Panzerbrechende Geschosse

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    Re: Panzerbrechende Geschosse

    Mehlsack - 14.02.2010, 20:52

    Panzerbrechende Geschosse
    In der detaillierten Einheitsbeschreibung (ENTER) werden verschiedene Munitionssorten mit Kürzel aufgeführt, die hier näher vorgestellt werden sollen.



    1. Wuchtgeschosse

    Die meisten Panzergranaten in CM sind Wuchtgeschosse, deren kinetische Energie eingesetzt wird, um Panzerungen zu durchschlagen. Der entscheidende Faktor bei dieser Form der Panzerbrechung ist immer die Geschwindigkeit des Projektils. Hohe Mündungsgeschwindigkeit wird vor allem durch ein langes Kanonenrohr erreicht, da die Pulvergase länger auf das Geschoss einwirken (= beschleunigen) können. Die relative Länge des Rohres wird in Kaliberlängen angegeben und ist stets ein sicherer Anhaltspunkt für die panzerbrechende Wirkung des Projektils (z.B. schwache „Stummelkanone“ 75mm L24 des PzIVF gegenüber Hochleistungskanone 75mm L70 des Panthers).
    Der Durchmesser der Projektile soll dabei möglichst gering sein, damit nicht zuviel Energie durch Luftwiderstand verloren geht. Allerdings darf er auch nicht unverhältnismäßig kleiner sein als die Dicke der feindlichen Panzerung, da die Geschosse sonst nicht durchschlagen. Ein kleines Kaliber ist in CM auch aus taktischer Sicht wünschenswert, weil damit die Schussfolge pro Minute höher liegt.

    Massivgeschoss oder mit Sprengladung?
    Meistens enthielten die Panzergranaten im 2. WK eine kleine Sprengladung (HE = high explosive), die nach dem Durchschlagen der Panzerung explodierte, um möglichst großen Schaden innerhalb des feindlichen Fahrzeuges hervorzurufen. Allerdings schwächt eine solche Sprengladung die Durchschlagsleistung des Geschosses, weshalb vor allem bei kleinen Geschossen darauf verzichtet wurde. (Einige Länder scheiterten auch an der Entwicklung eines geeigneten Zünders). Großbritannien verzichtete generell auf Sprengladungen in den panzerbrechenden Granaten. Derartige Massivgeschosse (englisch: Shot) werden in CM mit SCHUSS in der detaillierten Munitionsbeschreibung gekennzeichnet.
    Gelegentlich enthielten die Panzergranaten aber auch relativ starke Sprengladungen, was im Spiel mit dem Zusatz GROSSE HE-LADUNG ausgedrückt wird. Solche Granaten sind zwar in ihrer Durchschlagsleistung schwächer, sie werden allerdings bei erfolgtem Durchschlag verheerenden Schaden anrichten. Findet sich weder der Zusatz SCHUSS, noch GROSSE HE-LADUNG, kann man davon ausgehen, dass die Granate eine mittlere Sprengladung enthielt.

    1.1. AP (armour piercing = panzerbrechend)


    Die einfachsten, panzerbrechenden Geschosse waren massive Zylinder mit einer kegelförmigen Spitze aus (gehärtetem) Stahl und meist einer kleinen Sprengladung im Innern. Sie stellten die erste Generation panzerbrechender Geschosse dar. In dem Maße jedoch, wie die Dicke der Panzerung zunahm und im Gegenzug die Mündungsgeschwindigkeit anstieg, häuften sich bei dieser Munitionsart „Abpraller“ (besonders auf dicker und schräger Panzerung) und „Zerscheller“ (vor allem bei gehärteten Oberflächen). Um diesem Übelstand abzuhelfen entwickelte man APC-Munition.

    1.2. APC (Armour Piercing, Capped = panzerbrechend, mit Kappe)
    Bei der APC wurde das harte Geschoss an seiner Spitze mit einer Kappe aus weicherem Metall versehen, die den Aufprallschock dämpfte und den eigentlichen Geschosskörper vor dem Zersplittern schützte. Er traf erst nach der Verformung der Kappe auf die Panzerung, um sie zu durchdringen. Die stumpfe Kappe verbesserte das Eindringverhalten des Projektils, hatte aber aerodynamische Nachteile, wodurch das Geschoss während des Fluges instabil wurde. Dies führte zur Entwicklung der APCBC-Munition.

    1.3. APCBC (Armour Piercing Capped Ballistic Cap = panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube)


    Dabei wurde der stumpfen Spitze der APC-Geschosse eine spitz zulaufende, leichte Haube aufgesetzt, die das Flugverhalten vor allem auf größere Entfernung verbesserte. Die meisten deutschen Panzergranaten sind APCBC („Panzergranate 39“).


    1.4. abgestumpfte APBC (Armour Piercing, Ballistic Cap = panzerbrechend mit ballistischer Haube)


    oben mit und unter ohne Sprengladung

    Diese Munition wurde vor allem von sowjetischen Truppen eingesetzt und stellt quasi eine vereinfachte Variante der APC/APCBC dar. Dabei wurde die kegelförmige Spitze eines normalen AP-Geschosses stark abgestumpft, wodurch die Geschosse auf schräger Panzerung seltener abglitten und bei hohen Mündungsgeschwindigkeiten seltener zerplatzten. Zur Verbesserung der Flugeigenschaften wurde zudem eine ballistische Haube aufgesetzt. Bei der Durchdringung von Panzerung, die dem Geschoßdurchmesser überlegen war, zeigte APBC allerdings schlechtere Leistung als APCBC.
    Laut Handbuch wurde qualitativ gute APBC-Munition im April 1944 eingeführt. Zuvor waren vor allem einfache AP-Geschosse mit Sprengladung verbreitet, teilweise aber auch abgestumpfte AP (76mm-Kanonen) ohne Haube.

    1.5. APCR (Armour Piercing, Composite Rigid = Hartkerngeschoss)
    Diese Geschosse verfügten im Inneren über einen Kern aus besonders harten, schweren und hitzebeständigen Material (Wolframlegierungen). Dieser Hartkern vollbringt die „Durchschlagsarbeit“. Ummantelt war er von einer leichten Legierung, um auf Kalibergröße zu kommen. APCR-Geschosse sind im Verhältnis zum Kaliber relativ leicht, wodurch die hohe Fluggeschwindigkeit - und damit die Durchschlagsleistung - relativ schnell abnehmen. Ihre Anwendung bringt deshalb nur im Bereich bis ~1000 Meter Vorteile gegenüber normaler AP-Muni. Zudem enthalten sie keine Sprengladung, wodurch die Wirkung eines Treffers oft nicht tödlich ist. (“Panzergranate 40”)

    1.6. APCNR (Armour-piercing, composite non-rigid = Kegelrohr (taperbore)-Hartkerngeschoß)
    Hierbei handelte es sich ebenfalls um Hartkerngeschosse, die allerdings durch ein Rohr verschossen wurden, welches sich zur Mündung hin verjüngte (Gerlich-Prinzip). Das weiche Material, das den Hartkern umgab, wurde dabei zusammengequetscht. Durch dieses Prinzip wurden sehr hohe Mündungsgeschwindigkeiten/Durchschlagskräfte erreicht. In CM finden sich die schwere Panzerbüchse 28L61, die leichte Pak41 42L56, sowie der englische Littlejohn-adaptor für die 2pdr-Pak (40L50), welcher das Geschoss auf 30mm zusammenquetschte (im Daimler AC).

    2. Hohlladungsgeschosse

    Das Hohlladungsgeschoss wurde in den 30er Jahren in Deutschland und den USA parallel entwickelt. Dabei wird zum Durchschlagen der Panzerung nicht die kinetische Energie des Geschosses verwendet, sondern man nutzt ein physikalisches Phänomen, das durch spezielle Anordnung von brisantem Sprengstoff um eine kegel- oder halbkugelförmige Metalleinlage hervorgerufen wird. (Details bei Wiki). Das Durchschlagen der Panzerung erfolgt durch einen mit sehr hohem Druck eindringenden Metallstrahl. Die Öffnung, die ein solcher Strahl hinterlässt, ist dabei wesentlich kleiner als das Kaliber des ursprünglichen Geschosses.
    Da die Geschwindigkeit des Geschosses zweitrangig ist, eignet es sich vor allem für „Stummel“-Kanonen mit niedriger Mündungsgeschwindigkeit und rückstoßfreie Abschussgeräte (Leichtgeschütz, Bazooka). Die relativ geringe Geschwindigkeit beeinträchtigt allerdings die Treffergenauigkeit, zumal Hohlladungsgeschosse nicht drallstabilisiert werden können.

    Detaillierte, historische Infos: http://gva.freeweb.hu/weapons/introduction.html



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