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Krüger, Jonas Torsten - Pilgerweg durch die Hölle




Krüger, Jonas Torsten - Pilgerweg durch die Hölle

Beitragvon Nerolaan » 16.01.2010, 17:56

Toulouse, 1230: der junge Amaury hat die Ehre den Santiago-Ritter Martin d'Estrella auf einer wichtigen Mission nach Santiago de Compostela zu begleiten.
Doch es ist eine gefährliche Reise, denn die Katharer setzen alles daran, die Grabstätte des Jakobus zu zerstören.

Ich stehe dem Buch um ehrlich zu sein etwas zwiegespalten gegenüber.
Der Roman ist ein Jugendroman und dies merkt man ihm auch durch und durch an. Zwar ist dies natürlich alles andere als schlecht, denn immerhin soll er dies auch sein. Nur denke ich, dass der ein oder andere ältere Leser wie ich ein paar Probleme mit dem Buch haben könnte, wobei ich der Überzeugung bin, dass die Dinge – die mich störten – für Jugendliche vom großem Vorteil sein könnten.

Auf gerade mal 272 entfaltet der Autor eine interessante, aber sehr rasante Abenteuergeschichte.
Als Leser wird man sehr schnell in die Geschichte geworfen und trifft gerade mal auf den ersten 20 Seiten auf beinah alle Protagonisten. Es bleibt eigentlich kaum Zeit sich erstmal genauer mit einer Figur zu beschäftigen, bevor man sie mit den anderen erlebt.
Auch die Handlung selbst wurde beinah auf das Nötigste reduziert: so erleiden die Protagonisten z.B. einen Überfall. Die Schilderung desselbigen neigen sich grade mal dem Ende zu und plötzlich findet man sich im nächsten Absatz schon kilometer weit weg vom Geschehen.
Für mich als geübten Leser mit ein wenig Leseerfahrung ging dies nicht nur viel zu schnell, sondern verwirrte mich manchmal auch kurzfristig.

Auf der anderen Seite sei aber ganz klar gesagt, dass diese rasante Erzählweise gerade für so einen Abenteuerroman im Jugendbereich, wie es Pilgerweg durch die Hölle nun mal ist, durchaus von Vorteil sein kann, denn viele jugendliche Leser dürften eher daran interessiert sein, wie es in der Geschichte weitergeht und dürften daher längere Exkurse zu den Figuren , der Umgebung ect. als eher langweilig empfinden.

Positiv sei vor allem das Glossar angemerkt, das am Ende des Buches viele wichtige Begriffe zum Jakobsweg und seiner Geschichte erläutert. Ebenfalls positiv - und da sei ein großes Lob ausgesprochen – ist, dass auf das Glossar im Buch beim ersten verzeichneten Begriff durch eine Fußnote hingewiesen wird. So entgeht niemanden das kleine Lexikon und niemand ärgert sich am Ende des Romans, es erst dann bemerkt zu haben.

Unterm Strich ist Jonas Torsten Krüger ein spannender Roman gelungen, der einem für ein paar schöne Lesestunden auf den Jakobsweg entführt.
Ich hatte viel Spaß und bin auf weitere Romane des Autors gespannt.

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