Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

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    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    M.M.Hanel - 27.02.2010, 20:03

    Diabolischer Dualismus - versus TAUHID
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuh

    Also lest mal diese Veröffentlichung von vorgestern (also ganz aktuell)

    Dieser von Scheich Uthaimin vertretene Standpunkt rechtfertigt den Standpunkt und Vorgangsweise der westlichen Kräfte die Muslime als Gesellschaft und als Individuen als Feinde, als sleeper-cells und deren Länder als feindliches Territorium zu betrachten und diese daher PRÄVENTIV anzugreifen - und von ihnen "Tribut" zu verlangen. Wobei Tribut bedeutet, gewisse Rechte, welche den "eigenen Leuten" zugestanden wird, vorzuenthalten.

    Ganz unten lege ich Euch noch die Übersetzung von Muhammad Asad und Tafsir bei.

    Man kann ganz deutlich sehen, dass die Strategien der "Extremen Linken (extrem a-religiös)" und der "Extremen Rechten (extrem konservativ") die gleichen sind.

    Zitate aus dem Kontext ziehen (eine Verkürzung konstruieren) und dieses (verkürzte) Zitat zu einer schrecklichen allgemeinen Regel "aufblasen".

    Schwester S. hat ganz recht, wenn sie meint, diese Fragen sind von uns als Kommunikationtruppe vorrangig zu behandeln und Standpunkte dazu zu beziehen, da VOR der konkreten Positionierung zu diesen Meinungen alles andere letztlich OHNE Wert bleibt.

    Bin gespannt, welche Positionen die muslimische Gemeinschaft zu beziehen gedenkt.

    Ich betone auch nochmals, dass endlich die Imame sich veranlasst sehen müsse(t)n, ebenfalls zu diesen Fragen eine klare Position zu beziehen.
    Wenn dies nicht geschieht, brauchen wir uns NICHT wundern, dass die Position der Muslime hier in Unannehmbarem wird enden - oder als Alternative - völlige Säkularisierung.

    Es liegt schon auch an UNS die Richtung zu bahnen oder eben in eine Richtung gezwungen zu werden oder uns in eine Richtung zwingen zu lassen.

    Wassalam
    M. Muhammad Hanel

    /Deutsch/News/

    Kategorie: Fatawa (Rechtsgutachten)
    http://www.islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.4+M5ded770ef79.0.html 22. Februar 2010, 09.26 Uhr

    Fatawa zu Fragen von Angriff und Verteidigung des Islam

    Der Islam ist eine dominierende Religion, die angreifen darf, wenn sie sich in der Lage dazu sieht
    Von dem saudischen Rechtsgutachter Scheich Muhammad bin Saleh al-Uthaimin, einem der einflussreichsten muslimischen Gelehrten des sunnitischen Islam des 20. Jahrhunderts

    Frage: "Ist der Islam eine Religion der Verteidigung oder des Angriffs?"

    Antwort: "Was bedeutet 'Angriff'? Allah sagte im Islam: 'Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung [mehr] gibt und bis nur noch Allah verehrt wird' (Sure 2,193). Das ist das Prinzip. Deshalb erlaubt der Islam Nichtmuslimen, ihre Religion beizubehalten, wenn sie einen Tribut [an Muslime] zahlen. Das bedeutet, dass der Islam eine dominierende, öffentliche Religion ist."

    Frage: "Diese Vorschriften [bezüglich der Nichtmuslime] werden jedoch nicht beachtet."

    Antwort: "Doch, doch, sie werden beachtet. Momentan haben wir mit ihnen [den Nichtmuslimen] Vereinbarungen geschlossen, allgemeine Vereinbarungen und Sonderabkommen. Haben Muslime etwa heutzutage kein Potenzial, um den Jihad zu kämpfen? Ich sage: Nein! Muslime sind derzeit nicht in der Lage, zu kämpfen. Das hat zwei Gründe:

    Erstens: Die Muslime sind selbst unterentwickelt. Einige von ihnen möchten sogar gegeneinander kämpfen.

    Zweitens: Muslime haben keine ausreichenden Materialien und Mittel, die ihnen den Sieg über die Ungläubigen ermöglicht.

    Aus diesem Grund sagen wir nicht, dass der Jihad eine Pflicht für Muslime ist: Muslime sind nicht in der Lage, Erfolg darin zu haben [zu siegen].

    Allah hat seinem Propheten, Muhammad, nicht befohlen, gegen die Ungläubigen zu kämpfen, als er in Mekka war, weil er damals [militärisch] schwach war. Er [Allah] hat Muhammad erst befohlen zu kämpfen, als er in al-Medina einzog und einen Staat gründete.

    Frage: "Falls der Angriff eine Pflicht ist: Würde das bedeuten, dass wir die Länder [der Ungläubigen] angreifen müssen?"

    Antwort: "Ja. Falls wir in der [günstigen militärischen] Lage sein sollten, würden wir sie [die Ungläubigen] in ihren Hauptstädten und Ländern angreifen. Wir bitten Allah darum, uns dies zu ermöglichen."

    Quelle: audio.islamweb.net/audio/index.php?page=FullContent&audioid=112943


    KORAN AUSLEGUNG nach Scheich Muhammad ASAD

    2: 193
    Dennoch, kämpfet gegen sie, bis es keine Unterdrückung mehr gibt und aller
    Gottesdienst Gott alleine gewidmet ist;
    [1] wenn sie allerdings davon abstehen, soll alle Feindseligkeit ruhen, außer gegen jene, die absichtlich Unrecht tun.

    [1] Wörtl., "und Religion Gott [alleine] gehört" – d.h. bis Gott ohne Angst vor Verfolgung angebetet werden kann und niemand mehr gezwungen wird, sich in Ehrfurcht vor einem Menschen zu beugen. (Siehe auch 22:40) Der Ausdruck din ist in diesem Zusammenhang passender mit "Gottesdienst" übersetzt, da dieser als solcher hier sowohl die Aspekte der Lehre, wie auch der Moral der Religion beinhaltet: will heißen, sowohl des Menschen Glauben, wie auch seine, sich aus dem Glauben ergebenden Verpflichtungen.
    Das heisst - die Religionsausübungsfreiheit für ALLE gewährleistet ist.
    Kommentar Hanel:
    Das bedeutet eben nicht, dass ALLE Menschen Muslime werden müssen, sondern ...

    Damit wird die koranische Vorschreibung: "Kein Zwang im Glauben" mit dem Erfordernis, "aller Gottesdienst Gott alleine gewidmet ist" auf einen Nenner gebracht. Auch alle anderen Verse, welche den Glauben der Angehörigen anderer Religionen bestätigen, finden so ihre sinnvolle Position in ganzheitlichem islamischem Denken.

    Weitere Gedanken dazu aus: http://www.islamheute.ch/strategie.htm

    Bevor wir uns der Darstellung des strategischen Ziels des Islams zuwenden, darf festgestellt werden, dass es traurige Tatsache ist, dass die Muslime das von Allah vorgegebene religiöse Ziel mit jenem vertauscht haben, welches die Glaubensverweigerer für sich selbst definiert haben und darüber hinaus, die Muslime sich mit größtem Bemühen anstrengen, diesen Shirk nachzuahmen. Audhu billahi mina as Shaiytani rajim.

    Der Westen strebt heute unverkennbar danach, seine globale, ja hegemoniale Vormachtstellung zu verteidigen und weiter auszubauen, wobei kaum ein Zweck oder Mittel tabu zu sein scheint, nach dem Motto:
    "Mein Zweck heiligt meine Mittel."

    Auch ein bestimmter, dominanter Teil der Muslime ist, wie vom Teufel geblendet, der eigenartigen Auffassung, dass es ihre, von Gott gewollte, heilige Aufgabe sei, die Macht, wie oben beschrieben, auf Erden zu erringen, darin mit den Nichtmuslimen zu wetteifern und dabei erwähnten Wahlspruch umzusetzen.

    Dies ist eine falsche, von den islamischen Glaubensgrundsätzen nicht abgedeckte, ego­zentrische Auffassung, welche den absoluten Vorschriften Allahs zuwider läuft und mit aller Kraft und Anstrengung bekämpft werden muss und tatsächlich bis zum Ende der Zeiten auch wird.

    Diese Einstellung, dieses verzerrte Glaubenskonzept führt geradewegs in den Krieg zwischen egomanischen, „einäugigen“ Menschengesell­schaften und hat nichts, rein gar nichts mit einem gerechten kleinen oder gar großen Dschihad zu tun.

    Harte Worte? Einigermaßen wahre Worte - bi ithni Allah!

    Dieses, dem Islam konträre Denken hat seinen Ursprung in der von den Mushrikin über­nommenen falschen, auf das eigene Ich hin konzentrierten, hochmütigen Meinung zu glauben, der Mensch wäre die „Krone der Schöpfung“, die „beste Schöpfung“.

    Doch Allah sagt vielmehr im Qur’an:
    "Wahrlich, die Schöpfung der Himmel und der Erde ist größer als die Schöpfung der Menschen; allein die meisten Menschen wissen es nicht." [40:57]

    Wahr ist vielmehr, dass der Mensch vielmehr das meist bevorzugte Wesen der Schöpfung, nicht das beste ist. Kein Grund zu stolzem Hochmut, sondern Dankbarkeit und Demut!

    Der Ursprung solch falschen Denkens liegt in der Einbildung der niederen Triebseele – etwas für sich SELBST erringen, erreichen, erkämpfen zu müssen.
    Nirgendwo befiehlt Allah, der Erhabene, den Muslimen, sie, die Muslime müssten den Sieg erringen. Sie müssten den Sieg für sich selbst erringen.

    Vielmehr sagt Allah im Qur’an:
    "Und Allah wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der für Seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben." [22:40]

    Die meisten Menschen, selbstverständlich auch die Muslime, haben ein sehr oberflächliches Verständnis und verstehen den obigen Vers lieber als:
    "Und Allah wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der für seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig, Erhaben." [22:40]

    Ein nicht zu hörender, fast nicht zu bemerkender Unterschied, aber vollständig konträr in der Bedeutung!

    Das Ziel im ISLAM ist es nicht, dass die Muslime die Nichtmuslime besiegen müssten. Nein!
    Nicht die Muslime stehen im Mittelpunkt. Sondern –

    Es ist die Religion – die es zu verwirklichen gilt.

    Das Erkennen und die Befolgung der wahren Religion ist das Ziel – der Wille Gottes. Die Strategie der Muslime hat sich am Erfolg der Religion auszurichten, nicht an einem, ihrem persönlichen Sieg.

    Die wahre Religion für SICH (für's ICH) selbst zu erreichen, zu verinnerlichen und in beispielhafter Deutlichkeit und Reinheit darzustellen, sind die Anstrengungen des Gläubigen zu widmen und strategisches Ziel des Muslims.

    Allah sagt im Qur’an:
    "Allah hat für euch die Religion auserwählt, deshalb sterbt nicht anders als (Allah) ergeben zu sein." [2:132]

    So erklärt sich der Dschihad des Muslims, um diese Ergebenheit hat er sich zeitlebens zu bemühen und deswegen ist demjenigen, der in dieser Absicht, in dieser Bemühung stirbt, die Belohnung Gottes, das Paradies sicher.

    Allah sagt im Qur’an:
    "Und kämpft gegen sie, bis es keine Verwirrung (mehr) gibt und die Religion Allah gehört" [2:193]
    "Und wenn sie jedoch zum Frieden geneigt sind, so sei auch du ihm geneigt und vertraue auf Allah. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allwissende." [8:61]

    Allah sagt nicht:
    Und kämpft gegen sie, bis ihr sie besiegt habt und euch ihre Habe und sie euch als Sklaven gehören.

    Der Islam strebt nicht danach, die Glaubensverweigerer zu vernichten. Das Ziel des Islams ist es, die Unwissenheit zu besiegen, die Verwirrung zu beenden!

    Allah sagt:
    "Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er sie über jede andere Religion siegen lasse. Und Allah genügt als Zeuge." [48:28]

    Allah sagt nicht:
    Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er die Muslime über alle anderen Menschen siegen lasse. Und eure Schriftgelehrten und alten Asketen genügen als Zeugen.

    Allah sagt vielmehr:
    "Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen außer Allah; und den Messias, den Sohn der Maria. Und doch war ihnen geboten worden, allein den Einzigen Gott anzubeten. Es ist kein Gott außer Ihm. Gepriesen sei Er über das, was sie (Ihm) zur Seite stellen!" [9:31]

    Es ist nicht der MENSCH und sein Sieg, der dem Muslim als Ziel vorgegeben ist, es sei denn seine Läuterung.
    Es ist die Religion und ALLAHS Sieg, um welchen die Muslime sich zu bemühen haben.

    Gott spricht im Qur'an, 22: 40
    jenen, welche aus ihren Heimatländern gegen jegliches Recht vertrieben wurden, aus keinem anderen Grund, als weil sie sagen. "Unser Erhalter ist Gott!" Denn, hätte Gott die Leute nicht ermächtigt sich gegen andere zu verteidigen,[1] wären [alle] Klöster und Kirchen und Synagogen und Moscheen – in [all] denen Gottes Name reichlich hoch gelobt wird – [schon] zerstört worden. Und Gott wird sicherlich dem helfen, der Seiner Sache hilft; denn, wahrlich, Gott ist höchst Stark, Allmächtig,

    [1] Wörtl., "wäre es nicht, dass Gott einige Leute durch andere abwehrt (und zurück­schlägt)” (vergl. siehe den gleichen Ausdruck im zweiten Absatz von 2:251). Womit auch gesagt wird, dass die Verteidigung religiöser Freiheit der wichtigste Grund für das Erhe­ben der Waffen darstellen mag – ja darstellen muss (siehe 2:193 und die entsprechende Anmerkung dazu), oder anders, wie in 2:251, "würde gewisslich Verderben die Erde überkommen".

    Das Problem mit der Gruppe, welche den "totalen Krieg" der Muslime gegen alle Nicht-Muslime propagiert, ist - sie sind die Verfechter der ABROGATIONSLEHRE Das heißt, der "Schwertvers" hätte alle anderen, diesen beherrschend(en), null und nichtig gemacht.

    Auf der anderen Seite stehen sie einem Feind gegenüber, der auch meint, die EINZIGE Wahrheit mit dem EIGENEN Löffel gefressen zu haben und der hinter jedem Busch tönt. "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich - und wird daher rücksichtslos zerbombt."
    Offenbar gehören diese beiden der EINEN "ONE WORLD ORDER" (oder müsste man besser sagen "ORDEN?") an! :idea:

    Die große Gemeinschaft der Muslime, die Gemeinschaft des RADIKALEN MITTELWEGES ( http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-215.html#961 ) allerdings hat schon längst begriffen, dass ihr Weg zwischen den Extremen der "LIBERALEN" und der "ERZKONSERVATIVEN" verläuft.

    Weder wollen sie den einen folgen, welche Verse aus den Koran als nicht mehr zeitgemäß einfach streichen wollen - noch den anderen, welche genau das Gleiche tun, doch sich dies nicht selbst getrauen, sondern Gott für ihr egozentrisches Wünschen vereinnahmen und behaupten, "Gott hätte selbst eine (je nach deren Wunsch) daher - unbestimmte Anzahl der Verse aus dem Koran gestrichen (abrogiert)."
    Eine seltsame Auffassung für solche, die andererseits wieder behaupten, der Koran, wäre das EWIGE, UNVERÄNDERLICHGÜLTIGE, UNERSCHAFFENE WORT Gottes.

    Ist es nur eine Vermutung, dass bei Manchen halt die Gelehrsamkeit die Intelligenz überragt? :?:
    Sorry ...



    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    Anonymous - 27.02.2010, 23:38


    Bismillahi arrahmani arrahim

    Liebe Mitglieder, assalamu alaikum,
    Unser "Club" tauscht ja schon rege aus. Ich beziehe mich auf die Anlage, die die Ayats zum Krieg betreffen (ISLAM und die Frage der GEWALT Seyyed Hossein Nasr; Al Sirat Vol. XIII, No. 2; Uebersetzung: M.HANEL http://www.islamheute.ch/Gewaltfrage.htm ). Die Fatwa spricht ja für
    sich selbst in wunderbarer Klarheit und ist für uns Muslime sehr wertvoll.
    Nichtmuslime könnten jedoch versucht sein, dies als Meinung eines
    Einzelnen zu interpretieren. Manchmal, denke ich, ist es hilfreich, wenn der Qur'an sich selbst auslegt.

    Im Rahmen des Religionsunterrichts habe ich für die Schüler zum Thema Terrorismus eine Tabelle erarbeitet, wo auf diese
    sogenannten Gewaltverse auch die Relativierung folgt. Vielleicht ist sie Euch einmal hilfreich, wenn es zu Diskussionen
    kommt, deshalb sende ich sie Euch in der Anlage zu.
    Liebe Salams,
    EF



    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    Anonymous - 27.02.2010, 23:44


    As salam aleikum arrahmatullah wa barakatuhu

    Lieber Bruder Muhammad

    Auch ich gebe meinen "Senf" zu jener interessanten Medienmitteilung. Ich bitte um Weiterleitung, falls es in Ordung ist.

    Die Liste, die uns Schwester EF zusammengestellt hat ist sehr hilfreich, aber Meinung nach nur für einen bestimmten Lebensabschnitt, nämlich für Jugendlich in einer Zeit, in der sie oft von erwachsenen Extremisten rekrutiert und leider im Namen der Religion für ihre sinnlose und Gewalt verherrlichende Zwecke missbraucht werden.
    Für die ältere Zielgruppe ist es schwieriger die Liste anzuwenden, da es eine Art Auslegung des Korans ist und es ist leider so, dass sich die meisten Muslime auf die Interpretation der Gelehrten verlassen.

    Ich hatte mehr das Gefühl, dass der Sheikh nicht unbedingt die vorhandenen Kriegverse im Koran meinte, sondern mehr seine eigene morderne Meinung, wie wir sein sollten, damit wir in absehbarer Zeit "zurückschlagen" können oder zumindest einmal siegreich üder die "anderen" sein können.

    Er sagte klar, dass wir unterentwickelt sind, sprich wir haben die modernen Technologien des Westens (Atombombe oder Bio-Chemie-Waffen....) nicht und folglich könnten wir den "Krieg" nie gewinnen. Die Frage ist nicht mit welchen Menschen vernichtenden Waffen wir zuschlagen können oder müssen, sondern war es oder ist es die Aufforderung Allahs in all den Heiligen Bücher seit Tag 1? Ist es unser Ziel, solche Waffen zu besitzen? Ist dieses kapitalistische elendbringen Denken, dem immer mehr Menschen verfallen und all die Zerstörungswaffen und Kriege aus Machtgier, die rein gar nichts mit Jihad zu tun haben, das was wir vor Allah mit Stolz präsentieren werden?

    Natürlich sind wir Muslime, was oben erwähnter Technologien angeht, "unterentwickelt". Entweder ziehen wir mit und die Religion und die Moral geht verloren genau wie im Westen, oder wir bleiben "zurück" und erfüllen die wirklich vorgegebenen Ziele, mit Vertrauen in Allah.

    Inschallah, werden wir in 20 Jahren nicht nach Saudi Arabien blicken (ausser im Gebet) und die islamische Religion nur noch als Dekoration in dieser Gegend entdecken. Denn dieses Wetteifern mit dem Westen, bewirkt genau das.

    Es sind genau solche Gelehrte, die ihre weltliche Stellung ausnutzen, um den Ruf der Religion zu schaden. Im Vorderung hetzen sie uns gegeneinander auf und im Hindergrund machen sie "fette" Geschäfte mit den zu Bekämpfenden. Nur leider geniessen sie weltweite Achtung und Bewunderung und in ihren Ländern kann und darf man sich nicht gegen sie stellen, dass man sogar meinen könnten sie seien unantastbar und dogmatisch, astaghferallah, da sie anscheind sagen und tun können, wie es gerade fürs Geschäft am Besten ist. Ausnahme hier, Manipulation da, Hauptsache das Geschäft floriert, und sie können weiterhin wetten, wer in 5 Jahren den höchsten Turm haben wird und das mit am meisten Gold ausgestattete Hotel....

    Nur keiner von diesen Sheikhs nimmt klare Stellung, wenn es um gesellschaftskritische Fragen (Genitalverstümmelung an Mädchen) geht. Wissen sie keine Antwort? Oder wollen sie mit der Wahrheit niemanden brüskieren bzw. haben sie Angst, ihre Beliebtheit aufs Spiel zu setzen?

    Ich möchte am Schluss noch festhalten, dass wir uns an erster Stelle auf Allah verlassen müssen. Und nur auf Allah. Es ist uns ein Verstand gegeben worden, Allhamdulillah, und wir sollten selber die Verantwortung über unser Tun übernehmen bzw. gewissen Aussagen die uns widersprüchlich erscheinen, zu dem was im Heiligen Koran steht, hinterfragen und wenn nötig ablehnen, öffentlich. Weil, warum sollten wir unsere Meinung nicht kundtun, wenn doch selbst Allah der Allmächtige unser Gedanken nicht kontrolliert und wir uns frei äussern können? Kein Mensch unter uns ist unfehlbar. Nur Allah, alleine. Also sollte wir vorsichtig bei solchen Menschen sein und nicht alles nickend annehmen. Selbst wenn sie uns die Unwahrheit teilen und uns mit in die Dunkelheit führen, so sind wir doch frei Menschen mit freiem Geist und wir werden dafür zur Rechenschaft gezogen, ob nun von einem anderen dazu verleitet oder nicht.

    In der heutigen Zeit sind die "gemeinsamen" Ziele oft nur Teil eines Plans voller Unwahrheiten und vor allem oft nur zum Intresse des Urhebers.

    Salam arrahmatullah

    NA



    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    M.M.Hanel - 28.02.2010, 16:19


    AUSGLEICH zu DIABOLISCHER POLARISIERUNG
    ist wohl der
    AUSDRUCK des TAUHID

    Zusammenstellung von "KRIEGSVERSEN" im QUR'AN

    Zitat der Verse und ERKLÄRUNG nach Muhammad ASAD
    Übersetzung: Muhammad Hanel

    http://islam-in-ch.googlegroups.com/web/Ayt%20gegen%20Kuffar.pdf?hl=de&gsc=Ajk93gsAAAAqrdtXpoztraQ8aYAKGnfU

    KRIEG & KAMPF im QUR'AN
    Zusammenstellung Hanel: Tafsir (Bavaria Verlag) http://www.islamheute.ch/Kampf.htm



    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    Anonymous - 01.03.2010, 21:24


    Wa aleikum as Salam wa Rahmatullahi wa Barakatuhu


    Auch ich danke der lieben Esther ganz herzlich für die so sorgfältige Zusammenstellung! Das ist sehr hilfreich!

    Ebenso herzlichen Dank an Nafisa für Deine Stellungnahme!

    Zu den Liberalen und Anhängern der Abrogation:

    Erstens: ganz herzlichen Dank auch - wieder mal – an Bruder Muhammad für all die wertvollen Infos, die uns so viel zum Nach – Denken anregen können und beim Differenzieren helfen!

    Sicher muss man diese (wie viele andere) Strömungen kennen, darüber Bescheid wissen. Aber sind wir nicht langsam auch in der Situation, dass wir über diese theoretischen Ausführungen quasi hinauswachsen müssen und unsere ganz konkrete Position als Muslime im Hier und Jetzt definieren? Es ist genug gedacht und gesagt worden, wir müssen darüber wie gesagt Bescheid wissen – um letztendlich zu einer angemessenen HALTUNG sowie zu einem sinnvollen HANDELN zu finden! - Die Realität in der wir leben gibt uns genug Richtlinien dafür! (Ich weiss, das ist ja auch unser definiertes Ziel!)

    Zum Thema Krieg:

    Nochmals möchte ich die Endpassage der Fatwa herauskopieren, die mir wirklich ausnehmend gut gefällt:

    Scheich H. Nassr hat folgendes geschrieben: Islam duldet die Anwendung von Gewalt nur in jenem Ausmaß, um jener zentrifugalenn Kraft entgegen zu wirken, welche den Menschen sich von seiner inneren Wirklichkeit abwenden lässt.

    Gewaltanwendung kann nur insoweit geduldet werden, als die Vergewaltigung unserer eigenen menschlichen Natur und das Chaos, welches durch den Verlust der Ausgeglichenheit entstanden ist, dadurch ungeschehen gemacht werden kann. Doch solch ein Gebrauch von Gewalt ist in Wirklichkeit keine, wie üblich verstandene Gewaltanwendung. Es ist die Anstrengung menschlichen Willens sich in die Richtung der Übereinstimmung mit göttlichem Willen und der Unterordnung des eigenen Willens unter jenen Gottes zu bemühen.

    Aus dieser Unterordnung (taslim) erwächst Frieden (salam). Und durch diesen Islam, und nur durch diesen Islam kann die der menschlichen Natur eingeborene Gewalt des gefallenen Menschen und die Bestie in ihm unterworfen werden, sodass der Mensch in Frieden mit sich selbst und der Welt leben kann - weil er in Frieden mit Gott lebt. http://www.islamheute.ch/Gewaltfrage.htm

    Das, was im Deutschen mit „Gewalt“ übersetzt wird, ist soviel ich weiss entweder das Wort, mit dem das arabische Wort „thulm“ (aus dem Qur’an)ins Deutsche übersetzt wird. Thulm bedeutet, soweit ich es verstehe ein Vergehen gegen sich selbst und Gottes Schöpfung. Ausserdem wird mit „Gewalt“ vieles andere übersetzt was ursprünglich eher Kraft (Schiddah?) bedeutet oder „Quwwa“ und auch noch anderes, was gar nichts mit „Gewalt“ im gängigen Verständnis zu tun hat – man muss da also aufpassen (Verweise auf „At – Tafsir“ von A. Zaidan oder die Übersetzungen von Muhammed Asad und Muhammad Hanel was korrekte Wortübersetzung betrifft.)

    Sr. Esther schreibt bei „Erklärung“ gleich auf der ersten Seite oben rechts: „DER KAMPF SOLL NUR DIE BESTEHENDE GEWALT AUFHEBEN“. Also ich frage mal in die Runde: Wie viel an Gewalt im Sinne von „Thulm“ sehen wir heute überall auf der Welt? Oder besser: wie viel mehr mag „Mutter Erde“ überhaupt noch ertragen und müssen wir nicht wirklich Allahs Zorn ernsthaft fürchten?

    Nur einige Beispiele:

    - Die vorangeschrittene Umweltzerstörung. Woher kommt die? Man kann es daran sehen, wer sie weiter vorantreibt, anstatt sie zu stoppen, nämlich alle, die in irgendeiner Form von der Wucherwirtschaft profitieren – das heisst, wir selbst letztendlich nicht ausgenommen! Aber muss man hier nicht zumindest bereit sein, anders zu handeln, die Konsequenzen zu ziehen?

    - Der Hunger in der Welt! Hat Allah taala nicht alles im Gleichgewicht erschaffen und für jedes Wesen sein „Rizq“, seine Versorgung niedergeschrieben? Also müssen wir wohl oder übel davon ausgehen, dass sich die einen von uns die Nahrung und Versorgung der anderen unrechtmässig aneignen!

    - Das viele teils unsägliche Leid in mannigfachen Formen, das Menschen (Muslime wie Nichtmuslime) ertragen müssen, weil sie ihren Körper und ihre Seelen „verkaufen“, das heisst, (meist bloss) versklaven müssen. Männer, die ihre Familien nicht anders als durch mehrere Jobs oder durch solche in einem Land weit weg von der Familie und Heimat ernähren können, Frauen, die nebst dem Haushalt und der Kindererziehung gezwungen sind, ausser Haus zu arbeiten und die Kinder oft zu vernachlässigen. Familien die immer mehr auseinanderbrechen ob der Überforderung der einzelnen Mitglieder. Kinder, die als schwächstes Glied der Gesellschaft am meisten an Vernachlässigung, Überforderung und Missbrauch abzufangen haben…

    Angesichts all dessen finde ich persönlich, dass Djihad im Sinne von Krieg in unserer derzeitigen Situation völlig fehl am Platz ist. Wir sind in einer Lage in der zuerst einmal der Amr bil Maruf und al Nahi ala al Munkari (gebieten des Erwünschten und Verbieten des Unerwünschten) etabliert werden muss.

    Nochmals: DJIHAD beginnt bei uns selbst, bei unserem „Nafs“, geht dann weiter in der Familie – wo eben das Richtige etabliert und das Falsche möglichst unterbunden werden soll, dann dasselbe in der Umma und dann erst kann man überhaupt daran denken, den Din noch weiter nach aussen zu tragen. Und wie viele Völker haben sich zum Beispiel in der Anfangszeit des Islam z.B Kahlid Ibn al Walid und seinen Truppen kampflos unterworfen, weil sie wussten, dass sie’s unter Muslimen oder als Muslime besser haben würden?!
    Sind wir auch schon so weit?

    Trotz allem dürfen wir weder meinen, dass wir irgendein Ziel zu erreichen hätten, das sich mit einer „Sozialreform“ gleichsetzen lässt, noch, dass halt die Muslime die Macht auf Erden erlangen sollten und dann würde schon alles besser werden. Unser Ziel als Muslime (nachzulesen auch in M. Hanels „Strategie“) hat immer nur das zu sein, Allahs subhanahu wa taala Wohlgefallen zu erlangen, Seinen Willen zu erfüllen. ER hat uns in die Lage versetzt, in der wir uns derzeit befinden. Daran ist also mal grundsätzlich nichts falsch. Das heisst: WENN wir sie als Ausgangslage zu erkennen vermögen um uns IHM zuzuwenden und im Zuge dessen alle Schlacken, allen Abfall wegzuräumen bereit sind.

    „Es ist nicht der MENSCH und sein Sieg, der dem Muslim als Ziel vorgegeben ist, es sei denn seine Läuterung.
    Es ist die Religion und ALLAHS Sieg, um welchen die Muslime sich zu bemühen haben.“ (M.Hanel „Strategien“, http://www.islamheute.ch/strategie.htm )

    As Salamu aleikum wa Rahmatullahi wa Barakatuhu
    Sumaya



    Re: Diabolischer Dualismus - versus TAUHID

    M.M.Hanel - 13.05.2010, 14:10


    MUSLIME dürfen/sollen MÜSSEN Verträge BRECHEN, wenn sie stark genug sind

    Mit Bestürzung muss ich feststellen, dass es die Entwicklungen der letzten Zeit mit sich bringen, dass einige junge (natürlich auch ältere und alte) Muslime sich tatsächlich unter dem Eindruck solcher (als gelehrte islamisch geltende) Ansichten, wie sie ganz oben verbreitet werden, zu Aussagen versteigen, wie:

    Muslime dürfen, ja müssen Verträge brechen, wenn sie stark genug sind.
    - und wagen es auch noch, das schöne Beispiel des Propheten dafür als Vorbild zu bemühen!

    Gott möge solchen Menschen den Zugang zu Verstand und Einsicht gewähren!

    Wenn es (bestimmten) Muslimen nicht "ganz klar" ist, dass VERTRAGS TREUE, das Einhalten des gegebenen Wortes (das Gegenteil davon ist Lüge und Betrug) essentieller Bestandteil ISLAMISCHER LEHRE und BETRAGENS ist, darf es niemanden Wunder nehmen, dass jeder (vernünftige und sogar unvernünftige) Mensch, solche Muslime in die Verbannung zu schicken wünscht und solchen jegliche soziale Kompetenz absprechen MUSS und gesellschaftliche Partizipation und erst recht Kooperation verweigert!

    NIEMALS darf ein Muslim einen Vertrag BRECHEN.

    Ein Vertrag darf (bei Wegfall der Vertragsbedingungen) GEKÜNDIGT werden - DAS ist ganz klar ... ist Euch aber auch klar, dass diese Kündigung MITGETEILT werden muss, um als solche gelten zu dürfen?

    Wer ein Versprechen gibt, und dieses nicht einhält ... WIE ist ein solcher Mensch zu nennen? Welche Gesinnung MUSS man in ihm annehmen? :shock:

    Das mindeste, dafür zu gebrauchende Wort ist: WÜRDELOSIGKEIT!

    Und WÜRDELOSIGKEIT ist mit den unverfälschten (selbst und erst recht osmanisch geprägten) Lehren des Islam NIEMALS vereinbar!

    Allah führe jene Muslime, welche in ihrem Eifer über die eigenen Wahrheiten stolpern zu Wissen, Verständnis, Einsicht, Reue und Umkehr.

    Hinzuzufügen ist in diesem Zusammenhang noch:

    Völlig irrelevant ist in dieser Frage, ob das, m.A. zurzeit ohnehin irrelevante Konzept von "Dar ul-Harb ..." bei der Einbeziehung verschiedener "Vertragsterritorien" berücksichtigt wird oder nicht.
    GERECHTIGKEIT steht in jedem Fall über (selbst) BERECHTIGTEM HASS gegenüber (Kriegs)FEINDEN.



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