein Volk. Lange hat diese Welt nichts mehr von ihnen gehört. Und es sind merkwürdige Zeiten, in denen Umbra erwacht, sehr merkwürdige. Die Dinge sind im Wandel, das Rad des Schicksals hat sich in Bewegung gesetzt. Wie mag das Auftauchen dieses Gottes sich darauf auswirken...?"
    Der Jäger streckte den Arm von sich und mit einem gellenden Schrei, wild mit den Flügeln schlagend, schwang sich der Falke wieder empor. Beinahe senkrecht stieg er in dem Turm auf und war bald in dessen Gebälk verschwunden.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 28.08.2010, 15:08


    Nuria lauschte in die luft,als würde sie einer stimme lauschen.Traurig blickte sie zu den Männern und frauen die sie umgaben."Das kleine dorf nördlich von hier wurde von den krokh überfallen.Überlebende sind auf dem weg hierher.Wir sollten uns mit den vorbereitungen beeilen."



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Brokknar - 15.10.2010, 17:01


    „Nein, nein.“ Antwortete Der Blutgott auf den letzten Satz von Umbra. „Ich bin freiwillig gekommen, demnach werde ich nicht deine Gastfreundschaft missbrauchen und dich in meine Sphäre zwingen. Viel mehr habe ich nun auch etwas vor, was meine dringendste Aufmerksamkeit verlangt. Die Hurun sammeln sich, sie bereiten die erste Welle auf den Wall vor, welcher sich vor dem Land Datrias erhoben hat, und ich muss ihnen zur Seite stehen. Aber eine letzte Bitte habe ich noch an dich. Gehe zu Chyael, dem Gott der Magie, sage ihm ich nehme sein Angebot an. Er ist darüber im Klaren was ich ihm sagen möchte.“
    Mit diesen Worten verbeugte sich der Blutgott zur Verabschiedung vor seinem Freund, und war von einem Moment zum nächsten verschwunden, nur um kurz darauf vor dem Brunnen im Zentrum seiner Sphäre aufzutauchen.
    Sein Blick war fest auf die Blutlache gerichtet, in welcher sich von neuem ein Bild formte. Das Bild des gewaltigen Hurun Heeres, welches sich noch außerhalb der Reichweite der Bögen befand, und dort scheinbar fleißig zu Werken begann. Bis zum Ansturm würde nur noch wenig Zeit vergehen. Pech für die schwachen Völker... . Schlagartig veränderte sich die Perspektive, und das Bild raste gen Boden, bis es schließlich direkt vor dem Hohepriester der Hurun zum stehen kam.

    Jegliches entbehrliches Material wurde unter der Beaufsichtigung von Narthun’Arhan zu Schildfähigen Gegenständen ummodeliert, welche zumindest im ersten Ansturm einen Pfeilhagel stoppen sollten. Holz, Stoff, sogar Metalle wurden geformt. Denn der Pfeilhagel würde es sein, der den größten Tribut fordern würde. So also hieß es alle Schäden so gut wie möglich zu vermeiden.

    „Gut so, Maden!“ brüllte der Hohepriester durch die Reihen, und beobachtete zufrieden, wie sich das Heer langsam zu einem Schildwall formte. Es mochte nur ein grober Schutz sein, aber die Ernte, welche die Bögen einzuplanen planten würde geringer ausfallen als gedacht. Er lachte trocken, bevor er sich umwandte, die Hurun würde auch kurzzeitig ohne seine Führung auskommen, und ging in das Zelt, welches extra für ihn errichtet worden war, schloss es hinter sich, und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Dort fing an zu beten, ein finsteres Gebet für sein Volk.
    Während er noch so dasaß breitete sich eine weitere Präsenz in seinem Geist aus, er wusste was dies zu bedeuten hatte. Der Blutgott würde zu ihm sprechen, zu ihm, dem Heerführer. ’Ahhh... Narthun’Arhan... wie ich sehe ist es bald soweit... du hast die Blutlust der Hurun bis hierher ausgezeichnet geschürt... doch nun verlange ich etwas anderes von dir. Halte sie noch einige Stunden im Zaum, mein Volk, warte bis sich die Sonne hinter den Horizont geschoben hat, dann geht er zum Angriff über. Du weist es nur zu gut, dass bei Nacht unsere Schattenmagie gestärkt ist, und ich weis nur zu gut, dass die Sonnenmagie der Virun zu dieser Zeit geschwächt ist. Bricht die Nacht herein werde ich mich erneut mit dir in Verbindung setzen.’



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 15.10.2010, 20:58


    Umbra betrachtete noch etwas die Stelle wo eben noch der Blutgott gestanden hatte, bevor er seufzte. Nun dennoch würde er, wenn die Menschen an seine Küste landen würden, die Luins losschicken, sicher war sicher. Er hatte es schließlich versprochen es zu versuchen und da Umbra nun mal ein ungutes Gefühl hatte, würde er Truppen zu dem Land seiner Liebsten schicken.
    Doch nun sollte erst einmal sich um die Bitte seines Freundes kümmern und den Gott der Magie aufsuchen, diesen dann ausrichten das der Blutgott sein Angebot annahm. „Das ganze hört sich beunruhigend an, aber es könnte dennoch interessant werden“, flüsterte Umbra leise, während er leicht begann zu lächeln, „Nun dann wollen wir mal.“ Kurz darauf verließ Akuma seine Sphäre und machte sich auf zu der Sphäre von Chyael. Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf, es gab so viele Möglichkeiten was dieses Angebot war, aber so wie er es vermutete verstrickte er sich gerade in ein Machtspiel der Götter.
    Vor der Sphäre des Gottes der Magie warten, schickte er eine Nachricht an diesen wo er um einlass erbat und eine Mitteilung von dem Blutgott hatte.

    Während dessen hatte sich ein Kampfverband der Luins auf den Weg zur Küste gemacht unter der Führung von Tod. Dieser Schritt mit einen grimmigen Gesichtsausdruck voran, während hinter ihm vier Eliten eine große Skelettkiste trugen. Ein hundert Elitekrieger und tausend Krieger, gefolgt von hundert Nekromanten. Wenn Tod an diese zahlen dachte, übermannte ihm die Angst das seine Brüder mit zu wenigen Leuten zurück blieben, denn er wusste das sie wahrscheinlich nie zurück kommen würden. Doch er war wie jeder Luin bereit für seinen Gott in den Tod zu gehen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 16.10.2010, 16:19


    Jemand wollte in seine Sphäre kommen. Ein anderer Gottt, allerdings ein Unbekannter. Chyael konnte sich zwar wage erinnern, diese Präsenz schon einmal gespürt zu haben, aber er konnte nicht genau bestimmen, um was für einen Gott es sich handelte.
    Schnell nahm er seine Avatargestalt an und schwebte in der Mitte seiner Sphäre, inmitten des Wirbels der Magie, der ihn umtoste und in dem Seelen von vielen Völkern zu sehen waren, die scheinbar die materielle Welt durch Fenster in der Magie beobachteten.
    Mit einem Gedankenbefehl beförderte er den Neankömmling in seine Sphäre. Chyael musterte ihn. Langsam stieg ein Bild und ein Name samt Bezeichnung in seinem Kopf auf.
    "Umbar. Gott des Todes. Es ist bestimmt schon mehr als eintausendsiebhundertfünfzig Jahre her, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind. Auch sonst habe ich nicht viel von dir gehört. Was führt dich in mein Refugium?", fragte Chyael sein Gegenüber mit kühler Stimme.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 16.10.2010, 17:19


    Umbra fand sich unmittelbar in der Spähre von Chyael wieder und ließ erst einmal seinen Blick schweifen. Er begann zu lächeln, als er die Stimme des Gottes der Magie vernahm. „Es ist so lange her und du hast dich verändert. Das letzte Mal als wir uns begegnet sind…war wo ich eins deiner Völker beobachtet habe“, begann Umbra und sah sich weiter um, „Was mich jedoch nun zu dir führt ist, das T’ch Alas dein Angebot annimmt. Warum er mich darum bat dir das zu sagen, kann ich dir leider nicht sagen.“
    In Gedanken überlegte sich Umbra bereits ob er dann nicht alle Götter die in diesen Konflikt verwickelt waren persönlich aufsuchen sollte und sich so einen Überblick verschaffen sollte.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 17.10.2010, 10:26


    Wieso schickte dieser Narr von einem Blutgott einen anderen Gott zu ihm, anstatt selbst zu kommen oder einfach eine Nachricht zu senden? Nun wusste ein Aussenstehender zumindest, dass es ein Angebot zwischen den beiden Göttern gab und wenn etwas nach aussen, genauergenommen zu den anderen Göttern, vordrang, war der Überraschungseffekt dahin!
    Chyael liess sich seine aufgewühlten Gedanken aber nicht anmerken und zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    "In Ordnung. Dann kannst du gehen", antwortete der Gott der Magie und wandte sich ab. Der Magiewirbel wallte auf und umschlang ihn. im selben Moment riss eine fremde Kraft Umbra aus der Göttersphäre.

    Die Dämmerung brach herein. Die Truppen der Tiary standen bereit und der Hinterhalt war vorbereitet. Tianna stand, umgeben von Magiern und Soldaten hinter einem Hügel, um sich ein Grossteil der Truppen. Jequs und Gasard hatten je eine Hälfte der restlichen Truppen übernommen und standen mit ihnen bereit, versteckt hinter anderen Hügeln. Sie würden den Krokh in den Rücken fallen, um sie aufzureiben, sobald sie in Gefechte mit der Hauptarmee verwickelt waren.
    "Stehen die Lockvögel in Position?", fragte Tianna einen der Generäle neben ihr.
    "Ja, Hoheträgerin. Sie warten nur noch auf Euer Zeichen."
    "Gut."
    Tianna streckte eine Hand in den Himmel.
    "Für Chyael!"
    Ihr Ruf wurde aufgefangen und von tausenden Kehlen wiederholt. Dann schoss eine silberne Kugel aus ihrer Hand und flog gen Himmel, wie eine Sternschnuppe, nur nach oben, statt nach unten.

    Larik sass auf einem Pferd. Seltsame Geschöpfe waren das, aber auch schnell und ausdauernd. Genau das, was sie jetzt brauchten, denn vor ihnen waren die Krokh, diese Bestien zu sehen.
    Um Larik herum sassen etwa zwei Dutzend Soldaten, die den Magier scützen sollten. Sie alle suchten den Himmel nach dem Zeichen einer nach oben schiessenden Sternschnuppe ab. Plötzlich stiess einer einen Ruf aus und streckte den Arm aus.
    "Da!"
    Larik hatte sie auch gesehen und hob die Hände, die Ärmel der Robe zurückgekrempelt. Er konzentrierte sich und Feuer umflammte sie.
    "Auf, ihr hässlichen Viecher!", schrie er, so laut er konnte, so dass die Krokh ihn kaum überhören konnten. Um seinen Worten noch mehr Nachdruck zu verleihen, sammelte er das Feuer in einer Hand und schoss dann einen kopfgrossen Feuerball mitten in die feindlichen Armee.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Anubis - 17.10.2010, 11:38


    Umbra war darauf gefasst gewesen schnell aus der Sphäre geschmissen zu werden und so hatte es ihm auch nicht überrascht sich plötzlich wieder außerhalb der Sphäre zu befinden. Zumindest wusste er nun das Chyael etwas Plante, was genau konnte er nicht sagen, doch es war sehr wahrscheinlich nicht gut. Umbra zog sich wieder in seine Sphäre zurück und überdachte noch einmal all seine Schritte. „Interessant…wahrlich interessant“, kam es von Umbra, während er in seiner Sphäre auf und ab ging. Seine Überlegungen waren folgende, sollte er die anderen Götter warnen das Chyael etwas vor hatte oder lieber nicht und das ganze interessiert beobachten? Außerdem warum sollte ihm jemand glauben? „Zuerst werde ich darauf warten ob dieser Blaue Ritter seine Leute schickt und meine Kinder übers Meer bringt oder nicht, danach kann man immer noch weiter entscheiden“, flüsterte er zu sich selbst, während eine kleine Sphäre vor ihm erschien und den Kampftrupp der Luin geführt von Tod zeigte. Der kam gut voran und sollte bald die Küste erreichen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 30.10.2010, 19:13


    Brahk Splitterhorn kochte vor Wut. Nun, alle Krohk neigten zu impulsiven Temperamenten, bei ihnen allen brach sich der Zorn leicht Bahn und nur zu oft beendete ein Krohk was auch immer er gerade tat aus Frust oder bloßer schlechter Laune mit der Faust. Falls er gerade keine Waffe zur Hand hatte. Doch Brahks Zorn ging weit über das normale heiße Blut seines Volkes hinaus. Ein unheiliger Groll hatte ihn gepackt, der selbst die stursten seiner Stammesbrüder nervös zur Seite weichen ließ als er sich, schnaubend und unruhig den Streitkolben durch die Luft schwingend, einen Weg durch die Horde bahnte. Und sich einem wirklich wütenden Krohk in den Weg zu stellen - noch dazu einem, der für sein Kampfgeschick so bekannt war wie Brahk - war für niemanden eine gute Idee. Nicht einmal für andere Krohk. Und im Moment hätten wohl nur die wenigsten der Krieger, an denen der hochgewachsene Bannerträger mit gesenktem Kopf und zu schmalen Schlitzen gepressten Augen vorbeistürmte mit seinem Ziel tauschen wollen. Sein Ziel, das war ihnen allen klar, war die einen guten Kopf aus der Menge aufragende und so weithin deutlich zu erkennende Gestalt des hünenhaften Karmon Bleichhorn. Seit Tagen - seit Tar'krom die Horde verlassen und Karmon das Kommando übertragen hatte - grollten die beiden miteinander und nicht wenige Krohk warteten begierig darauf, dass die Situation eskalieren und es zu einem Zweikampf kommen würde.

    Schließlich kam Brahk in Rufweite des Häuptlings. "Bleichhorn!!", brüllte er mit vor kaum verhohlener Wut bebender Stimme über die Köpfe der den Riesen umringenden Krohk hinweg. Es waren die Mitglieder von Karmons Stamm und seine engsten Vertrauten, die sich in seiner Nähe aufhielten, eine Leibgarde, die dem anstürmenden Sturmhorn-Krohk nur widerwillig Platz machte und durch die hindurch Brahk sich den Weg mit Schultern und Ellbogen bahnen musste. Ungehaltene Rufe wurden laut, Fäuste und Waffen wurden zornig ob dieser Rempeleien geschwungen, doch Brahk ließ sich nicht aufhalten. Beinahe beläufig stieß er einen breitschultrigen Bluthauer-Krieger, der ihm mit gezücktem Speer den Weg versperrte zur Seite und sah sich nun Auge in Auge Karmon Bleichhorn gegenüber. Die Vertrauten des Bluthauer-Häuptlings wichen instinktiv einen Schritt zurück, so funkelte die Raserei in Brahks Augen, doch Karmon selbst blieb ganz ruhig. Auf das Heft seines gewaltigen Zweihänders gestützt hielt er dem zornigen Blick stand.
    "Ich habe es dir gesagt, Bleichhorn!", begann Brahk, seine Stimme nun gefährlich leise, gefährlich ruhig, "Ich habe dir gesagt, dass wir weiter nach Nordwesten sollten. So wie der Großhäuptling es befohlen hatte. Aber du wolltest ja nicht hören, du wolltest ja den Kampf! Da hast du ihn! Du hast uns geradewegs ihrem Hauptheer entgegen geführt!" Jedes einzelne Wort war eine Anklage, in jedem Wort schwangen Verachtung und blanker Hass mit, doch Karmon blieb gänzlich ungerührt. "Und?", antwortete er knapp und ergötzte sich daran, wie seine Gelassenheit dem Gegenüber die Adern auf der Stirn hervortreten ließ. "Was 'und'?", blaffte dieser, "Blas verdammt nochmal zum Rückzug! Sie metzeln uns nieder wenn wir uns ihnen im offenen Feld stellen! Lass nach Norden ziehen und ihnen im Wald auflauern. Dort sind wir in unserem Element, dort versperren die Bäume ihren Hexern die Sicht! Siehst du das?" Er wies mit dem Streitkolben zur Spitze des Zuges, wo eben ein feuriges Geschoss unter lautstarkem Bersten und dem Heulen der Getroffenen ein halbes Dutzend Krohk versengte. "Schon greifen ihre Reiter an! Lass abdrehen oder du verlierst die Horde, die Tar'krom dir anvertraut hat!"

    Lange schwieg Karmon, doch dann schien ein Entschluss hinter seiner Stirn zu reifen. Mit einem Ruck zog er sein Schwert aus der Erde und hielt es Brahk entgegen. "Diese Klinge hat zu lange nicht mehr das Blut von Kriegern gekostet", erklärte er, "Es langweilt die Krohk, Bauern und Bettler abzuschlachten und vor dem Feind fort zu laufen war noch nie unsere Art. Unsere Brüder wollen kämpfen und ich werde ihnen den Kampf geben, den sie wollen. Diese dreisten Tiary haben uns lange genug vor sich hergetrieben. Hornbläser, blast zum Sturm! Wir zeigen diesen frechen Pferdefreunden, was es heißt, die Krohk zu reizen!" Brahks Gesichtsausdruck hatte etwas beinahe Hilfloses, als er mit ansehen musste, wie Karmons Leibwächter ihre Hörner an die Lippen setzten und das Signal zum Angriff gaben.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 30.10.2010, 20:36


    An der Küste Datrias sank langsam die Sonne ins Meer. Kalyen lag wieder in seiner Hängematte, ein Bild vollendeter Gelassenheit. Zilean hatte die Virun nicht alles wissen lassen, aber bis jetzt sah alles danach aus, als würden die Kämpfe nach dem Plan des Sonnengottes ablaufen. Der letzte Falke von Zorn hatte zwar angedeutet, dass die Hurun bis zur Nacht warten würden, aber das würde die Durchführung nur schwerer gestalten, nicht unmöglich. Der letzte Zipfel der Sonne versank im Meer. Für einen Moment färbte sich der Horizont in einem brennenden Rot. Ein Zeichen für Zileans Zorn. Segen legte für einen Moment ihre Gebetsperlen beiseite, an denen sie schon die ganze Zeit herumnestelte: "Kalyen, was wirst du jetzt machen?"
    "Schlafen." "Was, wie kannst du jetzt schlafen?" Mit Verlaub, Segen, aber ich trete meinen Feinden gerne ausgeruht gegenüber."
    Die Virun schüttelte den Kopf. Wie konnte man in einer derartigen Situation so ruhig bleiben?

    Zorn schritt die Reihen der Bogenschützen auf der Mauer ab. Viele nickten, andere salutierten sogar. Bis jetzt ließen sich die Hurun nicht blicken. Vermutlich warteten sie bis zur Nacht. Garnicht mal dumm. Hatten die verfluchten Wesen also doch etwas aus den Sonnenkriegen gelernt.
    "Adjutant, schicken sie eine Nachricht zu den Heerführern Datrias und Thoans. Die Feinde werden bis zur Nacht warten, damit unsere Sonnenpriester auf dem Tiefpunkt ihrer Macht sind." Der junge Virun salutierte und stob davon. Gute Sache, dass die Sonnenpriester überhaupt nicht hier waren. Sie waren im Norden und im Süden. Sollte diese Stellung überrannt werden, sie würden es überleben.

    Tapp. Tapp. Tapp. Das Bild in der Kristallschale veränderte sich rasend schnell. In einem Moment ein einstürzender Bergpass, im anderen mit Bauarbeiten beschäftige Soldaten. Virun, die auf ein Dorf zustürmten, Virun auf der Mauer in Datria. Kalyen in seiner Hängematte, Segen betend daneben. Fayt, getarnt in einer Reitereinheit der Thoaner. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wartete sein alter Freund bis zum Einbruch der Nacht. Nicht dumm, aber Zileans Macht hatte sich seit der Wiederbelebung Kalyens erhohlt. Man würde sehen. Die Sande in der Kammer der Zeit rauschten noch schneller um die Säulen, während sie Bilder formten.

    "Sir?", der zweite Heerführer der Virun nickte zur Bestätigung, dass der Soldat sprechen durfte: "Die Wesen dort unten im Dorf, die aus dem Nebel kommen. Das sind keine Datrianer. Vermutlich das wilde Volk aus dem Norden, vor dem uns die Sonnenpriester gewarnt haben. Und sie schlachten die Datrianer dahin."
    Der zweite Heerführer schien zu überlegen: "Macht die Ballisten klar. Jenta, vertreibt mir diesen Nebel!"
    Der Anführer der Sonnenpriester nickte. Rasch formierten sich die Sonnenpriester zu einem Kreis. Zeitgleich rückte die Streitmacht weiter auf das Dorf vor, vorneweg die Sonnenkrieger. Dahinter die einfachen Fußsoldaten und die Bogenschützen. Die Füße der Sonnenpriester trappelten immer schneller auf dem Boden des Hügels, als sich drei Kreise aus Leibern immer schneller drehten. Das Licht der untergehenden Sonne ergoss sich blutrot über das Land. Ein sicheres Zeichen für Krohk und Datrianer, dass die Kinder der Sonne angekommen waren.
    "LEEEGT AN!"
    Fast sechshundert Langbogenschützen legten gleichzeitig einen Pfeil auf die Sehne. Die Ballisten wurden ausgerichtet.
    "FEUER! ANGRIFF!"
    Mit einem Surren, wie von einem wütenden Bienenschwarm lösten sich die Pfeile von den Sehnen. Wie ein Mann erhob die Streitmacht der Virun die Stimme: "Für die Kinder der Sonne!" Die Krieger stürmten los, während die Pfeile sich zum Boden herabsenkten und hoffentlich Tod unter den Feinden sähten.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 07.11.2010, 11:54


    Hornstösse. Die feindliche Armee setzte sich in Bewegung. Larik presste seinem Pferd kräftig die Ferse in die Seiten, welches mit einem unwilligen Wiehern lospreschte. Die anderen Pferde folgten diesem Beispiel und der kleine Reitertrupp ritt davon, zurück zu der Armee aus Nyllae, die Krokh dicht an den Fersen. Immer in die selbe Richtung breschen. Hoffentlich hatten diese Bestien keine Bogenschützen, denn die Sonne war schon fast am Horizont verschwunden. Die Haut der Tiary schimmerte und gab ein Licht ab, das weit hin zu sehen war. Wenigstens würden die Krokh sie nicht aus den Augen verlieren.

    Chyael beobachtete. Es war so weit, die erste Schlacht würe bald geschlagen werden. Garthoks Krokh folgten den Lockvögeln, direkt in den Hinterhalt, direkt in die Falle, direkt in den Tod. Magie und Klingen würden über sie hnwegfegen und sie zermalmen... Dann war der erste Teil seines Planes aufgegangen und dann kam die Sternenreise. Und dann... bald der letzte Teil seines Planes. Sie würde zurückkehren. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Gottes aus.

    Ungeduldig wartete die Armee der Tiary. Sie waren bereit. Die Krokh mussten fallen.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 20.11.2010, 18:13


    Es war, als wären sie in einem Hagelsturm gefangen. Überall prasselten Pfeile nieder, schlugen klappernd auf Holz und Stein, durchbrachen strohgedeckte Dächer, blieben bebend in Brettern, Schildern, Leibern stecken. Die Sturmhörner waren dem Befehl ihres Großhäuptlings ohne zu zögern nachgekommen, hatten sich in Hauseingänge und unter überhängende Dächer geworfen, Schutz vor der verheerenden Salve gesucht, doch es half wenig. Hilflos musste Tar'krom mit ansehen, wie seine Männer unter den Pfeilen der Virun zusammenbrachen, in Hals, Brust, Augen getroffen. Schmerzhaft fühlte er den rauhen, grob gebrochenen Stein durch den Panzer in seinem Rücken, so fest presste er sich an die Wand. Als der Spuk nach Sekundenbruchteilen endete ahnte er bereits, dass es bloß der Anfang war und ein vorsichtiger Blick um den Mauervorsprung herum bestätigte seinen Verdacht. Hunderte gepanzerter Gestalten mit Speer und Säbel, hochgewachsen, kräftig und von katzenhafter Eleganz rückten - eine blutrote Sonne im Rücken - vom Hügel hinab auf sie zu. Auch ohne ihre genaue Zahl zu kennen wusste Tar'krom, dass er und seine verbliebenen vieerzig oder fünfzig Krieger keine Chance gegen dieses Heer hatten. Sie vielleicht nicht... aber die anderen Trupps, die Jäger der anderen Stämme, die er mitgenommen hatte, mussten ganz in der Nähe sein. Sie mussten den Lärm des Kampfes, die Rufe der Hörner gehört haben. Sie würden kommen. Er und die Sturmhörner mussten nur durchhalten! Und diese Virun würden schon sehen, mit wem sie es zu tun hatten, wenn sie erstmal auf Beillänge heran waren.
    "Blas zum Sammeln!", befahl er einem altgedienten Krieger an seiner Seite, "Ruf die Horde zu mir! Wir zermalmen diese feigen Bogenschützen mit der ganzen Macht des Jagdgottes!" Ohne zu zögern gehorchte der Veteran und während von der Hügelkuppe erneut der gefiederte Tod in Form hunderter schlanker Holzschäfte in den blutroten Abendhimmel stief drang ein langgezogener, dröhnender Hornstoß durch die Wälder Datrias.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Vicati - 04.12.2010, 22:55


    Und dann kamen sie. Wie ein Sturm breschten die Krokh über die Hügel, die Lockvögel ritten ihnen voran. Sie sahen furchterregend aus mit ihren Tierköpfen und ihren Äxten, Hämmern und selten auch Schwerter, im Gegensatz zu den kleinen Tiary wirkten sie regelrecht gigantisch. Gebrüll schallte über Hybuvias Graslandschaft und wurde von den Schreien der Tiary erwidert.
    "Chyael!"
    "Tod den Magielosen!"
    "Für Den Gott der Magie!"
    Die Sonne versank hinter dem Horizont und tauchte Hybuvia in blutrotes Licht, so wie der Boden der Hügel auch am nächsten Morgen aussehen sollte. Zweihundert Magier hoben die Hände und beschworen ihre magische Macht. Feuerstrahlen versengten den Pelz der Krokh, Blitze fegte sie hinfort, knisterndes Eis machte sich auf ihnen breit und verwandelte sie in Statuen.
    Auch Tianna hatte die Hände von sich gestrecktum einen Zauber herbeigzurufen, der die Macht der erwachenden Sterne und die Gaben einer Hoheträgerin vereint. Zwei silberne Strahlen stiessen vom Himmel herab in ihre nach oben gerichteten handflächen. Dort sammelten sie sich in je einer Kugel und dann hob die Hoheträgerin die Hände langsam über den Kopf. Über diesem verschmolzen die Kugeln zu einer grossen. Diese zerfloss langsam zu einer Spirale aus silbernen Lichtpartikeln, die sich, immer weiter ausschwingend, nach oben wand. Dann durchlief sie plötzlich eine Bewegung und sie schnellte nach vorne, durch die Schlachtreihen der Magier und Krieger hindurch. Immer breiter wurde sie während dem Flug, streckte sich kegelförmig nach allen Seiten, bis sie die Länge der ganzen feindlichen Armee erreicht hatte. In diesem Moment erreichte sie die vordersten Krokh.
    Die Wirkung war einschlagend. Die vordersten Krokh lösten sich einfach in silbernes Nichts auf. Auch die nachfolgenden Truppen traf es nur wenig besser. Manch lösten sich dennoch auf, andere verloren nur einzelne Gliedmassen oder wurden in ihre Hintermänner gerissen. Tiannas Zauber sähte Verderben und Tod in den Reihen der Krokh und entlastete die kämpfenden Tiary, die versucht hatten, ihre Zauberherren mit Schild und Schwert vor den Bestien zu schützen.
    Tianna knickte, nachdem sie ihren Zauber gewirkt hatte, zusammen und rang nach Atem.

    Währenddessen hatte auch der letzte Krokh den Hügel überquert und sich ins Schlachtengetümmel geworfen. Nun regte sich etwas links und rechts hinter den Tiermenschen. Weitere Tiarytruppen marschierten auf und schlossen die Krokh ein. Nun hagelten auch Zauber von hinten auf sie hernieder. Ein gewaltiger Feuerball schwebte von der einen Seite herbei und spuckte Flammen auf die Feinde herab. Goldenes Licht umrankte die Krieger der Tiary und ihre Wunden schlossen sich.

    Chyael beobachtete die Schlacht von seiner Sphäre aus, ein Glas Wein in der Hand schwenkend. Ein Rauschgefühl durchflutete den Gott und er rekelte sich genüsslich. Soviele gewirkte Zauber waren ein Genuss!
    Der Gott lachte plötzlich auf, als er an das Gesicht von Garthok dachte, das dieser wohl gerade machte, während er mit ansehen musste, wie seine Diener von der ihm verhassten Magie elendig zugrunde gerichtet wurden. Der Jagdgott würde toben.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Lias - 05.12.2010, 12:09


    Dem Hornstoß der Krohk antworteten die virunischen Bläser mit einem ebenso lauten aus ihren blechernen Hörnern. Noch während der Ton verklang, wurden die Ballisten bereits neu ausgerichtet. Die Bogenschützen legten erneut an. Selbst, wenn sie im Abendlicht und diesem unnatürlichen Nebel wenig bis garnichts sehen konnten, die Datrianer hatten sich in Sicherheit gebracht und die Krohk versammelten sich vermutlich in der Nähe des Hornbläsers. Die Chance einen Verbündeten zu treffen lag also nahezu bei null.
    "Feuer!", das Geräusch davonsirrender Pfeile erfüllte die Luft. Die Bolzen der Ballisten verließen die Geschütze mit einem dunkleren Ton. Alle Geschosse flogen in die ungefähre Richtung, aus der der Hornstoß gekommen war.



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Grimbor - 10.12.2010, 22:45


    Der Sturmwind hatte Kelor und die Windpirscher weit der Kriegshorde voran, weit ins Feindesland, in die Wälder Datrias getragen. Fast hätte man meinen können, der Wind selbst hätte sie nicht mehr einholen können, hätte er ihnen nicht in diesem Moment den Schall der Hörner zugetragen. Den der Krohk-Hörner. Sie riefen um Hilfe! Wie vom Ghartoks Donner gerührt hielt Kelor inne, richtete die Ohren in den Wind, hob die Schnauze, witternd. Er roch sie nicht, doch den Klang ihrer hellen Tubas verriet ihm deutlich, wo sie waren - wer auch immer sie sein mochten. Er wandte den Blick, suchte nach seinen Stammesbrüdern, die er dich hinter, neben, um sich wusste. Auch sie waren erstarrt, wie Statuen ragten sie aus dem lichten Unterholz empor. Alle Blicke waren auf den Häuptling gerichtet, der sich - inmitten des erstarrten Stammes - breit gegen den Stamm einer mächtigen Buche abzeichnete. "Umkehren!", grunzte dieser knapp, "Rennt, Windpirscher! Feinde warten! Brüder sterben! Rennt!"



    Re: [Msg] Die Beobachter

    Mali - 18.12.2010, 00:35


    Die Mauer von Danara nahm gestalt an,da die soldaten Datrias einander beim aufbau halfen.Auch Virun und Thoaner bauten mit.

    Unterdessen wanderten die Flüchtlinge durch die höhlengänge in Richtung Thoan,darunter die Königin und der König von Datria.



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